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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Airbagmoduls
und ein Airbagmodul dazu gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 beziehungsweise des Anspruchs 6.
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Aus
der gattungsbildenden
EP
0.546 655 B1 ist ein so genanntes Airbag-Rückhaltesystem für den Fahrer
eines Kraftfahrzeuges bekannt, bei dem innerhalb eines topfartigen
Containers ein Gasgenerator zur Erzeugung eines einen Gassack aufblasenden
Treibgases angeordnet ist. Des Weiteren ist wenigstens eine Ansaugöffnung im
Boden des Containers zum Ansaugen von Außenluft in den Container und/oder
in den Gassack vorgesehen.
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Die
Ansaugöffnung
kann mit einer passiv nach innen öffnenden Abdeckklappe in Form
einer flexiblen Folie versehen sein, die ihrerseits während des
Ansaugens von Luft beziehungsweise der Ausbildung eines Unterdrucks
im Container sich anhebt und damit das Einströmen von Außenluft zulässt. Wenn dagegen im Gassack
des Airbagmoduls der Druck erhöht
ist, wird das Zurückströmen des
erzeugten Gasgemisches dadurch verhindert, dass die Abdeckklappe
sich auf die Ansaugöffnung
legt.
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Als
vorteilhaft wird in dieser Druckschrift angegeben, dass durch vorstehende
Maßnahme
im Wesentlichen die Temperatur des in den Gassack strömenden Treibgases
infolge einer Durchmischung desselben mit Außenluft, und ferner auch das
erforderliche Treibgasvolumen selbst herabgesetzt werden können, woraus
Material-, Kosten- und Bauraumersparnisse resultieren, da der Gasgenerator
kleiner ausgebildet sein kann.
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Ferner
ist festzustellen, dass die vorgeschlagene Abdeckklappe zwar eine
gewisse, vom Innendruck des Gassacks abhängige Regelung des Luftdurchlasses
durch die Luftansaugöffnungen
hindurch ermöglicht
und damit einen fest eingestellten Innendruck gewährleisten
sowie einen zu hohen Innendruck im Gassack verhindern kann, jedoch
stellt diese Regelung eine an sich passive Regelung dar, die nicht
geeignet ist, unterschiedlichste rückhalterelevante Randbedingungen
zu berücksichtigen.
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Derartige
Randbedingungen können
solche sein, die ein Unfallereignis im Hinblick auf die Schwere
der Auswirkungen auf einen Fahrzeuginsassen begleiten, wie beispielsweise
das Körpergewicht
des jeweiligen Fahrzeuginsassen, dessen aktuelle Sitzposition, die
Aufprallgeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs auf ein Hindernis und
dergleichen.
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Durch
die
DE 25 03 447 C2 ist
zudem ein luftansaugendes Gassack-Aufprallschutzsystem offenbart,
welches mindestens eine als Rückschlagventil
dienende Klappe an der Innenoberfläche des Gassackes vorsieht,
die normalerweise eine Ansaugöffnung
verschließt,
wenn sich der Gassack im zusammengelegten Zustand befindet. Diese
Ansaugöffnung
wird freigegeben, wenn der Gassack in seine bestimmungsgemäße Schutzstellung
bewegt wird. Im Wesentlichen wird dazu vorgeschlagen, dass die Klappe
des Ansaugventils derart an der Innenseite des Gassackes befestigt
ist, dass diese bei der Ausdehnung des Gassackes durch denselben
fortschreitend von der durch die Klappe abdeckbaren Ansaugöffnung abgezogen
wird. Auch dieser in Abhängigkeit von
der Ausdehnung des Gassackes realisierte graduelle Lufteinlass in
den sich aufblähenden
Gassack stellt ebenfalls eine an sich passive Regelung mit den vorstehend
bereits beschriebenen Nachteilen dar.
