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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Förderung, Handhabung, Verpackung und/oder Palettierung von Stückgütern, Packgütern und/oder Gebinden mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1 bzw. 7.
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In der Praxis sind unterschiedliche Methoden gebräuchlich, um einzelne Artikel zu größeren Gebinden zusammenzufassen. So werden bspw. Getränkebehälter oftmals mittels Schrumpffolien zu Gebinden von vier, sechs oder mehr Behältern zusammengefasst und verpackt. Die Herstellung von Gebinden mit mehreren einzelnen Artikeln ist meist unumgänglich, da sie als Verkaufseinheiten für Getränkebehälter und Flaschen aus PET-Kunststoff benötigt werden. Diese Gebinde können für den Transport, die Lagerung und/oder weitere Handhabungsschritte nochmals zu größeren Einheiten zusammengefasst und/oder in Lagen zusammengestellt und palettiert werden.
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Da der Einsatz der zur Herstellung von solchermaßen bekannten Gebinden verwendeten Schrumpffolien mehrere Fertigungsschritte voraussetzt, die einen relativ hohen Energieeinsatz erfordern, und da die verwendeten Folien weitere Kosten zur Herstellung, zur Bereitstellung, zur Handhabung sowie zur späteren Entsorgung verursachen, werden seit einiger Zeit zunehmend sog. Umreifungsgebinde hergestellt, bei denen die Gebinde mit vier, sechs oder mehr zusammengefassten Behältern im Wesentlichen nur durch ein oder zwei horizontal um die Behälter gespannte und mit ihren Enden aneinander fixierte Umreifungsbänder zusammengehalten sind, die in einer Umreifungsstation aufgebracht und fixiert werden. Die Umreifungsbänder bestehen meist aus einem endlos von einem Vorrat zugeführten Kunststoffband, das eine ausreichende Festigkeit und Steifigkeit aufweist, um den Gebinden die gewünschte Stabilität zu geben. Häufig werden Bänder aus PET eingesetzt, die unter Vorspannung an einer Überlappungsstelle miteinander verschweißt oder verklammert werden. Diese Umreifungsbänder aus Kunststoff lassen sich leicht unter Vorspannung verschweißen und mit gewissem Kraftaufwand unter Zerstörung der verschweißten Verbindungsstelle vom Endkunden wieder lösen, wenn einzelne Behälter vom Gebinde getrennt oder wenn die Gebinde aufgelöst werden sollen.
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Der Aufbau und die Eigenschaften solcher Umreifungsgebinde gehen aus der internationalen Patentanmeldung
WO 2011/045440 A1 hervor.
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Da die nach dem Aufbringen des Umreifungsbandes und nach dem Verschweißen bestehende Bandspannung ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Gebindes bildet, ist der Herstellung einer ausreichenden, nicht zu hohen Bandspannung eine gewisse Sorgfalt zu widmen, was in aller Regel durch geeignete Messeinrichtungen in den eingesetzten Umreifungsapplikatoren erfolgen kann. Auf diese Weise kann bereits bei der Umhüllung der Behälter mit dem Umreifungsband für die erforderliche Bandspannung gesorgt werden, die schließlich durch das Verschweißen oder Verkleben des Umreifungsbandes unveränderlich fixiert wird. Es ist wichtig, dass die Umreifungsspannung innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs liegt, da eine zu schwach gespannte Umreifung den Gebinden keine ausreichende Formstabilität geben kann, während eine zu stark gespannte Umreifung bei den typischerweise eingesetzten dünnwandigen PET-Behältern die Gefahr mit sich bringt, die Behälter zu beschädigen.
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Sofern die Bandspannung nach dem Aufbringen der Umreifung dennoch zu hoch oder zu gering ist, eignet sich das Gebinde oftmals nicht mehr für einen Verkauf und muss zur Entfernung der den Vorgaben nicht entsprechenden Umreifung und zur Aufbringung einer neuen Umreifung aus dem laufenden Produktions- und/oder Verpackungsprozess ausgesondert werden.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, besteht das vorrangige Ziel der vorliegenden Erfindung darin, ein einfach handhabbares und kostengünstiges Verfahren sowie eine entsprechende Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit denen sich eine Bandspannung bei einem Umreifungsgebinde schnell und zuverlässig, vorzugsweise in einem laufenden Produktions- oder Transportprozess, erfassen lässt, so dass fehlerhaft umreifte Gebinde oder solche, bei denen eine nicht ausreichende oder eine zu hohe Umreifungsspannung festgestellt wurde, aus dem laufenden Produktions- oder Transportprozess ausgeleitet bzw. ausgeschleust werden können.
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Dieses Ziel der Erfindung wird mit den Gegenständen der unabhängigen Patentansprüche erreicht, wobei sich Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung aus den abhängigen Ansprüchen ergeben. Zur Erreichung des Ziels schlägt die vorliegende Erfindung eine Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung für Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde vor, mit der diese einerseits entlang einer Förderstrecke transportiert, andererseits jedoch verschiedenen Behandlungs- und/oder Bearbeitungsschritten unterzogen werden, nämlich einer Umreifung mittels geeigneter Umreifungseinrichtungen sowie einem geordneten Transport zur anschließenden Palettierung oder anderweitigen Stapelung oder Ablage in definierten Anordnungen. Die erfindungsgemäße Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung – im Folgenden auch kurz als Vorrichtung bezeichnet – weist wenigstens eine Horizontalfördereinrichtung zur Beförderung der Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde entlang eines definierten Transportabschnitts der Vorrichtung auf. Entlang des Förderwegs der Horizontalfördereinrichtung befindet sich wenigstens eine Umreifungsstation zur Ausstattung der Stück- oder Packgüter und/oder Artikel- oder Behältergruppen mit Umreifungen sowie wenigstens eine der Umreifungsstation in Förderrichtung nachgeordnete Handhabungsstation zur Verschiebung, Drehung, Positionsveränderung und/oder Gruppierung der umreiften Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde zur Erzielung von definierten Anordnungen der Güter oder Gebinde zueinander, so dass sich diese möglichst gut stapeln und/oder palettieren lassen. An die erwähnte Handhabungsstation schließt sich in Förderrichtung eine Verpackungs- und/oder Palettierstation zur Übergabe der gruppierten und/oder in Palettenlagen zusammengefassten Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde zu weiteren Handhabungs- und/oder Transporteinrichtungen an.
