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Die Erfindung betrifft ein Abstellkissen für luftbereifte Fahrzeuge, insbesondere für luftbereifte Kraftfahrzeuge, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei Kraftfahrzeugen, die über einen längeren Zeitraum abgestellt werden, wie dies beispielsweise (aber nicht ausschließlich) bei Oldtimern, Sportwägen, Cabriolet-Fahrzeugen, Motorrädern, Wohnmobilen, Wohnwägen, Ausstellungsfahrzeugen, Anhängern oder dergleichen oftmals der Fall ist, besteht die Gefahr, dass die Reifen aufgrund der dauerhaften einseitigen Belastung geschädigt werden. Insbesondere werden die Reifen an der Aufstandsfläche plastisch verformt bzw. abgeplattet, das heißt dass sich diese Verformung bzw. Abplattung auch bei Wiederaufnahme des Fahrbetriebs nicht vollständig zurückbildet. Dies führt letztendlich dazu, dass es im Fahrbetrieb zu einem unrunden Laufen der Reifen kommt, was vom Fahrer als „Schlagen” empfunden wird. Derartige Unwuchten lassen sich auch durch Auswuchten des Reifens nicht beheben. Zudem besteht die Gefahr, dass der über eine längere Zeit auf der gleichen Stelle abgestellte Reifen so abgeplattet wird, dass der Reifenmantel im Aufstandsbereich randseitig knickt, wodurch gegebenenfalls sogar die Stahlarmierung beschädigt werden kann.
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Dieses Abplatten der Reifen durch lange Standzeiten führt letztendlich dazu, dass die Reifen ausgetauscht und durch einen neuen Satz Reifen ersetzt werden müssen.
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Um diesem Problem zu begegnen, ist aus der
DE 10 2004 054 556 A1 bereits ein Reifenschoner für Fahrzeugreifen in Form einer Platte bekannt, die aus einem Hartschaumstoff oder aus Styropor bestehen kann. Ebenfalls kann der Reifenschoner gemäß der
DE 10 2004 054 556 A1 in Form eines Kissens ausgebildet sein, das mit einem fließfähigen Material gefüllt ist, dessen Dicke und Nachgiebigkeit oder Elastizität so bemessen sind, dass sich der Fahrzeugreifen unter dem Gewicht des Fahrzeugs tief in das Kissen eindrückt.
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Weiter ist aus der gattungsbildende
DE 10 2004 030 932 A1 eine Reifenschonvorrichtung für abgestellte Kraftfahrzeuge mit einem verformbaren Aufstandselement bekannt. Dieses Aufstandselement ist durch eine mit einem fluiden oder gasförmigen Material gefüllte Hülle gebildet. Die Hüllte weist die Form eines flachen, rechteckigen oder quadratischen Beutels auf. Zudem soll die Hülle aus einer dichten, die Fülle aufnehmenden Innenhülle und einer die Innenhülle umgebenden Außenhülle bestehen. Die Verwendung einer Flüssigkeit oder eines Gels wird als besonders vorteilhaft beschrieben, weil es sich hierbei anders als bei Gasen um inkompressible Medien handelt, die die bei Gaskissen auftretenden unerwünschten schwankenden oder schaukelnden Bewegungen vermeiden helfen sollen.
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Auch die
DE 20 63 217 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Verhinderung des permanenten Abplattens der Reifen von Kraftfahrzeugen, bei dem die Vorrichtung durch ein aufblasbares Kissen gebildet ist.
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All den vorstehend genannten Vorrichtungen bzw. Kissen ist konstruktions- und/oder materialbedingt gemeinsam, dass bei darauf abgestelltem Fahrzeug bzw. Reifen nach wie vor ein sehr hoher Druck auf eine relativ kleine Auflagefläche wirkt und damit trotz Unterlage nach wie vor, wenn überhaupt, ein relativ geringer Unterschied zu einem auf einem Boden abgestellten Reifen herrscht, wie dies in der 9 gezeigt ist. Insbesondere die mit einem gasförmigen Medium befüllten Kissen weisen zudem das Problem auf, dass die darauf abgestellten Fahrzeuge sehr stark schwimmen und erhebliche Scherkräfte in undefinierter Weise auf das Kissen selbst wirken, was regelmäßig zum Platzen der Kissen führt.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Abstellkissen für luftbereifte Fahrzeuge, insbesondere für luftbereifte Kraftfahrzeuge, zur Verfügung zu stellen, mittels dem Reifen bei langer Standzeit zuverlässig vor Abplattungen bzw. Standplatten geschützt werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen hierzu sind Gegenstand der darauf rückbezogenen Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 wird ein Abstellkissen für luftbereifte Fahrzeuge, insbesondere für luftbereifte Kraftfahrzeuge, mit einer Hülle vorgeschlagen, die mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium befüllbar ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Hülle mehrkammrig ausgebildet ist und somit mehrere mit dem Medium befüllbare Kammern aufweist.
