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Die vorliegende Erfindung betrifft eine horizontale Förderstrecke für Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde mit einem Puffer- oder Speicherareal mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum dynamischen Speichern und/oder Puffern von Artikeln, Pack- oder Stückgütern und/oder Gebinden mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 14.
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In Abfüll-, Handhabungs- und/oder Verpackungsanlagen werden Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde aller Art in der Regel mittels zahlreicher Förderanlagen und auf unterschiedlichen Förderstrecken befördert, u.a. zur Verbindung verschiedener Maschinenteile oder -module. Bei einem Produktwechsel, bei einer Maschinenabschaltung oder bei auftretenden Betriebsstörungen befinden sich weiterhin Fördergüter auf den Förderstrecken, die je nach Situation vor einer Wiederinbetriebnahme der Anlage entfernt werden müssen. In manchen Fällen kann es dazu kommen, dass zu wenige Fördergüter in bestimmten Förderabschnitten vorhanden sind, bspw. in einer Zuführung zu einem Verpackungsmodul, so dass es zu Verzögerungen im Betriebs- und Förderablauf kommen kann.
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Um einerseits überzählige Fördergüter auslagern und fehlende Fördergüter ohne störende Verzögerungen in einen Förderprozess einspeisen zu können, werden Speichereinrichtungen eingesetzt, die mit der Förderstrecke in permanenter Förderverbindung stehen und die eine bestimmte Menge an Fördergut aufnehmen können.
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Eine bekannte Bauart von Gebindespeichern sieht entweder ein vertikales Puffersystem im Durchlauf oder einen von einer Seite bedienbaren Puffertisch in horizontaler Ausrichtung vor. Diese Systeme arbeiten meist auch mit einer Pulkbildung der jeweiligen Gebinde vor dem Überschub (horizontal) bzw. der Hubbewegung (vertikal). Die jeweilige Bewegung kann also nur bei einer bestimmten Anzahl von Gebinden erfolgen, da andernfalls Leerplätze entstehen, die später nicht mehr besetzt werden können. Zudem sind die vertikalen Speicher nicht oder nur nach einem entsprechenden Umbau in der Lage, verschiedene Gebindebreiten handzuhaben. Eine wahlweise First-in/first-out oder First-in/last-out Lösung, anwendbar je nach Produktsorte, ist hierbei kaum realisierbar.
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Eine Speichereinrichtung zum Speichern von entlang einer Förderstrecke zu einer Produktionsmaschine stetig hintereinander gefördertem Fördergut ist in der
DE 103 12 695 B4 offenbart. Das Fördergut wird in derselben Reihenfolge, in der es in den Speicher hinein gefördert wurde, aus dem Speicher heraus gefördert, was einem „FiFo“-Prinzip („First in - First out“) entspricht. Die Speichereinrichtung weist eine Mehrzahl parallel zueinander angeordneter Speicherbahnen auf, die von umlaufend antreibbaren Förderketten gebildet werden. Jede der Speicherbahnen steht zum Befüllen mit einem ersten Antrieb und zum Entleeren mit einem zweiten Antrieb in Verbindung. Diese bekannte Speichereinrichtung dient insbesondere zum Speichern des Fördergutes bei einer Störung der Produktionsmaschine und zum anschließenden Zurückführen des gespeicherten Fördergutes nach Beseitigung der Störung.
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Die beiden Darstellungen der 1 verdeutlichen den Aufbau und die Funktionsweise der aus dem Stand der Technik bekannten Speichereinrichtungen zum Zwischenspeichern von Fördergut. So zeigt die schematische Ansicht der 1a einen Teilabschnitt 2 einer horizontalen Förderstrecke für hintereinander auf einer ersten Horizontalfördereinrichtung 4 in Förderrichtung 6 bewegte Fördergüter 8. Diese in der 1a lediglich angedeuteten Fördergüter 8 können bspw. durch Artikel aller Art, Pack- oder Stückgüter oder auch durch Gebinde gebildet sein, die in einer ununterbrochenen oder unterbrochenen/gruppierten Reihe von hintereinander beförderten Stück- oder Fördergüter 8 entlang der ersten Horizontalfördereinrichtung 4 in Förderrichtung 6 bewegt werden. Die erste Horizontalfördereinrichtung 4 mündet stirnseitig an einer Speichereinrichtung 10, die mehrere parallel zueinander angeordnete Förderspuren 12 aufweist, die jeweils separat antreibbar und/oder deren Auflageflächen für die Fördergüter 8 mit unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten in Förderrichtung 6 bewegbar sind. An einer der ersten Horizontalfördereinrichtung 4 gegenüber liegenden Stirnseite der Speichereinrichtung 10 schließt sich in Förderrichtung 6 eine zweite Horizontalfördereinrichtung 14 an, mit welcher die Fördergüter 8 von der Speichereinrichtung 10 abgeführt und entlang der horizontalen Förderstrecke 2 weiterbefördert werden können.
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Jede der beiden Horizontalfördereinrichtungen 4 und 14 kann in unterschiedliche Positionen bewegt werden, was durch unterbrochen gezeichnete Pfeile angedeutet ist. Auf diese Weise kann durch die variable Positionierbarkeit der ersten Horizontalfördereinrichtung 4 jede der insgesamt acht Förderspuren 12 der Speichereinrichtung 10 mit Fördergütern 8 beaufschlagt werden. Durch die variable Antreibbarkeit der einzelnen Förderspuren 12 kann dort jeweils eine gewünschte Anzahl von Fördergütern 8 eingelagert bzw. zwischengespeichert werden. Außerdem können die in den Förderspuren 12 befindlichen Fördergüter 8 durch die variable Positionierbarkeit der zweiten Horizontalfördereinrichtung 14 von jeder der insgesamt acht Förderspuren 12 der Speichereinrichtung 10 wieder entnommen und in Förderrichtung 6 weitertransportiert werden. Die Steuerbarkeit der Positionen der Horizontalfördereinrichtungen 4 und 14 sowie der Bewegung der Förderspuren 12 definiert das Speicherverhalten, das grundsätzlich dem FiFo-Prinzip („First in - First out“) zu folgen hat, nach dem die zuvorderst in einer Förderspur 12 befindlichen Fördergüter 8 bei ihrer Entnahme aus der Speichereinrichtung 10 auch als erstes auf die zweite Horizontalfördereinrichtung 14 überführt werden.
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Die schematische Darstellung der 1b, die sich im Wesentlichen nur durch den Verlauf und die Richtungsführungen der ersten und zweiten Horizontalfördereinrichtungen 4 und 14 von der ersten Variante gemäß 1a unterscheidet, deutet damit an, dass die Horizontalfördereinrichtungen 4 und 14 problemlos in variabel veränderlichen Kurven 16 geführt werden können. Derartige Gliederketten, die in variablen Kurven 16 führbare Auflageebenen für Fördergüter 8 aufweisen, sind ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannt. Die variable Verstellbarkeit der ersten und zweiten Horizontalfördereinrichtungen 4 und 14 ermöglicht es, diese in von der Speichereinrichtung 10 entfernteren Bereichen in definierten Bahnen entlang der horizontalen Förderstrecke 2 zu führen und dennoch die unterschiedlichen Förderspuren 12 der Speichereinrichtung 10 zu erreichen.
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Die bekannten und in der 1 illustrierten Speichereinrichtungen ermöglichen zwar die flexible Zwischenspeicherung einer größeren Anzahl von Fördergütern, ermöglichen jedoch keine LiFo-Systematik bei der Entnahme der Fördergüter aus der Speichereinrichtung.
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Angesichts der aus dem Stand der Technik bekannten Speichereinrichtungen und Speicherverfahren besteht das wichtigste Ziel der Erfindung in der Verbesserung der Flexibilität und der Reduzierung der Reaktionszeiten einer solchen Speichereinrichtung bzw. eines solchen Speicherverfahrens, die vorzugsweise nicht nur in der Lage sein sollen, nach dem „FiFo“-Prinzip zu arbeiten, sondern wahlweise auch nach einem „LiFo“-Prinzip („Last in - First out“).
