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Die Erfindung betrifft einen Grill mit Multifunktionsaufsatz und ist anwendbar bei der Zubereitung verschiedener Speisen, vorzugsweise im Freien.
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Grillkonstruktionen sind in vielfältiger Ausführung bekannt.
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So ist zum Beispiel Pizzabacken mit dem Grill mit einem sogenannten Pizzaring innerhalb und außerhalb Deutschlands immer beliebter geworden. Die großen Grillhersteller haben Pizzaringe auf den Markt gebracht, von denen einige ganz einfach, andere anspruchsvoller sind. Aber alle Pizzaringe haben ihre Mängel:
- • Sie sind sperrig und schwierig aufzubewahren.
- • Für ihre Größe haben sie nur wenige Funktionen.
- • Sie haben eine feste Höhe, wodurch sie sich nicht an unterschiedliche Heizstufen anpassen können. Der Benutzer muss die Pizza daher zum Beispiel mit der Hand anheben, um sie höher an den Deckel zu bringen, wo durch die höhere Temperatur auch die Oberseite kross wird. Auch ein Bratspieß kann ebenfalls weder niedriger noch höher gestellt werden.
- • Sie sind als Windschutz nicht geeignet, weil sie den freien Zugang zu den Nahrungsmitteln auf dem Grillrost versperren.
- • Sie können versehentlich umgestoßen werden, da sie nicht an der Feuerschüssel befestigt sind.
Flammen an der Rückseite des Grills haben nicht genug Luftzufuhr durch die Bodenbelüftung. Luft, die durch die vordere Öffnung des Rings in die Feuerschüssel gelangt, wo sie auch als Abgas ausströmt, reicht nicht aus, um die Flammen mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Dies führt zu rötlichen, langsam brennenden Flammen und der Ansammlung von Ruß und Feinstaub.
Aus der DE 10 2017 108 409 A1 ist ein universelles Gerät zur Zubereitung von Speisen bekannt, bei welchem auf einer Gewindespindel ein Anzünderhalter, eine Verbrennungskammer und ein Topfhalter verstellbar angeordnet sind. Das Gerät weist eine Topfmanschette auf, welche mittels Feststellschrauben fixiert wird.
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Mit der
US 2009/0020108 A1 wurde ein Grill bekannt, welcher einen Ständer, einen Körper, mehrere Gitter und mehrere Verstellvorrichtungen aufweist. Der Körper ist an der Oberseite des Ständers befestigt. Die Gitter sind verstellbar am Körper montiert. Die Einstellvorrichtungen sind jeweils zwischen dem Körper und den Gittern montiert, um das Gitter verstellbar am Körper zu gestalten. Jede Einstellvorrichtung verfügt über eine Welle und eine Positioniervorrichtung. Die Welle erstreckt sich beweglich durch den Körper und ist drehbar mit einem entsprechenden Gitter verbunden. Die Positioniervorrichtung ist zwischen dem Gehäuse und dem entsprechenden Gitter montiert und mit der Welle verbunden, um die Welle an einer gewünschten Position zu halten. Dementsprechend können die Gitter auf verschiedenen horizontalen Ebenen positioniert und vom Körper weg gedreht werden, so dass die Verwendung des Grills bequem und vielseitig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Grill mit Multifunktionsaufsatz zu schaffen, welcher universell zur Zubereitung verschiedener Speisen eingesetzt werden kann und eine einfache und zuverlässige Höhenverstellbarkeit des Multifunktionsaufsatzes ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist die einfache Herstellung des Grills mit Multifunktionsaufsatz sowie seine leichte Handhabbarkeit, indem an der Feuerschüssel unterhalb des Randes mindestens drei Feuerschüsselschrauben mittels je einer Flanschmutter festgezogen oder angeschweißt oder angeklebt sind und diese Feuerschüsselschrauben über je eine anzuziehende Drehmutter eine höhenverstellbare Befestigung des teilkreisförmig ausgebildeten Multifunktionsaufsatzes realisieren, wobei bei gelösten Drehmuttern der Multifunktionsaufsatz auf den Feuerschüsselschrauben ruht.
