-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Airbagmodul für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Gehäuse für ein Airbagmodul nach dem Anspruch 9.
-
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Airbagmodule für Kraftfahrzeuge bekannt. Diese weisen in an sich bekannter Weise einen Airbag (auch als Gassack bezeichnet) auf, der mit einer Aufblasvorrichtung, insbesondere einem Gasgenerator, derart verbunden ist, dass der Gassack im Falle eines Aufpralls aufgeblasen wird und somit einen sicheren Schutz für den Fahrzeuginsassen bietet.
-
Die bisher bekannten Airbagmodule weisen ein Airbaggehäuse auf, in das ein Gasgenerator mit einem allseitig umlaufenden Montageflansch eingesetzt wird. Der Gasgenerator füllt in eingesetztem Zustand ganz oder teilweise eine Öffnung im Boden des Gehäuses aus. Dabei ist entweder, wie aus der
JP 2009-113 633 A bekannt, der Gassack gleichzeitig zwischen dem Montageflansch und dem Gehäuseboden festgeklemmt oder der Gassack ist direkt am Gehäuseboden befestigt, wie in der
DE 10 2008 033 201 A1 und
DE 10 2006 020 575 A1 gezeigt. Auch aus der
DE 10 2007 058 546 A1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der der Gasgenerator direkt auf dem Gehäuseboden angebracht ist, wobei der Gassack zwischen Gehäuseboden und Gasgenerator festgeklemmt ist.
-
Es sind weiterhin Gaserzeuger bekannt, die bei Zündung einen Gasstrom von hoher Geschwindigkeit erzeugen. Der Gasstrom ist zu einem konvergierenden Ende einer konvergierenden/divergierenden Düse gerichtet und gelangt anschließend in den aufblasbaren Airbag.
-
Der Gasgenerator weist weiterhin Zündmittel auf, die im Kollisionsfall betätigt werden, um die brennbare Mischung von Gasen in der Speicherkammer in Folge des Aufpralls zu zünden.
-
Bei einem Gasgenerator mit einer sehr heißen Gaserzeugung besteht jedoch das Problem, dass sehr hohe Temperaturen auf den umlaufenden Montageflansch, den Gassack und den Gehäuseboden wirken. Unter extremen Umständen kann es hierbei zum Verlust der Festigkeit eines dieser Bauteile des Airbagmoduls kommen.
-
Zwar sind aus der
DE 102 96 947 B4 und
US 2008/0 284 144 A1 Vorrichtungen bekannt, die aus Sicherheitsgründen Entlüftungsöffnungen zwischen dem Innenraum des Gassacks und dem Gehäuseboden zur Entlüftung des zuvor erzeugten Gases aus einer (Öffnung im Gehäuseboden in die Umgebung aufweisen. Allerdings dienen diese Entlüftungsöffnungen nicht zur Kühlung der einzelnen Teile des Airbagmoduls. Auch aus der
JP 2012-71 754 A und
JP 2007-223 460 A sind Vorrichtungen bekannt, die eine Entlüftung des Gassackinnenraumes über einen Gasauslass im Gehäuseboden in die Umgebung herbeiführen können, jedoch bewirken auch diese Entlüftungsvorrichtungen keine Kühlung der einzelnen Teile des Airbagmoduls.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Airbagmodul für ein Fahrzeug mit einem Airbaggehäuse bereit zu stellen, so dass eine sichere Entfaltung des Gassackes gewährleistet wird, ohne dass sich die hohen Temperaturen auf den einzelnen Teile des Airbagmoduls negativ auswirken.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Airbagmodul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Das erfindungsgemäße Airbagmodul für ein Fahrzeug weist einen Airbag oder Gassack und eine Aufblasvorrichtung, insbesondere einen Gasgenerator, auf, welche in einem Gehäuse mit einem entsprechend ausgebildeten Gehäuseboden aufgenommen werden. Der Gehäuseboden weist hierbei eine Ausnehmung zur Aufnahme der Aufblasvorrichtung auf, wobei die Aufblasvorrichtung einen Montageflansch aufweist. Erfindungsgemäß ist der Gehäuseboden mit Rippen oder Stegen versehen, die derart angeordnet sind bzw. ist, dass Luftströmungskanäle entstehen, wobei der Montageflansch im montierten Zustand auf den Rippen oder Stegen aufliegt. Dadurch wird erreicht, dass der Gassack zwischen den Rippen oder Stegen und dem Montageflansch eingeklemmt ist. Die Stege und die Rippen sind derart angeordnet, dass zwischen jeweils zwei benachbarten Rippen oder Stegen entweder eine Durchgangsöffnung oder durch Überlappung der benachbarten Enden der Rippen oder Stege eine düsenförmige Öffnung entsteht, so dass die Umgebungsluft leicht durch diese Öffnungen durchströmen kann und im Inneren der Gehäuseöffnung geleitet werden kann. Dadurch, dass die Rippen oder die Stege vorzugsweise teilweise überlappend und voneinander beabstandet angeordnet sind, kann die zwischen zwei Rippen oder Stege durchströmende Luft in eine Richtung oder in dieselbe Richtung geleitet werden. Es kann aber auch erreicht werden, dass eine Verwirbelung der Luft um die Durchgangsöffnung herum erzeugt wird, so dass die warme Luft durch die von Außen hineinströmende Umgebungsluft aus der Gehäuseöffnung verdrängt wird.
