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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und auf ein Verfahren zur Herstellung von Gebinden gemäß der Patentansprüche 1 bzw. 9, wobei aus einem breitem Behälterstrom mittels Gassenteilung Behälter in mehrere einspurige Behälterströme umgewandelt werden, und mit mindestens einer Abteil und/oder Verdichtereinheit zum Abteilen und Verdichten einer vorbestimmten Anzahl an Behältern, verdichtete oder formierte Behältergruppen bzw. Teilgebinde gebildet und nachfolgend jeweils zu einem späteren Gebinde zusammengefasst werden, wobei ein erster Transporteur und ein nachfolgender zweiter Transporteur mit einer bezogen auf den ersten Transporteur anderen, bevorzugt höheren Geschwindigkeit vorgesehen ist, wobei zwischen beiden Transporteuren eine stationäre Transportebene als Transferblech angeordnet ist.
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Ein Totblech oder Transferblech ist im Sinne der Erfindung ein solches Transportelement, auf welchem die Behälter aufstehen, und antriebsfrei weiter transportiert werden, wobei der Transport lediglich durch den Auflaufdruck gelingt, welcher durch den ersten Transporteur erzeugt wird. Dabei drücken die von dem Transporteur auf das Transferblech übertretenden Behälter kontinuierlich gegen die bereits auf dem Transferblech befindlichen Behälter und drücken diese so, dass diese auf dem Transferblech in Richtung zum zweiten Transporteur gleiten.
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Behälter im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Flaschen, Dosen, Tuben, Pouches, jeweils aus Metall, Glas und/oder Kunststoff, also zum Beispiel auch PET-Flaschen, aber auch andere Packmittel, insbesondere solche, die zum Abfüllen von flüssigen oder viskosen Produkten bare auch zur Aufnahme von Lebensmitteln geeignet sind, aber auch bereits zu Gruppen (Mehrfachpack, Gebinde) zusammen gefasste Behälter.
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Im Detail erfolgt die Herstellung der Gebinde z. B. in einer so genannten Verpackungsmaschine in der Weise, dass die Behälter auf einer Transportebene eines Transporteurs aufstehend und mit ihrer Behälterachse in vertikaler Richtung oder im Wesentlichen vertikaler Richtung orientiert in einem Massentransport bzw. in einem breiten Behälterstrom zugeführt werden, in dem die Behälter hinsichtlich markanter Behälter und/oder Ausstattungsmerkmale eine willkürliche Orientierung aufweisen können. Dieser breite Behälterstrom wird dann durch Gasseneinteilung in mehrere einspurige Behälterströme umgewandelt. In weiteren Verfahrensschritten erfolgt das Abteilen der die späteren Gebinde bzw. deren Behältergruppen bildenden Behälter aus den einspurigen Behälterströmen, das Zusammenführen der notwendigen Anzahl von Behältern jeweils zu einer verdichteten Behältergruppe, in der die Behälter mit mehreren Mantel- oder Umfangsflächen, also mit den Kontakt- oder Berührflächen gegeneinander anliegen, und dass Verbinden der Behälter jeder Behältergruppe zu dem kompakten und festen bzw. stabilen Gebinde.
