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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen eines Verschlusselementes eines Fahrzeugs nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 10 2008 010 966 A1 beschrieben, eine Anordnung für ein Fahrzeug mit einer Entriegelungsvorrichtung zum Entriegeln eines Bauteils des Fahrzeugs und einer Kamera bekannt. Die Entriegelungsvorrichtung umfasst ein Abdeckelement, welches aus einer Ruhestellung heraus in eine geöffnete Stellung schwenkbar ist. Eine Kamera, mit der in einer aktiven Stellung ein Umgebungsbereich des Fahrzeugs erfassbar ist, ist hinter dem Abdeckelement angeordnet. Die Kamera ist in einer geöffneten Stellung des Abdeckelements unabhängig von dem Abdeckelement zwischen einer inaktiven und der aktiven Stellung bewegbar gelagert.
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In der
DE 10 2004 050 297 A1 wird eine Anordnung für Kraftfahrzeuge mit einer Kamera zur Bilderfassung und mit einem Schließzylinder und/oder einem Schalter beschrieben. Die Anordnung umfasst eine Kamera zur Bilderfassung, ein Gehäuse, ein schwenkbares Schutzelement, einen Antrieb, mit dem das Schutzelement in einer die Kamera in dem Gehäuse verdeckenden ersten Stellung, in der die Kamera deaktiviert ist, und in eine zweite Stellung, in der die Kamera aktivierbar ist, schwenkbar ist und umgekehrt, wobei die Anordnung einen Schließzylinder und/oder einen Schalter eines Verschlusses für einen Deckel oder eine Haube des Kraftfahrzeugs aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Öffnen eines Verschlusselementes eines Fahrzeugs anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zum Öffnen eines Verschlusselementes eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zum Öffnen eines Verschlusselementes eines Fahrzeugs umfasst ein schwenkbares Betätigungselement und eine Schaltereinheit.
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Erfindungsgemäß ist das Betätigungselement in zumindest zwei verschiedene Aktivierungsstellungen schwenkbar. Die Schaltereinheit umfasst mehrere Schaltstufen und die Schaltstufen sind jeweils einer Aktivierungsstellung (S1, S2) des Betätigungselements (3) zugeordnet.
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Bei dem Verschlusselement des Fahrzeugs handelt es sich beispielsweise um eine Heckklappe. Das Betätigungselement ist beispielsweise als ein Emblem eines Herstellers des Fahrzeugs ausgebildet. Durch die mehreren Schaltstufen sind verschiedene Mechanismen aktivierbar, beispielsweise lediglich ein Entriegeln des Verschlusselementes, um es manuell per Hand zu öffnen, oder ein automatisches Öffnen des Verschlusselementes.
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Beispielsweise wird für das automatisches Öffnen des Verschlusselementes, das Betätigungselementes in eine erste Aktivierungsstellung geschwenkt und die erste Schaltstufe aktiviert. Dadurch ist das Verschlusselement entriegelt und automatisch geöffnet. Für das manuelle Öffnen des Verschlusselements wird das Betätigungselementes in eine zweite Aktivierungsstellung geschwenkt und die zweite Schaltstufe aktiviert. Dadurch ist das Verschlusselement entriegelt und das Verschlusselement kann manuell geöffnet werden.
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In der ersten Aktivierungsstellung ist das Betätigungselement beispielsweise nur leicht angekippt, so dass bereits ein leichtes Antippen des Betätigungselementes ausreicht, um es in diese erste Aktivierungsstellung zu bewegen und dadurch beispielsweise das automatische Öffnen des Verschlusselementes des Fahrzeugs auszulösen. Die zweite Aktivierungsstellung ist dann beispielsweise erst bei einem signifikanten Schwenken des Betätigungselementes erreicht. Durch dieses starke Schwenken bietet das Betätigungselement eine gute Angriffsfläche und eine komfortable Eingriffsmöglichkeit hinter das Betätigungselement, so dass das Betätigungselement als Griff zum Öffnen des Verschlusselementes zu nutzen ist.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung ist eine eindeutige Unterscheidung der Schaltstufen zum Aktivieren des jeweiligen Schaltzustandes ermöglicht. Dadurch ist eine komfortable Bedienung eines Öffnungsmechanismus des Verschlusselementes ermöglicht, auch bei mehreren Möglichkeiten zum Öffnen des Verschlusselementes.
