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Die vorliegende Erfindung schafft ein Haushaltsgerät.
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Haushaltsgeräte weisen vielfach einen Auszug auf. So weisen beispielsweise Backöfen Auszüge auf, welche zumindest zwei Auszugsschienen umfassen. Auf den Auszugsschienen kann ein Backblech aus dem Garraum heraus und in diesen hinein bewegt werden. Eine jeweilige Auszugsschiene setzt sich üblicherweise aus einem ortsfesten und einem bewegten Teil zusammen. Es ist weiter bekannt, an dem ortsfesten Teil eine Rast und an dem beweglichen Teil eine entsprechende Gegenrast vorzusehen. In einer aus dem Garraum herausbewegten Stellung des beweglichen Teils verhindern die Rast und Gegenrast ein ungewolltes Zurückbewegen des beweglichen Teils in den Garraum. Somit lässt sich beispielsweise ein Backblech bequem auf den jeweils aus dem Garraum herausgezogenen beweglichen Teilen zweier Auszugsschienen absetzen. Mit einem gewissen Kraftaufwand seitens einer Bedienerperson wird dann die Sperrwirkung der Rast und Gegenrast aufgehoben, woraufhin das Backblech samt den beweglichen Teilen in den Garraum hineinbewegt werden kann.
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Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt, dass die Rast und Gegenrast anfällig für Verschleiß sind. Dies führt dazu, dass nach einer gewissen Betriebsdauer des Backofens keine nennenswerte Verrastung mehr erzielt werden kann. Die Funktionsfähigkeit des Auszugs kann dadurch stark beeinträchtigt sein.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Haushaltsgerät bereitzustellen, bei welchem insbesondere auch über eine lange Verwendung des Haushaltsgeräts hinweg eine zuverlässige Positionierung von zwei Teilen zueinander gewährleistet werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Haushaltsgerät mit einer Rast, einer lösbar mit der Rast in Eingriff bringbaren Gegenrast und einem Schmiermittelspeicher vorgeschlagen. Der Schmiermittelspeicher ist dazu ausgebildet, die Rast mit Schmiermittel zu versehen.
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Dadurch, dass der Schmiermittelspeicher dazu ausgebildet ist, die Rast mit Schmiermittel zu versehen, kommt es erst gar nicht zu einer gegenseitigen Abnutzung der Rast und Gegenrast bzw. eine entsprechende Abnutzung wird stark verlangsamt. So kann auch über eine lange Verwendung des Haushaltsgeräts hinweg eine zuverlässige Positionierung von zwei Teilen mittels der Rast und Gegenrast erzielt werden.
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Mit Ineingriffbringen ist vorliegend gemeint, dass die Rast und die Gegenrast einen Formschluss miteinander eingehen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Gegenrast dazu eingerichtet, für das Ineingriffbringen mit der Rast diese zu überfahren.
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Genauso überfährt die Gegenrast die Rast für das Außereingriffbringen. „Überfahren“ ist so zu verstehen, dass die Gegenrast und die Rast aufeinander zu bewegt werden, anschließend die Gegenrast über die Rast gehoben wird (oder umgekehrt) und hiernach sich die Gegenrast und Rast wieder voneinander entfernen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Schmiermittelspeicher derart vorgesehen, dass er gemeinsam mit der Gegenrast bewegbar ist und vor oder nach dem Überfahren der Rast durch die Gegenrast die Rast mit Schmiermittel versieht.
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Somit wird die Rast automatisch mit Schmiermittel versorgt, wenn die Rast und Gegenrast zueinander bewegt werden, wie es im Betrieb des Haushaltsgeräts der Fall ist. Zusätzliche Schritte seitens einer Bedienerperson zum Schmieren der Rast sind damit nicht erforderlich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Schmiermittelspeicher in einer Stellung, in welcher die Rast und die Gegenrast miteinander im Eingriff stehen, aus Sicht der Rast hinter der Gegenrast angeordnet.
