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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gebäudetür mit einem wenigstens eine Türöffnung bildenden Stückrahmen und mit wenigstens einem ausstellbaren Türflügel gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
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Gebäudetüren dieser Art sind insbesondere auch als sogenannte Parallelschiebe-Türen oder Parallelschiebe-Kipp-Türen bekannt. Allen diesen Türen ist gemeinsam, dass der betreffende Türflügel beim Öffnen zunächst ausgestellt, d. h. in einer Achsrichtung senkrecht zu der vertikalen Ebene des Stockrahmens aus der Türöffnung herausbewegt wird, sodass er sich dann von der Türinnenseite her gesehen komplett vor dem Stockrahmen befindet. Aus dieser Position wird der Türflügel beim weiteren Öffnen horizontal und parallel zur Stockrahmenebene in seine geöffnete Stellung bewegt bzw. geschoben, in der sich der Türflügel seitlich von der Türöffnung und dabei beispielsweise zumindest teilweise vor einem im Stockrahmen vorgesehenen Festfeld befindet. Bei Ausbildung als Parallelschiebe- und Kipp-Tür ist der Türflügel zusätzlich zum Ausstellen auch kippbar.
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Für die Verbindung des Türflügels mit dem Stockrahmen und für die Bewegung des Türflügels relativ zum Stockrahmen sind sogenannte Parallelschiebe-Beschläge oder Parallelschiebe-Kipp-Beschläge bekannt, die u. a. jeweils aus einem am Flügelrahmen befestigten Träger und aus einem Laufrollenträger besteht, dessen Laufrollen sich auf einer horizontalen im unteren Bereich des Stockrahmens bzw. eines dortigen Schwellprofils vorgesehenen Führungsschiene abstützen. Der Laufrollenträger ist mit dem Träger über wenigstens einen Ausstellarm verbunden. Der Vorteil derartiger ausstellbarer Türflügel besteht u. a. darin, dass vorhandenen Dichtungen zwischen dem Flügelrahmen und dem Stockrahmen beim Schließen des Türflügels senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht an zugehörige Dichtungsflächen angedrückt werden, sodass ein besonders dichter Abschluss für den geschlossenen Türflügel erreichbar ist. Nachteilig bei bekannten Gebäudetüren mit ausstellbaren Türflügel ist aber, dass die Führungsschiene jeweils mit großem vertikalen Abstand von dem höchsten Niveau des die Türöffnung unten begrenzenden Schwellenprofils bzw. der von diesem Profil gebildeten Türschwelle, aber oberhalb oder etwa auf dem Niveau des Bodens der Gebäudeinnenseite angeordnet ist, sodass eine barrierefreie, für Rollstühle geeignete Türausbildung nicht vorliegt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Gebäudetür mit wenigstens einer Türöffnung und einem ausstellbaren Türflügel unter Beibehaltung der grundsätzlichen Vorteile einer solchen Tür barrierefrei, d. h. für Rollstühle geeignet auszubilden. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Gebäudetür entsprechend dem Patentanspruch 1 ausgeführt.
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Unter „ausstellbarer Türflügel” ist auch im Sinne der Erfindung generell ein Türflügel zu verstehen, der beim Öffnen zunächst in einer Achsrichtung senkrecht zur Ebene der Stockrahmens aus der Türöffnung herausbewegt wird, und zwar bevorzugt unter Aufrechterhaltung einer parallelen Orientierung der Ebene der Flügelrahmens zur Ebene des Stockrahmens, und der dann zum weiteren Öffnen horizontal und parallel zur Ebene des Stockrahmens verschiebbar ist. Zusätzlich hierzu kann der jeweilige Türflügel auch aus seiner geschlossenen Stellung und/oder nach dem Ausstellen gekippt werden.
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Der Ausdruck „im Wesentlichen” bzw. „etwa” bedeutet im Sinne der Erfindung Abweichungen vom jeweils exakten Wert um +/–10%, bevorzugt um +/–5% und/oder Abweichungen in Form von für die Funktion unbedeutenden Änderungen.
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Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 in schematischer Darstellung eine Gebäudeaußentür in Form einer Fenstertür im geschlossenen Zustand;
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2 die Gebäudeaußentür der 1 bei aus dem Flügelrahmen herausbewegtem bzw. abgestelltem und teilweise geöffneten Flügel;
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3–5 jeweils einen Teilschnitt durch den Türflügel im Bereich eines Schwellenprofils.
