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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Fahrzeuge und insbesondere auf ein Verfahren zum Betreiben einer Fahrzeugtelematikeinheit.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Fahrzeughersteller statten ihre Fahrzeuge mit einer zunehmenden Anzahl drahtloser Kommunikationsfähigkeiten aus. Telematikeinheiten, die in moderne Fahrzeuge eingebaut sind, können sowohl Sprach- als auch Datenkommunikationen zwischen dem Fahrzeug und einer Vielzahl von Empfängern wie etwa einer zentralen Einrichtung über ein Drahtlosanbieternetz drahtlos übermitteln. Die Telematikeinheit kann ebenfalls über drahtlose Nahbereichskanäle drahtlos kommunizieren. Außer ihren Kommunikationsfähigkeiten können Telematikeinheiten verschiedene Eingabearten wie etwa Anforderungen von Fahrzeuginsassen empfangen und kann in Ansprechen auf diese Eingabe eine Ausgabe erzeugt werden. Gleichzeitig können viele Fahrzeugbesitzer Smartphones tragen, die ebenfalls unter Verwendung drahtloser Nahbereichskanäle kommunizieren können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern einer Fahrzeugtelematikeinheit geschaffen. Die Schritte enthalten das Speichern einer Softwareanwendung zum Fernbedienen einer Fahrzeugtelematikeinheit in einem Smartphone; das Verwenden der gespeicherten Softwareanwendung zum nachrichtentechnischen Verbinden des Smartphones mit der Fahrzeugtelematikeinheit über eine drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung; das Empfangen von Daten, die zum Anzeigen eines Menüs von Telematikdienstauswahlen auf dem Smartphone verwendet werden, von der Fahrzeugtelematikeinheit; das Empfangen einer Telematikdienstauswahl von einem Fahrzeuginsassen auf dem Smartphone, die aus einer der angezeigten Telematikdienstauswahlen gewählt wird; und das Senden eines Befehls, der wenigstens eine Funktion des Fahrzeugs steuert, auf der Grundlage der empfangenen Telematikdienstauswahl von dem Smartphone über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung an die Fahrzeugtelematikeinheit.
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Gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern einer Fahrzeugtelematikeinheit geschaffen. Die Schritte enthalten das Detektieren der Anwesenheit eines Smartphones, das Software enthält, die eine Fahrzeugtelematikeinheit über eine drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung zwischen der Fahrzeugtelematikeinheit und dem Smartphone fernbedienen kann; das Senden von Fahrzeugdaten, die zur Anzeige auf dem Smartphone fähig sind, über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung von der Fahrzeugtelematikeinheit an das Smartphone; das Empfangen eines Telematikdienstbefehls, der in Ansprechen auf Fahrzeugdaten erfolgt, die auf dem Smartphone angezeigt werden, über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung von einem Fahrzeuginsassen unter Verwendung des Smartphones; und das Steuern einer oder mehrerer Fahrzeugfunktionen unter Verwendung des von dem Smartphone gesendeten empfangenen Telematikdienstbefehls.
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Gemäß einem abermals anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern einer Fahrzeugtelematikeinheit geschaffen. Die Schritte umfassen das Speichern einer Software zum Fernbedienen von Fahrzeugfunktionen unter Verwendung des Bluetooth-RFCOMM-Protokolls über eine drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung zwischen einer Fahrzeugtelematikeinheit und dem Smartphone in einem Smartphone; das Senden von Fahrzeugdaten zum Erzeugen eines Telematikdienstmenüs, das Telematikdienstbefehle anbietet, auf der Anzeige des Smartphones von der Fahrzeugtelematikeinheit über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung an das Smartphone; das Empfangen der Auswahl eines der Telematikdienstbefehle, die durch einen Fahrzeuginsassen auf dem Smartphone getroffen wird; das Senden des ausgewählten Telematikdienstbefehls über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung an die Fahrzeugtelematikeinheit; und das Steuern einer oder mehrerer Fahrzeugfunktionen auf der Grundlage des gesendeten Telematikdienstbefehls unter Verwendung der Fahrzeugtelematikeinheit.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im Folgenden werden eine oder mehrere beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen gleiche Bezeichnungen gleiche Elemente bezeichnen und in denen:
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1 ein Blockschaltplan ist, der eine beispielhafte Ausführungsform eines Kommunikationssystems zeigt, das das hier offenbarte Verfahren verwenden kann; und
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2 ein Ablaufplan eines Verfahrens zum Betreiben einer Telematikeinheit ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER DARGESTELLTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Das im Folgenden beschriebene Verfahren verwendet eine drahtlose Handvorrichtung wie etwa ein Smartphone zur Kommunikation mit und außerdem zur Steuerung einer Fahrzeugtelematikeinheit. Das Smartphone kann unter Verwendung einer in dem Smartphone gespeicherten Softwareanwendung Kommunikations- und Steuermerkmale ausführen. Während einige Fahrzeuge Telematikeinheiten tragen, die Fahrzeugfunktionen überwachen und über eine drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung – sowie über einen Zellenkommunikationskanal – drahtlos Daten übermitteln können, können diese Fahrzeuge Sichtanzeigen aufweisen, deren Fähigkeiten beschrankt sind. Zum Beispiel können einige Fahrzeuge, die Fahrzeugtelematikeinheiten tragen, eine Sichtanzeige enthalten, die nur eine Zeile Text gleichzeitig zeigen kann. Gleichzeitig kann die Fahrzeugtelematikeinheit Spracherkennungsfähigkeiten enthalten, die ermöglichen, dass der Fahrzeuginsasse verbale Abfragen vorträgt, die Antworten nutzen können, die auf zusätzlichem Anzeigeraum gezeigt werden. Smartphones enthalten häufig einen Anzeigebildschirm, der graphische Bilder zeigen kann, und Lautsprecher oder Audioausgaben, die hörbar einen Klang abspielen können. Außerdem können Smartphones unter Verwendung drahtloser Nahbereichs-Kommunikationsprotokolle, Zellenkommunikationen über ein Drahtlosanbietersystem oder beider kommunizieren. Durch das Smartphone können über eine drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung Fahrzeugdaten von der Fahrzeugtelematikeinheit empfangen und unter Verwendung des Smartphones einem Fahrzeuginsassen angezeigt werden.
