-
Die Erfindung betrifft einen Fahrradanhänger für den Transport von Kindern, mit einem Chassis, das über Räder an einem Untergrund abgestützt ist und einen Aufbau trägt, und mit zumindest zwei nebeneinander angeordneten Sitzen zur Aufnahme jeweils eines Kindes, wobei die Sitze eine gemeinsame Rückenlehne in Form eines aufgespannten Bahnmaterials und jeweils eine Sitzfläche aufweisen.
-
Zum Transport von kleineren Kindern, die entweder selbst noch nicht Fahrrad fahren können oder noch zu klein sind, um selbstständig am Verkehr teilzunehmen, sind seit langer Zeit Fahrradanhänger bekannt, die an ein von einem Erwachsenen gefahrenes Fahrrad angehängt werden und in denen zumindest ein Sitz ausgebildet ist, auf dem das Kind Platz nehmen kann. In vielen Fällen weist ein entsprechender Fahrradanhänger zwei üblicherweise in Fahrtrichtung weisende, nebeneinander angeordnete Sitze auf. Jeder Sitz besitzt eine im wesentlichen horizontal ausgerichtete Sitzfläche und eine vertikal schräg nach hinten geneigt ausgerichtete Rückenlehne.
-
Ein bekannter Fahrradanhänger besitzt eine Rahmenkonstruktion aus Stahl- oder Aluminiumrohren, die den Aufbau eines Chassis bilden, das über Räder am Erdboden abgestützt ist. Die Sitze sind von einem in den Anhänger einsetzbaren Sitzeinsatz gebildet, der am Chassis befestigt wird. Die Rückenlehne besteht aus einem Bahnmaterial, beispielsweise einem Gewebe, einem Netz, einer Folie oder einer Plane, das an einem Rahmenteil befestigt und aufgespannt wird. Auf diese Weise besitzt der Sitzeinsatz ein relativ geringes Gewicht und aufgrund der Nachgiebigkeit der Rückenlehne ist für die Kinder ein angenehmes Sitzgefühl gegeben.
-
Wenn der Benutzer den Anhänger zum Transport von sperrigen Gegenständen verwenden möchte, kann er den Sitzeinsatz in seiner Gesamtheit aus dem Fahrradanhänger herausnehmen und diesen als Pritschenanhänger verwenden. Probleme treten jedoch auf, wenn ein Kind und zusätzlich ein größerer Gegenstand, beispielsweise eine Kiste transportiert werden soll, da für das Kind ein Sitz notwendig ist, wobei dann der Sitzeinsatz jedoch den Transport der Kiste beeinträchtigt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrradanhänger der genannten Art zu schaffen, der sich in einfacher Weise an verschiedene Transportaufgaben anpassen lässt.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrradanhänger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Dabei ist vorgesehen, dass die Rückenlehne zumindest ein dem einen der Sitze zugeordnetes Rückenlehnenteil und ein dem anderen der Sitze zugeordnetes Rückenlehnenteil aufweist, wobei die Rückenlehnenteile über eine lösbare Verbindungseinrichtung miteinander verbunden und voneinander trennbar sind und wobei die Rückenlehnenteile bei gelöster Verbindungseinrichtung unabhängig voneinander handhabbar bzw. verstellbar und beispielsweise in eine flachliegende Position bringbar sind.
-
Wenn der Fahrradanhänger zum Transport von zwei Kindern verwendet wird, d. h. beide Sitze als solche verwendet werden, sind die beiden Rückenlehnenteile über die Verbindungseinrichtung, miteinander verbunden und bilden die Rückenlehne, die in üblicher Weise an einem Rahmenteil des Aufbaus des Fahrradanhängers befestigt und insbesondere verspannt wird.
-
Wenn nur ein Sitz für den Transport eines Kindes verwendet werden soll und zusätzlich Bedarf für die Aufnahme von größeren Gegenständen, beispielsweise Kisten besteht, kann die Verbindungseinrichtung zwischen den Rückenlehnenteilen getrennt werden. Der eine Sitz bleibt als solcher erhalten, wobei sein Rückenlehnenteil weiterhin mit dem Rahmen des Aufbaus des Fahrradanhängers verspannt ist. Das andere Rückenlehnenteil wird aus seinem Eingriff mit dem Rahmen des Fahrradanhängers gelöst und kann dann beispielsweise vollständig flach auf den Boden des Fahrradanhängers gelegt werden, so dass die eine Hälfte des Fahrradanhängers über seine gesamte Länge zur Aufnahme von Transportgut verwendet werden kann.
-
Um den zweiten Sitz wieder aufzurichten, muss lediglich das entsprechende Rückenlehnenteil mit dem Rahmen des Fahrradanhängers verspannt und mit dem anderen Rückenlehnenteil über die Verbindungseinrichtung verbunden werden.
