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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Pulver zur Nachbildung einer Steinwand oder einer Wandbefliesung, ein Set zur Nachbildung einer Steinwand oder einer Wandbefliesung sowie ein Verfahren zum Nachbilden einer Steinwand oder einer Wandbefliesung.
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Traditionell bestehen Häuserwände häufig aus aufeinander- und nebeneinander angeordneten Steinen wie Natursteinen oder weisen Fliesen auf. Derartige Steine oder Fliesen sind ästhetisch ansprechend und können Gemütlichkeit vermitteln. Bei der Restaurierung alter Bausubstanz oder beim Neubau von Wänden ist es allerdings nicht immer möglich, auf geeignete Steine oder Fliesen zurückzugreifen, sei es aus Kostengründen oder weil entsprechende Steine nicht mehr erhältlich sind. Herkömmliche Ersatzlösungen, die eine Wand insbesondere aus Naturstein vortäuschen, erreichen allerdings hinsichtlich der Oberflächengestaltung, Optik und Haptik nicht immer befriedigende Ergebnisse.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit zum Herstellen einer möglichst naturgetreuen Nachbildung einer Steinwand, insbesondere einer Natursteinwand, und/oder einer Wandbefliesung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die vorliegende Erfindung schlägt ein Pulver zum Mischen mit Wasser zur Nachbildung einer Steinwand oder einer Wandbefliesung vor. Das Pulver weist als miteinander vermischte Komponenten mindestens ein Mörtelpulver, ein Gipspulver, ein Pulver aus gemahlenem Stein sowie einen pulverförmigen Flexkleber und/oder ein Glaspulver auf. Ein derartiges Pulver bietet eine günstig herzustellende Basis für eine Paste, mit der sich eine Steinwand, insbesondere eine Natursteinwand, eine Wand aus Kunststein oder Feinstein und/oder eine Wandbefliesung nachbilden lässt. Es kann vorgesehen sein, dass die Paste auf eine vorhandene Wand aufgetragen wird. Zum Herstellen der Paste kann das Pulver mit Wasser anrührbar sein. Insbesondere können Pulver und/oder Paste zur Beschichtung einer Wand vorgesehen sein. Dabei können das Pulver und/oder die Paste zur Nachbildung einer Steinwand, insbesondere einer Natursteinwand und/oder einer Kunststeinwand und/oder einer Feinsteinwand und/oder einer Wandbefliesung vorgesehen sein. Das Pulver kann dazu geeignet sein, auch in einem angerührten Zustand als Paste ausreichend körnig und/oder viskos zu sein, um derart auf eine Wand auftragbar zu sein, dass es nicht verläuft und/oder seine Oberflächenstruktur nicht unter Schwerkrafteinfluss ändert. Es kann vorgesehen sein, dass die Paste dazu geeignet ist, in einer Stärke von einigen Zentimetern auf die Wand aufgetragen zu werden, um das Ausbilden einer gewünschten Oberflächenstruktur zu ermöglichen. Das Pulver ist zweckmäßig derart ausgebildet, dass es in der angerührten und auf eine Wand aufgetragenen Form eine leichte Oberflächenbearbeitung ermöglicht, um eine gewünschte Oberflächenstruktur zu erhalten. Somit kann eine Pulvermischung zum Nachbilden unterschiedlicher Steinarten und unterschiedlicher Fliesenarten verwendet werden. Das Mischungsverhältnis der Komponenten und/oder die Körnigkeit der einzelnen Komponenten, insbesondere des Flexklebers und/oder des Glaspulvers und/oder des Pulvers aus gemahlenem Stein, können derart ausgewählt sein, dass eine ausreichende Viskosität und/oder Körnigkeit erreicht wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Pulver aus gemahlenem Stein oder eine seiner Komponenten grobkörniger ausgebildet ist als das Mörtelpulver und/oder das Gipspulver und/oder der Flexkleber und/oder das Glaspulver. Die Komponenten können herkömmliche Komponenten sein, die beispielsweise einzeln kommerziell erhältlich sind. Der Flexkleber kann ein kunststoffvergüteter Zementkleber sein. Insbesondere kann der Flexkleber dazu geeignet sein, mindestens eine der anderen Komponenten des Pulvers zu verkleben. Es ist vorstellbar, dass der Flexkleber wasserlöslich ist. Das Mörtelpulver kann ein kalkbasiertes Mörtelpulver sein. Die Komponenten können einzeln besorgt und dann zum beschriebenen Pulver vermischt werden. Es ist vorstellbar, dass das Pulver Glitter und/oder Goldpulver und/oder Silberpulver und/oder Bronzepulver umfasst. Allgemein können zum Nachbilden unterschiedlicher Steinarten oder Fliesenarten unterschiedliche Pulver mit unterschiedlichen Komponenten und/oder mit unterschiedlichen Mischverhältnissen der Komponenten bereitgestellt sein. Das Pulver kann derart ausgebildet sein, dass mindestens eine der Komponenten zum Härten und/oder zur Vernetzung durch ein Härtemittel geeignet ist. Das Härtemittel kann auf die Paste aufbringbar sein, wenn diese auf eine Wand aufgetragen ist, beispielsweise durch Aufstreichen, Aufpinseln oder Aufsprühen.
