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Die Erfindung betrifft ein Rollo mit Profilstab nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Herkömmliche Fensterrollos bestehen aus einer gewebten oder gewirkten Stoffbahn, die auf einer Wickelwelle aufgewickelt ist. Am Ende der Stoffbahn (Stoffbahnende) ist in bekannter Weise ein Profilstab angeordnet.
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In einer ersten Ausführungsform ist es bekannt, das Ende der Stoffbahn in eine Tasche umzunähen, um hierbei eine tunnelartige Nut zu erreichen, in die ein Einschubstab eingeschoben wird. Eine solche bekannte Befestigungsart des Profilstabes am Stoffbahnende einer Stoffbahn eines Fensterrollos hat sich jedoch als aufwendig und als optisch unschön erwiesen.
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In einer zweiten Ausgestaltung nach dem Stand der Technik ist es bekannt, anstelle eines Einschubstabes einen sichtbaren Profilstab zu verwenden, der entweder aus einem Kunststoff- oder Aluminium-Extrusionsprofil besteht.
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Ein solcher Profilstab hat mindestens eine obere, in horizontaler Richtung verlaufende Einführnut, in welche das Stoffbahnende eingeschoben wird.
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Zur Festlegung des Stoffbahnendes im Innenraum des Profilstabes ist es bekannt, am Stoffbahnende mit getrennten Mitteln ein Keder anzubringen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist es bekannt den Keder als Kunststoffklebestreifen auszubilden, der zur zusätzlichen Lagensicherung alle 60 cm mit einer Heftklammer am Stoffbahnende festgelegt ist.
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Anstatt der Verwendung eines aufgeklebten Kunststoffkeders ist es auch bekannt, genähte Keder zu verwenden, um so das Stoffbahnende im Innenraum des Profilstabes festzulegen.
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Der Profilstab wird zur Montage seitlich auf das Stoffbahnende aufgeschoben, sodass der am Stoffbahnende angeordnete Keder in den Innenraum des Profilstabes eintritt und sich an dortigen Anschlagflächen anlegt. Damit ist der Profilstab mit dem Stoffbahnende verbunden.
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Nachteil der bekannten Keder-Anordnung ist, dass die Anbringung des Keders aufwendig ist und eine automatisierte Verarbeitung bzw. Herstellung nicht möglich ist.
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Der bekannte Keder muss als Klebstreifen aufgebracht werden und ferner muss in regelmäßigen Abständen eine Verklammerung stattfinden, was mit hohem maschinellem Aufwand verbunden ist.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Fensterrollo mit Stoffbahnende und einem dort angeordneten Keder so weiterzubilden, dass eine besonders einfache Befestigung des Stoffbahnendes im Profilstab eines solchen Fensterrollos möglich ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass am Stoffbahnende in horizontaler Linie mindestens ein Schmelzkeder angebracht ist, der aus einem (Schmelz-)Klebstoff besteht und der mindestens einseitig über die Ebene der Stoffbahn hinaussteht.
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Bei der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der Vorteil, dass nun erstmals eine industrielle Herstellung einer solchen Befestigung eines Stoffbahnendes in einem Profilstab möglich ist, denn bei der maschinellen Befestigung wird die Stoffbahn von einer großen Stoffbahnrolle abgezogen, und während des Abziehens in der Abziehrichtung der Stoffbahn erfolgt das Aufbringen einer Schmelzkleberaupe auf die Seitenfläche der Stoffbahn.
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Ein mit dem Keder versehenes Fensterrollo zeichnet sich dadurch aus, dass am unteren Stoffbahnende mindestens ein in horizontaler Richtung angeordneter Keder angeordnet ist, der bevorzugt aus einem (Schmelz-)Klebestoff besteht, der mindestens teilweise in die Stoffbahn des Stoffbahnendes eindringt und sich dort festlegt.
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Bei der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass nun erstmals eine maschinelle Herstellung eines Keders zusammen mit einem Schmelzklebestoff möglich ist, was vorher nicht gegeben war.
