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Die Erfindung betrifft einen Wäschetrockner (im Folgenden auch mit „Trockner“ abgekürzt) mit einer thermischen Isolierung, umfassend eine drehbar gelagerte Trommel zur Aufnahme von zu trocknenden Wäschestücken, eine Steuereinrichtung, einen Prozessluftkanal, eine Heizung und ein Lagerschild zur Lagerung der Trommel. Die Erfindung betrifft außerdem ein hierfür geeignetes Lagerschild.
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In einem Wäschetrockner werden die zu trocknenden Wäschestücke unter Zufuhr von Luft getrocknet. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann als kalte, wird die zunächst kühle Luft (so genannte Prozessluft) durch ein Gebläse zunächst über eine in der Prozessluftführung befindliche Heizung geleitet. Dann tritt die warme Prozessluft in die Trommel ein, die die feuchten Wäschestücke enthält und somit als Trocknungskammer dient. In der Trommel nimmt die heiße Prozessluft die Feuchtigkeit aus den zu trocknenden Wäschestücken durch Verdunstung auf. Dazu sollte die Prozessluft möglichst ohne Temperaturverlust bis an die Wäsche gebracht werden, um dort den feuchten Wäschestücken möglichst viel Feuchtigkeit zu entziehen.
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Jedoch sind alle Bauteile des Wäschetrockners, die die Luftführung bilden, besonders gegen Wärmeverluste durch Wärmeleitung anfällig. Dies gilt insbesondere für großflächige Bauteile. So sind die Wärmeverluste bei der Trommel und dem Lagerschild aufgrund von deren großen Flächen hoch. Dies führt zu einem höheren Energieverbrauch und längeren Aufheizzeiten. Um dem entgegenzuwirken, ist es bekannt, die Trommel und/oder den Laugenbehälter bzw. das Trommelgehäuse thermisch zu isolieren.
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So offenbart beispielsweise die
DE 10 160 788 A1 einen Laugenbehälter für wasserführende Haushaltsgeräte, bei dem auf der Innenwand des Laugenbehälters eine Isolierschicht angebracht ist, so dass bei Erwärmung der Flüssigkeit der Laugenbehälter selbst nicht oder nur geringfügig erwärmt wird.
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Die
EP 2 184 393 A1 beschreibt eine Wäschebehandlungsmaschine wie z.B. eine Waschmaschine, bei der die Trommel in einem Kunststofflaugenbehälter angeordnet ist, der mit einer thermischen Isolation versehen ist. Dabei wird die thermische Isolation durch Hohlräume gebildet, die durch außenseitig am Kunststofflaugenbehälter angeordnete Schalenelemente entstehen. Die Hohlräume sind zur Isolation evakuiert.
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Weiterhin ist es bekannt, die Trommelvorder- und rückwand sowie den Trommelmantel mit Isolationsmaterial bzw. mit Vakuumkammern zu versehen, zum Beispiel aus den Schriften
DE 81 05 912 U1 ,
JP 2000 225 298 A und
JP 03 032 700 A .
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Die
DE 10 2008 055 641 A1 beschreibt eine Wäschebehandlungsmaschine, beispielsweise einen Wäschetrockner oder eine Waschmaschine, bei dem der Laugenbehälter und/oder die Trommel mit einer thermischen Isolation versehen ist. Die thermische Isolation besteht dabei aus einer an der Innenseite des Laugenbehälters und/oder der Trommel aufgetragenen Beschichtung, die derart ausgebildet ist, dass sie die Strahlung zum Behälterinneren reflektiert. Dadurch soll die Wärmestrahlung nach außen verhindert werden.
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Darüber hinaus ist es bekannt, den zylindrischen Körper der Trommel eines Trockners aus einem Wärmeisolationsmaterial auszuführen, wie es in der
CN 101 245 543 A beschrieben ist. Eine weitere Möglichkeit offenbart die
DE 10 2009 011 673 A1 , bei der die Trommel eines Wäschetrockners von einem Trommelgehäuse und einem Prozessluftrückführkanal mit außenseitiger Isolation umgeben ist.
