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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugbeleuchtung, welche zumindest eine im Frontbereich angeordnete Scheinwerfervorrichtung umfasst, die an einer Fahrzeugkarosserie befestigt sind.
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Aus der
DE 10 2012 005 496 A1 ist ein Fahrzeug mit einer Fahrzeugbeleuchtung bekannt. Die Fahrzeugbeleuchtung umfasst im Frontbereich angeordnete Scheinwerfer, die an einer Fahrzeugkarosserie befestigt sind, wobei zur Befestigung jeweils eine Befestigungsstruktur vorgesehen ist, die einen Anbindungspunkt zur Anbindung des Scheinwerfers an die Fahrzeugkarosserie umfasst. Dabei ist im Bereich des Anbindungspunktes zumindest eine Schwenkachse gebildet, so dass der Scheinwerfer bei einem kollisionsbedingten Anprall an den Scheinwerfer um die Schwenkachse zumindest aus einem Kollisionsbereich schwenkbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Fahrzeug mit einer Fahrzeugbeleuchtung anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Fahrzeug weist eine Fahrzeugbeleuchtung auf, welche zumindest eine im Frontbereich angeordnete Scheinwerfervorrichtung umfasst, die an einer Fahrzeugkarosserie befestigt ist. Erfindungsgemäß ist an der Fahrzeugkarosserie zumindest ein in Richtung der zumindest einen Scheinwerfervorrichtung angeordnetes Anschubelement derart angeordnet oder ausgebildet, dass die zumindest eine Scheinwerfervorrichtung bei einem Anprall an dieselbe in eine vorgegeben Richtung bewegbar ist.
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Da die Scheinwerfervorrichtung mittels des Anschubelementes an der Fahrzeugkarosserie bei einem Anprall in eine vorgegebene Richtung bewegbar ist und somit gezielt an Kollisionsstellen vorbeiführbar ist, ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, dass die Scheinwerfervorrichtung hinsichtlich der eingetretenen Kollision weitestgehend beschädigungsfrei bleibt. Dadurch, dass das Risiko einer Beschädigung der Scheinwerfervorrichtung zumindest verringert ist, können Kosten zur Reparatur des Scheinwerfers und somit des Fahrzeuges eingespart bzw. verringert werden.
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Insbesondere bleibt die Scheinwerfervorrichtung bei einer Frontalkollision des Fahrzeuges mit relativ geringer Fahrgeschwindigkeit aufgrund des Anschubelementes im Wesentlichen unbeschädigt, so dass das Fahrzeug in Bezug auf eine Versicherungseinstufung günstiger einstufbar ist und somit auch ein Kundennutzen erhöht werden kann.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Anschubelement als ein Formelement an der Fahrzeugkarosserie ausgebildet ist. Das Anschubelement wird an die Fahrzeugkarosserie angeformt, so dass das Anschubelement kein separates Bauteil ist, welches mittels zusätzlicher Befestigungselemente an der Fahrzeugkarosserie befestigbar ist. Dadurch ist es möglich, Kosten hinsichtlich der Befestigung des Anschubelementes einzusparen.
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Vorzugsweise ist das Anschubelement in Richtung eines unteren Bereiches der Scheinwerfervorrichtung gerichtet an der Fahrzeugkarosserie ausgebildet, so dass die Scheinwerfervorrichtung mittels des Anschubelementes in diesem Bereich gezielt anstoßbar ist und somit durch die aus dem Anstoß resultierende Beschleunigung der Scheinwerfervorrichtung an definierten Kollisionsstellen, insbesondere der Fahrzeugkarosserie, vorbeiführbar ist. Aufgrund des Vorbeiführens an den potentiellen Kollisionsstellen bleibt die Scheinwerfervorrichtung weitestgehend beschädigungsfrei.
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In einer möglichen Ausbildung ist das Anschubelement in einem eine Abdeckscheibe der Scheinwerfervorrichtung umlaufenden Randbereich der Fahrzeugkarosserie ausgebildet, so dass das Anschubelement bei einer Kollision des Fahrzeuges nicht mit einem stoßempfindlichen Bereich der Scheinwerfervorrichtung kontaktiert und die Scheinwerfervorrichtung durch den Kontakt mit dem Anschubelement beschädigt wird.