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Diese Ziele der Erfindung werden mit den Gegenständen der unabhängigen Ansprüche erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung lassen sich den abhängigen Ansprüchen sowie der weiteren Beschreibung entnehmen. Zur Erreichung des genannten Ziels schlägt die Erfindung eine horizontale Förderstrecke für Fördergüter aller denkbaren Art wie Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde mit insgesamt wenigstens drei miteinander in Förderverbindung stehenden Förderabschnitten vor. Dabei weist der erste Förderabschnitt eine Zuführung für die beförderten Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde sowie eine verstellbare Übergabestelle zu einem als mehrspurigen Speicher- und/oder Pufferareal ausgebildeten zweiten Förderabschnitt auf. Dieses Speicher- und/oder Pufferareal umfasst mehrere getrennte und vorzugsweise parallel verlaufende Förderspuren zur Auslagerung von einzelnen, mehreren oder einer Vielzahl von Artikeln, Pack- oder Stückgütern und/oder Gebinden auf. Ein dritter Förderabschnitt weist eine Ableitung für die beförderten Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde vom Speicher- und/oder Pufferareal auf und ist über eine verstellbare Übernahmestelle mit dem mehrspurigen Speicher- und/oder Pufferareal verbunden. Gemäß der vorliegenden Erfindung können die Förderspuren nicht nur in eine vorgegebene Richtung fördern. Zumindest einige der Förderspuren sind jeweils in unterschiedliche Förderrichtungen separat antreibbar, so dass das Speicher- und/oder Pufferareal nicht nur nach dem FiFo-Prinzip beladen und entladen werden kann, sondern wahlweise auch in einem gemischten Modus, bei dem einzelne Förderspuren die Fördergüter bspw. in die ursprüngliche Förderrichtung abfördern, d.h. nach dem FiFo-Prinzip, während andere Förderspuren bei der Beladung in einer ersten Förderrichtung laufen und beim Entladen in umgekehrter Richtung angetrieben werden, wodurch sich ein LiFo-Modus realisieren lässt. Um den Betrieb des mehrspurigen Speicher- und/oder Pufferareals mit jeweils unterschiedlichen Förderrichtungen zumindest einiger seiner Förderspuren realisieren zu können, müssen die Übernahme- und Übergabestellen zu den vorgeordneten bzw. nachgeordneten Förderabschnitten variabel positionierbar sein.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, dass der erste Förderabschnitt und der dritte Förderabschnitt über einen gemeinsamen Antrieb verfügen und/oder ein gemeinsames Horizontalförderelement aufweisen. Dieses gemeinsame Horizontalförderelement kann insbesondere durch einen endlos umlaufenden und mehrfach umgelenkten Fördergurt oder Gliedergurt bzw. durch eine Fördermatte o. dgl. gebildet sein, wobei die Umlenkungen sinnvollerweise sowohl innerhalb einer horizontalen Förderebene liegen können - bspw. in Gestalt von 90-Grad-Kurven - als auch als Umlenkungen oder Krümmungen der Förderebene selbst ausgebildet - bspw. in Gestalt von 180-Grad-Umlenkungen des Gurtes nach unten oder oben - sein können. Das gemeinsame Horizontalförderelement mit den ersten und dritten Förderabschnitten kann insbesondere eine endlos umlaufende Fördermatte oder einen endlos umlaufenden Fördergurt umfassen, deren/dessen Förderebene insgesamt vier Umlenkungen um 180 Grad aufweist und die/der vier weitere Umlenkungen um jeweils ca. 90 Grad innerhalb der jeweiligen Förderebene aufweist. Diese mehrfachen Umlenkungen, die zudem lageveränderlich sind, ermöglichen die gewünschte hohe Flexibilität bei der Beschickung und Entleerung des Speicher- und/oder Pufferareals. Zudem wird dadurch eine sehr variable Positionierung der erfindungsgemäßen Förderabschnitte innerhalb vorhandener Förderstrecken erleichtert, die lediglich an einer Stelle aufgetrennt und durch die erfindungsgemäß ausgestalteten Förderabschnitte ergänzt werden muss.
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Der erste Förderabschnitt, dessen Übergabestelle relativ zum Speicher- und/oder Pufferareal und insbesondere in Bezug auf dessen parallele Förderspuren verstellbar ist, steht mit einem vorgeordneten Streckenabschnitt der Förderstrecke in Verbindung. Zudem steht der dritte Förderabschnitt, dessen Übernahmestelle relativ zum Speicher- und/oder Pufferareal ebenfalls verstellbar ist, mit einem nachgeordneten Streckenabschnitt der Förderstrecke in Verbindung. Diese ersten und dritten Streckenabschnitte können miteinander fluchten oder parallel zueinander verlaufen, was jedoch keine Bedingung ist. Auch andere Verlaufsrichtungen der Förderabschnitte und Ausrichtungen zueinander sind möglich. Um die gewünschte erfindungsgemäße Puffer- bzw. Speicherwirkung zu ermöglichen, können sowohl der erste Förderabschnitt wie auch der dritte Förderabschnitt jeweils mit einer der Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals in Förderverbindung gebracht werden. Die beschriebene Konfiguration der erfindungsgemäßen Förderstrecke bedingt somit eine Auftrennung des Förderbereichs zwischen den ersten und dritten Förderabschnitten. Auf diese Weise existiert keine durchgängige Förderverbindung zwischen diesen Förderabschnitten, da das variabel beaufschlagbare und einsetzbare Speicher- und/oder Pufferareal als zwischengeschalteter zweiter Förderabschnitt fungiert.
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Die ersten und dritten Förderabschnitte sind in der beschriebenen Weise in sich beweglich, um verschiedene Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals beschicken bzw. erreichen zu können. Allerdings ist die Verbindungs- oder Übergabestelle zwischen dem ersten Förderabschnitt und dem diesem vorgeordneten Streckenabschnitt der Förderstrecke - im vorliegenden Zusammenhang auch als Zuführung bezeichnet - ortsfest ausgebildet. Gleiches gilt für den dritten Förderabschnitt, dessen Verbindungs- oder Übergabestelle zum nachgeordneten Streckenabschnitt der Förderstrecke - hier auch als Ableitung bezeichnet - ortsfest ausgebildet. Diese jeweiligen Ortsfestigkeiten der Zuführung und der Ableitung beziehen sich auf die gesamte Förderstrecke, insbesondere auf die vorgeordneten und nachgeordneten Förder- oder Streckenabschnitte, zwischen denen sich die in erfindungsgemäßer Weise ausgebildeten und zusammenwirkenden Förderabschnitte befinden.
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Eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Förderstrecke sieht vor, dass der erste Förderabschnitt und der dritte Förderabschnitt jeweils Umlenkungen zum bzw. vom Speicher- und/oder Pufferareal aufweisen, dessen Förderspuren jeweils krümmungslos und parallel zueinander angeordnet sind. Dabei kann insbesondere vorgesehen sein, dass der erste Förderabschnitt und der dritte Förderabschnitt jeweils Umlenkungen von ca. 90 Grad zum bzw. vom Speicher- und/oder Pufferareal aufweisen. Wenn zudem die verstellbare Übergabestelle des ersten Förderabschnittes und die verstellbare Übernahmestelle des dritten Förderabschnittes nebeneinander angeordnet sind und an einer ersten Stirnseite des Speicher- und/oder Pufferareals münden, resultiert eine Platz sparende Anordnung des Speicher- und/oder Pufferareals innerhalb einer gegebenen Förderstruktur, die mittels einer mehrfachen Umlenkung der Förderrichtung um jeweils 90 Grad lediglich einen seitlichen Anbauraum für das Areal zum Auslagern, Speichern oder Puffern von Artikeln, Pack- oder Stückgütern und/oder Gebinden benötigt, ohne dass dadurch die Streckenlänge einer vorhandenen Förderstrecke in nennenswertem Umfang vergrößert werden müsste. Eine solche Anordnung der Förderabschnitte und der Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals ermöglicht eine einfache und schnelle Beschickung der Förderspuren und eine ebenso einfache und schnelle Entleerung einzelner, mehrerer oder aller Förderspuren, wobei jedoch die Förderrichtung dieser Förderspuren des Speichers umzukehren sind. Das Speicher- und/oder Pufferareal wird bei einer solchen Konfiguration nach dem LiFo-Modus, der einem Stapelprinzip ähnelt beladen und entleert.