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Zwar betreffen diese aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen mit der Trommel und/oder dem Laugenbehälter bzw. dem Trommelgehäuse Bauteile, an denen vergleichsweise große Wärmeverluste auftreten, jedoch treten auch an anderen an der Prozessluftführung beteiligten Bauteilen Wärmeverluste auf, die durch die beschriebenen Maßnahmen nicht verhindert werden.
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In diesem Zusammenhang beschreibt die
DE 10 2005 056 942 A1 einen Wäschetrockner mit Peltier-Wärmepumpe, bei dem zumindest ein Rohr, das eine Heizseite der Anordnung der Peltier-Elemente mit der Wäschetrommel verbindet, mit einer thermischen Isolierung versehen ist. Dabei kann zusätzlich auch die Wäschetrommel mit einer thermischen Isolierung versehen sein.
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Jedoch kann es trotz der aus dem Stand der Technik bekannten Maßnahmen zu nennenswerten Wärmeverlusten kommen, beispielsweise über das Lagerschild, das ebenfalls ein großflächiges Bauteil bei Wäschetrocknern darstellt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es vor diesem Hintergrund, einen Trockner mit verbesserter thermischer Isolierung bereitzustellen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch einen Trockner sowie durch ein Lagerschild mit den Merkmalen der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Trockners sowie des erfindungsgemäßen Lagerschilds sind in den jeweiligen abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Trockners entsprechen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Lagerschilds und umgekehrt, auch wenn dies hierin nicht explizit festgestellt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Wäschetrockner mit einer thermischen Isolierung, umfassend eine drehbar gelagerte Trommel zur Aufnahme von zu trocknenden Wäschestücken, eine Steuereinrichtung, einen Prozessluftkanal, eine Heizung und mindestens ein Lagerschild zur Lagerung der Trommel, wobei das mindestens eine Lagerschild eine thermische Lagerschildisolierung aufweist.
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Der erfindungsgemäße Trockner ist insbesondere ein Wäschetrockner an sich oder ein Waschtrockner. Dabei kann der Trockner als Kondensations- oder Ablufttrockner ausgestaltet sein. Im Prinzip erfolgt bei einem Kondensationstrockner eine Trocknung einer aus der Trommel gelangenden feuchtwarmen Prozessluft, indem in einem Wärmetauscher die Feuchtigkeit auskondensiert. Bei einem Ablufttrockner wird die feuchtwarme Prozessluft dagegen nach außen abgegeben, beispielsweise in einen Aufstellraum des Trockners. Ein Waschtrockner ist ein Kombinationsgerät, das über eine Waschfunktion zum Waschen von Wäsche und über eine Trocknungsfunktion zum Trocknen von feuchter Wäsche verfügt.
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In dem Trockner wird die Prozessluft durch einen Prozessluftkanal geführt, der eine Heizung umfasst. Diese Heizung ist insbesondere eine elektrische Heizung oder eine Gasheizung, wobei eine elektrische Heizung bevorzugt verwendet wird. Die Heizung ist derart im Prozessluftstrom angeordnet, dass die Prozessluft aufgeheizt werden kann, bevor sie in die Trocknungskammer eintritt.
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Die Trocknungskammer zur Aufnahme der feuchten Wäschestücke wird durch eine Trommel gebildet. Diese Trommel ist drehbar gelagert, wobei die Drehachse der Trommel vorzugsweise zumindest annähernd horizontal ist.