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Dabei können die einzelnen Behälter nach markanten Gestaltungsmerkmalen ausgerichtet werden, so dass die jeweiligen Gebinde je nach den jeweiligen Bedürfnissen orientierte Behälter aufweisen. Möglich ist, die einzelnen Behälter des Gebindes miteinander zu verbinden, wobei z. B. eine Umschlingung z. B. mit einem Halteband oder einem anderen umfassenden Element denkbar ist. Ein solches umfassendes Element kann zum Beispiel ein Kartonzuschnitt oder ein Folienabschnitt sein, welcher um das betreffliche Gebinde gelegt und entsprechend befestigt wird. Die Kartonenden können miteinander verklebt werden. In einem Schrumpftunnel können die zunächst anliegenden Folien aufgeschrumpft werden. Denkbar ist auch, dass die Gebinde eine stabilisierende Unterlage bekommen, welche z. B. als Kartonzuschnitt ausgeführt ist, auf welcher die Behälter aufstehen. Eine solche Unterlage ist sinnvoll, wenn das spätere Gebinde z. B. aus mehreren Lagen von Teilgebinden gebildet werden soll. Dabei kann an der Unterlage angegriffen werden, so dass das eine Teilgebinde auf das andere gesetzt wird. Anschließend kann ein umfassendes Element vorgesehen werden, um die gestapelten Gebinde zu umfassen. Die Kartonzuschnitte werden als solche bevorzugt im entfalteten Zustand aus einem Magazin entnommen und können vor oder nach Zuführung zu dem späteren Gebinde gefalten werden, wobei eine entsprechend ausgeführte Faltstation Einsatz findet. Zur Bildung der Folienabschnitte wird eine Folienrolle zu einer Folienbahn entrollt, wobei die betrefflichen Folienabschnitte von der Folienbahn abgeschnitten werden. Hierzu ist eine Folienschneidstation sinnvoll einsetzbar, so dass der jeweilige Folienabschnitt die geforderten Dimensionen des jeweils zu verpackenden Gebindes hat. In einer weiteren Ausführung kann zwischen den Behältern der späteren Gebinde ein Abstandselement angeordnet werden, welches z. B. als Steg oder beispielsweise als Gefache ausgeführt ist. Dieses Gefache ist zumeist aus einem Karton gebildet, und wird vor dem Einsetzen in das spätere Gebinde aufgefacht, wobei ein Abstandselementeinsetzer, welcher beispielhaft als Stegeinsetzer oder Gefacheeinsetzer bezeichnet werden kann, Verwendung findet. Ist das Gebinde gebildet und hat gegebenenfalls den Schrumpftunnel verlassen, kann ein Packrouter zur Neuorientierung des Gebindes vorgesehen sein.
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Es ist bekannt, mehrere Artikel jeweils zu einer Artikelgruppe zusammen zu fassen oder zu formieren und aus den Artikelgruppen unter Verwendung von Schrumpffolien (z. B.
US 7 726 464 A1 ) feste bzw. transportfähige Lager- und Transporteinheiten oder Gebinde herzustellen. Nachteilig ist hierbei unter anderem, dass die dabei verwendeten Folien sowie insbesondere das Aufschrumpfen der Folien durch Wärme- oder Energieeintrag nicht unerhebliche Kosten verursacht.
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Vorgeschlagen wurde auch bereits, transportfähige Gebinde dadurch herzustellen, dass die jeweils zu einer Behältergruppe formierten Behälter durch eine die Behältergruppe schlaufenartig umgreifende Umreifung (
DE 10 2009 025 824 A1 ,
DE 10 2009 044 271 A1 ,
DE 41 26 212 A1 ) verpackt, d. h. miteinander zu einem Gebinde verbunden werden, was eine besonders kostengünstige und einfache Möglichkeit zur Herstellung von Gebinden bzw. Transport- und Lagereinheiten darstellt. Die Umreifung kann auch mit den Behältern verklebt werden. Nachteilig bei der Umreifung ist allerdings, dass beim ersten Entnehmen eines Behälters aus einem solchen Gebinde die in dem Gebinde verbliebenen Behälter durch die Umreifung nicht mehr zusammengehalten werden. Dies gilt nicht nur dann, wenn die Umreifung getrennt oder zerschnitten wird, sondern auch dann, wenn es möglich ist, ohne Durchtrennen der Umreifung einen Behälter aus dem Gebinde zu entnehmen.
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Weiterhin besteht beim Transport derartiger Gebinde auf einem Bandfördermittel immer die Gefahr, dass sich zylindrische oder weitgehend zylindrische Artikel, wie Dosen, Flaschen oder Behälter durch Vibration, Stöße etc. eine nestende Position einnehmen, also in die Lücke der Nachbarreihe rutschen. Um dies zu verhindern muss bei bekannten Gebinden eine sehr große Spannung auf die Umreifung gebracht werden.
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Die
DE 10 2006 037 105 A1 dagegen befasst sich mit einem Verfahren zum Zusammenstellen von Flaschenpaketen, bei welchem auf beiden Seiten einer Bahn ein Drehstern vorgesehen wird, welcher Flaschenhälse in Klammern an Flachträgern hineindrückt. Das Flaschenpaket wird noch mit einem Band oder einer Umhüllung (Folie) umfasst.
