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Die Erfindung betrifft eine flexible Schutzkappe zur Aufnahme von Schäften mit unterschiedlichen Durchmessern nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Nach dem Stand der Technik sind becherartige Schutzkappen bekannt geworden, die aus einem Kunststoffmaterial mit relativ geringer Eigenelastizität gebildet sind. Die becherartige Schutzkappe nach dem Stand der Technik bildet hier an der einen Seite eine Klemmöffnung, in welche ein Schaft eines Werkzeuges eingeschoben werden kann.
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Nachdem gemäß dem Stand der Technik die becherartige Schutzkappe einen zylindrischen Querschnitt hat, ist demzufolge auch die Klemmöffnung zylindrisch ausgebildet. Damit besteht der Nachteil, dass aufgrund der geringen Eigenelastizität der bekannten Schutzkappe nur sehr begrenzt Schäfte unterschiedlichen Durchmessers aufgenommen werden können.
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Ein Werkzeugschaft, der zum Beispiel als Bohrerspitze, als Bohrmeißel, als Ahle oder dergleichen ausgebildet ist, kann beim Stand der Technik bei einem Durchmesser der Schutzkappe von zum Beispiel 10 mm nur im Bereich von etwa 10 bis 11 mm zuverlässig geklemmt werden.
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Sollen in eine derartig dimensionierte Schutzkappe Schäfte größeren Durchmessers eingeschoben und geklemmt werden, besteht der Nachteil, dass die Schäfte mit hoher Reibung an der Innenwand der Schutzkappe anliegen und dass beim Herausziehen des Werkzeugschaftes aus der Schutzkappe die Gefahr besteht, dass Abriebpartikel von der Innenwand der Schutzkappe mit dem herausgezogenen Schaft mitgenommen werden.
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Wenn eine solche bekannte Schutzkappe für die Verpackung chirurgischer Werkzeuge und Instrumente verwendet wird, ist ein solcher Abrieb fatal, denn beim Herausziehen des Werkzeuges mit einer entsprechend angeformten Schneide oder Spitzenausbildung werden Partikel mitgerissen welche unbeabsichtigt in das Operationsgebiet eingetragen werden.
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Die bekannte Schutzkappe nach dem Stand der Technik hat also eine geringe Eigenelastizität, bedingt durch die rotationssymmetrische Geometrie einer Becherform, und es können nur Schäfte mit einer nur gering von dem Durchmesser der Schutzkappe abweichenden Durchmessern zuverlässig geklemmt werden.
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Das Handling einer solchen Schutzkappe ist erschwert, denn wenn eine zuverlässige Klemmung stattfinden soll, ist es auch schwierig, die Schutzkappe von der Werkzeugspitze abzuziehen.
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Eine Druckkraft, die von Fingern auf die Seitenwände der Schutzkappe aufgebracht wird, um eine genügende Zugkraft auf die Schutzkappe aufzubringen, führt sogar zu einer Verfestigung der Klemmverbindung zwischen der Innenwandung der Schutzkappe und dem Außenumfang des Werkzeuges, sodass beim Herausziehen sogar noch die Klemmung in unerwünschter Weise vergrößert wird und hierdurch noch mehr die Gefahr besteht, dass Partikel von der Innenwandung der Schutzkappe abgetragen und mit dem herausgezogenen Werkzeug mitgeführt werden.
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Bei kleinen zu klemmenden Durchmessern, wie sie zum Beispiel bei Spritzen vorliegen, die von einer hülsenartigen Schutzkappe umgeben sind, ist eine Klemmung nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Wenn solche empfindlichen Spitzen einer Spritze von der Schutzkappe gelöst werden, besteht die Gefahr, dass die Spitze oder die mit der Spitze verbundene Schneide leicht beschädigt wird.