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Mit einem derartigen erfindungsgemäßen mehrkammrigen Abstellkissen lässt sich auf einfache und funktionssichere Weise eine wesentlich gleichmäßigere Druckverteilung auf das Abstellkissen mit großer Aufstands- bzw. Auflagefläche für den Reifen erzielen, was hilft, ein Abplatten des Reifens zuverlässig zu verhindern. Denn durch das erfindungsgemäße Mehrkammerkonzept kann sich das Abstellkissen besser an die Reifenform anschmiegen und dadurch die wirksame Aufstandsfläche vergrößert und der Auflagedruck wirksamer verteilt werden, wodurch der Auflagedruck bezogen auf die Auflagefläche vorteilhaft minimiert werden kann.
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Besonders bevorzugt ist hierbei eine Ausgestaltung, bei der die Kammern, bezogen auf den aufgeblasenen oder befüllten Zustand des Abstellkissens, voneinander jeweils durch einen Einschnürbereich voneinander getrennt sind und in Längsrichtung des Abstellkissens gesehen hintereinander liegen, wobei sich die an den wenigstens einen Einschnürbereich angrenzenden Kammerwände im aufgeblasenen oder befüllten Zustand des Abstellkissens dann wulstartig nach außen über die jeweiligen Einschnürbereiche hinaus aufwölben. Mit einem derartigen bevorzugten Aufbau werden somit im Bereich der Einschnürungen, das heißt durch die Einschnürbereiche, Knickachsen ausgebildet, um die die einzelnen Kammern in einem definierten Maße geknickt bzw. gebogen werden können, um das gewünschte großflächige Anschmiegen des Abstellkissens an den darauf abgestellten Reifen zu erreichen. Die Einschnürbereiche bzw. Knickachsen erstrecken sich hierzu bevorzugt quer zur Längsrichtung des Abstellkissens, um ein definiertes gewünschten Knicken bzw. Biegen beim Anschmiegevorgang zu erreichen.
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Die Längsrichtung des Abstellkissens kann grundsätzlich jede beliebige Richtung sein, die vor allem auch unabhängig von der Geometrie des Abstellkissens vorgegeben werden kann. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung handelt es sich jedoch bei der Längsrichtung des Abstellkissens um die Aufstandslängsrichtung des Reifens, so dass dann mehrere Kammern in eben dieser Richtung hintereinander liegen und durch quer dazu verlaufende Einschnürbereiche voneinander „getrennt” bzw. beabstandet sind.
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Das Abstellkissen kann hinsichtlich der Außenumfangskontur grundsätzlich jede gewünschte Form oder Geometrie aufweisen, wobei eine rechteckförmige Außenumfangskontur, insbesondere mit abgerundeten Ecken, bevorzugt ist.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass wenigstens die unmittelbar aneinander angrenzenden Kammern miteinander strömungsverbunden sind. Dadurch wird ein einfaches Überströmen des jeweiligen Mediums, bevorzugt eines gasförmigen Mediums, zwischen den einzelnen Kammern ermöglicht und somit ein vorteilhafter Druckausgleich möglich, der das Anschmiegen des Abstellkissens an den Reifen begünstigt und zudem wesentlich dazu beiträgt, den Druck auf eine möglichst große Auflagefläche gleichmäßig zu verteilen, so dass Druckspitzen vorteilhaft vermieden werden können.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung wird vorgeschlagen, die einzelnen Kammern durch wenigstens eine Zwischenwand als Trennwand voneinander abzutrennen. Besonders bevorzugt ist hierbei eine Ausgestaltung, bei der sich die wenigstens eine Zwischenwand als Querstieg oder Querwand quer zur Längsrichtung des Abstellkissens, insbesondere quer zur Aufstandslängsrichtung des Reifens erstreckt. Mit derartigen Zwischenwänden kann der gewünschte, bevorzugte mehrkammrige Aufbau mitsamt dem wenigstens einen Einschnürbereich und damit eine Knickachse zwischen zwei Kammern auf einfache Weise ausgebildet und hergestellt werden. Denn, wie nachfolgend noch näher erläutert werden wird, durch die Dimensionierung und Auslegung, insbesondere durch die Länge bzw. Höhe der Zwischenwand in Hochachsenrichtung, kann auf einfache Weise festgelegt werden, wie weit sich die gegenüberliegenden hüllenseitigen Anbindungsbereiche der Zwischenwand beim Aufblasen bzw. Befüllen des Abstellkissens voneinander entfernen können, bevor diese von der Zwischenwand in einer bestimmten Position zurück- bzw. festgehalten werden, während sich dagegen die an die Einschnürbereiche angrenzenden Hüllenwandbereiche (Kammerwände) über die Einschnürbereiche hinaus weiter nach außen aufwölben können. Die Zwischenwände dienen somit in einer Doppelfunktion hier einerseits der inneren Trennung der Kammern und der Ausbildung der Einschnürbereiche bzw. Knickachsen. Zudem lässt sich mit einer derartigen Zwischenwand auch die Strömungsverbindung zwischen aneinander angrenzenden Kammern auf einfache Weise ausgestalten und in der gewünschten Weise dimensionieren.