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Zur Lagerung der Trommel dient ein Lagerschild. Lagerschilde für Wäschetrockner sind beispielsweise in der
DE 82 03 418 U1 und in der
DE 10 2005 013 049 A1 beschrieben. Das Lagerschild ist im Allgemeinen drehfest mit dem Gehäuse des Wäschetrockners verbunden und weist eine Führung für die Trommel auf. In der Regel ist im Lagerschild außerdem eine Prozessluftführung ausgebildet. So weist ein auf der Frontseite des Wäschetrockners angeordnetes Lagerschild im Allgemeinen zusätzlich zur Trommelführung auch einen die feuchtwarme Prozessluft ableitenden Prozessluftkanal auf, wobei letzterer bei marktgängigen Wäschetrocknern in der Regel im unteren Bereich des Lagerschilds ausgebildet ist. Darüber hinaus können in diesem Bereich des Lagerschilds auch weitere Bauteile wie beispielsweise ein Flusensieb und/oder Elektroden, die z.B. als Feuchtesensoren dienen, angeordnet sein. Das Lagerschild ist zumeist aus Kunststoff gefertigt, beispielsweise als Kunststoffspritzteil, jedoch sind Material und Herstellungsart des Lagerschilds erfindungsgemäß nicht eingeschränkt.
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Erfindungsgemäß weist das Lagerschild eine thermische Lagerschildisolierung (im Folgenden auch mit „Lagerschildisolierung“ abgekürzt) auf. Dabei ist die Lagerschildisolierung vorzugsweise derart am Lagerschild angeordnet, dass weniger Wärmeverluste im Bereich der Prozessluftführung entstehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Trockners ist das mindestens eine Lagerschild zur Lagerung der Trommel, das eine Lagerschildisolierung aufweist, ein vorderes Lagerschild. Marktgängige Wäschetrockner umfassen in der Regel ein Lagerschild zur Lagerung der Trommel, welches auf der Frontseite des Wäschetrockners angeordnet ist. Ein solches vorderes Lagerschild ist hinter der vorderen Gehäusewand des Wäschetrockners angeordnet und ist im Allgemeinen mit dieser Vorderwand drehfest verbunden.
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Darüber hinaus kann ein weiteres Lagerschild zur Lagerung der Trommel auf der Rückseite des Wäschetrockners angebracht werden. Wenn ein solches rückseitiges Lagerschild zur Lagerung der Trommel im Wäschetrockner vorhanden ist, weist dieses erfindungsgemäß vorzugsweise ebenfalls eine thermische Isolierung auf. Dadurch können die Wärmeverluste im Bereich der Prozessluftführung weiter verringert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die thermische Lagerschildisolierung an einer Außenseite des Lagerschilds angeordnet. Hierin wird unter der Außenseite des Lagerschilds vorzugsweise die der Trommel abgewandte Seite verstanden. Auf diese Weise wird die Isolierung des Lagerschilds im Allgemeinen nicht durch die Drehbewegung der Trommel beeinträchtigt. Insbesondere ist die thermische Isolierung des Lagerschilds dann an der Außenseite des Lagerschilds angebracht, wenn das Lagerschild einwandig gestaltet ist.
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Vorzugsweise ist allerdings das Lagerschild zumindest teilweise doppelwandig ausgebildet. Dadurch entsteht wenigstens ein Lagerschildhohlraum, der zur thermischen Isolierung dient. Dabei ist vorzugsweise ein ringförmiger Bereich des Lagerschilds, der sich im Allgemeinen in den oberen und seitlichen Bereichen an die Trommel anschließt, doppelwandig ausgebildet. Da im unteren Bereich des Lagerschilds in der Regel die Prozessluftführung und weitere Bauelemente angeordnet sind, bildet das Lagerschild in dessen Anschlussbereich an die Trommel jedoch keinen über 360° geschlossenen Ring, sondern ist nur in ca. 270° ringförmig ausgestaltet. Wenn dieser ringförmige Bereich doppelwandig ausgeführt ist, kann darin ein einziger Hohlraum angeordnet sein oder mehrere Hohlräume, beispielsweise, um darin eingefülltes Isolationsmaterial in der gewünschten Position zu halten. Bei einem einzigen Zwischenraum kann dies auch durch Strukturen wie Rippen oder ähnliches geschehen.
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Ein Lagerschildhohlraum, der durch die doppelwandige Ausbildung des Lagerschilds entsteht, kann beispielsweise ein Vakuum aufweisen und so der thermischen Isolierung dienen.