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Demzufolge ergibt sich bei einer becherartigen Schutzkappe nach dem Stand der Technik der Nachteil, dass sie für Klemmungen von chirurgischen Instrumenten und Gegenständen nicht verwendet werden können und dürfen, weil die Gefahr des Mitreißens von Partikeln aus der Innenwandung der Schutzkappe besteht.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schutzkappe der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass mit einer großen Durchmesservarianz unterschiedliche Werkzeugschäfte mit gegebenenfalls daran angeordneten, unterschiedlich ausgeformten Schneiden und Spitzen geklemmt werden können, ohne dass die Gefahr besteht, dass beim Herausziehen des Werkzeuges aus der Schutzkappe Partikel mitgerissen werden.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die Schutzkappe eine vom rotationssymmetrischen Profil abweichende Profilform, zum Beispiel in der Form einer Ellipse oder eines Rechtecks aufweist, bei der jedenfalls die Breitseite eine größere Länge hat, als die im Winkel hierzu ansetzende Schmalseite, sodass hiermit ein unrundes, von der Zylinderform abweichendes Klemmprofil ausgebildet wird, dessen Längsseite eine größere Länge hat als die Schmalseite, und dass ferner das in der Nähe der die becherartige Schutzkappe abschließenden Stirnwand ein die Wandung der Schutzkappe durchbrechender Schlitz angeordnet ist.
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Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass nun durch einen die Wandung der Schutzkappe im oberen Bereich unterbrechenden Schlitz die Elastizität der Seitenwände der Schutzkappe von der Elastizität der die Becherwandung abschließenden Stirnwand getrennt wird.
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Somit entkoppelt der Schlitz die Klemmwandungen der Schutzkappe von der Stirnwand, die den Becher in der Art einer Bodenwand oder Stirnwand abschließt. Die Stirnwand hat mindestens den Durchmesser des zu klemmenden Gegenstandes.
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Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik, denn beim Stand der Technik war zunächst aufgrund der rotationssymmetrischen Profilform der Schutzkappe eine geringe Elastizität gegeben.
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Dies wird bei der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden, dass nun von der rotationssymmetrischen Profilform des Klemmprofils abgewichen wird und stattdessen ein von der Rotationsform abweichendes längliches elliptisches oder rechteckiges oder spitzwinkliges Klemmprofil verwendet wird, bei dem jedenfalls das Längen- zum Breitenverhältnis der Breitwand zur Schmalwand in einem unterschiedlichen Verhältnis ist.
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Beispielsweise kann die Länge der Breitwand im Verhältnis zur Länge der Schmalseite ein Verhältnis von 2:1 aufweisen.
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Es ist jedes andere Längenverhältnis zu Breitenverhältnis möglich, welches nur dafür sorgt, dass die Länge der Breitwand größer ist als die Länge der Schmalwand des Klemmprofils.
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So können beispielsweise auch Durchmesserverhältnisse von 2:1,5 oder 2:1,1 oder 2:1,8 oder dergleichen verwendet werden.
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Wichtig ist bei der unrunden Profilform, die bevorzugt elliptisch oder rechteckig ausgebildet ist, dass nun erstmals mit den Fingern einer Hand auf die beiden gegenüberliegenden Schmalwände gedrückt wird, wodurch sich die gesamte Schutzkappe verformt und hierbei das vorher elliptische oder rechteckige Klemmprofil sich einem runden Klemmprofil annähert, und in diesem Öffnungszustand der Schutzkappe nun einfach ein Werkzeugschaft eingeschoben werden kann.
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Sobald der Druck der Finger auf die beiden gegenüberliegenden Schmalwände nachlässt oder entfernt wird, verformt sich das Klemmprofil der Schutzkappe wieder zurück und die Innenseiten der Breitwände der Schutzkappe legen sich klemmend an den Außenumfang des dort eingreifenden, klemmend aufgenommenen Werkzeugschaftes an.
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Damit ist es erstmals möglich, Werkzeugschäfte mit sehr stark unterschiedlichem Durchmesser und unterschiedlicher Geometrie zu klemmen.
