-
Die Erfindung befasst sich mit einer Sonnenschutzanlage mit einem durch Zusatzgewichte beschwerten Behang, an dessen freiem Ende ein Endprofil vorgesehen ist, wobei eine Aufholvorrichtung dazu dient, den Behang zwischen einer ausgefahrenen und einer eingefahrenen Endstellung zu bewegen.
-
Die Beschwerung von Behängen, beispielsweise von Markisen, Rollos oder vergleichbaren Sonnenschutzanlagen, ist in vielen Fällen notwendig, um den Behang beispielsweise unter Einwirkung von Windlast zu stabilisieren. Beschwerungen werden in der Regel in das Endprofil integriert, zumal diese meist aus Stranggepressten Leichtmetallen bestehen und selbst ein relativ geringes Eigengewicht haben. Für die Zusatzgewichte müssen dann in den Endprofilen entsprechende Kammern vorgesehen sein, die die Zusatzgewichte aufnehmen. Die Zusatzgewichte sorgen auch für ein sicheres Abwickeln des Behangs durch dessen Eigengewicht, so dass der Behang, der in sich instabil ist und keine Druckkräfte aufnehmen sondern nur auf Zug belastet werden kann, sicher ausfahren lässt.
-
Bei Anlagen mit seitlichen Führungsschienen ist zu beachten, dass dort auftretende Reibung das Ausfahren des Behanges erschweren kann, wobei es unter keinen Umständen zu einem Verklemmen des Endprofils oder des Behangs aufgrund eines zu geringen Eigengewichts kommen darf. Je nach Führungsprinzip können die auftretenden Reibkräfte beträchtlich sein und entsprechend hohe Gewichte erfordern, wobei die Problematik eines möglichen Verklemmens dann noch vergrößert ist, wenn gleichzeitig eine Windbelastung auftritt, wodurch der Behang gegen die Führungen gedrückt werden kann, wodurch sich dann die auftretenden Reibkräfte entsprechend erhöhen.
-
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für die Zusatzbeschwerung von Behängen keine Alternative besteht, da die ansonsten erforderlichen Gegenzugantriebe äußerst aufwendig sind und sich in vielen Fällen gar nicht realisieren lassen.
-
Aus der
DE 10 2006 020 573 A1 ist es bereits bekannt, mittels einer Beschwerung im Fallprofil eines Behanges dessen Eigengewicht zu erhöhen, um ein Ausfahren ohne Gegenzug zu ermöglichen. Weitere Beispiele für die Beschwerung von Sonnenschutzanlagen sind aus der
DE 10 2008 023 646 A1 oder auch der
DE 20 2005 000 200 U1 bekannt, wobei letztere eine Beschwerungsleiste in einem Saum vorsieht.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sonnenschutzanlage dahingehend zu verbessern, dass ihr Betriebsverhalten durch geschickte Anordnung vom Zusatzgewichten weiter verbessert wird.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer Sonnenschutzanlage der eingangs genannten Art zur Beschwerung ein Endprofil und wenigstens eine in einem Quersaum des Behangs angeordnete Masse vorgesehen ist.
-
Es hat sich gezeigt, dass durch das Vorsehen einer Beschwerung in Form des Endprofils und im Abschlusssaum des meist aus Stoff oder einer Plane bestehenden Behanges durch die zusätzliche Masse die Windempfindlichkeit verringert werden kann. Vorteilhaft bei dieser Ausbildung ist, dass zum einen das Endprofil selbst nicht entsprechend vergrößert werden muss, um eine Masse mit gleichem Gewicht aufzunehmen und andererseits dennoch genügend Masse im unteren Bereich des Behanges konzentriert werden kann.
-
Die Aufnahme der Zusatzmasse im Saum ist problemlos möglich, wobei die vorzugsweise in der Art eines Stabes ausgeführte Masse zum Beschweren, die sich über die gesamte Behangbreite erstreckt, unmittelbar an die Oberseite des Endprofiles anschmiegt, so dass die auftretende Fertigung optisch nicht störend wahrgenommen wird.
-
Insbesondere bei längeren und schmalen Behängen kann es ferner sinnvoll sein, dass in mehreren Quersäumen in Abständen zusätzliche Massen zum Beschweren vorgesehen sind. Insbesondere bei Anlagen mit einer seitlichen Behangführung, wie z. B. Führungsschienen, -leisten oder -seilen kann durch die sich in bestimmten Abständen wiederholenden Zusatzgewichte die sich bei vergrößerter Ausfahrlänge insgesamt auch erhöhende Reibung ausgeglichen werden. So können über die Höhe eines ausgefahrenen Behanges beispielsweise zwei, drei, vier oder mehr Quersäume vorgesehen sein, in denen Zusatzgewichte angelassen sind.