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Im Bereich der Umreifungsstation und/oder zwischen der wenigstens einen Umreifungsstation und der Handhabungsstation ist eine Detektionseinrichtung zur Erfassung jedes einzelnen der transportierten, zuvor umreiften Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde angeordnet, die mit einer zwischen der wenigstens einen Umreifungsstation und der Handhabungsstation angeordneten Ausschleusstation zur Ausschleusung und Absonderung von als defekt erkannten und/oder nicht ordnungsgemäß umreiften Stückgütern, Packgütern und/oder Gebinde aus dem Transportabschnitt gekoppelt ist. Da bei der erfindungsgemäßen Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung die Umreifungsstation unmittelbar der Handhabungsstation vorgeordnet ist, wobei die räumliche Anordnung dieser aufeinander folgenden Stationen vorgegeben und nach der Aufstellung und Inbetriebnahme der Vorrichtung unveränderlich ist, führt ein Umreifungsfehler oder ein beliebiges Problem beim Umreifungsvorgang, der/das zur Folge hat, dass fehlerhaft umreifte Güter oder Gebinde weiterbefördert werden, zu einem Folgeproblem bei der nachfolgenden Behandlungsstation.
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Ein fehlerhaft umreiftes Gut oder Gebinde kann aufgrund der kurzen Transportverbindung zwischen der Umreifungsstation und der nachfolgenden Handhabungsstation, wo die umreiften Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde verschoben, gedreht oder in sonstiger Weise in Position gebracht werden, entweder im weiteren Transportweg toleriert und anschließend verpackt oder palettiert werden, was jedoch aus Gründen der Qualitätsanforderungen normalerweise nicht in Frage kommen dürfte. Sofern ein fehlerhaft umreiftes oder in sonstiger Weise als fehlerhaft erkanntes Stückgut, Packgut oder Gebinde nicht weitertransportiert und verpackt oder palettiert werden soll, bleibt als Alternative nur ein Anlagenstopp, um dieses identifizierte Gut oder Gebinde auszusondern.
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Um diesen beiden nachteiligen Optionen eine dritte, deutlich vorteilhafte Option hinzuzufügen, sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung eine weitgehend lückenlose Überwachung des Gut- oder Gebindestroms zumindest zwischen der Umreifungsstation und der nachgeordneten Handhabungsstation vor, um auf diese Weise eine dort angeordnete Ausschleus- oder Ausschiebeeinrichtung o. dgl. aktivieren zu können, die das als fehlerhaft identifizierte Gut oder Gebinde, bei dem insbesondere die Umreifung fehlerhaft sein oder fehlen kann, aus dem Artikelstrom aussondert, ohne die übrigen Pack- oder Stückgüter oder Gebinde zu beeinträchtigen oder deren Transport zu stören. Der besondere Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, dass unter nahezu allen Umständen, auch bei besonders häufig auftretenden Fehlern, der Produktions-Transport- und Verpackungs- und unmittelbar nachfolgende Palettierprozess ungehindert aufrecht erhalten werden kann, wenn auch ggf. mit reduziertem Transport- und Verarbeitungsvolumen und entsprechend reduziertem Produktdurchsatz.
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Als fehlerhafte Umreifung ist im vorliegenden Zusammenhang einerseits eine zu schwach gespannt Umreifung zu verstehen, die nicht für die notwendige Stabilität der Gebinde sorgen kann, so dass sich die damit zusammengehaltenen Artikel oder Behälter gegeneinander verschieben oder lösen können. Andererseits stellt auch eine zu hohe Umreifungsspannung einen Qualitätsmangel dar, sofern die Umreifung um mechanisch empfindliche Artikel oder Behälter gespannt ist, die durch eine zu hohe Umreifungsspannung unter Umständen beschädigt werden können. Dies trifft bspw. bei dünnwandigen PET-Behältern zu, wie sie für die Getränkeabfüllung verwendet werden. Schließlich stellt auch eine gänzlich fehlende Umreifung eine fehlerhafte Umreifung im Sinne der vorliegenden Erfindung dar, die zu einer Auslösung und Aktivierung der Ausschleuseinrichtung führen soll. Alle diese Fehler müssen von der Detektionseinrichtung zuverlässig erkannt werden. Als Detektionseinrichtung kommen optische Überwachungseinrichtungen oder alle Arten von mechanischen Messeinrichtungen in Frage. Die Detektionseinrichtung kann bspw. auch durch Ultraschallmesseinrichtungen oder auf sonstige Weise arbeitende Bandspannungsmesseinrichtungen gebildet sein.
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Die mit der Erfindung vorgeschlagene Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung dient der Beförderung und Behandlung von Stückgütern, Packgütern und/oder Gebinden, bei dem diese insbesondere zu sog. Verkaufseinheiten verarbeitet werden, indem bspw. Behälter mittels Schnüren oder Bändern aus unterschiedlichsten Materialien zusammengefasst und umreift werden. Grundsätzlich sind mit der genannten Verbindungsart des Umreifens, Artikelumreifens oder Behälterumreifens alle denkbaren geometrischen Anordnungen der Artikel oder Behälter möglich. So können diese bspw. als lineare Matrixanordnungen in regelmäßigen Anordnungen von Zeilen und Spalten für runde oder rechteckige oder quadratische Behälter sowie z.B. Kugelpackungen in 30- oder 60 Grad-Winkeln bei runden Artikeln in beliebiger Anzahl verarbeitet werden. Die Anordnung der Pack- oder Stückgüter, Gebinde oder Behälter ist abhängig von der Zuführung der beförderten Gebinde oder Behälter, bspw. durch sog. Behältereinteiler. Bei der Integration von Umreifungsapplikatoren in Verpackungslinien werden einzelne Behälter (rund, rechteckig oder Formbehälter) oder sonstige Packgüter normalerweise in Gassen eingeteilt und einer Behälter-Formationseinheit (z.B. Kulisseneinteiler) zugeführt. Die Behälterformationseinheit bildet aus den in Gassen zugeführten Behältern jeweils Behältergruppen, die auf einem Transportband der Umreifungszone oder Umreifungsstation zugeführt werden. Für lineare Formationen kann der Transport der Behälter, Packgüter oder Gebinde auf dem Transportband ohne Geländer und Schubbalken erfolgen. Die Umreifungszone oder Umreifungsstation umfasst wenigstens ein Umreifungmodul oder einen Umreifungsroboter, kann jedoch grundsätzlich je nach geforderter Linienleistung eine beliebige Anzahl nacheinander geschaltete Umreifungsmodule umfassen. Die Verarbeitung bzw. Umreifung der Stück- oder Packgüter, Gebinde oder Behälterformationen in den Umreifungsmodulen kann einbahnig oder auch mehrbahnig erfolgen. Häufig erfolgt die Umreifung in der Umreifungsstation in zweibahnigem Betrieb.