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Außerdem wird
mit der WO 96/29215 vorgeschlagen, ein Ventil zum Einlass von Umgebungsluft in
den Gassack gezielt zu öffnen,
wenn der Motor des Kraftfahrzeugs aktiviert wird. Durch diese Maßnahme wird
der Gassack zunächst
mit einem bestimmten Innendruck, welcher Zweidrittel der Gesamtkapazität entspricht,
vorbereitend beaufschlagt. Im Anschluss daran wird das Lufteinlassventil
wieder geschlossen. Im Falle eines sensierten Crashereignisses wird dann
Treibgas erzeugt, welches in den Gassack eindringt und diesen auf
seine volle Kapazität
aufbläht. Durch
diese Maßnahme
soll im Wesentlichen das durch pyrotechnisches Material erzeugte
heiße Treibgas
vorteilhaft abgekühlt
werden. Auch diese Lösung
ist ebenso nicht geeignet, unterschiedlichste Randbedingungen, die
ein Unfallereignis im Hinblick auf die Schwere der Auswirkungen
desselben auf einen Fahrzeuginsassen begleiten, zu berücksichtigen.
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Schließlich offenbart
die JP 06-008 786 A eine Airbagvorrichtung, bei welcher der Gassack
zusätzlich
zu dem Gas aus einem Gasgenerator auch durch Gas aus einem gesonderten
Gasspeicher befüllbar
ist, und bei dem ein ansteuerbares Ventil dann die Gasleitung vom
Gasspeicher zum Gassack freigibt, wenn eine Fahrzeugkollision durch
einen Sensor festgestellt wird.
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Der
Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Betreiben eines Airbagmoduls und ein Airbagmodul dazu
vorzustellen, welche eine weiter verbesserte Rückhaltung eines Fahrzeuginsassen
bei größtmöglicher Vermeidung
von Körperschäden im Crashfall
gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
zunächst
gelöst
durch ein Verfahren zum Betreiben eines Airbagmoduls an einem Kraftfahrzeug,
welches zumindest einen Container mit einem Gasgenerator, einen
im Aktivierungsfall des Gasgenerators mittels des erzeugten Treibgases
aufblasbaren Gassack und wenigstens eine Luftansaugöffnung in
einem Bestandteil des Airbagmoduls zum Ansaugen von Außenluft
in den und/oder in den Gassack umfasst, und weist folgende Verfahrensschritte
auf:
- – Erfassen
des Aktivierens des Gasgenerators.
- – Erfassen
von aktuell sensierten Insassenerkennungs- und/oder Unfallschwereerkennungswerten,
und Weiterleiten dieser Werte an eine elektronische Auswert- und
Steuereinheit.
- – Bestimmen
des zu erwartenden Lastfalls durch Vergleich diese Werte mit gespeicherten
Referenzwerten.
- – Bestimmen
eines dem ermittelten Lastfall zugeordneten Steuersignals zur Ansteuerung
eines Aktuators, mit dem ein Verschluss- und/oder Öffnungsmittel
an der Luftansaugöffnung
im Container des Airbagmoduls derartig angesteuert wird, dass ein
bestimmtes Gassackvolumen durch eine definierte Freigabe oder Beschränkung des
Strömungsquerschnittes
der Luftansaugöffnung
aktiv eingestellt wird.
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Insbesondere
bietet es sich an, als aktuelle Insassenerkennungswerte das Gewicht
einer betreffenden Person, den räumlichen
Abstand derselben vom sich aufblähenden
Gassack beziehungsweise von dem Betätigungsort des Airbagmoduls,
das Vorliegen einer etwaigen „Out-Off-Position"-Situation der Person
und/oder andere geeignete Insassenerkennungswerte zu verwenden.
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Als
aktuelle Unfallschwereerkennungswerte können die Verzögerung des
Kraftfahrzeugs infolge eines Unfallereignisses, die Anstoßkraft und/oder
andere geeignete Unfallschwereerkennungswerte verwendet werden.
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In
erfinderischer Fortbildung wird weiter vorgeschlagen, dass als Verschluss-
und/oder Öffnungsmittel
der Luftansaugöffnung
ein Ventil verwendet wird.
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Als
Aktuator des Verschluss- und/oder Öffnungsmittels kann ein Aktuator
elektromotorischer, elektromagnetischer oder pyrotechnischer Art
verwendet werden.
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Vorrichtungsbezogen
wird die gestellte Aufgabe gelöst
durch ein Airbagmodul an einem Kraftfahrzeug, welches zumindest
einen Container mit einem Gasgenerator, einen im Aktivierungsfall
des Gasgenerators mittels des erzeugten Treibgases aufblasbaren
Gassack und wenigstens eine Luftansaugöffnung in einem Bauteil des
Airbagmoduls zum Ansaugen von Außenluft in den Container und/oder
in den Gassack umfasst.