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Besonders bevorzugt ist das Lagerschild zumindest teilweise doppelwandig ausgebildet, so dass ein Lagerschildhohlraum entsteht, in den die thermische Lagerschildisolierung eingebracht ist. Dabei weist vorzugsweise das Lagerschild eine Einfüllöffnung auf, durch die als Lagerschildisolierung ein Isolationsfüllmaterial in den Lagerschildhohlraum eingefüllt werden kann. Die Einfüllöffnung ist bevorzugt so am Lagerschild angeordnet, dass sie möglichst leicht zugänglich ist, beispielsweise an der der Trommel abgewandten Seite des Lagerschilds. Je nach Struktur des Isolationsfüllmaterials kann dieses über die Einfüllöffnung in den Zwischenraum eines doppelwandig ausgebildeten Lagerschilds eingelegt, eingeblasen oder eingeschüttet werden. Isolationsfüllmaterialien wie Glas- oder Basaltvlies werden beispielsweise in den Zwischenraum eingelegt, Granulate werden eingeschüttet oder eingeblasen. Wird ein Schaum als Isolationsmaterial verwendet, wird der Zwischenraum damit über die Einfüllöffnung befüllt und somit vorzugsweise ausgeschäumt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Isolationsfüllmaterial ein Aerogel. Insbesondere bei einem doppelwandig ausgebildeten Lagerschild, das dadurch einen Zwischenraum für das Isolationsmaterial umfasst, ist Aerogel bevorzugt. Vorteilhaft weist das Lagerschild dann eine Einfüllöffnung für die Befüllung des Zwischenraums mit Aerogel auf, welches dann beispielsweise eingeblasen werden kann.
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Ein Aerogel ist ein synthetisches poröses Material, das im Allgemeinen von einem Gel abgeleitet ist, indem die flüssige Komponente des Gels durch ein Gas ersetzt ist. Ein Aerogel weist somit eine extrem geringe Dichte und extrem geringe Wärmeleitfähigkeit auf. Es sind zahlreiche anorganische und organische Aerogele bekannt, wobei der Begriff „Aerogel“ im Allgemeinen auf den Ausgangsstoff hinweist. Die erfindungsgemäß eingesetzten Aerogele sind im Allgemeinen fest und nicht gelartig.
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Erfindungsgemäß geeignete Aerogele sind beispielsweise Siliciumdioxid-Aerogel, Carbon-Aerogel, mit Aluminiumoxid hergestellte Aerogele und Chalcogele. Vorzugsweise wird ein Silicium-Aerogel verwendet, beispielsweise Nanogel® bzw. Enova®/Lumira® der Firma Cabot Corporation. Siliciumdioxid-Aerogel, auch Silica-Aerogel genannt, ist für seine außergewöhnlichen Wärmeisolationseigenschaften bekannt. So liegt die Wärmeleitfähigkeit von Silica-Aerogel im Bereich von 0,004 W/mK bis zu 0,03 W/mK. Außerdem kann Silica-Aerogel leicht hydrophob ausgestattet werden, so dass es auch in Gegenwart von Feuchtigkeit seine Struktur bewahren kann.
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Da Aerogel neben den extrem guten Wärmedämmeigenschaften gleichzeitig über eine äußerst geringe Dichte verfügt, ist es hervorragend als Isolationsmaterial geeignet. Insbesondere lassen sich damit auch sehr schmale Hohlräume und Hohlschichten, ausfüllen, in denen die Isolationswirkung konventioneller Dämmstoffe zu gering wäre.
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Die Lagerschildisolierung ist erfindungsgemäß nicht beschränkt, solange eine gewünschte thermische Isolierung erreicht werden kann. So können neben Aerogelen auch die anderen unten im Zusammenhang mit der thermischen Isolierung der Trommel diskutierten Materialien verwendet werden. Die Lagerschildisolierung umfasst aber erfindungsgemäß vorzugsweise ein anorganisches und/oder ein organisches Aerogel oder besteht aus diesem.