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Bevorzugt besteht das Anschubelement aus Kunststoff und ist an die Fahrzeugkarosserie angespritzt, so dass es zur Befestigung des Anschubelementes an der Fahrzeugkarosserie keiner weiteren Befestigungselemente bedarf.
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Um das Risiko einer Beschädigung der Scheinwerfervorrichtung durch das Anschubelement selbst bei einer Kollision des Fahrzeuges zumindest zu verringern, ist zwischen dem Anschubelement und der Scheinwerfervorrichtung ein Pufferelement angeordnet. Beispielsweise ist das Pufferelement aus einem Schaum gebildet. Vorzugsweise ist das Pufferelement an einer der Scheinwerfervorrichtung zugewandten Fläche des Anschubelementes befestigt, wodurch ein verhältnismäßig harter Anstoß des Anschubelementes an die Scheinwerfervorrichtung im Wesentlichen vermieden werden kann.
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In besonders vorteilhafter Weise ist das Pufferelement elastisch verformbar, so dass ein kollisionsbedingter Anstoß des Anschubelementes an die Scheinwerfervorrichtung gedämpft erfolgt und dadurch eine Beschädigung der Scheinwerfervorrichtung durch den Kontakt mit dem Anschubelement weitestgehend ausgeschlossen ist. Da sich das Pufferelement nach dem Anstoß an die Scheinwerfervorrichtung in seine Ausgangsform verformt, kann es möglich sein, dass die Scheinwerfervorrichtung durch das Verformen des Pufferelementes erneut in die vorgegebene Richtung bewegbar ist.
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Bevorzugt ist das Anschubelement korrespondierend zu einer in der Scheinwerfervorrichtung angeordneten Ausformung ausgebildet und angeordnet, wodurch in vorteilhafter Weise eine Montagehilfe gebildet ist.
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Durch die Korrespondenz zwischen der Ausformung der Scheinwerfervorrichtung und dem Anschubelement ist vorteilhaft eine Ausrichtung einer Stoßfängereinheit während eines Montageprozesses entlang der Fahrzeughochachse, also in Z-Richtung, zu der Scheinwerfervorrichtung zu führen und zu fixieren. Dadurch ist es möglich, Spaltmaße einzuhalten und eine Passgenauigkeit und somit einen sicheren Sitz der Scheinwerfervorrichtung realisieren zu können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt eines Frontbereiches eines Fahrzeuges,
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2 schematisch in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt einer Schnittdarstellung des Frontbereiches und
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3 schematisch einen Ausschnitt einer Rückansicht einer Fahrzeugkarosserie im Frontbereich.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Ausschnitt eines Frontbereiches eines Fahrzeuges 1, wobei ein Teil eines Kühlergrills 2, ein Abschnitt einer Abdeckscheibe 3.1 einer in 2 gezeigten Scheinwerfervorrichtung 3 und ein Teil einer Stoßfängereinheit 4 als Bestandteil einer Fahrzeugkarosserie 6 dargestellt sind.
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Die Scheinwerfervorrichtung 3 weist ein Gehäuse 3.2 auf, in welchem zumindest ein nicht näher dargestelltes Leuchtmittel und wenigstens ein optisches Element, beispielsweise in Form eines Reflektors, angeordnet sind, wobei an dem Gehäuse 3.2 die Abdeckscheibe 3.1 in Form einer Streuscheibe angeordnet ist. Die Abdeckscheibe 3.1 ist randseitig umlaufend von der Stoßfängereinheit 4 als Bestandteil der Fahrzeugkarosserie 6 eingefasst, so dass für einen Betrachter im Wesentlichen nur die Abdeckscheibe 3.1 sichtbar ist.