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Bei einer Klemmöffnung, die zum Beispiel in der Breite einen Durchmesser von 10 mm und im Winkel von 90 Grad auf der Schmalseite einen Durchmesser von 5 mm bildet, können nun erfindungsgemäß Werkzeugschäfte im Durchmesserbereich zwischen 5 bis 10 mm klemmend aufgenommen werden.
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Vorteil dieser neuartigen Klemmmethode ist, dass durch die elastische Aufweitung der Klemmöffnung diese nun ohne große Reibung einen mit Spitzen besetzten Werkzeugschaft aufnehmen kann, ohne dass die Gefahr besteht, dass dieser Werkzeugschaft die inneren Wandungen der Schutzkappe beschädigt und Partikel herausreißt.
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Es wird also – solange der Werkzeugschaft noch nicht vollständig in die Schutzkappe eingeschoben wird – die Schutzkappe durch Fingerdruck offengehalten, sodass das Klemmprofil damit geöffnet wird. Bei geöffnetem Klemmprofil wird der Werkzeugschaft mit der gegebenenfalls dort angeordneten Spitze und Schneiden eingeschoben, ohne dass sich die Spitze und die Schneiden unter Reibung an den Innenwandungen der Schutzkappe anlegen. Sobald der Fingerdruck auf die Schmalseiten der Schutzkappe entfernt wird, schnappt die Schutzkappe unter elastischer Verformung in ihren Ursprungszustand zurück, wodurch sich dann bevorzugt die Breitwände der Schutzkappe klemmend an den Außenumfang des Werkzeugschaftes anlegen, ohne dass dort Partikel abgehoben werden.
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Zur erneuten Entnahme des Werkzeugschaftes wird der umgekehrte Vorgang vorgenommen, was bedeutet, dass nun wiederum durch Fingerdruck die Klemmöffnung geöffnet wird, wodurch ohne Reibung und ohne Mitnahme von Partikeln der Werkzeugschaft aus dem Innenraum der Schutzkappe herausgezogen werden kann.
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Die besondere Elastizität des Klemmteils der Schutzkappe wird erfindungsgemäß durch den in der Nähe der Stirnwand angeordneten Schlitz erreicht. Dieser entkoppelt nämlich die Elastizität des Klemmteils der Schutzkappe von der wenig verformbaren Bodenwand (Stirnwand) der Schutzkappe, wodurch eine überragende Verformbarkeit des Klemmteils der Schutzkappe erreicht wird, und die Stirnwand selbst nicht mehr an der Verformung teilnimmt.
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Der Werkzeugschaft wird demnach nur durch die Klemmwirkung der Breitwände der Schutzkappe geklemmt, wobei die Schmalwände selbst nicht an der Klemmung teilnehmen.
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Vielmehr befindet sich im Bereich der Schmalwände im Übergangsbereich zu der jeweils anschließenden Breitwand eine Freistellung, die entsprechend dem Durchmesser des einzudeckenden Schaftes variieren kann, und damit einen Durchmesserausgleich bietet.
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Die Stirnwand oder der Durchmesser der Stirnwand über dem Schlitz ist demzufolge immer größer als der größte Durchmesser des aufzunehmenden Werkzeugschaftes.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Schutzkappen allgemeiner Art, wobei bevorzugt ein durchsichtiger oder mindestens transluzenter Kunststoff verwendet wird, der eine gute Sichtbarkeit der in die Schutzkappe eingesteckten Werkzeugform gewährleistet.
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Selbstverständlich kann das Kunststoffmaterial, welches aus einem dauerelastischen Kunststoff besteht, wie zum Beispiel PP, PE, TPE und dergleichen Kunststoffe mehr.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass jeweils ein Schlitz im Bereich der einander gegenüberliegenden Breitwände vorhanden ist, und dass die beiden Schlitze fluchtend zueinander angeordnet sind. Damit wird eine zuverlässige Entkopplung von der Stirnwand erreicht, weil die Stirnwand aufgrund ihrer geringen Elastizität nicht mehr an der Verformung der Schutzkappe selbst im Bereich des unteren Klemmteils teilnimmt.