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Wenn ein Fahrzeuginsasse ein Smartphone trägt, kann die Fahrzeugtelematikeinheit die Anzeige dieses Smartphones verwenden, um dem Insassen detailliertere Informationen wie etwa ein Menü, das mehrere Telematikdienstauswahlen enthält, oder graphische Karten, die zur Bereitstellung von Turn-by-Turn-Richtungen verwendet werden, zu zeigen. In diesem Fall braucht die Fahrzeugtelematikeinheit nicht mehr durch eine in das Fahrzeug eingebaute Einzeilentextanzeige beschränkt zu sein, sondern kann unter Verwendung des Smartphones detailliertere Informationen anzeigen. Das Smartphone kann außerdem Befehle von dem Insassen empfangen und die detaillierteren Informationen in Ansprechen auf diese Befehle an die Telematikeinheit senden. In einem anderen Beispiel kann die Fahrzeugtelematikeinheit ebenfalls bestimmen, dass das Smartphone zu höheren drahtlosen Datenkommunikationsgeschwindigkeiten fähig ist, als sie durch die Telematikeinheit erzielt werden können. Im Ergebnis kann die Fahrzeugtelematikeinheit die drahtlose Kommunikationsfähigkeit des Smartphones wirksam einsetzen, um Daten über das Smartphone über ein drahtloses Zellenkommunikationssystem zu senden und zu empfangen, indem Daten zwischen der Telematikeinheit und dem Smartphone über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung übertragen werden. Kurz gesagt kann die Kombination der Anzeige- und Steuermerkmale des Smartphones mit den Kommunikations-, Fahrzeugüberwachungs- und Informationserzeugungsfähigkeiten der Telematikeinheit integriert werden.
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In 1 ist eine beispielhafte Betriebsumgebung gezeigt, die ein Fahrzeugmobilkommunikationssystem 10 umfasst und die zur Implementierung des hier offenbarten Verfahrens verwendet werden kann. Das Kommunikationssystem 10 enthält allgemein ein Fahrzeug 12, eines oder mehrere Drahtlosanbietersysteme 14, ein Kommunikationsfestnetz 16, einen Computer 18 und ein Callcenter 20. Es ist festzustellen, dass das offenbarte Verfahren in irgendeiner Anzahl verschiedener Systeme verwendet werden kann und nicht spezifisch auf die hier gezeigte Betriebsumgebung beschränkt ist. Außerdem sind die Architektur, die Konstruktion, die Einrichtung und der Betrieb des Systems 10 und seiner einzelnen Komponenten im Gebiet allgemein bekannt. Somit bieten die folgenden Absätze einfach eine kurze Übersicht über ein solches beispielhaftes System 10; wobei aber andere Systeme, die hier nicht gezeigt sind, das offenbarte Verfahren ebenfalls nutzen könnten.
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In der dargestellten Ausführungsform ist das Fahrzeug 12 als ein Personenkraftwagen gezeigt, wobei aber gewürdigt werden sollte, dass irgendwelche anderen Fahrzeuge einschließlich Motorrädern, Lastkraftwagen, Geländefahrzeugen (SUVs), Freizeitfahrzeugen (RVs), Seeschiffen, Flugzeugen usw. ebenfalls verwendet werden können. Ein Teil der Fahrzeugelektronik 28 ist allgemein in 1 gezeigt und enthält eine Telematikeinheit 30, ein Mikrophon 32, einen oder mehrere Druckknöpfe oder andere Steuereingaben 34, ein Audiosystem 36, eine Sichtanzeige 38 und ein GPS-Modul 40 sowie eine Anzahl von Fahrzeugsystemmodulen (VSMs) 42. Einige dieser Vorrichtungen wie etwa z. B. das Mikrophon 32 und der Druckknopf (die Druckknöpfe) 34 können direkt mit der Telematikeinheit verbunden sein, während andere unter Verwendung einer oder mehrerer Netzverbindungen wie etwa eines Kommunikationsbusses 44 oder eines Unterhaltungsbusses 46 indirekt verbunden sind. Beispiele geeigneter Netzverbindungen enthalten ein Controller Area Network (CAN), einen Media Oriented System Transfer (MOST), ein Local Interconnection Network (LIN), ein lokales Netz (LAN) und andere geeignete Verbindungen wie etwa Ethernet oder andere, die den bekannten ISO-, SAE- und IEEE-Normen und -Spezifikationen, um nur einige zu nennen, entsprechen.
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Die Telematikeinheit 30 kann eine durch eine OEM eingebaute (eingebettete) Vorrichtung oder eine Zubehörmarktvorrichtung sein, die drahtlose Sprach- und/oder Datenkommunikation über das Drahtlosanbietersystem 14 und über drahtlose Vernetzung ermöglicht, sodass das Fahrzeug mit einem Callcenter 20, mit anderen telematikfähigen Fahrzeugen oder mit einer anderen Entität oder Vorrichtung kommunizieren kann. Vorzugsweise verwendet die Telematikeinheit Funkübertragungen, um einen Kommunikationskanal (einen Sprachkanal und/oder einen Datenkanal) mit dem Drahtlosanbietersystem 14 aufzubauen, sodass Sprach- und/oder Datenübertragungen über den Kanal gesendet und empfangen werden können. Durch Bereitstellung sowohl der Sprach- als auch der Datenkommunikation ermöglicht die Telematikeinheit 30, dass das Fahrzeug eine Anzahl verschiedener Dienste einschließlich jener, die sich auf Navigation, Telefonie, Soforthilfe, Diagnose, Infotainment usw. beziehen, anbietet. Die Daten können entweder über eine Datenverbindung wie etwa über eine Paketdatenübertragung über einen Datenkanal oder über einen Sprachkanal unter Verwendung im Gebiet bekannter Techniken gesendet werden. Für kombinierte Dienste, die sowohl Sprachkommunikation (z. B. mit einem Live-Berater oder mit einer Sprachausgabeeinheit in dem Callcenter 20) als auch Datenkommunikation (z. B. zur Bereitstellung von GPS-Ortsdaten oder Fernfahrzeugdiagnosedaten an das Callcenter 20) umfassen, kann das System einen einzelnen Anruf über einen Sprachkanal nutzen und nach Bedarf zwischen Sprach- und Datenübertragung über den Sprachkanal umschalten, wobei dies unter Verwendung dem Fachmann auf dem Gebiet bekannter Techniken erfolgen kann.