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Gemäß der
DE 23 31 193 wird an Behälter ein Klebemittel in schmalen Flächen oder Reihen angebracht, wobei jeweils benachbarte Flächen, welche nicht mit Klebemittel versehen sind, ein Greifen der Packung zum Zwecke des Tragens ermöglichen soll. An den Klebestellen kleben die Behälter aneinander. Die
EP 2 096 039 A1 offenbart ebenfalls Behälter mit einem Klebemittel zu versehen, wobei aber zudem noch eine Schrumpffolie um das Flaschenpaket angeordnet wird.
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Aus der
EP 2 500 296 A1 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Gruppieren von Stückgut entlang einer Förderstrecke. Mittels in den Förderstrom eingreifenden Einteilerelementen werden Lücken zwischen einander folgenden Stückgütern ausgebildet. Die Einteilerelemente sind in ihrer Vorschubbewegung und/oder -geschwindigkeit wegen der verwendeten getriebelosen Direktantriebe entlang der Bewegungsbahn individuell steuerbar. Die Einteilerelemente tauchen von unterhalb der Bewegungsbahn auf, teilen ein Anzahl an Behältern von dem Behälterstrom ab, halten den Behälterstrom zunächst auf, so dass zu den abgetrennten Behältern eine Lücke entsteht: Die Einteilerelemente beschleunigen dann und tauchen wieder unter das Niveau der Bewegungsbahn. Insofern kombiniert die
EP 2 500 296 A1 eigentlich nur die vor deren Anmelde- bzw. Prioritätstag bekannte Einteiltechnik mit Einteilfingern, die auf umlaufenden Balken angeordnet sind, mit einem Antriebssystem, welches durch getriebelose Direktantriebe gebildet ist.
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Die
DE 10 2011 081 705 A1 beschäftigt sich ebenfalls mit einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Gruppieren von Behältern. Dabei weist die Vorrichtung zwei Fördereinrichtungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf. Die zweite Fördereinrichtung ist schneller, als die erste Fördereinrichtung. So werden die, die zweite Fördereinrichtung erreichenden Behälter schneller bewegt als die Behälter auf der zweiten Fördereinrichtung. So entsteht zwischen den Behältern auf der zweiten Fördereinrichtung eine Lücke. Mittels einer Schiebe- oder Rückhalteeinrichtung werden die Behälter auf der zweiten Fördereinrichtung beschleunigt, verzögert und/oder gegeneinander verschoben, so dass die ursprüngliche Lücke verändert ist. Dabei wird z. B. der nacheilende Behälter auf den voreilenden Behälter geschoben. Die entsprechende Beschleunigung wird mittels linearmotorischer Antriebe erreicht, wobei die einzelnen Elemente der Schiebe- oder Rückhalteeinrichtung individuell steuerbar sind.
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Nachteilig bei den bekannten Vorgehen und Vorrichtungen ist, dass der Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Totblech und dem zweiten Förderelement, also Transporteur so groß ist, dass trägheitsbedingt ein Schlupf auftreten kann, wenn die Behälter von dem langsamen, also von dem Totblech auf das schnelle, zweite Förderelement übergehen. So kann die gewünschte und erforderliche Teilung, also der gewünschte und erforderliche Abstand zwischen den voreilenden und nacheilenden Behältern auf dem zweiten Förderelement, also Transporteur nicht unbedingt eingehalten werden. Möglich ist auch, dass ein Behälter aufgrund der plötzlich großen Relativgeschwindigkeit umkippen kann, so dass der gesamte Behälterstrom nachhaltig so gestört wird, dass die gesamte Anlage mit vorgeschalteten und nachgeschalteten Aggregaten stillgesetzt werden muss, bis die Störung beseitigt ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Herstellen von Gebinden der Eingangs genannten Art anzugeben, bei dem trotz der unterschiedlichen Geschwindigkeit der Behälter entlang des zweiten Transporteurs zu den Behältern entlang des Totblechs ein störungsfreier Betrieb möglich ist, wobei der jeweils gewünschte Abstand zwischen voreilendem und nacheilendem Behälter mit einfachen Mitteln stets sichergestellt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Gebinden entsprechend dem Patentanspruch 1 