-
Durch die Luftströmungskanäle wird erreicht, dass beim Aktivieren des Gasgenerators im Falle eines Fahrzeugaufpralls und der daraufhin erfolgten heißen Gaserzeugung, ein Luftstrom im Inneren des Gehäuses und insbesondere im Bereich des Gehäusebodens, in dem sich der Gasgenerator und der Gassack befinden, entsteht, so dass eine Abkühlung des Airbagmoduls bewirkt wird.
-
Durch diese einfache erfindungsgemäße Anordnung wird erreicht, dass die sehr hohen Temperaturen, die nicht nur auf den Gassack wirken, sondern auch im Gehäuseboden und insbesondere im Bereich des Flansches einer Gehäuseöffnung oder Vertiefung im Gehäuseboden, in der der Gasgenerator angebracht wird, entstehen, schnell gesenkt werden können. Die Festigkeit der einzelnen Bauteile des Airbagmoduls wird somit nicht beeinträchtigt.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht vor, dass die Rippen oder Stege um den Umfang der Gehäuseöffnung verteilt angeordnet sind. Bei einer im Wesentlichen kreisförmigen Gehäuseöffnung sind diese entsprechend gebogen ausgebildet und folgen dabei den Umfang der Öffnung.
-
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
-
1: eine perspektivische Darstellung eines Details eines erfindungsgemäßen Airbagmoduls und
-
2: eine perspektivische Darstellung des Gasgenerators.
-
1 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines Details eines erfindungsgemäßen Airbagmoduls 10 für ein Fahrzeug im Bereich eines Gehäuses 12 des Airbagmoduls 10 in Draufsicht gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
Die 1 zeigt das Innere des Gehäuses 12 in einer perspektivischen Darstellung ohne Abdeckung. Das Gehäuse 12 weist einen Gehäuseboden 14 auf, welcher eine Gehäuseöffnung 16, die eine Ausnehmung im Gehäuseboden 14 ist und in diesem Ausführungsbeispiel kreisförmig ausgebildet ist, aufweist. In der Gehäuseöffnung 16 wird eine hier nicht dargestellte Aufblasvorrichtung, insbesondere ein Gasgenerator, aufgenommen, welcher mit einem ebenfalls nicht gezeigten Gassack oder Airbag im eingebauten Zustand in Verbindung steht.
-
Wie aus der 1 ersichtlich, sind Öffnungen 26 für Befestigungsbolzen vorgesehen, die am Gehäuseboden 14 und der Gehäuseöffnung 16 benachbart ausgebildet sind. Die Öffnungen 26 dienen der Befestigung des Gasgenerators und des Gassacks im Gehäuse 12.
-
Der Gehäuseboden 14 weist erfindungsgemäß Rippen 18 auf, die am Gehäuseboden 14 befestigt sind und um die Gehäuseöffnung 16 herum angeordnet sind. Wie aus der 1 ersichtlich, weisen die Rippen 18 unterschiedliche Längen auf und sind gebogen ausgebildet.
