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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Fingerkuppenschutz nach Anspruch 1.
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Aus der
DE 10 2010 029 993 A1 ist ein Esswerkzeug bekannt, welches über die Fingerkuppen von Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger gestülpt werden kann.
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Es handelt sich hier um eine in zwei Richtungen bewegliche zangenartige Konstruktion, die es durchaus erlaubt, Fastfood mit den Fingern zu ergreifen, ohne sich selbst mit Flüssigkeit, flüssigem Fett oder ähnlichem zu beschmutzen.
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Hierzu wird ein im Wesentlichen ebenes Blatt nach Art des bekannten Kinderspiels „Himmel und Hölle” so gefaltet, dass sich die zweidimensional bewegliche Zange ergibt.
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Die durch das Falten zwangsläufig entstehenden Kanten können allerdings beim Ergreifen der Nahrung hinderlich sein. Weiterhin ist es bei dieser Vorrichtung nicht möglich, einen festen Sitz auf den jeweils benutzten Fingern zu erzielen.
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Damit kommt aber auch diesem Gebrauchsgegenstand nicht unbedingt die optimale Gebrauchsfertigkeit zu gute, die man eigentlich dann voraussetzen muss, wenn es sich um besonders heiße Materialien handelt.
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Ein weiterer Fingerschutz ist bekannt aus der
DE 1874897 U1 . Hier werden ähnlich eines Fingerhuts, Kappen über die Fingerspitzen geschoben, die mit Durchgangslöchern versehen sind. Es ist beabsichtigt, über die Durchgangslöcher einen Luftaustausch mit den darunter befindlichen Fingernägeln zu erzielen, um das Aushärten von Nagellack zu ermöglichen und trotzdem die Finger für leichtere Arbeiten während des Aushärteprozesses gebrauchen zu können.
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Über einen endseitig an dem Fingerkuppenschutz vorgesehenen Umfangsring soll ein fester Sitz auf dem ersten Glied des Fingers herbeigeführt werden, und zugleich der notwendige Abstand zur frisch lackierten Oberfläche des Fingernagels ermöglicht sein.
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Weiterhin ist aus der
DE 202 14 957 U1 eine Greifvorrichtung für Nahrungsmittel in Form einer U-förmig gebogenen elastischen Zange bekannt, die in den Handflächenbereich zwischen Daumen und Zeigefinger eingespannt werden kann und mit der dann das Nahrungsmittel ergriffen wird.
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Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, einen Fingerkuppenschutz bereitzustellen, der nicht nur einfach in der Querstellung ist, sondern darüber hinaus auch die ergonomischen und thermischen Voraussetzungen an einen Fingerkuppenschutz im Bereich von heißem Fastfood zuverlässig erfüllt.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
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Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass für jede beteiligte Fingerkuppe ein von außen nach innen wirksamer Schutz gegen Verbrennung einerseits und Verschmutzung andererseits gewährleistet ist.
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Zu diesem Zweck weist der erfindungsgemäße Fingerkuppenschutz nicht nur einen thermisch isolierenden Materialaufbau auf, sondern der Materialaufbau ist darüber hinaus auch flüssigkeitsdicht und fettabweisend/fettaufsaugend.
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In jedem Falle jedoch ist der Fingerkuppenschutz in Richtung zur Haut fettundurchlässig, so dass die Haut nicht mit dem Fett in Berührung kommt.
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Daher ist von wesentlicher Bedeutung für die Erfindung die Kombination aus thermischer Isolierung einerseits und flüssigkeitsdichtem Abschirmen der Innenwandung des Fingerkuppenschutzes gegenüber den Hauptpartien der beteiligten Finger.
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Dabei sollte die wärmeisolierende Eigenschaft durch einen Wärmewiderstand des Gesamtmaterials zwischen Innenhaut und Außenhaut des Fingerkuppenschutzes herbeigeführt werden, der unter Berücksichtigung der üblichen Temperaturen von heißen Fingerfood von bis zu etwa 60 Grad einen Temperaturabbau auf die Hautverträglichkeitstemperatur oder darunter ermöglicht.
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Geeignete Materialien hierfür sind sowohl bei den Kunststoffen als auch im Bereich der Zellstoffe zu finden.