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Die Effektivität, Variabilität und Durchsatzgeschwindigkeit der erfindungsgemäßen Förderstrecke kann dadurch erhöht werden, dass an einer der ersten Stirnseite des Speicher- und/oder Pufferareals gegenüber liegenden zweiten Stirnseite ein als Horizontalförderabschnitt mit einer 180-Grad-Umlenkung ausgebildeter verstellbarer Koppelabschnitt angeordnet ist, der eine Übernahmestelle und eine Übergabestelle aufweist, die miteinander zur Koppelung von zwei Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals in Förderverbindung stehen und die nebeneinander angeordnet sind und an der zweiten Stirnseite des Speicher- und/oder Pufferareals münden. Dieser Koppelabschnitt, der vorzugsweise als bogenförmiger Förderabschnitt mit einer 180-Grad-Umlenkung ausgestaltet ist, ermöglicht einen Durchsatz von - ggf. ununterbrochenen - Artikel-, Stückgut- oder Gebindereihen, ohne dass eine Richtungsumkehr einzelner Transportspuren des Speicher- und/oder Pufferareals erforderlich wäre. Insbesondere durch Einsatz dieses Koppelabschnittes können somit die Artikel, Stückgüter oder Gebinde bei Bedarf nahezu verzögerungsfrei durch den zweiten Förderabschnitt des Speicher- oder Pufferareals geleitet werden, so dass die Speicherbeladung und seine Entladung nicht nur nach dem LiFo-Prinzip, sondern wahlweise und individuell festlegbar auch nach dem FiFo-Prinzip erfolgen kann. Die Einstellung der Förderrichtung der einzelnen Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals in Kombination mit der Positionierung des Koppelabschnittes, der einzelne Förderspuren nach Bedarf miteinander verbindet, definiert gleichzeitig die Art der Speicherentleerung bzw. die Art seiner Teilentladung.
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Auch dieser zusätzliche und optional zu verstehende Koppelabschnitt kann insbesondere durch einen endlos umlaufenden und mehrfach umgelenkten Fördergurt oder Gliedergurt bzw. durch eine Fördermatte o. dgl. gebildet sein, wobei die Umlenkungen sinnvollerweise wie beim zuvor erläuterten Horizontalförderelement sowohl innerhalb einer horizontalen Förderebene liegen können - bspw. in Gestalt von 90-Grad-Kurven - als auch als Umlenkungen oder Krümmungen der Förderebene selbst ausgebildet - bspw. in Gestalt von 180-Grad-Umlenkungen des Gurtes nach unten oder oben - sein können. Der Koppelabschnitt kann insbesondere eine endlos umlaufende Fördermatte oder einen endlos umlaufenden Fördergurt umfassen, deren/dessen Förderebene zwei Umlenkungen um 180 Grad aufweist und die/der zwei weitere Umlenkungen um jeweils ca. 90 Grad innerhalb der jeweiligen Förderebene aufweist. Diese mehrfachen Umlenkungen, die zudem lageveränderlich sind, ermöglichen die gewünschte hohe Flexibilität bei der Beschickung und Entleerung einzelner Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals.
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Vorzugsweise sind die separaten Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals nicht nur variabel in unterschiedlichen Förderrichtungen antreibbar, sonder auch mit jeweils unterschiedlichen Geschwindigkeiten, wodurch sich eine nochmals erhöhte Flexibilität hinsichtlich der Speicherung und Entladung der Fördergüter ergibt. Die gekrümmten Verbindungsabschnitte der ersten und dritten Förderabschnitte münden jeweils mit ihren Übergabe- bzw. Übernahmestellen an jeweils einer der Transportspuren, wobei die gemäß der Erfindung vorgesehene Verstellbarkeit eine Verschiebung der Übergabe- und Übernahmestellen zwischen den einzelnen Transportspuren des Speicher- und/oder Pufferareals ermöglicht. Dies kann insbesondere dadurch ermöglicht werden, dass die verstellbaren Förderabschnitte und/ der verstellbare Koppelabschnitt jeweils variabel positionierbare Krümmungsabschnitte aufweisen. Derartige Krümmungsverläufe können bei horizontalen Fördereinrichtungen mit relativ engen Krümmungsradien realisiert werden.
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Eine schnelle und positionsgenaue Verstellung der Übergabe- und Übernahmestellen kann bspw. dadurch ermöglicht sein, dass den variabel positionierbaren Krümmungsabschnitten des ersten und des dritten Förderabschnittes jeweils längsbewegliche Schlittenelemente zur variablen Positionierung der Übergabestelle bzw. der Übernahmestelle relativ zu den Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals zugeordnet sind. Zudem können den variabel positionierbaren Krümmungsabschnitten des Koppelabschnittes jeweils längs- und querbewegliche Schlittenelemente zur variablen Positionierung der Übernahme- und Übergabestellen relativ zu den Förderspuren des Speicher- und/oder Pufferareals zugeordnet sein.
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Die vorliegende Erfindung sieht zur Erreichung des oben genannten Ziels weiterhin ein Verfahren zum dynamischen Speichern und/oder Puffern von Artikeln, Pack- oder Stückgütern und/oder Gebinden vor, die entlang einer horizontalen Förderstrecke über insgesamt wenigstens drei miteinander in Förderverbindung stehende Förderabschnitte transportiert werden. Dabei werden die Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde über den ersten Förderabschnitt zugeführt und über eine verstellbare Übergabestelle zu einem als mehrspurigen Speicher- und/oder Pufferareal ausgebildeten zweiten Förderabschnitt übergeben, wo einzelne, mehrere oder eine Vielzahl der Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde variabel auf mehreren getrennten und jeweils in unterschiedliche Förderrichtungen separat antreibbaren Förderspuren ausgelagert werden. Zudem werden die Artikel, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde von einem dritten Förderabschnitt vom Speicher- und/oder Pufferareal übernommen und abgeleitet.
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Das mehrspurige Speicher- und/oder Pufferareal kann wahlweise als dynamischer Puffer, als Lagenspeicher, Zwischenspeicher und/oder als Leerfahrstrecke bei Produktumstellungen, Störungen im Bereich der Förderstrecke o. dgl. dienen.
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Zusammengefasst sieht die Erfindung einen äußerst variabel handhabbaren Puffer oder Speicher für Stückgüter aller Art vor. Dieser variable Puffer oder Zwischenspeicher ist innerhalb eines Förderabschnittes einer Förderstrecke angeordnet und umfasst mehrere - vorzugsweise zumindest zum Teil reversierbare - Einzelbahnen. Ein kombinierter Ein- und Auslauftransporteur kann mittels zweier unabhängiger Verschiebeeinheiten, beweglich in Längsrichtung, gesteuert werden, so dass die parallel nebeneinander angeordneten Einzelbahnen des Zwischenspeichers jeweils zugänglich sind und mit Fördergütern befüllt werden können. Mit einer optionalen Steuerschlaufe, die am anderen Ende des Puffertisches angeordnet sein kann (aufgebaut ebenfalls mit einem Transporteur auf zwei unabhängigen Verschiebeschlitten, die jedoch in Quer- und Längsrichtung verschiebbar sind), können die Einzelbahnen nach Wahl fördertechnisch miteinander gekoppelt werden, so dass ein „Durchtransport“ durch den Speicher ermöglicht ist, was einem FiFo-Prinzip entspricht.