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Das Pulver aus gemahlenem Stein kann gemahlenen Sandstein und/oder gemahlenen Granit und/oder gemahlenes Marmorpulver und/oder gemahlenen Kalkstein umfassen. Je nach verwendetem gemahlenen Stein und nach Korngröße des gemahlenen Steins kann sich das Pulver besonders zur Nachbildung bestimmter Steine oder Fliesen eignen.
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Das Pulver kann ferner gemahlene Kieselsteine aufweisen. Die Körnung der Kieselsteine kann größer sein als die Körnung der anderen Komponenten des Pulvers. Eine derartige Zusammensetzung ist besonders für eine Beschichtung einer Außenwand geeignet.
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Es ist ferner ein Set zur Nachbildung einer Steinwand, insbesondere einer Natursteinwand, oder einer Wandbefliesung vorgesehen. Das Set umfasst ein zum Anrühren mit Wasser vorgesehenes Pulver, insbesondere ein hierin beschriebenes Pulver, und ein flüssiges Härtemittel. Das Härtemittel kann ein herkömmliches flüssiges Härtemittel beispielsweise aus der Automobiltechnologie sein. Das Pulver kann dazu geeignet sein, mit Wasser angerührt zu werden, um eine zum Auftragen auf eine bestehende Wand geeignete Paste herzustellen. Dabei können das Pulver und/oder die Paste zur Nachbildung einer Steinwand, insbesondere einer Natursteinwand und/oder einer Kunststeinwand und/oder einer Feinsteinwand und/oder einer Wandbefliesung vorgesehen sein. Das Pulver kann als miteinander vermischte Komponenten mindestens ein Mörtelpulver und/oder ein Gipspulver und/oder ein Pulver aus gemahlenem Stein und/oder einen pulverförmigen Flexkleber und/oder ein Glaspulver aufweisen. Pulver aus gemahlenem Stein kann gemahlenen Sandstein und/oder gemahlenen Granit und/oder gemahlenes Marmorpulver und/oder gemahlenen Kalkstein umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Pulver gemahlene Kieselsteine aufweisen. Die Körnung der Kieselsteine kann größer sein als die Körnung der anderen Komponenten des Pulvers. Allgemein kann das Härtemittel zum Härten und/oder zur Vernetzung zumindest einer der Komponenten des zur Paste gerührten und auf eine Wand aufgetragenen Pulvers geeignet sein.
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Das Set kann eine Farbgrundierung umfassen, etwa einen durchsichtigen Fußbodenlack. Alternativ oder zusätzlich kann das Set eine oder mehrere Farben umfassen, die auf die durch das flüssige Härtemittel gehärtete Paste und/oder die Farbgrundierung auftragbar sind.
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Es ist ferner ein Verfahren zum Nachbilden einer Steinwand, insbesondere einer Natursteinwand, und/oder einer Wandbefliesung vorgesehen, insbesondere zur Verwendung eines hierin beschriebenen Sets. Das Verfahren umfasst die Schritte des Anrührens eines Pulvers, insbesondere eines hierin beschriebenen Pulvers, mit Wasser zum Herstellen einer Paste, des Auftragens der Paste auf eine Wand, des Bearbeitens der aufgetragenen Paste sowie des Auftragens eines flüssigen Härtemittels auf die bearbeitete Paste. Das flüssige Härtemittel kann ein hierin beschriebenes Härtemittel sein und insbesondere dazu geeignet sein, mindestens eine Komponente der bearbeiteten Paste zu härten und/oder zu vernetzen. Das Härtemittel kann zum Beispiel aufgestrichen, aufgepinselt oder aufgesprüht werden. Beim Anrühren des Pulvers kann eine Paste entstehen, die ausreichend viskos ist, um nicht von der Wand herunterzulaufen. Dabei können das Pulver und/oder die Paste zur Nachbildung einer Steinwand, insbesondere einer Natursteinwand und/oder einer Kunststeinwand und/oder einer Feinsteinwand und/oder einer Wandbefliesung vorgesehen sein. Die Paste kann vorzugsweise in einer Dicke von etwa 0,5cm bis 5cm, insbesondere zwischen 1cm oder 2cm und 3cm oder 4cm aufgetragen werden, um ausreichend Tiefe für stein- oder fliesenähnliche Oberflächenstrukturen zu bieten. Durch das Auftragen des flüssigen Härtemittels wird die Paste derart gehärtet, dass sie sich auch bei Berührung wie ein Stein, insbesondere ein Naturstein, oder eine Fliese anfühlt.
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Das Bearbeiten kann das Verformen der Oberfläche der Paste und/oder das Ziehen von Fugen umfassen. Durch ein geeignetes Werkzeug, wie beispielsweise einen Spachtel, kann die Paste geformt und insbesondere eine Oberflächenstruktur erstellt werden, die der Oberflächenstruktur einer Natursteinwand entspricht. So können beispielsweise Vorsprünge, Erhebungen, Vertiefungen oder Risse erstellt werden. Es können Fugen in die Paste eingezogen werden, um den Eindruck der Verwendung von aufeinander und nebeneinander gesetzten Steinen oder Fliesen zu erzeugen.