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Dieses
Airbagmodul ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass der Luftansaugöffnung ein
mittels eines Aktuators betreibbares Verschluss- und/oder Öffnungsmittel
zugeordnet ist, mit dem im Aktivierungsfall des Gasgenerators ein
bestimmtes Gasvolumen im Gassack während des Aufblasens desselben
durch eine definierte Freigabe oder Beschränkung des Strömungsquerschnittes
der Luftansaugöffnung
aktiv einstellbar ist, dass das Verschluss- und/oder Öffnungsmittel
und/oder dessen Aktuator elektrisch mit einer elektronischen Auswert- und
Steuereinheit verbunden ist, dass die Auswert- und Steuereinheit
mit wenigstens einem Sensor zur Erfassung von Insassenerkennungs-
und/oder Unfallschwereerkennungswerten in Verbindung steht, und
dass die Auswert- und Steuereinheit so ausgebildet ist, dass diese
auf der Grundlage der Insassenerkennungs- und/oder Unfallschwereerkennungswerte einen
Lastfall ermitteln und ein zugeordnetes Steuersignal zur Ansteuerung
des Aktuators erzeugen kann.
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Gemäß einer
Ausführungsform
dieses Airbagmoduls ist vorgesehen, dass die einstellbare Luftansaugöffnung im
Container des Airbagmoduls angeordnet ist, sowie dass das Verschluss-
und/oder Öffnungsmittel
ein Ventil ist.
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Hinsichtlich
des Aktuators kann vorgesehen sein, dass dieser als elektromotorischer,
elektromagnetischer oder pyrotechnischer Aktuator ausgebildet ist.
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Eine
andere Weiterbildung eines Airbagmoduls gemäß der Erfindung sieht vor,
dass die Sensoren zur Erfassung von Insassenerkennungswerten als
Sensoren zur Erfassung des Gewichts einer betreffenden Person, Sensoren
zur Erfassung des räumlichen
Abstands der Person vom sich aufblähenden Gassack und/oder vom
Befestigungsort des Airbagmoduls, Sensoren zur Erfassung einer etwaigen „Out-Off-Position"-Situation der betreffenden Person
und/oder Sensoren zur Erfassung von anderen geeigneten Insassenerkennungswerten
ausgebildet sind.
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Des
Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Sensoren zur Erfassung von
Unfallschwereerkennungswerten als Sensoren zur Erfassung der Verzögerung des
Kraftfahrzeugs infolge eines Unfallereignisses, Sensoren zur Erfassung
der Anstoßkraft
und/oder Sensoren zur Erfassung von anderen geeigneten Unfallschwereerkennungswerten
ausgebildet sind.
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Ein
anderes Merkmal eines solchen Airbagmoduls kann sein, dass den Luftansaugöffnungen
ein oder mehrere Mittel zur Verstärkung des Ansaugeffektes zugeordnet
sind.
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Ein
Mittel zur Verstärkung
des Ansaugeffektes kann dabei ein zwischen dem Gasgenerator und der
Wandung des Containers angeordnetes Flächenelement sein, dessen obere
Flächenkontur
in Richtung der Strömungsnormalen
der Gasaustrittsöffnung
des Gasgenerators derart entsprechend einer Oberseite eines Trag flügelprofils
mit zur Gasaustrittsöffnung
weisender Profilnase gewölbt
ausgebildet ist, dass im Aktivierungsfall des Gasgenerators infolge
des mit erhöhter
Geschwindigkeit über
die Oberseite des Flächenelementes
strömenden
Treibgases Sogkräfte
erzeugbar sind, mit deren Hilfe Luft von außerhalb des Containers durch Öffnungen
im Flächenelement
und/oder durch die Luftansaugöffnungen
im Container hindurch und in den Gassack hinein ansaugbar ist.
