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Die Erfindung betrifft eine Lokalspule, insbesondere für die Magnetresonanzbildgebung, umfassend ein oder mehrere in einem Hüllmaterial aufgenommene Spulenelemente, wobei die Lokalspule eine rechteckige Grundform besitzt, wobei zwei einander gegenüberliegende Randabschnitte der Spule längs jeweils einer Schwenkachse relativ zum Mittelabschnitt verschwenkbar sind.
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Eine solche Lokalspule wird nachfolgend als „Körperspule” bezeichnet.
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Im Rahmen der Magnetresonanzbildgebung werden solche Körperspulen, häufig auch Oberflächenspulen genannt, eingesetzt, um bestimmte Bereiche des Körpers optimal vermessen zu können. Zur Erzielung einer hohen Signalintensität und damit einer hohen Bildqualität ist es zweckmäßig, sie an die Körperkontur des Patienten anzuformen. Beispielsweise ist für eine Wirbelsäulenspule, oft auch Spine-Spule genannt, eine seitliche Anformung an den Patienten erwünscht, um die Bildqualität im Bereich der Wirbelsäule zu erhöhen. Bekannte Wirbelsäulenspulen haben in der Regel eine flache Bauform. Die Spule wird in der Patientenliege vertieft positioniert, wozu die Patientenliege eine entsprechende oberseitige Eintiefung aufweist, in die die Spule eingelegt wird. Die Spulenoberfläche, auf der der Patient platziert wird, ist dabei leicht gebogen gestaltet, der Mittenbereich liegt ca. 1,5 cm tiefer als der Randbereich. Hiermit wird eine leichte Anformung an die Rückenkontur des Patienten erreicht und der Liegekomfort erhöht. Bei schlanken Patienten, die nicht die gesamte Breite der Wirbelsäulenspule benötigen, ist die seitliche Anformung jedoch kaum wirksam, da die Randbereiche letztlich nicht körpernah positioniert sind. Um eine ebene Oberfläche der Patientenliege zu erhalten, die insbesondere dann benötigt wird, um den Patienten beispielsweise bei Bewusstlosigkeit von einer Transport- und Wechselliege seitlich auf die Patientenliege zu ziehen, darf die spulenseitige dreidimensionale Geometrie aber nur derart sein, dass die Körperspule seitlich das obere Liegenniveau nicht übersteigt. Denn ansonsten würde der Spulenrand ein Hindernis darstellen, über das der immobile Patient nicht oder nur schwer gezogen werden kann.
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Aus
DE 10 2009 043 446 A1 ist ein Lokalspulenarray bekannt, das mehrere aus einem unelastischen Kunststoffmaterial wie PUR oder PTFE bestehende, mit einem Füllmedium befüllbare Kammern aufweist, die an einer oder an beiden Seiten Spulen tragen. Über das Füllmedium sind die unelastischen Kammern aufblasbar und nehmen eine vorgegebene Form ein. Die Kammern sind beidseits der Patientenliege abstehend angeordnet.
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Aus
DE 10 2004 005 120 A1 ist eine Lokalspuleneinheit bekannt, bei der die Lokalspulen enthaltende Randabschnitte über einen mechanischen Biegemechanismus verformbar sind. Der Biegemechanismus umfasst ein Handrad und einen Ritzel-Zahnstangen-Mechanismus, über den Biegestäbe, die in Taschen im Randabschnittbereich aufgenommen sind, verformt werden.
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Schließlich ist aus
DE 101 47 743 C1 eine Hochfrequenzspule bekannt, die aus einem Polymerwerkstoff besteht, der einen temperaturabhängigen Formgedächtniseffekt aufweist, so dass durch eine Erhöhung der Materialtemperatur eine Formänderung erreicht wird.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine Körperspule anzugeben, die demgegenüber verbessert ist und einerseits eine verbesserte Anpassbarkeit an die Körperkontur des Patienten bietet, andererseits aber auch optimal patientenliegenseitig integriert werden kann.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Körperspule der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass zum Verschwenken randabschnittseitig unterhalb des Randabschnitts die Verschwenkung erwirkende Bewegungselemente angeordnet sind, die elastisch deformierbar sind oder die als aufblasbare Kissen oder Ballone ausgeführt sind.
