-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mobile Heustockpresse mit einer Deichsel, bei der loses Heu in eine Presseinrichtung zugeführt wird, um das lose Heu in Ballenform zu pressen, wobei vor der Presseinrichtung ein Fallschacht angeordnet ist, durch den das lose Heu nach unten auf ein Presse-Eintragssystem für die Presseinrichtung fällt, und mit einer Steuereinrichtung zum Steuern der Presseinrichtung, wobei vor dem Fallschacht ein Schacht-Eintragssystem angeordnet ist, mit dem das lose Heu über eine Dosiereinrichtung in eine Fallschachtöffnung abgegeben wird,
-
Eine solche mobile Heustockpresse ist aus
US 2008/0271428 A1 bekannt. Das lose Heu wird unten am Boden aufgenommen und über ein als Elevator ausgebildetes Schacht-Eintragssystem schräg nach oben zu einer Fallschachtöffnung befördert, von dort fällt das lose Heu durch den Fallschacht auf ein Presse-Eintragssystem, um von dort in eine Presseinrichtung zu gelangen, gepresst und als Ballen ausgeworfen zu werden. Bei dieser Anordnung erfolgt die Zuführung des losen Heus durch das Schacht-Eintragsystem aus Bodennähe von unten nach oben, so dass das Schacht-Eintragssystem in seiner weit überwiegenden Erstreckung in Fahrrichtung vor dem Schacht angeordnet sein muss. Dadurch muss die Heustockpresse mit relativ langen Abmessungen versehen sein. Zudem treten Komplikationen häufig im Schacht-Eintragssystem auf, z.B. durch Verstopfungen, so dass diese immer zwischen Zugmaschine und Heustockpresse, also im Deichselbereich behoben werden müssen. Das ist unbequem und daher zeitaufwändig.
-
Aus
DE 27 49 485 A1 ist eine Heustockpresse bekannt, bei der das lose Heu ebenfalls in Bodennähe aufgenommen und dann über eine Förderschnecke einem Elevator zugeführt wird. Dieser endet entweder in einem Sammelbehälter oder an einer Fallschachtöffnung. Aus dem Sammelbehälter oder der dem Fallschacht fällt das Heu in eine Presseinrichtung. Diese Bauweise führt zwar zu etwas geringeren Abmessungen in der Länge, hat aber in Deichselnähe das Schacht-Eintragssystem in überwiegendem Maße auch in Fahrtrichtung vor der Presseinrichtung. Häufig treten Komplikationen im Schacht-Eintragssystem auf, z.B. durch Verstopfungen, so dass diese immer zwischen Zugmaschine und Heustockpresse, also im Deichselbereich behoben werden müssen. Das ist unbequem und daher zeitaufwändig.
-
Weitere mobile Heustockpressen sind aus dem Stand der Technik allgemein bekannt. Diese mobilen Heustockpressen haben ein Fahrgestell und sind über eine Deichsel mit einer Zugmaschine (Schlepper) verbunden, um sich vorwärts zu bewegen.
-
Bei allen bekannten mobilen Heustockpressen ist es wichtig, das Heu in einer kontinuierlichen Weise in die eigentliche Presseinrichtung zuzuführen. Im Stand der Technik sind Konstruktionen bekannt, in denen Trichter in Zugrichtung vor der Presseinrichtung vorgesehen sind, über die das Heu in den Eingangsbereich der Presseinrichtung verbracht wird. Es gibt auch Beispiele, bei denen zwischen einer Zugmaschine und einer Heustockpresse ein weiterer Anhänger gekoppelt ist, der loses Heu aufnehmen und über ein Förderband in die Heustockpresse verbringen kann.
-
Alle vorgenannten Konstruktionen haben mehrere Nachteile. So hat ein Trichter den Nachteil, dass das noch etwas feuchte Gut den verjüngten Trichterauslass leicht verstopfen kann. Es ist dann mit sehr viel Aufwand verbunden, den Trichter wieder frei zu bekommen. Auch die Verwendung eines Heusammelwagens zwischen der Heustockpresse und einer Zugmaschine ist mit Komplikationen verbunden. Die gesamte Zugeinrichtung wird dadurch sehr lang und unhandlich.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Heustockpresse des Standes der Technik derart weiterzubilden, dass diese in kompakter Bauweise leicht handhabbar ist.
-
Die Aufgabe wird gemäß Hauptanspruch erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Schacht-Eintragssystem vollständig oberhalb der Presseinrichtung angeordnet ist und sich räumlich über der Presseinrichtung erstreckt.
-
Durch die Anordnung der Dosiereinrichtung vor einer oberen Fallschachtöffnung wird eine kompakte Bauweise gewährleistet.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Fahrzeugdeichsel gleichzeitig zum Ziehen der mobilen Heustockpresse und zur Aufnahme des Fallschachts vorgesehen ist.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass der Fallschacht senkrecht zur Deichsel angeordnet ist. Dadurch fällt das dosierte lose Heu leicht nach unten, ohne an einer Wand entlang zu rutschen und an dieser haften zu bleiben.
