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Die Erfindung betrifft eine Matratzenunterfederung mit angelenktem, in der Neigung verstellbarem Beinteil, wobei an der Matratzenunterfederung eine Welle mit geeigneter Antriebsvorrichtung drehbar gelagert ist, von der ein Stellhebel abragt, mittels dessen das aus zwei Teilen bestehende Beinteil neigungseinstellbar ist, wobei das Beinteil um eine nahe der Mitte des Tragrahmens der Matratzenunterfederung rahmenseitig gehaltene Achse schwenkbar ist und der Kniebereich mit einer Vorrichtung bis auf eine definierte Höhe angehoben wird, wobei die Vorrichtung dabei verhindert, dass das Beinteil beim Hochfahren unter vertikaler Belastung einknicken kann.
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Bei gängigen, motorisch verstellbaren Matratzenunterfederung wird die Unterschenkelstütze mittels eines schwenkbaren Stellhebels angehoben, um das Beinteil dieser Unterfederung in verschiedene, für den Nutzer angenehme, respektive hilfreiche Positionen zu bringen. Da die Stellkraft auf die Unterschenkelstütze einwirkt, besteht die Gefahr, dass bei einer vertikalen Belastung im Bereich des Knieknicks der Unterfederung während des Anhebevorgangs der Kniebereich durchgedrückt wird und sich ein negativer Knieknickwinkel ausbilden kann. Wird die motorische Verstellung durch den Nutzer nicht unterbrochen, führt dies zwangsläufig zu einer Zerstörung der Matratzenunterfederung.
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In der
DE 94 10 273 U1 und in der
DE 296 20 167 U1 ist ein Bettrahmen offenbart; dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterschenkelstütze ein mittels einer Antriebsvorrichtung schwenkbarer Stellhebel angelenkt ist und bei dem an der Gelenkstelle zwischen Unter- und Oberschenkelstütze Zwangsführungs- und Wegbegrenzungsmittel angeordnet sind, mittels derer beim Hochschwenken der abgesenkten Oberschenkel- und Unterschenkelstütze aus der rahmenparallelen Lage der Schwenkweg gegen eine gegensinnige Knicklage geschützt wird. Das Wegbegrenzungsmittel wird durch einander im Gelenkbereich überlappender Laschen mit bogenartigem Langloch und in dieses eingreifende Bolzen beschrieben. Dadurch soll erreicht werden, dass in der Strecklage die Gelenkstelle zwischen Oberschenkelstütze und Unterschenkelstütze gegen vertikal von oben auftretende Druckbelastungen gesperrt ist, so dass ein Durchknicken in diesen Bereichen der horizontalen Strecklage ausgeschlossen ist.
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Ein gesteuertes Anheben ausschließlich des Kniebereichs ist mit dieser Vorrichtung nicht vorgesehen.
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Aus der
DE 90 11 742 U1 ist ein Matratzenrahmen mit angelenktem, in der Neigung verstellbarem Fußteil bekannt, wobei am Matratzenrahmen eine Welle motorisch drehbar gelagert ist, von der ein Hebel abragt, mittels dessen das Fußteil neigungseinstellbar ist, wobei das Fußteil, welches aus zwei Teilen gebildet ist, von einem von einer ersten Welle abragenden Hebel an der Unterseite eines der beiden Teile nahe deren Trennstelle insbesondere abrollbar, abgestützt wird sowie von einem zweiten Hebel, welcher von einer weiteren rahmenseitig gelagerten Welle abragend angeordnet ist, an der Unterseite des das Ende des Fußteiles bildenden Teiles nahe dessen freien Ende geführt wird.
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Ein gesteuertes Anheben nur des Kniebereichs ist in dieser Schrift nicht beschrieben. Die zwar gegen ein Einknicken des Kniegelenkes wirksame Ausführung, benötigt eine zusätzliche Welle mit den das Fußteil abstützenden Hebeln sowie des Weiteren Führungen und ist somit material- und kostenintensiv.
