-
Die Erfindung betrifft eine Fahrzeuginformationseinrichtung zur Übertragung von für den Straßenverkehr in einem räumlichen Gebiet nützlichen Informationen.
-
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Fahrzeugkommunikationseinheit zur Nutzung in einem Fahrzeug sowie ein Verfahren zur Übertragung von für den Straßenverkehr in einem räumlichen Gebiet nützlichen Informationen.
-
Zur Verbesserung des Fahrzeugs im Hinblick auf Verkehrsbelastung, Sicherheit, Ressourcen und Umwelt sind Fahrerassistenzsysteme bekannt, bei denen einzelne Fahrzeuge mit benachbarten Fahrzeugen oder der Infrastruktur, wie beispielsweise Ampelanlagen, drahtlos kommunizieren.
-
So ist beispielsweise in
DE 10 32 761 A1 beschrieben, Gebots- oder Verbotsinhalte von Verkehrszeichen drahtlos zum Kraftfahrzeug zu übertragen, so dass deren Inhalte optisch und/oder akustische für den Fahrer darstellbar sind. Zudem kann auf vorhandene Fahrtregelungseinrichtungen steuerungsseitig eingegriffen werden.
-
DE 10 2010 053 155 A1 beschreibt ein Warndreieck für ein Fahrzeug mit einem Sender zum drahtlosen Übermitteln von Daten, wie z. B. die geografische Position des Warndreiecks, an einen in einem Fahrzeug eingebauten Empfänger. Damit kann der Fahrer von Fahrzeugen besonders früh automatisch vor Gefahrenstellen gewarnt werden, an welchem sich das Warndreieck mit dem aktiviertem Sender befindet.
-
DE 41 16 786 A1 beschreibt ein Notrufsignalgerät, das in Leitpfosten am Straßenrand eingebaut und mit einer Steuereinheit einer Autobahnmeisterei verbunden sind. Im Notfall können die Auslöse- und Signalgeräte in den Leitpfosten aktiviert werden, wobei dann ein Warnlicht am Leitpfosten ausgelöst wird.
-
Bekannt sind auch Notrufsäulen, die an Autobahnen und Bundesstraßen in regelmäßigen Abständen angeordnet sind. Eine solche Notrufanlage mit Notrufsäulen ist beispielsweise in
DE 101 11 188 A1 beschrieben.
-
DE 10 2010 056 548 A1 offenbart ein System zur Warnung von Verkehrsteilnehmern vor Geisterfahrern. Hierzu ist eine Anzeige auf einer Schilderbrücke mit einem Alarmierungsmittel, wie beispielsweise einer Notrufsäule, verbunden. Durch Aktivierung einer Alarmierung an der Notrufsäule kann eine Warnung vor Geisterfahrern auf der Anzeige ausgelöst werden.
-
Weiterhin ist aus
DE 199 62 620 A1 eine Vorrichtung zur Erfassung, Anzeige und Auswertung von Messdaten beschrieben, die z. B. mit einem Datenlogger an einer Notrufsäule aufgezeichnet und dort zwischengespeichert und über ein Funkmodem drahtlos über eine Mobilfunksendestelle an ein Labor zur Auswertung geschickt werden.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein auf möglichst einfache Weise mit großer Abdeckung ein Fahrzeuginformationssystem zu realisieren, bei dem nützliche Informationen zwischen Fahrzeugen und einer Zentrale ausgetauscht werden können.
-
Die Aufgabe wird durch die Fahrzeuginformationseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch die Fahrzeugkommunikationseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 10 und das Verfahren zur Übertragung von für den Straßenverkehr in einem räumlichen Gebiet nützlichen Informationen mit Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst, vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
-
Es wird vorgeschlagen, die verfügbaren Notrufsäulen, die an Straßen aufgestellt und zur Aufnahme von Notrufen eingerichtet und zur Weiterleitung von Notrufen an eine Notrufzentrale mit dieser über ein Kommunikationsnetzwerk verbindbar sind, zur Übertragung von für den Straßenverkehr in einem räumlichen Gebiet nützlichen Informationen zu nutzen. Hierzu werden die Notrufsäulen mit einer Fahrzeuginformationseinrichtung ausgerüstet, die in die Notrufsäulen eingebaut oder an die Notrufsäulen angebaut werden.