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Der Multifunktionsaufsatz ist preiswert herstellbar, indem er ein C-förmig gebogener Blechstreifen ist. Zur Erhöhung der Steifigkeit und Festigkeit ist es möglich, den Blechstreifen in bestimmten Bereichen ganz oder teilweise umzubördeln.
Eine einfache Höhenverstellbarkeit des Multifunktionsaufsatzes wird dadurch erreicht, dass Aussparungen im Multifunktionsaufsatz mit den Feuerschüsselschrauben zusammenwirken.
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Eine besondere Multifunktionalität wird dadurch erreicht, dass an dem Multifunktionsaufsatz Aufsatzschrauben angeordnet sind, welche der Halterung eines Deckels und/oder eines Grillrostes und/oder einer Pfanne dienen, wobei die Aufsatzschrauben mit einem Griff, einer Kontermutter sowie einer Hutmutter zusammenwirken. Die Hutmutter muss aus einem hitzebeständigen Material bestehen, das eine Bedienung der Schraube während des Grillvorganges möglich macht.
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Ein zusätzlicher Vorteil des Multifunktionsaufsatzes ist, dass der Bediener die Möglichkeit hat, bei nach unten geschobener Position des Multifunktionsaufsatzes, vor oder hinter dem Grill zu stehen. Steht er vor dem Grill, erhält er strahlende Wärme von der Feuerschüssel bei kühleren Außentemperaturen. Steht er hinter dem Grill, ist der Bediener von solcher Wärme geschützt.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand von zumindest teilweise in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
- 1 einen Grill mit über Feuerschüsselschrauben angeordnetem Multifunktionsaufsatz,
- 2 vier Varianten zum Grillen/Braten,
- 3 je eine Variante zum Kochen und zum Grillen mit Deckel,
- 4 eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Grill mit Deckel von vorn,
- 5 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Grills mit Deckel,
- 6 eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Grills mit Multifunktionsaufsatz von oben,
- 7 Detaildarstellungen des Multifunktionsaufsatzes.
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Wie aus 1 zu ersehen, weist eine Feuerschüssel 13 eine Bohrung auf, durch welche eine Feuerschüsselschraube 1 hindurch geführt ist, wobei die Feuerschüsselschraube 1 mit einer Scheibe 2 und einem Federring 3 sowie einer Flanschmutter 4 und einer Drehmutter 6 zusammenwirkt. Auf dem Kopf der Feuerschüsselschraube 1 liegt im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Grillrost 18 auf. Die Feuerschüsselschrauben 1 können auch an der Feuerschüssel 13 angeschweißt oder angeklebt sein. Anstelle der Feuerschüsselschrauben 1 können auch andere Auflageelemente eingesetzt werden.
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Auf den Rand der Feuerschüssel 13 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Deckel 12 aufgesetzt. Mit der Feuerschüsselschraube 1 ist ein teilkreisförmig aus Blech ausgebildeter Multifunktionsaufsatz 5 befestigt. Der Multifunktionsaufsatz 5 ist ein C-förmig gebogener Blechstreifen. An dem Multifunktionsaufsatz 5 sind im oberen Bereich Aufsatzschrauben 7 angeordnet, welche gemäß der 1 keine besondere Funktion erfüllen. Die Aufsatzschrauben 7 können jedoch, wie in weiteren Figuren dargestellt, der Halterung eines Deckels 12 und/oder eines Grillrostes 18 und/oder einer Pfanne 19 dienen. Die Aufsatzschrauben 7 wirken mit einem Griff 8, einer Kontermutter 9 sowie einer Hutmutter 10 zusammen.