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Würden die fluchtend zueinander in den Breitwänden angeordneten Schlitze fehlen, würde die fehlende Elastizität der Stirnwand unmittelbar sich auf die Elastizität der sich daran anschließenden Breitwände auswirken, die damit ihre Elastizität einbüßen würden. Damit wäre die Durchmesservariabilität der Schutzkappe eingeschränkt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung sind die zueinander angeordneten Schlitze in ihrer Längserstreckung senkrecht zur Längsachse der Schutzkappe ausgerichtet und sie haben etwa eine Rechteckform.
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Hierauf ist die Erfindung nicht beschränkt. Die Schlitze können jede beliebige Formgebung haben; sie können zum Beispiel auch einen runden Querschnitt haben, mehreckigen Querschnitt oder allgemein als Polygone ausgebildet sein.
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Der hier verwendete Begriff „Schlitz” meint, dass die Schlitzbreite wesentlich kleiner ist als die Schlitzlänge.
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Bei einer Schutzkappe mit einer Breitwand von einer Länge von zum Beispiel 100 mm ist dann die Schlitzlänge beispielsweise 7 mm, wobei also im Außenbereich der Schlitze jeweils Stege ansetzen, die jeweils 1,5 mm breit sind.
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Die Schlitzbreite ist hierbei etwa 2 mm.
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Es handelt sich hierbei lediglich um Dimensionierungsbeispiele, die in weiten Grenzen veränderbar sind. Es soll nur ein ungefährer Überblick erreicht werden, wie sich die Schlitzgeometrie zu den übrigen Dimensionen der Schutzkappe verhält.
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Die Erfindung ist im Übrigen nicht auf einen quer verlaufenden Schlitz im Bereich unterhalb der Stirnwand der Schutzkappe angewiesen. Der Schlitz kann auch in Längsrichtung verlaufen, und dies ist im Übrigen auch in einer weiteren Ausführungsform nicht lösungsnotwendig, dass die Schlitze gegenüberliegend und zueinander fluchtend in den Breitwänden der Schutzkappe angeordnet sind.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Breitwände selbst nicht mit jeweils einem Schlitz durchsetzt sind, sondern die sich daran anschließenden Schmalwände.
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Es kann auch je nach Bedarf und je nach Ausführung der Schutzkappe vorgesehen sein, dass die Schlitze fensterartig ausgebildet sind, um als weiteren Vorteil noch die gute Sichtbarkeit eines in den Innenraum der Schutzkappe eingesteckten Werkzeugschaftes mit einer daran ansetzenden Spitze oder Schneide zu gewährleisten.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Stirnwand der Schutzkappe (Bodenwand) etwa eben ausgebildet ist.
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Hierauf ist die Erfindung nicht beschränkt. Die Stirnwand kann auch bombiert ausgeführt sein, oder sie kann auch zusätzlich einen inneren Konus aufweisen oder selbst konusförmig ausgebildet sein, um eine zusätzliche Zentrierung eines mit einer Spitze versehenen Werkzeugschaftes im Innenraum der Schutzkappe zu gewährleisten.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass im Bereich der Breitwände und/oder im Bereich der Schmalwände noch zusätzliche Durchbrechungen, zum Beispiel in Form von Bohrungen oder anderen runden oder unrunden Ausnehmungen, vorgesehen sind.
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Diese Ausnehmungen sollen gewährleisten, dass, wenn ein medizinisches Instrument in der Schutzkappe aufgenommen ist, dieses medizinische Instrument zusammen mit der Schutzkappe einen Sterilisationsprozess unterworfen werden kann, und dafür gesorgt ist, dass das Sterilisationsmedium auch in vollem Umfang den in der Schutzkappe aufgenommenen Querschnitt des medizinischen Werkzeuges überstreicht.
