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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, die zum hydraulischen Stabilisieren oder Verriegeln eines hydraulisch betätigbaren Klappelements dient. Sie kommt vorzugsweise bei Kraftfahrzeugen oder Anhängern zum Einsatz, wobei das Klappelement insbesondere durch eine Auffahrrampe gebildet sein kann. Die Anordnung umfasst ein an einer Tragstruktur schwenkbar angelenktes Klappelement, das um eine horizontal ausgerichtete Achse hoch und runter geschwenkt werden kann. Für den zumindest in Richtung des Hochklappens erforderlichen Antrieb der Schwenkbewegung ist mindestens ein erster Hydraulikzylinder vorgesehen, der über das Zylindergehäuse oder über die darin ein- und ausfahrbar gelagerte Kolbenstange mit der Tragstruktur, sowie über das andere dieser beiden Elemente mit dem Klappelement verbunden ist. Zumindest eine dieser beiden Verbindungen ist dabei als bewegliche Verbindung in der Form eines Gelenks ausgeführt.
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Derartige Anordnungen sind vor allem bei Auffahrrampen von Lastkraftwagen oder Transportanhängern bekannt, die hydraulisch hoch- und runtergeschwenkt werden können. Grundsätzlich ist der Einsatz einer erfindungsgemäßen Anordnung aber auch bei anderen klappbaren Elementen, beispielsweise im Zusammenhang mit einer Ladebordwand eines LKWs mit Kastenaufbau denkbar.
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Insbesondere sind auch zweiteilige Auffahrrampen bekannt, bei denen am Ende eines Rampen-Hauptteils zur Verlängerung der Rampe noch ein Rampen-Endteil schwenkbar angelenkt ist. Dabei kann die Bewegung des Endteils gemäß einer beispielsweise aus der
DE 33 02 915 C2 bekannten ersten Ausführungsvariante durch den gleichen Hydraulikzylinder angetrieben werden, der auch die Schwenkbewegung des Rampen-Hauptteils herbeiführt. Gemäß einer beispielsweise aus der
DE 94 20 874 U1 bekannten alternativen Ausführungsvariante wird hingegen der Rampen-Hauptteil durch einen ersten Hydraulikzylinder angetrieben, während für eine separate Steuerbarkeit des Rampen-Endteils ein zweiter Hydraulikzylinder vorgesehen ist. Auf diese Weise können die beiden verschiedenen Rampenteile vollkommen unabhängig voneinander geschwenkt werden.
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Damit die hochgeklappten Auffahrrampen während der Fahrt nicht zu stark klappern, werden die Rampen üblicherweise mit zusätzlichen Streben stabilisiert, die nach dem Hochklappen manuell montiert und vor einem erneuten Runterklappen wieder manuell entfernt werden müssen. Eine derartige Stabilisierung mit Streben, welche auch längenverstellbar ausgeführt sein können, ist beispielsweise in der
DE 100 49 399 A1 dargestellt. Die Streben übernehmen dabei gleichzeitig auch eine Sicherungsfunktion gegen unbeabsichtigtes Absenken der Auffahrrampen im Falle eines Defekts der hydraulischen Antriebseinrichtung. Das manuelle Anbringen und Entfernen dieser Stabilisierungs- und Sicherungsstreben stellt einen erheblichen Aufwand dar, der die Bedienung der Rampen verkompliziert und zusätzliche Zeit beansprucht.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine konstruktiv einfache und preiswert herzustellende Anordnung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine besonders komfortable Bedienung ermöglicht, ohne dafür auf eine Stabilisierung und Sicherung des hoch geschwenkten Klappelements verzichten zu müssen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Anordnung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Wesentlich bei der erfindungsgemäßen Lösung ist es, dass ein zweiter Hydraulikzylinder vorgesehen ist, der den ersten Hydraulikzylinder mittelbar oder unmittelbar mit der Tragstruktur oder mit dem Klappelement verbindet. Der Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, den zum Antrieb des Klappelements vorgesehenen ersten Hydraulikzylinder hydraulisch in eine Position bewegen zu können, in der er gleichzeitig auch die Funktion einer Stabilisierung bzw. einer Sicherung des hochgeklappten Klappelements ausführt. Es werden dabei also zwei Hydraulikzylinder für die Ausführung der Schwenkbewegung eines Klappelements angeordnet. Der erste und/oder der zweite Hydraulikzylinder können vorteilhafterweise doppeltwirkend mit einem beidseitig beaufschlagbaren Kolben ausgeführt sein.