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Gemäß einer Ausführungsform nutzt die Telematikeinheit 30 Zellenkommunikation gemäß entweder der GSM- oder der CDMA-Norm und enthält somit einen Standardzellenchipsatz 50 für Sprachkombinationen wie Freisprechen, ein drahtloses Modem für die Datenübertragung, eine elektronische Verarbeitungsvorrichtung 52, eine oder mehrere digitale Speichervorrichtungen 54 und eine Zweifachantenne 56. Es sollte gewürdigt werden, dass das Modem entweder durch Software implementiert werden kann, die in der Telematikeinheit gespeichert ist und durch den Prozessor 52 ausgeführt wird, oder eine getrennte Hardwarekomponente sein kann, die sich innerhalb oder außerhalb der Telematikeinheit 30 befindet. Das Modem kann unter Verwendung irgendeiner Anzahl verschiedener Normen oder Protokolle wie etwa EVDO, CDMA, GPRS und EDGE arbeiten. Die drahtlose Vernetzung zwischen dem Fahrzeug und anderen vernetzten Fahrzeugen kann ebenfalls unter Verwendung der Telematikeinheit 30 ausgeführt werden. Zu diesem Zweck kann die Telematikeinheit 30 zum drahtlosen Kommunizieren gemäß einem oder mehreren drahtlosen Protokollen wie etwa irgendeinem der Protokolle IEEE 802.11, WiMAX oder Bluetooth konfiguriert sein. Wenn die Telematikeinheit für die paketvermittelte Datenkommunikation wie etwa TCP/IP verwendet wird, kann sie mit einer statischen IP-Adresse konfiguriert sein oder dafür eingestellt sein, von einer anderen Vorrichtung in dem Netz wie etwa einem Router oder von einem Netzadressenserver automatisch eine zugewiesene IP-Adresse zu empfangen.
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Eine der vernetzten Vorrichtungen, die mit der Telematikeinheit 30 kommunizieren können, ist ein Smartphone 57. Das Smartphone 57 kann Computerverarbeitungsfähigkeit, einen Transceiver, der unter Verwendung eines drahtlosen Nahbereichsprotokolls kommunizieren kann, und eine Smartphonesichtanzeige 59 enthalten. In einigen Implementierungen enthält die Smartphoneanzeige 59 ebenfalls eine graphische Touchscreen-Nutzerschnittstelle und/oder ein GPS-Modul, die GPS-Satellitensignale empfangen und auf der Grundlage dieser Signale GPS-Koordinaten erzeugen können. Beispiele für das Smartphone 57 enthalten das von Apple, Inc., hergestellte iPhoneTM und das von Motorola, Inc., hergestellte AndroidTM. Obgleich das Smartphone 57 ebenfalls die Fähigkeit zum Kommunizieren über Zellenkommunikationen unter Verwendung des Drahtlosanbietersystems 14 enthalten kann, ist dies nicht immer der Fall. Zum Beispiel stellt Apple Vorrichtungen wie etwa das iPadTM, das iPad 2 und das iPod TouchTM her, die die Verarbeitungsfähigkeit, die Anzeige 59 und die Fähigkeit zum Kommunizieren über eine drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung enthalten. Dagegen besitzen das iPod Touch und einige iPads keine Zellenkommunikationsfähigkeiten. Selbst dann können diese und andere ähnliche Vorrichtungen für die Zwecke des hier beschriebenen Verfahrens verwendet oder als ein geeigneter Typ eines Smartphones 57 angesehen werden.
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Der Prozessor 52 kann irgendein Typ einer zum Verarbeiten elektronischer Anweisungen fähigen Vorrichtung einschließlich Mikroprozessoren, Mikrocontroller, Host-Prozessoren, Controller, Fahrzeugkommunikationsprozessoren und anwendungsspezifischer integrierter Schaltungen (ASICs) sein. Er kann ein dedizierter Prozessor sein, der nur für die Telematikeinheit 30 verwendet wird, oder kann mit anderen Fahrzeugsystemen gemeinsam genutzt werden. Der Prozessor 52 führt verschiedene Typen digital gespeicherter Anweisungen wie etwa im Speicher 54 gespeicherte Software- oder Firmwareprogramme aus, die ermöglichen, dass die Telematikeinheit eine breite Vielfalt von Diensten bereitstellt. Zum Beispiel kann der Prozessor 52 Programme oder Prozessdaten ausführen, um wenigstens einen Teil des hier diskutierten Verfahrens auszuführen.
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Die Telematikeinheit 30 kann zum Bereitstellen eines mannigfaltigen Bereichs von Fahrzeugdiensten verwendet werden, die die drahtlose Kommunikation zu und/oder von dem Fahrzeug umfassen. Diese Dienste enthalten: Turn-by-Turn-Richtungen und andere navigationsbezogene Dienste, die in Verbindung mit dem GPS-gestützten Fahrzeugnavigationsmodul 40 bereitgestellt werden; Airbagentfaltungsbenachrichtigung und andere Notfall- oder Pannendienst-bezogene Dienste, die in Verbindung mit einem oder mit mehreren Kollisionssensor-Schnittstellenmodulen wie etwa einem Karosseriesteuermodul (nicht gezeigt) bereitgestellt werden; Diagnoseberichterstattung unter Verwendung eines oder mehrerer Diagnosemodule; und Infotainment-bezogene Dienste, bei denen Musik, Webseiten, Filme, Fernsehprogramme, Videospiele und/oder andere Informationen durch ein Infotainmentmodul (nicht gezeigt) heruntergeladen und zur gegenwärtigen oder späteren Wiedergabe gespeichert werden. Die oben aufgeführten Dienste sind keinesfalls eine ausschließliche Liste aller Fähigkeiten der Telematikeinheit 30, sondern sind einfach eine Aufzählung einiger der Dienste, die die Telematikeinheit anbieten kann. Darüber hinaus ist festzustellen, dass wenigstens einige der obenerwähnten Module in Form von innerhalb oder außerhalb der Telematikeinheit 30 gesicherter Softwareanweisungen implementiert werden könnten, Hardwarekomponenten sein könnten, die sich innerhalb oder außerhalb der Telematikeinheit 30 befinden, oder miteinander oder mit anderen Systemen, die sich überall in dem Fahrzeug befinden, integriert und/oder gemeinsam genutzt werden könnten, um nur einige wenige Möglichkeiten zu nennen. Falls die Module als VSMs 42 implementiert sind, die sich außerhalb der Telematikeinheit 30 befinden, könnten sie den Fahrzeugbus 44 zum Austauschen von Daten und Befehlen mit der Telematikeinheit nutzen.