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Besonders bevorzugt ist das im erfindungsgemäßen Wäschetrockner eingesetzte Aerogel ein Siliciumdioxid-Aerogel, welches ein Volumen aufweist, das zu über 70 %, mehr bevorzugt zu über 80 % und ganz besonders bevorzugt zu über 90 % aus Poren im Nanometerbereich besteht.
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Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass die Trommel eine thermische Isolierung aufweist. Dann weist neben dem Lagerschild auch die Trommel eine thermische Isolierung auf, wobei die thermische Isolierung erfindungsgemäß an verschiedenen Positionen der Trommel angeordnet werden kann. Auf diese Weise werden durch kombinierte Isolation von Trommel und Lagerschild die Wärmeverluste im Bereich der Prozessluftführung besonders stark verringert. Dies ist darin begründet, dass Trommel und Lagerschild zu den Bauteilen mit den größten Oberflächen in der Prozessluftführung gehören, wodurch hier eine besonders große Wärmeleitung, und somit besonders große Wärmeverluste, auftreten können. Dies wird durch eine gleichzeitige thermische Isolierung von Trommel und Lagerschild verhindert.
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Die thermische Isolierung der Trommel weist vorzugsweise die Struktur eines Granulates, das dann allerdings von einer geeigneten Umhüllung umgeben sein sollte, eines festen Schaums oder eines Faserwerkstoffs, beispielsweise in der Form eines Faserverbundwerkstoffs oder einer textilen Matte, auf. Nicht einschränkend wirkende Beispiele für die dazu verwendeten Isolationsmaterialen umfassen mineralische Fasern wie Steinwolle und Glaswolle; Fasern aus natürlichen organischen Materialen und künstliche organische Schäume wie Schaumstoffe aus Polyethylen, Polypropylen, Neopor, Polyurethan sowie Resolschaum; mineralische Schäume; Zelluloseflocken; Kork und Aerogel, wobei diese Beispiele nicht einschränkend wirken. Erfindungsgemäß stellen Aerogel, Schaumstoffe aus Polyurethan oder Polyethylen, Glaswolle, Glasvlies, Steinwolle und Basaltvlies bevorzugte Isolationsmaterialien dar. Geeignet sind insbesondere auch Schaumstoffe aus sehr wärmebeständigen Materialien wie Polysulfon, Polyethersulfon, Polyetherketon und Polyimid.
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Erfindungsgemäß sind Isolationsmaterialen, aus denen eine dünnwandige und feste Isolationsschicht gebildet wird, bevorzugt. Darüber hinaus ist zusätzlich auch eine thermische Isolierung durch Vakuum-Hohlräume oder durch die Herstellung der Trommel aus einem wärmeisolierenden Material möglich. Besonders bevorzugt ist, dass die thermische Isolierung der Trommel ein möglichst geringes Gewicht aufweist, um den Motor nicht zu stark zu belasten.
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Vorzugsweise ist die thermische Isolierung der Trommel an der Außenseite der Trommel angeordnet. So kommt sie nicht mit den zu trocknenden Gegenständen in direkten Kontakt und kann während des Trocknungsvorgangs nicht durch diese beschädigt werden. So weist die Isolation der Trommel eine hohe Lebensdauer auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die thermische Isolierung als thermische Trommelrückwandisolierung an der Trommelrückwand der Trommel angebracht. Da sich bei marktgängigen Wäschetrocknern in der Regel hinter der Rückwand der Trommel die Heizung befindet, treten hier große Wärmeverluste auf, die durch eine in diesem Bereich angebrachte thermische Isolation effektiv verringert werden können.
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Dabei ist die thermische Isolierung an der Trommelrückwand besonders bevorzugt in dem Bereich der Trommelrückwand angeordnet, der sich außerhalb der Trommeldichtung befindet. In dem Bereich der Trommelrückwand, der innerhalb der Trommeldichtung liegt, befindet sich in der Regel eine Perforation, durch die die Prozessluft in die Trommel einströmt. Eine thermische Isolierung in dem Bereich der Trommelrückwand außerhalb der Trommeldichtung birgt somit keine Komplikationen mit der Perforation der Trommelrückwand und stellt kein Hindernis im Prozessluftstrom dar.