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Der Puffer oder Zwischenspeicher kann sowohl als Leerfahrstrecke für Verpackungsmaschinen als auch als dynamischer Puffer in einer Gebindetransportanlage o. dgl. fungieren. Er ist breiten- und längenunabhängig, da der Grundtisch entweder mit längeren Bahnen (längenvariabel) oder mit mehreren Bahnen (breitenvariabel) aufgebaut werden kann. Ein first-in/first-out Verhalten ist, wie ein first-in/last-out Verhalten realisierbar. Ebenso kann der Puffer als Lagenspeicher eingesetzt werden; so kann bspw. am Einlauf ein erster Gebindetyp eingelagert werden, während am Auslauf ein vorher zwischengespeicherter zweiter Gebindetyp ausgelagert wird. Deshalb ist dieser Speicher auch als Lagenpuffer mit Anschluss an mehrere Linien denkbar. Durch die Befüllung des Puffers innerhalb einzelner Bahnen ist eine Pulkbildung nicht notwendig. Durch eine Stoppfunktion am Ende jeder Pufferbahn können diese lückenlos befüllt werden.
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Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
- 1 zeigt in zwei schematischen Ansichten eine aus dem Stand der Technik bekannte Speichereinrichtung, die in einem Teilabschnitt einer horizontalen Förderstrecke für Fördergüter angeordnet ist.
- 2 zeigt in drei schematischen Ansichten eine erste Ausführungsvariante einer horizontalen Förderstrecke mit darin angeordneter Speichereinrichtung für Fördergüter.
- 3 zeigt in zwei schematischen Ansichten eine zweite Ausführungsvariante der horizontalen Förderstrecke mit darin angeordneter Speichereinrichtung für Fördergüter.
- 4 zeigt in drei schematischen Perspektivansichten die zweite Ausführungsvariante der horizontalen Förderstrecke in verschiedenen Betriebsmodi bzw. Beschickungs- und/oder Entnahmemodi der Speichereinrichtung.
- 5 zeigt in drei schematischen Ansichten die zweite Ausführungsvariante der horizontalen Förderstrecke mit den beweglichen Förderabschnitten, die mit der Speichereinrichtung zu deren Beschickung bzw. Entladung in Förderverbindung stehen.
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Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die drei schematischen Ansichten der 2 verdeutlichen eine erste Ausführungsvariante einer horizontalen Förderstrecke 24 mit darin angeordneter Speichereinrichtung für Fördergüter. So zeigt die schematische Ansicht der 2a einen Teilabschnitt 22 einer horizontalen Förderstrecke 24 für hintereinander auf einer ersten Horizontalfördereinrichtung 26 in Förderrichtung 28 bewegte Fördergüter 30. Diese in der 2a lediglich angedeuteten Fördergüter 30 können bspw. durch Artikel 32 aller Art, Pack- oder Stückgüter oder auch durch gleichartige oder unterschiedliche Gebinde gebildet sein, die in einer ununterbrochenen oder unterbrochenen/gruppierten Reihe von hintereinander beförderten Stück- oder Fördergüter 30 bzw. Artikeln 32 entlang der ersten Horizontalfördereinrichtung 26 in Förderrichtung 28 bewegt werden. Die erste Horizontalfördereinrichtung 26 bildet damit einen ersten Förderabschnitt 34 der horizontalen Förderstrecke 24, der eine Zuführung für die beförderten Fördergüter 30 oder Artikel 32 sowie eine verstellbare Übergabestelle 36 zu einer Speichereinrichtung 38 - im Folgenden auch als mehrspuriges Speicher- und/oder Pufferareal bezeichnet - ausgebildeten zweiten Förderabschnitt 40 aufweist. Die Übergabestelle 36 des ersten Förderabschnittes 34 der ersten Horizontalfördereinrichtung 26 mündet stirnseitig an der Speichereinrichtung 38, die mehrere parallel zueinander angeordnete Förderspuren 42 aufweist, die jeweils separat antreibbar und/oder deren Auflageflächen für die Fördergüter 30 bzw. Artikel 32 mit unterschiedlichen Fördergeschwindigkeiten senkrecht zur Förderrichtung 28 bewegbar sind. Die mehrspurige Ausgestaltung der Speichereinrichtung 38 ermöglicht die Auslagerung von einzelnen, mehreren oder einer Vielzahl von Fördergütern 30 bzw. von Artikeln 32, Pack- oder Stückgütern und/oder Gebinden auf den verschiedenen Förderspuren 42.
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An der Stirnseite der Speichereinrichtung 38, an der sich die Übergabestelle 36 der ersten Horizontalfördereinrichtung 26 befindet, ist auch eine verstellbare Übernahmestelle 44 eines dritten Förderabschnittes 46 angeordnet, der mit einer zweiten Horizontalfördereinrichtung 48 eine Ableitung für beförderte Artikel 32, Pack- oder Stückgüter und/oder Gebinde bildet, womit die Fördergüter 30 oder Artikel 32 von der Speichereinrichtung 38 abgeführt und entlang der horizontalen Förderstrecke 24 weiter in Förderrichtung 28 befördert werden können, bspw. zu einer Verpackungsanlage o. dgl., die hier nicht dargestellt ist.
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Wie es die 2a weiterhin erkennen lässt, stehen die miteinander fluchtenden ersten und zweiten Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 nicht miteinander in direkter Förderverbindung 50, was durch einen unterbrochenen (weil nicht vorhandenen) Verbindungsabschnitt 50 angedeutet ist. Stattdessen sind die beiden Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48, welche gleichzeitig die ersten und dritten Förderabschnitte 34 und 46 bilden, durch die Speichereinrichtung 38 - diese bildet den zweiten Förderabschnitt 40 - miteinander gekoppelt und in Förderverbindung gebracht. Allerdings sieht die Erfindung vor, dass der erste Förderabschnitt 34 und der dritte Förderabschnitt 46 durch ein einziges bzw. gemeinsames Horizontalförderelement 79 gebildet sind, das in den 4 und 5 detaillierter erläutert ist. Zudem können die ersten und dritten Förderabschnitte 34 und 46 über einen gemeinsamen Antrieb verfügen.
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Die 2 bis 5 lassen zudem jeweils erkennen, dass die hier als Zuführung 35 bezeichnete Verbindungs- oder Übergabestelle zwischen dem ersten Förderabschnitt 34 und einem diesem vorgeordneten Streckenabschnitt (nicht dargestellt) der Förderstrecke 24 ortsfest ausgebildet ist. Gleiches gilt für den dritten Förderabschnitt 46, dessen hier als Ableitung 47 bezeichnete Verbindungs- oder Übergabestelle zu einem (ebenfalls nicht dargestellten) nachgeordneten Streckenabschnitt der Förderstrecke 24 ortsfest ausgebildet ist. Diese jeweiligen Ortsfestigkeiten der Zuführung 35 und der Ableitung 47 beziehen sich auf die gesamte Förderstrecke 24, insbesondere auf die vorgeordneten und nachgeordneten Förder- oder Streckenabschnitte, zwischen denen sich die in erfindungsgemäßer Weise ausgebildeten und zusammenwirkenden Förderabschnitte 34, 40 und 46 befinden.
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Wie es die 2b erkennen lässt, kann jede der beiden Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 - abgesehen von ihren jeweils ortsfesten Zuführungen 35 und Ableitungen 47 - in unterschiedliche Positionen bewegt werden, was durch unterbrochen gezeichnete, parallel verlaufende Pfeile im Bereich der Übergabestelle 36 und der Übernahmestelle 44 angedeutet ist. Auf diese Weise kann durch die variable Positionierbarkeit der ersten Horizontalfördereinrichtung 26 jede der insgesamt acht Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 380 mit Fördergütern 30 bzw. Artikeln 32 beaufschlagt und befüllt werden. Wenn im Zusammenhang der Erläuterungen zu den 2 und 3 von separaten Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 die Rede ist, so ist dies in erster Linie funktional zu verstehen. Wie anhand der 4 und 5 noch näher erläutert ist, sind die Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 durch ein gemeinsames Horizontalförderelement 79 gebildet, dessen zweigeteilte Förderebene 81 zum Transport der Fördergüter 30 oder Artikel 32 zur Speichereinrichtung 38 bzw. von dieser durch die beiden Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 zur Verfügung gestellt ist.