-
Die Fahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule hat dann eine Funkeinrichtung, um nützliche Informationen drahtlos an Fahrzeuge zu übertragen, die sich in Funkempfangsreichweite der Notrufsäule befinden und/oder nützliche Informationen von solchen Fahrzeugen zu empfangen. Mit der Funkeinrichtung können die Notrufsäulen auch nützliche Informationen und Steuerungsbefehle untereinander austauschen.
-
Die Notrufsäulen sind bislang für Straßenteilabschnitte in Linien über lokale Gateways z. B. in Autobahnmeistereien und über öffentliche Kommunikationsnetze mit einer Notrufzentrale verbunden. Die Notrufsäulen sind teilweise bereits zum Austausch von Daten mit der Notrufzentrale eingerichtet. Jedenfalls ist es technisch relativ einfach möglich, auch die nicht zur Datenübertragung ausgerüsteten Notrufsäulen zum Beispiel durch Kommunikationsmodule, die einen bidirektionalen Datenaustausch über ein Mehrfrequenzverfahren von den Notrufsäulen zu den Linienaufschaltgruppen der lokalen Notrufgateways in den Autobahnmeistereien unterstützen, auszurüsten. Die dabei verwendeten DTMF-Signale können dann kodiert die Notrufsäulenadressen, die Statusmeldungen sowie Steuerzeichen und zusätzliche zu übertragende nützliche Informationen enthalten.
-
Zur Ausrüstung einer Notrufsäule mit einer Fahrzeuginformationseinrichtung muss diese Fahrzeuginformationseinrichtung lediglich eine Funkeinrichtung zum Broadcast-Aussenden von nützlichen Informationen und/oder zum Empfangen solcher nützlichen Informationen von Fahrzeugen haben, wobei die Funkeinrichtung eine Steuerung und eine Schnittstelle zu einer Kommunikationseinheit in der Notrufsäule haben sollte, um die nützlichen Informationen über das Kommunikationsnetzwerk der Notrufzentrale z. B. an eine Meldezentrale weiterzuleiten oder nützliche Informationen von einer solchen Meldezentrale zum Aussenden an Fahrzeugen zu empfangen.
-
Die Ausrüstung von ohnehin verfügbaren und miteinander vernetzten Notrufsäulen mit einer solchen Fahrzeuginformationseinrichtung hat den Vorteil, dass bei einer bestehenden vernetzten Infrastruktur mit hohem Abdeckungsgrad auf einfache und schnelle Weise ein Telematiksystem errichtet werden kann, das für Fahrerassistenzsysteme in Fahrzeugen auf einfache und preiswerte Weise einen hohen Nutzen bieten kann. Die einer Fahrzeuginformationseinrichtung zugeordnete Notrufsäule ist vorzugsweise über das Kommunikationsnetzwerk der Notrufsäule mit einer Meldezentrale verbindbar. Die Meldezentrale ist dabei zum Empfangen nützlicher Informationen von den angeschlossenen Notrufsäulen bzw. deren Fahrzeuginformationseinrichtung sowie zur Weiterleitung von nützlichen Informationen an die Notrufsäulen und deren Fahrzeuginformationseinrichtungen zur Weiterleitung an sich in Funkreichweite befindliche Fahrzeuge eingerichtet.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Fahrzeuginformationseinrichtungen mindestens eine Sensoreinheit zur Messung von Umweltinformationen hat. Damit ist es möglich, lokal an der Notrufsäule Umweltinformationen, die einen regionalen Einfluss auf den Straßenverkehr haben, zu erfassen.
-
Die Fahrzeuginformationseinrichtung ist dann zur Weiterleitung dieser Umweltinformationen an eine über das Kommunikationsnetzwerk angeschlossene Meldezentrale oder an sich in Funkreichweite der Notrufsäule befindliche Fahrzeuge eingerichtet. Denkbar ist dabei, dass in einem für ein räumliches Gebiet nützliche Umweltinformationen, die an mindestens einer Notrufsäule gemessen werden über die Fahrzeuginformationseinrichtung dieser Notrufsäule und der weiteren in dem räumlichen Gebiet befindlichen Notrufsäulen an die dort in Funkreichweite befindlichen Fahrzeuge ausgesendet werden. Bei solchen gemessenen Umweltinformationen kann es sich beispielsweise um Temperatur-, Wind-, Luftqualität- oder Schalldaten handeln. So kann aus der Temperatur auf den Straßenzustand und Glättegefahr geschlossen werden. Aus einer Schallmessung kann z. B. die Verkehrsdichte, der Verkehrsfluss sowie Fahrzeugtypen abgeschätzt werden.