vorgesehen. Die Lösung der Aufgabe gelingt aber auch mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen. Dabei sind alle beschriebenen Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Erfindungsgemäß ist ein Lineartransporteur vorgesehen, welcher Eingreifelemente aufweist, die von unterhalb einer Transportebene des Transferblechs in diese eingreifen, wobei das betreffende Eingreifelement die Behälter von den restlichen Behältern abtrennt, so dass das Teilgebinde oder das Gebinde gebildet ist, wobei der Lineartransporteur das Teilgebinde oder das Gebinde mittels der Eingreifelemente entlang des Transferblechs auf die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs beschleunigt.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass die Behälter von dem Behälterstrom abgetrennt werden. Insofern ist das Gruppieren in einem Teilaggregat, nämlich im Bereich des Lineartransporteurs zusammengefasst. Dabei bewirkt die erfindungsgemäße Lösung, dass die sonst übliche Rückstaubelastung der nachrückenden Behälter in ihren Gassen von zurückhaltenden Vorrichtungen nicht mehr schädlich wirkt, da der Lineartransporteur die abzuteilenden Behälter von dem Behälterpulk wegtransportiert. Die Eingreifelemente halten dabei dem Staudruck der einlaufenden Behälter gegen.
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Dabei ist zielführend, wenn die Behälter sanft beschleunigt werden, was bedeutet, dass die Transportgeschwindigkeit von einem Betrag der in einem Übernahmebereich größer Null ist auf einen Endbetrag in einem Übergabebereich nicht sprunghaft sondern stetig zunimmt. Im Übergangsbereich weisen die Teilgebinde oder Gebinde so die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs auf, so dass trägheitsbedingter Schlupf bedeutungslos ist. Auch ein Umkippen aufgrund des nicht mehr vorhandenen Geschwindigkeitsunterschieds ist nicht mehr zu befürchten, da die Behälter, also die Gebinde bereits die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs haben. Der Lineartransporteur kann dabei zumindest einen Anfangsbereich des zweiten Transporteurs überdecken, wobei dieser Bereich auch als Übergabebereich bezeichnet werden kann. In dem Übergabebereich hat das Gebinde bereits die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs erreicht, wobei natürlich geringe Geschwindigkeitsunterschiede möglich sein können.
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Der Lineartransporteur weist eine geschlossene Bewegungsbahn auf, an welcher einzelne Bewegungselemente angeordnet sind, welche umlaufen. Die Bewegungselemente sind individuell ansteuerbar, so dass jedes Bewegungselement eine jeweilige Geschwindigkeit haben kann. An einem Hintrumm der Bewegungsbahn ist die Geschwindigkeit der dort befindlichen Bewegungselemente zweckmäßig ungleich zueinander, obwohl alle Bewegungselemente entlang des Hintrumms an dem jeweils gleichen Ort des Hintrumms die gleiche Geschwindigkeit haben. Entlang des Hintrumms werden die Teilgebinde oder Gebinde auf die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs beschleunigt. Entlang des Rücktrumms können die Bewegungselemente wiederum eine andere Geschwindigkeit haben. Dies ist vorteilhaft, das so eine sehr geringe Anzahl an Bewegungselementen vorgesehen werden kann, da die sich entlang des Rücktrumms bewegenden Bewegungselemente die sich entlang des Hintrumms bewegenden Bewegungselemente überholen. Die Bewegungsbahn kann selbstverständlich eine Schleuse zum Ausschleusen nicht benötigter oder zu überprüfender Bewegungselemente aufweisen. Durch die Schleuse kann selbstverständlich auch zum Einschleusen genutzt werden.
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Der Lineartransporteur ist in der Art einer elektromagnetischen Bahn ausgeführt, wobei die Bewegungselemente getriebelos an dieser direkt ansteuerbar umlaufen, wobei die jeweils gewünschte Geschwindigkeit des jeweiligen Bewegungselementes individuell ansteuerbar ist. Dazu ist eine Schnittstelle der Bewegungsbahn mit einer Steuereinheit verbindbar. Der Lineartransporteur kann demnach ein elektromagnetischer Direktantrieb sein.
