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Die Erfindung betrifft eine kompakte, klappbare und tragbare Jagdplattform ganz oder teilweise aus Leichtbauwerkstoff.
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Stand der Technik:
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Bei den bekannten Hochsitzen, Klappleitern und Ansitzböcken zur Jagdausübung handelt es sich üblicherweise um ortsfeste Konstruktionen oder um mobile Stände auf Anhängern. Darüber hinaus gibt es tragbare Stände, sie benötigen jedoch meist einen Baum oder andere Befestigungshilfen und können nicht auf freier Fläche stehen. Zudem gibt es Stände die frei stehen können, jedoch sind sie nur für die Jagd im Sitzen gedacht (z. B.
DE 10 2005 010 209 A1 ). Desweiteren gibt es Hochsitze mit denen es möglich ist, sich um über 360° zu drehen (z. B.
DE 10 2005 001 066 A1 ), doch auch diese sind nur zur Jagdausübung im Sitzen gedacht. Die Maße der bekannten Hochsitze sind sehr groß und passen nur selten in gewöhnliche Autos. Verwendetes Material ist vorwiegend Holz, in seltenen Fällen kommt auch Metall zum Einsatz.
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Zu Grunde liegende Probleme:
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Das zu lösende Problem liegt darin, dass kein Jagdstand des jetzigen Standes der Technik in der Lage ist alle Vorteile der einzelnen Jagdstände zu vereinen. Ein solcher Jagdstand müsste einfach zu transportieren sein, mobil im Revier einsetzbar sein, aufstellbar in unwegsamen Gelände und in verschiedenen Geländearten sein. Außerdem müsste er zu verschiedenen Jagdarten einsetzbar sein, z. B. Ansitz (sitzende Position des Jägers) und Drückjagd (stehende Position des Jägers). Zudem muss eine dynamische, sichere und rundum mögliche Blick- und Schussausrichtung möglich sein. Desweiteren sollte der Hochsitz starr und gut getarnt sein um das Wild nicht zu verjagen. Viele Wildarten sind sogenannte Bewegungsseher, dass heißt sie reagieren stark auf jegliche Art von Bewegung (z. B. Rehwild). Aus diesem Grund ist es Nachteilig, wenn sich der Hochsitz oder sichtbare Teile davon bewegen, um z. B. die Blick- oder Schussausrichtung zu verändern. Es sollten Ablageflächen für die Jagdausrüstung vorhanden sein. Darüber hinaus wäre es von Vorteil wenn es möglich wäre den Jagdstand auch zu Fuß einen weiten Weg transportieren zu können. Zudem ist es immer häufiger der Fall, dass das Wild sich in den großen Ackerbaukulturen wie Mais, Raps oder Getreidefeldern aufhält. Dort haben sie alles was sie benötigen und so wird vermehrt direkt während der Ernte dort gejagd. Doch das birgt Gefahren, weil sehr oft das Feld einfach umstellt wird und so von der Erdebene aus geschossen wird. Daraus folgen niedrige und flachwinklige Schüsse, die ein sehr hohes Gefahrenpotential besitzen. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken bräuchte man einen Jagdstand den man auf dem Feld schnell versetzen kann und eine erhöhte Schussposition ermöglicht. Außerdem ist ein schnelles und einfaches Versetzen von Nöten, um bei der Ernte dem Erntevorgang folgen zu können, um weite Schüsse zu verhindern. Da die meisten Hochsitze aus Holz gefertigt sind, müssen sie regelmäßig gestrichen werden um Verwitterungen zu verhindern. Dies ist kosten- und arbeitsintensiv und könnte durch andere Materialien verhindert werden.