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Die Stück- oder Packgüter, Gebinde oder Behälterformationen werden auf dem Transportband durch die Umreifungsmodule der Umreifungsstation transportiert. Zwischen den zu umreifenden Transportgütern bestehen jeweils definierte Lücken. Nach dem Eintritt eines Transportgutes in ein Umreifungsmodul sorgen die jeweils verwendeten Umreifungsapplikatoren unter gleichzeitigem synchronisierten Mitbewegen mit Fördergeschwindigkeit in Richtung des Transportbandes für das Aufbringen der Umreifungsbänder, was im vorliegenden Zusammenhang als Umreifungsvorgang bezeichnet wird, unabhängig von der mechanischen Ausführung. Diese kann bspw. durch schlittengeführte, in zwei Achsen bewegliche Umreifungsappikatoren erfolgen. Wahlweise können hierfür jedoch auch Knickarmroboter mit mehreren Bewegungsfreiheitsgraden oder andere geeignete Vorrichtungen eingesetzt werden. Hierbei können mehrere Applikatoren oder Roboter zu beiden Seiten des Transportbandes angeordnet sein.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es vorgesehen, dass die Umreifungsstation mit ihren Umreifungsmodulen in die Verpackungsanlage integriert ist, wobei eine Blockung der Umreifungsmaschine mit der Palettiermaschine, insbesondere eine direkte Blockung der Umreifungsanlage mit der Gruppierstation der Palettieranlage vorgesehen ist. Aus der Umreifungsanlage auslaufende Gebinde laufen direkt in die Gruppierstation ein, was die erwähnte Gebindeüberwachung und die Aussonderung von fehlerhaften Gebinden sinnvoll macht.
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Zusätzlich sei an dieser Stelle erwähnt, dass zwar im vorliegenden Zusammenhang meist von Artikeln die Rede ist, aus denen ein Umreifungsgebinde gebildet ist. In diesem Zusammenhang ist der Begriff Artikel, Stückgut, Packgut etc. umfassend zu verstehen, so dass damit grundsätzlich alle Arten von Stückgütern, insbesondere jedoch Behälter, Flüssigkeitsbehälter oder Getränkebehälter gemeint sein können, ohne dass dies jeweils gesondert erwähnt ist.
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Wie erwähnt, sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zumindest die Umreifungsstation und die entlang des Transportabschnitts in Förderrichtung nachgeordnete Handhabungsstation in integrierter Bauweise mit definiertem Abstand zueinander angeordnet und/oder in Blockbauweise miteinander gekoppelt. Hierbei ist zudem vorgesehen, dass die Umreifungsstation und die dieser in Förderrichtung nachgeordnete Handhabungsstation durch eine gemeinsame Horizontalfördereinrichtung und/oder durch in definiertem Verhältnis der Fördergeschwindigkeiten miteinander gekoppelte Abschnitte von hintereinander angeordneten Horizontalfördereinrichtungen verbunden sind. Um die Vorrichtung möglichst unter allen auftretenden Betriebsbedingungen ohne die Gefahr von Produktionsunterbrechung weiterlaufen lassen zu können, ist die wenigstens eine Detektionseinrichtung signaltechnisch mit der Ausschleusstation in einer Weise gekoppelt, dass diese bei Erfassung fehlerhafter und/oder defekter Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde aktivierbar ist. Die Ausschleusstation weist vorzugsweise geeignete Einrichtungen zur Ausschleusung von fehlerhaften und/oder defekten Stückgütern, Packgütern und/oder Gebinden zumindest zu einer Seite der wenigstens einen Horizontalfördereinrichtung auf. Wahlweise kann die Vorrichtung eine, zwei oder mehr Umreifungsstationen umfassen, die sich jeweils in Förderrichtung unmittelbar aneinander anschließen und/oder die miteinander verblockt sind. Außerdem kann die Vorrichtung eine, zwei oder mehr Handhabungsstationen umfassen, die sich ebenfalls jeweils in Förderrichtung unmittelbar aneinander anschließen und/oder miteinander verblockt sind.
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Während bisher eingesetzte Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung zur Beförderung und Behandlung von Stückgütern, Packgütern und/oder Gebinden normalerweise keine Erkennungsmöglichkeit für fehlerhafte Gebinde aufwiesen, ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung auch bei einer Verblockung von Verpackungsmaschinen, Umreifungsmaschinen und Gruppierstationen eine zuverlässige Erkennung von fehlerhaften Gebinden und deren Aussonderung aus einem Förder- und Produktionsprozess, auch bei Verwendung mehrerer Transport- oder Zuführbänder, die hintereinander geschaltet und/oder einzeln angetrieben und gesteuert sind. Hierbei können die Umreifungsmaschine und die Gruppierstation bspw. in einem sinnvollen Abstand von weniger als zehn Metern hintereinander angeordnet und mit in Laufrichtung gesehen mit nur einem Fördermittel miteinander verbunden sein. Dabei werden die Gebinde mit in Laufrichtung gesehen gleichen Abstand ankommen aus der Verpackungsmaschine direkt der Gruppierstation zugeordnet. An diesem Fördermittel ist eine Erfassungseinrichtung vorhanden, welche jedes einzelne Gebinde auf Vollständigkeit und korrekte Umreifung prüft. Für den Fall eines fehlerhaften Gebindes wird mittels eines Schiebers oder einer Weiche das Gebinde von dem Fördermittel abgeschoben und fällt bspw. in einen Sammelbehälter oder wird auf andere Weise abtransportiert. Bei einer zweibahnigen Umreifungsmaschine können auch zwei Fördermittel nebeneinander zwischen der Umreifungsmaschine und der Gruppierstation angeordnet sein. Sollte ein Gebinde eines Fördermittels als fehlerhaft erkannt werden, so wird optional das unmittelbar auf gleicher Höhe befindliche andere Gebinde auf dem parallelen Fördermittel mittels einer Weiche ebenso ausgeschleust.