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Das GPS-Modul 40 empfängt Funksignale von einer Konstellation 60 von GPS-Satelliten. Aus diesen Signalen kann das Modul 40 die Fahrzeugposition bestimmen, die zum Bereitstellen von Navigations- und anderen Positions-bezogenen Diensten für den Fahrzeugfahrer verwendet wird. Navigationsinformationen können auf der Anzeige 38 dargestellt oder verbal dargestellt werden, wie es etwa beim Liefern einer Turn-by-Turn-Navigation erfolgt. Die Navigationsdienste können unter Verwendung eines dedizierten Fahrzeugnavigationsmoduls (das Teil des GPS-Moduls 40 sein kann) bereitgestellt werden oder einige oder alle Navigationsdienste können über die Telematikeinheit 30 erfolgen, wo die Positionsinformationen an einen fernen Ort gesendet werden, um für das Fahrzeug Navigationskarten, Kartenanmerkungen (Sehenswürdigkeiten, Restaurants usw.), Streckenberechnungen und dergleichen bereitzustellen. Die Positionsinformationen können zu anderen Zwecken wie etwa für das Wagenparkmanagement an das Callcenter 20 oder an ein anderes fernes Computersystem wie etwa an den Computer 18 geliefert werden. Außerdem können von dem Callcenter 20 über die Telematikeinheit 30 neue oder aktualisierte Kartendaten in das GPS-Modul 40 heruntergeladen werden.
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Außer dem Audiosystem 36 und dem GPS-Modul 40 kann das Fahrzeug 12 andere Fahrzeugsystemmodule (VSMs) 42 in Form elektronischer Hardwarekomponenten, die sich überall in dem Fahrzeug befinden und die üblicherweise eine Eingabe von einem oder mehreren Sensoren empfangen und die erfasste Eingabe zum Ausführen von Diagnose-, Überwachungs-, Steuer-, Berichterstattungs- und/oder anderen Funktionen verwenden, enthalten. Jedes der VSMs 42 ist vorzugsweise durch einen Kommunikationsbus 44 mit den andere VSMs sowie mit der Telematikeinheit 30 verbunden und kann zum Ausführen von Fahrzeugsystem- und Fahrzeugteilsystemdiagnosetests programmiert sein. Als Beispiele kann ein VSM 42 ein Motorsteuermodul (ECM) sein, das verschiedene Aspekte des Motorbetriebs wie etwa die Kraftstoffeinspritzung und die Einspritzungszeiteinstellung steuert, kann ein anderes VSM 42 ein Antriebsstrangsteuermodul sein, das den Betrieb einer oder mehrerer Komponenten des Fahrzeugantriebsstrangs reguliert, und kann ein anderes VSM 42 ein Karosseriesteuermodul sein, das verschiedene elektrische Komponenten, die sich überall in dem Fahrzeug befinden, wie die elektrischen Türschlösser des Fahrzeugs und die Scheinwerfer leitet. Gemäß einer Ausführungsform ist das Motorsteuermodul mit Borddiagnosemerkmalen (OBD-Merkmalen) ausgestattet, die eine Vielzahl von Echtzeitdaten wie etwa jene, die von verschiedenen Sensoren einschließlich Fahrzeugemissionssensoren empfangen werden, bereitstellen und die eine standardisierte Reihe von Diagnosefehlercodes (DTCs) bereitstellen, die ermöglichen, dass ein Techniker Störungen innerhalb des Fahrzeugs schnell identifiziert und behebt. Wie der Fachmann auf dem Gebiet würdigen wird, sind die obenerwähnten VSMs nur Beispiele für einige der Module, die im Fahrzeug 12 verwendet werden können, da zahlreiche andere ebenfalls möglich sind.
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Außerdem enthält die Fahrzeugelektronik 28 eine Anzahl von Fahrzeugnutzerschnittstellen einschließlich Mikrophon 32, Druckknopf (Druckknöpfen) 34, Audiosystem 36 und Sichtanzeige 38, die für Fahrzeuginsassen ein Mittel zur Bereitstellung und/oder zum Empfang von Informationen bereitstellen. Wie der Begriff 'Fahrzeugnutzerschnittstelle' hier verwendet ist, enthält er umfassend irgendeine geeignete Form einer elektronischen Vorrichtung einschließlich sowohl Hardware- als auch Softwarekomponenten, die sich in dem Fahrzeug befinden, und ermöglichen, dass ein Fahrzeugnutzer mit oder über eine Komponente des Fahrzeugs kommuniziert. Das Mikrophon 32 stellt eine Audioeingabe für die Telematikeinheit bereit, die ermöglicht, dass der Fahrer oder ein anderer Insasse über das Drahtlosanbietersystem 14 Sprachbefehle bereitstellt und einen einen Freisprechanruf ausführt. Zu diesem Zweck kann es mit einer automatischen Bordsprachverarbeitungseinheit verbunden werden, die im Gebiet bekannte Mensch-Maschine-Schnittstellentechnologie (HMI-Technologie) nutzt. Der Druckknopf (die Druckknöpfe) 34 ermöglicht (ermöglichen) eine manuelle Nutzereingabe in die Telematikeinheit 30, um drahtlose Telefonanrufe zu initiieren und andere Daten, eine Antwort oder eine Steuereingabe bereitzustellen. Zum Initiieren von Notrufen können gegenüber verschiedenen regulären Dienstunterstützungsanrufen für das Callcenter 20 getrennte Druckknöpfe können verwendet werden. Das Audiosystem 36 stellt eine Audioausgabe für einen Fahrzeuginsassen bereit und kann ein dediziertes Einzelsystem oder Teil des primären Fahrzeugaudiosystems sein. Gemäß der bestimmten hier gezeigten Ausführungsform ist das Audiosystem 36 sowohl mit dem Fahrzeugbus 44 als auch mit dem Entertainmentbus 46 funktional gekoppelt und kann AM-, FM- und Satellitenradio-, CD-, DVD- und andere Multimediafunktionalität bereitstellen. Diese Funktionalität kann in Verbindung mit oder unabhängig von dem oben beschriebenen Infotainmentmodul bereitgestellt werden. Die Sichtanzeige 38 ist vorzugsweise eine Graphikanzeige wie etwa ein Touchscreen auf dem Armaturenbrett oder eine Headup-Anzeige, die an der Windschutzscheibe reflektiert wird und zur Bereitstellung einer Vielzahl von Eingabe- und Ausgabefunktionen verwendet werden kann. Da die Schnittstellen aus 1 nur ein Beispiel für eine bestimmte Implementierung sind, können verschiedene andere Fahrzeugnutzerschnittstellen ebenfalls genutzt werden.
