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Die Erfindung betrifft eine gezogene landwirtschaftliche Maschine gemäß des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
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Eine derartige gezogene landwirtschaftliche Maschine ist in der Praxis bekannt geworden. Derartige gezogene landwirtschaftliche Maschinen weisen einen Tragrahmen auf, der sich über Laufräder auf dem Boden abstützt. Auf der Vorderseite des Tragrahmens ist eine Zugdeichsel mit einem Kupplungselement angeordnet. Weiterhin sind im Bereich der Zugdeichsel die Außenkontur der Zugdeichsel seitlich überragende Bauteile der Maschine angeordnet. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Spindel und einem Kurbelelement aufweisende und an der Zugdeichsel angeordnete langgestreckte Betätigungseinrichtungen für auf zumindest einem Teil der Laufräder wirkende Feststellbremsen handeln. Auch können dies beispielsweise bei einer Pflanzenschutzspritze die Einspülvorrichtung, bei anderen Maschinen Betätigungselemente für die Grundeinstellung der Maschine oder sonstige für die Einsatzvorbereitung oder -nachbereitung benötigte und in eine bequem für den Bediener der Maschine erreichbare Position zu bringende Bauteile und/oder Bedienelemente, etc. der Maschine sein.
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Die die seitliche Außenkontur der Zugdeichsel überragenden Bauteile der Maschine schränken jedoch die Einlenkmöglichkeit des die Maschine ziehenden Ackerschleppers gegenüber der Maschine ein. Besonders enge Kurvenfahrten sind so nicht ohne weiteres möglich, welches insbesondere bei engen Wendemanövern am Feldende von erheblichem Nachteil ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei gezogenen Maschinen mit im Bereich der Zugdeichsel angeordneten Bauteilen enge Wendemanöver mit großem Lenkeinschlag des Maschine ziehenden Ackerschleppers gegenüber der Maschine ohne Kollision des Ackerschleppers mit diesen Bauteilen zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Außenkontur der Zugdeichsel seitlich überragende Bauteil der Maschine mittels einer Schwenkvorrichtung in liegender Ebene gegenüber der Zugdeichsel wegbringbar, insbesondere verschwenkbar angeordnet ist.
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Infolge dieser Maßnahme sind die die Außenkontur der Zugdeichsel überragenden Bauteile aus diesem Bereich wegzubringen, so dass sie die Außenkontur der Zugdeichsel nicht überragen. Hierdurch kann der die Maschine ziehende Ackerschlepper durch einen möglichst großen Lenkeinschlag seinerseits zumindest annähernd eine Stellung von 90° zu der Maschine bzw. der Zugdeichsel einnehmen, und so ist ein sehr enges Wendemanöver insbesondere am Feldende oder bei Kurvenfahrten durchzuführen.
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Um jeweils eine genau definierte Position für die wegbringbaren und/oder verschwenkbaren Bauteile zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass die Außenkontur der Zugdeichsel seitlich überragende Bauteil der Maschine für die Betriebsfahrt der gezogenen landwirtschaftlichen Maschine zumindest annähernd unmittelbar an die seitliche Außenkontur der Zugdeichsel heranschwenkbar und in dieser Position mittels geeigneter Verriegelungsmittel verriegelbar und zum Benutzen des die Außenkontur der Zugdeichsel seitlich überragende Bauteil der Maschine von der Zugdeichsel für eine Nichtfahrposition der gezogenen landwirtschaftlichen Maschine und/oder Benutzungsposition des Bauteiles wegschwenkbar ist, so dass das Bauteil ungehindert nutz- und/oder bedienbar ist.
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Bei Verteilmaschine, bei denen das die Außenkontur der Zugdeichsel seitlich überragende Bauteil eine Spindel und ein Kurbelelement aufweisende und an der Zugdeichsel angeordnete langgestreckte Betätigungseinrichtung für auf zumindest einem Teil der Laufräder wirkende Feststellbremse ist, ist vorgesehen, dass die langgestreckte Betätigungseinrichtung mittels einer Schwenkvorrichtung in liegender Ebene gegenüber der Zugdeichsel verschwenkbar angeordnet ist. Hierdurch lässt sich in einfacher Weise die lang gestreckte Betätigungsvorrichtung jeweils in die optimale Position für den jeweiligen Einsatzfall bringen.
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Um einerseits in einfacher und bequemer Weise die Feststellbremse über die Kurbel und die Spindel lösen oder festsetzen zu können und andererseits eine sichere Positionierung der Betätigungseinrichtung in der jeweils vorgesehenen Position zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung für die Betriebsfahrt der gezogenen landwirtschaftlichen Maschine zumindest annähernd unmittelbar an die seitliche Außenkontur der Zugdeichsel heranschwenkbar und in dieser Position mittels geeigneter Verriegelungsmittel verriegelbar und zum Betätigen der Feststellbremse von der Zugdeichsel für eine Abstellposition der gezogenen landwirtschaftlichen Maschine wegschwenkbar ist, so dass das Kurbelelement zum Drehen der Spindel für die Betätigung der Feststellbremse ungehindert drehbar ist.