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Letzteres gelingt beispielsweise mit einem Aufbau, bei dem sich die wenigstes eine Zwischenwand im Übergansbereich zwischen aneinander angrenzenden Kammern lediglich über einen Teilbereich dieses Übergangsbereiches erstreckt, so dass der verbleibende und nicht von der Zwischenwand abgedeckte Teilbereich des Übergangsbereiches wenigstens eine Überströmöffnung zwischen den aneinander angrenzenden Kammern ausbildet. Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang ein Aufbau, bei dem die wenigstens eine Zwischenwand in einem mittleren Bereich zwischen zwei quer zur Längsrichtung des Abstellkissens gesehen, insbesondere quer zur Aufstandslängsrichtung des Reifens gesehen, gegenüberliegenden Hüllenseitenwandbereichen angeordnet ist und somit zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Zwischenwand liegende Überströmöffnungen zwischen den aneinander angrenzenden Kammern ausgebildet sind. Dadurch ergibt sich ein insgesamt im Wesentlichen symmetrischer Aufbau des Abstellkissens, was wiederum für die Strömungsverhältnisse im Kissen selbst, insbesondere bei Überströmen des Mediums zwischen den einzelnen Kammern von besonderem Vorteil ist.
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Insbesondere zur Ausbildung von Einschnürbereichen bzw. Knickachsen zwischen den einzelnen Kammern des mehrkammrigen Abstellkissens ist es, wie bereits zuvor erläutert, vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Zwischenwand mit Zwischenwand-Befestigungsbereichen an in Hochachsenrichtung gegenüberliegenden inneren Hüllenwandbereichen festgelegt ist. Denn durch die Länge bzw. Höhe der Zwischenwand in diese Hochachsenrichtung wird beim Befüllen bzw. Aufblasen des Abstellkissens bestimmt, wie weit sich die dort gegenüberliegenden inneren Hüllenwandbereiche voneinander entfernen können, bis diese von der Zwischenwand in einer bestimmten Position zurück- bzw. festgehalten werden, während sich die daran angrenzenden Hüllenwandbereiche weiter nach außen aufwölben können. Ein besonderer Vorteil einer derartig festgelegten Zwischenwand liegt aber darin, dass die Zwischenwand hier selbst erhebliche Kräfte, insbesondere Seitenkräfte bzw. Querkräfte, aufnehmen kann und somit diese Kräfte definiert abgeleitet werden können, so dass es zum Beispiel zu keiner unerwünschten Beanspruchung von hierzu nicht ausgelegten Bereichen, wie beispielsweise der Nahtstellen, kommt.