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2 nun zeigt vier verschiedene Varianten zum Grillen oder Braten. Die linke Darstellung zeigt ein Grillen mit höhenverstellbarem Grillrost, wobei der Grillrost 18 hier auf der Aufsatzschraube 7 aufliegt. Die obere rechte Darstellung zeigt eine Ausführungsvariante zum Braten mit Deckel 12, wobei der Deckel 12 hier auf dem oberen Rand der Feuerschüssel 13 aufliegt. Die untere linke Darstellung zeigt das Grillen bei heißer, windstiller Außentemperatur, wobei hier der Multifunktionsaufsatz 5 nach unten geschoben ist. Die untere rechte Darstellung zeigt Grillen mit Windschutz, wobei bei dieser Ausführungsvariante der Multifunktionsaufsatz 5 nach oben geschoben ist und hierdurch als Windschutz fungiert.
Bei allen hier beschriebenen Ausführungsbeispielen sind jeweils drei Feuerschüsselschrauben 1 und drei Aufsatzschrauben 7 angeordnet. Die Höhenverstellbarkeit des Multifunktionsaufsatzes 5 wird dadurch realisiert, dass der Multifunktionsaufsatz 5 erste Aussparungen 16 aufweist, welche mit den Feuerschüsselschrauben 1 zusammenwirken. Die ersten Aussparungen 16 sind in Detailansicht in 7 zu ersehen.
Die drei Feuerschüsselschrauben 1 sind mit drei Flanschmuttern 4 festgezogen. Die Feuerschüsselschrauben 1 wirken mit Scheiben 2 und Federringen 3 zusammen. Die drei Feuerschüsselschrauben 1 korrespondieren mit den drei ersten Aussparungen 16, wie in 7 zu ersehen, sodass der Multifunktionsaufsatz durch zwei Griffe 8, wie in 6 dargestellt, nach unten und nach oben bewegt werden kann.
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3 nun zeigt in der oberen Abbildung eine Variante der Erfindung, bei welcher in einer Pfanne 19 beispielsweise ein Paella zubereitet wird. Die Pfanne 19 sitzt bei diesem Ausführungsbeispiel auf der Aufsatzschraube 7 auf. In der unteren Darstellung ist der Multifunktionsaufsatz 5 nach oben geschoben und dient über die Aufsatzschraube 7 dem Aufsetzen des Deckels 12. Diese Ausführungsvariante ist besonders geeignet zum Grillen bei leichtem Regen. Der Grillrost 18 liegt bei dieser Ausführungsvariante auf den Feuerschüsselschrauben 1 auf.
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In 4 ist eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Grill mit Deckel 12 zu sehen. Bei dieser Ausführungsvariante liegt der Grillrost 18 auf der Feuerschüsselschraube 1 auf, und der Deckel 12 liegt auf der Aufsatzschraube 7 auf, wobei im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Multifunktionsaufsatz 5 nach oben geschoben fixiert ist.
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Die 5 zeigt eine Vorderansicht des erfindungsgemäßen Grills mit Multifunktionsaufsatz 5, wobei hier die teilringförmige, C-förmige Gestaltung des Multifunktionsaufsatzes 5 zu ersehen ist. Durch den offenen Bereich des Multifunktionsaufsatzes 5 ist ein Zugriff auf den Grillrost 18 bzw. auf das auf dem Grillrost 18 befindliche Grillgut möglich. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel liegt der Grillrost 18 auf den Feuerschüsselschrauben 1 auf, und der Deckel 12 auf den Aufsatzschrauben 7.
In dieser 5 ist auch der Rand der Feuerschüssel 13a und der Rand 12a des Deckels 12 zu ersehen. Auch zeigt diese Darstellung den Griff 14 des Grills.
