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Die vorliegende Erfindung betrifft entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ein Grillgerät zum Beheizen mit Festbrennstoffstücken, umfassend
- - ein Grillgehäuse,
- - einen in dem Grillgehäuse aufgenommenen Grillgutrost zum Aufnehmen von Grillgut und
- - einen unterhalb des Grillgutrosts in einer bestimmten Einbaulage zum Aufnehmen von Festbrennstoffstücken aufgenommenen Festbrennstoffrost.
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Derartige Grillgeräte sind beispielsweise als Kugelgrills, Haubengrills und dergleichen weit verbreitet und kommen für das Zubereiten von Fleisch und anderen Speisen zum Einsatz. Den Grillgeräten ist gemeinsam, dass zum Aufnehmen der Festbrennstoffstücke üblicherweise ein flacher Festbrennstoffrost vorgesehen ist. Ebenso kann der Festbrennstoffrost mehrteilig ausgebildet sein, so dass im Folgenden allgemein von einer Festbrennstoffrostanordnung gesprochen wird. Handelsübliche Grillgeräte eignen sich oft sowohl für direktes als auch für indirektes Grillen, indem die Positionierung des Festbrennstoffs auf der Festbrennstoffrostanordnung verändert wird.
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Beim direkten Grillen wird das Grillgut auf Bereichen des Grillgutrostes platziert, welche sich in einem vertikalen Abstand oberhalb der Bereiche der Glut des Festbrennstoffs befinden. Die auf das Grillgut einwirkende Wärmestrahlung ist dadurch besonders intensiv, so dass die Garzeit verhältnismäßig niedrig ist. Beim direkten Grillen kommt insbesondere auch die Konvektionswärme zur Wirkung.
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Beim indirekten Grillen liegt das auf dem Grillgutrost befindliche Grillgut nicht direkt über den Bereichen der Glut. Indirektes Grillen wird normalerweise mit einem verschließbaren Grillgerät mit Deckel und Lüftungsschlitzen durchgeführt, was beispielsweise beim Kugelgrill gegeben ist. Durch die im Inneren des Grillgehäuses zirkulierende Luft kann das Grillgut von allen Seiten gegart werden. Die Funktionsweise ähnelt somit einem Ofen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Grillgerät bereitzustellen, welches in einfacher Weise handhabbar und bedarfsgerecht einsetzbar ist.
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Ein Grillgerät zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach kann die Festbrennstoffrostanordnung in jeweils einer von wenigstens zwei verschiedenen Einbaulagen zum Aufnehmen von Festbrennstoffstücken in dem Grillgehäuse angeordnet werden und weist wenigstens zwei Bereiche auf, von denen jeweils einer gegenüber dem anderen je nach gewählter Einbaulage der Festbrennstoffrostanordnung in dem Grillgehäuse eine Vertiefung zum Aufnehmen von Festbrennstoffstücken bildet.
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Die Festbrennstoffrostanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung ist beidseitig verwendbar und ermöglicht, in Bezug auf einen bestimmten Bereich des Grillgutrostes, in einer ersten Einbaulage direktes Grillen und in einer zweiten Einbaulage indirektes Grillen, indem Festbrennstoff innerhalb der der jeweiligen Einbaulage entsprechenden Vertiefung angeordnet wird. Durch dieses Vorgehen kann ein zielgerichtetes Positionieren des Festbrennstoffs auf der Festbrennstoffrostanordnung relativ zum auf dem Grillgutrost befindlichen Grillgut erreicht werden.
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Mögliche weitere Einbaulagen sind beispielsweise durch horizontales Drehen der Festbrennstoffrostanordnung und dementsprechendes Anordnen in dem Grillgehäuse erreichbar.
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Es ist denkbar, dass die Festbrennstoffrostanordnung mehrere, nicht zusammenhängende Bereiche unterschiedlicher Tiefe für das Anordnen von Brennstoff aufweist. Jedoch ist auch eine andere mehrteilige Aufteilung der Festbrennstoffrostanordnung möglich. Diese Bereiche könnten lösbar voneinander sein.