-
Dadurch ist es möglich, „von oben“ loses Heu in die Dosiereinrichtung bzw. Deichsel einzuführen und das in die Dosiereinrichtung dieser Deichsel eingeführte lose Heu in Richtung Presseinrichtung zu transportieren.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass sich das Schacht-Eintragssystem räumlich über der Presseinrichtung erstreckt. Dies hat den Vorteil, dass die Bauweise sehr kompakt sein kann. Für das Schacht-Eintragssystem wird somit ein von der Presseinrichtung umbauter Raum als Unterbau genutzt. Die lichte Breite und Länge verändert sich mit der vorliegenden Erfindung nicht. Eine Veränderung erfolgt nur in der Höhe.
-
So ist es ein besonderer Vorteil, dass das Schacht-Eintragssystem ein oberes erstes Förderband umfasst. Das Heu kann auf dem oberen ersten Förderband sicher abgelegt werden und wird dann in Richtung Dosiereinrichtung und Fallschachtöffnung transportiert.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das obere erste Förderband am Fallschacht angelenkt ist. Dadurch kann dieses z.B. zu Wartungszwecken am freien Ende leicht angehoben werden.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das Presse-Eintragssystem ein unteres zweites Förderband umfasst. Dadurch lässt sich das dosierte und durch den Fallschacht herabgefallene Heu leicht in die Presseinrichtung einführen.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass das untere zweite Förderband an der Presseinrichtung angelenkt ist. Dadurch kann dieses z.B. zwischen einer Betriebsstellung und einer Transportstellung geschwenkt werden.
-
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass räumlich unter der Presseinrichtung ein unteres drittes Förderband angeordnet ist. Dadurch kann aus der Presseinrichtung herausfallendes Heu gesammelt und einem erneuten Pressvorgang zugeführt werden.
-
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen mobilen Heustockpresse ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche. Mit dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung können auch bereits vorhandene mobile Heustockpressen nachgerüstet werden.
-
Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht der mobilen Heustockpresse gemäß vorliegende Erfindung;
- 2 eine schematische Draufsicht der mobilen Heustockpresse aus 1;
- 3 eine schematische Rückansicht der mobilen Heustockpresse aus 1;
- 4 eine schematische Vorderansicht der mobilen Heustockpresse aus 1;
- 5 eine schematische Ansicht entlang Schnitt A-A in 1; und
- 6 eine perspektivische Ansicht der mobilen Heustockpresse aus 1.
-
In 1 ist schematische eine Seitenansicht einer mobilen Heustockpresse 1 dargestellt. Die Heustockpresse 1 umfasst eine Presseinrichtung 3, eine Deichsel 5, einen Fallschacht 7, ein Presse-Eintragssystem 9 und eine Steuereinrichtung 21 (5) zum Steuern einer Presseinrichtung 3.
-
Die Presseinrichtung 3 umfasst ein Fahrgestell mit vier Rädern 11, die in der vorliegenden Ausführungsform an zwei parallelen Achsen befestigt sind. In 1 erfolgt ein Zug nach rechts, d.h., zum Bewegen der mobilen Heustockpresse 1 wird in der vorliegenden Ausführungsform rechts an einer Koppelstange 13 ein Schlepper bzw. eine andere Zugmaschine angekoppelt. Der Fallschacht 7 ist in die Deichsel 5 integriert und erstreckt sich durch diese hindurch.
-
Oberhalb der Presseinrichtung 3 ist ein Schacht-Eintragssystem 15 angeordnet. Das Schacht-Eintragssystem 15 umfasst in der vorliegenden Ausführungsform ein oberes, erstes Förderband 15.1, auf dem Heu abgelegt werden kann. Das obere, erste Förderband 15.1 dreht sich im Uhrzeigersinn, also in Richtung Fallschacht 7. Zu Wartungszwecken ist das obere, erste Förderband 15.1 am Fallschacht 1 über eine erste Gelenkeinrichtung 15.2 angelenkt, so dass das entgegengesetzte freie Ende zu Wartungszwecken angehoben werden kann.
-
Unterhalb des Fallschachts 7 umfasst das Presse-Eintragssystem 9 ein unteres, zweites Förderband 9.1, das sich entgegen dem Uhrzeigersinn dreht. Das untere, zweite Förderband 9.1 ist an der Presseinrichtung über eine zweite Gelenkeinrichtung 9.2 angelenkt, um aus der in 1 dargestellten Betriebsposition in eine horizontale Transportposition geschwenkt werden zu können.
-
In 2 ist schematisch eine Draufsicht der Heustockpresse 1 dargestellt. Das obere, erste Förderband 15.1 erstreckt sich von einem linken freien Ende 15.3 bis hin zum Fallschacht 7. Der Fallschacht 7 bildet in einer in etwa horizontalen Ebene eine Fallschachtöffnung 7.1 ( 2), durch die das auf dem oberen, ersten Förderband 15.1 beförderte Heu in den Fallschacht 7 fallen kann. Vor der Fallschachtöffnung 7.1 ist eine Dosiereinrichtung 17 (2) angeordnet. Die Dosiereinrichtung 17 ist in der vorliegenden Ausführungsform eine Dosierwalze mit abstehenden Zinken 17.1, Stiften, Nadeln oder dgl. Die Dosierwalze ist am Fallschacht 7 drehbar gelagert und dosiert, vereinzelt und lockert das unter ihr hindurchgehende Heu unmittelbar bevor dieses durch die Fallschachtöffnung 7.1 in den Fallschacht 7 fällt.