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Ein
anderes Mittel zur Verstärkung
des Ansaugeffektes kann ein den Gasgenerator überdeckender und einen Deflektorraum
ausbildender, vorzugsweise hutförmiger
Deflektor sein, wobei dessen Rand oder bestimmte Randabschnitte
sich derart nahe bis an den Containerboden erstrecken und der Rand
oder die Randabschnitte und/oder benachbarte Abschnitte des Containerbodens
derart gestaltet sind, dass zwischen dem Rand oder den Randabschnitten
des Deflektors und den benachbarten Abschnitten des Containerbodens
ein oder mehrere zur Wandung des Containers gerichtete Venturi-Kanäle mit einem
konvergierenden, einem verengten und einem divergierenden Abschnitt
gebildet sind, wobei im Aktivierungsfall des Gasgenerators infolge
des mit erhöhter
Geschwindigkeit durch den oder die Venturi-Kanäle strömenden Treibgases Sogkräfte erzeugbar
sind, mit deren Hilfe Luft von außerhalb des Containers durch
die Luftansaugöffnungen im
Containerboden hindurch und in den Gassack hinein ansaugbar ist.
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Das
vorgeschlagene Verfahren zum Betreiben eines Airbagmoduls und das
Airbagmodul dazu haben im Hinblick auf den Stand der Technik den
wesentlichen Vorteil, dass zum einen aktiv auf das in den Gassack
eindringende Luftvolumen Einfluss genommen werden kann, wodurch
zum anderen besonders vorteilhaft die Möglichkeit eröffnet ist,
unterschiedlichste Randbedingungen, die ein Unfallereignis im Hinblick
auf die Schwere der Auswirkungen desselben auf einen Fahrzeuginsassen
begleiten, zu berücksichtigen.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der in den Zeichnungen schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Darin
zeigen
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1 eine
Schnittdarstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Airbagmoduls
gemäß einer
ersten Ausgestaltungsvariante,
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2 eine
Schnittdarstellung eines erfindungsgemäß ausgebildeten Airbagmoduls
gemäß einer
weiteren Ausgestaltungsvariante.
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Weiter mit der ursprünglichen
Beschreibungsseite 9
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1 zeigt
ein Airbagmodul mit einem topfartigen Container 1 und einen
Containerboden 2, in dessen mittige Ausnehmung ein im wesentlichen zylindrisch
ausgebildeter Gasgenerator 4 mittels mechanischer Befestigungsmittel 3 wie
Schrauben oder Niete befestigt ist. Dieser Gasgenerator 4 verfügt über eine
Mehrzahl von seitlich über
den Umfang verteilte Gasaustrittsöffnungen 5, durch
die im Aktivierungsfall Treibgas 6 austreten kann.
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Der
Container 1 weist des Weiteren einen im Ausgangszustand
gefalteten Gassack 7 auf, der den nach oben offenen Container 1 verschließend an
der Wandung 8 desselben gasdicht angeschlossen und mittels
des erzeugten Treibgases 6 aufblasbar ist.
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Des
Weiteren sind im Boden 2 des Containers 1 eine
oder mehrere Luftansaugöffnungen 9 vorgesehen,
durch welche im Aktivierungsfall des Gasgenerators 4 und
infolge der hohen Strömungsgeschwindigkeit
des Treibgases 6 Luft 10 von außerhalb
des Containers 1 in den Gassack 7 hinein gesaugt
werden kann.
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Erfindungsgemäß ist das
Airbagmodul nunmehr derart ausgebildet, dass im Aktivierungsfall
des Gasgenerators 4 ein bestimmtes Gasvolumen im Gassack 7 während des
Aufblasens desselben durch eine definierte Freigabe oder Beschränkung des Strömungsquerschnittes
der Luftansaugöffnung 9 aktiv
einstellbar ist.
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Insoweit
ist der Luftansaugöffnung 9 ein
mittels eines Aktuators 11 betreibbares Verschluss- und/oder Öffnungsmittel 12,
welches hier in Form eines an sich bekannten Ventils mit entsprechend
betätigbarer
Ventilklappe 13 ausgebildet ist.
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Der
Aktuator 11 kann dazu elektromotorischer, elektromagnetischer
oder auch pyrotechnischer Art sein.
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Besonders
vorteilhaft ist das Gasvolumen im Gassack 7 in Abhängigkeit
von einem aktuell zu erwartenden Lastfall einstellbar, wobei das
Verschluss- und/oder Öffnungsmittel 12 beziehungsweise
dessen Aktuator 11 elektrisch mit einer elektronischen
Auswert- und Steuereinheit 14, und diese ihrerseits mit einem
oder mehreren Sensoren 15a–e zur Erfassung von Insassenerkennungswerten 16 und/oder
Unfallschwereerkennungswerten 17 verbunden ist.