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Auch können diese Ausnehmung auch für den Zu- und Abfluss von anderen Reinigungsmedien verwendet werden.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
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Es zeigen:
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1: Seitenansicht einer Schutzkappe
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2: die um 90 Grad gedrehte Ansicht der Schutzkappe nach 1
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3: Seitenansicht auf die Klemmöffnung der Schutzkappe in verformtem und nicht verformtem Zustand
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4: die Stirnansicht auf die gleiche Klemmöffnung nach 3 in verformtem und nicht verformtem Zustand
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5: ein Schnitt gemäß der Linie V-V in 2
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6: die Draufsicht auf die Stirnwand der Schutzkappe
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7: schematisiert die Größenverhältnisse der Klemmöffnung im gespannten und nicht gespannten Zustand
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8: eine perspektivische Seitenansicht der Schutzkappe nach dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 6
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9: ein gegenüber 8 abgewandeltes Ausführungsbeispiel
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10: die Seitenansicht der Schutzkappe mit einem eingesteckten Werkzeugschaft
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11: die Stirnansicht der 10
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12a, b: die um 90 Grad gedrehte Ansicht nach 10 im Schnitt [2a) großer Werkzeugschaft, 12b) kleiner Werkzeugschaft]
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13a, b: die Stirnansicht der 12a und 12b
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14a, b: Draufsicht auf die obere Stirnwand nach 12a und 12b
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15: eine becherartige Schutzkappe mit geringer Eigenelastizität nach dem Stand der Technik
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16: die Darstellung der Profilform der Klemmöffnung in nicht geklemmtem Zustand
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17: die Darstellung der Profilform der Klemmöffnung bei der Klemmung eines Werkzeugschaftes mit einem ersten Durchmesser
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18: die gleiche Klemmöffnung bei der Klemmung eines Werkzeugschaftes mit einem kleineren Durchmesser
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19: die gleiche Klemmöffnung bei der Klemmung eines Werkzeugschaftes mit größerem Durchmesser
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20: die Entnahmestellung der Klemmöffnung, wenn durch Fingerdruck die Elastizität der Klemmwände aufgehoben wird und der Werkzeugschaft ohne Reibung aus der Klemmöffnung entnommen werden kann
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21: Stirnansicht der 15
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In den Figuren ist allgemein eine Schutzkappe 1 aus einem elastomeren Kunststoffmaterial mit einer dauernd aufrecht erhaltenen Eigenelastizität dargestellt. Die Schutzkappe ist etwa becherförmig ausgebildet, hat aber in den 3, 4, 7 und 8 eine vom rotationssymmetrischen Querschnitt abweichende Profilform und bildet somit eine Klemmöffnung 8 aus, die vom runden Querschnitt abweicht und etwa elliptisch oder rechteckig ausgebildet ist. Auf jeden Fall ist die Klemmöffnung so ausgebildet, dass die Breitwand 3 mit ihrer Länge wesentlich länger ist als die Länge der Schmalwand 4.
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In 7 ist dargestellt wie durch Fingerdruck auf die beiden gegenüberliegenden Schmalwände 4 in Pfeilrichtung 7, sich die Schmalwände unter elastischer Verformung einem runden Querschnitt annähern.
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Gleichzeitig verkürzt sich die Länge der Breitwände 3, weil diese sich radial nach außen, in Pfeilrichtung 6 gerichtet, verformen, während sich die Schmalwände 4 radial einwärts verformen. Somit kommt es zu einem Übergang von Klemmprofil 5 zu dem annähernd runden Klemmprofil 5' Die vorher länger ausgebildete Breitwand 3 wandelt sich somit in die kürzere Breitwand 3' unter elastischer Verformung aus, während die kürzere Schmalwand 4 sich in eine längere Schmalwand 4' im Klemmzustand umwandelt.
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Demzufolge besteht die Schutzkappe 1 nach der Erfindung gemäß den 1 bis 5 aus einem unteren Klemmteil 2, welches das besagte Klemmprofil 5, 5' mit einer Klemmöffnung 8, 8' ausbildet. Unterhalb der Stirnwand 10, die den becherartigen Hohlkörper der Schutzkappe 1 nach oben hin abschließt, sind einander gegenüberliegende und bevorzugt zueinander fluchtende Schlitze 9 angeordnet, die bevorzugt im Bereich der jeweiligen Breitwand 3 ausgebildet sind.