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Ist das Betätigungselement als eine Schutzabdeckung für eine Kamera ausgebildet, so ist das Betätigungselement, um die Kamera zu nutzen, zweckmäßigerweise in eine von den Aktivierungsstellungen abweichende Öffnungsstellung schwenkbar. Dieses Schwenken erfolgt automatisch beim Aktivieren der Kamera. Durch die von den Aktivierungsstellungen abweichende Öffnungsstellung ist sichergestellt, dass das Verschlusselement des Fahrzeugs nicht durch das automatische Schwenken des Betätigungselementes in die Öffnungsstellung zur Freigabe der Kamera entriegelt oder automatisch geöffnet wird.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Öffnen eines Verschlusselementes eines Fahrzeugs mit einem Betätigungselement in einer Ruhestellung,
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2 schematisch eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Öffnen eines Verschlusselementes eines Fahrzeugs mit einem Betätigungselement in einer ersten Aktivierungsstellung, und
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3 schematisch eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Öffnen eines Verschlusselementes eines Fahrzeugs mit einem Betätigungselement in einer zweiten Aktivierungsstellung.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 3 zeigen schematisch perspektivische Darstellungen einer Vorrichtung 1 zum Öffnen eines Verschlusselementes 2 eines Fahrzeugs. Von dem Fahrzeug ist aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich das Verschlusselement 2 dargestellt. Das Verschlusselement 2 ist beispielsweise als eine Heckklappe des Fahrzeugs ausgebildet.
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Die Vorrichtung 1 weist ein schwenkbares Betätigungselement 3 auf, welches in 1 in einer Ruhestellung S0, in 2 in einer ersten Aktivierungsstellung S1 und in 3 in einer zweiten Aktivierungsstellung S2 dargestellt ist. In weiteren Ausführungsbeispielen können auch noch weitere Aktivierungsstellungen vorgesehen sein. Das Betätigungselement 3 ist beispielsweise als ein Emblem eines Herstellers des Fahrzeugs ausgebildet und zweckmäßigerweise auf dem Verschlusselement 2 angeordnet und mit diesem schwenkbar verbunden.
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Das schwenkbare Betätigungselement 3 ist aus der Ruhstellung S0 heraus in eine geöffnete Aktivierungsstellung S1, S2 schwenkbar. Das Betätigungselement 3 wird in jeder Aktivierungsstellung S1, S2 in einen andere Winkelstellung geschwenkt.
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In der ersten Aktivierungsstellung S1 ist das Betätigungselement 3 beispielsweise nur leicht angekippt, wie in 2 gezeigt, so dass bereits ein leichtes Antippen des Betätigungselementes 3 ausreicht, um es in diese erste Aktivierungsstellung S1 zu bewegen und dadurch beispielsweise das automatische Öffnen des Verschlusselementes 2 des Fahrzeugs auszulösen. Die zweite Aktivierungsstellung S2 ist dann beispielsweise erst bei einem signifikanten Schwenken des Betätigungselementes 3 erreicht, wie in 3 gezeigt. Durch dieses starke Schwenken bietet das Betätigungselement 3 eine gute Angriffsfläche und eine komfortable Eingriffsmöglichkeit hinter das Betätigungselement 3, so dass das Betätigungselement 3 als Griff zum Öffnen des Verschlusselementes 2 zu nutzen ist. Dadurch ist ein ergonomisches und funktionales Öffnen des Verschlusselementes 2 des Fahrzeugs ermöglicht und eine Einklemmgefahr zwischen dem Betätigungselement 3 und dem Verschlusselement 2, an welchem es angeordnet ist, ist durch das weite Schwenken des Betätigungselementes 3 minimiert.