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Durch die variable Antreibbarkeit der einzelnen Förderspuren 42 kann dort jeweils eine gewünschte Anzahl von Fördergütern 30 bzw. Artikeln 32 eingelagert und zwischengespeichert werden. Außerdem können die auf den Förderspuren 42 befindlichen Fördergüter 30 durch die variable Positionierbarkeit der Übernahmestelle 44 der zweiten Horizontalfördereinrichtung 48 von jeder der insgesamt acht Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 wieder entnommen und in Förderrichtung 28 weitertransportiert werden. Die Steuerbarkeit der Positionen der Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 sowie der Bewegung der Förderspuren 42 definiert das Speicherverhalten, das grundsätzlich dem LiFo-Prinzip („Last in - First out“) zu folgen hat, nach dem die zuvorderst in einer Förderspur 42 befindlichen Fördergüter 30 bei ihrer Entnahme aus der Speichereinrichtung 38 nicht als erstes, sondern zuletzt auf die zweite Horizontalfördereinrichtung 48 überführt werden.
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Die schematische Darstellung der 2b deutet an, dass die Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 jeweils im Bereich ihrer Übergabe- und Übernahmestellen 36 bzw. 44 in variabel veränderlichen Kurven 52 geführt werden können. Typische, für die Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 der ersten und dritten Förderabschnitte 34 und 46 verwendete Matten- oder Gliederketten, die in variablen Kurven 52 führbare Auflageebenen für Fördergüter 30 aufweisen, stehen in unterschiedlichen Ausführungsvarianten zur Verfügung. Die variable Verstellbarkeit der ersten und zweiten Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 ermöglicht es, die zur Speichereinrichtung 38 führenden und von der Speichereinrichtung 38 mündenden Bereiche der Förderabschnitte 34 und 46 in definierten Bahnen entlang des Teilabschnittes 22 der horizontalen Förderstrecke 24 zu führen und dennoch alle unterschiedlichen Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 je nach Bedarf zu erreichen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weisen die Kurvenabschnitte 52 jeweils eine Umlenkung von 90 Grad auf, so dass die Verläufe der ersten und dritten Förderabschnitte 34 und 46 jeweils miteinander fluchten und dass die Verläufe der Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 im Bereich ihrer Übergabestelle 36 und Übernahmestelle 44 sowie die Förderrichtungen der Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 jeweils parallel zueinander orientiert sind.
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Die schematische Ansicht der 2c zeigt eine weitere Variante, die sich von der Ausführung gemäß 2b im Wesentlichen durch die parallel zur Förderrichtung 28 und senkrecht zu den Förderrichtungen der Förderspuren 42 verschiebbare Speichereinrichtung 38 unterscheidet. Die Speichereinrichtung 38 ist wahlweise in beide Richtungen 54 bewegbar, wodurch sich weitere Freiheitsgrade bei der Positionierung der Übergabestelle 36 sowie der Übernahmestelle 44 relativ zu den parallel nebeneinander verlaufenden Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 ergeben. Hierdurch wird es einerseits ermöglicht, den Verstellbereich der Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 in ihren Kurvenbereichen 52 zu reduzieren, wobei wahlweise oder zusätzlich die Geschwindigkeit bei der gewünschten Positionierung der Übergabe- und Übernahmestellen 36 und 44 erhöht werden kann.
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Die 3 zeigt in zwei schematischen Ansichten eine zweite Ausführungsvariante der horizontalen Förderstrecke 24 mit der darin angeordneten Speichereinrichtung 38 für Fördergüter 30. Bei der in der 3a gezeigten Variante münden die Übergabe- und Übernahmestellen 36 und 44 wie bei der zuvor in den 2a bis 2c gezeigten ersten Variante der Förderstrecke 24 an einer ersten Stirnseite 56 der Speichereinrichtung 38, während an einer der ersten Stirnseite 56 gegenüber liegenden zweiten Stirnseite 58 ein als dritte Horizontalfördereinrichtung 60 mit einer 180-Grad-Umlenkung ausgebildeter verstellbarer Koppelabschnitt 62 angeordnet ist, der eine Übernahmestelle 64 und eine Übergabestelle 66 aufweist, die miteinander zur Koppelung von zwei Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 in Förderverbindung stehen. Die Übernahme- und Übergabestellen 64 und 66 des Koppelabschnittes 62 sind nebeneinander angeordnet und münden jeweils an der zweiten Stirnseite 58 der Speichereinrichtung 38.
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Wie es die 4 und 5 verdeutlichen, kann dieser zusätzliche und optional zu verstehende Koppelabschnitt 62 durch einen endlos umlaufenden und mehrfach umgelenkten Fördergurt oder Gliedergurt bzw. durch eine Fördermatte o. dgl. gebildet sein, wobei die 90-Grad-Umlenkungen sinnvollerweise wie beim zuvor erläuterten Horizontalförderelement innerhalb der horizontalen Förderebene liegen, während weitere Umlenkungen oder Krümmungen der Förderebene selbst in Gestalt von 180-Grad-Umlenkungen des Gurtes nach unten oder oben vorgesehen sind. Der Koppelabschnitt 62 kann insbesondere eine endlos umlaufende Fördermatte oder einen endlos umlaufenden Fördergurt umfassen, deren/dessen Förderebene zwei Umlenkungen um 180 Grad aufweist und die/der zwei weitere Umlenkungen um jeweils ca. 90 Grad innerhalb der jeweiligen Förderebene aufweist. Diese mehrfachen Umlenkungen, die zudem lageveränderlich sind, ermöglichen die gewünschte hohe Flexibilität bei der Beschickung und Entleerung einzelner Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38.
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Wie es die Variante gemäß 2b bereits erkennen lässt, der die in 3a gezeigte zweite Variante der Förderstrecke 24 ähnelt, kann jede der beiden Horizontalfördereinrichtungen 26 und 48 in unterschiedliche Positionen bewegt werden, was durch die unterbrochen gezeichneten, parallel verlaufenden Pfeile im Bereich der Übergabestelle 36 und der Übernahmestelle 44 verdeutlicht ist. Auf diese Weise kann durch die variable Positionierbarkeit der ersten Horizontalfördereinrichtung 26 jede der insgesamt acht Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 380 mit Fördergütern 30 bzw. Artikeln 32 beaufschlagt und befüllt werden. Durch die variable Antreibbarkeit der einzelnen Förderspuren 42 kann dort jeweils eine gewünschte Anzahl von Fördergütern 30 bzw. Artikeln 32 eingelagert und zwischengespeichert werden. Außerdem können die auf den Förderspuren 42 befindlichen Fördergüter 30 durch die variable Positionierbarkeit der Übernahmestelle 44 der zweiten Horizontalfördereinrichtung 48 von jeder der insgesamt acht Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 wieder entnommen und in Förderrichtung 28 weitertransportiert werden. Die zusätzliche dritte Horizontalfördereinrichtung 60 in Gestalt des verstellbaren Koppelabschnittes 62 ermöglicht nun jedoch zusätzlich die beliebige Überführung von Fördergütern 30 oder Artikeln 32 zwischen den Förderspuren 42 in die Überführungsrichtung 68, wodurch die Speichereinrichtung 38 nun nicht mehr nur nach dem LiFo-Prinzip betrieben werden kann, sondern ebenso nach dem FiFo-Prinzip („First in - First out“), wobei die optionale Förderrichtungsumkehr einiger oder aller Förderspuren 42 eine variable Umschaltung zwischen dem LiFo- und dem FiFo-Modus ermöglicht.
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Die weitere, in der 3b gezeigte Variante weist die bereits anhand der 2c erläuterte zusätzliche Option der Verstellbarkeit der Speichereinrichtung 38 in die Verstellrichtungen 54 parallel zur Förderrichtung 28 der Förderstrecke 24 auf. Die übrigen Aspekte dieser Variante entsprechen der in 3a gezeigten Variante.