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Die durch die Schlitze 9 verlaufende Querachse 19 liegt quer zur Längsachse 18 der Schutzkappe 1.
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Dies ist auch in 8 in perspektivischer Darstellung schematisiert dargestellt.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass die Längsachse 18 durch die Schlitze 9 parallel zur Längsachse 18 der Schutzkappe 1 liegt. In einer anderen Ausgestaltung – die in 9 dargestellt ist – kann es auch vorgesehen sein, dass die Breitwände 3 durchgehend bis zur Stirnwand 10 ausgebildet sind, während die Schlitze 9 entweder in Quer- oder in Längsrichtung im Bereich der gegenüberliegenden Schmalwände 4 ausgebildet sind. Dies zeigt die 9.
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Wichtig ist, dass unterhalb der Schlitze 9 ein Klemmteil 2 ausgebildet wird, das nun eine überragende Durchmesservariabilität aufweist, weil das Klemmprofil 5 in das Klemmprofil 5' überführbar ist und damit eine Vielzahl von Schäften unterschiedlichen Durchmessers klemmend eingespannt werden können, ohne dass es Schwierigkeiten bei dem Herausziehen eines so geklemmten Werkzeugschaftes 13 gibt.
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In 5 ist noch dargestellt, dass es bevorzugt wird, wenn mindestens im Bereich der Breitwände 3, die Breitwände 3 durchbrechende Ausnehmungen 11 vorgesehen sind, um bei der Verwendung von sterilisierbaren medizinischen Instrumenten dafür zu sorgen, dass das Sterilisationsmedium durch die Ausnehmungen 11 hindurch in den Raum der Schutzkappe 1 und somit in die Klemmöffnung 8 gelangt. Durch diese Ausnehmungen 11 können auch andere Reinigungsmedium zu- und abgeführt werden, um einen in der Schutzkappe 1 befindlichen Gegenstand zu reinigen. Zudem können verschiedene Reinigungstechniken, wie die Reinigung mit einer Bürste durch die Ausnehmungen 11 hindurch durchgeführt werden.
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Die Länge der Schlitze 9 ist so gebildet, dass nur noch im Randbereich gemäß 2 relativ schmale Stege 12 ausgebildet sind, welche eine werkstoffeinstückige Verbindung des Klemmteils 2 mit der oberen Stirnwand 10 gewährleisten.
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Damit ist gewährleistet, dass die Schlitze 9 das Klemmprofil 5, 5' von der wenig elastischen Stirnwand 10 entkoppeln, sodass damit die Breit- und Schmalwände 3, 4 eine überragende Elastizität erreichen. Die Stirnwand 10 weißt hierbei mindestens den Durchmesser des Werkzeuges oder des Gegenstands auf.
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Die 10 bis 20 zeigen nun die Anwendung einer Schutzkappe zur Klemmung von Werkzeugschäften 13 mit stark unterschiedlichem Durchmesser.
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In 11 ist dargestellt, dass der Werkzeugschaft 13 sich lediglich an der Innenseite der Breitwände 3 im Bereich von Klemmflächen 17 anlegt, weil in Richtung auf die Schmalwände 4 jeweils seitliche Freistellungen 16 vorgesehen sind, die entsprechend dem Durchmesser des Werkzeugschaftes 13 variieren.
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Es ist lediglich dargestellt, dass der Werkzeugschaft 13 noch zusätzliche Schneiden 15 aufweist und gegebenenfalls im oberen Bereich auch eine Werkzeugspitze 14 aufweist, die gegebenenfalls auch konisch ausgebildet sein kann.
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Wichtig ist, dass die Schneiden 15 lediglich klemmend an den Klemmflächen 17 im Bereich der Breitwände 3 anliegen, sodass durch Fingerdruck in den Pfeilrichtungen 7 gemäß 7 die Klemmwirkung aufgehoben werden kann, wie dies in 16 später erläutert werden wird.