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Es kann ferner das Auftragen einer Farbgrundierung auf die bearbeitete Paste vorgesehen sein. Die Farbgrundierung kann vor dem Auftragen eines flüssigen Härtemittels oder nach dem Auftragen des flüssigen Härtemittels erfolgen. Die Farbgrundierung kann insbesondere ein klarer Lack sein, etwa ein durchsichtiger Fußbodenlack. Die Farbgrundierung kann einerseits verhindern, dass später aufgetragene Farbe tief in die Paste einsickert. Andererseits kann die Farbgrundierung dazu ausgebildet sein, das Härtemittel ergänzen, um eine gewünschte Härte bereitzustellen.
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Die Farbgrundierung kann mit dem Härtemittel vermischt sein. Somit lassen sich Farbgrundierung und Härtemittel gleichzeitig auftragen, wodurch sich weniger Arbeitsschritte ergeben.
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Das Verfahren kann ferner das Auftragen von Farbe auf die bearbeitete Paste umfassen. Die Farbe kann insbesondere auf die Farbgrundierung aufgebracht werden. Durch geeignetes Färben der Paste lässt sich die Optik verbessern, insbesondere eine Natursteinoptik. Die Farben können herkömmliche Farben sein, beispielsweise akrylbasierte Farben.
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Allgemein kann vorgesehen sein, dass nach dem Auftragen der Paste an eine Wand und/oder dem Bearbeiten der aufgetragenen Paste die Paste eine Trocknungsphase durchläuft. Je nach Auftragungsdicke der Paste kann die Trocknungszeit beispielsweise 1,5h bis 3h betragen. Es kann vorgesehen sein, dass nach dem Auftragen eines flüssigen Härtemittels das Härtemittel eine Trocknungsphase durchläuft, die einige Minuten bis zehn Minuten betragen kann.
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Erfindungsgemäß kann auf eine schon bestehende Wand eine Beschichtung aufgebracht werden, deren Farbe, Oberflächenstruktur und Härte einem Stein oder einer Fliese, insbesondere einem Naturstein entspricht. Die Paste ermöglicht eine leichte Bearbeitung auch durch einen Laien. Es ist auf einfache und schnelle Art möglich, eine gewünschte natursteinähnliche Wandbeschichtung zu erzeugen, deren Oberflächenstruktur mit Erhebungen und Vertiefungen, Farbe und Härte einer Steinwand oder befliesten Wand entspricht. Es lassen sich beispielsweise Sandsteinwände, Ziegelsteinwände, Schieferwände, Marmorwände, Granitwände und andere Arten von Steinwänden oder Wandbefliesungen nachbilden. Das Pulver lässt sich einfach durch Vermischen der erwähnten Komponenten erzeugen. Das fertige Pulver kann durch Anrühren mit Wasser zu der gewünschten viskosen Paste vermischt werden. Das Pulver kann separat oder in einem Set mit einem geeigneten flüssigen Härtemittel bereitgestellt werden. Durch das flüssige Härtemittel erhält die bearbeitete Paste eine Härte, wie sie eine Natursteinwand aufweisen würde. Allgemein kann das Pulver derart zusammengesetzt sein, dass die daraus angerührte Paste an der Wand nicht verläuft beziehungsweise nicht selbstnivellierend ist. Somit kann die Paste nach dem Auftragen mit einer stein- oder fliesenartigen, insbesondere einer natursteinartigen, unregelmäßigen Oberfläche versehen werden, die nach dem Trocknen und Härten erhalten bleibt.
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Als ein Beispiel kann das Pulver etwa 60–70 Anteile kalkhaltigen Mörtel aufweisen sowie als Gipspulver 10–20 Anteile Gips-Putzpulver. Als Pulver aus gemahlenem Stein können 5–10 Anteile Fossilkalk und/oder 5–10 Anteile gemahlener Kalkstein aus dem Meer sowie 5–10 Anteile gemahlener Sandstein vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich können 5–10 Anteile Granitpulver oder Marmorpulver vorgesehen sein. Insgesamt können allgemein 15–40, insbesondere 15–30 Anteile an Pulver aus gemahlenem Stein vorgesehen sein. Optional können 5–10 Anteile gemahlene Kieselsteine insbesondere für eine Außenbewandung vorgesehen sein. Bei Bedarf können zur Farbgebung und zur Verbesserung der steinartigen Optik 5–10 Anteile an Glitter und/oder Goldpulver und/oder Silberpulver und/oder Bronzepulver vorgesehen sein. Das Pulver weist ferner in diesem Beispiel 5–10 Anteile Glaspulver und 10–20 Anteile Flexkleber auf. Zur Herstellung der Paste kann das Pulver mit 20–40 Anteilen Wasser angerührt werden.
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Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.