-
Die Gehäuseöffnung 16, in der der Gasgenerator und der damit verbundene Gassack oder Airbag zumindest teilweise angebracht werden, weist einen umlaufenden Montagebereich 20 auf, welcher in diesem Ausführungsbeispiel mit einem Absatz 24 versehen ist.
-
Wie aus der 1 ersichtlich, sind weitere Rippen 18' vorgesehen, die am Montageflansch 20 an seinem oberen Rand fest angebracht sind, so dass bei einer nach Aktivierung des Gasgenerators Entfaltung des Gassackes, welcher zwischen dem Montageflansch 20 und dem Gasgenerator im eingesetzten Zustand eingeklemmt ist, die Reibung zusätzlich erhöht wird und der Gassack besser in der gewünschten Position im aufgeblasenem Zustand gehalten werden kann.
-
Erfindungsgemäß sind die Rippen 18, die am Gehäuseboden 14 befestigt sind und die Rippen 18', die am oberen Rand des Montageflansches 20 der Gehäuseöffnung 16 befestigt sind, derart voneinander beabstandet oder einander überlappend angeordnet, dass Luftströmungskanäle 22, 22', über welche vor allem Umgebungsluft angesaugt und im Inneren des Gehäuses 12 im Bereich der Gehäuseöffnung 16 geleitet wird, entstehen. Die Luftströmungskanäle 22, 22' sind derart dimensioniert und verteilt, dass eine Verwirbelung der angesaugten Luft realisiert werden kann, so dass die kalte Luft angesaugt und die warme Luft aus den anderen Kanälen 22, 22' abtransportiert werden kann.
-
Wie aus der 1 ersichtlich, sind jeweils zwei benachbarte Rippen 18, 18' derart angeordnet, dass ihre Enden miteinander korrespondieren und voneinander beabstandet sind, so dass eine Art Durchgangsöffnung für die durchströmende Luft entsteht. Die am Gehäuseboden 14 um die Gehäuseöffnung 16 herum angebrachten Rippen 18 sind aber auch derart angeordnet, dass sie die am Montageflansch 20 angebrachten Rippen 18' teilweise überlappen, so dass Luftströmungskanäle 22' in Form einer düsenartigen Öffnung entstehen.
-
Die Luftströmungskanäle 22, 22' sind derart angeordnet, dass sie mit den am Montageflansch 20 ausgebildeten Nuten 24 zusammenwirken, so dass die durchströmende Luft auch in die Nuten 24 gelangt und daher eine zusätzliche Abkühlung des Gehäuses 14 im Bereich des Gasgenerators bewirkt. Es ist zu bemerken, dass die Kühlluft aus der Umgebung angesaugt wird, um eine schnelle Abkühlung der einzelnen Bestandteile des Airbagmoduls 10 zu erreichen. Damit kann der unerwünschte Verlust der Festigkeit der einzelnen Bestandteile des Airbagmoduls infolge einer Aktivierung des Gasgenerators, die mit hohen Temperaturen aufgrund der erhitzten Gasmischung verbunden ist, wesentlich reduziert werden.
-
Anstatt Rippen 18, 18' kann auch eine rippenähnliche Struktur, die aus einzelnen Stegen besteht und welche miteinander in ähnlicher Weise wie die Rippen 18 zusammenwirkt, am Gehäuseboden 14 und am Montageflansch 20 angebracht und befestigt sein. Eine andere Anordnung der Rippen auf dem Gehäuseboden 14 und/oder auf dem Montageflansch 20 ist ebenfalls möglich, um den gewünschten Kühleffekt zu erzielen.
-
Die 2 zeigt einen Gasgenerator 30, der einen Montageflansch 32 aufweist. Am Montageflansch 32 sind vier Befestigungsbolzen 34 angeordnet, über die der Gasgenerator 30 am Gehäuseboden 14 befestigt wird. Der Montageflansch 32 liegt im montierten Zustand auf den Rippen 18, 18' auf, so dass der hier nicht dargestellte Gassack im montierten Zustand zwischen den Rippen 18, 18' und dem aufliegenden Montageflansch 32 eingeklemmt ist.
-
In einer alternativen auch erfindungsgemäßen Ausführungsform können die Rippen 18, 18' ganz oder zumindest teilweise auf dem Montageflansch 32 angeordnet sein.