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Dadurch wird erreicht, dass der Schmiermittelspeicher vor jedem Ineingriffbringen der Rast und Gegenrast zunächst die Rast überfährt und diese mit Schmiermittel versieht. Für das Außereingriffbringen der Rast und der Gegenrast steht somit immer eine ausreichende Menge Schmiermittel zur Verfügung.
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In einer weiteren Ausführungsform sind der Schmiermittelspeicher und die Gegenrast einteilig ausgebildet.
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Dadurch ist auf einfache Weise sichergestellt, dass der Schmiermittelspeicher und die Gegenrast immer gemeinsam bewegt werden. „Einteilig“ meint, dass der Schmiermittelspeicher und die Gegenrast ein Teil bilden. Dies kann beispielsweise auch dadurch erreicht werden, dass der Schmiermittelspeicher und die Gegenrast aus unterschiedlichen Teilen gebildet sind, welche aneinander stoffschlüssig, formschlüssig und/oder kraftschlüssig befestigt sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind der Schmiermittelspeicher und die Gegenrast einstückig ausgebildet.
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Unter „einstückig“ ist zu verstehen, dass der Schmiermittelspeicher und die Gegenrast aus ein und demselben Stück, das heißt aus demselben Material, gebildet sind. Dadurch ergibt sich eine einfache Herstellbarkeit.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Gegenrast dazu ausgebildet, für das Ineingriffbringen mit der Rast federelastisch über diese zu schnappen.
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Für das Ineingriffbringen wie auch für das Außereingriffbringen muss eine Bedienerperson Kraft aufwenden, um die entsprechende Federkraft zu überwinden, so dass die Gegenrast über die Rast schnappt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Platte vorgesehen, welche eine Kante aufweist, die die Gegenrast ausbildet, und dass in der Platte eine Tasche geformt ist, welche zu der Rast hin offen ausgebildet ist und den Schmiermittelspeicher ausbildet.
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Die Gegenrast und der Schmiermittelspeicher können so einfach hergestellt werden. Beispielsweise kann die Platte mit der Kante und der Tasche einfach aus einem Blechteil hergestellt sein, welches insbesondere umgeformt, insbesondere gebogen, wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Rast in Form einer Erhebung ausgebildet.
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Eine solche Erhebung lässt sich einfach herstellen, beispielsweise durch Umformen eines entsprechenden Blechteils. Beispielsweise kann die Erhebung in Form einer Sicke ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Platte federelastisch ausgebildet. Die Platte kann dazu aus Federstahl hergestellt sein. Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Rast und die Gegenrast linear zueinander bewegbar.
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Für das Überfahren allerdings wird die Gegenrast zusätzlich zu der linearen Bewegung über die Rast gehoben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Auszugsschiene vorgesehen, welche die Rast, die Gegenrast und den Schmiermittelspeicher aufweist.
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Dadurch können die relativ zueinander bewegten Teile der Auszugsschiene in definierten Positionen zueinander positioniert werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Auszugsschiene ein ortsfestes Teil und ein gegenüber diesem bewegliches Teil. Weiterhin ist die Rast an dem einen Teil und die Gegenrast und der Spülmittelspeicher an dem anderen Teil angeordnet.
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Durch Bewegen des beweglichen Teils wird die Rast dann automatisch geschmiert. Die Rast und Gegenrast können derart vorgesehen sein, dass das bewegliche Teil mittels der Rast und Gegenrast gegenüber dem ortsfesten Teil verrastet wird, wenn das bewegliche Teil außerhalb des Garraums des Haushaltsgeräts bzw. aus diesem heraus bewegt angeordnet ist. Die Rast und die Gegenrast sind bevorzugt dazu ausgebildet, entlang der Längsachse der Auszugsschiene in Eingriff zu stehen, d. h. den Formschluss zu bilden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Schmiermittel als Graphit, insbesondere Graphitplättchen, ausgebildet.