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Problemlösung:
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Das Problem wird durch eine Jagdplattform mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Jagdplattform sind in Unteransprüchen angegeben. Die Erfindung vereint all die Vorteile der bisherigen Jagdstände und integriert alle anderen wünschenswerten Eigenschaften. Durch die Klappfunktionen der Bauteile lässt sich die gesamte Konstruktion zu einem kompakten transportablen Gegenstand zusammenklappen. In dieser zusammengeklappten Form lässt er sich einfach tragen oder im Auto verstauen. Es ist sogar möglich, durch zwei angebrachte Gurte die Konstruktion in der zusammengeklappten Form auf dem Rücken zu tragen. Durch die Leichtbauweise (18 kg wiegt die gesamte Jagplattform) lässt sie sich auch nach dem Aufstellen leicht per Hand versetzen, somit kann bei Erntejagden sehr schnell der Platz gewechselt werden. Durch die Bodenplatte hat man genügend Stand- und Ablagefläche für Jagdausrüstung und andere Dinge. Durch die Leiterelemente ist ein sicheres Auf- und Absteigen gewährleistet. Durch die umlaufenden Auflagerohre lässt sich in jede Richtung das Gewehr gut auflegen. Durch den wahlweise anzubringenden Sitz lässt sich die Konstruktion für Ansitzjagden (Sitzposition des Jägers) oder Drückjagden (stehende Position des Jägers) benutzen. Durch die Höhenverstellung des Sitzbefestigungsrohres lässt sich jede beliebige Sitzhöhenposition einstellen. Durch die Beinkonstruktion der Standrohre befindet der Jäger sich in einer ausreichend erhöhten Position. Durch die Verstellung der Ausgleichsfüße und Standfüße lässt sich die Plattform im unwegsamen Gelände aufstellen. Zudem verhindern die Bodenbleche und Fußbleche ein Einsinken in den Boden. Außerdem ist ein Werkzeugloses Ein- und Ausklappen der Konstruktion durch Drehgriffe und Festziehhebel möglich. Durch Anbringen eines Tarnnetzes an den Geländerhaltern in Verbindung mit den Splinten lässt sich die gesamte Konstruktion leicht tarnen. Durch die Bauweise aus Leichtbauwerkstoff, vorzugsweise aus Aluminium oder einem anderen Leichtmetall, benötigt die Konstruktion keine regelmäßigen Schutzanstriche. Vorteilhaft ist auch die Verwendung von Faser-Kunststoff-Verbundwerkstoff als Leichtbaumaterial.
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Vorteile gegenüber dem Stand der Technik:
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Nachfolgend sind die Vorteile der Jagdplattform mit den Merkmalen nach Anspruch 1, gegenüber dem Stand der Technik beschrieben. Gegeben durch die große Standfläche und den je nach Bedarf anzubringenden Sitz, besitzt die Jagdplattform einen hohen und für die Jagd sehr wichtigen Bewegungsfreiraum. Dadurch kann die Jagdplattform zur Ansitzjagd (sitzende Position des Jägers) oder zur Drückjagd (stehende Position des Jägers) benutzt werden und erhöht dadurch die Einsatzmöglichkeiten. Nach dem Aufstellen ist eine rundum Blick- und Schussausrichtung möglich, ohne das von außen sichtbare Teile des Hochsitzes sich bewegen und die Wildtiere verschrecken könnte.