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Die
mittels der Sensoren 15a–e erfassten Insassenerkennungswerte 16 und/oder
Unfallschwereerkennungswerte 17 werden innerhalb der elektronischen
Auswert- und Steuereinheit 14 mit in derselben gespeicherten
Referenzwerten verglichen. Im Ergebnis wird, resultierend aus den
erfassten Insassenerkennungswerten 16 und/oder Unfallschwereerkennungswerten 17,
ein dem ermittelten Lastfall zugeordnetes Steuersignal 18 erstellt
und dem Aktuator 11 zur definierten Betätigung des Verschluss- und/oder Öffnungsmittels 12 beziehungsweise
vorliegend dem Aktuator 11 zur Betätigung der Ventilklappe 13 zugeführt.
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Zur
Erfassung von Insassenerkennungswerten 16 bieten sich je
ein Sensor 15a zur Erfassung des Gewichts einer betreffenden
Person, ein Sensor 15b zur Erfassung des aktuellen räumlichen
Abstandes der Person vom sich aufblähenden Gassack 7 beziehungsweise
von dem Betätigungsort
des Airbagmoduls sowie ein Sensor 15c zur Erfassung einer etwaigen „Out-Off-Position"-Situation der betreffenden
Person an.
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Bezüglich der
Erfassung von Unfallschwereerkennungswerten 17 ist es beispielsweise
denkbar, einen oder mehrere Sensoren 15d zur Erfassung
der Verzögerung
eines Kraftfahrzeugs infolge eines Unfallereignisses und/oder einen
oder mehrere Sensoren 15e zur Erfassung der Anstoßkraft vorzusehen, die
gleichzeitig das Signal zur Aktivierung des Gasgenerators 4 liefern
(vorliegend je ein Sensor 15d, 15e).
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Gesetzt
den Fall, dass ein rückhalterelevantes
Unfallereignis eintritt, so wird der Strömungsquerschnitt der Luftansaugöffnungen 9 in
Abhängigkeit von
den erfassten Insassenerkennungswerten 16 und/oder Unfallschwereerkennungswerten 17 schnell
und zuverlässig
auf einen aktuell ermittelten Lastfall eingestellt, der seinerseits
einem bestimmten Gasvolumen im Gassack 7 entspricht. Es
wird demgemäss
zuzüglich
zum vorbestimmten Volumen des Treibgases 6 des Gasgenerators 4 nur
noch so viel Luft 10 von außen angesaugt, wie zur Erreichung
des ermittelten Gesamt-Gasvolumens
im Gassack 7 benötigt
wird.
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Eine
besonders einfache Ausführungsform des
genanten Verschluss- und/oder Öffnungsmittels 12 ist
in 1 dar gestellt. Danach sind für die Ventilklappe 13 ausschließlich eine
Offen- und eine Geschlossenstellung vorgesehen.
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Für Lastfälle mit
hohem Gasvolumenbedarf, beispielsweise für Insassen mit hohem Körpergewicht,
kann durch Öffnen
der Ventilklappe 13 zusätzlich
zum Treibgas 6 Luft 10 in den Gassack 7 einströmen. Ein
geringeres Gasvolumen wird dagegen beispielsweise für Insassen
mit geringem Körpergewicht und/oder
Insassen in einer „Out-Off-Position"-Situation benötigt. Die Ventilklappe 13 bleibt
in diesem Fall verschlossen.
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Selbstverständlich ist
es auch denkbar, das Airbagmodul mit stufenweise oder sogar stufenlos veränderbaren
Strömungsquerschnitt
der Luftansaugöffnung 9 auszubilden,
um eine möglichst
optimale Wirkung auf den Fahrzeuginsassen zu erzielen. Insoweit
kann der Strömungsquerschnitt
der Luftansaugöffnungen 9 ausgehend
von beispielsweise einer Mittelstellung der Ventilklappe 13 sowohl
weiter definiert beschränkt
als auch weiter definiert freigegeben werden (nicht näher dargestellt).