-
Nützliche Informationen können beispielsweise auch Informationen wie Wetterlage, Baustellenhinweise, zulässige Geschwindigkeiten, Umleitungshinweise, Parkplatzinformationen, Abstandsvorgaben für den Abstand von aufeinanderfolgen Fahrzeugen, Fahrzeugspurbeschränkungen, wie beispielsweise Sperrung oder Freigabe von Fahrzeugspuren, Informationen zu Zielen in der Umgebung (Point of Interest POI) oder Werbeinformationen sein.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Fahrzeuginformationseinrichtung zum Empfangen von Notrufsignalen von in Funkreichweite befindlichen Fahrzeugen eingerichtet ist. Dabei ist es denkbar, dass die in eine Notrufsäule eingebaute Fahrzeuginformationseinrichtung zum Empfangen von e-Call-Datentelegrammen des zukünftigen Notrufinformationssystems eingerichtet sind. Die Funkfahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule ist dann zum drahtlosen Empfang von Notrufinformationen von den in Funkreichweite befindlichen Fahrzeugen und zur automatischen Weiterleitung an eine über das Kommunikationsnetzwerk angeschlossene Notrufzentrale eingerichtet.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Fahrzeuginformationseinrichtung eine Positionsempfangseinheit zur Bestimmung der Ortspositionen der zugeordneten Notrufsäule und zur Ermittlung der aktuellen Abweichung der ermittelten Ortsposition von der bekannten Ortsposition der Notrufsäule hat. Die Fahrzeuginformationseinrichtung ist dann zur Weiterleitung eines von der Abweichung der Ortspoisiton abhängigen differentiellen Positionssignals an die in Funkreichweite befindlichen Fahrzeuge als nützliche Information zur Erhöhung der Genauigkeit der im Fahrzeug ermittelten Fahrzeugposition eingerichtet. Die Positionsempfangseinheit kann eines oder in Kombination mehrere der verfügbaren Systeme zur Ortung nutzen, wie z. B. satellitengestützte Systeme (GPS, GLONASS, GALILEO, EGNOS etc.), Mobilfunksysteme (z. B. GSM) und/oder Funknetzwerke (z. B. WLAN). Es wird somit vorgeschlagen, ausgewählte Notrufsäulen als Referenzstationen für ein differentielles Ortungssystem zu nutzen und das mit der Fahrzeuginformationseinrichtung der Notrufsäule ermittelte differentielle Positionssignal den in Funkreichweite befindlichen Fahrzeugen zur Verfügung zu stellen. Damit lässt sich die Ortungsgenauigkeit, die Verfügbarkeit und die Integrität von Navigationssystemen in Fahrzeugen erheblich steigern.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn Fahrzeuginformationseinrichtungen von Notrufsäulen als Repeater zum drahtlosen Empfang von nützlichen Informationen von benachbarten Fahrzeuginformationseinrichtungen und zum Wiederaussenden dieser Empfangenen Informationen eingerichtet sind. Damit lässt sich die Funkabdeckung ohne Benutzung des drahtgebundenen Kommunikationsnetzes der Notrufsäulen auf einfache Weise verbessern. Zudem kann die Repeaterfunktion auch genutzt werden, um von einer Fahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule empfangene nützliche Informationen drahtlos mit Hilfe der Repeater an ein Gateway zu übertragen, von wo die Informationen dann über eine geeignete Schnittstelle an ein drahtgebundenes Kommunikationsnetzwerk übergeben werden. Entsprechend kann mit den Repeatern von einem Gateway nützliche Informationen drahtlos über eine Linie von Notrufsäulen weitergeleitet werden, so dass alle adressierten Notrufsäulen oder nur ausgewählte Notrufsäulen mit ihrer Fahrzeuginformationseinrichtung diese über die Repeaterfunktion weitergeleiteten nützlichen Informationen dann an sich in Funkreichweite befindliche Fahrzeuge aussenden.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Funkeinheit der Fahrzeuginformationseinrichtung zur Funkdatenkommunikation mit einer korrespondierenden Funkeinheit mindestens eines in Funkreichweite befindlichen Fahrzeugs nach dem WLAN (wireless-local-area-network) Kommunikationsprotokoll eingerichtet ist. Der WLAN-Standard ermöglicht eine Funkkommunikation mit einer Reichweite von über einem Kilometer und ist damit zum Einsatz in Verbindung mit Notrufsäule geeignet, die ebenfalls in einem Abstand von etwa einem Kilometer aufgestellt sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass für das Fahrzeuginformationssystem keine vollständige Funkabdeckung erforderlich ist und Notrufsäulen oftmals versetzt auf gegenüberliegenden Straßenseiten angeordnet sind, was den Abstand zwischen zwei benachbarten Notrufsäulen verringert.