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Der Erfindung war die Aufgabe gestellt, eine einfache, kostengünstige sowie funktionssichere Lösung zu bieten, bei der ein Durchknicken des Kniebereichs bei vertikaler Belastung während des Verstellvorgangs des Fußteils eines Matratzenrahmens zuverlässig verhindert wird und der Kniebereich ohne einen zusätzlichen Antrieb zuerst, vorauseilend angehoben werden kann.
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Sie löst diese Aufgabe in einer bevorzugten Lösung dadurch, dass an einem zur Verstellung des Beinbereichs einer Unterfederung vorgesehenen Stellhebel, welcher an einem an der Unterschenkelstütze angebrachten Stützwinkel angelenkt ist, ein zusätzlicher nach oben abstehender Stütznocken oder auch Hebel vorgesehen ist, welcher bei Betätigung der Antriebsvorrichtung entweder das Oberschenkelteil, den Kniebereich oder das Unterschenkelteil im Bereich des Kniegelenks stabil unterstützt und den Kniebereich gegenüber dem Fußende vorauseilend zuerst nach oben bewegt. Der Stütznocken gleitet dabei entlang einer Gleitfläche auf der Unterseite der Unterfederung. In einer höheren Lage des Beinteils ist diese Unterstützung nicht mehr notwendig und das Beinteil hebt vom Stütznocken ab. Es versteht sich, dass die Funktionsglieder dieser Vorrichtung auch in umgekehrter Anordnung eingesetzt werden können, so dass der Stütznocken oder auch eine andere Vorrichtung zur Beabstandung zwischen dem Beinteil und dem Stellhebel auch an Bereichen des Beinteils angebracht sein kann. In diesem Fall gleitet der Stütznocken auf dem Stellhebel, bevor er in einer höheren Stellung des Beinteils abhebt. Des Weiteren versteht sich, dass der zusätzlich Stütznocken oder Hebel auch separat direkt an der angetriebenen Welle angebracht sein kann.
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Um die Funktion eines gegenüber dem Fußende der Unterfederung vorauseilenden Kniebereichs und dem damit verbundenen Knieknick zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass ein Bolzen an der Anlenkstelle des Stellhebels in einem Langloch oder in einer anderen Vorrichtung gleiten kann, bevor er den mechanischen Kraftschluss erfährt, um auch den Fußbereich der Unterschenkelstütze anzuheben.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Langloch oder eine andere Vorrichtung so geformt ist, dass bei der Hochbewegung des Stellhebels auf die Anlenkstelle eine Zugkraft entsteht, welche zu einem zusätzlichen, den Kniebereich anhebenden Drehmoment führt. So kann beispielsweise die Führung für den Bolzen in Form des Langlochs schräg gestellt oder auch bogenförmig ausgelegt sein. Ebenfalls ist eine Lösung geeignet, bei der der an der Anlenkstelle beispielsweise am Stützwinkel angreifende Stellhebel zweigliedrig ausgeführt ist. Beim Verdrehen der Welle durch Betätigung des Antriebs verkürzt sich solch ein mehrgliedriger Stellhebel. Die dabei über den Stützwinkel entstehende Zugkraft baut ein Drehmoment auf die Gelenkstelle im Kniebereich auf und hebt den Kniebereich an. Am Drehpunkt der Knickstelle des zweigliedrigen Hebels ist für diese Lösung ein Anschlag vorzusehen, welcher es ermöglicht, den Hebel ab einem ausreichenden Knieknick zu stabilisieren, um dann die Hubfunktion für das gesamte Beinteil vorzunehmen.
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In einer speziellen Anordnung von Stellhebel zur Anlenkstelle kann in einer vereinfachten Form auch auf den zusätzlichen Stütznocken verzichtet werden, da allein durch das schräg gestellte oder bogenförmig ausgebildete Langloch oder durch den zuletzt beschriebenen mehrgliedrigen Stellhebel, die Zugkraft auf die Anlenkstelle zu einem ausreichenden Drehmoment führt, um den Kniebereich sicher anzuheben und dadurch einen negativen Knieknickwinkel zu verhindern.
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In den Figuren der Zeichnung sind in seitlicher Ansicht 3 schematisierte Ausführungsbeispiele der Erfindung in je drei Lagen dargestellt.