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Die drei schematischen Perspektivansichten der 4 zeigen nochmals die zweite Ausführungsvariante der horizontalen Förderstrecke 24 in ihren verschiedenen Betriebsmodi bzw. die verschiedenen Beschickungs- und/oder Entnahmemodi der Speichereinrichtung 38. Die als flacher Speichertisch 70 ausgebildete Speichereinrichtung 38 weist hierbei beispielhaft insgesamt vierzehn parallele Förderspuren 42 auf, deren Länge jeweils ein Vielfaches ihrer Breite beträgt, so dass sie über eine ausreichende Speicherkapazität für wenigstens zehn Artikel - bspw. in quaderförmiger oder zylindrischer Kontur - aufweisen. Selbstverständlich kann die Speicherkapazität jeder Förderspur 42 auch etwas kleiner oder auch größer sein und bspw. bis zu zwanzig oder mehr gleichartige oder unterschiedliche Fördergüter oder Artikel hintereinander aufnehmen. Wie es die Richtungspfeile 72 und 74 an den Förderspuren 42 andeuten, kann jede der Förderspuren 42 in Förderrichtung 72 oder in eine Rückförderrichtung 74 bewegt werden, wobei die Förderbewegungen 72 und Rückförderbewegungen 74 aller Förderspuren 42 vorzugsweise jeweils unabhängig voneinander steuerbar sind.
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Die Darstellung der 4a verdeutlicht einen ersten Modus der erfindungsgemäßen Förderstrecke 24, bei dem der verstellbare Koppelabschnitt 62 an der zweiten Stirnseite 58 die sich in Förderrichtung 72 bewegende zweite Förderspur 422 der Speichereinrichtung 38 mit der sich in Rückförderrichtung 74 bewegenden neunten Förderspur 429 verbindet, indem die Auflage- und Förderebene des Koppelabschnittes 62 in die Überführungsrichtung 68 bewegt wird. Die erste Horizontalfördereinrichtung 26 fördert hier nicht gezeigte Fördergüter oder Artikel in Förderrichtung 28 entlang der 90-Grad-Kurve 52 zur Übergabestelle 36 an der ersten Stirnseite 56 der Speichereinrichtung 38, und zwar an die zweite Förderspur 422, an deren Ende die Übernahmestelle 64 des Koppelabschnittes 62 mündet. Die Übernahmestelle 44, die über die weitere 90-Grad-Kurve 52 in die zweite Horizontalfördereinrichtung 48 mündet und die Artikel oder Fördergüter in Förderrichtung 28 abfördert, ist wiederum an der ersten Stirnseite 56 an der neunten Förderspur 429 der Speichereinrichtung 38 positioniert, da an deren anderem Ende, an der zweiten Stirnseite 58, die Übergabestelle 66 des Koppelabschnittes 62 positioniert ist. Auf diese Weise können die Fördergüter oder Artikel im FiFo-Modus über die zweiten und neunten Förderspuren 422 und 429 durch die Speichereinrichtung 38 hindurch gefördert werden.
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Die Darstellung der 4b verdeutlicht einen zweiten Modus der erfindungsgemäßen Förderstrecke 24, bei dem der verstellbare Koppelabschnitt 62 an der zweiten Stirnseite 58 die sich in Förderrichtung 72 bewegende fünfte Förderspur 425 der Speichereinrichtung 38 mit der sich in Rückförderrichtung 74 bewegenden vierzehnten Förderspur 4214 verbindet, indem die Auflage- und Förderebene des Koppelabschnittes 62 in die Überführungsrichtung 68 bewegt wird. Die erste Horizontalfördereinrichtung 26 fördert hier nicht gezeigte Fördergüter oder Artikel in Förderrichtung 28 entlang der 90-Grad-Kurve 52 zur Übergabestelle 36 an der ersten Stirnseite 56 der Speichereinrichtung 38, und zwar an die fünfte Förderspur 425, an deren Ende die Übernahmestelle 64 des Koppelabschnittes 62 mündet. Die Übernahmestelle 44, die über die weitere 90-Grad-Kurve 52 in die zweite Horizontalfördereinrichtung 48 mündet und die Artikel oder Fördergüter in Förderrichtung 28 abfördert, ist wiederum an der ersten Stirnseite 56 an der vierzehnten Förderspur 4214 der Speichereinrichtung 38 positioniert, da an deren anderem Ende, an der zweiten Stirnseite 58, die Übergabestelle 66 des Koppelabschnittes 62 positioniert ist. Auf diese Weise können die Fördergüter oder Artikel im FiFo-Modus über die fünfte Förderspur 425 und die vierzehnte Förderspur 4214 durch die Speichereinrichtung 38 hindurch gefördert werden.
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Die Darstellung der 4c verdeutlicht darüber hinaus einen dritten Modus der Förderstrecke 24, bei dem der verstellbare Koppelabschnitt 62 an der zweiten Stirnseite 58 die sich in Förderrichtung 72 bewegende erste Förderspur 421 der Speichereinrichtung 38 mit der sich in Rückförderrichtung 74 bewegenden sechsten Förderspur 426 verbindet, indem die Auflage- und Förderebene des Koppelabschnittes 62 in die Überführungsrichtung 68 bewegt wird. Die erste Horizontalfördereinrichtung 26 fördert hier nicht gezeigte Fördergüter oder Artikel in Förderrichtung 28 entlang der 90-Grad-Kurve 52 zur Übergabestelle 36 an der ersten Stirnseite 56 der Speichereinrichtung 38, und zwar an die erste Förderspur 421, an deren Ende die Übernahmestelle 64 des Koppelabschnittes 62 mündet. Die Übernahmestelle 44, die über die weitere 90-Grad-Kurve 52 in die zweite Horizontalfördereinrichtung 48 mündet und die Artikel oder Fördergüter in Förderrichtung 28 abfördert, ist wiederum an der ersten Stirnseite 56 an der sechsten Förderspur 426 der Speichereinrichtung 38 positioniert, da an deren anderem Ende, an der zweiten Stirnseite 58, die Übergabestelle 66 des Koppelabschnittes 62 positioniert ist. Auf diese Weise können die Fördergüter oder Artikel im FiFo-Modus über die erste Förderspur 421 und die sechste Förderspur 426 durch die Speichereinrichtung 38 hindurch gefördert werden.
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Wie es die 4 und 5 erkennen lassen, ist das gemeinsame Horizontalförderelement 79 mit den ersten und dritten Förderabschnitten 34, 46 durch eine endlos umlaufende erste Fördermatte 80 gebildet, deren Förderebene 81 insgesamt vier Umlenkungen um 180 Grad aufweist und die vier weitere Umlenkungen um jeweils ca. 90 Grad innerhalb der jeweiligen Förderebene 81 aufweist. Auch der Koppelabschnitt 62 ist durch eine endlos umlaufende zweite Fördermatte 90 gebildet, deren Förderebene zwei Umlenkungen um 180 Grad aufweist und die zwei weitere Umlenkungen um jeweils 90 Grad innerhalb der jeweiligen Förderebene aufweist.
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Die 5 zeigt in weiteren drei schematischen Ansichten die zweite Ausführungsvariante der horizontalen Förderstrecke 24 mit den beweglichen Förderabschnitten, die mit der Speichereinrichtung 38 zu deren Beschickung bzw. Entladung in Förderverbindung stehen. Deutlich erkennbar sind in der schematischen Perspektivansicht der 5a sowie in der schematischen Draufsicht der 5c die variabel positionierbaren Krümmungs- bzw. Kurvenabschnitte 52 des ersten Förderabschnittes 34 und des dritten Förderabschnittes 46, denen jeweils ein längsbewegliches erstes Schlittenelement 76 bzw. ein zweites Schlittenelement 78 zur variablen Positionierung der Übergabestelle 36 bzw. der Übernahmestelle 44 relativ zu den Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 bzw. des Speichertischs 70 zugeordnet sind. Wie es die 5a und die 5c erkennen lassen, ist das parallel zur Förderrichtung 28 und senkrecht zu den Längsrichtungen der Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 bzw. des Speichertischs 70 hin und her bewegbare erste Schlittenelement 76 dem ersten Förderabschnitt 34 zugeordnet, so dass die Übergabestelle 36 variabel an einer der Förderspuren 42 positioniert werden kann. Darüber hinaus lassen die 5a und 5c erkennen, dass das parallel zur Förderrichtung 28 und senkrecht zu den Längsrichtungen der Förderspuren 42 der Speichereinrichtung 38 bzw. des Speichertischs 70 hin und her bewegbare zweite Schlittenelement 78 dem dritten Förderabschnitt 46 zugeordnet ist, so dass die Übernahmestelle 44 ebenfalls variabel an einer der Förderspuren 42 positioniert werden kann.
