DE102013101181B4 - Baustoffgemisch, insbesondere zur Nachbildung einer Steinplattenfläche, Nachbildung einer Natursteinoberfläche und Verfahren zur Nachbildung einer Natursteinoberfläche - Google Patents

Baustoffgemisch, insbesondere zur Nachbildung einer Steinplattenfläche, Nachbildung einer Natursteinoberfläche und Verfahren zur Nachbildung einer Natursteinoberfläche Download PDF

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Abstract

Baustoffgemisch mit: 42 bis 58 Gewichtsprozent eines Haftputzgipses in Form eines mineralischen Trockenmörtels nach DIN EN13279-1, eines Kalkzement-Normalmörtels gemäß DIN 1053 MG IIa oder einer Mischung davon; 8 bis 15 Gewichtsprozent eines Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 auf Basis von Zement mit mineralischen Füllstoffen oder eines Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 in Form eines kunststoffvergüteten Zementmörtels; 30 bis 40 Gewichtsprozent eines Quarzsandes; und 1 bis 10 Gewichtsprozent eines eisenarmen Quarzsandes mit einem Eisengehalt kleiner 0,03% und einem SiO2-Gehalt von größer 99%.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Baustoffgemisch, insbesondere zur Nachbildung einer Steinplattenfläche, Nachbildung einer Natursteinoberfläche und Verfahren zur Nachbildung einer Natursteinoberfläche.
  • Stand der Technik
  • Um die Anmutung einer Steinwand zu erzielen, ist bekannt, Wandflächenbearbeitungen mit Naturstein oder mit Haftputz, der zu strukturieren und einzufärben ist, auszuführen. Naturstein ist jedoch wenig flexibel und nicht auf allen Wandflächen einsetzbar. Zudem ist dieses Vorgehen kostenaufwändig. Haftputz ist vergleichweise wenig haltbar und wenig abriebfest.
  • DE 20 2012 003 354 U1 beschreibt eine Mischung zur Herstellung einer Masse zur Gestaltung von Objekten oder zur Oberflächenstrukturierung mit Portlandzement, Trass als Bindemittel und Quarz.
  • DE 43 25 486 C2 beschreibt ein durch Pressformung hergestelltes Bauteil mit Sand und einer Komponente in Form von Bauschutt mit nicht dissoziiertem Calcium mit Ziegel, Beton und/oder Mörtel, Tonkeramik und/oder Natursteinen.
  • Zusammenfassung und Vorteile der Erfindung
  • Die Erfindung betrifft ein Baustoffgemisch gemäß dem Anspruch 1, eine Nachbildung einer Natursteinoberfläche gemäß dem Anspruch 7 und ein Verfahren zur Nachbildung einer Natursteinofläche gemäß dem Anspruch 10.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Baustoffgemisches lassen sich Steinplattenwände in weitgehend jeglicher Größe und Farbe und mit weitgehend beliebigen Fugen nachbilden, wobei die Steinplattenwände den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten flexibel angepasst werden können. Die für eine Natursteinwand übliche Oberflächenstruktur entsteht vorteilhaft bereits beim Aufbringen eines Gemisches bzw. einer Masse von Wasser mit dem Baustoffgemisch auf die betreffende Wandfläche.
  • Das erfindungsgemäße Baustoffgemisch ist somit flexibel einsetzbar und die erhaltene Nachbildung einer Steinplattenfläche ist hinsichtlich ihrer Haltbarkeit vergleichbar mit Naturstein. Gleichzeitig sind die Kosten der Erstellung der Nachbildung der Steinplattenfläche geringer als bei Verwendung von Naturstein.
  • Das erfindungsgemäße Baustoffgemisch eignet sich zum Einsatz im Innen- und Außenbereich, wobei im Innenbereich vorzugsweise Haftputzgips eingesetzt wird, während im Außenbereich vorzugsweise Kalkzement-Normalmörtel eingesetzt wird. Grundsätzlich, in der Regel aber nicht bevorzugt, können auch Mischungen von Haftputzgips und Kalkzement-Normalmörtel in das Baustoffgemisch eingesetzt werden.