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Das Drahtlosanbietersystem 14 ist vorzugsweise ein Zellentelefonsystem, das mehrere Funkzellentürme 70 (wovon nur einer gezeigt ist), eine oder mehrere Mobilfunkvermittlungszentralen (MSCs) 72 sowie irgendwelche anderen Netzkomponenten, die zum Verbinden des Drahtlosanbietersystens 14 mit dem Festnetz 16 erforderlich sind, enthält. Jeder Funkzellenturm 70 enthält Sende- und Empfangsantennen und eine Basisstation, wobei die Basisstationen von verschiedenen Funkzellentürmen entweder direkt oder über eine Zwischenausrüstung wie etwa einen Basisstationscontroller mit der MSC 72 verbunden sind. Das Zellensystem 14 kann irgendeine geeignete Kommunikationstechnologie einschließlich z. B. analoger Technologien wie etwa AMPS oder der neueren digitalen Technologien wie etwa CDMA (z. B. CDMA2000) oder GSM/GPRS implementieren. Wie der Fachmann auf dem Gebiet würdigen wird, sind verschiedene Funkzellenturm-/Basisstations-/MSC-Anordnungen möglich und könnten mit dem drahtlosen System 14 verwendet werden. Zum Beispiel könnten sich die Basisstation und der Funkzellenturm am gleichen Standort gemeinsam befinden oder könnten sie fern voneinander sein, wobei jede Basisstation für einen einzelnen Funkzellenturm verantwortlich sein könnte oder eine einzelne Basisstation verschiedene Funkzellentürme bedienen könnte und verschiedene Basisstationen mit einer einzelnen MSC gekoppelt sein könnten, um nur einige wenige mögliche Anordnungen zu nennen.
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Außer der Verwendung des Drahtlosanbietersystems 14 kann ein anderes Drahtlosanbietersystem in Form der Satellitenkommunikation verwendet werden, um eine unidirektionale oder bidirektionale Kommunikation mit dem Fahrzeug bereitzustellen. Dies kann unter Verwendung eines oder mehrerer Kommunikationssatelliten 62 und einer Aufwärtsstreckensendestation 64 erfolgen. Die unidirektionale Kommunikation können z. B. Satellitenfunkdienste sein, bei denen Programminhalt (Nachrichten, Musik usw.) durch die Sendestation 64 empfangen wird, für das Heraufladen gepackt wird und daraufhin an den Satelliten 62 gesendet wird, der die Programme an Teilnehmer rundsendet. Die bidirektionale Kommunikation können z. B. Satellitentelefoniedienste sein, die einen Satelliten 62 zur Weiterleitung von Telefonkommunikationen zwischen dem Fahrzeug 12 und der Station 64 verwenden. Falls diese Satellitentelefonie verwendet wird, kann sie entweder zusätzlich oder anstelle des Drahtlosanbietersystems 14 genutzt werden.
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Das Festnetz 16 kann ein herkömmliches bodengestütztes Telekommunikationsnetz sein, das mit einem oder mit mehreren Festnetztelefonen verbunden ist und das Drahtlosanbietersystem 14 mit dem Callcenter 20 verbindet. Zum Beispiel kann das Festnetz 16 ein öffentliches Fernsprechwählnetz (PSTN) wie etwa das zur Bereitstellung fest verdrahteter Telefonie, paketvermittelter Datenkommunikationen und der Internet-Infrastruktur Verwendete enthalten. Eines oder mehrere Segmente des Festnetzes 16 könnten unter Verwendung eines verdrahteten Standardnetzes, eines Glasfasernetzes oder eines anderen optischen Netzes, eines Kabelnetzes, von Starkstromleitungen, anderer drahtloser Netze wie etwa drahtloser lokaler Netze (WLANs) oder Netze, die drahtlosen Breitbandzugang (BWA) bereitstellen, implementiert sein oder irgendeine Kombination davon sein. Darüber hinaus braucht das Callcenter 20 nicht über das Festnetz 16 verbunden zu sein, sondern könnte eine drahtlose Telefonieausrüstung enthalten, sodass es direkt mit einem drahtlosen Netz wie etwa mit dem Drahtlosanbietersystem 14 kommunizieren kann.
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Der Computer 18 kann einer von einer Anzahl von Computer sein, auf die über ein privates oder öffentliches Netz wie etwa das Internet zugegriffen werden kann. Jeder solche Computer 18 kann für einen oder mehrere Zwecke wie etwa als Web-Server, auf den durch das Fahrzeug über die Telematikeinheit 30 und den Drahtlosanbieter 14 zugegriffen werden kann, verwendet werden. Andere solche Computer 18, auf die zugegriffen werden kann, können z. B. sein: ein Kundendienstzentrumcomputer, bei dem Diagnoseinformationen und andere Fahrzeugdaten von dem Fahrzeug über die Telematikeinheit 30 heraufgeladen werden können; ein Client-Computer, der von dem Fahrzeugbesitzer oder anderen Teilnehmer für Zwecke wie das Zugreifen auf oder das Empfangen von Fahrzeugdaten oder zum Einrichten oder Konfigurieren von Teilnehmerpräferenzen oder zum Steuern von Fahrzeugfunktionen verwendet wird; oder ein Datenspeicher eines Drittanbieters, zu oder von dem Fahrzeugdaten oder andere Informationen entweder durch Kommunizieren mit dem Fahrzeug 12 oder mit dem Callcenter 20 oder mit beiden bereitgestellt werden. Ein Computer 18 kann ebenfalls für die Bereitstellung der Internetkonnektivität wie etwa für DNS-Dienste oder als ein Netzadressenserver, der DHCP oder ein anderes geeignetes Protokoll verwendet, um dem Fahrzeug 12 eine IP-Adresse zuzuweisen, verwendet werden.