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Zusätzlich sollte das Material des Fingerkuppenschutzes flüssigkeits- und fettabweisend sein.
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Ggf. lässt sich die Außenhaut des Fingerkuppenschutzes auch fettaufsaugend gestalten. Es sollte dann aber eine Fettsperrschicht zur Innenseite, d. h. zur Haut des jeweils beteiligten Fingers vorgesehen sein.
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Das Material des Fingerkuppenschutzes kann auch oberflächenbeschichtet sein um insbesondere die flüssigkeits- und fettabweisenden/absorbierenden Eigenschaften zu erzielen.
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Unter ergonomischer Betrachtungsweise kann es von Vorteil sein, wenn mindestens drei fingerhutartige und voneinander unabhängige Einzelteile vorgesehen sind, die nach Art eines Fingerhutes einzeln über Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der jeweiligen Hand gestülpt werden können.
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Auf diese Weise lässt sich das jeweilige Teil, welches gegessen werden soll, auch im Sinne der Erfindung zwischen den Fingern drehen.
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Eine marktgängige Ausführungsform, die darüber hinaus auch hygienisch gehandhabt werden kann, ist die Ausführung der einzelnen Bestandteile als Wegwerfprodukt, wobei die einzelnen Bestandteile in Form eines, zwei, drei oder mehr Teile umfassenden Sets verpackt sind.
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Die Erfindung kann dann in Form des jeweiligen Sets dem Kunden mit auf den Weg gegeben werden und wird anschließend über den Hausmüll entsorgt.
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Da die Erfindung einzelne fingerhutartige Einzelteile aufweist, ist es von Vorteil, alle Einzelteile von übereinstimmender Größe zu fertigen. Um eine Anpassung der Größe dann an die unterschiedlich großen Fingerabmessungen des Kunden zu erzielen, sollten die Einzelteile im gewissen Umfang auch in Umfangsrichtung elastisch sein.
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Dies kann entweder durch entsprechendes Material oder durch entsprechende Materialkombinationen oder durch andere konstruktive Maßnahmen erzielt werden.
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Hierfür sind Ausführungsbeispiele gegeben.
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Prinzipiell genügt es allerdings, den Fingerkuppenschutz lediglich in einem einzelnen Bereich in Umfangsrichtung elastisch auszugestalten, da er dann in diesem Bereich fest auf der Fingerkuppe zum Sitz gelangt.
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Einerseits mag der Fingerkuppenschutz aus elastischem Kunststoff bestehen. Hierunter sind auch aufgeschäumte Kunststoffe zu verstehen, die in Folge der Lufteinschlüsse dann auch die entsprechenden Wärmewiderstandswerte aufweisen, um die Temperatur der Nahrungsmittel auf Hautverträglichkeitstemperatur abzubauen.
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Von praktischer Bedeutung ist eine Weiterbildung, bei welcher der Kunststoff auf seiner, dem Daumen bzw. Finger zugewandten Innenseite über Abstandshalter verfügt, die zum Beispiel in Form von Noppen oder ähnlichem lediglich lokal einen Kontakt zur Haut zulassen, während die zwischen den Noppen befindlichen Bereiche mit wärmeisolierender Luft gefüllt sind.
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Andererseits kann das Material des Fingerkuppenschutzes auch Papier oder anderes Zellstoffmaterial sein.
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Auch Kombinationen aus Papier und Zellstoffmaterial sind möglich.
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Weist der Fingerkuppenschutz, der beispielsweise aus Papier besteht, eine zick-zack-förmig gefaltete Außenhaut auf, ergibt sich bereits an dieser Stelle eine verbesserte Isolierwirkung und damit auch ein verbesserter Temperaturabbau bis auf die Hauptverträglichkeitstemperatur auf der Innenseite des Fingenkuppenschutzes.
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Zusätzlich ist vorteilhaft, den Fingerkuppenschutz mit einer Werbefläche zu versehen, auf welcher dann der Name des Imbissbetreibers oder ähnliches aufgedruckt werden kann.
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Weiterhin geht die Erfindung davon aus, dass die Länge des Fingerkuppenschutzes lediglich bis zweiten Fingergelenk, von der Fingerspitze aus gesehen, reicht.
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Zusätzliche Gelenkstellen werden auf diese Weise zuverlässig umgangen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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1 zeigt die Verwendung des Fingerkuppenschutzes beim Essen von Fastfood.