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Die wenigstens eine Zwischenwand kann zudem mehrere voneinander beabstandete Schlitze und/oder Ausnehmungen aufweisen, die so angeordnet bzw. ausgebildet sind, dass diese bei einem auf dem Abstellkissen abgestellten Reifen eine Verschiebbarkeit der Hülle in eine definierte Richtung und in einem definierten Maße freigeben. Besonders bevorzugt ist hierbei eine Ausgestaltung, bei der die wenigstens eine Zwischenwand, für eine Querverschiebbarkeit der Hülle quer zur Längsrichtung des Abstellkissens, insbesondere für eine Querverschiebbarkeit der Hülle quer zur Aufstandslängsrichtung des Reifens, mehrere voneinander in Längserstreckungsrichtung der Zwischenwand voneinander beabstandete Schlitze, zum Beispiel in Form von Einschnitten, aufweist, wobei sich die Schlitze jeweils in Hochachsenrichtung erstrecken. Mit derartigen Schlitzen bzw. Ausnehmungen wird erreicht, dass das Fahrzeug bzw. die auf dem Abstellkissen abgestellten Fahrzeugreifen einer Fahrzeugachse in kontrollierter Weise schwimmend gelagert werden können (nämlich quer zur Schlitzrichtung), ohne dass auf das Abstellkissen selbst hohe Scherkräfte wirken können. Denn, wie bereits zuvor dargelegt, kann die Zwischenwand selbst Kräfte aufnehmen und abtragen. Durch die Schlitze bzw. Ausnehmungen ist dabei sichergestellt, dass die Zwischenwand nicht zu steif ist und eine Relativbewegung eines oberen Kissenaufstandsbereichs relativ zu einem zum Beispiel unteren Kissen-Bodenauflagebereich in einem definierten Maße sowie kontrolliert zugelassen ist. Dadurch wird ein Schwappen bzw. Schaukeln des Fahrzeugs zuverlässig vermieden, das Fahrzeug aber andererseits doch so weit schwimmend gelagert, dass die Seitenkräfte reduziert und die Fahrzeugachse bzw. das Fahrwerk ohne wesentliche Verspannungen gelagert werden können.
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Um ein noch weiter verbessertes Anschmiegen an die Reifen zu erzielen, kann in Verbindung mit mehreren Zwischenwänden vorgesehen sein, dass diese Zwischenwände wenigstens zum Teil sowie bezogen auf den aufgeblasenen Zustand des Abstellkissens bzw. in Hochachsenrichtung gesehen, eine unterschiedliche Länge bzw. Höhenerstreckung aufweisen. Dies erfolgt bevorzugt dergestalt, dass die, bezogen auf die Längsrichtung des Abstellkissens, wenigstens eine mittig angeordnete Zwischenwand eine geringere Höhe aufweist als die sich daran in Richtung von der Mitte weg anschließende wenigstens eine Zwischenwand.
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Gemäß einer besonders bevorzugten konkreten Ausgestaltung wird ein Abstellkissen vorgeschlagen, bei dem die Hülle, bezogen auf die Längsrichtung des Abstellkissens, insbesondere bezogen auf die Aufstandslängsrichtung des Reifens, zwei einander gegenüberliegende äußere Kammern aufweist, die voneinander durch wenigstens eine, bevorzugt durch mehrere, zwischen diesen äußeren Kammern liegende Kammer getrennt und/oder beabstandet sind. Durch einen derartigen, wenigstens dreikammrigen Aufbau wird ein Abstellkissen erzielt, das sich besonders vorteilhaft mit wirksamer Auflagedruckverteilung an unterschiedlichste Reifenformen und größen anschmiegen kann.
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Wie die erfinderseitigen Druckmessungen ergeben haben, lässt sich dieser Effekt noch zusätzlich dadurch steigern, dass die äußeren Kammern im aufgeblasenen bzw. befüllten Zustand ein größeres Füllvolumen aufweisen als die wenigstens eine innere Kammer. Das Gleiche gilt zusätzlich oder alternativ in analoger Weise dafür, dass die äußeren Kammern im aufgeblasenen bzw. befüllten Zustand in Längs- und/oder Hochachsenrichtung gesehen größer bzw. höher sind als die wenigstens eine innere Kammer. Denn bei einem derartigen Aufbau übernehmen dann die äußeren Kammern vor allem auch die Abstützung des Abstellkissens zur Bodenaufstandsfläche hin, während sich die inneren, demgegenüber dann kleineren Kammern unabhängig vom Bodenaufstand unmittelbar an den Reifen anschmiegen und diesen abstützend umfassen können.
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Die Hülle selbst kann grundsätzlich einteilig bzw. durch eine einzige Lage ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist jedoch ein Aufbau, bei dem die Hülle zweiteilig ausgebildet ist und eine gas- und/oder flüssigkeitsdichte innere Hülle, in der das gasförmige oder flüssige Medium aufgenommen werden kann, sowie eine die innere Hülle umgebende und/oder ummantelnde äußere Hülle als Schutzhülle aufweist. Mit einer derartigen Schutzhülle können dann die Kräfte aufgenommen werden, die durch das Abstellen des Fahrzeugreifens auf das Abstellkissen einwirken, ohne dass hierbei auf die Dichtigkeit dieser Schutzhülle geachtet werden muss, sodass eine Vielzahl von Materialien für eine derartige Schutzhülle zur Verfügung steht. Die Gas- bzw. Flüssigkeitsdichtheit wird somit einzig und allein von der inneren Hülle erfüllt, die wiederum keinerlei Kräfte aufnehmen können muss und somit ebenfalls wiederum in geeigneter Weise aus einer Vielzahl von Materialien ausgewählt werden kann. Besonders bevorzugt ist hierbei ein Aufbau bei dem die innere Hülle aus einem Kunststoffmaterial, zum Beispiel aus Polyurethan (PU), gebildet ist. Die äußere Hülle und/oder die wenigstens eine Zwischenwand, die Kräfte aufnehmen müssen, können dagegen aus einem gewebeverstärkten Kunststoffmaterial, zum Beispiel aus einem mit einem Polyamidgewebe verstärkten Polyurethan, gebildet sein.