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Es zeigen
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1–3 drei unterschiedliche Lagen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung in dem der Kniebereich (10) von einem Stütznocken (16) am Stellhebel (8) getragen angehoben wird und diese Hubfunktion zusätzlich durch ein zusätzliches Drehmoment im Gelenk (7) des Kniebereichs (10) unterstützt wird, welches aus der Zugkraft, die bei der Hubbewegung zwischen dem Stellhebel (8) und der Anlenkstelle (11) entsteht, resultiert.
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4–6 drei unterschiedliche Lagen einer Variante, bei der das Anheben des Kniebereichs (10) ausschließlich durch das Drehmoment im Gelenk (7) des Kniebereichs (10), welches aus der Zugkraft, die bei der Hubbewegung zwischen dem Stellhebel (8) und der Anlenkstelle (11) entsteht, erreicht wird.
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7–9 drei unterschiedliche Lagen einer anderen Variante, bei der ein stabiles Anheben des Kniebereichs (10) durch ein Gleitteil (17) realisiert wird, das im Kniebereich (10) an der Unterschenkelstütze (6) angebracht ist und auf dem Stellhebel (8) gleitet, bevor im weiteren Hubvorgang der Stellhebel (8) am Stützwinkel (12) in Eingriff kommt und das gesamte Beiteil (4) anhebt.
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Die erfindungsgemäße Matratzenunterfederung besteht aus einem Außengestell (3) sowie einem von diesem gehaltenen Innenrahmen, welcher wie allgemein üblich aus einem nicht verstellbaren Sitz- oder Beckenbereich besteht und aus verstellbaren Kopf-, Rücken- und Beinbereichen. Es versteht sich allerdings, dass kein expliziter nicht verstellbarer Sitz- oder Beinbereich gegeben sein muss, erfindungsgemäß funktionieren die ausgeführten Lösungen auch dann, wenn sich ein verstellbares Beinteil direkt dem Kopf- und Rückenteil anschließt.
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In der dargestellten Zeichnung ist in den unterschiedlichen Figuren jeweils nur der Bereich des Beinteils (4) gezeigt. So zeigt die 1 des bevorzugten Ausführungsbeispiels die flache, zum Außengestell (3), rahmenparallele Lage der Oberschenkelstütze (5) und der Unterschenkelstütze (6) des Beinteils (4) einer – durch eine spezielle, hier nicht dargestellten Antriebsvorrichtung – verstellbaren Bettunterfederung. Die Unterschenkelstütze (6) wird im Kniebereich (10) durch einen Stütznocken (16) des Stellhebels (8) getragen. Der Stellhebel (8) ist zusätzlich über ein Langloch (13) mit dem Bolzen (11) des Stützwinkels (12) verbunden. Der Bolzen (11) ist gleichzeitig die Anlenkstelle, über die die Unterschenkelstütze (6) im weiteren Bewegungsablauf gestützt nach oben bewegt wird. In dieser Lage übt der Stellhebel (8) noch keine Zugkraft über das Langloch (13) auf den Bolzen oder die Anlenkstelle (11) des Stützwinkels (12) auf, es liegt somit auch noch kein Drehmoment am Gelenk (7) an, um den Kniebereich (10) nach oben zu bewegen.
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Die 2 zeigt den durch eine höher gestellte Lage des Stellhebels (8) angehobenen Kniebereich (10) und das noch auf dem Auflagewinkel (20) liegende Fußende (18) der Unterschenkelstütze (6), welche in dieser Ausführung nahe des Gelenks (7) im Kniebereich (10) durch den Stütznocken (16) gestützt und angehoben ist. Der Bolzen (11) befindet sich in einer gegenüber der vorigen jetzt versetzten Lage im Langloch (13) des Stellhebels (8). Der Stellhebel übt nun eine Zugkraft auf den Bolzen (11) aus, welche sich über den Stützwinkel (12) als Drehmoment auf das Gelenk (7) im Kniebereich (10) auswirkt und somit die durch den Stütznocken (16) verursachte Hubbewegung des Kniebereichs (10) unterstützt.