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Damit ist gemeint, dass bei einer zweibahnigen Verarbeitung innerhalb der Umreifungsmaschine die Gebinde auch über zwei Fördermittel der Gruppierstation zugeführt werden. Dabei weisen auf beiden Fördermitteln die Gebinde in Förderrichtung jeweils denselben Abstand zueinander auf. Wird nun ein Gebinde auf einem Fördermittel von der Erfassungseinrichtung als fehlerhaftes Gebinde erkannt so, wird sinnvollerweise nicht nur dieses Gebinde ausgeschleust, sondern auch das unmittelbar auf gleicher Höher befindliche andere Gebinde auf dem weiteren, parallelen Fördermittel. Eine solche Doppelausschleusung hat den Vorteil, dass immer gewährleistet wird, dass der nachfolgenden Gruppierstation gleichzeitig immer zwei Gebinde parallel auf gleicher Höhe zugeführt werden. Die Ausschleusung von zwei Gebinden wirkt sich daher nur dahingehend auf die nachfolgende Gruppier- oder Zuführstation aus, dass zwischen der Verarbeitung von einem ersten Paar parallel zugeführter Gebinde zu dem nachfolgenden parallelen Paar von Gebinden ein größerer Abstand vorhanden sein kann. Eine solche Konfiguration wirkt sich sehr vereinfachend auf den steuerungstechnischen Ablauf der Gruppierstation aus.
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Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen Konfigurationen besteht also darin, dass durch fehlerhaft umreifte Gebinde keine Störungen in der Gruppierstation und in nachfolgenden Palettiervorrichtung ausgelöst werden. Es kann die gleichmäßige Zuführung einzelner, gleichmäßig beabstandeter Gebinde zu der Gruppiervorrichtung gewährleistet werden. Der Kosten- und Konstruktionsaufwand kann dadurch reduziert werden, dass nur ein Fördermittel je Gebindebahn zwischen der Verpackungsmaschine bzw. der Umreifungsmaschine und der Gruppierstation eingesetzt werden muss.
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Zur Erreichung des Ziels schlägt die vorliegende Erfindung weiterhin ein Verfahren zur Förderung, Handhabung, Verpackung und/oder Palettierung von Stückgütern, Packgütern und/oder Gebinden vor, die mit wenigstens einer Horizontalfördereinrichtung entlang eines Transportabschnitts befördert werden, wo sie eine Umreifungsstation zur Ausstattung der Stück- oder Packgüter und/oder Artikel- oder Behältergruppen mit Umreifungen sowie wenigstens eine der Umreifungsstation in Förderrichtung nachgeordnete Handhabungsstation zur Verschiebung, Drehung, Positionsveränderung und/oder Gruppierung der umreiften Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde passieren. Danach werden die Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde zu einer sich daran anschließenden Verpackungs- und/oder Palettierstation zur Übergabe der gruppierten und/oder in Palettenlagen zusammengefassten Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde zu weiteren Handhabungs- und/oder Transporteinrichtungen befördert. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist vorgesehen, dass die Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde im Bereich der Umreifungsstation und/oder zwischen der wenigstens einen Umreifungsstation und der Handhabungsstation detektiert und einzeln hinsichtlich einer Defekts und/oder einer ordnungsgemäßen Umreifung überprüft werden, wonach als defekt erkannte und/oder nicht ordnungsgemäß umreifte Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde zwischen der wenigstens einen Umreifungsstation und der Handhabungsstation aus dem Transportabschnitt ausgeschleust und/oder ausgesondert werden.
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Bei dem Verfahren ist vorgesehen, dass die Umreifung und anschließende Handhabung der umreiften Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde in definierten, weitgehend konstanten räumlichen und/oder zeitlichen Abständen erfolgt. Dies hat u.a. den besonderen Vorteil, dass für die Förderung der Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde durch die gesamte Vorrichtung ein durchgängiges Transportband verwendet werden kann, wogegen bei herkömmlichen Maschinenkonfigurationen jeweils aneinander anschließende Transportbänder erforderlich sind, die hinsichtlich ihrer Fördergeschwindigkeit aufeinander abzustimmen sind.
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Vorzugsweise löst bei dem Verfahren die Detektion eines defekten, fehlerhaften und/oder nicht ordnungsgemäß umreiften Stückguts, Packguts und/oder Gebindes seine unmittelbar folgende Aussonderung aus dem Transportabschnitt aus. Als defekt, fehlerhaft und/oder als nicht ordnungsgemäß umreift erkannte Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde werden zumindest zu einer Seite des Transportabschnittes ausgeschleust und/oder ausgesondert, so dass der weitere Transport, Handhabungs- und Verpackungsablauf für die übrigen Güter oder Gebinde unbeeinflusst und ungestört bleiben kann. Ggf. können die Aussonderungseinrichtungen so konfiguriert sein, dass zu beiden Seiten der Horizontalfördereinrichtung Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde ausgeschleust bzw. ausgeschoben werden können.