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Die erfindungsgemäße Körperspule ist quasi dreiteilig ausgebildet, sie umfasst einen Mittelabschnitt sowie zwei seitliche, relativ zum Mittelabschnitt verschwenkbar an ihm angeordnete respektive mit ihm verbundene Randabschnitte. Diese Randabschnitte sind um ein je nach Auslegung der Schwenkachse respektive der Anbindung an den Mittelabschnitt bestimmtes Winkelmaß relativ zum Mittelabschnitt verschwenkbar. In jedem Fall sind sie derart verschwenkbar, dass sie mit dem Mittelabschnitt eine quasi die Ausgangsstellung definierende Parallelstellung einnehmen, aus welcher sie in eine der Körperkontur angepasste, aufgeschwenkte Position gebracht werden können, so dass sie eine optimale Position respektive Anlage zum Patienten einnehmen.
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Zur Verschwenkung sind randabschnittsseitig entsprechende Bewegungselemente vorgesehen, die die Verschwenkung quasi automatisch vornehmen, mithin also funktional derart ausgelegt sind, dass sie die Randabschnitte ausgehend von einer Ausgangsstellung (beispielsweise der oben beschriebenen Ausgangsstellung, in der die Randabschnitte im Wesentlichen parallel zum Mittelabschnitt liegen) in die aufgeschwenkte, an den Patienten angelegte Position bringen. D. h., dass die Spulenformanpassung letztlich nicht manuell von Hand erfolgt, sondern letztlich allein durch die Aktion respektive Betätigung der Bewegungselemente, deren konkrete Ausgestaltung nachfolgend noch näher beschrieben wird.
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Insgesamt wird folglich eine Körperspule angegeben, die aufgrund der Möglichkeit, die Randabschnitte in eine optimale Position relativ zum Patientenkörper schwenken zu können, eine deutlich verbesserte Bildaufnahme ermöglicht, da die Spule tatsächlich eine konturnahe Formanpassung erlaubt. Darüber hinaus geschieht dieser Anpassvorgang unter Verwendung der aktiven Bewegungselemente, die die Abschnittsverschwenkung vornehmen, so dass hierfür keine aufwendigen manuellen Tätigkeiten erforderlich sind. Des Weiteren ist die Körperspule auch in eine Ausgangs- und Grundform bringbar, in welcher sie optimal patientenliegenseitig aufgenommen respektive integriert werden kann, mithin also nicht über die Liegenoberseite hinaussteht, so dass auch immobile Patienten ohne Schwierigkeiten auf die Patientenliege respektive die Körperspule gebracht werden können.
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Gemäß einer ersten Erfindungsalternative sind die Bewegungselemente elastisch deformierbar. Die Bewegungselemente sind also in der Lage, eine Rückstellkraft aufzubauen, wenn sie deformiert werden, welche Rückstellkraft sie wieder in die ursprüngliche Form bringt. Sie besitzen also in gewisser Weise Federeigenschaften.
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Hierbei sind unterschiedliche Ausgestaltungen denkbar. Nach einer ersten Erfindungsausgestaltung können die Bewegungselemente zum Verschwenken ihr Volumen ausgehend von einem komprimierten Zustand zu einem ausgedehnten Zustand ändern. Die Bewegungselemente „vergrößern” sich also, wenn sie nach vorheriger Deformation entlastet werden. Im konkreten Fall wird die Spule liegenseitig positioniert, wobei die Bewegungselemente komprimiert, also deformiert werden, so dass die Spule selbst eine ebene Fläche bildet, mithin also ihre Ausgangsform einnimmt. Werden nun die komprimierten Bewegungselemente entlastet, so vergrößern sie sich wieder, die aufgebaute, inhärente Rückstellkraft führt zur Volumen- und damit Formänderung, die die Bewegung und damit Verschwenkung der Randabschnitte erwirkt.
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Derartige, ihr Volumen ändernde Bewegungselemente sind bevorzugt aus einem Kunststoffschaum gefertigt, es handelt sich also um Schaumelemente. Hierbei kommt bevorzugt ein Viscoschaum zum Einsatz. Ein solcher Viscoschaum ist ein Memory-Foam-Material, also ein Kunststoffschaum mit einem „Rückstellgedächtnis”. Hierzu wird ein Formgedächtnis-Polymer verwendet.