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Bevorzugt weist die thermische Trommelrückwandisolierung ein Material mit hoher Temperaturbeständigkeit auf, beispielsweise ein organisches Material, ausgewählt aus einem temperaturbeständigen Polymerschaumstoff, z.B. aus Polysulfon, Polyethersulfon, Polyetherketon und Polyimid, aus oder ein anorganisches Material ausgewählt aus der Gruppe anorganisches Aerogel, Glaswolle und Steinwolle. Besonders bevorzugt enthält die thermische Trommelrückwandisolierung mindestens ein anorganisches Material ausgewählt aus der Gruppe anorganisches Aerogel, Glaswolle und Steinwolle, oder besteht aus diesem. Dabei kann ein anorganisches Aerogel auch zusammen mit anorganischen Fasern zu einer Matte verarbeitet sein, die dann beispielsweise als thermische Trommelrückwandisolierung eingesetzt werden kann. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die thermische Isolierung an der Rückwand der Trommel aus Glaswolle oder Steinwolle besteht. Ein Isolationsmaterial mit hoher Temperaturbeständigkeit ist von Vorteil, da sich die Trommelrückwand in der Regel in der Nähe der Heizung befindet.
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Weiterhin ist es bevorzugt, dass der Trommelmantel eine thermische Trommelmantelisolierung aufweist. Dabei wird unter Trommelmantel der zylindrische Körper der Trommel verstanden. Da der Trommelmantel bei Wäschetrocknern in der Regel keine Perforation aufweist, ist bei Wäschetrocknern auch eine besonders bevorzugte vollflächige thermische Isolierung des Trommelmantels einfach herzustellen. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn sowohl die Trommelrückwand als auch der Trommelmantel eine thermische Isolierung aufweisen.
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Darüber hinaus ist es auch bevorzugt, dass die Trommelvorderwand eine thermische Trommelvorderwandisolierung aufweist.
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Ganz besonders bevorzugt weisen sowohl die Trommelrückwand als auch Trommelmantel und Trommelvorderwand eine thermische Isolation auf, die hierin als thermische Trommelmantelisolierung bzw. thermische Trommelvorderwandisolierung bezeichnet werden. Dabei ist die thermische Isolierung vorzugsweise so großflächig wie möglich ausgestaltet und umfasst, ganz besonders bevorzugt, den gesamten Trommelmantel sowie die gesamten Bereiche der Trommelvorderwand und der Trommelrückwand, die außerhalb der Trommeldichtung liegen. Im Bereich der Frontseite ist bei dieser Ausführungsform vorzugsweise zusätzlich die Tür des Wäschetrockners thermisch isoliert, beispielsweise durch Einlieger aus einem organischen Schaumstoff wie einem Polystyrol- oder Polypropylenschaumstoff. Durch eine solche großflächige thermische Isolierung in Kombination mit der thermischen Isolation des Lagerschilds lassen sich besonders geringe Wärmeverlusten im Bereich der Prozessluftführung erzielen.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Lagerschild zur Lagerung einer Trommel in einem Wäschetrockner, wobei das Lagerschild eine thermische Lagerschildisolierung aufweist. Bevorzugt ist das Lagerschild doppelwandig ausgebildet und in dem so entstehenden Zwischenraum Isolationsmaterial zur thermischen Isolierung angeordnet. Dabei ist es besonders bevorzugt, dass das Isolationsmaterial Aerogel ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass ein Trockner mit einer verbesserten Effizienz betrieben werden kann. Die Wärmeverluste im Bereich der Prozessluftführung werden sehr gering gehalten, so dass die Prozessluft möglichst warm an die Wäsche herangebracht werden kann. Dadurch wird der Wäsche möglichst viel und schnell Feuchtigkeit entzogen und der Trocknungsvorgang läuft effizienter ab. Somit kann Energie gespart werden und die Trocknungsdauer kann verkürzt werden.