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Das Graphit bzw. das Graphitplättchen lassen sich gut in der Tasche unterbringen. Allerdings ist es auch denkbar, anstelle eines Feststoffschmiermittels ein Flüssigschmiermittel, beispielsweise in Form einer Paste, vorzusehen. Ein solches Flüssigschmiermittel könnte ebenfalls in der Tasche untergebracht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Haushaltsgerät als Gargerät, insbesondere Backofen, Dampfgarer, Mikrowelle oder Wärmeschublade, Kühlgerät, insbesondere Kühlschrank oder Gefrierfach, oder Geschirrspülmaschine ausgebildet.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigt dabei:
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1: in einer perspektivischen Ansicht ein Haushaltsgerät gemäß einer Ausführungsform;
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2: in einer vergrößerten Ansicht und isoliert eine Auszugsschiene aus dem Haushaltsgerät gemäß 1;
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3: eine vergrößerte Ansicht III aus 2; und
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4: in perspektivischer Ansicht einen Schnitt IV-IV aus 3. In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein Haushaltsgerät in Form eines Backofens 1.
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Der Backofen 1 umfasst einen Korpus 2 mit einem darin ausgebildeten Garraum 3. Eine Tür, mittels derer der Garraum 3 verschließbar ist, ist nicht dargestellt, um den Blick auf einen in dem Garraum 3 angeordneten Auszug 4 freizugeben. Von dem Auszug 4 ist aufgrund der perspektivischen Darstellung in 1 jedoch nur eine Hälfte zu erkennen. Die dargestellte Hälfte des Auszugs 4 ist an einer Seitenwand 5 des Garraums 3 angebracht. Jede der Hälften weist typischerweise mehrere Auszugsschienen 6 auf, wobei der besseren Übersichtlichkeit halber lediglich eine solche Auszugsschiene 6 gezeigt ist. Zwei Auszugsschienen 6 der sich gegenüberliegenden Hälften können ein Backblech aufnehmen. Mittels der Auszugsschienen 6 lässt sich dann das Backblech aus dem Garraum heraus und in diesen hinein bewegen.
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2 zeigt in einer perspektivischen Ansicht vergrößert und isoliert die Auszugsschiene 6 aus 1.
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Die Auszugsschiene 6 umfasst ein ortsfestes Teil 7 und ein gegenüber diesem linear bewegliches Teil 11. Das ortsfeste Teil 7 ist über ein nicht dargestelltes Gestänge an der Seitenwand 5 des Garraums 3 festgelegt.
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Das ortsfeste Teil 7 und das bewegliche Teil 11 können jeweils in Form von Profilteilen, insbesondere aus Metall, ausgebildet sein. Das bewegliche Teil 11 kann sich über ein weiteres bewegliches Teil 9 und Wälzkörper 10 (siehe 4) an dem ortsfesten Teil 7 abstützen. Auch das weitere bewegliche Teil 9 kann als Profilteil, insbesondere aus Metall, ausgebildet sein.
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Das bewegliche Teil 11 umfasst einen vorderen Anschlag 12 und einen hinteren Anschlag in Form eines Anschlagsbolzens 13. Zwischen dem Anschlag 12 und dem Anschlagbolzen 13 wird das erwähnte Backblech an seiner einen Seite gehalten.
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3 zeigt eine vergrößerte Ansicht III aus 2.