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Alternativ zur Verwendung eines Kunststoffschaums ist es auch denkbar, zur Bildung der ihr Volumen ändernden Bewegungselemente ein ungeschäumtes Kunststoffmaterial zu verwenden, wobei in diesem Fall die Bewegungselemente bevorzugt als Hohlkörper ausgeführt sind. Der Hohlkörper weist eine größervolumige Ausgangsform auf, die deformierbar ist. Diese Form wird, ähnlich wie bei dem oben beschriebenen Beispiel mit den Kunststoffschaum-Bewegungselementen, beim Einsetzen der Körperspule ebenfalls deformiert, bis die Bewegungselemente wieder entlastet werden, woraufhin sich der komprimierte Hohlkörper wieder vergrößert, mithin also der Hohlraum, der Luft enthält und über eine Ventilationsöffnung verfügt, wieder aufgeht, dabei die Randabschnitte verschwenkend.
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Die oben beschriebenen, verschiedenen Ausführungsvarianten der elastisch deformierbaren Bewegungselemente weisen bevorzugt eine Keilform auf. Diese Keilform ermöglicht eine optimale Verteilung der Druckkraft in Richtung des Patientenkörpers.
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Während bei der zuvor beschriebenen Ausgestaltungsalternative die Bewegungselemente ihr Volumen ändern, sieht eine alternative Erfindungsausgestaltung demgegenüber vor, dass die Bewegungselemente zum Verschwenken ihre Form ausgehend von einer komprimierten Form zu einer ausgedehnten Form ändern. Hier erfolgt also die automatische Randabschnittsbewegung dadurch, dass die zuvor komprimierten Bewegungselemente eine Formänderung vornehmen. Hierbei ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass die Bewegungselemente aus einem gummielastischen, als Federelement dienenden Kunststoffmaterial bestehen. Denkbar ist jede beliebige Form, beispielsweise eine Zickzackform oder Ähnliches, die geeignet ist, dass das Bewegungselement als Federelement wirkt und die erfindungsgemäße Randabschnittsbewegung erwirken kann.
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Eine grundsätzliche Alternative zur Verwendung von eine eigene Rückstellkraft bei der Deformation aufbauenden Bewegungselementen sieht demgegenüber vor, dass die Bewegungselemente als aufblasbare Kissen oder Ballone ausgeführt sind. In diesem Fall ist jedem Randabschnitt wenigstens ein solches Kissen oder wenigstens ein solcher Ballon zugeordnet, der mit einem Füllmittel, bevorzugt natürlich Luft, über eine geeignete Zuführleitung nebst Pumpe aufgeblasen und so im Volumen vergrößert werden kann. Während des Aufblasens kommt es natürlich zu einem Verschwenken des zugeordneten Randabschnitts in Anlage an die Körperkontur. Ist die Messung beendet, so werden die aufgeblasenen Kissen oder Ballone wieder entlastet, mithin also die Luft abgezogen, so dass die Randabschnitte wieder wegschwenken können.
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Die Randabschnitte können als in sich quasi starre, einteilige längslaufende Strukturen ausgeführt sein. Jedem Randabschnitt kann dabei nur ein Bewegungselement zugeordnet sein, das beispielsweise eine ähnliche Länge wie der Randabschnitt selbst hat, so dass dieser über seine gesamte Länge aktiv angehoben wird, wie natürlich auch mehrere einzelner solcher Bewegungselemente einem solchen Randabschnitt zugeordnet sein können. Da jedoch der Patientenkörper keine gleichförmige Kontur besitzt, ist je nachdem, wo die Körperspule positioniert wird respektive welcher Körperabschnitt von ihr untersucht werden und auf ihr aufgesetzt wird, eine flexible Anpassung wünschenswert. Um dies zu ermöglichen sieht eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass jeder Randabschnitt in sich flexibel ist, mithin also aus einem flexiblem Hüllmaterial mit flexiblen Spulen besteht, wobei längs des jeweiligen Randabschnitts ein oder bevorzugt mehrere einzelne Bewegungselemente vorgesehen sein können. Die einzelnen Bewegungselemente ermöglichen quasi ein sektorielles Verschwenken des flexiblen Randabschnitts, der daraus resultierend an die entsprechende Körperstruktur optimal angepasst werden kann. Denn in Bereichen, wo der Randabschnitt stärker zu verschwenken ist, kann er aufgrund seiner Flexibilität und der individuellen Beaufschlagung dieses Abschnitts über ein Bewegungselement entsprechend weit verschwenkt werden, während andere Randabschnitte, die weniger weit zu verschwenken sind, in gleicher Weise optimal positioniert werden können.