-
Die zusätzliche Masse im unteren Behangteil wird durch das Endprofil selbst oder durch eine zusätzliche Masse innerhalb des Endprofils erreicht, das beispielsweise als Strangpressteil aus Leichtmetall gefertigt ist, während die zusätzliche Masse wie auch die zusätzlichen Massen in den Säumen aus sonstigen Metallen oder auch mineralischen Materialien bestehen kann. Grundsätzlich sind Materialien mit hoher Dichte zu bevorzugen, damit die zusätzlichen Massen nicht durch ein übermäßiges Volumen in Erscheinung treten, was insbesondere bei Quersäumen mit Abstand zu dem Endprofil wünschenswert ist. Als Metall kommt beispielsweise Stahl zum Einsatz, der bei Außenanlagen selbstverständlich witterungsbeständig sein soll. Eine noch höhere Dichte besitzt Blei, das aus gesundheitlichen Gründen allerdings bestimmten Vorschriften bei der Verwendung unterliegt. Wie bereits erwähnt können insbesondere beim Einsatz von Metallen zur Beschwerung die entsprechenden Massen in Form von Stäben vorliegen, die sich über die gesamte Behangbreite erstrecken und einfach in die entsprechend ausgebildeten Quersäume eingeschoben werden. Möglich ist aber auch der Einsatz von Massen zur Beschwerung, die aus Kugeln oder auch aus losen Schüttungen bestehen, die in einer Hülle eingelassen sind, damit sie nicht aus dem Saum herausfallen. Möglich ist es auch, diese Hülle durch den Saum selbst zu bilden, beispielswese indem er entsprechend allseitig vernäht ist.
-
Besonders vorteilhaft ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Behangbeschwerung bei Anlagen, deren seitliche Behangführung nach dem Reißverschlussprinzip ausgeführt ist. Derartige Anlagen erfordern ansonsten einen Gegenzugantrieb, um ein sicheres Ausfahren des Behangs zu ermöglichen, da erhöhte Kräfte zum Schließen „Reißverschlusses” beim Ablassen des Behanges notwendig sind.
-
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf eine Ausführungsform der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
-
1 Eine schematische Ansicht einer Fenstermarkise mit seitlichen Führungen;
-
2 eine Detailansicht einer möglichen Zusatzbeschwerung des Behangs im Bereich des Fallprofils.
-
In 1 ist eine Sonnenschutzanlage 10 gezeigt, die über eine Wickelvorrichtung 12 zum Aufwickeln eines Tuchbehangs 14 verfügt, an dessen freien Ende ein Fall- oder Endprofil 16 vorgesehen ist. Das Fallprofil 16 ist in seitlichen Führungsschienen 18 geführt, wobei die Anlage 10 eine Behangführung nach Art des Reißverschlussprinzipes besitzt, d. h. die seitlichen Behangränder bilden eine Art Verzahnung mit den seitlichen Führungen und erhöhen damit die Stabilität des ausgefahrenen Behanges.
-
Um den formschlüssigen Erhalt des Behanges in den seitlichen Führungen 18 zu erreichen, muss die Anlage beim Ausfahren erhöhte Reibkräfte überwinden. In der Regel versucht man dies durch entsprechend schwere Fallprofile 16 zu erreichen, deren Eigengewicht ausreichend ist, um die entsprechenden Kräfte aufzubauen.
-
Bei der gezeigten Sonnenschutzanlage sind als zusätzliche Beschwerung in zwei Quersäumen 20 des Behanges Massen 22 vorgesehen, die beispielsweise aus Stahlstäben bestehen, die in den Quersaum eingeschoben werden. Diese Zusatzbeschwerungen 22 sind bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel gleichmäßig in bestimmten Abständen über die Länge des Behangs vorgesehen. Dadurch wird die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Auszugskraft des Behanges durch das Gewicht der Beschwerungen sichergestellt. Ein Gegenzugantrieb ist nicht erforderlich.
-
In 2 ist eine Detailansicht gezeigt, wie auch im Bereich des Fallprofiles 16 durch eine Zusatzbeschwerung das Ausfahrverhalten des Behanges insbesondere auch unter Windlast verbessert werden kann. Ein Quersaum 24, der gleichzeitig den Behang 14 nach unten abschließt, ist entsprechend vergrößert ausgeführt, so dass er neben einem Kederprofil 26 zur Festlegung des Behanges 14 in einer Kedernut 28 des Fallprofiles 16 auch ein stabförmiges Zusatzgewicht 30 aus Stahl aufnehmen kann. Insbesondere bei einem Fallprofil 16 aus Leichtmetall, das aus fertigungstechnischen Gründen bevorzugt wird, kann mit einem derartigen Zusatzgewicht das Ausfahrverhalten des Behanges deutlich verbessert werden.
-
Je nach Länge und Breite der Anlagen sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen die mittigen Beschwerungen 22 im Behang entfallen und beispielsweise nur eine Zusatzbeschwerung 30 in dem unteren Quersaum 24 vorgesehen ist. Die gezeigten Arten einer Beschwerung sind auch bei anderen seitlichen Führungseinrichtungen, wie z. B. Seilen oder Stäben möglich und nicht an das Reißverschlussprinzip gekoppelt. Auch bei Behängen ohne seitliche Führung können die Zusatzbeschwerungen zur Verbesserung der Windstabilität eingesetzt werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006020573 A1 [0005]
- DE 102008023646 A1 [0005]
- DE 202005000200 U1 [0005]