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Zweckmäßiger Weise tragen die Bewegungselemente die Eingreifelemente. Die Eingreifmittel tauchen im Übernahmebereich von einem Niveau unterhalb der Transportebene auf, wie bereits erwähnt.
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Die Eingreifelemente können z. B. als Abteilbolzen oder als Fingerelement ausgeführt sein, welche von unterhalb der Transportebene auftauchen, und sich stützend an jeweils einen Behälter des Gebindes, bevorzugt an einen Fußbereich des jeweiligen Behälters anlegen. Dabei kann in bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen sein, dass jeweils zwei Abteilbolzen an einem Behälter angreifen. Die Abteilbolzen sind bevorzugt so dimensioniert, dass diese neben einer Führungsfunktion auch eine Abstützfunktion haben. Dabei können für jeden Behälter des Gebindes Eingreifelemente vorgesehen sein. Möglich ist aber auch, dass lediglich einer Behälterreihe des Gebindes Eingreifelemente zugeordnet sind. Dies ist möglich, wenn die Eingreifelemente an einer in Transportrichtung gesehen angeordneten Rückseite der Behälter angreifen, so dass die Behälter quasi von hinten angeschoben auf die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs beschleunigt werden. Denkbar ist, wenn jeder möglichen Behältergasse Abteilbolzen zugeordnet sind, wobei jeder Behältergasse auch eine Bewegungsbahn zugeordnet ist. Kostengünstiger ist, wenn jeder mögliche Behältergasse Abteilbolzen zugeordnet sind, wobei aber zumindest eine, bevorzugt maximal zwei Bewegungsbahnen vorgesehen sind. Die an jeder möglichen Behältergasse vorgesehenen Fingerelemente sind durch besondere Maßnahmen mit den betreffenden Bewegungselementen verbunden, wobei auch ein individuelles Auftauchen von unterhalb der Transportebene einstellbar ist. Diese Maßnahmen tragen dem Umstand Rechung, dass nicht alle der möglichen Behältergassen auch aktiv sind, was auf das jeweils zu erzeugende Gebinde zurückzuführen ist. So kann ein Gebinde aus zwei Reihen mit jeweils drei Behältern gebildet sein. Insofern sind auch nur drei Behältergassen aktiv. Möglich ist aber auch ein Gebinde mit drei, vier fünf oder mehr Reihen mit jeweils zwei, drei, vier, fünf oder mehr Behältern. Die Vorrichtung zur Erstellung des Gebindes ist individuell dafür ausgelegt, das jeweils gewünschte Gebinde zu erstellen, wobei minimale Umstellarbeiten erforderlich sind, um die einzelnen Behältergassen aktiv zu belassen oder zu deaktivieren. Insofern ist es besonders günstig, dass auch die betrefflichen Eingreifelemente aktiv belassen werden oder deaktiviert werden. Die deaktiven Eingreifelemente können z. B. mit den Bewegungselementen umlaufen, wobei aber ein Auftauchen von unterhalb der Transportebene verhindert werden kann. Beispielsweise können die Eingreifelemente federkraftbedingt auftauchen, und so angesteuert werden, dass der Kraftspeicher des deaktiven Eingreifelementes dasselbe in seiner Ruheposition belässt. Möglich sind auch entsprechende Führungsbahnen, welche ein Auf- und Abtauchen des Eingreifelementes entlang des Hintrumms bewirken, und welche gegebenenfalls in Zusammenwirken mit dem auch ansteuerbaren Kraftspeicher ein Auftauchen im Bereich einer deaktiven Behältergasse verhindern. Beispielsweise kann auch ein Bolzen mechanisch gesteuert, z. B. nockengesteuert auftauchen, wobei die mechanische Steuerung natürlich aufhebbar sein kann, wenn die betreffende Behältergasse deaktiv ist. Die Bewegungsbahnen können jeweils seitlich der Vorrichtung zum Erstellen der Gebinde angeordnet sein, wobei eine einzige Bewegungsbahn an nur einer Seite ausreichend sein kann. Denkbar ist aber auch jeweils eine Bewegungsbahn an jeweils einer Seite vorzusehen. Tauchen die Eingreifelemente von unterhalb der Transportebene auf, ist es sinnvoll, wenn der Rücktrumm der Bewegungsbahn unterhalb des Hintrumms angeordnet ist.