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Eine gleichermaßen wirksame Erfindungsalternative sieht demgegenüber vor, dass dieser Randabschnitt in mehrere einzelne, separat verschwenkbare Abschnittselemente, die dann jedoch auch starr sein können, unterteilt ist, denen jeweils ein Bewegungselement zugeordnet ist. Auch hier erfolgt ein quasi sektorielles Verschwenken und damit Anpassen der einzelnen Abschnittselemente, wobei wie beschrieben die Abschnittselemente bei dieser Erfindungsausgestaltung starr sein können, jedoch nicht müssen. Mit ebenfalls flexiblen Abschnittselementen lässt sich eine noch bessere Formanpassung erreichen. Diese Formanpassung ist bei beiden zuvor beschriebenen Ausgestaltungen unter Verwendung jeder Bewegungselementausgestaltung (Volumenänderung, Formänderung oder Kissen/Ballon) möglich, wobei im Falle der Kissen/Ballone diese selbstverständlich jeweils separat aufblasbar sind.
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In Weiterbildung der Erfindung kann schließlich vorgesehen sein, dass die längs eines Randabschnitts angeordneten, mehreren Bewegungselemente unterschiedliche elastische Eigenschaften und/oder unterschiedliche Formen aufweisen. Diese unterschiedlichen Härtegrade respektive unterschiedlichen Formen bzw. Dicken ermöglichen respektive verbessern die optimale Anformung in der Körperlängsachse.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht schließlich vor, an den Randabschnitten taschenartige Aufnahmen zur lösbaren Aufnahme eines oder mehrerer Bewegungselemente vorzusehen. Diese taschenartigen Aufnahmen können beispielsweise ohne Weiteres in das Hüllmaterial der Körperspule eingebracht werden, üblicherweise ein Kunststoffmaterial, sie können aber auch an einem separaten, flexiblen Teil, das unterhalb der Spulenrandabschnitte befestigt, beispielsweise angeklebt oder im Kunststoffschweißverfahren angeformt wird, vorgesehen sein. Die lösbare Anordnung der Bewegungselemente ermöglicht es, diese im Bedarfsfall austauschen zu können, was insbesondere im Fall der Schaumelemente nach langer Gebrauchsdauer erforderlich sein kann.
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Neben der Körperspule selbst betrifft die Erfindung ferner eine Patientenliege, umfassend ein Liegeflächenbauteil mit einer oberseitig vorgesehenen rechteckigen Vertiefung, wobei wenigstens eine in die Vertiefung einsetzbare Körperspule der vorbeschriebenen Art vorgesehen ist.
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Wie bereits beschrieben, ist es erforderlich, bei Verwendung der elastischen Bewegungselemente diese in der Ausgangsstellung zu deformieren respektive zu komprimieren, mithin also die Randabschnitte, die ohne diese Aktion automatisch aufgeschwenkt werden, nach unten zu drücken und die Körperspule quasi „einzuebnen”. Zu diesem Zweck sind an dem Liegeflächenbauteil an beiden einander gegenüberliegenden Rändern ein oder mehrere Befestigungsmittel zum Befestigen von an der Körperspule vorgesehenen Haltemitteln, die, wenn befestigt, die Randabschnitte der Körperspule unter Komprimierung der jeweiligen Bewegungselemente in einer Position parallel zum Mittelabschnitt halten, vorgesehen. Die Gegenlagerung der Bewegungselemente erfolgt am Boden der Vertiefung, so dass unter Verbindung der Haltemittel mit dem Befestigungsmitteln die Randabschnitte nach unten gedrückt werden können.