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Mittels der Scheinwerfervorrichtung 3 als Fahrzeugbeleuchtung ist Licht in Fahrtrichtung des Fahrzeuges 1 abstrahlbar, wobei derartige im Frontbereich angeordnete Scheinwerfervorrichtungen 3 im Wesentlichen der Ausleuchtung eines unmittelbar vor dem Fahrzeug 1 liegenden Fahrstreckenabschnittes dienen. Insbesondere bei einer Frontalkollision des Fahrzeuges 1 auch bei niedriger Fahrgeschwindigkeit besteht die Gefahr, dass die Scheinwerfervorrichtung 3 zerstört wird oder mehrere im Frontbereich angeordnete Scheinwerfervorrichtungen 3 zerstört werden.
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Bei einer solchen Scheinwerfervorrichtung 3 handelt es sich um ein vergleichsweise kostenintensives Bauteil des Fahrzeuges 1, wobei es Ziel eines jeden Fahrzeugherstellers ist, dass verhältnismäßig viele Bauteile des Fahrzeuges 1 bei einer Kollision desselben unbeschädigt bleiben, so dass eine Schadenssumme minimiert wird und das Fahrzeug 1 dadurch hinsichtlich einer Fahrzeugversicherung vergleichsweise günstig einstufbar ist.
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Um zu erreichen, dass die jeweilige im Frontbereich des Fahrzeuges 1 angeordnete Scheinwerfervorrichtung 3 bei einer solchen Kollision mit einer verhältnismäßig geringen Fahrgeschwindigkeit weitestgehend unbeschädigt bleibt, ist ein Anschubelement 5 für die Scheinwerfervorrichtung 3 vorgesehen, wie in einer Schnittdarstellung in 2 gezeigt ist.
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Insbesondere ist in 2 eine Y-Schnittdarstellung eines Ausschnittes des Frontbereiches des Fahrzeuges 1 dargestellt. Der Y-Schnitt ist durch die Fahrzeugkarosserie 6 und einen Bauraum, in welchem die Scheinwerfervorrichtung 3 abschnittsweise angeordnet ist, geführt.
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Als Bestandteil der Fahrzeugkarosserie 6 besteht die Stoßfängereinheit 4 aus einem Grundträger 4.1 und einer Verkleidung 4.2, die im Wesentlichen vollflächig an dem Grundträger 4.1 angeordnet ist.
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Wie oben beschrieben, ist die Scheinwerfervorrichtung 3 an der Fahrzeugkarosserie 6, d. h. der Stoßfängereinheit 4, befestigt.
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Das Anschubelement 5 ist Bestandteil des Grundträgers 4.1 der Stoßfängereinheit 4 und als Formelement an den Grundträger 4.1 angeformt. Das Anschubelement 5 ist in den Grundträger 4.1 integriert, wobei das Anschubelement 5 beispielsweise aus Kunststoff gebildet ist und an den Grundträger 4.1 angespritzt ist. Dadurch sind keine weiteren Befestigungselemente zur kraft-, form- und/oder stoffschlüssigen Befestigung des Anschubelementes 5 an der Fahrzeugkarosserie 6 erforderlich.
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3 zeigt eine Rückansicht der Fahrzeugkarosserie 6, wobei gezeigt ist, dass das Anschubelement 5 in einem unteren Bereich des die Abdeckscheibe 3.1 der Scheinwerfervorrichtung 3 einfassenden Randbereiches der Fahrzeugkarosserie 6, d. h. des Grundträgers 4.1, ausgebildet ist. Das Anschubelement 5 ist also in Bezug auf die Stoßfängereinheit 4 unterhalb der Abdeckscheibe 3.1 in einem dem Kühlergrill 2 zugewandten Bereich ausgebildet.
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Dabei weist das Anschubelement 5 in seinem Querschnitt eine Rechteckform auf und erstreckt sich in Richtung des Gehäuses 3.2 der Scheinwerfervorrichtung 3, wobei zwischen dem Gehäuse 3.1 und dem Anschubelement 5 ein Abstand gebildet ist. Das Anschubelement 5 weist zudem derartige Abmessungen auf, dass dasselbe im Vergleich zu weiteren an der Fahrzeugkarosserie 6 in Richtung der Scheinwerfervorrichtung 3 ausgebildeten Ausformungen und/oder angeordneten Bauteile einen geringsten Abstand aufweist, sich also räumlich am nächsten zu der Scheinwerfervorrichtung 3 befindet.