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Zusätzlich zu den wenigstens zwei verschiedenen Einbaulagen kann eine höhenverstellbare Anordnung der Festbrennstoffrostanordnung in dem Grillgehäuse möglich sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein erster der beiden Bereiche der Festbrennstoffrostanordnung ein zentraler Bereich, der von dem anderen Bereich umgeben ist. Dabei steht vorzugsweise der erste Bereich zu dem anderen Bereich, in Draufsichtsprojektion betrachtet, in einem Größenverhältnis zwischen 1:3 und 3:1. Weiter bevorzugt ist es, dass die Vertiefung eine maximale Tiefe im Bereich von 30 mm bis 120 mm, vorzugsweise 40 mm bis 80 mm, aufweist. Die Festbrennstoffrostanordnung ist dabei vorzugsweise derart dimensioniert, dass ein Befüllen mit Festbrennstoffstücken einer ausreichenden, aber nicht übermäßigen Wärmeentwicklung entspricht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung hat die Festbrennstoffrostanordnung einen kreisförmigen Außenumriss. Die beiden Bereiche der Festbrennstoffrostanordnung bilden dabei einen zentralen Kreis und einen den zentralen Kreis umgebenden Kreisring. Vorzugsweise sind die beiden Bereiche fest miteinander verbunden, so dass von einem einzelnen Festbrennstoffrost gesprochen werden kann. Allerdings ist auch eine lösbare Verbindung vorstellbar.
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Da es neben Kugelgrills, deren Festbrennstoffrostanordnung üblicherweise einen kreisförmigen Außenumriss aufweist, auch Grills gibt, deren Festbrennstoffrostanordnung einen Außenumriss mit hiervon verschiedener Gestalt aufweist, beispielsweise einen quadratischen oder rechteckigen oder polygonalen oder ovalen Außenumriss, ist es grundsätzlich auch denkbar, dass der zentrale Bereich keinen Kreis bildet, sondern eine andere Gestalt aufweist, vorzugsweise eine Gestalt, die der Außenumrissgestalt der Festbrennstoffrostanordnung geometrisch ähnlich ist, und dass die Gestalt des den zentralen Bereich umgebenden Bereichs der Differenz zwischen der Außenumrissgestalt der Festbrennstoffrostanordnung und der Außenumrissgestalt des zentralen Bereichs entspricht.
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Bevorzugt sind die beiden Bereiche der Festbrennstoffrostanordnung über einen schrägen Verbindungsabschnitt miteinander verbunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Festbrennstoffrostanordnung verschieden große, konzentrisch angeordnete Drahtringe auf, die durch Radialstreben miteinander verbunden sind. Bevorzugt sind die Radialstreben aus Draht gebildet und haben eine Stufenform. Zum Bilden der unterschiedlich tiefen Bereiche der Festbrennstoffrostanordnung werden die zu einander parallelen Ebenen der Drahtringe von einander beabstandet angeordnet und die Drahtringe und die stufenförmigen Radialstreben daraufhin, etwa durch Verschweißen, miteinander verbunden. Durch diese Geometrie der Festbrennstoffrostanordnung wird es in einfacher Weise ermöglicht, der Festbrennstoffrostanordnung ein Höhenprofil mit unterschiedlich tiefen Bereichen zu geben.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Grillgeräts werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. In dieser zeigen:
- 1 ein Grillgerät in einer Seitenansicht,
- 2 in einer Vorderansicht und einer Seitenansicht ein stark vereinfacht dargestelltes erstes Ausführungsbeispiel einer Festbrennstoffrostanordnung eines erfindungsgemäßen Grillgeräts, und
- 3 in einer Vorder- und Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel eines Festbrennstoffrostes eines erfindungsgemäßen Grillgeräts.
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Die 1 zeigt zur Veranschaulichung ein als Kugelgrill 10 ausgebildetes Grillgerät. Der Kugelgrill 10 weist vorzugsweise eine halbkugelförmig ausgebildete Grillschüssel 12 auf. In der Grillschüssel 12 ist ein (nicht gezeigter) Festbrennstoffrost angeordnet. Die Grillschüssel 12 ist mit einem näherungsweise halbkugelförmig ausgebildeten Deckel 14 verschliessbar. Die Gesamtform des Grillgehäuses 15 aus Grillschüssel 12 und Deckel 14 ähnelt beim Kugelgrill 10 somit einer Kugel. Der Kugelgrill 10 ist ferner auf einer Gestellanordnung 16 angeordnet. In bevorzugten Ausführungsformen ist an der Unterseite der Grillschüssel 12 eine Belüftungsvorrichtung 18 vorgesehen. Auch der Deckel 14 weist eine Belüftung 20 auf, welche vorzugsweise regelbar ist. Des Weiteren kann unterhalb der Grillschüssel 12 ein Aschekasten vorgesehen sein. Neben einem Kugelgrill kann jedoch jede andere Art von Grillgerät geeignet sein, die Vorteile der Erfindung zu nutzen.