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Eine einfache Ausgestaltung des Verriegelungselementes wird dadurch erreicht, dass das Verriegelungsmittel als verriegelbarer Teleskopgasdämpfer ausgebildet ist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung zu entnehmen. Die Zeichnungen zeigen
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1 die gezogene landwirtschaftliche Maschine in perspektivischer Darstellung,
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2 die Bremseinrichtung der Maschine in Prinizipdarstellung und in perspektivischer Darstellung,
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3 die an der Zugdeichsel angeordnete und an die Zugdeichsel herangeschwenkte Betätigungseinrichtung der Bremseinrichtung der Maschine in perspektivischer Darstellung,
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4 die an der Zugdeichsel angeordnete und an die Zugdeichsel herangeschwenkte Betätigungseinrichtung der Bremseinrichtung der Maschine mit dem die Maschine ziehenden Ackerschlepper beim Wendemanöver in Teilansicht und in der Draufsicht,
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5 die an der Zugdeichsel angeordnete und von der Zugdeichsel in eine Betätigungsposition weggeschwenkte Betätigungseinrichtung der Bremseinrichtung der Maschine in perspektivischer Darstellung und
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6 die an der Zugdeichsel angeordnete und von der Zugdeichsel in eine Betätigungsposition weggeschwenkte Betätigungseinrichtung der Bremseinrichtung der Maschine mit dem die Maschine ziehenden Ackerschlepper beim Wendemanöver in Teilansicht und in der Draufsicht.
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Die gezogene landwirtschaftliche Maschine ist im Ausführungsbeispiel als Bodenbearbeitungswerkzeuge 1 aufweisende Sämaschine 2 ausgebildet. Die Maschine weist einen Tragrahmen 3 auf, der sich über Laufräder 4 auf den Boden abstützt. Diese Laufräder 4 sind hier die räderartigen Walzenelemente 5 der Nachlaufwalze 6. Auf dem Tragrahmen 3 ist der Vorratsbehälter 7 angeordnet. Auf der Rückseite des Tragrahmens 3 sind die Geräterahmen 8 mit den Bodenbearbeitungswerkzeugen 1, der Nachlaufwalze 6 und den dahinter angeordneten Säscharen 9 angeordnet. Den Säscharen 9 wird über Dosierelemente und pneumatischen Verteil- und Fördereinrichtungen 10 das sich im Vorratsbehälter 7 befindliche Saatgut in einstellbaren Mengen zur Ablage im Boden zugeleitet.
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Der Tragrahmen 3 weist auf seiner Vorderseite eine Zugdeichsel 11 auf. An dem vorderen Ende der Zugdeichsel 11 ist ein um eine aufrechte Schwenkachse 12 verschwenkbarer Querbalken 13 zur Kupplung der Zugdeichsel 11 mit den Unterlenkern 14 des die Maschine ziehenden Ackerschleppers 15 angeordnet. Den räderartigen Walzenelementen 5 sind diese bremsende Bremselemente 16 zugeordnet. Den Bremselementen 16 ist eine im Bereich der Außenkontur der Zugdeichsel 11 angeordnete Betätigungseinrichtung 17 zugeordnet. Diese Betätigungseinrichtung 17 ist über Verbindungselemente 18 mit den Bremselementen 16 der Nachlaufwalze 6 verbunden. Die Bremselemente 16 sind Bestandteil einer Feststellbremse.
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Das Betätigungselement 17 überragt die Außenkontur der Zugdeichsel 11 seitlich. Das Betätigungselement 17 ist das im Bereich der Zugdeichsel 11 die Außenkontur der Zugdeichsel 11 seitlich überragende Bauteile. Das Betätigungselement 17 ist mittels eines eine aufrechte Schwenkachse 19 aufweisenden Schwenkgelenkes 20 an der Zugdeichsel 11 in liegender Ebene verschwenkbar angeordnet. Zwischen dem Betätigungselement 17 und der Zugdeichsel 11 ist ein verriegelbarer Teleskopgastdämpfer 21 ausgebildetes Verriegelungselement 22 angeordnet, mittels welchem das Betätigungselement 17 in die in den 1 bis 4 dargestellte an die Zugdeichsel 11 herangeschwenkte Position und in die in den 5 und 6 dargestellte von der Zugdeichsel 11 weg geschwenkte Betätigungsposition jeweils zu verriegeln und festzusetzen ist.
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Die Betätigungseinrichtung 17 ist lang gestreckt ausgebildet und weist eine Spindel mit einem Kurbelelement 23 auf. Durch Drehen der Spindel über das Kurbelelement 23 lässt sich die Feststellbremse 16 über die Verbindungselemente 18 lösen oder festsetzen.
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Um die Spindel über das Kurbelelement 23 drehen zu können, um die Feststellbremse 16 entsprechend betätigen zu können, wird durch entriegeln des Teleskopgasdämpfers 21 das Betätigungselement 17 von der Zugdeichsel 11 weg geschwenkt, so dass es die in den 5 und 6 dargestellte Position einnimmt, so dass das Kurbelelement 23 zum Drehen der Spindel bequem und ungehindert zu drehen ist. Somit ist die Betätigungseinrichtung 17 ungehindert nutz- und/oder bedienbar.
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Wie in der 6 zu erkennen ist, behindert die von der Zugdeichsel 11 weg geschwenkte Betätigungseinrichtung 17 ein sehr enges Wendemanöver, in welcher der Schlepper 15 eine 90° Position zu Maschine 2 einnimmt, so dass es zur Kollision des Hinterreifens 24 der Schleppers mit der Betätigungseinrichtung 15 kommt. In dieser Position befindet sich die Betätigungseinrichtung 17 in einer Nichtfahrposition.
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Um dennoch eine 90° Position des Schleppers 15 zu Maschine 2 zu ermöglichen, wird die Betätigungseinrichtung 17 nach dem Entriegeln in die in den 1 bis 4 dargestellte Position an die Außenkontur der Zugdeichsel 11 unmittelbar herangeschwenkt. In dieser Position befindet sich die Betätigungseinrichtung 17 in der Benutzungsposition der Betätigungseinrichtung 17. Dies wird z.B. immer dann der Fall sein, wenn die Maschine abgestellt und in eine Abstellposition gebracht werden soll.