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Das Callcenter 20 ist so ausgelegt, dass es für die Fahrzeugelektronik 28 eine Anzahl verschiedener System-Back-End-Funktionen bereitstellt, und enthält gemäß der hier gezeigten beispielhaften Ausführungsform eine oder mehrere Vermittlungen 80, Server 82, Datenbanken 84, Live-Berater 86 sowie ein automatisches Sprachausgabesystem (VRS) 88, die alle im Gebiet bekannt sind. Diese verschiedenen Callcenterkomponenten sind vorzugsweise alle über ein verdrahtetes oder drahtloses lokales Netz 90 miteinander gekoppelt. Die Vermittlung 80, die eine Nebenstellenanlagenvermittlung (PBX-Vermittlung) sein kann, leitet ankommende Signale in der Weise, dass Sprachübertragungen üblicherweise entweder zu dem Live-Berater 86 per reguläres Telefon oder zu dem automatischen Sprachausgabesystem 88, das VoIP verwendet, gesendet werden. Wie durch die Strichlinie in 1 angegeben ist, kann das Telefon des Live-Beraters ebenfalls VoIP verwenden. VoIP und eine andere Datenkommunikation über die Vermittlung 80 wird über ein zwischen die Vermittlung 80 und das Netz 90 geschaltetes Modem (nicht gezeigt) implementiert. Die Datenübertragungen werden über das Modem an den Server 82 und/oder an die Datenbank 84 übergeben. Die Datenbank 84 kann Kontoinformationen wie etwa Teilnehmerauthentisierungsinformationen, Fahrzeugkennungen, Profildatensätze, Verhaltensmuster und andere relevante Teilnehmerinformationen speichern. Die Datenübertragungen können ebenfalls durch drahtlose Systeme wie etwa 802.11x, GPRS und dergleichen durchgeführt werden. Obgleich die dargestellte Ausführungsform in der Weise beschrieben worden ist, dass sie in Verbindung mit einem bemannten Callcenter 20 verwendet wird, das einen Live-Berater 86 verwendet, wird gewürdigt werden, dass das Callcenter stattdessen das VRS 88 als einen automatischen Berater nutzen kann oder dass eine Kombination aus dem VRS 88 und dem Live-Berater 86 verwendet werden kann.
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Nunmehr übergehend zu 2 ist ein Verfahren 200 zum Steuern einer Fahrzeugtelematikeinheit 30 gezeigt. Das Verfahren 200 beginnt in Schritt 210 durch Speichern von Software zum Fernbedienen der Fahrzeugtelematikeinheit 30 unter Verwendung des Smartphones 57 in dem Smartphone 57. Die Software kann eine Anwendung sein, die Fahrzeugfunktionen steuert. Diese Software kann als Anwendung in einem ”App Store” verfügbar gemacht werden, der durch die Hardware/Software-Einzelhändler oder -hersteller des Smartphones 57 unterhalten wird. Ein übliches Beispiel des ”App Store” wird durch Apple betrieben. In einem Beispiel kann die in dem Smartphone 57 gespeicherte Software, die die Fahrzeugtelematikeinheit 30 steuern kann, drahtlos von dem ”App Store” erhalten werden. Daraufhin kann die Software unter Verwendung der Verarbeitungsfähigkeiten des Smartphones 57 betrieben werden. In einem anderen Beispiel kann die Software am Herstellungs- oder Verkaufspunkt in dem Speicher des Smartphones 57 gespeichert werden. In diesem Fall könnte der Besitzer oder Betreiber des Fahrzeugs 12, wenn er ein Smartphone 57 kauft, zum Zeitpunkt der Lieferung eine Anzahl von Softwareanwendungen, die in dem Smartphone 57 enthalten sein sollen – einschließlich der zum Steuern der Fahrzeugtelematikeinheit 30 verwendeten Software –, auswählen. Die Software kann ermöglichen, dass das Smartphone 57 Menüauswahlen für einen Fahrzeuginsassen, um daraus auszuwählen, sowie Befehle, die diesen Auswahlen entsprechen, die ermöglichen können, dass der Insasse die Fahrzeugtelematikeinheit 30 steuert, anzeigt. Dies wird im Folgenden ausführlicher beschrieben. Das Verfahren 200 geht zu Schritt 220 über.
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In Schritt 220 detektiert das Verfahren die Anwesenheit des Smartphones 57, das Software enthält, die die Fahrzeugtelematikeinheit 30 über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung zwischen der Fahrzeugtelematikeinheit 30 und dem Smartphone 57 fernbedienen kann. Die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung kann unter Verwendung irgendeines der oben diskutierten Nahbereichs-Kommunikationsprotokolle aufgebaut werden. Das Verfahren 200 kann unter Verwendung des Bluetooth-Protokolls beschrieben werden. Die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung kann durch Paaren des Smartphones 57 mit der Fahrzeugtelematikeinheit 30 aufgebaut werden. Von der Fahrzeugtelematikeinheit 30 kann an das Smartphone 57 eine Abfrage gesendet werden, die fragt, ob Software zum Steuern der Fahrzeugtelematikeinheit 30 auf dem Smartphone 57 installiert oder gesichert ist. Falls die Fahrzeugtelematikeinheit 30 über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung eine Antwort empfängt, die das Vorhandensein solcher Software bestätigt, können die Telematikeinheit 30 und das Smartphone 57 zu kommunizieren beginnen. Das Verfahren 200 geht zu Schritt 230 über.