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Als Haltemittel kommen bevorzugt Klettbänder und als Befestigungsmittel entsprechende Flauschabschnitte zum Einsatz, an denen die Klettbänder verhaken können. Alternativ sind natürlich auch entsprechende Riemen-Ösen-Kombinationen und Ähnliches denkbar.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Körperspule einer ersten Ausführungsform,
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2 die Körperspule aus 1 in einer Ansicht der Unterseite,
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3 die Körperspule aus 1 in einer Perspektivansicht mit vergrößerten Bewegungselementen,
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4 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Patientenliege mit eingesetzter Körperspule in der Ausgangsposition,
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5 die Patientenliege aus 4 mit angepasster Körperspule,
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6 eine weitere Ausführungsform einer Körperspule mit aufblasbaren Kissen in einer Prinzipdarstellung, und
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7 eine weitere Ausführungsform einer Körperspule mit Federelementen.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Körperspule 1, hier in Form einer Wirbelsäulen- oder Spine-Spule. Diese besitzt einen starren Mittelabschnitt 2, relativ zu welchem die beiden Randabschnitte 3 verschwenkbar sind. Die Breite des starren Mittelabschnitts 2 ist auf die Breite eines schlanken Patienten ausgelegt. Im Mittelabschnitt 2 sowie in den Randabschnitten 3 sind Spulenelemente aufgenommen, die von einem geeigneten Hüllmaterial umgeben sind. Während das Hüllmaterial im Mittelabschnitt 2 hinreichend starr sein kann, ist das Hüllmaterial der Randabschnitte 3 bevorzugt flexibel, es handelt sich beispielsweise um PE-Schaum. Dies ist zweckmäßig, da die Randabschnitte 3 in der Betriebsstellung aufgeschwenkt werden, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, um sich optimal an die Patientenkontur anzupassen.
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Die Randabschnitte 3 können über eine geeignete Schwenkverbindung entweder fest mit dem Mittelabschnitt 2 verbunden sein, denkbar ist aber auch, sie lösbar am Mittelabschnitt 2 zu befestigen, beispielsweise einzuklemmen, wobei die Schwenkachse dann quasi über die Schnittstelle, an der die flexiblen Randabschnitte 3 am starren Mittelabschnitt 2 angebunden sind, realisiert wird. Die jeweilige Schwenkachse 4 ist in jedem Fall längs des Mittelabschnitts verlaufend, so dass die Randabschnitte 3 verschwenkt werden können.
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Zu diesem Zweck sind jedem Randabschnitt 3 im gezeigten Beispiel mehrere Bewegungselemente 5 zugeordnet, die unterhalb des Randabschnitts 3 vorgesehen sind. Die Bewegungselemente 5 sind im gezeigten Beispiel mit entsprechenden Taschen 6 aufgenommen, die entweder direkt am flexiblem Hüllmaterial des Randabschnitts, also beispielsweise im PE-Schaum ausgeformt sein können, oder die, beispielsweise an einem gemeinsamen Taschenbauteil, separat an diesem Bauteil ausgeformt sein können, das unterhalb des jeweiligen Randabschnitts befestigt, vorzugsweise angeklebt oder thermisch verbunden ist. In jedem Fall ist jede Tasche 6 geeignet, ein Bewegungselement 5 aufzunehmen.
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Die Bewegungselemente sind im gezeigten Ausführungsbeispiel in Form von Kunststoffschaum-Elemente 18 aus Kunststoffschaum, vorzugsweise einem Viscoschaum (Memory-Foam-Material) hergestellt. Sie sind demzufolge elastisch deformierbar, können also in die in 1 gezeigte Grundstellung gebracht werden, in der die Randabschnitte 3 nach unten gedrückt sind, so dass sich mithin eine über die gesamte Körperspule 1 verlaufende Ebene ergibt. In der entlasteten Stellung (siehe 3) weisen sie eine Keilform auf, worauf nachfolgend noch eingegangen wird. In jedem Fall dienen die Bewegungselemente 5 dazu, die Randabschnitte 3 automatisch aufzuschwenken, sobald sie entlastet werden.
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Wie 2 zu entnehmen ist, sind an der Unterseite jedes Randabschnitts 3 Haltemittel 7 in Form von Klettbändern respektive Bandabschnitten angeordnet, die (siehe 5, mit entsprechenden Befestigungsmitteln 8 in Form von Flauschabschnitten, die an einem Patientenliegenbauteil angeordnet sind, zusammenwirken und die Randabschnitte 3 in der nach unten gedrückten Position fixieren.
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3 zeigt die Körperspule 1 in der „Betriebsstellung”, wenn also ein Patient auf ihr liegt (nicht gezeigt), und eine Messung erfolgen soll. Ersichtlich sind die Bewegungselemente 5 vergrößert, ihr Volumen hat entlastungsbedingt zugenommen, was eine typische Eigenschaft eines elastisch komprimierbaren Kunststoffschaums wie des beschriebenen Viscoschaums ist. Aufgrund der Keilform der Bewegungselemente 5 ergibt sich folglich das Aufschwenken der Randabschnitte 3 um die jeweiligen Schwenkachsen 4. Die Bewegungselemente 5 in Form der Kunststoffschaum-Keile 18 können dabei allesamt die gleiche Härte bzw. Elastizität aufweisen. Denkbar ist es aber auch, die einzelnen Bewegungselemente 5 unterschiedlich hart auszulegen respektive auch die Keilform unterschiedlich auszugestalten, so dass sich, in Verbindung mit der Flexibilität der Randabschnitte 3, eine lokal unterschiedliche Verstellung allein durch die Bewegungselemente 5 ergibt.