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2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiels der Erfindung.
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3 zeigt ein weiters Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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4 zeigt die Anwendung des Fingerkuppenschutzes vor der Benutzung.
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5 zeigt einen erfindungsgemäßen Set aus mehreren erfindungsgemäßen Fingerschutzkappen
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Sofern im Folgenden nichts anders gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets für alle Figuren.
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Die Figuren zeigen einen Fingerkuppenschutz 1 nach dieser Erfindung.
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Der Fingerkuppenschutz ist mehrteilig. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist er dreiteilig.
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Der Fingerkuppenschutz ist vorgesehen als Esswerkzeug für die Aufnahme von Fingerfood 2 mittels Daumen 3 und mindestens einem weiteren Finger, nämlich dem Zeigefinger 4 und/oder dem Mittelfinger 5.
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Diese Finger befinden sich alle an einer einzigen Hand 6, das ist im Folgenden die Esshand.
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Jeder Fingerkuppenschutz bildet eine fingerhutartige Kappe, die über Daumen bzw. Zeigefinger/Mittelfinger gestülpt wird und dort in gewisser Weise zunächst einmal festsitzt.
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Der Fingerkuppenschutz weist eine Außenfläche 7 auf, die in Bezug auf die der Haut zugewandten Innenfläche einen thermisch isolierenden Materialaufbau nach innen aufweist und zusätzlich flüssigkeitsabweisend/flüssigkeitsdicht und/oder fettabweisend/fettdicht in Bezug auf die Innenfläche des Fingerkuppenschutzes, die der Haut zugewandt ist, ist.
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Der Wärmewiderstand, der sich über die Dicke des Materials ergibt, s. 2, 3, ist im Stande, die Außentemperatur des Nahrungsmittels, die praktisch gleich ist der Außentemperatur des Fingerkuppenschutzes dort, wo diese in unmittelbaren Kontakt miteinander stehen, in Richtung zur Innenseite des Fingerkuppenschutzes, dort wo sich die Haut in unmittelbarem Kontakt oder unmittelbarer Nähe mit dem Fingerkuppenschutz befindet, auf die Hautverträglichkeitstemperatur 10 herunterzukühlen.
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Im Grunde wird damit über den Wärmewiderstand des Materials die Außentemperatur 9 auf die Hautverträglichkeitstemperatur 10 abgebaut.
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Dies ist insbesondere in Verbindung mit den flüssigkeitsabweisenden/flüssigkeitsdichten und fettabweisenden/fettdichten Eigenschaften des Materials in dieser Kombination von erheblicher Bedeutung.
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Damit wird nämlich insbesondere auch im Bereich der normalen Bürokleidung eines Mitarbeiters die Aufnahme von Fastfood ermöglicht, weil sichergestellt ist, dass die Finger in jedem Falle sauber bleiben und somit keine Fettflecken in der Kleidung entstehen können.
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Die flüssigkeits- und fettabweisenden Eigenschaften können einerseits durch eine entsprechende Oberflächenbeschichtung des Materials erzielt werden.
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Andererseits kann das Material selbst auch von fettaufsaugender Beschaffenheit sein, wie es beispielsweise bei Zellstoff der Fall ist, wobei in jedem Falle verhindert werden sollte, Flüssigkeits- bzw. Fetttransport bis auf die Haut der beteiligten Daumen/Finger zuzulassen.
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Wie insbesondere 5 zeigt, ist erfindungsgemäß in einer Weiterbildung vorgesehen, wenigstens drei fingerhutartige Teile herauszugeben, die zum Überstülpen über Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger der Esshand vorgesehen sind.
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Dies kann in Form eines Sets 11 geschehen, der alle mindestens drei fingerhutartigen Einzelteile aufnimmt. Die Verpackungstüte wird dann auf einfache Weise durch Aufreißen geöffnet und erst nach Gebrauch zusammen mit den benutzten Fingerkuppenschutzkappen entsorgt.
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Die Fertigung von Einzelteilen von übereinstimmender Größe ist dann von Vorteil, wenn diese zusätzlich auch in Umfangsrichtung elastisch sind.
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Die Einheitsgröße passt dann unter den üblichen ergonomischen Voraussetzungen stets auf alle beteiligten Daumen/Finger, ohne dass der Grundgedanke der Erfindung verlassen wird.