-
Die Nutzung des WLAN-Kommunikationsprotokolls hat den Vorteil, dass eine Kommunikation mit einer Vielzahl vorhandener standardmäßig mit WLAN-Kommunikationseinheiten ausgerüsteter Geräte möglich ist, wie beispielsweise Smartphones. Diese können dann mit einer geeigneten Software oder Applikation versehen als Fahrzeugkommunikationseinheit zur Nutzung in einem Fahrzeug eingesetzt werden, um nützliche Informationen von einer Fahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule zu empfangen oder solche nützliche Daten an eine Fahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule zu senden.
-
Eine zur Nutzung in einem Fahrzeug vorgesehene Fahrzeugkommunikationseinheit hat somit eine Funkeinheit zur drahtlosen Kommunikation mit einer oben beschriebenen Fahrzeuginformationseinheit einer Notrufsäule.
-
Die Übertragung von für den Straßenverkehr in einem räumlichen Gebiet nützlichen Information erfolgt durch drahtloses Aussenden von nützlichen Informationen an und/oder Empfangen von nützlichen Informationen von in Funkempfangsreichweite einer Notrufsäule befindlichen Fahrzeugen durch einen in einer Notrufsäule eingebaute oder an eine Notrufsäule angebaute Fahrzeuginformationseinrichtung.
-
Die Fahrzeuginformationseinrichtung kann dabei als vollständige separate Einrichtung nachgerüstet oder werksseitig bereits in die Notrufsäule integriert werden.
-
Bei dem Übertragungsverfahren kann auch eine Repeaterfunktion realisiert werden durch Weiterleiten von durch eine erste Fahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule empfangenen nützlichen Informationen an mindestens eine weitere Fahrzeuginformationseinrichtung, die mit der Notrufsäule an ein Kommunikationsnetz verbunden ist, oder an eine mit der Fahrzeuginformationseinrichtung der Notrufsäule über das Kommunikationsnetzwerk verbundenen Meldezentrale und/oder durch Empfangen von nützlichen Informationen von anderen Fahrzeuginformationseinrichtungen oder von einer Meldezentrale und Aussenden dieser Information mit mindestens einer Fahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule.
-
Die Erfindung wir nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
-
1 – Skizze eines Informationssystems mit Fahrzeuginformationseinrichtungen an Notrufsäulen, die mit Fahrzeugkommunikationseinheiten in Fahrzeugen, kommunizieren und über ein Kommunikationsnetzwerk mit einer Notruf- und Meldezentrale verbunden sind;
-
2 – Blockdiagramm einer Notrufsäule mit daran angeschlossener Fahrzeuginformationseinrichtung;
-
3 – Skizze eines Fahrzeugs mit eingebauter Fahrzeugkommunikationseinheit.
-
1 lässt ein Informationssystem erkennen, bei dem die bereits herkömmlich vorhandenen Notrufsäulen 1 genutzt werden. Insbesondere an Autobahnen und Bundesstraßen sind im regelmäßigen Abstand von z. B. einem Kilometer Notrufsäulen 1 auf einer Straßenseite oder auf den gegenüberliegenden Straßenseiten aufgestellt. Die Notrufsäulen 1 sind über ein Kommunikationsnetzwerk 2 mit einer Notrufzentrale 3 verbindbar. Hierzu ist eine Folge von Notrufsäulen 1 über ein bidirektionales Liniennetz 4 über ein Gateway 5 z. B. mit einem öffentlichen Telefon-/Datennetz 6, wie beispielsweise dem Internet gekoppelt. Ein zentraler Gateway 7 der Notrufzentrale 3 ist über das öffentliche Telefon- und Datennetz 6 mit dem Gateway 5 der Straßenmeistereien verbunden.