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Zwischen dem Hintrumm und dem Rücktrumm sind bevorzugt Kurvenbereiche ausgeführt. Die Bewegungsbahn ist in ihrem Verlauf individuell erstellbar, was bedeutet, dass die Bewegungsbahn nicht nur in ihrem Verlauf an die Erfordernisse der Vorrichtung zum Erstellen der Gebinde angepasst werden kann.
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In erfindungsgemäßer Ausgestaltung ist zwischen dem ersten Transporteur und dem zweiten Transporteur das Transferblech angeordnet, welches auch als Transferblech bezeichnet werden kann. Die Behälter werden dem Transferblech in Gassen zugeführt, wobei die Behälter auf dem Transferblech aufgrund der nachrückenden Behälter aufgeschoben und in Richtung zum zweiten Transporteur gleiten. Zielführend ist im Sinne der Erfindung, wenn der Lineartransporteur seinen Übernahmebereich im Bereich des Transferblechs hat. Natürlich kann die Endgeschwindigkeit der mittels des Lineartransporteurs beschleunigten Behälter also Teilgebinde oder Gebinde auch geringfügig geringer oder sogar höher sein als die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs, was natürlich generell gilt.
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Wenn die Eingreifelemente von unterhalb der Transportebene auftauchen, ist es sinnvoll im Sinne der Erfindung, entsprechende Schlitze für die Eingreiffinger entlang des Transferblechs vorzusehen, so dass diese auftauchen können. Dabei kann der Schlitz gegebenenfalls mittels des Eingreifelementes selbst verschlossen werden, wenn die betreffende Behältergasse deaktiv ist, wobei diesbezüglich auf das zuvor gesagte Bezug genommen wird, wobei ein Bereich des Eingreifelementes, bevorzugt dessen Spitze den Schlitz verschließend ausgeführt sein kann.
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Selbstverständlich kann das Transferblech anstelle des ersten Transporteurs vorgesehen sein. Allerdings werden die Behälter auf Transporteuren aufstehend zu dem Transferblech befördert, so dass das Transferblech in Transportrichtung zielführend vor dem zweiten Transporteur angeordnet ist.
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Möglich ist, dass entlang der Bewegungsbahn mehrere Bewegungselemente, also daran angeordnete Eingreifelemente in den Behälterstrom eingreifen. So kann vorgesehen sein, dass im Übernahmebereich mehrere erste Eingreifelemente zunächst den Rückstau aufhalten, wobei ein in Transportrichtung gesehen letztes Eingreifelement den Behälter, also das Teilgebinde oder Gebinde am Ende des Übernahmebereiches aktiv von dem Behälterpulk weg beschleunigt. Dabei ist es günstig, dass die ersten Eingreifelemente jeweils den Rückstau im Übernahmebereich aufhalten, da so die Gesamtrückstaukraft im Übernahmebereich auf mehrere Eingreifelemente verteilbar ist. So ist das im Übernahmebereich letzte Eingreifelement quasi rückstaukraftfrei. Möglich ist auch, dass die im Übernahmebereich ersten Eingreifelemente auch bereits eine gewisse Beschleunigung bewirken, wobei die im Übernahmebereich ersten Eingreifelemente entlang der Transportrichtung selbstverständlich die letzte Position im Übernahmebereich erreichen, und die erforderliche Beschleunigung bewirken.