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Zusammenfassend sei an dieser Stelle nochmal darauf hingewiesen, dass die erwähnte Detektionseinrichtung zur Erkennung fehlerhafter oder defekter Gebindeumreifungen entweder integraler Bestandteil der Umreifungsstationen ist oder unmittelbar als selbstständige Einrichtung der in Förderrichtung gesehen letzten Umreifungsstation an deren hinterem Ende zugeordnet ist. Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Maschinenkonfiguration kann darin bestehen, dass die Artikel nach ihrer Einteilung oder Gruppierung mittels der Einteilstation in zu umreifende Gebinde in Förderrichtung gesehen bis hin zu deren Positionierung mittels der Handhabungsstationen oder deren vorgeordneter Zuführstation in ihren jeweiligen Abständen zueinander nicht mehr verändert werden. Die zu umreifenden Artikelgruppen werden also mittels der Einteilstation in Laufrichtung gesehen in einen definierten Abstand zueinander gebracht, anschließend mittels der Umreifungsstationen jeweils zu Gebinden zusammengefasst, wonach anschließend die Umreifung mittels der Detektionseinrichtung auf Fehlerhaftigkeit geprüft und bei Erkennung einer fehlerhaften Umreifung oder eines Defekts am Gebinde mittels einer unmittelbar nachfolgenden Ausschleusstation das betroffene Gebinde oder die betroffenen Gebinde ausgeschleust werden. Die als einwandfrei identifizierten und nicht ausgeschleusten Gebinde werden unmittelbar nach der Ausschleusstation in der Gruppierstation oder Zuführstation zur Herstellung einer palettierfähigen Lage weiterbefördert. Während dieses Ablaufs behalten sämtliche Artikelgruppen bzw. Gebinde ihre jeweiligen Abstände voneinander in Förderrichtung gesehen bei. Zudem kann wahlweise vorgesehen sein, dass bei einer zweibahnigen Verarbeitung und somit bei einer parallelen Einteilung der Artikelgruppen und deren nachfolgenden Umreifungen eine Detektion nur eines defekten Gebindes dahingehend genutzt werden kann, dass vor dem Erreichen der Zuführstation für den Fall einer Ausschleusung eines Gebindes das unmittelbar parallel gegenüberliegende Gebinde auf dem anderen Fördermittel mit ausgeschleust wird, damit die Gebindeformatierung und Sortierung für die nachfolgende Palettierung nicht gestört oder in eine Unordnung gebracht werden.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 zeigt eine schematische Perspektivansicht einer Maschinenkonfiguration mit einer Horizontalfördereinrichtung zur Beförderung von Stück- oder Packgütern oder Gebinden durch mehrere aneinander gereihte Module oder Stationen zur Handhabung, Behandlung und Umreifung der beförderten Güter oder Gebinde.
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2 zeigt eine weitere schematische Perspektivansicht einer Maschinenkonfiguration entsprechend 1 mit mehreren aneinander gereihten Stationen zur Handhabung, Behandlung und Umreifung von beförderten Gütern oder Gebinden.
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3 zeigt in einer schematischen Darstellung die Anordnung aufeinander folgender Stationen der Maschinenkonfiguration gemäß 1 oder 2.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die schematische Perspektivansicht der 1 zeigt eine Maschinenkonfiguration mit einer Horizontalfördereinrichtung zur Beförderung von Stück- oder Packgütern oder Gebinden durch mehrere aneinander gereihte Module oder Stationen zur Handhabung, Behandlung und Umreifung der beförderten Güter oder Gebinde. Die gezeigte Konfiguration kann insbesondere Teil einer erfindungsgemäßen Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung 10 für zu befördernde Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde sein, wie sie in den 1 und 2 zu erkennen ist. Die Vorrichtung 10 umfasst eine zweibahnig ausgebildete Horizontalfördereinrichtung 12 zur geradlinigen Beförderung von Artikelgruppen 14 entlang eines Transportabschnitts 16 der Vorrichtung 10.
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Die Vorrichtung 10 bzw. der gezeigte Transportabschnitt 16 umfasst mehrere hintereinander angeordnete Stationen bzw. Module, in denen die Artikelgruppen 14 mehreren unterschiedlichen Behandlungs- und Verarbeitungsschritten unterzogen werden. Wie es die 1 andeutet, passieren die auf den beiden parallelen Förderspuren 18 in Förderrichtung 20 bewegten Artikel zunächst eine Einteilstation 22, in der die zunächst in ununterbrochener Folge beförderten Artikel in eine sinnvolle Unterteilung gebracht und in die nachfolgend verarbeiteten Artikelgruppen 14 eingeteilt werden. Die Einteilstation 22 sorgt somit für die Herstellung von Lücken definierter Länge zwischen den aufeinanderfolgend transportierten Artikelgruppen 14, was bspw. durch Aufstauen der Artikel mittels geeigneter Staubalken oder auf andere Weise erfolgen kann. Der Einteilstation 22 folgen in Förderrichtung 20 zwei Umreifungsstationen 24, die jeweils mehrere Umreifungsapplikatoren 26 zur Ausstattung der beförderten Stück- oder Packgüter bzw. Behälter- oder Artikelgruppen 14 mit Umreifungen aufweisen. Diese Umreifungen, mit denen die Artikelgruppen 14 im Bereich der Umreifungsstationen 24 zu sog. Umreifungsgebinden 28 verwandelt oder verarbeitet werden, sind normalerweise durch wenigstens ein horizontal um die zusammengefassten Artikel oder Behälter gespanntes Umreifungsband gebildet, das für den mechanisch stabilen und dauerhaften Zusammenhalt der Artikel oder Behälter sorgt, so dass das Umreifungsgebinde bspw. als sog. Verkaufseinheit Verwendung finden kann.
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Die 1 verdeutlicht die räumlich unmittelbar aufeinander folgenden Stationen 22 und 24, die insbesondere miteinander verblockt sind, wobei die Horizontalfördereinrichtung 12 je nach Ausführungsvariante einteilig ausgebildet sein kann und sich über die Einteilstation 22 und die Umreifungsstationen 24 sowie weitere nachfolgende Stationen erstrecken kann. Wenn im vorliegenden Zusammenhang meist nur von Umreifungsgebinden 28 die Rede ist, so ist dies nicht einschränkend zu verstehen, da die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 auch zur Beförderung unterschiedlichster Pack- oder Stückgüter dienen kann, die mit einer Umreifung zur zusätzlichen Verpackung und/oder zur Stabilisierung versehen werden können.