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In Schritt 230 verbindet die gespeicherte Software das Smartphone 57 über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung nachrichtentechnisch mit der Fahrzeugtelematikeinheit 30. Wenn die Fahrzeugtelematikeinheit 30 und/oder das Smartphone 57 gepaart worden sind, können sie die Software zum Kommunizieren unter Verwendung des RFCOMM-Protokolls auf der Grundlage der drahtlosen Nahbereichs-Bluetooth-Verbindungen und zum Austauschen von Daten wie etwa Befehlen von dem Smartphone 57 zu der Fahrzeugtelematikeinheit 30 anweisen. Das RFCOMM-Protokoll kann Einstellungen für serielle Kabelleitungen und den Zustand eines seriellen Ports drahtlos emulieren und für die Übertragung serieller Daten verwendet werden. In diesem Fall kann sich die Fahrzeugtelematikeinheit 30 unter Verwendung des RFCOMM-Protokolls direkt mit dem Smartphone 57 verbinden und kann die Paarung der Fahrzeugtelematikeinheit 30 und des Smartphones 57 auf der Grundlage des RFCOMM-Protokolls ausgeführt werden kann. Die Fahrzeugtelematikeinheit 30 kann über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung – unter Verwendung des RFCOMM-Protokolls oder auf andere Weise – über Befehle, die durch Codes repräsentiert sind, gesteuert werden. In einem Beispiel können diese Codes durch eine Nutzerschnittstellentabelle (UIT) bereitgestellt werden, die für jede Tätigkeit eine Zahl enthält. Die UIT kann in der Fahrzeugtelematikeinheit 30 und in dem Smartphone 57 gespeichert sein. Auf diese Weise kann die UIT-Zahl über das drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsprotokoll an die Fahrzeugtelematikeinheit 30 oder an das Smartphone 57 gesendet werden, wobei diese Zahl interpretiert und in den richtigen Befehl übersetzt werden kann. Das Verfahren 200 geht zu Schritt 240 über.
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In Schritt 240 werden Fahrzeugdaten zum Erzeugen eines Telematikdienstmenüs, das Telematikdienstbefehle auf der Smartphoneanzeige 59 des Smartphones 57 anbietet, über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung von der Fahrzeugtelematikeinheit 30 an das Smartphone 57 gesendet, wobei die durch einen Fahrzeuginsassen getroffene Auswahl eines der Telematikdienstbefehle empfangen wird. Die Fahrzeugdaten können sich allgemein auf den Betrieb des Fahrzeugs 12 beziehen. Beispiele für Fahrzeugdaten enthalten Turn-by-Turn-Richtungen, Diagnosefehlercodes (DTCs) und von dem Callcenter 20 empfangene Nachrichten.
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Auf dem Smartphone 57 können aus einer der Telematikdienstauswahlen, die auf dem Smartphone 57 angezeigt werden und die in Ansprechen auf Fahrzeugdaten, die auf dem Smartphone 57 angezeigt werden, empfangen werden, Telematikdienstauswahlen, die Befehle repräsentieren, ausgewählt werden. Die Fahrzeugtelematikeinheit 30 kann nicht nur Fahrzeugdaten, sondern auch computerlesbare Informationen, die das Smartphone 57 zum Anzeigen eines Menüs von Telematikdienstauswahlen verwenden kann, bereitstellen. Die computerlesbaren Informationen können eine oder mehrere Variablen wie etwa die Anzahl der Telematikdienstoptionen, die dem Fahrzeuginsassen geboten werden, statische Daten, die auf der Smartphonanzeige 59 gezeigt werden, die Schriftart der angezeigten Zeichen, die Farbe der Smartphoneanzeige 59 und mehr festsetzen. Kurz gesagt können die computerlesbaren Informationen die Gesamterscheinung der auf der Smartphoneanzeige 59 angezeigten Informationen steuern.
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Das auf dem Smartphone 57 verwendete Telematikdienstmenü kann über das Smartphone 57 ebenfalls einen Master-Slave-Status für den Nutzer des Telematikdienstmenüs bereitstellen. Das heißt, auch wenn die Fahrzeugtelematikeinheit 30 Auswahlen von an dem Fahrzeug 12 angebrachten Vorrichtungen wie etwa dem Druckknopf (den Druckknöpfen) 34 empfangen kann, kann die Verwendung des Telematikdienstmenüs auf dem Smartphone 57 zum Überschreiben von Auswahlen, die von anderen Eingaben als den auf dem Smartphone 57 Angezeigten getroffen werden, codiert sein. Somit kann das Smartphone-Menü zu der Master-Steuerung werden, während die anderen Eingaben gegenüber dem Smartphone-Menü untergeordnet sind. Das Verfahren 200 geht zu Schritt 250 über.
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In Schritt 250 wird der ausgewählte Telematikdienstbefehl über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung an die Fahrzeugtelematikeinheit 30 übertragen und werden eine oder mehrere Fahrzeugfunktionen unter Verwendung der Fahrzeugtelematikeinheit 30 auf der Grundlage des übertragenen Telematikdienstbefehls gesteuert. Dieser ausgewählte Befehl kann wenigstens eine Funktion des Fahrzeugs steuern. Unter Verwendung des auf der Smartphoneanzeige 59 gezeigten Menüs kann der Insasse wie etwa durch manuelles Drücken der Smartphoneanzeige 59, wo ein Druckknopf gezeigt ist, der eine Auswahl repräsentiert, eine Option auswählen. In einem Beispiel kann die Fahrzeugtelematikeinheit 30 bestimmen, dass der Fahrzeuginsasse eine Art Notfall wie etwa einen Fahrzeugunfall erfährt. Dies kann bestimmt werden, wenn die Fahrzeugtelematikeinheit 30 ein Signal von dem VSM 42 empfängt, das in diesem Beispiel das Auftreten eines Fahrzeugunfalls detektieren kann. In Ansprechen darauf kann die Fahrzeugtelematikeinheit 30 ein Telematikdienstmenü erzeugen, um es über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung an das Smartphone 57 zu senden. Das Menü kann daraufhin auf der Smartphoneanzeige 59 gezeigt werden und kann eine oder mehrere gebotene Auswahlen wie etwa ”Krankenwagen rufen”, was die Fahrzeugtelematikeinheit 30 anweisen kann, einen Krankenwagen oder ein Krankenhaus anzurufen, ”Polizei rufen”, was die Fahrzeugtelematikeinheit 30 anweisen kann, den Fahrzeuginsassen mit der örtlichen Polizeistation oder mit dem Zugangspunkt für öffentliche Sicherheit (PSAP) in Kommunikation zu bringen, oder ”Ich bin in Ordnung”, was die Fahrzeugtelematikeinheit 30 anweisen würde, das Callcenter 20 darauf aufmerksam zu machen, dass der Fahrzeuginsasse keine Hilfe benötigt, enthalten. Jede dieser Auswahlen kann unter Verwendung des Smartphones 57 getroffen werden und über die drahtlose Nahbereichsverbindung an die Fahrzeugtelematikeinheit 30 gesendet werden.