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In
Untersuchungen haben sich des Weiteren bestimmte Mittel zur Verstärkung des
Ansaugeffektes bewährt,
die ihrerseits den Luftansaugöffnungen 9 zugeordnet
sind und zum einen ein effektiveres Ansaugen von Luft 10 und
zum anderen eine noch wirkungsvollere Steuerung des zum Treibgas 6 hinzutretenden
Luftvolumens gewährleisten.
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Gemäß einer
in 1 gezeigten ersten Ausführungsvariante ist das besagte
Mittel zur Verstärkung
des Ansaugef fektes als ein zwischen dem Gasgenerator 4 und
der Wandung 8 des Containers 1 angeordnetes Flächenelement 19 ausgebildet,
dessen obere Flächenkontur
in Richtung der Strömungsnormalen
(Pfeilrichtung) der Gasaustrittsöffnung 5 des Gasgenerators 4 derart
entsprechend einer Oberseite eines Tragflügelprofils mit zur Gasaustrittsöffnung 5 weisender
Profilnase 20 ausgebildet ist, dass im Aktivierungsfall
des Gasgenerators 4 infolge des mit erhöhter Geschwindigkeit über die
Oberseite des Flächenelementes 19 strömenden Treibgases 6 Sogkräfte erzeugbar,
mit deren Hilfe ein Ansaugen von Luft 10 von außerhalb
des Containers 1 durch die Öffnungen 21 im Flächenelement 19 und
durch die Luftansaugöffnungen 9 im
Containerboden 2 hindurch und in den Gassack 7 erfolgen
kann.
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Das
Flächenelement 19 ist
vorzugsweise durch ein gesondert hergestelltes und montierbares Bauteil
gebildet und innerhalb von Aussparungen 22 im Boden 2 des
Containers 1 mittels eines oder mehrerer Klemmelemente 23 fixiert.
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Vorliegend
schließt
sich radial an das Flächenelement 19 ein
einstückig
mit demselben verbundener Deflektor 24 an, der das heiße Treibgas 6 ablenkend
sich sozusagen in Verlängerung
des Tragflügelprofils
des Flächenelementes 19 bis
in die Wandung 8 des Containers 1 hin erstreckt
und sich an diese anschmiegt.
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In
Strömungsrichtung
(Pfeilrichtung) der Treibgase 6 gesehen in einem Bereich
hinter, vorzugsweise unmittelbar hinter der höchsten Erstreckung „e" des Tragflügelprofils
des Flächenelementes 19,
sind die besagten Öffnungen 21 im Flächenelement 19 ausgebildet.
In diesem Bereich oberhalb des Tragflügelprofils wird ein geeigneter
hoher Unterdruck erzeugt, der seinerseits mit hoher Wirkung das Ansaugen
von Luft 10 in den Gassack 7 unterstützt.
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Derartige Öffnungen 21 im
Flächenelement 19 können dagegen
vermieden werden, wenn entweder auf einen Deflektor 24 verzichtet
wird und das Flächenelement 19 beziehungsweise
das Tragflügelprofilende
von der Wandung 8 des Containers 1 beabstandet
angeordnet, und demgemäss
das Einströmen
der Luft 10 direkt durch die Luftansaugöffnung 9 in den Gassack 7 gewährleistet
ist, oder das Flächenelement 19 und
der Deflektor 24 als gesonderte Bauteile ausgebildet und
einen Luftdurchlass realisierend, radial voneinander beabstandet
angeordnet sind (nicht näher
dargestellt).
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Gemäß einer
bevorzugten Gestaltung ist das Flächenelement 19 als
Profilring ausgebildet und, wie oben bereits ausgeführt, einstückig mit
dem Deflektor 24 verbunden. Dieses Bauteil lässt sich
relativ einfach und kostengünstig
aus einer entsprechend umgeformten Blechplatine herstellen.
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Jedoch
erscheint es auch denkbar, eine Mehrzahl von erfindungsgemäß ausgebildeten
Flächenelementen 19 vorzusehen,
die sich ihrerseits jeweils über
einen bestimmten Teilkreis, korrespondierend zu den Gasaustrittsöffnungen 5,
um den Gasgenerator 4 herum erstrecken beziehungsweise
angeordnet sind (nicht näher
dargestellt).
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Schließlich ist
es auch denkbar, das erfindungsgemäß gestaltete Flächenelement 19 durch
einen nach Art der Ober seite eines Tragflügelprofils nach innen gewölbt ausgebildeten
Boden 2 des Containers 1 selbst auszubilden (nicht
näher dargestellt).
