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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sanitärwanne, insbesondere eine Dusch- oder Badewanne, mit einem Wannenkörper aus emailliertem Stahlblech, der an mindestens einer Seite einen gefalzten Randabschnitt aufweist, sowie eine Wanneninstallation.
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Die
DE 10 2011 000 676 zeigt eine als Badewanne ausgebildete Sanitärwanne, bei der ein Wannenkörper einen oberen Randabschnitt aufweist, der gebördelt ist, so dass ein oberer horizontaler Schenkel vorgesehen ist, ein vertikaler Schenkel und ein unterer kurzer horizontaler Schenkel. Eine solche Bördelung dient einerseits zur Stabilisierung der Sanitärwanne, besitzt allerdings den Nachteil, dass eine flächenbündige Wanneninstallation nur mit viel Aufwand durchführbar ist, denn der gebördelte Randabschnitt besitzt meist eine Höhe von 25 mm bis 35 mm, so dass der Bördelrand dicker ausgebildet ist als Fliesen oder andere Bodenbeläge.
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In der
DE 20 2007 009 306 wird daher ein Wannenanschlussstreifen für eine Sanitärwanne vorgeschlagen, um die Sanitärwanne an einer Wand oder Unterkonstruktion abgedichtet zu montieren. Auch hier besteht das Problem, dass die Sanitärwanne einen gebördelten Randabschnitt mit einer erheblichen Höhe aufweist, wobei ein vertikaler Abschnitt des gebördelten Randes mit einer Dichtungsbahn verklebt wird.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sanitärwanne und eine Wanneninstallation zu schaffen, bei denen auf einfache Weise ein flächenbündiger Einbau der Sanitärwanne ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird mit einer Sanitärwanne mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie einer Wanneninstallation mit den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist der gefalzte Randabschnitt der Sanitärwanne eine Höhe von weniger als 18 mm auf. Dadurch wird zwar über den gefalzten Randabschnitt der Wannenkörper aus emailliertem Stahlblech in einem gewissen Maß stabilisiert, allerdings entfällt die sehr hohe Stufe im Bereich des gefalzten Randabschnittes, die einen flächenbündigen Einbau erschwert. Die Höhe von weniger als 18 mm führt dazu, dass der gefalzte Randabschnitt etwa die Dicke von Fliesen oder anderen Oberflächenbelägen aufweist, so dass Fliesen und der gefalzte Randabschnitt gemeinsam auf einer ebenen Unterkonstruktion fixiert werden können. Dadurch wird ein barrierefreier Übergang zu einer umgebenden Einfassung bereitgestellt. Zudem kann der gefalzte Randabschnitt auch in eine randseitige Ausfräsung an einer Steinplatte eingesetzt werden, da Ausfräsungen mit geringer Höhe vergleichsweise einfach herstellbar sind.
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Vorzugsweise weist der gefalzte Randabschnitt eine Höhe zwischen 5 mm und 18 mm, insbesondere 6 mm bis 12 mm, vorzugsweise 7 bis 10 mm, auf. An dem gefalzten Randabschnitt an der Außenseite kann ein gleichmäßiger Krümmungsradius zwischen 4 mm und 9 mm ausgebildet sein. Der gleichmäßige Krümmungsradius führt dazu, dass an dem gefalzten Randabschnitt kein vertikaler Schenkel mehr vorhanden ist, sondern eine gleichmäßige Außenkrümmung vorhanden ist, die es ermöglicht, den gefalzten Randabschnitt in geringer Höhe herzustellen.
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Das emaillierte Stahlblech weist vorzugsweise eine Dicke zwischen 1,5 mm und 3,0 mm, insbesondere 1,8 mm und 2,5 mm, auf, so dass der Wannenkörper eine ausreichende Stabilität besitzt.
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Der gefalzte Randabschnitt ist im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei der untere Schenkel eine Länge zwischen 8 mm bis 20 mm, insbesondere 12 mm bis 18 mm, aufweist. Der untere Schenkel ist dadurch etwas länger ausgebildet als bei den gebördelten Randabschnitten nach dem Stand der Technik, da der untere Schenkel auch zur Festlegung des gefalzten Randabschnittes an einer Unterkonstruktion eingesetzt werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform bildet der gefalzte Randabschnitt einen nach innen offenen Hohlraum aus, der mit einer elastischen Dichtungsmasse verfüllt ist. Durch die elastische Dichtungsmasse wird verhindert, dass der gefalzte Randabschnitt an seiner Innenseite korrodiert, gerade auch in Bereichen, die einer Beschichtung aus Email nur eingeschränkt zugänglich sind.