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Die in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete und als Fenstertür ausgebildete Gebäudeaußentür (z. B. Terrassen- oder Balkontür) besteht im Wesentlichen aus dem äußeren Stockrahmen 2, aus einem im Stockrahmen vorgesehenen Festfeld 3 mit Isolierverglasung 4 und aus einem Türflügel 5 mit Flügelrahmen 6 und Isolierverglasung 7. Der Türflügel 5 ist als ab- oder ausstellbarer Flügel oder als Parallelschiebe-Flügel oder Parallelschiebe-Kipp-Flügel ausgebildet, d. h. er ist beim Öffnen zumindest aus dem in der 1 dargestellten, die Türöffnung verschließenden Zustand senkrecht zur Ebene der Türöffnung 1.1 bzw. des Stockrahmens 2 in Richtung zum Gebäudeinnenraum aus der Türöffnung herausbewegbar, wobei die Ebene des Türflügels 5 bzw. des Flügelrahmens 6 und der Verglasung 7 parallel oder im Wesentlichen parallel zur vertikalen Ebene des Stockrahmens verbleibt. In diesem abgestellten Zustand ist der Türflügel 5 dann horizontal in eine geöffnete Stellung bewegbar, in der der Türflügel 5 das Festfeld 3 zumindest teilweise an der Gebäudeinnenseite überdeckt. Das Schließen der Gebäudetür 1 erfolgt in umgekehrter Weise.
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Für diese Bewegungen ist der Türflügel
5 am Stockrahmen
2 mit einem Ausstellbeschlag oder Parallelschiebe-Beschlag vorgesehen, und zwar ähnlich einem Beschlag, wie er beispielsweise in der
DE 85 13 538.0 U1 oder
DE 10 2005 001 911 A1 beschrieben ist. Wesentlicher Bestandteil dieses Beschlages sind zwei im Bereich des unteren horizontalen Holmes des Flügelrahmens
6 vorgesehene Laufwagen
8, die jeweils mit einem von einer Abdeckhaube
9 abgedeckten Lager
10 am Flügelrahmen befestigt sind, wobei jedes Lager
10 über einen Lenker oder Ausstellarm mit einem Laufrollenlager
11 für Laufrollen
12 verbunden ist, und zwar derart, dass die Ausstellarme
11 derart bei den Laufwagen
8 ein das Ab- oder Ausstellen des Türflügels
5 ermöglichendes Gelenkviereck bilden. Die Laufwagen
8 sind dabei so ausgeführt, dass sich zumindest bei geschlossenem nichtausgestelltem Türflügel
5 Laufrollenträger
12 bezogen auf eine horizontale und parallel zur Ebene des Stockrahmens orientierte Achse jeweils seitlich vom Türflügel
5 befinden, sodass dieser beim Öffnen bzw. Ausstellen sich zwischen den beiden Laufrollenträgern
12 hindurch in Richtung zur Gebäudeinnenseite bewegen kann.
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Dargestellt ist in der 3 der untere Teil oder Holm 6.1 des Flügelrahmens 6 zusammen mit der Isolierverglasung 7 und einer äußeren Glasleistenanordnung 14 sowie auch das die Unterseite der Türöffnung 1.1 begrenzende Schwellenprofil 15, welches bei der dargestellten Ausführungsform teilweise als Metall- oder Aluminiumprofil mit dem äußeren Profilabschnitt 15.1 und dem inneren Profilabschnitt 15.2 sowie mit einer thermischen Trennung 15.3 zwischen den Profilabschnitten 15.1 und 15.2 ausgebildet ist. Für den dichten Abschluss des Türflügels 5 im geschlossenen Zustand sind zwei umlaufende Dichtungen 16 und 17 vorgesehen, und zwar die innere Dichtung 16 am Türflügel 5 bzw. an einem vom Falz des Türflügelrahmens 6 gebildeten Überschlag 6.2. Die Dichtung 16 liegt bei geschlossenem Türflügel 5 gegen eine parallel zur vertikalen Stockrahmenebene orientierte und dem Gebäudeinnenraum zugewandten sowie über das Bodenniveau NI des Gebäudeinnenraumbodens vorstehende Fläche des Profilabschnittes 15.2 an. Die äußere Dichtung 17, die an einem über die restliche Oberseite des Schwellenprofils 15 vorstehenden Teilabschnitt 15.1.1 des Profilabschnittes 15.1 vorgesehen ist, liegt bei geschlossenem Türflügel 5 gegen eine parallel zur Ebene des Türflügels 5 orientierten Falzfläche der Flügelrahmen 6 an. Der Vorteil der als Parallelschiebe-Tür oder als Parallelschiebe-Kipp-Tür ausgebildete Gebäudetür 1 liegt also darin, dass die Dichtlage zwischen dem Türflügel 1 und dem Stockrahmen 2 durch Bewegen des Türflügels 5 senkrecht zur Stockrahmenebene und damit durch Andrücken der Dichtungen 16 und 17 hergestellt wird.