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Sowohl die innere Hülle als auch die äußere Hülle sind bevorzugt jeweils durch eine Oberlage und eine Unterlage (bezogen auf die Hochachsenrichtung) gebildet, die randseitig umlaufend entlang eines Umfangsrandbereiches miteinander verbunden, insbesondere miteinander verschweißt, sind. Als Schweißverfahren eignet sich insbesondere das Hochfrequenz(HF)-Schweißverfahren.
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Die Oberlagen und Unterlagen der inneren und äußeren Hülle können dabei entlang des Umfangsrandbereiches in einer flächigen Anlageverbindung, sozusagen flanschartig, aneinanderliegen und im Bereich der flächigen Anlage wenigstens eine randseitig umlaufende Materialverdickung aufweisen, bevorzugt sogar mehrere voneinander beabstandete randseitig umlaufende Materialverdickungen aufweisen. Derartige Materialverdickungen können zum Beispiel durch Nuten bzw. Ausnehmungen im Werkzeug bei der Herstellung der Schweißverbindung ausgebildet werden und bewirken eine besonders innige Verbindung der einzelnen Lagen und damit eine vorteilhafte Dichtigkeit des Abstellkissens bzw. der inneren Hülle, weil dadurch einem Ausreißen bzw. Aufbrechen der Verbindungsnaht entgegengewirkt werden kann.
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In analoger Weise kann die wenigstens eine Zwischenwand mit ihren Zwischenwand-Befestigungsbereichen an in Hochachsenrichtung gegenüberliegenden inneren Hüllenwandbereichen so verschweißt sein, dass die Zwischenwand sowohl mit der inneren als auch mit der äußeren Hülle fest verbunden ist. Dadurch wird eine besonders sichere Verankerung bzw.
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Festlegung der Zwischenwand an der Hülle erzielt, was einem Ausreißen der Zwischenwände beim Aufblasen des bzw. Befüllen des Abstellkissens vorteilhafte entgegenwirkt. Dadurch kommt es dann auch zur funktionssicheren und zuverlässigen Ausbildung der Einschnürbereiche und damit der Knickachsen zwischen den sich zwischen diesen Befestigungsstellen aufwölbenden Hüllen- bzw. Kammerwänden. Gemäß einer konkreten Ausgestaltung hierzu können die Zwischenwand-Befestigungsbereiche mittels einer flächigen Anlageverbindung mit der inneren und äußeren Hülle verbunden sein, wobei bevorzugt vorgesehen ist, dass im Bereich der flächigen Anlage wenigstens eine sich wenigstens bereichsweise entlang der Zwischenwand-Befestigungsbereiche erstreckende Materialverdickung zwischen äußerer und innerer Hülle sowie zugeordnetem Zwischenwand-Befestigungsbereich vorgesehen ist. Auf hier können wieder mehrere voneinander beabstandete und/oder parallele Materialverdickungen zwischen äußerer und innerer Hülle sowie zugeordnetem Zwischenwand-Befestigungsbereich vorgesehen sein.
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Zudem wird eine Anordnung eines erfindungsgemäßen Abstellkissens beansprucht, bei der pro Reifen des Fahrzeugs ein Abstellkissen vorgesehen ist. Grundsätzlich könnte auch ein Kissen pro Fahrzeugachse und damit ein Kissen für zwei Reifen vorgesehen sein, was aber die Herstellung eines besonders großbauenden und großvolumigen Abstellkissens, das nur schwierig aufzublasen bzw. zu befüllen ist, voraussetzen würde.