-
Es wird vorgeschlagen, zusätzlich zu der Notrufzentrale 3 mindestens eine Meldezentrale 8 vorzusehen, die z. B. über den zentralen Gateway 7 oder einen eigenen Gateway über das Telefon- und/oder Datennetz 6 mit den Gateways 5 der Straßenmeistereien kommunizieren kann. Damit lassen sich nützliche Informationen von der Meldezentrale 8 über die Gateways 5 und die Linienverbindung 4 an die Notrufsäulen 1 schicken, bzw. von denen diesen empfangen.
-
Es wird nun vorgeschlagen, dass Notrufsäulen 1 mit einer Fahrzeuginformationseinrichtung 9 ausgerüstet sind. Die Fahrzeuginformationseinrichtungen 9 haben eine Antenne 10 und eine Funkeinheit zum Aussenden nützlicher Informationen an in Funkempfangsreichweite der Fahrzeuginformationseinrichtung 9 befindliche Fahrzeuge 11. Die Fahrzeuge 11 haben jeweils eine Fahrzeugkommunikationseinheit 12, die mit einer Antenne 13, wie beispielsweise einer Fahrzeugantenne gekoppelt sind, um nützliche Informationen von den Fahrzeuginformationseinrichtungen 9 zu empfangen oder an diese zu senden.
-
Bei dem System wird ausgenutzt, dass der Betrieb z. B. eines Fernmeldenetzes wie auch der technische Betrieb von Notrufsäulen 1 einschließlich der technischen Einrichtungen in Straßenbahnmeistereien durchgeführt wird. Alle Notrufsäulen eines Straßenabschnitts, wie beispielsweise eines Autobahnteilabschnitts, werden in Linien mit Längen bis zu 65 Km parallel an Linienleitungen 4 angeschlossenen. Dabei sind gleichzeitige Gespräche von mehreren Notrufsäulen 1 auf einer Linie nicht möglich. Zur Übertragung von Daten und Sprachen von und zu Notrufsäulen 1 wird in der Regel eine analoge Übertragungstechnik verwendet. Es sind jedoch auch neu installierte Notrufsäulen 1 vorhanden, die teilweise auch neue digitale Datenübertragungsverfahren nutzen, wie beispielsweise die Voice-Over-IP-Technik mit dem TCP/IP-Standard. Die Signalübertragung erfolgt in der Regel bidirektional über ein Mehrfrequenzverfahren von den Notrufsäulen 1 zu den Gateways 5, d. h. zu den Linienaufschaltgruppen der lokalen Notrufgateways in den Straßenbahnmeisterein. Die verwendeten DTMF-Signale enthalten kodiert die Notrufsäulenadressen, die Statusmeldungen sowie Steuerzeichen.
-
Es wird bei dem System zudem ausgenutzt, dass die exakten Standorte sämtlicher Notrufsäulen 1 im Rahmen einer zentralen Vermessungsaktion ermittelt wurden und bekannt sind. Die Koordinaten und weitere wichtige Informationen zu den Standorten sind in einer Notrufsäulenstammdatenbank hinterlegt, die aktualisiert wird.
-
Durch die Aufrüstung der bestehenden Notrufsäulen 1 an Bundesautobahnen und Bundesstraßen mit einer Fahrzeuginformationseinrichtung kann nun eine innovative Dienstleistung für Fahrzeuge im Bereich der Car-to-Car und Car-to-Infrastruktur-Kommunikation realisiert werden. Dabei erfolgt eine Kommunikation mit vorbeifahrenden Fahrzeugen durch Aussenden oder Empfangen von nützlichen Informationen durch eine Funkeinheit einer Fahrzeuginformationseinrichtung einer Notrufsäule. Die Fahrzeuge sind aktuell und zukünftig in der Regel mit einer On-Bord-Einheit zur drahtlosen Datenkommunikation ausgerüstet. Dabei soll der WLAN-Standard eingesetzt werden. Durch die Ausrüstung der Notrufsäule mit einer Fahrzeuginformationseinrichtung können Fahrzeuge mit geografisch definierten spezifizierten nützlichen Informationen zwischen einer Notrufsäule 1, einer Meldezentrale 8 und Fahrzeugen 11 kommunizieren.