-
In 2 ist auch eine Kraftübertragungseinrichtung 19 dargestellt, um die Kraft von einem Schlepper auf die Presseinrichtung 3 zu übertragen. Die Kraftübertragungseinrichtung 19 wird in der vorliegenden Ausführungsform durch zwei Keilriementriebe 19.1 gebildet.
-
In die Deichsel 5 integriert sind eine Steuereinrichtung 21 und eine Hydraulikpumpe 21.1 mit Hydrauliköltank 21.2 . Der Antrieb der Hydraulikpumpe 21.1 erfolgt über eine Zapfwelle des Schleppers bzw. der Zugeinrichtung.
-
Optional kann die Antriebsleistung des Schleppers durch eine Elektromotor 23 ersetzt werden, wodurch der Schlepper als Antriebseinheit überflüssig wird. Auch dieser Elektromotor 23 ist dann in die Deichsel 5 integriert.
-
In 1 ist auch zu sehen, dass das Presse-Eintragssystem 9 an einem freien Ende 9.3 mit einer zum Beispiel hydraulisch betriebenen Verstelleinrichtung 9.4 verbunden ist, um den Schwenkvorgang zwischen der Betriebsposition und der Transportposition oder umgekehrt durchzuführen.
-
In 2 ist auch zu sehen, dass unterhalb der Presseinrichtung 3 ein unteres, drittes Förderband 25 angeordnet ist, das aus der Presseinrichtung 3 herunterfallendes Material sammelt und unter der Presseinrichtung weg befördert. Das Material kann dann einem erneuten Pressvorgang zugeführt werden.
-
In 3 ist schematisch eine Rückansicht der mobilen Heustockpresse aus 1 dargestellt. Links neben der Presseinrichtung 3 ist die Kraftübertragungseinrichtung 19 zu erkennen. Über der Presseinrichtung 3 befindet sich das obere, erste Förderband 15.1. Vor dem Fallschacht 7 ist die Dosiereinrichtung 17 angeordnet.
-
In 4 ist schematisch eine Vorderansicht der mobilen Heustockpresse 1 dargestellt. Vor dem Fallschacht 7 befindet sich die Deichsel 5, die mit Flächenelementen 5.1 umbaut ist, so dass in diese der Fallschacht 7 und die Steuereinrichtung 21 und Hydraulikpumpe 21.1 mit Hydrauliköltank 21.2 integriert sein können. Auf der rechten Seite ist die Kraftübertragungseinrichtung 19 mit den beiden Keilriementrieben 19.1 zu sehen.
-
In 5 ist eine schematische Ansicht entlang Schnitt A-A in 1 dargestellt. Es ist die Kraftübertragungseinrichtung 19 gut zu erkennen. Eine Kraft wird von der Hydraulikpumpe über den ersten Keilriemenantrieb 19.1, eine erste Stange 19.2, den zweiten Keilriemenantrieb 19.1 und eine zweite Stange 19.3 an die Presseinrichtung 3.
-
In 6 ist eine perspektivische Ansicht der mobilen Heustockpresse aus 1 in ihrer kompakten Bauweise dargestellt. Es ist gut zu erkennen, wie der von der Deichsel 5 umschlossene Raumbereich erfindungsgemäß optimal genutzt wird. In einer Ausführungsform kann die Steuereinrichtung 21 eine Sende-/Empfangseinrichtung umfassen, so dass diese über Funk fernbedienbar ist. So kann ein Fahrer eines Schleppers von seinem Fahrerplatz aus die Heustockpresse 1 bedienen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Heustockpresse
- 3
- Presseinrichtung
- 5
- Deichsel
- 5.1
- Flächenelemente
- 7
- Fallschacht
- 7.1
- Fallschachtöffnung
- 9
- Press-Eintragssystem
- 9.1
- Zweites, unteres Förderband
- 9.2
- Zweite Gelenkeinrichtung
- 9.3
- Freies Ende
- 9.4
- Verstelleinrichtung
- 11
- Räder
- 13
- Koppelstange
- 15
- Schacht-Eintragssystem
- 15.1
- Oberes, erstes Förderband
- 15.2
- Erste Gelenkeinrichtung
- 15.3
- Freies Ende
- 17
- Dosiereinrichtung
- 17.1
- Zinken
- 19
- Kraftübertragungseinrichtung
- 19.1
- Keilriementriebe
- 19.2
- erste Stange
- 19.3
- zweite Stange
- 21
- Steuereinrichtung
- 21.1
- Hydraulikölpumpe
- 21.2
- Hydrauliköltank
- 23
- Elektromotor
- 25
- Drittes Förderband