-
Alternativ ist es jedoch möglich, das nicht benötigte Rückenlehnenteil vollständig von der zugehörigen Sitzfläche zu entfernen. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass die Rückenlehnenteile über eine lösbare Verbindungseinrichtung mit der zugehörigen Sitzfläche verbunden und von dieser trennbar sind.
-
Bei den lösbaren Verbindungseinrichtungen handelt es sich vorzugsweise um einen Reißverschluss oder ein Klettverschluss, es ist jedoch auch möglich, die beiden Rückenlehnenteile über ein Spannseil an entsprechenden Zurrösen miteinander zu verspannen oder eine Knopfleiste vorzusehen. Alternativ sind auch Schnallen, Clips, Karabinerhaken oder Gurte mit Clips denkbar.
-
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Verbindungseinrichtung zwischen den beiden Sitzen und somit in der vertikalen Längsmittelebene des Fahrzeuganhängers verläuft.
-
Um die Kinder in den Sitzen zu schützen, können die Sitze auf ihren einander abgewandten Seiten, d. h. in Richtung der Außenseite des Fahrradanhängers bzw. zu den seitlichen Rädern hin, jeweils eine Seitenwand aufweisen. Die Seitenwand verläuft im wesentlichen vertikal in Fahrtrichtung und stabilisiert das auf dem Sitz befindliche Kind bei seitlichen Bewegungen des Fahrradanhängers und hindert es am Durchrutschen nach hinten oder am Umkippen zur Seite.
-
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Seitenwände vom Sitz abnehmbar sind, um den Fahrzeuganhänger noch besser an bestimmte Transportaufgaben anpassen zu können. Zum Zwecke der Abnehmbarkeit können die Seitenwände mittels einer lösbaren Verbindungseinrichtung, wie sie im Zusammenhang mit der trennbaren Rückenlehne bereits beschrieben ist, am Sitz befestigt sein.
-
Eine weitere Stabilisierung des auf dem Sitz befindlichen Kindes ist gegeben, wenn in Weiterbildung der Erfindung zwischen den Sitzen zumindest eine Trennwand angeordnet ist. Diese verläuft vorzugsweise vertikal in Fahrtrichtung, wobei vorzugsweise für beide Sitze eine gemeinsame Trennwand vorgesehen ist, die in Weiterbildung der Erfindung von den Sitzen abnehmbar ist. Die Abnehmbarkeit der Trennwand kann mittels einer entsprechenden lösbaren Verbindungseinrichtung, wie sie im Zusammenhang mit der teilbaren Rückenlehne beschrieben ist, erreicht werden.
-
Bei Entnahme der mittleren Trennwand bilden die beiden Sitze eine breite Sitzbank, womit der weitere Vorteil verbunden ist, dass ein einzelnes Kind, das in dem Fahrradanhänger transportiert werden soll, sich mittig auf der Sitzbank platzieren kann, um somit eine gute Gewichtsverteilung für den Fahrradanhänger zu erreichen.
-
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
-
1 Eine perspektivische Ansicht eines Fahrradanhängers,
-
2 eine perspektivische Ansicht des Sitzeinsatzes des Fahrradanhängers mit verbundenen Rückenlehnenteilen,
-
3 den Sitzeinsatz gemäß 2 mit getrennten Rückenlehnenteilen,
-
4 den Sitzeinsatz gemäß 3 mit abgenommener Trennwand und
-
5 den Sitzeinsatz gemäß 2 mit abgenommener Trennwand.
-
Ein in 1 dargestellter Fahrradanhänger 10 besitzt ein Chassis 11, das über zwei seitliche angebrachte Hinterräder 12 und ein lenkbares Vorderrad 13 am Erdboden abgestützt ist. Auf dem Chassis 11 sitzt ein Aufbau 19, der zwei seitliche, von Rohrgestängen gebildete Rahmen 14 umfasst, die am hinteren Ende über eine Querstange 22 verbunden und ausgesteift sind. An den Rahmen 14 ist jeweils das untere Ende eines auf der Rückseite des Fahrradanhängers 10 angebrachten Schubbügels 15 gelagert, der über Gelenke 21 in der Höhe verstellt werden kann. Auf diese Weise kann der Fahrradanhänger 10 auch als Kinderwagen verwendet werden, dessen Schubbügel 15 an die Größe des Benutzers anpassbar ist.
-
Der untere Bereich des Aufbaus 19 ist von einer verdeckartigen Schutzplane 20 umgeben, die als Wind- und Witterungsschutz dient.
-
Zwischen den Rahmen 14 ist in dem Fahrradanhänger 10 ein Innenraum 18 gebildet, in den ein Sitzeinsatz 16 eingesetzt und befestigt ist. Der Sitzeinsatz 16 ist in 2 dargestellt. Er umfasst zwei nebeneinander angeordnete, in die gleiche Richtung weisende Sitze 17, die jeweils eine Sitzfläche 23 aufweisen, an deren hinteren Ende sich eine im wesentlichen vertikal verlaufende gemeinsame Rückenlehne 24 erstreckt. Die Rückenlehne ist von einem Bahnmaterial, beispielsweise einem Gewebe gebildet. Nachdem der Sitzeinsatz 16 in den Innenraum 18 des Fahrradanhängers 10 eingesetzt und an dessen Boden befestigt ist, wird die Rückenlehne 24 um die Querstange 22 herumgelegt und gespannt und im gespannten Zustand beispielsweise durch Klettverschlüsse oder Knöpfe fixiert.