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Mit dem Betätigungselement 3, durch dessen Schwenken in die jeweilige Aktivierungsstellung S1, S2, sind verschiedene Mechanismen zum Öffnen des Verschlusselementes 2 auszulösen. Damit kann das Verschlusselement 2 entriegelt und manuell per Hand geöffnet oder entriegelt und automatisch geöffnet werden. Während des automatischen Öffnens wird das Verschlusselement 2 beispielsweise elektrisch mittels eines Antriebsmotors oder mechanisch per Federkraft automatisch in eine offene Stellung geschwenkt. Für das automatische Öffnen des Verschlusselements kann z. B. die Aktivierungsstellung S1 mit eine kleine Winkelstellung gewählt werden als die Aktivierungsstellung S2 mit eine große Winkelstellung für das manuelle Öffnen per Hand gewählt werden. Die große Winkelstellung erleichtert das Anfassen des Betätigungselements 3 und reduziert die Gefahr des Einklemmens.
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Im hier dargestellten Beispiel ist das Betätigungselement 3 zusätzlich als eine Schutzabdeckung für eine Kamera 4 ausgebildet. Die Kamera 4 ist hinter dem Betätigungselement 3 angeordnet. Bei einer Aktivierung der Kamera 4 schwenkt das Betätigungselement 3 automatisch in eine hier nicht dargestellte Öffnungsstellung, um einen Sichtbereich der Kamera 4 zu öffnen und ein Umgebungsbereich des Fahrzeugs zu erfassen. Diese Öffnungsstellung kann von den Aktivierungsstellungen S1, S2 abweichen, z. B. zwischen den beiden Aktivierungsstellungen S1 und S2 liegen.
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Wird die Kamera 4 nicht ausgefahren/aktiviert, kann das Verschlusselement 2 wie auch bei ein System ohne Kamera durch Schwenken des Betätigungselementes 3 in die Aktivierungsstellung S1 für das automatische Öffnen des Verschlusselements geöffnet werden. Für das manuelle Öffnen per Hand wird das Betätigungselementes 3 in die Aktivierungsstellung S2 geschwenkt. Ebenfalls kann die Aktivierungsstellung S1 für das manuelle Öffnen per Hand verwendet werden.
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Wird die Kamera aktiviert, wird die Aktivierungsstellung S1 währende des Ausfahrens der Kamera 4 ignoriert. Erreicht die Kamera 4 seine Öffnungsstellung, ist die Aktivierungsstellung S2 zur Öffnen des Verschlusselementes 2 noch nicht erreicht. D. h. die Öffnungsstellung der Kamera 4 liegt kurz vor Erreichung der mechanischen Endlage der Verschlussmechanismen. Dadurch ist sichergestellt, dass das Verschlusselement 2 des Fahrzeugs nicht durch das Aktivierung der Kamera 4, bzw. Herausfahren der Kamera 4 in der Öffnungsstellung entriegelt oder geöffnet wird. Bei ausgefahrener Kamera 4 kann das Verschlusselement 2 durch Schwenken des Betätigungselementes 3 erst in die Aktivierungsstellung S2 geöffnet werden, wobei das Verschlusselement 2 sowohl manuell oder automatisch geöffnet werden kann.
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Das Betätigungselement 3 wird in jeder Aktivierungsstellung S1, S2 in einen andere Winkelstellung geschwenkt. Die Aktivierungsstellung S1, S2 kann mittels einer nicht näher dargestellten Schaltereinheit der Vorrichtung 1 angesteuert werden. Dabei umfasst die Schalteinheit mehrere Schaltstufen, wobei die Schaltstufen jeweils einer Aktivierungsstellung S1, S2 des Betätigungselements 3 entsprechen. Die Schaltereinheit kann das Bestätigungselement 3 direkt ansteuern, so dass die Schaltstufen bzw. die Aktivierungsstufen S1, S2 durch Schwenken des Betätigungselements 3 erreicht werden.