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1 Jagdplattform im Aufgestelltem Zustand
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2 Jagdplattform im Zusammenklappvorgang Stufe 1
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3 Jagdplattform im Zusammenklappvorgang Stufe 2
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4 Jagdplattform im Zusammenklappvorgang Stufe 3
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5 Jagdplattform im Zusammenklappvorgang Stufe 4
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6 Jagdplattform im Zusammengeklappten Zustand
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7 Seitenansicht der Jagdplattform im Zusammengeklappten Zustand
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8 Draufsicht der Jagdplattform im Zusammengeklappten Zustand
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9 Perspektivische Seitenansicht der Jagdplattform im Zusammengeklappten Zustand
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10 Detailansicht des Verbindungsmechanismus der Auflagerrohre (3.3), der Jagdplattform im Ausgeklappten Zustand
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11 Detailansicht der Stützbleche (1.2), der Jagdplattform im Ausgeklappten Zustand
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12 Detailansicht des Rahmenteils (1.1), der Jagdplattform im Zusammengeklappten Zustand
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13 Detailansicht der Auflagerohre (3.3), der Jagdplattform im Zusammengeklappten Zustand
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Ausführungsbeispiel der Erfindung:
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Eine Ausführung der Erfindung ist in der Gesamtzeichnung 1 dargestellt. Im Folgenden wird der Aufbau der Erfindung anhand der Gesamtzeichnung erläutert. Die Nummern finden sich in der Gesamtzeichnung 1 sowie in der Bezugszeichenliste wieder und geben die verschiedenen Bauteile an. Ein Grundrahmen der Konstruktion ist aus drei Rahmenteilen 1.1 in Form von Stützrohren und sechs zurechtgesägten Stützblechen 1.2 zusammengeschweißt. Senkrecht in die Ecken des Dreiecks und zwischen die Stützbleche 1.2 werden 3 Stützelemente 1.3 in Form gekrümmter Stützrohre mit der Krümmung nach unten verschweißt. Waagerecht mittig der Rahmenteile 1.1 werden 3 Mittelstrebenrohre 1.4 zum Mittelpunkt des Dreiecks hin verschweißt. In die Mitte des Dreiecks wird nun senkrecht ein Sitzrohr 1.5 mit den Mittelstrebenrohren 1.4 verschweißt. Die Rahmenteile 1.1, Mittelstrebenrohre 1.4 und das Sitzrohr 1.5 ergeben eine ebene Auflagefläche. Zudem werden zwei Leiterhalter 1.6 Senkrecht nach unten an zwei Mittelstrebenrohre 1.4 geschweißt. Außerdem wird zusätzlich ein Sitzbefestigungsrohr 1.7 außermittig an ein Rahmenteil 1.1 geschweißt. Dann werden noch an drei der sechs Stützbleche 1.2 Splinthalterungen 1.8 angeschweißt. Nun wird eine Bodenplatte 2 auf den Grundrahmen verschweißt. Des Weiteren werden drei Geländer gebaut. Hierfür wird ein Geländerstandrohr 3.1 mit einem Geländerhalter 3.2 verschweißt. Durch eine kurze Schraube 4 mit Mutter 5 wird nun an der vorgesehenen Stelle ein Auflagerohr 3.3 mit dem Geländerhalter 3.2 verbunden. Daraufhin werden die drei Geländer mit jeweils einer kurzen Schraube 4 und einer Mutter 5 mit dem Grundrahmen an vorgesehener Stelle zwischen den Stützblechen 1.2 verbunden. Bei ausgeklappter Stellung halten drei Splinte 6 die Geländer oben zusammen und drei lange Schrauben 7 mit Drehgriff 8 verbinden den Grundrahmen mit dem Geländer an vorgesehenen Löchern an den Stützelemente 1.3. Drei Standelemente 9 werden unterhalb des Grundrahmens mit kurzen Schrauben 4 und Mutter 5 an vorgesehener Stelle mit den Stützblechen 1.2 verbunden. Drei Stahlspannseile 10 werden an vorgesehener Stelle durch die Bohrungen an den jeweiligen Standelement 9 und Rahmenteil 1.1 geführt und mit jeweils zwei Seilklemmen 11 befestigt. Zudem werden Ausgleichsfüße verbaut, sie bestehen aus der Fußstange 12.1 und dem Fußblech 12.2. Das Fußblech 12.2 wird an die Fußstange 12.1 geschweißt. Danach werden die drei Ausgleichsfüße in das jeweilige Standelement 9 gesteckt und mit einer kurzen Schraube 4 und Drehgriff 8 durch die vorgesehenen Löcher verbunden.