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In einem anderen Beispiel kann der Fahrzeuginsasse, der das Smartphone 57 verwendet, Turn-by-Turn-Richtungen von einem Ort zu einem anderen Ort anfordern. Der Nutzer oder Fahrzeuginsasse kann diese Anweisungen unter Verwendung der Spracherkennungsfunktion der Fahrzeugtelematikeinheit 30 verbal anfordern. In Ansprechen darauf kann die Fahrzeugtelematikeinheit 30 Informationen zum Erzeugen eines Menüs erzeugen, das ein Tastenfeld zum Auswählen von Adressennummern und/oder Adressenalphabetszeichen für den Insassen zur Auswahl enthält. Diese Informationen können über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung an das Smartphone 57 gesendet werden, wo das Menü erzeugt und auf der Smartphoneanzeige 59 gezeigt werden kann. Der Fahrzeuginsasse kann daraufhin die geeigneten auf der Smartphoneanzeige 59 gezeigten Zahlen und alphabetischen Zeichen auswählen und dadurch Befehle, die diese Auswahlen repräsentieren, über die drahtlose Nahbereichsverbindung an die Fahrzeugtelematikeinheit 30 senden. Diese Befehle können unter Verwendung des oben beschriebenen RFCOMM-Protokolls an die Fahrzeugtelematikeinheit 30 gesendet werden. Die Fahrzeugtelematikeinheit 30 kann den gegenwärtigen Ort des Fahrzeugs 12 und die unter Verwendung des Smartphones 57 eingegebene Zieladresse an das Callcenter 20 senden, das die Turn-by-Turn-Richtungen an die Fahrzeugtelematikeinheit 30 zurückgeben kann. Während die Turn-by-Turn-Richtungen in dem Fahrzeug unter Verwendung des Audiosystems 36 hörbar abgespielt werden können, kann die Fahrzeugtelematikeinheit 30 ebenfalls über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung eine geographische Karte an das Smartphone 57 senden, damit sie auf der Smartphoneanzeige 59 angezeigt wird. Das auf der Smartphoneanzeige 59 gezeigte und zum Auswählen der Adresse verwendete Menü kann daraufhin durch ein Bild der geographischen Karte ersetzt werden. Diese Karte kann Symbole wie etwa ein Symbol, das auf der Karte das Ziel repräsentiert, und ein Symbol, das das Fahrzeug 12 repräsentiert, während es sich auf der Karte entlang bewegt, enthalten. Die Position des Fahrzeugsymbols auf der Karte kann unter Verwendung von durch das in dem Fahrzeug 12 befindliche GPS-Modul 40 erzeugten GPS-Koordinaten aktualisiert werden.
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Es sind andere Kommunikationen zwischen der Fahrzeugtelematikeinheit 30 und dem Smartphone 57 möglich. Zum Beispiel kann die Fahrzeugtelematikeinheit 30 das Smartphone 57 abfragen, um GPS-Koordinaten zu erhalten, falls die Fahrzeugtelematikeinheit 30 die GPS-Satellitensignale nicht empfangen kann oder keine GPS-Koordinaten erzeugen kann. Das heißt, falls das Smartphone 57 GPS-Koordinaten empfangen kann, während die Fahrzeugtelematikeinheit 30 dazu nicht in der Lage ist, kann die Telematikeinheit 30 das Smartphone 57 anweisen, über die drahtlose Nahbereichsverbindung GPS-Koordinaten an die Telematikeinheit 30 zu senden. Dies kann ebenfalls während der Darstellung der Turn-by-Turn-Richtungen hilfreich sein. Zum Beispiel kann die Fahrzeugtelematikeinheit 30 eine Anforderung zum Empfangen von GPS-Koordinaten von dem Smartphone 57 über die drahtlose Nahbereichs-Kommunikationsverbindung senden und jene empfangenen GPS-Koordinaten bei der Ausführung und/oder Darstellung der Turn-by-Turn-Richtungen verwenden, falls die Fahrzeugtelematikeinheit 30 keine GPS-Satellitensignale mehr empfangen kann, während der Insasse Turn-by-Turn-Richtungen empfängt. In einem anderen Beispiel kann das Callcenter 20 Nachrichten, die sich auf den Fahrzeugbetrieb beziehen, oder Telematikabonnements an die Fahrzeugtelematikeinheit 30 senden. Diese Nachrichten können von der Fahrzeugtelematikeinheit 30 über die drahtlose Nahbereichsverbindung an das Smartphone 57 gesendet und auf der Smartphoneanzeige 59 gezeigt werden. Daraufhin endet das Verfahren 200.
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Selbstverständlich ist das Vorstehende eine Beschreibung einer oder mehrerer bevorzugter beispielhafter Ausführungsformen der Erfindung. Die Erfindung ist nicht auf die hier offenbarten besonderen Ausführungsformen beschränkt, sondern vielmehr allein durch die folgenden Ansprüche definiert. Darüber hinaus beziehen sich die in der vorstehenden Beschreibung enthaltenen Aussagen auf besondere Ausführungsformen und sollen abgesehen davon, wenn ein Begriff oder eine Formulierung oben ausdrücklich definiert worden ist, nicht als Beschränkungen des Umfangs der Erfindung oder der Definition der in den Ansprüchen verwendeten Begriffe verstanden werden. Verschiedene andere Ausführungsformen und verschiedene Änderungen und Abwandlungen an den offenbarten Ausführungsformen gehen für den Fachmann auf dem Gebiet hervor. Alle solche anderen Ausführungsformen, Änderungen und Abwandlungen sollen im Umfang der beigefügten Ansprüche liegen.
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Wenn die Begriffe ”z. B.”, ”beispielsweise”, ”wie etwa” und ”wie” und die Verben ”umfassend”, ”aufweisend”, ”enthaltend” und ihre anderen Verbformen, wie sie in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen verwendet sind, in Verbindung mit einer Auflistung einer oder mehrerer Komponenten oder andere Positionen verwendet sind, sind sie jeweils als erweiterbar zu verstehen, d. h., die Auflistung ist nicht in der Weise zu betrachten, dass sie andere, zusätzliche Komponenten oder Positionen ausschließt. Sofern andere Begriffe nicht in einem Kontext verwendet sind, der eine andere Interpretation erfordert, sollen sie unter Verwendung ihrer weitestmöglichen Bedeutung verstanden werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- IEEE 802.11 [0014]
- 802.11x [0025]