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Ferner kann die Sanitärwanne in einer Wanneninstallation eingebaut sein, bei der eine Oberseite des gefalzten Randabschnittes im Wesentlichen flächenbündig mit einer seitlich benachbarten Oberfläche angeordnet ist. Für eine stabile Festlegung der Sanitärwanne kann dabei der gefalzte Randabschnitt zumindest bereichsweise an der Unterseite an einer Auflagefläche verklebt sein. Vorzugsweise ist die Sanitärwanne auf Fußelementen auf einem Bodenbeton abgestützt, während die Unterseite des gefalzten Randabschnittes mit der Oberfläche eines Estrichs verklebt ist. Dadurch entfallen aufwändige Unterkonstruktionen zur Festlegung der Sanitärwanne.
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Um eine flächenbündige Anordnung des gefalzten Randabschnittes vorzunehmen, sind vorzugsweise eine Außenseite des gefalzten Randabschnittes und eine Stirnseite eines Oberflächenbelages über einen Spalt voneinander getrennt, der mit einer Kleb- oder Dichtmasse verfüllt ist. Dadurch wird vermieden, dass Feuchtigkeit unterhalb des gefalzten Randabschnittes gelangt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer teilweise geschnittenen Sanitärwanne;
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2 eine geschnittene Seitenansicht der Sanitärwanne der 1 in einer eingebauten Situation;
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3A und 3B zwei geschnittene Ansichten eines gefalzten Randabschnittes einer Sanitärwanne;
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4 eine geschnittene Seitenansicht eines gefüllten gefalzten Randabschnittes, und
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5 eine geschnittene Seitenansicht eines gefalzten Randabschnittes in einer eingebauten Position.
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Eine Sanitärwanne 1 kann als Badewanne, Duschwanne oder Waschbecken ausgebildet sein und umfasst einen Wannenkörper 2 aus emailliertem Stahlblech, wobei das Stahlblech zumindest in dem sichtbaren Bereich mit Email beschichtet ist. Die Sanitärwanne 1 umfasst einen Boden 3 mit einem Ablauf 4 sowie Seitenwände 5, an deren Oberseite ein Rand 6 ausgebildet ist. Der Rand 6 umfasst dabei einen gefalzten Randabschnitt 7.
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In 2 ist die Sanitärwanne 1 in einer eingebauten Position im Bereich des gefalzten Randabschnittes 7 dargestellt. Der gefalzte Randabschnitt 7 ist im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und umfasst einen oberen Schenkel 8, dessen Oberfläche 28 eine Auflage ausbildet und flächenbündig, d. h. ohne nennenswerte Stufe, mit einem benachbarten Bodenbelag angeordnet ist. Der gefalzte Randabschnitt 7 umfasst ferner einen bogenförmigen, in etwa gleichmäßig gekrümmten Abschnitt 9 und einen unteren Schenkel 10, der sich im Wesentlichen horizontal erstreckt. Zwischen dem oberen Schenkel 8 und dem unteren Schenkel 10 ist ein Hohlraum gebildet, der mit einer Dichtungsmasse 11 verfüllt ist, so dass dieser Bereich nicht korrodieren kann, da der Innenbereich nicht mit Emaille beschichtet ist.
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Die in 2 gezeigte Wanneninstallation ist auf einem Rohbeton 20 angeordnet, der beispielsweise den rohbauseitigen Abschluss einer Geschossdecke bildet. Auf dem Rohbeton 20 ist eine Trittschalldämmung 21 aufgelegt, auf der dann ein Estrich 22 vergossen ist. Im Bereich der Sanitärwanne 1 ist eine Aussparung vorgesehen, in der keine Trittschalldämmung und kein Estrich 22 angeordnet sind. Im Bereich der Aussparung sind mehrere Fußelemente 30 vorgesehen, die einen am Rohbeton 20 aufgesetzten Fuß 31 und eine Stange 32 aufweisen, an deren Oberseite ein Rahmen 33 fixiert ist. Der Rahmen 33 ist über die Fußelemente 30 in der Höhe verstellbar und die gewünschte Höhe kann über eine Mutter 34 gesichert werden. Der Rahmen 33 stützt dabei einen horizontalen Rand 6 der Sanitärwanne ab, die in 2 als Duschwanne ausgebildet ist.