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Erreichen die Eingreifelemente den Übergabebereich, können diese mit denselben Maßnahmen zum Auftauchen auch unter die Transportebene geführt werden. Dabei können die Eingreifmittel mittels den entsprechend ansteuerbaren Bewegungselementen in ihrer Geschwindigkeit verlangsamt werden, um das Gebinde bei dem Abtauchen nicht störend zu beeinflussen. Im Übergabebereich können Mitnehmerstäbe des zweiten Transporteurs einen Weitertransport bewirken. Dabei können die abgetrennten Behälter entlang des zweiten Transporteurs quer zur Laufrichtung zusammengeführt werden. Der zweite Transporteur kann also als Synchronisierstation angesehen werden.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist bei einem Stopp der Anlage zu erkennen. Bei einem Stopp der Anlage können die betrefflichen Bewegungselemente deren Eingreifelemente bereits abgetaucht sind entlang des Rücktrumms weiterbewegt werden, bis eine Warteposition unmittelbar anreihend nach dem letzten bereits gestoppten Bewegungselement erreicht ist.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Vorrichtung zur Bildung von Gebinden in einem Teilausschnitt,
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2 die Vorrichtung aus 1 in einer zweiten Ausgestaltung, und
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3 die Vorrichtung aus den 1 und 2 bei einer Störung des Anlagenausschnittes.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt eine Vorrichtung zur Bildung von Gebinden. Die Vorrichtung ist Teil einer Verpackungsmaschine. Die Vorrichtung 1 weist einen ersten Transporteur 2, ein Totblech 3, das auch als Transferblech 3 bezeichnet werden kann, und einen zweiten Transporteur 4 auf.
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Die Vorrichtung weist einen Lineartransporteur 5 auf, an welchem Bewegungselemente 6 umlaufen. Dazu weist der Lineartransporteur 5 einen Hintrumm 7, einen Rücktrumm 8 sowie Umlenkbereiche 9 zwischen den beiden Trummen 7, 8 auf.
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An dem Lineartransporteur 5 sind umlaufene Bewegungselemente 6 angeordnet, Die Bewegungselemente 6 sind individuell ansteuerbar. An den Bewegungselementen 6 sind Eingreifelemente 11 angeordnet.
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Die Eingreifelemente 11 tauchen in einem Übernahmebereich 12 von unterhalb einer Transportebene 10 in diese auf. Von dem ersten Transporteur 2 werden Behälter 13 auf das Transferblech 3 transportiert. Die in die Transportebene 12 aufgetauchten Eingreifelemente 11 nehmen den Staudruck der aufgeförderten Behälter 13 auf in dem Übernahmebereich 12 auf, wobei die Eingreifelemente 11 in Transportrichtung 14 gesehen, hinter dem betrefflichen Behälter 13 angeordnet sind. Entlang des Übernahmebereiches 12 können die Behälter 13 schon etwas beschleunigt werden.
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Ersichtlich ist in 1, dass die Eingreifelemente 11 an den Behältern 13 anliegend diese in Transportrichtung 14 so bewegen, dass eine Lücke 15 zwischen den wegbeförderten Behältern 13 und den Behältern 13 im Übernahmebereich 12 gebildet ist. Diese Lücke 15 entspricht der Teilung des als Synchronisierstation ausgeführten zweiten Transporteurs 4. Die Behälter werden mittels der Eingreifelemente 11, die an den Bewegungselementen gehalten sind, auf die Geschwindigkeit des zweiten Transporteurs 4 beschleunigt.
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Der Lineartransporteur 5 weist zu dem Übernahmebereich 12 noch einen Übergabebereich 16 auf, welcher das Transferblech 3 in Transportrichtung 14 überragt. Im Übergabebereich 16 tauchen die Eingreifelemente 11 wieder unter die Transportebene 10. An dem zweiten Transporteur 4 sind Mitnehmerstäbe 17 angeordnet, so dass die Behälter 13 entlang des zweiten Transporteurs weitertransportiert werden.
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Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die Eingreifelemente 11, also die dort befindlichen Bewegungselemente 6 im Übergabebereich 16 etwas abgebremst werden, wenn der Mitnehmerstab 17 an dem Behälter 13 anliegt. So können Störungen verhindert werden, welche durch anschlagende Eingreifelemente bewirkt werden könnten, wenn die Mitnehmerstäbe bereist den Weitertransport entlang des zweiten Transporteurs 4 übernommen haben.
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Ersichtlich ist in 1 auch, dass die Eingreifelemente 11 von oberhalb der Transportebene 10 wieder unter diese zurückgeführt werden. Entlang des Rücktrumms 8 werden die Eingreifelemente 11 zum Übernahmebereich 12 zurückgeführt.