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Das Anschubelement 5 dient dazu, die Scheinwerfervorrichtung 3 im Fall einer Kollision, insbesondere einer Frontalkollision, eine Richtung, in die sich die Scheinwerfervorrichtung 3 bewegen soll, vorzugeben. Mit anderen Worten erfährt die Scheinwerfervorrichtung 3 mittels des Anschubelementes 5 einen Richtungsimpuls.
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Wird die Stoßfängereinheit 4 dadurch, dass das Fahrzeug 1 mit seinem Frontbereich mit einem Objekt, beispielsweise einem weiteren Fahrzeug, kollidiert durch Deformation in Richtung der Scheinwerfervorrichtung 3 gedrückt, kontaktiert das Anschubelement 5 mit der Scheinwerfervorrichtung 3. Da die Scheinwerfervorrichtung 3 vorzugsweise ausschließlich mit dem Anschubelement 5 bei Stoßbeanspruchung der Fahrzeugkarosserie 6 im Bereich der Stoßfängereinheit 4 kontaktiert und das Anschubelement 5 in Richtung der Scheinwerfervorrichtung 3 bewegt wird, wird diese mit einem definierten Richtungsimpuls durch das Anschubelement 5 beaufschlagt.
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Mittels des Richtungsimpulses ist die Richtung, in welche sich die Scheinwerfervorrichtung 3 bewegen soll, vorgebbar, so dass dieselbe definiert an Kollisionsstellen vorbeigeführt wird und dadurch im Wesentlichen beschädigungsfrei bleibt. D. h., dass mittels des Anschubelementes 5 eine Bewegungsrichtung der Scheinwerfervorrichtung 3 vorgebbar ist, so dass sich diese weitestgehend aus einem Kollisionsbereich bewegt und dadurch das Risiko von Beschädigungen der Scheinwerfervorrichtung 3 zumindest vermindert ist.
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Um die Scheinwerfervorrichtung 3 bei Beaufschlagung mit dem Richtungsimpuls durch das Anschubelement 5 nicht zu beschädigen, kann vorgesehen sein, zwischen der Scheinwerfervorrichtung 3 und dem Anschubelement 5 ein nicht näher dargestelltes Pufferelement anzuordnen.
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Bevorzugt ist das Pufferelement an einer der Scheinwerfervorrichtung 3 zugewandten Fläche des Anschubelementes 5 angeordnet und befestigt, so dass eine Pufferwirkung bei Auftreffen des Anschubelementes 5 auf die Scheinwerfervorrichtung 3 weitestgehend sichergestellt werden kann.
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Das Pufferelement ist insbesondere aus einem elastisch verformbaren Material, beispielsweise einem Schaum gebildet. Wirkt kollisionsbedingt eine Kraft auf die Fahrzeugkarosserie 6 und diese deformiert sich in Richtung des Gehäuses 3.2 der Scheinwerfervorrichtung 3, kontaktiert als erstes das an dem Anschubelement 5 befestigte Pufferelement mit der Scheinwerfervorrichtung 3, wobei sich dasselbe verformt. Wirkt kollisionsbedingt keine Kraft mehr auf die Fahrzeugkarosserie 6 kann es sein, dass das Anschubelement 5 wieder zu der Scheinwerfervorrichtung 3 beabstandet ist, wodurch sich das Pufferelement in seine Ausgangsform zurückverformt und aus dem Zurückformen ein zusätzlicher Bewegungsimpuls auf die Scheinwerfervorrichtung 3 resultieren kann.
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Darüber hinaus dient das Anschubelement 5 als Montagehilfe, wobei mittels des Anschubelementes 5 die Stoßfängereinheit 4 bestehend aus dem Grundträger 4.1 und der Verkleidung 4.2 während eines Montageprozesses entlang der Fahrzeughochachse, also in Z-Richtung, zu der Scheinwerfervorrichtung 3 zu führen und in einer vorgegebenen Position zu fixieren. Hierzu weist die Scheinwerfervorrichtung 3 eine korrespondierend zu dem Anschubelement 5 ausgebildete Ausformung 3.3 auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012005496 A1 [0002]