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Der Hauptvorteil liegt dabei darin, dass das manuelle Anbringen und Entfernen zusätzlicher Stabilisierungsstreben ohne Sicherheitseinbußen entfallen kann. Die Handhabung des Klappelements einschließlich seiner Stabilisierung oder Verriegelung in einer hochgeklappten Position sowie einschließlich einer Entriegelung vor einem Herunterklappen ist daher besonders einfach und schnell ausführbar. Insgesamt gestaltet sich die Bedienung des Klappelements auf diese Weise besonders komfortabel.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der zweite Hydraulikzylinder zwischen der Tragstruktur und dem ersten Hydraulikzylinder angeordnet ist.
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Dabei kann der zweite Hydraulikzylinder vorzugsweise ein Zylindergehäuse mit einer darin ein- und ausfahrbar gelagerten Kolbenstange aufweisen, wobei das Zylindergehäuse starr an der Tragstruktur befestigt und die Kolbenstange gelenkig mit dem ersten Hydraulikzylinder verbunden ist.
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Weiterhin wird dazu vorgeschlagen, dass der erste Hydraulikzylinder ein Zylindergehäuse mit einer darin ein- und ausfahrbar gelagerten Kolbenstange aufweist, wobei das Zylindergehäuse gelenkig mit dem Klappelement und die Kolbenstange gelenkig mit der Kolbenstange des zweiten Hydraulikzylinders verbunden ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung sind in vorteilhafter Weise die beiden zum Betätigen des Klappelements vorgesehenen Hydraulikzylinder in Reihe geschaltet, so dass sie eine hydraulische Kette zwischen der Tragstruktur und dem Klappelement bilden.
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Eine besonders einfache Steuerbarkeit kann dadurch erreicht werden, dass die beiden Hydraulikzylinder derart mit einer gemeinsamen Druckmitteleinheit verbunden sind, dass sie so angesteuert werden, dass sie zusammen mit Druck beaufschlagt werden und gleichzeitig einfahren oder ausfahren. Alternativ hierzu können die beiden Hydraulikzylinder aber auch so angeschlossen und angesteuert werden, dass sie unabhängig voneinander betätigbar sind.
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Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest der für das Hochklappen des Klappelements mit Druck zu beaufschlagende Druckmittelanschluss des ersten Hydraulikzylinders über ein Sperrventil mit einer Druckmitteleinheit verbunden ist, wodurch eine zusätzlich Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Absenken des Klappelements erzielt wird. Das Ventil kann vorteilhafterweise als elektrisch entsperrbares Absperrventil oder als entsperrbares Rückschlagventil in den Hydraulikzylinder, insbesondere in den Zylinderboden integriert sein.
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Vorzugsweise ist die Tragstruktur der erfindungsgemäßen Anordnung durch das Chassis eines Fahrzeugs gebildet, an das eine Rampe als Klappelement angelenkt ist. Dabei kann eine Auffahrrampe schwenkbar am Fahrgestell oder Tragrahmen eines Lastkraftwagens oder eines insbesondere als Sattelauflieger ausgebildeten Anhängers gelagert sein.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass zwei Auffahrrampen mit zumindest im wesentlichen koaxialen Schwenkachsen am Chassis angelenkt sind, wobei für beide Auffahrrampen jeweils ein eigener erster Hydraulikzylinder und ein gemeinsamer zweiter Hydraulikzylinder vorgesehen ist. Der für beide Auffahrrampen gemeinsam genutzte zweite Hydraulikzylinder ist dabei in vorteilhafter Weise über ein verschiebbar am Chassis des Fahrzeugs gelagertes Verbindungselement mit den beiden ersten Hydraulikzylindern der beiden Auffahrrampen verbunden. Alternativ können beide Auffahrrampen auch jeweils mit einem eigenen ersten Hydraulikzylinder und einem eigenen zweiten Hydraulikzylinder ausgestattet sein.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insofern auch ein Fahrzeug, insbesondere ein Sattelauflieger, das bzw. der mit einer Anordnung der vorangehend beschriebenen Art ausgebildet ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen:
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1: Satteltieflader mit Auffahrrampen nach dem bisherigen Stand der Technik;
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2: schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung;
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3a: Prinzip-Skizze einer herkömmlichen Anordnung; und
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3b: Prinzip-Skizze einer erfindungsgemäßen Anordnung.