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Da die Kurvenabschnitte 52 der ersten und dritten Förderabschnitte 34 und 46 eine gewisse Mindestkrümmung nicht unterschreiten können, kann die Übergabestelle 36 durch entsprechende Verschiebung des ersten Schlittenelementes 76 sinnvollerweise nicht bis zur vierzehnten Förderspur 4214 gebracht werden, sondern allenfalls bis zur zehnten oder elften Förderspur 4210 oder 4211, wenn das zweite Schlittenelement 78 mit der Übernahmestelle 44 gleichzeitig an der vierzehnten Förderspur 4214 positioniert ist. In entsprechender Weise kann die Übernahmestelle 44 durch entsprechende Verschiebung des zweiten Schlittenelementes 78 sinnvollerweise nicht bis zur ersten Förderspur 421 gebracht werden, sondern allenfalls bis zur fünften oder vierten Förderspur 425 oder 424, wenn das erste Schlittenelement 76 mit der Übergabestelle 36 gleichzeitig an der ersten Förderspur 421 positioniert ist.
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Wie es insbesondere die 5a erkennen lässt, sind sowohl der erste Förderabschnitt 34 wie auch der dritte Förderabschnitt 46 jeweils Teil einer endlos umlaufenden Förderkette oder ersten Fördermatte 80, die auch allgemein als Horizontalförderelement 79 bezeichnet ist, deren Oberseite im ersten Förderabschnitt 34 die erste Horizontalfördereinrichtung 26 und damit einen ersten Teil einer Förderebene 81 für die Fördergüter 30 bildet und an der Übergabestelle 36 in engem Umlenkradius um 180 Grad nach unten umgelenkt wird. Der weitere Verlauf mit zwei aufeinander folgenden Krümmungen um 90 Grad innerhalb einer parallel zur Förderebene und unterhalb dieser liegenden Ebene ist ebenfalls in 5a erkennbar. An der Übernahmestelle 44 wird die erste Fördermatte 80 wieder in engem Umlenkradius um 180 Grad nach oben umgelenkt und bildet ab dort den dritten Förderabschnitt 46 mit der zweiten Horizontalfördereinrichtung 48 und damit den zweiten Teil der Förderebene 81, die sich nach dem 90-Grad-Kurvenabschnitt 52 in Förderrichtung 28 bewegt. An der ortsfesten, als Ableitung 47 definierten Übergabestelle zu einer nachfolgenden Fördereinrichtung wird die erste Fördermatte 80 bzw. das Horizontalförderelement 79 wieder in engem Umlenkradius um 180 Grad nach unten umgelenkt und bildet ab dort einen geradlinigen Rücklaufabschnitt 82, der zum Anfang des ersten Förderabschnittes 34 zurückläuft, um dort in engem Umlenkradius um 180 Grad nach oben umgelenkt zu werden und den Beginn der ersten Horizontalfördereinrichtung 26 an der als Zuführung 35 definierten Trennstelle zu einer vorgeordneten Fördereinrichtung zu bilden.
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Die gleichgerichteten oder gegensinnigen Bewegungen der ersten und zweiten Schlittenelemente 76 und 78 führen dazu, dass sich die ersten und dritten Förderabschnitte 34 bzw. 46 verlängern oder verkürzen, wodurch gleichzeitig eine entsprechende Verkürzung oder Verlängerung des unterhalb der Förderebene befindlichen und parallel zum Rücklaufabschnitt 82 verlaufenden Verbindungsabschnittes 84 zwischen der Übergabestelle 36 und der Übernahmestelle 44 bewirkt wird. Aufgrund der ortsfesten Trennstellen, d.h. der Zuführung 35 und der Ableitung 47, des Teilabschnittes 22 der Förderstrecke 24 zu vorgeordneten und nachgeordneten Fördereinrichtungen (nicht dargestellt) ändert sich dabei die Länge des Rücklaufabschnittes 82 nicht. Ebenso kann sich die Gesamtlänge des endlos umlaufenden Horizontalförderelements 79 nicht ändern.
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Die schematische Perspektivdarstellung der 5b unterscheidet sich im Wesentlichen durch die zusätzliche Verschiebbarkeit des Speichertischs 70 der Speichereinrichtung 38 mit seinen parallelen Förderspuren 42 in die Verschieberichtungen 54, die parallel zur Förderrichtung 28 verlaufen. Diese Verschiebbarkeit 54 des Speichertischs 70 ermöglicht weitere Freiheitsgrade bei seinem Einsatz als variabel einsetzbarer Artikelpuffer oder Speicherbereich für Fördergüter.
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Wie insbesondere anhand der schematischen Draufsicht der 5c, aber auch anhand der Perspektivansicht der 5a verdeutlicht werden kann, ist auch der Koppelabschnitt 62 mittels mehrerer verschiebbarer Schlittenelemente variabel verstellbar und kann dadurch in die Lage versetzt werden, jeweils zwei Förderspuren 421 bis 4214 miteinander in Förderverbindung zu bringen, so dass auf den Förderspuren 42 befindliche Artikel oder Fördergüter in Überführungsrichtung 68 von einer Förderspur 42 zu einer anderen gebracht werden können, wie dies bereits anhand der 3a und 3b im Detail erläutert wurde.
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Dem Koppelabschnitt 62, der gleichzeitig die dritte Horizontalfördereinrichtung 60 bildet, sind an seinen Übernahme- und Übergabestellen 64 und 66, die an der zweiten Stirnseite 58 an die Förderspuren 42 anschließen, dritte und vierte Schlittenelemente 86 und 88 zugeordnet, die jeweils parallel zur Förderrichtung 28 entlang der zweiten Stirnseite 58 verschiebbar angeordnet sind, um auf diese Weise die Anschlussstellen des Koppelelementes 62 in der gewünschten Weise positionieren zu können. Die Übernahmestelle 64 ist mit dem dritten Schlittenelement 86 verbunden, während die Übergabestelle 66 mit dem vierten Schlittenelement 88 verbunden ist.
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Wie es die perspektivischen Darstellungen der 5a und 5b erkennen lassen, weist das Koppelelement 62 eine zweite Fördermatte 90 auf, die in der Draufsicht der 5c in einem 180-Grad-Bogen geführt ist. Da es sich wie bei der ersten Fördermatte 80 auch bei der zweiten Fördermatte 90 um eine endlos umlaufende Fördermatte 90 handelt, weist sie einen die Förderebene bzw. Auflageebene bildenden oberen Abschnitt 92 sowie einen darunter liegenden Rücklaufabschnitt 94 auf, die im Bereich der Übergabe- und Übernahmestellen 66 und 64 jeweils über enge Umlenkradien von 180 Grad miteinander verbunden sind. Der obere Abschnitt 92 und der darunter liegende Rücklaufabschnitt 94 der zweiten Fördermatte 90 verlaufen in der Draufsicht deckungsgleich (vgl. 5c).