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Besonders bevorzugt wird das Abstellkissen mit einem Gas, insbesondere mit Luft, befüllt, weil dieses einfach wieder über entsprechende Ventile aus dem Abstellkissen herausgelassen werden kann, sodass dieses flach zusammengelegt und verstaut werden kann.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand mehrerer Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine Draufsicht auf eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abstellkissens für luftbereifte Fahrzeuge,
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2 schematisch eine Schnittansicht entlang der Linie A-A der 1,
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3 einen Schnitt entlang der Linie B-B der 1,
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4 einen Schnitt entlang der Linie C-C der 1,
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5 schematisch einen beispielhaften Querschnitt durch das aufgeblasene Kissen in einer auseinandergezogenen Darstellung der Einzelteile mit durch Pfeile markierten Hochfrequenz-Schweißnahtstellen,
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6 eine beispielhafte Darstellung ei auf dem erfindungsgemäßen Abstellkissen abgestellten Fahrzeugreifen,
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7 eine vergrößerte, perspektivische Darstellung des abgestellten Reifens nach 6,
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8 schematisch ein Druckbild eines erfindungsgemäßen Abstellreifens mit großer Auflagefläche,
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9 schematisch ein Druckbild gemäß dem Stand der Technik mit minimaler Auflagefläche bei gleichzeitig hohem Druck.
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In der 1 ist eine Draufsicht auf eine beispielhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen mehrkammrig ausgebildeten Abstellkissens 1 gezeigt, das hier rechteckförmig mit abgerundeten Ecken ausgebildet ist und zum Beispiel mit Luft bzw. mit jedem anderen geeigneten Gas befüllt werden kann. Dieses Abstellkissen 1 weist mehrere in Längsrichtung x (die bevorzugt auch der Richtung der längeren Seite des rechteckförmigen Abstellkissens 1 sowie der beispielhaft in den 6 und 7 dargestellten Aufstandslängsrichtung des Reifens 21 entspricht) hintereinander liegende Kammern 2 bis 6 auf, wobei der Bereich zwischen jeweils zwei aneinander angrenzenden Kammern (siehe insbesondere 5) eingeschnürt ist und eine Knickachse 7 (vgl. 1) ausbildet, während sich die an die Einschnürbereiche 9 angrenzenden Kammerwände im aufgeblasenen bzw. befüllten Zustand über die Lage der Einschnürbereiche 9 hinaus nach außen aufwölben (siehe insbesondere 5).
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Zur Ausbildung der Einschnürbereiche 9 bzw. der einzelnen Kammern 2 bis 6 sind im Inneren des Abstellkissens 1 mehrere Zwischenwände 10 in Längsrichtung x des Abstellkissens 1 voneinander beabstandet angeordnet, wobei sich die Zwischenwände 10 als Quersteg bzw. Querwand jeweils quer zur Längsrichtung x des Abstellkissens 1 und damit in Querrichtung y erstrecken.
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Die Zwischenwände 10 sind mit ihren Zwischenwand-Befestigungsbereichen 11 (siehe insbesondere 3 und 5) an in Hochachsenrichtung z gegenüberliegenden inneren Hüllenwandbereichen 12, 13 festgelegt, was nachfolgend noch in Verbindung mit dem Aufbau des Abstellkissens 1 aus einer inneren Hülle 14 und einer äußeren Hülle 15 näher erläutert werden wird.
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Wie dies der Zusammenschau der 1 und 5 entnommen werden kann, erfolgt die Festlegung der Zwischenwand-Befestigungsbereiche 11 genau dort, wo letztendlich die Einschnürbereiche 9 und damit die Knickachsen 7 ausgebildet werden sollen. Denn durch die feste Anbindung der eine bestimmte Länge in Hochachsenrichtung z aufweisenden Zwischenwände 10 wird sichergestellt, dass sich die inneren Hüllenwandbereiche 12, 13 dort im Gegensatz zu den daran angrenzenden inneren Hüllenwandbereichen nicht weiter nach außen aufwölben können und somit dadurch die im aufgeblasenen Zustand mehrkammrige Außenkontur des Abstellkissens 1 mitsamt Knickachsen 7 und Einschnürbereichen 9 ausgebildet werden kann.
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Wie dies insbesondere der den Schnitt entlang der Linie C-C zeigenden 4 entnommen werden kann, erstrecken sich die Zwischenwände 10 im Übergangsbereich zwischen aneinander angrenzenden Kammern 2 bis 6 lediglich über einen Teilbereich dieses Übergangsbereiches, so dass der verbleibende und nicht von der Zwischenwand 10 abgedeckte Teilbereich des Übergangsbereiches hier zwei Überströmöffnungen 16, 17 zwischen den jeweils aneinander angrenzenden Kammern 2 bis 6 ausbildet.