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Der in 1 dargestellte, aus dem Stand der Technik bekannte und hier als Tieflader ausgeführte Sattelauflieger 1 ist mit zwei um eine horizontale Achse 2 angelenkten Auffahrrampen 3 versehen, die als Klappelemente aus der hier gezeigten senkrecht hochgeklappten Transportposition zum Be- oder Entladen der Ladepritsche in eine waagerechte oder schräg nach unten geneigte Ladeposition heruntergeklappt werden können. Die Auffahrrampen bilden dabei zwei Klappelemente 3, die jeweils schwenkbar an einer Tragstruktur 4 gelagert sind, welche hier durch das Chassis des Sattelaufliegers 1 gebildet ist.
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Zum Ausführen der Schwenkbewegungen weist jede Auffahrrampe 3 jeweils einen Hydraulikzylinder auf, der in an sich bekannter Weise mit dem Chassis 4 und der Auffahrrampe 3 verbunden ist. Damit die in die hochgeklappten Auffahrrampen 3 während der Fahrt des Sattelaufliegers 1 in ihrer Transportposition stabilisiert sind und möglichst wenig klappern, werden hier seitlich an beiden Auffahrrampen 3 jeweils eine Strebe 5 angebracht, die vor dem nächsten Absenken der Auffahrrampen 3 wieder entfernt werden müssen. Sowohl das Montieren als auch das Abnehmen dieser Stabilisierungsstreben 5 muss von Hand erfolgen und ist daher für den Benutzer mit zusätzlichen Belastungen und entsprechendem Zeitbedarf verbunden.
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Demgegenüber sind bei der in 2 gezeigten erfindungsgemäßen Anordnung 6 derartige zusätzliche Mühen nicht erforderlich, so dass sich die Bedienung hier nicht nur schneller, sondern vor allem wesentlich komfortabler gestaltet.
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Erfindungsgemäß ist hierbei für das Klappelement 3 neben dem ersten Hydraulikzylinder 7 noch ein zweiter Hydraulikzylinder 8 vorgesehen, über den der erste Hydraulikzylinder 7 mit der Tragstruktur 4 verbunden ist. Der zweite Hydraulikzylinder 8 ist mit seinem Zylindergehäuse 8a in horizontaler Ausrichtung derart an einem unterhalb der Schwenkachse 2 befindlichen Teil der Tragstruktur 4 befestigt, dass seine Kolbenstange 8b horizontal nach hinten (was in 2 einer Bewegung nach rechts entspricht) ausfahren kann. Dabei ist sie so weit ausfahrbar, dass der Kolbenstangenkopf 8c sich deutlich hinter der Schwenkachse 2 befindet.
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Der erste Hydraulikzylinder 7 ist mit dem Boden seines Zylindergehäuses 7a an der Unterseite des Klappelements 3 angelenkt, während seine darin ein- und ausfahrbar gelagerte Kolbenstange 7b an ihrem freien Ende gelenkig mit dem Kolbenstangenkopf 8c des zweiten Hydraulikzylinders 8 verbunden ist. Insofern bilden die beiden Hydraulikzylinder 7 und 8 eine in Reihenschaltung ausgeführte hydraulische Kette zwischen der Tragstruktur 4 und dem Klappelement 3.
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Beide Hydraulikzylinder 7 und 8 sind hier als doppeltwirkender Zylinder für eine beidseitig mögliche Beaufschlagung des jeweiligen Kolbens mit jeweils zwei Druckmittelanschlüssen 7d bzw. 8d für das Ausfahren sowie 7e bzw. 8e für das Einfahren der Kolbenstangen 7b bzw. 8b ausgeführt. Der erste Hydraulikzylinder 7 dient dabei hauptsächlich dem Hoch- und Runterschwenken des Klappelements 3, während der zweite Hydraulikzylinder 8 die Stabilisierungsfunktion übernimmt.