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Zudem erwärmt sich durch eine geringere Wärmeabgabe nach außen auch der Aufstellraum des Trockners nicht so stark. Dies ist insbesondere bei Kondensationstrocknern mit Luft/Luft-Wärmetauschern von Bedeutung, da hier die Luft des Aufstellraums als Kühlluft verwendet wird. Bei kälterer Kühlluft wird ebenfalls ein effizienterer Trocknungsvorgang erzielt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich unter Bezugnahme auf die 1 und 2 der beigefügten Zeichnung aus der nachfolgenden Beschreibung zweier nicht einschränkender Ausführungsbeispiele für einen erfindungsgemäßen Trockner mit einem erfindungsgemäßen Lagerschild:
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1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Trockner, hier als Kondensationstrockner ausgestaltet, der eine thermische Isolierung am Lagerschild und an der Trommel aufweist, gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt einen Ausschnitt aus einem senkrechten Schnitt durch einen Trockner gemäß einer zweiten Ausführungsform mit einem doppelwandig ausgebildeten Lagerschild mit thermischer Isolierung, wobei der Ausschnitt den oberen vorderen Bereich der Trommel sowie einen Teil der Vorderwand und der Tür des Wäschetrockners zeigt.
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Der in 1 dargestellte Trockner 1 weist eine um eine horizontale Drehachse 19 drehbare Trommel 3 als Trocknungskammer auf, innerhalb welcher Mitnehmer 5 zur Bewegung von Wäsche während einer Trommeldrehung befestigt sind. Im geschlossenen Prozessluftkanal 2 wird Prozessluft mit Hilfe eines Prozessluftgebläses 6 über eine elektrische Heizung 4 geleitet. Die Pfeile mit ausgefüllter Pfeilspitze zeigen die Fließrichtung der Prozessluft an. Die erwärmte Prozessluft gelangt dann in die Trommel 3, wo in 1 nicht gezeigten feuchten Wäschestücken Feuchtigkeit entzogen wird. Dabei wird die von der elektrischen Heizung 4 erwärmte Prozessluft durch den gelochten Bereich der Rückwand 28 der Trommel 3 in die Trommel 3 geleitet. Die feuchtwarme Prozessluft verlässt die Trommel 3 auf der einer Trocknertür 12 zugewandten Seite über einen Trommelausgang 13, in dem ein Flusensieb 11 angeordnet ist. Von dort strömt die feuchtwarme Prozessluft im Prozessluftkanal 2 zu einem Luft/Luft-Wärmetauscher 14, wo sie abgekühlt wird. Dazu tritt Kühlluft aus dem Aufstellraum des Trockners 1 in den Kühlluftkanal 15 ein und wird durch ein Kühlluftgebläse 16 durch den Luft/Luft-Wärmetauscher 14 befördert. Im Luft/Luft-Wärmetauscher 14 kondensiert infolge Abkühlung die von der Prozessluft aus den Wäschestücken aufgenommene Feuchtigkeit und wird in der Kondensatwanne 17 aufgefangen. Das Prozessluftgebläse 6, das Kühlgebläse 16 sowie die Trommel 3 werden bei dieser Ausführungsform durch den Motor 18 angetrieben. Die Steuerung des Trockners erfolgt über eine Steuereinrichtung 10, die vom Benutzer über eine Bedieneinheit 9 geregelt werden kann.
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Bei der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform wird die Trommel 3 an der Rückwand mittels eines Drehlagers und vorne mittels eines Lagerschildes 7 gelagert, wobei die Trommel 3 mit einer Krempe auf einem Gleitstreifen 8 am Lagerschild 7 aufliegt und so am vorderen Ende gehalten wird. Das Lagerschild 7 ist bei dieser ersten Ausführungsform einwandig ausgebildet und auf der vorderen Seite, die der Trommel 3 abgewandt ist, mit einer thermischen Lagerschildisolierung 20 versehen. Das verwendete Isolationsmaterial ist z.B. Polyurethan, Polyethylen, Glasvlies oder Basaltvlies.