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Zwischen der Umreifungsstation 24 und einer Zuführstation 30 befindet sich Platz für eine weiter unten erläuterte Detektionseinrichtung 38 sowie eine Ausschleusstation 40. In der Zuführstation 30 werden die Umreifungsgebinde 28 im Wesentlichen in den zuvor durch die Abgabe der Umreifungsstationen 24 definierten Abständen zur ersten Handhabungsstation 32 befördert. Die Gebinde 28 werden zwischen der Umreifungsstation 24 und den Handhabungsstationen 32 normalerweise nicht in ihren Abständen verändert, d.h. weder aufgestaut, beschleunigt, gruppiert noch in ihren Abständen zueinander verändert, sondern in zwei in Förderrichtung 20 nachgeordneten Handhabungsstationen 32 in gewünschter Weise einzeln verschoben, gedreht oder in sonstiger Weise in ihrer Position verändert werden, so dass dort palettierfähige Gebindelagen bzw. Palettenlagen 34 für eine nachfolgende Übergabestation 36 gebildet werden, von der aus die Gebindelagen bzw. Palettenlagen 34 zu einer hier nicht gezeigten Verpackungsstation und/oder Palettiereinrichtung, wahlweise auch in eine Beladestation einer Palettiereinrichtung überführt werden können, die der Übergabestation 36 in Förderrichtung 20 folgt und unmittelbar daran anschließt bzw. angeordnet ist.
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Wie erwähnt, befindet sich entweder im Bereich einer der Umreifungsstationen 24 oder zwischen der in Förderrichtung 20 hinteren Umreifungsstation 24 und der Zuführstation 30 bzw. der in Förderrichtung 20 ersten Handhabungsstation 32 eine Detektionseinrichtung 38 zur Erfassung jedes einzelnen der transportierten, zuvor umreiften Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde 28, die mit einer zwischen der Umreifungsstation 24 und der Zuführstation 30 oder Handhabungsstation 32 angeordneten Ausschleusstation 40 zur Ausschleusung und Absonderung von als defekt erkannten und/oder nicht ordnungsgemäß umreiften Stückgütern, Packgütern und/oder Gebinde 28 aus dem Transportabschnitt 16 gekoppelt ist. Diese Ausschleusstation 40 kann bspw. eine als Schieber o. dgl. ausgebildete oder Ausschleuseinrichtung 42 aufweisen, mit der als defekte erkannte oder nicht ordnungsgemäß umreifte Gebinde 28 quer zur Förderrichtung 20 von der Horizontalfördereinrichtung 12 ausgeschleust bzw. geschoben werden können.
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Was in der Darstellung der 1 nur unzureichend deutlich wird, ist die besondere und erfindungsgemäße Konfiguration der Anlage oder Vorrichtung 10 bzw. des dargestellten Transportabschnittes 16, bei dem/denen die in Förderrichtung 20 letzte Umreifungsstation 24 und die Zuführstation 30, die der ersten Handhabungsstation 32 vorgeordnet ist, unmittelbar miteinander verblockt bzw. lediglich durch die Ausschleusstation 40 voneinander getrennt sind. Die Detektionseinrichtung 38 benötigt normalerweise keinen gesonderten Bauraum, sondern kann bspw. der Umreifungsstation 24 zugeordnet bzw. in dieser angeordnet bzw. integriert sein. Wahlweise kann die Ausschleusstation 40 auch räumlich und baulich der Zuführstation 30 zugeordnet sein. Was ebenfalls in der 1 nicht deutlich erkennbar ist, sind die konstanten und unveränderten Abstände der zwischen der Umreifungsstation 24 und der Zuführstation 30 sowie der ersten Handhabungsstation 32 beförderten Umreifungsgebinde 28, die auf diesem Weg weder aufgestaut noch mit veränderlichen oder veränderten Abständen transportiert werden.
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Die in 1 lediglich angedeutete Ausschleuseinrichtung 42 kann wahlweise durch zwei gegensinnig arbeitende Schieber o. dgl. gebildet sein, die bei dem dargestellten zweibahnigen Förderweg für die Gebinde 28 für eine synchrone Ausschleusung zwei auf gleicher Höhe beförderter Gebinde 28 sorgen können, wenn nur eines dieser Gebinde 28 als defekt oder fehlerhaft umreift erkannt wurde. Auf diese Weise kann dafür gesorgt werden, dass den Handhabungsstationen 32 unter allen auftretenden Umständen eine gleichartige Gebindefolge und -konfiguration zugeführt wird, so dass deren Handhabungssteuerung zur Erzeugung von vorgegebenen Lagenbildern keine veränderten Parameter bei der Gebindezusammenstellung, -drehung und/oder Gebindeverschiebung berücksichtigen muss.
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Die schematische Perspektivansicht der 2 zeigt die Maschinenkonfiguration gemäß 1, bei der jedoch weitere Komponenten im Bereich der Übergabestation erkennbar sind. Die gezeigte Konfiguration ist Teil einer erfindungsgemäßen Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung 10 für zu befördernde Stückgüter, Packgüter und/oder Gebinde, die eine zweibahnig ausgebildete Horizontalfördereinrichtung 12 zur geradlinigen Beförderung von Artikelgruppen 14 entlang des Transportabschnitts 16 umfasst. Auch bei der in 2 gezeigten Vorrichtung 10 und ihrem Transportabschnitt 16 sind mehrere hintereinander angeordnete Stationen bzw. Module vorgesehen, in denen die Artikelgruppen 14 mehreren unterschiedlichen Behandlungs- und Verarbeitungsschritten unterzogen werden. Wie es die 2 zeigt, werden die Artikel in Förderrichtung 20 auf einer Zufördereinrichtung 44 zu den beiden parallelen Förderspuren 18 in die Einteilstation 22 befördert, in der die zunächst in ununterbrochener Folge beförderten Artikel in eine sinnvolle Unterteilung gebracht und in die nachfolgend verarbeiteten Artikelgruppen 14 eingeteilt werden. Die Einteilstation 22 sorgt somit für die Herstellung von Lücken definierter Länge zwischen den aufeinanderfolgend transportierten Artikelgruppen 14, was bspw. durch Aufstauen der Artikel mittels geeigneter Staubalken oder mittels Einteilstäben 46 erfolgen kann, die seitlich an endlos umlaufenden Ketten 47 geführt sind und für die gewünschte Gruppierung der Artikel sorgen. Die in definierten Teilungsabständen angeordneten Einteilstäbe 46 bewegen sich gleichermaßen durch die nachfolgenden Umreifungsstationen 24 hindurch, wie dies in 2 verdeutlicht ist, und sorgen für den weiteren Transportweg für die Beibehaltung der benötigten Abstände zwischen den Artikelgruppen 14 bzw. den Umreifungsgebinden 28.