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In der in 2 dargestellten hochgeklappten Transportposition ist die Kolbenstange 8b des zweiten Hydraulikzylinders 8 so weit ausgefahren, dass sich der erste Hydraulikzylinder 7 quasi in einer Übertotpunkt-Position befindet, wodurch das Klappelement 3 stabilisiert und verriegelt ist. Dabei ist der für das Hochschwenken des Klappelements 3 mit Druck zu beaufschlagende Druckmittelanschluss 7d mit einem in den ersten Hydraulikzylinder 7 integrierten elektrisch entsperrbaren Sperrventil versehen, so dass eine zusätzlich Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Runterschwenken des Klappelements 3 gegeben ist.
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In den beiden 3a und 3b ist das Prinzip einer nach dem bisherigen Stand der Technik ausgeführten Anordnung dem Prinzip einer erfindungsgemäßen Anordnung 6 gegenübergestellt.
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Das Zusammenwirken der jeweils vorhandenen Hydraulikzylinder 7, 8 mit dem Klappelement 3 und der Tragstruktur 4 entspricht dabei einem Stabwerk, das aufgrund verschiedener Winkelverhältnisse zu unterschiedlichen Stabilitäten führt. Bei der in 3a dargestellten herkömmlichen Anordnung ist in der hochgeklappten Transportposition ein nur sehr kleiner Winkel α von weniger als 5° zwischen dem Klappelement 3 und dem einzigen hier vorhandenen Hydraulikzylinder 7 ausgebildet. Das Klappelement 3 ist daher anfällig für geringe Auslenkungen aus seiner Transportposition was beispielsweise im Falle der Anwendung an einem Sattelauflieger bei Erschütterungen zu störenden Klappergeräuschen führen kann.
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Demgegenüber ist bei der in 3b dargestellten erfindungsgemäßen Anordnung ein relativ großer Winkel β von etwa 30° zwischen dem hochgeklappten Klappelement 3 und dem Hydraulikzylinder 7 vorhanden, da der Hydraulikzylinder 7 durch den zweiten Hydraulikzylinder 8 zusätzlich ausgelenkt wird. Durch den deutlich größeren Winkel β ist das Stabwerk hier in der Form eines formstabilen Dreiecks insgesamt erheblich stabiler ausgebildet. Das Klappelement 3 ist dabei auch im Falle von Erschütterungen oder der Einwirkung von sonstigen Kräften fest in seiner Position abgestützt, wodurch bei der Anwendung an einem Sattelauflieger Klappergeräusche vermieden oder zumindest erheblich reduziert werden können.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich hierbei daraus, dass aufgrund des großen Winkels β auf ein Sicherheitsventil, welches dem Hydraulikzylinder 7 zugeordnet ist um ein unbeabsichtigtes Absenken des Klappelements 3 im Falle eines defektbedingten Druckverlusts im Hydraulikzylinder 7 verhindern soll, verzichtet werden kann, da der Hydraulikzylinder 7 bei der Kinematik gemäß 3b gar nicht so weit einfahren kann, dass das Klappelement 3 aus seiner senkrechten Transportposition heraus in eine zu weit herunter geschwenkte Position gelangen kann. Erst dann, wenn der Hydraulikzylinder 7 durch Einfahren des Hydraulikzylinders 8 in eine Position gebracht wird, die in etwa der in 3a dargestellten Lage entspricht, kann das Klappelement 3 bis in eine horizontale Ausrichtung oder sogar darüber hinaus bis zu einem Kontakt mit dem Boden herunter geklappt werden.
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Wenn allerdings jegliche Schwenkbewegung des Klappelements 3 im Falle eines unvorhergesehenen Druckverlusts im Hydraulikzylinder 7 vermieden werden soll, kann auch bei der erfindungsgemäßen Anordnung gemäß 3b ein entsprechende Sicherheitsventil, etwa ein entsperrbares Rückschlagventil, dem Hydraulikzylinder 7 zugeordnet, vorzugsweise darin integriert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3302915 C2 [0003]
- DE 9420874 U1 [0003]
- DE 10049399 A1 [0004]