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Die umfangselastische Ausgestaltung kann auch dadurch realisiert werden, dass lediglich das von Fingerspitze abgewandte Ende des Fingerkuppenschutzes 1 umfangselastisch ausgestaltet ist, zum Beispiel durch einen eingelegten Elastomerring oder dergleichen.
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Andererseits zeigen dann insbesondere 2 + 3 eine Ausgestaltung, die über die gesamte Länge 12 umfangselastisch ist.
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Insbesondere 3 zeigt eine Weiterbildung, die aus elastischem Kunststoff besteht.
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Man erkennt innerhalb des Kunststoffs vorgesehene Lufteinschlüsse 12, die zur Wärmeisolierung bzw. zum Temperaturabbau in Richtung zur Haut beitragen.
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zusätzlich ist in 3 gezeigt, dass auf der Innenseite der Fingerschutzkappen 1 Abstandshalter 14 in Form von Noppen vorgesehen sind, die einen unmittelbaren Kontakt zwischen der Haut und der Innenwandung des Fingerkuppenschutzes lediglich lokal erlauben während die zwischen den Noppen befindlichen Bereiche über eine Luftisolierschicht getrennt bleiben.
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Dies kann für die Forderung nach einem Temperaturabbau auf die Hautverträglichkeitstemperatur durchaus eine sinnvolle Weiterbildung sein.
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Andererseits zeigt 2 eine Weiterbildung, bei der der Fingerkuppenschutz 1 aus einem Papier- oder Zellstoffmaterial besteht und eine gewisse Dicke aufweist, über welche dann letztlich auch der Wärmewiderstand zum Abbau der Temperatur auf die Hauptverträglichkeitstemperatur hergestellt wird.
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Über entsprechend zick-zack-förmig gefaltete Außenhaut 15, wie insbesondere in der Nebenfigur zu 2 ersichtlich ist, kann dann auch die entsprechende Isolationswirkung hervorgerufen werden.
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Weiter zeigt 4 die Erfindung mit einer auf der Außenseite vorgesehenen Werbefläche 16, die natürlich prinzipiell bei jedem Griff zum Fingerfood mit anschließender Bewegung zum Mund vom Kunden gesehen wird und sich hier auf diese Weise positiv einprägt.
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Ferner zeigt insbesondere 1 und 4, dass die Länge 12 des Fingerkuppenschutzes nach vorliegender Erfindung nicht über das zweite Fingerglied 18 hinausgeht.
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Von der Fingerspitze aus gesehen kann die Erfindung zwar das erste Fingerglied 17 noch überdecken. Ein verlängerter Fingerkuppenschutz über das zweite Fingerglied 2 hinaus erscheint jedoch auch aufgrund der jeweiligen Materialien nicht sinnvoll, da der Fingerkuppenschutz dann auch nicht die Bewegung des ersten und zweiten Fingergliedes mitvollziehen muss.
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Wesentlich ist, dass der Materialaufbau 8 des Fingerkuppenschutzes 1 nach vorliegender Erfindung zwischen den mit dem Fingerfood 2 in Berührung kommenden Außenflächen 7 und den mit der Haut in Berührung kommenden Druckflächen 20 einerseits einen auf die Hauptverträglichkeitstemperatur abbauenden isolierenden Materialaufbau aufweist, der darüber hinaus auch flüssigkeitsabweisend/flüssigkeitsdicht bzw. fettabweisend/fettdicht/fettabsorbierend ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fingerkuppenschutz
- 2
- Fingerfood
- 3
- Daumen
- 4
- Zeigefinger
- 5
- Mittelfinger
- 6
- Hand
- 7
- Außenfläche
- 8
- Materialaufbau
- 9
- Außentemperatur
- 10
- Hautverträglichkeitstemperatur
- 11
- Set
- 12
- Länge
- 13
- Lufteinschluss
- 14
- Abstandshalter
- 15
- zick-zack-förmige Außenhaut
- 16
- Werbefläche
- 17
- 1. Fingergelenk
- 18
- 2. Fingergelenk
- 20
- Druckfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010029993 A1 [0002]
- DE 1874897 U1 [0007]
- DE 20214957 U1 [0009]