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In der 3 ist eine noch höher gestellte Position dargestellt. Die Unterschenkelstütze (6) hat sich vom Stütznocken (16) abgehoben, das Fußende (18) der Unterschenkelstütze (6) ist jetzt ebenfalls angehoben, der Anstellwinkel des Gelenks (7) im Kniebereich (10) ist inzwischen bereits so groß, dass keine Gefahr des Durchknickens bei einer vertikalen Belastung im Kniebereich (10) mehr besteht.
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Die 4 zeigt die flache, zum Außengestell (3), rahmenparallele Lage der Oberschenkelstütze (5) und der Unterschenkelstütze (6) des Beinteils (4) einer Variante, bei der auf einen zusätzlichen Stütznocken verzichtet wird. Auch hier wird eine der vielen möglichen, zur Verstellung der Matratzenunterfederung notwendigen Antriebsvorrichtungen nicht explizit gezeigt. Ein sicheres Anheben des Kniebereichs (10) soll hier ausschließlich durch das Drehmoment im Gelenk (7) des Kniebereichs (10) erreicht werden, welches aus der Zugkraft resultiert, die bei der Hubbewegung des zweigliedrigen Stellhebels (14) zwischen der Welle (9) und der Anlenkstelle (11) entsteht.
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Wie in 5 ersichtlich, ergibt sich beim Verschwenken des zweigliedrigen Stellhebels (14) durch ein Einknicken an der Knickstelle (19) eine Verkürzung der Distanz zwischen dem Drehpunkt der Welle (9) und der Anlenkstelle (11) am Stützwinkel (12), es entsteht so die beschriebene Zugkraft an der Anlenkstelle (11). Am Drehpunkt der Knickstelle des zweigliedrigen Hebels ist für diese Lösung ein Anschlag (15) vorgesehen, welcher es ermöglicht, den Hebel ab einem ausreichenden Knieknick zu stabilisieren, um dann die in 6 gezeigte Hubfunktion für die ganze Unterschenkelstütze vorzunehmen.
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In der in 7 gezeigten Variante, hier in der zum fixen Außengestell (3), rahmenparallelen Lage der Oberschenkelstütze (5) und der Unterschenkelstütze (6) des Beinteils (4), wird die zuvor beschriebene Verkürzung des Weges zwischen der Welle und der Anlenkstelle an der Unterschenkelstütze dadurch ermöglicht, dass der Stellhebel erst bei Erreichen der definierten Anhebung des Kniebereichs in Eingriff kommt. Die Anhebung des Kniebereichs (10) erfolgt durch ein nahe dem Gelenk (7) an der Unterschenkelstütze (6) angebrachtes Gleitteil (17), das beim Verschwenken des hier bogenförmigen Stellhebels (8) auf diesem entlang gleitet.
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Die 8 zeigt die Position mit der maximalen Anhebung des Kniebereichs (10). Hier kommt der Stellhebel (8) am Bolzen (11) des Stützwinkels (12) in Eingriff und hebt das gesamte Beinteil (4) an, wobei das Gleitteil (17) beim weiteren Verschwenken vom Stellhebel (8) abgehoben wird, wie in 9 dargestellt.
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Es versteht sich, dass die beschriebenen Gelenke, Winkel, Nocken, Bolzen, Langlöcher, Stellhebel, Knickstellen etc. jeweils gleichartig an der Matratzenunterfederung angeordnet sind, so dass sie jeweils als Paare und ihre Bestandteile in der Mehrzahl angesprochen sind.
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Die Erfindung ist auch nicht auf ein konkretes der Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Matratzenunterfederung
- 3
- Außengestell
- 4
- Beinteil
- 5
- Oberschenkelstütze
- 6
- Unterschenkelstütze
- 7
- Gelenk
- 8
- Stellhebel
- 9
- Welle
- 10
- Kniebereich
- 11
- Bolzen/Anlenkstelle
- 12
- Stützwinkel
- 13
- Langloch
- 14
- zweigliedriger Stellhebel
- 15
- Anschlag
- 16
- Stüznocken
- 17
- Gleitteil
- 18
- Fußende
- 19
- Knickstelle
- 20
- Auflagewinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 9410273 U1 [0003]
- DE 29620167 U1 [0003]
- DE 9011742 U1 [0005]