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6 zeigt eine Schnittdarstellung des erfindungsgemäßen Grills mit dem Multifunktionsaufsatz 5 von oben, wobei hier die drei Aufsatzschrauben 7 sowie die Griffe 8 des Multifunktionsaufsatzes 5 zu ersehen sind. In der vorliegenden Darstellung wirken die Aufsatzschrauben 7 mit einer geschweißten Mutter 15 zusammen. Ebenso ist es jedoch auch möglich, an Stelle der geschweißten Mutter 15 das Blech des Multifunktionsaufsatzes 5 umzubördeln, um dadurch die Steifigkeit und Festigkeit zu erhöhen.
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7 nun zeigt Details des Multifunktionsaufsatzes 5 mit der zur Höhenverstellung angeordneten ersten Aussparung 16. Die erste Aussparung 16 wirkt mit der Drehmutter 6, und der Feuerschüsselschraube 1 über die Flanschmutter 4 zusammen.
Der Griff 8 ist an drei Stellen - beispielsweise durch Punktschweißen - an dem Multifunktionsaufsatz befestigt. Dabei wird auf einer Seite des Griffes die Aufsatzschraube 7 zwischen zwei Befestigungsstellen des Griffs eingesetzt. Dadurch entsteht mehr Raum für das Gewinde der Aufsatzschraube, so dass diese stabilisiert wird.
Zusätzlich weist gemäß diesem Ausführungsbeispiel der Multifunktionsaufsatz 5 eine zweite Aussparung 17 auf, welche dem Aufhängen von Grillbesteck dient.
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Die Erfindung soll nachfolgend noch einmal zusammenfassend in ihrer Dynamik erläutert werden.
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Wenn die drei Drehmuttern 6 gelöst sind, ruht der Multifunktionsaufsatz 5 auf den Feuerschüsselschrauben 1. Um den Multifunktionsaufsatz 5 zu einer gewünschten Höhe anzuheben, muss er an den zwei Griffen 8 angefasst und nach oben geschoben werden, wie beispielsweise in 6 zu ersehen ist. Der Griff 8 muss mit einer Hand festgehalten werden, während man mit der anderen Hand zuerst die diesem Griff gegenüberliegende Drehmutter 6 und dann zweitens diejenige Drehmutter 6 anzieht, die gegenüber des Grillgriffes 14 angeordnet ist (6). Schließlich muss drittens die Drehmutter 6 angezogen werden, die sich auf der Seite des festgehaltenen Griffs des Multifunktionsaufsatzes befindet.
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Die Aufsatzschrauben 7 müssen von der inneren Seite des Multifunktionsaufsatzes 5 montiert werden. Die Hutmuttern 10 müssen bis zum Anschlag angezogen und mit den Kontermuttern gesichert werden. Dadurch wird erreicht, dass bei der Betätigung der Hutmutter nur das Zudrehen und Lösen der Aufsatzschraube 7 erfolgt und ein Abschrauben der Hutmutter selbst verhindert wird.
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Der Kopf der Aufsatzschraube 7 dient dazu, ein Fallen des aufgesetzten Grillrost zu verhindern, der einen kleineren Durchmesser als der Multifunktionsaufsatz 5 hat, wie in 2 dargestellt.
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Die drei Aufsatzschrauben 7 müssen angezogen werden, wie in 3 dargestellt, sodass der Deckel 12 auf ihnen platziert werden kann. Eine Lücke 11 entsteht zwischen der Feuerschüssel 13 und dem Multifunktionsaufsatz 5. Diese Lücke 11 versorgt die Flammen - beispielsweise beim Pizzabacken - mit zusätzlicher vorgewärmter Luft und trägt dazu bei, eine bessere Verbrennung des Brenngutes zu erzielen. Wenn der Multifunktionsaufsatz 5 in seiner niedrigen Position verbleibt, strömt durch die Lücke 11 vorgewärmte Luft, die das Grillgut von der Außentemperatur abpuffert. Ohne den Multifunktionsaufsatz 5 würde die Wärme in die Umgebung abgestrahlt und die warme Luft gleich vom Winde verweht.