-
Jeder Sitz 17 besitzt auf der dem jeweils anderen Sitz abgewandten Außenseite eine Seitenwand 28 und zwischen den beiden Sitzen 17 ist eine Trennwand 29 vorgesehen. Die beiden Seitenwände 28 und die Trennwand 29 erstrecken sich im wesentlichen vertikal und sind in Sitzrichtung bzw. in Fahrtrichtung ausgerichtet. Darüber hinaus ist in jedem Sitz 17 ein Sicherheitsgurt 30 üblichen Aufbaus vorgesehen, der im dargestellten Beispiel als sogenannter Hosenträgergurt ausgebildet ist.
-
Die Rückenlehne 24 ist in ihrer Mittelebene zwischen den beiden Sitzen 17 mittels einer lösbaren Verbindungseinrichtung 27 beispielsweise in Form eines Reißverschlusses oder eines Klettverschlusses in zwei Rückenlehnenteile 25 und 26 teilbar. Dies ermöglicht es, die Rückenlehnenteile 25 und 26 bei gelöster Verbindungseinrichtung 27 unabhängig voneinander beispielsweise in eine flachliegende Position zu bringen. Jedes der Rückenlehnenteile 25, 26 ist über eine entsprechende lösbare Verbindungseinrichtung 34 mit der zugehörigen Sitzfläche 23 verbunden, so dass das Rückenlehnenteil 25 oder 26 von der zugehörigen Sitzfläche 23 vollständig abgenommen werden kann.
-
In 2 ist eine Anwendung des Sitzeinsatzes 16 gezeigt, bei dem die beiden Rückenlehnenteile 25 und 26 mittels der geschlossenen Verbindungseinrichtung 27 zu einer einheitlichen Rückenlehne verbunden sind. Die einheitliche Rückenlehne 24 wird nach dem Einsetzen des Sitzeinsatzes 16 in den Innenraum 18 des Fahrradanhängers 10 durch Umschlagen um die Querstange 22 gespannt, so dass ein einheitliches Bahnmaterial für die beiden Sitze 17 gegeben ist.
-
Wenn nur ein Sitz 17 benötigt wird, kann die Verbindungseinrichtung 27 gelöst werden. In diesem Zustand ist es möglich, das eine Rückenlehnenteil 26 in üblicher Weise um die Querstange 22 herumzuführen und zu spannen, und das andere Rückenlehnenteil im Innenraum 18 des Fahrradanhängers in eine flachliegende, im wesentlichen horizontale Position zu bringen, wie es in 3 dargestellt ist, oder nach Lösen der Verbindungseinrichtung 34 vollständig zu entnehmen. Die Seitenwand 28 des nicht benötigten Sitzes, dessen Rückenlehne flach gelegt ist, kann entweder abgenommen werden oder umgeklappt und ebenfalls flach gelegt werden.
-
Falls die zwischen den Sitzen 17 angeordnete Trennwand 29 bei dem Transport von Gegenständen hinderlich sein solle, kann sie abgenommen werden. Dieser Zustand ist in 4 dargestellt.
-
5 zeigt den Sitzeinsatz 16 in der in 2 dargestellten Ausgestaltung, wobei die beiden Rückenlehnenteile 25 und 26 durch Schließen der Verbindungseinrichtung 27 zu einer einheitlichen Rückenlehne verbunden sind. Im Unterschied zu der in 2 dargestellten Ausführungsform ist jedoch die mittlere Trennwand 29 abgenommen, so dass eine breitere Sitzbank gebildet ist, auf der gegebenenfalls auch drei Kinder Platz finden können.
-
Aus den Figuren ist ersichtlich, dass die Sicherheitsgurte 30 als sogenannte Hosenträgergurte ausgebildet sind, die einen unteren mittigen Anschlusspunkt 31 und zwei seitlich voneinander beabstandete obere Anschlusspunkte 32 besitzen. Wenn die mittlere Trennwand 29 entfernt ist, wird ein normalerweise unterhalb der Trennwand 29 angeordneter weiterer unterer Anschlusspunkt 33 zugänglich, der mit einem der oberen Anschlusspunkte 32 des einen Sitzes und einem weiteren oberen Anschlusspunkt 32 des anderen Sitzes als Sicherheitsgurt für einen mittleren Sitzplatz auf der Sitzbank dienen kann, wie es in 5 dargestellt ist. Auf diese Weise ist eine mittige und damit gute Gewichtsverteilung gegeben, wenn der Fahrradanhänger nur für den Transport eines einzelnen und gegebenenfalls größeren Kindes verwendet wird.