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In 3 ist zu erkennen, dass an dem hinteren Ende 14 des beweglichen Teils 11, welches dem Anschlagbolzen 13 zugeordnet ist, eine L-förmige Platte 15 angeordnet ist. Die L-förmige Platte 15 ist an dem freien Ende 16 ihres langen Schenkels an dem beweglichen Teil 11 befestigt, beispielsweise angeschweißt. Der lange Schenkel weist senkrecht nach unten und bildet an seiner Vorderseite eine Kante 17, welche in der in 3 dargestellten Stellung des beweglichen Teils 11 und des ortsfesten Teils 7 zueinander gegen eine Erhebung 21 anliegt. Die Erhebung 21 ist in Form einer Sicke in dem ortsfesten Teil 7 gebildet. Die Erhebung 21 bildet eine Rast und die Kante 17 eine entsprechende Gegenrast. Deren Ineingriffstehen verhindert, dass sich das bewegliche Teil 11 ungewollt gegenüber dem ortsfesten Teil 7 bewegt. Vielmehr ist ein gewisser Kraftaufwand seitens einer Bedienerperson erforderlich, um die Kante 17 über die Erhebung 21 zu bewegen. Die Platte 15 ist hierzu aus federelastischem Material, beispielsweise Federstahl, ausgebildet. Das bewegliche Teil 11 kann also zuverlässig in seiner aus dem Garraum 3 herausgezogenen Stellung gehalten werden. In der in 3 gezeigten, verrasteten Stellung ist die Tasche 23 aus Sicht der Erhebung 21 hinter der Kante 17 angeordnet.
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Das freie Ende 22 des kurzen Schenkels der L-förmigen Platte 15 weist eine Tasche 23 auf. Die L-förmige Platte 15 kann beispielsweise aus einem Blechrohling durch Ausstanzen hergestellt werden. Die Tasche 23 kann dann durch ein entsprechendes Umformen hergestellt werden. Der Schmiermittelspeicher 23 und die Rast 17 sind somit einstückig gebildet. Die Tasche 23 bildet einen Schmiermittelspeicher, in welchem ein Schmiermittel in Form eines Graphitplättchens 24 aufgenommen ist, siehe 4.
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4 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Schnitt IV-IV aus 3, wobei jedoch die Teile 7, 11 eine gegenüber 3 andere Stellung zueinander aufweisen.
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Wie in 4 zu erkennen, ist die Tasche 23 zu dem ortsfesten Teil und insbesondere hin zu der Erhebung 21 offen ausgebildet. Somit streicht das Graphitplättchen 24 über die Erhebung 21, wenn die Bedienerperson eine Kraft entlang der Längsachse 25 (2) des beweglichen Teils 11 auf dieses in Richtung des Garraums 3 aufbringt, woraufhin die Kante 17 über die Erhebung 21 schnappt und hiernach die Tasche 23 über die Erhebung 21 bewegt wird. Dadurch wird die Erhebung 21 mit Graphit geschmiert. Bei einer umgekehrten Bewegung, also wenn das bewegliche Teil 11 aus dem Garraum 3 herausbewegt wird, schlägt die L-förmige Platte 15 mit einer hinteren Kante 26, siehe 3, gegen die Erhebung 21 an, woraufhin die Kante 26 über die Erhebung 21 durch elastisches Verbiegen der Platte 15 gehoben wird. Hiernach streicht das Graphitplättchen 24 wieder über die Erhebung 21 und schmiert diese erneut. Anschließend schnappt die vordere Kante 17 hinter die Erhebung 21.
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Dadurch, dass die Erhebung 21 ständig gut geschmiert ist, wird eine Abnutzung der Kanten 17, 26 und der Erhebung 21 vermieden bzw. stark reduziert. Eine ordnungsgemäße Funktionstüchtigkeit der Auszugsschiene 6 ist damit über einen langen Zeitraum gegeben.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie hierauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Backofen
- 2
- Korpus
- 3
- Garraum
- 4
- Auszug
- 5
- Seitenwand
- 6
- Auszugsschiene
- 7
- ortsfestes Teil
- 9
- bewegliches Teil
- 10
- Wälzkörper
- 11
- bewegliches Teil
- 12
- Anschlag
- 13
- Anschlagbolzen
- 14
- Ende
- 15
- L-förmige Platte
- 16
- Ende
- 17
- Kante
- 21
- Erhebung
- 22
- Ende
- 23
- Tasche
- 24
- Graphitplättchen
- 25
- Längsachse
- 26
- Kante