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Der Einteilstation 22 folgen in Förderrichtung 20 zwei Umreifungsstationen 24, die jeweils mehrere Umreifungsapplikatoren 26 (vgl. 1) zur Ausstattung der beförderten Stück- oder Packgüter bzw. Behälter- oder Artikelgruppen 14 mit Umreifungen aufweisen. Die Umreifungsstationen 24 sind miteinander und mit der vorgeordneten Einteilstation 22 fest verblockt, so dass die Horizontalfördereinrichtung 12 je nach Ausführungsvariante einteilig ausgebildet sein kann und sich über die Einteilstation 22 und die Umreifungsstationen 24 sowie weitere nachfolgende Stationen erstrecken kann. Den Umreifungsstationen 24 sind jeweils Bandvorratsstationen 48 zugeordnet, die außen an den Maschinenschränken der Stationen 24 platziert sind und einen leichten Wechsel der auf Rollen 50 befindlichen Bandvorräten für die Umreifungsbänder erlauben.
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Zwischen den Umreifungsstationen 24 und der folgenden Zuführstation 30 ist die hier nicht näher erkennbare, in einem mit den übrigen Anlagenteilen verblockten Schrank 52 untergebrachte Detektionseinrichtung 38 zur Erkennung von nicht korrekt umreiften und/oder defekten Umreifungsgebinden 28 sowie die Ausschleusstation 40 zur Aussonderung solcher Gebinde angeordnet. In der dem Schrank 52 mit der Ausschleusstation 40 und der Detektionseinrichtung 38 nachgeordneten Zuführstation 30 werden die Umreifungsgebinde 28 wahlweise und je nach Bedarf aufgestaut, beschleunigt, gruppiert und/oder in ihren Abständen zueinander verändert, um in den beiden in Förderrichtung 20 nachgeordneten Handhabungsstationen 32 in gewünschter Weise einzeln verschoben, gedreht oder in sonstiger Weise in ihrer Position verändert werden, so dass dort palettierfähige Gebindelagen bzw. Palettenlagen für die nachfolgende Übergabestation 36 gebildet werden, von der aus die Palettenlagen zu einer Palettiereinrichtung 54 überführt werden, die der Übergabestation 36 in Förderrichtung 20 folgt. Wahlweise kann die Detektionseinrichtung 38 auch der Umreifungsstation 24 zugeordnet sein, so dass der Schrank 52 lediglich die Ausschleusstation 40 aufnimmt.
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In der Darstellung der 2 ist deutlich die besondere und erfindungsgemäße Konfiguration der Anlage oder Vorrichtung 10 bzw. des dargestellten Transportabschnittes 16 erkennbar, bei dem/denen die in Förderrichtung 20 letzte Umreifungsstation 24 und die Zuführstation 30, die der ersten Handhabungsstation 32 vorgeordnet ist, unmittelbar miteinander verblockt bzw. lediglich durch die Ausschleusstation 40 und den für diese erforderlichen Schrank 52 voneinander getrennt sind. Die Detektionseinrichtung 38 kann wahlweise ebenfalls in diesem Schrank 52 oder im Bereich der Umreifungsstation 24 angeordnet bzw. dort integriert sein. Wahlweise könnte die Ausschleusstation 40 auch räumlich und baulich der Zuführstation 30 zugeordnet sein. Was in der 2 nicht deutlich erkennbar ist, sind die konstanten und unveränderten Abstände der zwischen der Umreifungsstation 24 und der Zuführstation 30 sowie der ersten Handhabungsstation 32 beförderten Umreifungsgebinde 28, die auf diesem Weg weder aufgestaut noch mit veränderlichen oder veränderten Abständen transportiert werden.
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Die in den 1 und 2 jeweils angedeutete Detektionseinrichtung 38 kann wahlweise eine optische oder mechanisch arbeitende Erkennungseinrichtung oder eine andere geeignete Erfassungseinrichtung aufweisen, die in der Lage ist, nicht korrekt oder fehlerhaft umreifte Gebinde zu erkennen und einen Ausschleusvorgang zu initiieren. Die Ausschleuseinrichtung 42 (1) kann bspw. durch einen geeigneten Schieber oder durch ein Schieberpaar o. dgl. gebildet sein. Die Handhabungsstationen 32 können jeweils Greifereinrichtungen aufweisen, die mittels Portalrobotoren in x-, y- und z-Richtung bewegt werden können, und die zudem eine Drehung der Gebinde auf dem Fördertisch bzw. der Horizontalfördereinrichtung 12 erlauben, um die gewünschten Palettenlagen bilden zu können, die anschließend in der Palettiereinrichtung 54 zu größeren Verpackungseinheiten übereinander gestapelt werden können.