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Beim Betätigungselement 3 ohne Kamera kann das Verschlusselement 2 entriegelt und automatisch geöffnet werden, wenn wie in 2 dargestellt die erste Aktivierungsstellung S1 bzw. die erste Schaltstufe erreicht ist. Das Verschlusselement 2 kann entriegelt und manuell geöffnet werden, wenn wie in 3 dargestellt die zweite Aktivierungsstellung S2 bzw. die zweite Schaltstufe erreicht ist.
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Beim Betätigungselement 3 mit Kamera wird das Verschlusselement 2 in Abhängigkeit von der Kamera entriegelt und geöffnet. Ist die Kamera ausgefahren, wird das Verschlusselement 2 entriegelt und geöffnet, wenn die zweite Aktivierungsstellung S2 bzw. die zweite Schaltstufe erreicht ist, und zwar sowohl für das manuelle als auch für das automatische Öffnen. Ist die Kamera nicht ausgefahren, kann das Verschlusselement 2 in der erste Aktivierungsstellung bzw. Schaltstufe S1 entriegelt und automatisch geöffnet werden.
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Die Schaltereinheit der Vorrichtung 1 weist die Schaltereinheit einen Schalter mit mehreren Schaltstufen auf, wobei jede der Schaltstufen einer Aktivierungsstellung S1, S2 des Betätigungselementes zugeordnet ist, beispielsweise einen Mikroschalter. Im hier dargestellten Beispiel weist die Schaltereinheit ein Schalter mit zwei Schaltstufen aufweist, wobei jeder Schaltstufe jeweils einer Aktivierungsstellung S1, S2 des Betätigungselementes 3 zugeordnet ist. Dadurch kann z. B. durch Drücken oder Ansteuerung des Betätigungselementes 3 das Betätigungselement in die jeweilige Aktivierungsstellung S1, S2 gebracht werden. D. h. durch Schwenken des Betätigungselementes 3 in die erste Aktivierungsstellung S1 ist die erste Schaltstufe aktivierbar, um zum Beispiel das automatische Öffnen des Verschlusselementes 2 auszulösen. Durch weiteres Drücken des Betätigungselementes 3 in die zweite Aktivierungsstellung S2 ist die zweite Schaltstufe aktivierbar, um zum Beispiel das Entriegeln des Verschlusselementes 2 auszulösen und dieses dann manuell zu öffnen.
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Die Betätigung der Schaltereinheit erfolgt durch eine Kulissensteuerung, so dass eine eindeutige Unterscheidung der beiden Schaltstufen ermöglicht ist.
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In einer alternativen Ausführungsform weist die Schaltereinheit der Vorrichtung 1 für jede Aktivierungsstellung S1, S2 einen eigenen Schalter auf, beispielsweise jeweils einen Mikroschalter. Jeder Schalter ist einer Aktivierungsstellung S1, S2 des Betätigungselementes 3 zugeordnet. Durch das Schwenken des Betätigungselementes 3 in die Aktivierungsstellung S1 ist der erste Schalter aktiviert und in die Aktivierungsstellung S2 zweite Schalter aktiviert wird.
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Durch diese beiden möglichen Ausführungsformen ist jeweils eine eindeutige Unterscheidung der Schaltpunkte zum Aktivieren des jeweiligen Schaltzustandes ermöglicht. Dadurch ist eine komfortable Bedienung eines Öffnungsmechanismus des Verschlusselementes 2 ermöglicht, auch bei mehreren Möglichkeiten zum Öffnen des Verschlusselementes 2. Eine zusätzliche Kinematik, welche unterschiedliche Winkelstellungen des schwenkbaren Betätigungselementes 3 in Bezug auf einen Schaltpunkt zum Öffnen des Verschlusselementes 2, beispielsweise der Heckklappe des Fahrzeugs, kompensiert, ist auf diese Weise nicht erforderlich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Verschlusselement
- 3
- Betätigungselement
- 4
- Kamera
- S0
- Ruhestellung
- S1
- erste Aktivierungsstellung
- S2
- zweite Aktivierungsstellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008010966 A1 [0002]
- DE 102004050297 A1 [0003]