  • Vorteilhaft ist weiter, dass bei den in das erfindungsgemäße Baustoffgemisch eingesetzten Materialien auf handelübliche und kostengünstige Produkte zurückzugriffen werden kann.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung
  • Als erstes Ausführungsbeispiel wird zur Nachbildung einer Steinwand im Innenbereich eines Gebäudes ein pulverförmiges Baustoffgemisch vorbereitet, das aus ca. 49,6 Gewichtsprozent Haftputzgips, ca. 11,6 Gewichtsprozent Flexkleber, ca. 35,7 Gewichtsprozent Quarzsand und ca. 3,1 Gewichtsprozent Silbersand besteht.
  • Als Haftputzgips wird ein handelsüblicher mineralischer Trockenmörtel nach DIN EN 13279-1 eingesetzt. Der Haftputzgips ist vorzugsweise ein Haftputzgips auf Basis von Calciumsulfat mit verschiedenen Hydratstufen und Zusätzen wie Kalkhydrat, einem mineralischen Leichtzuschlag, Tensiden, Celluloseether und natürlichen Oxycarbonsäuren.
  • Als Flexkleber wird ein handelsüblicher Flexkleber gemäß DIN EN 12004 C1 oder C2 eingesetzt, d. h. ein Flexkleber auf Basis von Zement mit mineralischen Füllstoffen bzw. ein kunststoffvergüteter Zementmörtel.
  • Als Quarzsand wird auf einen handelsüblichen Quarzsand zurückgegriffen. Vorzugsweise hat der Quarzsand eine grau-weiße Färbung. Die Körnung ist bevorzugt 0,1 bis 0,4 mm.
  • Der Silbersand ist ein weißer oder heller Quarzsand. Vorzugsweise ist der Silbersand ein eisenarmer Quarzsand mit einem Eisengehalt < 0,03% oder < 0,02% und einem SiO2-Gehalt von > 99% bzw. bis 99,8%. Die Korngröße ist vorzugsweise im Bereich 0,06 mm bis 0,5 mm oder 0,1 bis 0,3 mm.
  • Zur Anwendung wird das pulverförmige Baustoffgemisch, je nach gewünschter Viskosität beim Auftrag oder gewünschter späterer Rauhigkeit, mit ca. 45% bzw. 40% bis 50% Wasser vermischt und als so vorbereitete Masse beispielsweise mit einem Glätter auf eine Wandfläche aufgetragen. Optional kann auch noch ein Farbstoff zugesetzt werden, dies ist jedoch in der Regel nicht erforderlich. Vorzugsweise wird kein Farbstoff zugesetzt. Die Menge an eingesetztem Wasser richtet sich nach der gewünschten Viskosität der auf die Wandfläche aufzutragenden Masse und kann um den genannten Wert variieren. Die Wandfläche, auf die aufgetragen wird, sollte nicht flexibel sein. Eine glatte Oberfläche sollte vorzugsweise vorher grundiert werden.
  • Nach dem Aushärten erhält man so eine Nachbildung einer Steinwandfläche.
  • Als zweites Ausführungsbeispiel wird zur Nachbildung einer Steinwand im Außenbereich eines Gebäudes oder eines Bauwerkes ein pulverförmiges Baustoffgemisch vorbereitet, das aus ca. 49,6 Gewichtsprozent Kalkzement-Normalmörtel, ca. 11,6 Gewichtsprozent Flexkleber, ca. 35,7 Gewichtsprozent Quarzsand und ca. 3,1 Gewichtsprozent Silbersand besteht.
  • Als Kalkzement-Normalmörtel wird dabei ein handelsüblicher Kalkzement-Normalmörtel gemäß DIN 1053 MG IIa eingesetzt. Die übrigen Bestandteile des pulverförmigen Baustoffgemisches gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel entsprechen den Bestandteilen des ersten Ausführungsbeispiels. Auch die Vorgehensweise zum Mischen mit Wasser und beim Auftragen auf die Wandfläche ist analog.
  • Die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschreiben besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung hinsichtlich der gewünschten Ähnlichkeit mit einer Steinwand. Die dem Baustoffgemisch zugesetzten Materialien können jedoch innerhalb gewisser Grenzen und wie in den Patentansprüche angegeben variieren.