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Zusätzlich ist bei der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform die Trommel 3 auf ihrer Außenseite mit einer thermischen Isolierung 21, 22, 23 versehen. Dabei ist der Trommelmantel 27 mit einer thermischen Trommelmantelisolierung 22 bedeckt und die Trommelrückwand 28 mit einer thermischen Trommelrückwandisolierung 21 versehen. Die Trommelvorderwand 29 der Trommel 3 ist mit der thermischen Trommelvorderwandisolierung 23 versehen. Das verwendete Isolationsmaterial ist beispielsweise Glasvlies oder Basaltvlies. Durch die thermische Isolation sowohl des Lagerschilds 7 als auch der Trommel 3 können Wärmeverluste im Bereich der Prozessluftführung gering gehalten werden.
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2 zeigt einen Ausschnitt aus einem senkrechten Schnitt durch einen Trockner 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform mit einem doppelwandig ausgebildeten Lagerschild 7 mit einem Isolationsfüllmaterial 26, wobei der Ausschnitt den oberen vorderen Bereich der Trommel 3 sowie einen Teil der Vorderwand 24 und der Tür 12 des Wäschetrockners 1 zeigt.
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Der in 2 dargestellte Trockner 1 weist ebenfalls eine um eine horizontale Drehachse 19 drehbare Trommel 3 als Trocknungskammer auf, die vorne mittels eines Lagerschildes 7 mit Gleitstreifen 8 gelagert ist. Bei dieser Ausführungsform ist das Lagerschild im Gegensatz zu der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform doppelwandig ausgebildet. Dabei ist der gesamte ringförmige Bereich des Lagerschilds 7, der sich im oberen und seitlichen Bereich an die Trommel 3 anschließt, doppelwandig ausgebildet, wobei hier nur ein Schnitt durch den oberen Bereich des Lagerschilds 7 dargestellt ist.
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In dem durch die doppelwandige Ausführung des Lagerschilds 7 entstandenen Lagerschildhohlraum 30 ist eine Einfüllöffnung 25 angeordnet, über die der Lagerschildhohlraum 30 mit Isolationsfüllmaterial 26 befüllt wurde. Das Isolationsfüllmaterial 26 ist beispielsweise Siliciumdioxid-Aerogel, das ein Volumen aufweist, das zu über 70 % aus Poren im Nanometerbereich besteht. Nach dem Einfüllen wird die Einfüllöffnung 25 in der Regel verschlossen, was hier nicht dargestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trockner
- 2
- Prozessluftkanal
- 3
- Trommel
- 4
- Heizung, insbesondere elektrische Heizung
- 5
- (Wäsche)Mitnehmer
- 6
- Prozessluftgebläse
- 7
- Lagerschild
- 8
- Gleitstreifen
- 9
- Bedieneinheit
- 10
- Steuereinrichtung
- 11
- Flusensieb
- 12
- Tür
- 13
- Trommelausgang
- 14
- Wärmetauscher
- 15
- Kühlluftkanal
- 16
- Kühlluftgebläse
- 17
- Kondensatwanne
- 18
- Motor
- 19
- Drehachse der Trommel
- 20
- Thermische Lagerschildisolierung
- 21
- Thermische Trommelrückwandisolierung
- 22
- Thermische Trommelmantelisolierung
- 23
- Thermische Trommelvorderwandisolierung
- 24
- Vorderwand des Trockners
- 25
- Einfüllöffnung
- 26
- Isolationsfüllmaterial
- 27
- Trommelmantel
- 28
- Trommelrückwand
- 29
- Trommelvorderwand
- 30
- Lagerschildhohlraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10160788 A1 [0004]
- EP 2184393 A1 [0005]
- DE 8105912 U1 [0006]
- JP 2000225298 A [0006]
- JP 03032700 A [0006]
- DE 102008055641 A1 [0007]
- CN 101245543 A [0008]
- DE 102009011673 A1 [0008]
- DE 102005056942 A1 [0010]
- DE 8203418 U1 [0018]
- DE 102005013049 A1 [0018]