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Patientenliege 9, die eine mittige, rechteckige Eintiefung 10 aufweist, welche der Form der Körperspule 1 entspricht. In der gezeigten Stellung ist die Körperspule 1 in die Vertiefung 10 eingesetzt, die Randabschnitte 3 sind nach unten geschwenkt, wobei die Klettbänder 7 an den Flauschabschnitten 8 anhaften und so die Randabschnitte 3 niedergehalten werden. Die Randabschnitte 3 respektive die Bewegungselemente 5 in Form der Kunststoffschaum-Elemente 18 sind komprimiert, sie sind am Boden 11 der Vertiefung 10 gegengelagert.
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Wir nun ein Patient 12 auf der Patientenliege 9 aufgenommen, so ist dies, nachdem die Körperspule 1 eine ebene Fläche bildet, ohne Weiteres möglich. Erst wenn der Patient 12 korrekt positioniert ist, werden die Verbindungen zwischen den Klettbändern 7 und den Flauschabschnitten 8 gelöst, wozu man lediglich am Randabschnitt leicht anheben muss. Dies führt unmittelbar zur Volumenvergrößerung der Bewegungselemente 5, hier der beschriebenen Kunststoffschaum- oder Viscoschaumteile 18, die sodann, siehe 5, die Randabschnitte 3 anheben und an die Kontur des Patientenkörpers anformen.
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In den Figuren ist jeder Randabschnitt 3 als durchgängiges Bauteil gezeigt, das bevorzugt über seine Länge und Breite flexibel ist, so dass er ohne Weiteres der Körperform angepasst werden kann. Denkbar ist es aber auch, wie durch die gestrichelten Linien 13 in 1 dargestellt, die jeweiligen Randabschnitte 3 in mehrere einzelne Abschnittselemente zu unterteilen, die separat beweglich sind. Jedem Abschnittselement wäre dann ein eigenes Bewegungselement zugeordnet, das das Abschnittselement bewegt.
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Die 1–5 beschreiben als Bewegungselement ein Schaumbauteil, das sein Volumen vergrößert. Es ist also ein elastisch deformierbares Bewegungselement. Anstelle eines Schaummaterials wäre es auch denkbar, ein Bewegungselement in Form eines Hohlkörpers, der elastisch deformierbar ist, und in Keilform gefertigt werden kann zu verwenden, was ebenfalls deformierbar ist, sich jedoch wieder in die Ausgangskeilform zurückstellt.
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6 zeigt demgegenüber eine alternative Ausführungsform eines Bewegungselements 5, das hier als aufblasbares Kissen 14 ausgeführt ist. Dieses ist über eine Leitung 15 mit einer Pumpe 16 verbunden. In der zweiten Darstellung in 6 ist das Kissen 14 aufgeblasen, es weist ebenfalls eine Keilform auf, was beispielsweise ohne Weiteres dadurch erreicht werden kann, dass das Kissen 14 aus PTFE gefertigt ist, also einem in einer stabilen Form aufblasbaren Kunststoff. Ersichtlich kommt es auch hier zum Aufschwenken des Randabschnitts 3 relativ zum Mittelabschnitt 2.
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In 7 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsform eines Bewegungselements 5, das hier als Federelement 17 ausgeführt ist und aus einem geeigneten gummielastischen Material besteht. Es kann ebenfalls in einer komprimierten Form fixiert werden, aus der es, siehe die zweite Darstellung in 7, nach Entlastung den Randabschnitt 3 nach oben schwenkt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Körperspule
- 2
- Mittelabschnitt
- 3
- Randabschnitt
- 4
- Schwenkachse
- 5
- Bewegungselement
- 6
- Tasche
- 7
- Haltemittel
- 8
- Befestigungsmittel
- 9
- Patientenliege
- 10
- Eintiefung
- 11
- Boden
- 12
- Patient
- 13
- Linie
- 14
- Kissen
- 15
- Leitung
- 16
- Pumpe
- 17
- Federelement
- 18
- Kunststoffschaum-Element