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Durch mehrere Bohrungen in den Fußstangen lässt sich die Höhe verstellen. Die Standelemente 9 bilden gemeinsam mit den Ausgleichsfüßen Standfüße 12. In ausgelappter Stellung werden nun die Standelemente 9 mit den langen Schrauben 7 und den Festziehhebeln 13 an vorgesehener Stelle mit den Stützelementen 1.3 verbunden. Durch festes anziehen der Festziehhebel 13 wird das Spannseil 10 gespannt und stabilisiert die Konstruktion. Daraufhin wird das Sitzbefestigungsrohr 14 mit dem Sitzrohr 1.5 an den vorgesehenen Löchern mit der kurzen Schraube 4 und dem Drehgriff 8 verschraubt. Oberhalb des Sitzbefestigungsrohres 14 wird der Sitz 15 mit der kurzen Schraube 4 und dem Drehgriff 8 montiert. Die Leiter zum Besteigen der Konstruktion besteht aus dem unteren Leiterteil und dem oberen Leiterteil. Um das untere Leiterteil zu bauen, werden zwei untere Leiterseitenrohre 16.1 mit zwei unteren Sprossen 16.2 verschweißt. Um das obere Leiterstück zu bauen werden zwei obere Leiterseitenrohre 17.1 mit zwei oberen Sprossen 17.2 verschweißt. Zusätzlich werden zwei Ankerschrauben 17.3 an die oberen Leiterseitenrohre 17.1 angeschweißt. Um die zwei Leiterelemente unteres Leiterteil und oberes Leiterteil zu verbinden werden sie durch zwei lange Schrauben 7 und zwei Muttern 5 an vorgesehener Stelle miteinander verschraubt. Am unteren Ende des unteren Leiterteils werden noch zwei Stützfüße eingesteckt und jeweils mit der kurzen Schraube 4 und dem Drehgriff 8 an vorgesehener Stelle verschraubt. Die zwei Stützfüße bestehen aus der Ausgleichsstange 18.1 und dem Bodenblech 18.2. Zum Anfertigen der zwei Stützfüße werden jeweils eine Ausgleichstange 18.1 und ein Bodenblech 18.2 miteinander verschweißt. Durch mehrere Bohrungen in den Ausgleichsstangen lässt sich die Höhe verstellen. In ausgeklappter Stellung wird das untere Leiterteil so mit dem oberen Leiterteil an vorgesehener Stelle mit zwei langen Schrauben 7 und zwei Drehgriffen 8 verbunden, dass eine Leiter mit vier Sprossen entsteht (wie in der Zeichnung 1 abgebildet). Die zusammengefügten Leiterteile werden nun mit den Ankerschrauben 17.3 in die vorgesehenen Löcher in eines der Rahmenteile 1.1 gesteckt. In diesem Zustand befindet sich die Erfindung in dem ausgeklappten Zustand. Die Zeichnung 2–6 stellen den schematischen Einklappvorgang dar. In umgekehrter Reihenfolge erkennt man den Ausklappvorgang. Zur Verdeutlichung der Erfindung zeigen die 7–9 verschiedene Ansichten der Jagdplattform im eingeklappten Zustand. Die 10–11 verdeutlichen ebenfalls die Erfindung durch Detailansichten, im ausgeklappten Zustand. Die 12–13 verdeutlichen ebenfalls die Erfindung durch Detailansichten, im eingeklappten Zustand.
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Bezugszeichenliste
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- 1.1
- Rahmenteil
- 1.2
- Stützblech
- 1.3
- Stützelement
- 1.4
- Mittelstrebenrohr
- 1.5
- Sitzrohr
- 1.6
- Leiterhalter
- 1.7
- Sitzbefestigungsrohr
- 1.8
- Splinthalterung
- 2
- Bodenplatte
- 3.1
- Geländerstandrohr
- 3.2
- Geländerhalter
- 3.3
- Auflagerohr
- 4
- Kurze Schraube
- 5
- Mutter
- 6
- Splint
- 7
- Lange Schraube
- 8
- Drehgriff
- 9
- Standelement
- 10
- Stahlspannseil
- 11
- Seilklemmen
- 12
- Standfuß
- 12.1
- Fußstange
- 12.2
- Fußblech
- 13
- Festziehhebel
- 14
- Sitzbefestigungsrohr
- 15
- Sitz
- 16.1
- Unteres Leiterseitenrohr
- 16.2
- Untere Sprosse
- 17.1
- Oberes Leiterseitenrohr
- 17.2
- Obere Sprosse
- 18.1
- Ausgleichsstange
- 18.2
- Bodenblech