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Die Prinzipdarstellung der 3 verdeutlicht nochmals die Maschinenkonfiguration gemäß 1 oder 2 mit ihren wichtigsten Komponenten. Der Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung 10 werden zunächst Artikelgruppen 14 über eine Zufördereinrichtung 44 in Förderrichtung 20 zugeführt, wahlweise in zweibahnigem Betrieb (1; 3) oder in einbahnigem Betrieb (2). Im gezeigten Ausführungsbeispiel der 3 umfasst die Vorrichtung 10 zwei parallele Horizontalfördereinrichtungen 12 zur geradlinigen Beförderung der Artikelgruppen 14 entlang des Transportabschnitts 16 der Vorrichtung 10. Wie schon zuvor erläutert, umfasst die Vorrichtung 10 bzw. der gezeigte Transportabschnitt 16 mehrere hintereinander angeordnete Stationen bzw. Module, in denen die Artikelgruppen 14 mehreren unterschiedlichen Behandlungs- und Verarbeitungsschritten unterzogen werden. So passieren die auf den beiden parallelen Förderspuren 18 in Förderrichtung 20 bewegten Artikelgruppen zunächst eine hier nicht dargestellte Einteilstation (vgl. 1, 2), in der die zunächst in ununterbrochener Folge beförderten Artikel in eine sinnvolle Unterteilung gebracht und in die nachfolgend verarbeiteten Artikelgruppen 14 eingeteilt werden. Die Einteilstation sorgt für die Herstellung von Lücken definierter Länge zwischen den aufeinanderfolgend transportierten Artikelgruppen 14. Der Einteilstation folgt in Förderrichtung 20 wenigstens eine Umreifungsstation 24, die mehrere Umreifungsapplikatoren (vgl. 1) zur Ausstattung der beförderten Stück- oder Packgüter bzw. Behälter- oder Artikelgruppen 14 mit Umreifungen aufweist, wodurch die Artikelgruppen 14 zu Umreifungsgebinden 28 verarbeitet werden. Die 3 lässt deutlich die Konfiguration der Vorrichtung 10 mit räumlich unmittelbar aufeinander folgenden Stationen erkennen, die insbesondere miteinander verblockt sind.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Detektionseinrichtungen 38 für jede Förderspuren 18 im Bereich der Umreifungsstation(en) 24 angeordnet, wogegen sich die Ausschleusstation 40 zwischen der Umreifungsstation 24 und der nachgeordneten Zuführstation 30 befindet. Mittels der hier nur angedeuteten Ausschleusstation 40 werden fehlerhaft umreifte oder defekte Gebinde 28 von der Förderspur 18 geschoben, und zwar vorzugsweise jeweils gleichzeitig von beiden Förderspuren 18. Bereits nach dem Passieren der Einteilstation 22 (1) bewegen sich alle Artikelgruppen 14 und die nachfolgende umreiften Gebinde 28 in jeweils ungefähr gleichen Abständen durch den Transportabschnitt 16. In der Zuführstation 30 werden die Umreifungsgebinde 28 im Wesentlichen in den zuvor durch die Abgabe der Umreifungsstationen 24 definierten Abständen zur Handhabungsstation 32 oder zu den Handhabungsstationen 32 befördert, wo zur weiteren Beförderung in Richtung der Übergabestation 36 palettierbare Lagen 34 (vgl. 1) gebildet werden.
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Zusammenfassend soll an dieser Stelle nochmal darauf hingewiesen werden, dass die Detektionseinrichtung 38 zur Erkennung fehlerhafter oder defekter Gebindeumreifungen entweder integraler Bestandteil der Umreifungsstationen 24 ist oder unmittelbar als selbstständige Einrichtung der in Förderrichtung 20 gesehen letzten Umreifungsstation 24 an deren hinterem Ende zugeordnet ist. Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Maschinenkonfiguration gemäß 1, 2 oder 3 ist, dass die Artikel nach deren Einteilung mittels der Einteilstation 22 in zu umreifende Gebinde 28 in Förderrichtung 20 gesehen bis hin zu deren Positionierung mittels der Handhabungsstationen 32 oder deren vorgeordneter Zuführstation 30 in ihren jeweiligen Abständen zueinander nicht mehr verändert werden. Die zu umreifenden Artikelgruppen 14 werden also mittels der Einteilstation 22 in Laufrichtung in Förderrichtung 20 gesehen in einen gewissen Abstand zueinander gebracht, anschließend mittels der Umreifungsstationen 24 mittels horizontaler Umreifung jeweils zu Gebinden 28 zusammengefasst, wonach anschließend die Umreifung mittels der Detektionseinrichtung 38 auf Fehlerhaftigkeit geprüft und bei Erkennung einer fehlerhaften Umreifung oder eines Defekts am Gebinde 28 mittels einer unmittelbar nachfolgenden Ausschleusstation 40 das betroffene Gebinde 28 oder die betroffenen Gebinde 28 ausgeschleust werden. Die als einwandfrei identifizierten und nicht ausgeschleusten Gebinde 28 werden unmittelbar nach der Ausschleusstation 40 der Gruppierstation oder Zuführstation 30 zur Herstellung einer palettierfähigen Lage weiterbefördert. Während dieses Ablaufs behalten sämtliche Artikelgruppen 14 bzw. Gebinde 28 ihre jeweiligen Abstände voneinander in Förderrichtung 20 gesehen bei.
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Zudem sieht eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, dass bei einem zwei oder mehrbahnigen Betrieb und einem als defekt erkannten und/oder nicht ordnungsgemäß umreiften Stückgut, Packgut und/oder Gebinde 28 einer ersten Transportspur ein in ungefähr gleicher Höhe in Förderrichtung befindliches weiteres Gebinde 28 einer parallelen Transportspur ungefähr gleichzeitig mit dem defekten und/oder nicht ordnungsgemäß umreiften Gebinde 28 ausgeschleust und/oder ausgesondert wird. Auf diese Weise werden bei der zweibahnigen Verarbeitung und somit bei der parallelen Einteilung der Artikelgruppen 14 und dessen nachfolgenden Umreifung, Detektion bis hin zur Gruppierstation 30 für den Fall einer Ausschleusung eines Gebindes 28 das unmittelbar parallel gegenüberliegende Gebinde 28 auf dem anderen Fördermittel mit ausgeschleust, damit die Gebindeformatierung und Sortierung für die nachfolgende Palettierung nicht gestört oder in eine Unordnung gebracht wird.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung im Rahmen der nachfolgenden Patentansprüche gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung, Förder-, Handhabungs-, Verpackungs- und/oder Palettiervorrichtung
- 12
- Horizontalfördereinrichtung
- 14
- Artikelgruppe
- 16
- Transportabschnitt
- 18
- Förderspur
- 20
- Förderrichtung
- 22
- Einteilstation
- 24
- Umreifungsstation
- 26
- Umreifungsapplikator
- 28
- Gebinde, Umreifungsgebinde
- 30
- Zuführstation
- 32
- Handhabungsstation
- 34
- Palettenlage
- 36
- Übergabestation
- 38
- Detektionseinrichtung
- 40
- Ausschleusstation
- 42
- Ausschleuseinrichtung
- 44
- Zufördereinrichtung
- 46
- Einteilstab
- 47
- Kette
- 48
- Bandvorratsstation
- 50
- Rolle
- 52
- Schrank
- 54
- Palettiereinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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