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In der 3 ist mit NSO das oberste Niveau des Schwellenprofils 15 bezeichnet, welches (Niveau) der Oberseite des Teilabschnittes 15.1.1 entspricht. Weiterhin sind in der 3 mit NSU das Niveau der Unterseite des Schwellenprofils 15 und mit NA das Niveau der an das Schwellenprofil anschließenden Bodenaußenfläche, beispielsweise der Terrassen- oder Balkonfläche bezeichnet. Für die vorstehen beschriebene Bewegung des Türflügels 5 ist am Schwellenprofil 15 an der Gebäudeinnenseite und vom Profilabschnitt 15.2 etwa beabstandet eine Führungsschiene 18 für die Laufrollen 13 vorgesehen. Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Führungsschiene 18 Teil eines einen Träger bildenden Winkelprofils 19 mit den beiden, einen Winkel von 90° miteinander einschließenden Schenkeln 19.1 und 19.2. Mit dem Schenkel 19.2 ist das Winkelprofil 19 seitlich an dem Profilabschnitt 15.2 befestigt, beispielsweise verschraubt, und zwar derart, dass der Schenkel 19.1, der an seinem dem Schenkel 19.2 entfernt liegenden freien Ende die Führungsschiene 18 bildet, in einer horizontalen Ebene angeordnet ist. Der von den Schenkeln 19.1 und 19.2 gebildete Winkelraum öffnet sich nach unten, d. h. entgegen der Türöffnung 1.1.
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Weiterhin ist das Winkelstück 19 derart befestigt, dass sich die Führungsschiene 18, die sich mit dem Winkelprofil 19 über die gesamte Breite der Gebäudetür 1 erstreckt, auf dem Niveau NI und in der Nähe der Oberseite des Schwellenprofils 15 befindet, d. h. der vertikale Abstand der Führungsschiene 18 vom höchsten Niveau NSO des Schwellenprofils maximal 20 mm, vorzugsweise etwa 10 mm bis 15 mm beträgt. In gleicher Weise ist auch der vertikale Abstand zwischen dem höchsten Niveau NSO des Schwellenprofils 15 und dem äußeren Bodenniveau NA in vertikaler Richtung kleiner 20 mm, vorzugsweise etwa 10 mm bis 15 mm, sodass die Gebäudetür 1 eine insbesondere auch eine für Rollstühle geeignete, barrierefreie Tür bildet.
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Die 4 zeigt eine Ausführungsform eines Türflügels 5a, der sich von dem Türflügel 5 lediglich dadurch unterscheidet, dass der Flügelrahmen 6 an seiner Innenseite für die Befestigung der Laufwagen 8 bzw. deren Lager 10 bei 20 aufgedoppelt ist, sodass Laufwagen 8 Verwendung finden können, deren Laufrollenträger 12 in der Achsrichtung senkrecht zur vertikalen Stockrahmenebene eine größere Breite aufweisen.
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Bei dem Türflügel 5 und 5a bildet der Flügelrahmen 6 an der Innenseite jeweils den Überschlag 6.2, von dem die Oberseite des Schenkels 19.1 und damit auch die Führungsschiene 18 in vertikaler Richtung nur geringfügig beabstandet ist, d. h. die Oberseite der Führungsschiene befindet sich etwa auf dem horizontalen Niveau NÜ des unteren Randes des Überschlages 6.2 oder aber nur geringfügig unterhalb des Niveaus NÜ.
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Die 5 zeigt als weitere Ausführungsform einen Türflügel 5b ohne den Überschlag 6.2. Hierbei befindet sich die Führungsschiene 18 auf dem Niveau der Oberseite des anschließenden Profilabschnittes 15.2, sodass der Abstand zwischen dem höchsten Niveau NS und dem Niveau des Bodens des Gebäudeinnenraumes noch weiter reduziert ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gebäudetür
- 1.1
- Türöffnung
- 2
- Stockrahmen
- 3
- Festfeld
- 4
- Isolierverglasung
- 5
- Türflügel
- 6
- Flügelrahmen
- 6.1
- unterer horizontaler Abschnitt des Flügelrahmens 6
- 6.2
- Überschlag
- 7
- Isolierverglasung
- 8
- Laufwagen
- 9
- Abdeckung
- 10
- Lager
- 11
- Ausstellhebel
- 12
- Laufrollenträger
- 13
- Laufrolle
- 14
- Glasleiste
- 15
- Schwelle
- 15.1, 15.2
- Profilabschnitt
- 15.3
- thermische Trennung
- 16, 17
- Dichtung
- 18
- Führungsschiene
- 19
- Winkelstück
- 19.1, 19.2
- Schenkel
- 20
- Aufdopplung
- NA
- horizontales Niveau Boden Außenseite
- NI
- horizontales Niveau Boden Innenseite
- NS
- höchstes horizontales Niveau der Schwelle 15
- NÜ
- horizontales Niveau des unteren Randes des Überschlags 6.2
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8513538 U1 [0013]
- DE 102005001911 A1 [0013]