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Der Lineartransporteur 5 ist beispielhaft als elektromagnetischer Direktantrieb ausgeführt, an welchem die Bewegungselemente 6 als Mover oder Tragschlitten individuell ansteuerbar umlaufen. Dazu kann eine Schnittstelle vorgesehen sein, welche mit einer zentralen Steuereinheit in Verbindung steht. So können die jeweiligen Bewegungselemente 10 entlang des Hintrumms 7 ortsabhängig unterschiedliche Geschwindigkeiten haben, und so eine stetige Beschleunigung von dem Übernahmebereich 12 bis zur Endgeschwindigkeit im Übernahmebereich 16 aufweisen. Entlang des Rücktrumms 8 könne die Bewegungselemente 10 dann sehr viel schneller bewegt werden, so dass eine geringe Anzahl an Bewegungselementen 10 ausreichend ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel zu 1 ist zwischen jedem Behälter 13, also zwischen jedem Teilgebinde eine Lücke 15 vorgesehen. In 2 dagegen ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem jeweils zwei Bewegungselemente 6 so angesteuert sind, dass zwei Teilgebinde zusammengeführt sind. Natürlich können auch mehr als zwei Teilgebinde zusammengeführt werden. Ersichtlich ist also die individuelle Ansteuermöglichkeit des jeweiligen Bewegungselementes 6 entlang des Lineartransporteurs 5, so dass mit geringem Aufwand unterschiedliche verpackungsaufgaben angegangen werden können.
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Zielführend bei der Erfindung ist, dass die Behälter 13, also Teilgebinde in Transportrichtung 14 gesehen von hinten geschoben werden, so dass die Eingreifelemente 11 aktiv von hinten die erforderliche Beschleunigung bewirken. Die Eingreifelemente 11 halten den Staudruck der einlaufenden Behälter 13 lediglich im Übernahmebereich 12, bevorzugt nur in einem kurzen Abschnitt desselben gegen.
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Ein besondere Vorteil besteht darin, dass je nach Behälter oder Verpackungsart mehrere Eingriffselemente (11) zeitgleich eingreifen, so dass der Staudruck nicht nur bei einem Behälter anliegt sondern über ein eine Anzahl von Behältern verteilt wird.
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Bei einer nicht gezeigten, aber besonders bevorzugten alternativen Ausführungsform, ist der Lineartransporteur 5 derart angeordnet, dass die Eingriffselemente (11) bereits im Bereich des zuführenden Transporteurs (4) in den Behälterstrom auftauchen können und dort dynamisch und bedarfsweise die Beeinflussung des oder der Behälter (13) veranlassen, insbesondere den Überschub der Behälter auf das Transportblech (3) begleiten oder ggf. alleinig veranlassen.
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Die Eingreifelemente 11 können auch als Abteilbolzen oder Eingreiffinger bezeichnet werden.
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In 3 ist ein möglicher Störfall dargestellt. Hier ist ein weiterer Vorteil der Erfindung deutlich erkennbar. Die Bewegungselemente 6 in dem Übernahmebereich 12 sind gestoppt. Gleichwohl können noch Bewegungselemente 6 sowohl entlang des Hintrumms 7 als auch entlang des Rücktrumms 8 bewegt werden, bis diese eine Warteposition erreichen und sich unmittelbar an dem bereits gestoppten, letzten Bewegungselement 6 anreihen. Startet die Vorrichtung nun erneut, ist das erste Bewegungselement 6 bereits in der erforderlichen Startposition, wobei bereits alle anderen Bewegungselemente 6 bereist in der Warteposition nahe des Übernahmebereiches 12 sind.
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Für alle vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele gilt, dass der als von oben mittels Mitnehmerstäben (17) in den Behälterstrom eingreifende Transporteur (4), auch als endlos umlaufendes Transportband ausgebildet sein könnte oder mit einem solchen endlos umlaufenden Transportband, auf dem die Behälter bzw. Behältergruppen aufstehen, zusammen wirken könnte.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7726464 A1 [0006]
- DE 102009025824 A1 [0007]
- DE 102009044271 A1 [0007]
- DE 4126212 A1 [0007]
- DE 102006037105 A1 [0009]
- DE 2331193 [0010]
- EP 2096039 A1 [0010]
- EP 2500296 A1 [0011, 0011]
- DE 102011081705 A1 [0012]