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Wie in der 4 weiter beispielhaft dargestellt, erstrecken sich die Zwischenwände 10 bevorzugt jeweils in einem mittleren Bereich zwischen zwei quer zur Längsrichtung x des Abstellkissens gesehen gegenüberliegenden Hüllenseitenwandbereichen 18, 19, so dass zwei auf gegenüberliegenden Seiten der Zwischenwand 10 liegende und im Wesentlichen gleich große Überströmöffnungen 16, 17 zwischen den jeweils aneinander angrenzenden Kammern 2 bis 6 ausgebildet werden.
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Durch die Überströmöffnungen 16, 17 werden somit die einzelnen Kammern strömungsverbunden, so dass, wie dies durch die strichlierten Pfeile 23 in der 1 angedeutet ist, das jeweilige Füllmedium über diese Überströmöffnungen 16, 17 von der einen Kammer zur anderen Kammer überströmen kann. Dies gewährleistet eine schnelle Anpassung und flächige Abstützung eines Reifens 21 durch das erfindungsgemäße Abstellkissen 1.
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Wie dies der 4 weiter zu entnehmen ist, weisen die Zwischenwände 10 für eine definierte Querverschiebbarkeit der Hülle in Querrichtung y und damit quer zur Längsrichtung x des Abstellkissens 1 mehrere voneinander in Längserstreckungsrichtung der Zwischenwand 10 beabstandete Schlitze 20 auf, die sich jeweils in Hochachsenrichtung z erstrecken und zum Beispiel durch Einschnitte gebildet sind. Die Schlitzung der Zwischenwände 10 lässt somit zum einen eine Fahrwerksentlastung zu (schwimmende Lagerung), während gleichzeitig über die Zwischenwände 10 auch gezielt Querkräfte aufgenommen und abgetragen werden können.
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Wie dies weiter insbesondere aus der Zusammenschau der 1 und 5 in Verbindung mit der 6 ersichtlich ist, weist das Abstellkissen 1 hier beispielhaft zwei einander gegenüberliegende äußere Kammern 2, 6 auf, zwischen denen hier beispielhaft drei innere Kammern 3, 4 und 5 angeordnet sind. Wie dies insbesondere aus den 5 und 6 ersichtlich ist, weisen die äußeren Kammern 2, 6 im aufgeblasenen Zustand ein größeres Füllvolumen auf als die inneren Kammern 3 bis 5 und sind die äußeren Kammern 2, 6 im aufgeblasenen Zustand in Längsachsenrichtung x sowie in Hochachsenrichtung z gesehen jeweils größer bzw. länger und höher als die inneren Kammern 3 bis 5. Dies bewirkt, dass sich das mehrkammrige Abstellkissen 1 bei darauf abgestelltem Reifen 21 besonders gut entlang einer in der 6 durch das Bezugszeichen a gekennzeichneten Abstützfläche abstützt und anschmiegt, was letztendlich die Aufstandsfläche insgesamt vergrößert, wodurch der Auflagedruck wirksamer verteilt und verringert wird. Insbesondere somit auch ein niedriger Druck auf eine größere Gesamtfläche verteilt wird, und zwar vor allem auch auf die seitlichen Bereiche der Abstützfläche des Reifens 21. Dies lässt sich sehr gut auch aus dem Druckbild des erfindungsgemäßen Abstellkissens 1 der 8 entnehmen.
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Mit einem derartig aufgebauten und dimensionierten mehrkammrigen Abstellkissen 1 wird somit erreicht, dass sich das Abstellkissen 1 über die beiden äußeren, großvolumigeren Kammern 2, 6 im Wesentlichen auf der Bodenaufstandsfläche 22 großflächig abstützt, während die inneren Kammern 3 bis 5 aufgrund ihrer kleineren Dimensionierung entsprechend besser an die Reifenaufstandsfläche anschmiegen können.
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Dieser Effekt kann zudem noch dadurch weiter verstärkt werden, dass die Zwischenwände 10, bezogen auf den aufgeblasenen Zustand des Abstellkissens 1 sowie in Hochachsenrichtung z gesehen, wenigstens zum Teil eine unterschiedliche Länge bzw. Höhenerstreckung aufweisen. Wie in der 5 dargestellt, können zum Beispiel die beiden, bezogen auf die Längsrichtung x des Abstellkissens 1 mittig angeordneten Zwischenwände 10 eine geringere Höhe aufweisen als die sich daran in Richtung von der Mitte weg nach außen hin anschließenden Zwischenwände.
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Die 7 zeigt zudem eine perspektivische Darstellung eines auf einem erfindungsgemäßen Abstellkissen abgestellten Reifens 21 eines Fahrzeugs, bei dem sich das mehrkammrige Abstellkissen 1 aufgrund des erfindungsgemäßen Mehrkammerkonzeptes in einer gewünschten großflächigen Weise mit gleichmäßiger Druckverteilung an den Reifen 21 anschmiegt.