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Ferner besteht der weitere Vorteil, dass der Keder durch die Klebeverbindung nun einen besonders festen Sitz in der Stoffbahn aufweist, denn er diffundiert während des Aushärtens mindestens teilweise in die Ebene der Stoffbahn hinein, härtet dort aus und legt sich dort fest.
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Es bedarf keines nachträglichen Klammerns mehr, wie es beim Stand der Technik mit der Anwendung von Heftklammern notwendig war.
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Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, dass der aus Schmelzklebestoff bestehende Keder lediglich an einer Seite der Stoffbahn angeordnet ist. Der Keder kann auch an beiden Seiten der Stoffbahn angeordnet sein.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass mehrere Raupen aus Schmelzklebestoff parallel und im gegenseitigen Abstand zueinander angeordnet werden, um eine bestimmte Länge des Stoffbahnendes in dem Profilstab festzulegen.
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Des Weiteren beansprucht die vorliegende Erfindung sämtliche Klebstoffverbindungen, die eine klebende Verbindung mit dem jeweiligen Rollo eingehen können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die aus Schmelzklebestoff bestehende Raupe mit einem halbrunden Profil ausgebildet. Hierauf ist die Erfindung nicht beschränkt. Das Klebeprofil kann eine beliebige Formgebung aufweisen. Es kann dreieckig, rechteckig, annähernd quadratisch oder dergleichen ausgebildet sein. Wichtig ist nur, dass die Kleberaupe, die als Keder ausgebildet ist, an zugeordneten inneren Anschlagflächen im Profil des Profilstabes sich anlegt und dort das Stoffbahnende im Innenraum des Profilstabes festgelegt wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung wird die Art und Zusammensetzung des Schmelzklebestoffs dergestalt gewählt, dass nach etwa 15 Sekunden die Raupe aus dem Schmelzklebestoff ausgehärtet ist und eine Weiterverarbeitung der von der Stoffgroßrolle abgezogenen Stoffbahn möglich ist.
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Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Herstellung eines Fensterrollos, welches sich dadurch auszeichnet, dass während des Abziehens der Stoffbahn von einer Stoffgroßrolle gleichzeitig an mindestens einer Seitenkante der Stoffbahn ein Keder aus einem Schmelzklebestoff aufgebracht wird.
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Die Vorrichtung, die sich auf ein Fensterrollo bezieht, besteht erfindungsgemäß darin, dass der Profilstab am Stoffbahnende dadurch festgelegt ist, dass auf dem Stoffbahnende mindestens ein in horizontaler Richtung verlaufender Keder aus einem Schmelzklebestoff angeordnet ist.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: schematisierte Draufsicht auf ein Fensterrollo mit Darstellung des Stoffbahnendes
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2: ein Schnitt durch das Fensterrollo gemäß A in 1
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3: eine Draufsicht auf das Stoffbahnende mit dem dort aufgebrachten Schmelzkeder
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4: eine Seitenansicht der Darstellung nach 3
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5: eine schematisierte Darstellung der Herstellung des Schmelzkeders beim Abziehen der Stoffbahn von der Stoffgroßrolle
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In den 1 und 2 ist allgemein dargestellt, dass ein Fensterrollo 1 aus einer Stoffbahn 2 besteht, die gewirkt oder gewebt ist. Sie kann auch aus einer Kunststoffbahn bestehen, ebenso ist es möglich, mehrlagige Kunststoff- oder Stoffbahnen oder Verbundwerkstoffe zu verwenden. Die Stoffbahn 2 ist auf einer Wickelwelle 3 zu einem Rundwickel aufgewickelt. Das Ende der Stoffbahn 2 wird im Folgenden als Stoffbahnende 4 bezeichnet.
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Erfindungsgemäß soll nun auf dem Stoffbahnende 4 in möglichst einfacher und betriebswirtschaftlich sinnvoller Weise ein Profilstab 6 angeordnet werden.