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Auf dem Estrich 22 ist eine Fliese 23 über Fliesenkleber 24 verklebt, wobei eine Stirnseite der Fliese 23 benachbart zu dem gefalzten Randabschnitt 7 angeordnet ist. Die Dicke der Fliese 23 entspricht im Wesentlichen der Dicke des gefalzten Randabschnittes 7, so dass keine Unterkonstruktion für den Höhenausgleich vorgenommen werden muss. Der untere Schenkel 10 des gefalzten Randabschnittes 7 ist über Klebemittel 26 bzw. Dichtelemente mit der Oberseite des Estrichs 22 verklebt. Um ein Eindringen von Feuchtigkeit zwischen dem bogenförmigen Abschnitt 9 des gefalzten Randabschnittes 7 und einer Stirnkante der Fliese 23 zu vermeiden, ist in den Spalt ebenfalls ein Kleb- oder Dichtstoff 25 eingefügt. Der Kleb- und Dichtstoff 25 kann optional auch weggelassen werden. Eine Oberfläche 28 des Schenkels 8 des gefalzten Randabschnittes 7 ist dabei im Wesentlichen auf einer Höhe wie eine Oberfläche 27 der Fliese 23, was auch optisch ein ansprechendes Erscheinungsbild bietet.
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In 3A ist der gefalzte Randabschnitt 7 der Sanitärwanne 1 im Detail dargestellt. Der gefalzte Randabschnitt 7 weist eine Höhe h auf, die sich von der Oberseite des Schenkels 8 bis zur Unterseite des unteren Schenkel 10 erstreckt und etwa 5 bis 10 mm hoch ist, insbesondere 8 mm. Der Radius r des gebogenen Abschnittes 9 liegt in einem Bereich von etwa 4 mm.
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In 3B ist ein modifizierter gefalzter Randabschnitt 7' dargestellt, der eine größere Höhe H aufweist, die in einem Bereich zwischen 13 mm bis 17 mm, insbesondere 15 mm, liegt. Dementsprechend ist der Radius R des gerundeten Abschnittes 9' zwischen dem oberen Schenkel 8' und dem unteren Schenkel 10' in einem Bereich zwischen 6 mm und 9 mm, insbesondere etwa 7,5 mm, angeordnet.
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In 4 ist der gefalzte Randabschnitt 7 gezeigt, bei dem der Hohlraum zwischen dem oberen Schenkel 8 und dem unteren Schenkel 10 mit einer elastischen Dichtungsmasse 11 verfüllt ist. Als elastische Dichtmasse kann Silikon oder ein anderer Dichtstoff eingesetzt werden, der eine Korrosion in diesem Bereich verhindert.
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In 5 ist eine modifizierte Einbausituation für den gefalzten Randabschnitt 7 gezeigt. Der gefalzte Randabschnitt 7 ist in einer Aussparung 41 einer Auflageplatte 40 angeordnet, die beispielsweise als Steinplatte, Steinfeinzeug oder Glasplatte ausgebildet ist. Die rechteckförmige Aussparung 41 ermöglicht die Aufnahme des gefalzten Randabschnittes 7 und dessen Verklebung durch Klebemittel 42. Dabei ist auch hier die Oberseite des oberen Schenkels 8 des gefalzten Randabschnittes 7 flächenbündig mit der Oberseite der Auflageplatte 40 ausgerichtet.
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Die erfindungsgemäße Sanitärwanne 1 kann an allen vier Seiten einen gefalzten Randabschnitt 7 bzw. 7' aufweisen, so dass ein Anschluss an eine benachbarte Wand oder Unterkonstruktion besonders flexibel erfolgen kann. Zudem ist es möglich, den gefalzten Randabschnitt 7, 7' an die Dicke des Bodenbelages 23 oder 40 anzupassen, um eine flächenbündige Ausrichtung des gefalzten Randabschnittes 7 relativ zum Bodenbelag 23 bzw. 40 zu gewährleisten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitärwanne
- 2
- Wannenkörper
- 3
- Boden
- 4
- Ablauf
- 5
- Seitenwand
- 6
- Rand
- 7, 7'
- Randabschnitt
- 8, 8'
- Schenkel
- 9, 9'
- Abschnitt
- 10, 10'
- Schenkel
- 11
- Dichtungsmasse
- 20
- Rohbeton/Bodenbeton
- 21
- Trittschalldämmung
- 22
- Estrich
- 23
- Fliese
- 24
- Fliesenkleber
- 25
- Klebemittel
- 16
- Kleb- oder Dichtstoff
- 27
- Oberfläche
- 28
- Oberfläche
- 30
- Fußelement
- 31
- Fuß
- 32
- Stange
- 33
- Rahmen
- 34
- Mutter
- 41
- Aussparung
- 40
- Auflageplatte/Bodenbelag/Oberflächenbelag
- 42
- Klebemittel/Kleb- oder Dichtmasse
- h, H
- Höhe
- r, R
- Radius
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011000676 [0002]
- DE 202007009306 [0003]