Claims (10)

  1. Baustoffgemisch mit: 42 bis 58 Gewichtsprozent eines Haftputzgipses in Form eines mineralischen Trockenmörtels nach DIN EN13279-1, eines Kalkzement-Normalmörtels gemäß DIN 1053 MG IIa oder einer Mischung davon; 8 bis 15 Gewichtsprozent eines Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 auf Basis von Zement mit mineralischen Füllstoffen oder eines Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 in Form eines kunststoffvergüteten Zementmörtels; 30 bis 40 Gewichtsprozent eines Quarzsandes; und 1 bis 10 Gewichtsprozent eines eisenarmen Quarzsandes mit einem Eisengehalt kleiner 0,03% und einem SiO2-Gehalt von größer 99%.
  2. Baustoffgemisch nach Anspruch 1 mit: 47 bis 52 Gewichtsprozent des mineralischen Trockenmörtels nach DIN EN13279-1 oder des Kalkzement-Normalmörtels gemäß DIN 1053 MG IIa; 10 bis 13 Gewichtsprozent des Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 auf Basis von Zement mit mineralischen Füllstoffen oder des Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 in Form eines kunststoffvergüteten Zementmörtels; 34 bis 38 Gewichtsprozent des Quarzsandes; und 2 bis 5 Gewichtsprozent des eisenarmen Quarzsandes mit einem Eisengehalt kleiner 0,03% und einem SiO2-Gehalt von größer 99%.
  3. Baustoffgemisch nach Anspruch 2 mit: 49 bis 50 Gewichtsprozent des mineralischen Trockenmörtels nach DIN EN13279-1 oder des Kalkzement-Normalmörtels gemäß DIN 1053 MG IIa; 11 bis 12 Gewichtsprozent des Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 auf Basis von Zement mit mineralischen Füllstoffen oder des Flexklebers gemäß DIN EN 12004 C2 in Form eines kunststoffvergüteten Zementmörtels; 35 bis 36 Gewichtsprozent des Quarzsandes; und 2,5 bis 3,5 Gewichtsprozent des eisenarmen Quarzsandes mit einem Eisengehalt kleiner 0,03% und einem SiO2-Gehalt von größer 99%.
  4. Baustoffgemisch nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei das Gemisch den mineralischen Trockenmörtel enthält und frei von dem Kalkzement-Normalmörtel ist.
  5. Baustoffgemisch nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei das Gemisch den Kalkzement-Normalmörtel enthält und frei von dem mineralischen Trockenmörtel ist.
  6. Baustoffgemisch nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Gemisch pulverförmig ist.
  7. Nachbildung einer Natursteinoberfläche, wobei die Nachbildung der Natursteinoberfläche von einem auf eine Oberfläche aufgetragenen ausgehärteten Wasser-Baustoffgemisch gebildet ist, wobei das Baustoffgemisch ein Baustoffgemisch gemäß mindestens einem der vorangehenden Ansprüche ist.
  8. Nachbildung einer Natursteinoberfläche nach Anspruch 7, wobei die Natursteinoberfläche eine Innenfläche in einem Gebäude ist, und wobei der mineralische Trockenmörtel in dam Baustoffgemisch eingesetzt ist und das Baustoffgemisch insbesondere frei von Kalkzement-Normalmörtel ist.
  9. Nachbildung einer Natursteinoberfläche nach Anspruch 7, wobei die Natursteinoberfläche eine Außenfläche eines Gebäudes oder eine Fläche im Außenbereich eines Bauwerkes ist, und wobei der Kalkzement-Normalmörtel in dem Baustoffgemisch eingesetzt ist und das Baustoffgemisch insbesondere frei von dem mineralischen Trockenmörtel ist.
  10. Verfahren zur Nachbildung einer Natursteinoberfläche, wobei ein Baustoffgemisch nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 mit Wasser vermischt wird und das erhaltene Wasser-Baustoffgemisch auf eine Oberfläche aufgetragen und danach auf der Oberfläche aushärten gelassen wird.
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