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Die
in 2 gezeigte weitere Ausführungsvariante eines Airbagmoduls
unterscheidet sich zum vorbeschriebenen Airbagmodul dadurch, dass
ein geeignetes Mittel zur Verstärkung
des Ansaugeffektes in Form eines den Gasgenerator 4 überdeckenden
und einen Deflektorraum 25 ausbildenden, vorzugsweise hutförmigen Deflektors 26 vorgesehen
ist.
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Dabei
erstrecken sich dessen Rand oder bestimmte Randabschnitte derart
nahe bis an den Containerboden 2, und der Rand oder die
Randabschnitte und/oder benachbarte Abschnitte des Containerbodens 2 sind
derart gestaltet, dass zwischen dem Rand oder den Randabschnitten
des Deflektors 26 und den benachbarten Abschnitten des
Containerbodens 2 ein oder mehrere zur Wandung 8 des
Containers 1 gerichtete Venturi-Kanäle 27 mit einem konvergierenden
Abschnitt 27a, einem verengten Abschnitt 27b und
einem divergierenden Abschnitt 27c gebildet sind.
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Diese
Venturi-Kanäle 27 wirken
im Aktivierungsfall des Gasgenerators 4 infolge des mit
erhöhter
Geschwindigkeit durch den oder die Venturi-Kanäle 27 strömenden Treibgases 6 so,
dass Sogkräfte erzeugt
werden, durch die Luft 10 von außerhalb des Containers 1 durch
die Luftansaugöffnungen 9 im Containerboden 2 hindurch
und in den Gassack 7 hinein ansaugbar ist.
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Wie
in 2 weiter gezeigt, ist der Deflektor 26 am
Containerboden 2 mittels wenigstens eines, vorzugsweise
jedoch dreier oder mehrerer gleichmäßig im Randbereich verteilter
mechanischer Befestigungsmittel 3 in Form von Nieten oder ähnlichen
Befestigungsmitteln befestigt.
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Daraus
resultiert, dass der Rand des Deflektors 26 in einzelne
Abschnitte, nämlich
eine bestimmte Anzahl von Befestigungsabschnitten und Abschnitten,
die die Venturi-Kanäle 27 ausbilden,
aufgeteilt ist.
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Ebenso
ist es denkbar, dass der Deflektor 26 gleichzeitig am oberen
Gehäusebereich
des Gasgenerators 4 oder lediglich an demselben nach Art
eines „Pilzhutes" befestigt ist. Im
letzteren Fall wird ein einziger Venturi-Kanal 27 geschaffen,
der sich voll umfänglich
um den Gasgenerator 4 erstreckt (nicht näher dargestellt).
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Der
Deflektor 26 kann insoweit als ein gesondertes, beispielsweise
aus einer entsprechend umgeformten Blechplatine hergestelltes Bauteil,
ausgebildet sein. Denkbar ist es jedoch auch, ein Deckelelement
des Gasgenerators 4 entsprechend auszubilden, um Montagevorgänge einsparen
zu können (nicht
näher dargestellt).
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2 zeigt
des Weiteren einen Venturi-Kanal 27, der derart gebildet
ist, dass sowohl der Rand des Deflektors 26 als auch der
benachbarte Boden 2 des Containers 1 einer geeigneten
Umformung unterzogen wurden, um den erforderlichen konvergierenden,
verengten und divergierenden Abschnitt 27a, 27b, 27c zu
schaffen.
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Durch
die Erfindung mit erfasst sind jedoch auch die vorliegend nicht
weiter dargestellten Fälle, bei
denen entweder nur der Deflektor 26 beziehungsweise dessen
Rand oder Randabschnitte oder nur der Boden 2 des Containers
korrespondierend zum benachbarten Bauteil (Boden 2 oder
Deflektor 26) im Sinne einer echten Ausbildung der vorstehenden
Abschnitte 27a, 27b und 27c des Venturi-Kanals 27 gestaltet
wurde.