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Da bei einer Längsverstellung der dritten und vierten Schlittenelemente 86 und 88 parallel zur Förderrichtung 28 eine Längendifferenz des Koppelabschnittes 62 quer zu dieser Verstellrichtung auszugleichen ist, was insbesondere anhand der 4b und 4c deutlich zu erkennen ist, sind fünfte und sechste Schlittenelemente 96 und 98 vorhanden, die einerseits den Verschiebebewegungen der dritten und vierten Schlittenelemente 86 und 88 synchron folgen, andererseits jedoch senkrecht dazu verschiebbar sein müssen, um die Gesamtlänge der zweiten Fördermatte 90 des Koppelelements 62 unverändert lassen zu können. D.h., das fünfte Schlittenelement 96 wird in paralleler Richtung zur Förderrichtung 28 gleichsinnig und synchron mit dem dritten Schlittenelement 86 bewegt; auch das sechste Schlittenelement 98 wird in paralleler Richtung zur Förderrichtung 28 gleichsinnig und synchron mit dem vierten Schlittenelement 88 bewegt.
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Sofern die Distanz zwischen den mit dem Koppelabschnitt 62 zu verbindenden Förderspuren 42 bei dessen Verschiebung unverändert bleiben, erfolgt keine vertikale Relativverschiebung der fünften und sechsten Schlittenelemente 96 und 98, die der Verschiebung parallel zur Förderrichtung 28 überlagert ist. Wenn allerdings der Abstand der dritten und vierten Schlittenelemente 86 und 88 (und parallel dazu der fünften und sechsten Schlittenelemente 96 und 98) während der Verschiebung des Koppelelements 62 variiert wird (vgl. hierzu bspw. die 4b und 4c), ist eine zusätzliche Verschiebebewegung der fünften und sechsten Schlittenelemente 96 und 98 senkrecht zur Verschiebebewegung der dritten und vierten Schlittenelemente 86 und 88 erforderlich. Da auch die fünften und sechsten Schlittenelemente 96 und 98 jeweils parallel zur Förderrichtung 28 (und synchron zu den dritten bzw. vierten Schlittenelementen 86 bzw. 88) verschoben werden können, ist ihnen die zusätzliche Verschiebemöglichkeit senkrecht hierzu überlagert, was durch die entsprechenden Pfeile bzw. gekreuzten Doppelpfeile der 5c verdeutlicht ist. Bei einer solchen überlagerten Querverschiebung der fünften und sechsten Schlittenelemente 96 und 98 ändert sich der Abstand des parallel zur Förderrichtung 28 angeordneten Abschnittes des Koppelelements 62 - die sog. „Steuerschlaufe“ - zur zweiten Stirnseite 58 des Speichertischs 70, wobei sich gleichzeitig seine Länge vergrößert bzw. verkleinert, während sich die beiden senkrecht dazu verlaufenden Abschnitte, die an die Übergabe- und Übernahmestellen 66 und 64 anschließen, in umgekehrter Weise verkürzen bzw. verlängern.
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Der Teilabschnitt 22 der erfindungsgemäßen Förderstrecke 24 ermöglicht durch die als Speicher- oder Pufferareal ausgebildete Speichereinrichtung 38, die hier auch als zweiter Förderabschnitt bezeichnet wird, der den ersten Förderabschnitt 34 in variabler Weise mit dem dritten Förderabschnitt 46 koppelt, verschiedene Betriebsarten. So kann die Speichereinrichtung 38 bspw. als sog. Leerfahrstrecke eingesetzt werden, die bspw. zwischen einem Verpackungsmodul und einem Beladungsmodul oder Palettierungsmodul angeordnet sein kann. Die zusätzlichen Gebindebahnen, die durch die Förderspuren 42 gebildet sind, können dabei sowohl als Leerfahrstrecke für das Verpackungsmodul als auch als Puffer für das Beladungs- und/oder Palettierungsmodul (hier nicht dargestellt) oder als Puffer für andere Zwecke eingesetzt werden.
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Bei auftretenden Störungen im Förderablauf sowie bei Wechselzeiten kann die Speichereinrichtung 38 eine gewisse Pufferkapazität zur Aufnahme von Artikeln, Fördergütern, Gebinden etc. zur Verfügung stellen, was eine Anlagenabschaltung ggf. vermeiden kann.
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Sofern die Palettierung oder Verpackung unterschiedlicher Fördergüter in gemeinsamen Verbundverpackungen oder Palettenlagen o. dgl. gewünscht ist, kann die Speichereinrichtung 38 auch dazu genutzt werden, einen ersten Artikel- oder Gebindetypen einzulagern und gleichzeitig einen zweiten Artikel- oder Gebindetyp auszulagern und weiterzubefördern.
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Der Förderabschnitt 24 kann wahlweise auch als Zwischenspeicher in Verpackungsmaschinen eingesetzt werden, so bspw. als Puffer zwischen Verpackungs- und Umverpackungsmaschinen.
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Wie oben gezeigt, sind unterschiedliche Entnahmeszenarien darstellbar, da die eingesetzte und mit mehreren parallelen Förderspuren 42 sowie einem verstellbaren Koppelabschnitt 62 ausgestattete Speichereinrichtung 38 sowohl in einem LiFo- als auch in einem FiFo-Modus betrieben werden kann.
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Rein vorsorglich sei darauf hingewiesen, dass die verwendeten Begriffe Speichereinrichtung 38, Speichertisch 70 sowie das nicht mit einer Bezugsziffer bezeichnete Speicher- und/oder Pufferareal in aller Regel als Synonyme anzusehen sind. Ein sachlicher oder technischer Unterschied ist bei der Verwendung der verschiedenen Begriffe nicht gegeben.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- horizontale Förderstrecke (Teilabschnitt)
- 4
- erste Horizontalfördereinrichtung
- 6
- Förderrichtung
- 8
- Fördergut
- 10
- Speichereinrichtung
- 12
- Förderspur
- 14
- zweite Horizontalfördereinrichtung
- 16
- Kurve
- 22
- Teilabschnitt (der horizontalen Förderstrecke)
- 24
- horizontale Förderstrecke
- 26
- erste Horizontalfördereinrichtung
- 28
- Förderrichtung
- 30
- Fördergut
- 32
- Artikel
- 34
- erster Förderabschnitt
- 35
- Zuführung
- 36
- Übergabestelle
- 38
- Speichereinrichtung
- 40
- zweiter Förderabschnitt
- 42
- Förderspur
- 421
- erste Förderspur
- 422
- zweite Förderspur
- 424
- vierte Förderspur
- 425
- fünfte Förderspur
- 426
- sechste Förderspur
- 429
- neunte Förderspur
- 4210
- zehnte Förderspur
- 4211
- elfte Förderspur
- 4214
- vierzehnte Förderspur
- 44
- Übernahmestelle
- 46
- dritter Förderabschnitt
- 47
- Ableitung
- 48
- zweite Horizontalfördereinrichtung
- 50
- direkte Förderverbindung
- 52
- Kurve, Kurvenabschnitt
- 54
- Verstellrichtung, Verschieberichtung
- 56
- erste Stirnseite
- 58
- zweite Stirnseite
- 60
- dritte Horizontalfördereinrichtung
- 62
- (verstellbarer) Koppelabschnitt
- 64
- Übernahmestelle (des Koppelabschnittes)
- 66
- Übergabestelle (des Koppelabschnittes)
- 68
- Überführungsrichtung
- 70
- Speichertisch
- 72
- Förderrichtung (der Förderspuren)
- 74
- Rückförderrichtung (der Förderspuren)
- 76
- erstes Schlittenelement
- 78
- zweites Schlittenelement
- 79
- Horizontalförderelement
- 80
- erste Fördermatte
- 81
- Förderebene
- 82
- Rücklaufabschnitt
- 84
- Verbindungsabschnitt
- 86
- drittes Schlittenelement
- 88
- viertes Schlittenelement
- 90
- zweite Fördermatte
- 92
- oberer Abschnitt (der zweiten Fördermatte, des Koppelabschnittes)
- 94
- Rücklaufabschnitt (der zweiten Fördermatte, des Koppelabschnittes)
- 96
- fünftes Schlittenelement
- 98
- sechstes Schlittenelement