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Zu diesem Zweck sieht das erfindungsgemäße Verfahren nach 5 vor, dass die in einem nicht näher dargestellten Verfahren hergestellte Stoffbahn 2 auf einer Stoffgroßrolle 11 aufgewickelt ist, und in Pfeilrichtung 12 abgezogen wird.
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Erfindungsgemäß ist nun über der abzuziehenden Stoffbahn 2 zum Beispiel am Startpunkt 14 die Schmelzdüse einer Schmelzklebepistole oder die Schmelzdüse angeordnet, sodass bei dem Abziehen der Stoffbahn 2 in Pfeilrichtung 12 vom Startpunkt 14 aus die Schmelzdüse eine Kleberaupe in Form eines Schmelzkeders 5 auf die Seitenkante der Stoffbahn 2 gemäß 5 spritzt. Damit wird der Schmelzkeder 5 in Pfeilrichtung 13 fortschreitend von dem Startpunkt 14 aus während des Abziehens der Stoffbahn 2 in Pfeilrichtung 12 automatisiert auf die Seitenfläche der Stoffbahn 2 aufgespritzt und härtet dort aus.
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Bereits schon nach 15 Sekunden kann dann die Stoffbahn entlang der Schnittlinie 15 abgeschnitten werden, wodurch sich das erfindungsgemäße Fensterrollo 1 ergibt, welches in den 1 bis 4 dargestellt ist.
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Zur Befestigung eines Profilstabes am Stoffbahnende 4 wird nun einfach der Profilstab 6 in Richtung seiner Längserstreckung auf die Seitenfläche des Stoffbahnendes 4 aufgeschoben, wodurch der Schmelzkeder 5 in dem Innenraum vom Profilstab 6 eintritt und sich an inneren Anschlagflächen 9 des Profilstabes 6 anlegt.
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Das Stoffbahnende 4 greift dann durch eine zugeordnete obere Einführnut 7 im Profilstab 6 heraus, und es sind dort bevorzugt noch Einführschrägen 8 aus optischen Gründen angeordnet.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Vollendung eines Profilstabes 6 als in sich geschlossenes extrudiertes Hohlprofil beschränkt. Es können auch andere Profilarten verwendet werden, wobei nur entscheidend ist, dass das Stoffbahnende 4 durch eine zugeordnete Einführnut 7 in den Innenraum des Profilstabes 6 hineingreift und dort mindestens an einer Seite der Stoffbahn der Schmelzkeder 5 angeordnet ist, der sich an den zugeordneten Anschlagflächen 9 im Innenraum des Profilstabes 6 anlegt.
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Mit der Anbringung eines solchen Schmelzkeders gemäß 3 und 4 können sehr hohe Zugkräfte von dem Profilstab 6 auf die Stoffbahn ausgeübt werden. Dies liegt daran, dass der Schmelzkeder 5 mindestens teilweise mit einer Schicht 10 in die Ebene des Stoffbahnendes 4 eindringt, wie es in 4 mit gestrichelten Linien dargestellt ist.
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Die Erfindung ist auch nicht darauf beschränkt, dass die Schmelzkleberaupe zur Herstellung des Schmelzkeders 5 durch Vorbeiziehen der Stoffbahn an einer feststehenden Schmelzklebedüse verwirklicht wird.
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In einer anderen Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass die Düse bewegt wird, während die Stoffbahn feststeht. Eine solche Herstellungsweise wird vor allem dann bevorzugt, wenn die Düse von Hand bewegt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fensterrollo
- 2
- Stoffbahn
- 3
- Wickelwelle
- 4
- Stoffbahnende
- 5
- Schmelzkeder
- 6
- Profilstab
- 7
- Einführnut
- 8
- Einführschräge
- 9
- Anschlagfläche
- 10
- Schicht (von 5)
- 11
- Stoffgroßrolle
- 12
- Pfeilrichtung
- 13
- Pfeilrichtung
- 14
- Startpunkt
- 15
- Schnittlinie