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Um
einen größtmöglichen
Effekt bezüglich des
Ansaugens von Luft 10 durch die besagten Luftansaugöffnungen 9 zu
gewährleisten,
sind diese im Containerboden 2 in Strömungsrichtung der Treibgase 6 (Pfeilrichtung)
gesehen in einem Bereich unmittelbar hinter dem verengten Abschnitt 27b des
gebildeten Venturi-Kanals 27 angeordnet. In diesem Bereich
wird infolge der erhöhten
Strömungsgeschwindigkeit
des Treibgases 6 ein geeigneter hoher Unterdruck erzeugt,
der seinerseits mit hoher Wirkung das Ansaugen von Luft 10 in
den Gassack 7 unterstützt.
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Als
vorteilhaft haben sich des Weiteren ein oder mehrere Gasleitelemente 28 am
Boden 2 des Containers 1 erwiesen, die ihrerseits
in den Container 1 hinein gerichtet und in Ausströmungsrichtung gesehen
hinter dem divergierenden Abschnitt 27c des Venturi-Kanals 27 angeordnet
sind.
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Fernerhin
ist das Gasleitelement 28 derart gestaltet, dass das erzeugte
Gasgemisch, bestehend aus dem Treibgas 6 und angesaugter
Luft 10, von einer Strömungsrichtung
gegen die Wandung 8 des Containers 1 in eine aufsteigende
und zum Gassack 7 gerichtete Strömungsrichtung umgelenkt wird.
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Durch
diese Maßnahme
wird insbesondere eine wirkungsvolle Durchmischung der Gase (Treibgas 6,
Luft 10) einhergehend mit einer schnellen Abkühlung des
Treibgases 6 beziehungsweise des Gasgemisches gewährleistet.
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Das
Gasleitelement 28 kann wie vorliegend aus dem Containerboden 2 herausgeformt
sein. Ebenso kann es auch als gesondertes Bauteil gefertigt und
am Boden 2 befestigt sein (nicht näher dargestellt).
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Wie 4 zudem zeigt, ist auch diesem Airbagmodul
im Bereich seine Luftansaugöffnungen 9 mit
Verschluss- und/oder Öffnungsmitteln 12 ausgestattet,
die mit einer Auswerte- und Steuereinheit 14 über eine
Steuerungsleitung in Verbindung steht. Zudem ist letztere ebenfalls über Sensorleitungen
mit Sensoren 15a–15e verbunden,
die dieser die bereits genannten Informationen zur Verfügung stellen,
auf deren Grundlage Steuerungsbefehle zum Betätigen der Verschluss- und/oder Öffnungsmittel
erzeugt werden.
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Schlussendlich
wird ausdrücklich
darauf hingewiesen, dass sich die vorstehende Erfindung nicht auf
Airbagmodule mit Mitteln zur Verstärkung des Ansaugeffektes in
Form eines Flächenelementes 19 nach
Art eines Tragflügelprofils
oder in Form eines Venturi-Kanals 27 beschränkt, sondern
jegliche Airbagmodule mit erfasst sind, die ihrerseits Luftansaugöffnungen 9 vorsehen
und demgemäss
eine Einstellung des Gasvolumens im Gassack 7 durch Steuerung
des Luft eintritts in den Gassack 7 in Abhängigkeit
von bestimmten Insassenerkennungswerten 16 und/oder Unfallschwereerkennungswerten 17 gestatten.
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- 1
- Container
- 2
- Containerboden
- 3
- Befestigungsmittel
- 4
- Gasgenerator
- 5
- Gasaustrittsöffnungen
- 6
- Treibgas
- 7
- Gassack
- 8
- Wandung
- 9
- Luftansaugöffnung
- 10
- Luft
- 11
- Aktuator
- 12
- Verschluss-
und/oder Öffnungsmittel
- 13
- Ventilklappe
- 14
- Auswert-
und Steuereinheit
- 15a–e
- Sensoren
- 16
- Insassenerkennungswerte
- 17
- Unfallschwereerkennungswerte
- 18
- Steuersignal
- 19
- Flächenelement
- 20
- Profilnase
- 21
- Öffnung
- 22
- Aussparung
- 23
- Klemmelement
- 24
- Deflektor
- 25
- Deflektorraum
- 26
- Deflektor
- 27
- Venturi-Kanäle
- 27a
- Konvergierender
Abschnitt
- 27b
- Verengter
Abschnitt
- 27c
- divergierender
Abschnitt
- 28
- Gasleitelemente