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Das Abstellkissen 1 weist als Wandung eine Hülle auf, die, wie bereits zuvor ausgeführt, mit einem gasförmigen oder flüssigen Medium, bevorzugt mit einem gasförmigen Medium, befüllt werden kann. Die Befüllung erfolgt über Ventile 31, von denen eins oder aber auch mehrere am Abstellkissen vorgesehen sein können. Die Hülle selbst ist hier bevorzugt zweiteilig ausgebildet und weist zum einen eine gas- bzw. flüssigkeitsdichte innere Hülle 14 auf, in der das gasförmige bzw. flüssige Medium entsprechend aufgenommen werden kann, sowie zum anderen eine die innere Hülle 14 umgebende bzw. ummantelnde äußere Hülle 15 als Schutzhülle auf. Die innere Hülle ist beispielsweise aus einem Kunststoffmaterial, zum Beispiel Polyurethan, gebildet und weist eine Materialstärke entsprechend einer Folie auf, zum Beispiel von 200 μm. Die äußere Hülle 15 bzw. auch die Zwischenwände 10 können dagegen aus einem gewebeverstärkten Kunststoffmaterial hergestellt sein, zum Beispiel aus einem mit einem Polyamidgewebe verstärkten Polyurethan ausgebildet sein.
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Sowohl die innere Hülle 14 als auch die äußere Hülle 15 sind jeweils durch eine Oberlage 24, 25 und eine Unterlage 26, 27 gebildet, die randseitig umlaufend entlang eines Umfangsrandbereichs 28 miteinander verbunden bzw. verschweißt sind, insbesondere durch Hochfrequenzschweißen miteinander verbunden sind. Ebenso werden die Zwischenwand-Befestigungsbereiche 11 der Zwischenwände 10 an den in Hochachsenrichtung gegenüberliegenden inneren Hüllenwandbereichen 12, 13 verschweißt, und zwar so verschweißt, dass die Zwischenwand 10 jeweils mit der inneren und der äußeren Hülle 14, 15 fest verbunden ist, wie dies beispielsweise in der 3 dargestellt ist.
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Die einzelnen Hochfrequenz-Schweißnähte bzw. Schweißstellen sind in der 5 durch die doppelwandigen Pfeile 32 gekennzeichnet.
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Wie dies weiter insbesondere aus der Zusammenschau der 1 und 2 ersichtlich ist, liegen die Oberlagen 24, 25 und Unterlagen 26, 27 der inneren Hülle 14 und der äußeren Hülle 15 entlang des Umfangsrandbereiches 28 in einer flächigen Anlageverbindung aneinander an, wobei im Bereich der flächigen Anlage zudem zwei randseitig umlaufende Materialverdickungen 29, 30 vorgesehen sind, die voneinander beabstandet sind. Wie dies insbesondere aus der 2 ersichtlich ist, können diese Materialverdickungen durch entsprechende Nuten 33, 34 in einem hier nur äußerst schematisch und beispielhaft dargestellten Hochfrequenzschweißwerkzeug ausgebildet werden. Diese Materialverdickungen 29, 30 bewirken eine feste Verankerung der einzelnen Lagen untereinander bzw. miteinander und stellen zudem eine hervorragende Dichtigkeit des Aufbaus insgesamt sicher.
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Wie dies insbesondere aus der 3 ersichtlich ist, ist auch jede der Zwischenwände 10 mit ihren Zwischenwand-Befestigungsbereichen 11 an den in Hochachsenrichtung z gegenüberliegenden inneren Hüllenwandbereichen 12, 13 so verschweißt, dass die Zwischenwand 10 jeweils sowohl mit der inneren als auch mit der äußeren Hülle 14, 15 fest verbunden ist. Konkret sind hier die Zwischenwand-Befestigungsbereiche 11 ebenfalls mittels einer flächigen Anlageverbindung mit der inneren und der äußeren Hülle 14, 15 verbunden, wobei im Bereich der flächigen Anlage, wie in 3 dargestellt, vorgesehen ist, dass im Bereich der flächigen Anlage zudem mehrere voneinander beabstandete und/oder parallele Materialverdickungen 36, 37 zwischen äußerer und innerer Hülle 14, 15 sowie zugeordnetem Zwischenwand-Befestigungsbereich 11 vorgesehen sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004054556 A1 [0004, 0004]
- DE 102004030932 A1 [0005]
- DE 2063217 A1 [0006]