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15 zeigt eine Anordnung nach dem Stand der Technik, wo erkennbar ist, dass eine Schutzkappe einen rotationssymmetrischen Querschnitt aufweist, womit auch die Schneiden 15 eines dort geklemmten Werkzeugschaftes 13 in vollem Umfang klemmend an allen Seiten an der Innenwandung der Schutzkappe anliegen und beim Herausziehen aus der Schutzkappe in nachteiliger Weise von den Klemmflächen 17 Partikel abschaben und mitnehmen. In 21 ist die Draufsicht auf den rotationssymmetrischen Querschnitt nach 15 dargestellt.
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Dies wird bei der Erfindung vermieden, wie dies anhand der 16 bis 20 dargestellt wird.
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Die 16 zeigt, dass durch Druck mit Fingern oder mit einer geeigneten automatisierten Verpackungsvorrichtung in Pfeilrichtung 7, nun die Klemmöffnung 8 aufgeweitet werden kann, wodurch gleichzeitig die Breitwände 3 in Pfeilrichtung 6 ausweichen.
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Somit kann gemäß 17 das Klemmprofil 5 zur Klemmung eines Schaftes 13' in ein erstes Klemmprofil 5' übergeführt werden, wodurch eine zuverlässige Klemmung eines solchen Werkzeugschaftes 13' stattfindet.
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Wird hingegen gemäß 18 ein wesentlich kleinerer Werkzeugschaft 13'' in das Klemmprofil 5'' eingeführt, werden zwar die seitlichen Freistellungen 16 größer, es findet aber trotzdem noch eine zuverlässige Klemmung im Bereich der einander gegenüberliegenden Breitwände 3 statt.
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Wird hingegen gemäß 19 ein Werkzeugschaft 13''' mit einem relativ großen Durchmesser eingeschoben, wird dieser ebenfalls zuverlässig an den Klemmflächen 17 im Bereich der einander gegenüberliegenden Breitwände 3 gehalten, und es wird hiermit ein weiteres Klemmprofil 5''' ausgebildet, welches ebenfalls für eine zuverlässige Klemmung auch eines groß dimensionierten Werkzeugschaftes 13''' sorgt.
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Soll gemäß 20 der Werkzeugschaft 13''' nun aus der Klemmöffnung 8 mit dem Klemmprofil 5'''' herausgezogen werden, wird durch Fingerdruck in Pfeilrichtung 7 oder durch Druck einer geeigneten Vorrichtung, mit welcher eine automatische Verpackung von Werkzeugschäften möglich ist, das Klemmprofil in das offene Profil 5'''' überführt, und es ist in 20 erkennbar, dass der Schaft an allen Seiten freikommt und daher nicht mehr die Gefahr besteht, dass er mit seinem Außenumfang von den Innenwandungen der Schutzkappe Partikel mitreißt und in unzulässiger Weise mitführt.
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Damit ist der Vorteil der Erfindung klar erkennbar, dass es nun erstmals möglich ist, Werkzeugschäfte 13, 13', 13'', 13''' mit sehr stark unterschiedlichen Durchmessern zu klemmen und stets dafür zu sorgen, dass bei dem Herausziehen des Werkzeugschaftes 13 aus der Schutzkappe 1 kein Material von der Innenwandung der Schutzkappe 1 von dem Werkzeugschaft 13 mitgenommen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzkappe
- 2
- Klemmteil
- 3
- Breitwand 3'
- 4
- Schmalwand 4'
- 5
- Klemmprofil 5', 5'', 5''', 5''''
- 6
- Pfeilrichtung
- 7
- Pfeilrichtung
- 8
- Klemmöffnung 8'
- 9
- Schlitz
- 10
- Stirnwand
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Steg
- 13
- Werkzeugschaft 13', 13'', 13'''
- 14
- Werkzeugspitze
- 15
- Schneiden
- 16
- Freistellung
- 17
- Klemmfläche
- 18
- Längsachse
- 19
- Querachse
- 20
- Pfeilrichtung