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2 zeigt in einer Vorderansicht und einer Seitenansicht einen Festbrennstoffrost 22 mit zwei Bereichen 24 und 26 in einer stark schematischen Darstellung. Wie aus der Seitenansicht ersichtlich, ist je nach gewählter Einbaulage der Bereich 24 gegenüber dem Bereich 26 abgesenkt oder angehoben. Liegt beispielsweise in einer der wenigstens zwei möglichen Einbaulagen der Bereich 24 tiefer als der Bereich 26, so kann der Bereich 24 mit Festbrennstoff befüllt werden. In diesem Fall befindet sich beim direkten Grillen das auf dem Grillrost liegende Grillgut direkt über dem Bereich 24. Indirektes Grillen ist dann über dem nicht mit Festbrennstoff befüllten Bereich 26 möglich. Bildet der Bereich 26 im Vergleich zum Bereich 24 eine Vertiefung, so wird der Bereich 26 mit Festbrennstoffstücken versehen. Vorteilhaft kann es sein, wenn die beiden Bereiche 24 und 26 unterschiedlich groß sind, so dass der jeweilige Bereich für indirektes und direktes Grillen wunschgemäß kleiner oder größer gewählt werden kann, indem der Festbrennstoffrost in der entsprechenden Einbaulage angeordnet wird. Natürlich ist es auch möglich, jeweils beide Bereiche mit Festbrennstoff zu befüllen.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines in einer von wenigstens zwei Einbaulagen in das erfindungsgemäße Grillgerät 10 einsetzbaren Festbrennstoffrostes 22 jeweils in einer Vorderansicht und einer Seitenansicht. Der kreisförmige Festbrennstoffrost 22 weist in diesem Beispiel konzentrisch angeordnete Drahtringe 28 auf und wird durch Radialstreben 30 zusammengehalten. Die Verbindungsstellen 32 zwischen den Drahtringen 28 und Radialstreben 30 können unter anderem verschweißt sein, so dass sich ein formstabiler Festbrennstoffrost 22 bildet. Auch andere Verbindungstechniken können zum Einsatz kommen. Wie aus der Seitenansicht ersichtlich, ist der Festbrennstoffrost 22 der 3 nicht flach, sondern weist zwei ebene Bereiche auf, nämlich einen zentralen kreisförmigen Bereich 34 und einen ringförmigen Außenbereich 36, die parallel gegeneinander versetzt sind und einen gewissen Abstand d von einander aufweisen. Der zentrale Bereich 34 und der ringförmige Außenbereich 36 36 sind durch einen schrägen Verbindungsabschnitt 38 miteinander verbunden. Durch die stufenförmig ausgebildeten Radialstreben 30 kann der Höhenunterschied d zwischen den Bereichen 34 und 36 überwunden werden.
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Soll direkt gegrillt werden, wird eine solche Einbaulage des Festbrennstoffrostes 22 gewählt, bei welcher der zentrale Bereich 34 gegenüber dem Außenbereich 36 um den Abstand d abgesenkt ist und eine Vertiefung bildet. Diese Vertiefung mit Tiefe d eignet sich zum Aufnehmen von Festbrennstoffstücken. Die Wärmestrahlung der Glut des Festbrennstoffs und Konvektionswärme können besonders stark auf Grillgut einwirken, das auf einem zentralen Bereich des Grillgutrostes unmittelbar oberhalb des zentralen Bereichs 34 des Festbrennstoffrostes 22 liegt. Grillgut am Randbereich des Grillgutrostes ist hingegen einer wesentlich kleineren Wärmeeinwirkung ausgesetzt und kann dort beispielsweise ruhen oder warm gehalten werden.
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Im Gegensatz dazu ist für indirektes Grillen innerhalb des zentralen Bereichs des Grillgutrostes eine andere Einbaulage vorgesehen, also eine solche Einbaulage, bei welcher der Außenbereich 36 des Festbrennstoffrostes 22 mit den Wänden der Grillschüssel 12 eine Vertiefung zum Befüllen mit Festbrennstoffstücken bildet. Der zentrale Bereich 34 des Festbrennstoffrostes liegt dann gegenüber dem Außenbereich 36 erhöht. Mittig auf dem Grillgutrost angeordnetes Grillgut ist dadurch einem geringen Wärmeeinfluss der Glut des Festbrennstoffes ausgesetzt als es beim direkten Grillen der Fall wäre. Auf diese Weise wird das Grillgut auch vor Flammen geschützt, die beispielsweise durch in die Glut tropfendes Fett verursacht werden.