-
Das System erlaubt eine schnelle und einfache und flächendeckende Versorgung auf Bundesautobahnen und Bundesstraßen, ohne das umfangreiche Bau- und Genehmigungsverfahren für neue Infrastrukturen erforderlich sind. Die bereits vorhandene Infrastruktur und Verkabelung der in Deutschland über 16.000 Notrufsäulen an den Bundesautobahnen reduziert die Aufrüstung und die damit zu kalkulierenden Kosten erheblich. Basierend auf der in 1 dargestellten Infrastruktur können Dienste im gesamten Umfeld des Verkehrsmanagement aufgebaut werden, die bisher nur durch die Nutzung und die Bezahlung eines Mobilfunknetzbetreibers möglich sind.
-
So können an die Fahrzeuge z. B. Informationen über die Wetterlage, Baustellenhinweise, Informationen zu Wanderbaustellen, zulässige Geschwindigkeiten, Umleitungshinweise, Parkplatzinformationen, aktuelle Abstandsvorgaben anhand der detektierten Verkehrsdichte, Fahrzeugspurbeschränkungen oder Freigabe von z. B. Standspuren oder Ähnliches an die Fahrzeuge weitergegeben werden. Diese nützlichen Informationen können dabei in Abhängigkeit von ihrem räumlichen Geltungsbereich nur durch die Notrufsäulen in dem betreffenden räumlichen Gebiet ausgesendet werden. So kann sich der räumliche Bereich, in dem diesbezügliche nützliche Informationen von Fahrzeuginformationseinrichtungen an Fahrzeuge ausgegeben werden, z. B. bei sich bewegenden Baustellenfahrzeugen mit der Wanderbaustelle mit verändern.
-
Die Meldezentrale 8 kann auch vorgesehen sein, um die Notrufsäulen 1 anzusteuern und diese mit Informationen zu versorgen, die aus anderen Datenquellen stammen. Dies können sein: Gefahrgutdaten und Bewegungen von Gefahrguttransporten, Informationen von lokalen und/oder überregionalen Verkehrsmanagementzentralen, allgemeine Hinweise, Fahrplaninformationen für die Anschlusssicherung bei intermodalem Verkehr, logistische Informationen, Mauterhebung für Autobahnen und Bundesstraßen (Tolling) etc.
-
Denkbar ist auch, dass nützliche Informationen durch Sensoren der Fahrzeuginformationseinrichtung an Notrufsäulen detektiert und im räumlichen Gebiet der Notrufsäulen direkt ausgestrahlt oder zunächst an eine Meldezentrale zur Generierung von an Fahrzeuge weiterzugebende nützliche Informationen übermittelt werden.
-
2 lässt ein Blockdiagramm einer Fahrzeuginformationseinrichtung 9 erkennen, die an eine Notrufsäule 1 angekoppelt ist. Die Fahrzeuginformationseinrichtung 9 hat eine Funkeinheit 14 zum Empfangen und Aussenden von nützlichen Informationen über die Antenne 10. Bei der drahtlosen Kommunikation mit der Funkeinheit 14 wird vorzugsweise der WLAN-Standard (wireless local area network-Standard) verwendet. Denkbar sind aber auch andere Kommunikationsstandards, sofern diese eine hinreichende Sende- und Empfangsleistung zulassen, mit denen Informationen zwischen Notrufsäulen und Fahrzeugen sicher ausgetauscht werden können. Die Funkeinheit 14 ist mit einer Steuerungseinheit 15 verbunden, die einerseits die Anbindung an die Notrufsäule 1 und ihrem Kommunikationsanschluss an das Kommunikationsnetzwerk 2 und andererseits die Ansteuerung der Funkeinheit 14 steuert. Die Steuerungseinheit 15 kann optional weiterhin eine Repeaterfunktion z. B. in Hardware und/oder Software haben, mit denen drahtlos empfangene nützliche Informationen an weitere Fahrzeuginformationseinrichtungen 9 von Notrufsäulen 1 in der Empfangsreichweite weitergeleitet werden. Auf diese Weise ist es auch denkbar, die nützlichen Informationen zunächst in der Line von Notrufsäulen 1 bis zu einem geeigneten Gateway drahtlos zu übertragen und von dort in das Kommunikationsnetz 2 einzuspeisen und umgekehrt.
-
Weiterhin kann die Fahrzeuginformationseinrichtung 9 mindestens eine Sensoreinheit 16 zum Detektieren von Umweltdaten haben. Solche Umweltdaten können beispielsweise Temperatur, Wind, Luftqualität oder Schall sein. Die Erfassung der Verkehrsteilnehmer mittels Schall unter Analyse der Schallfrequenz hat den Vorteil, dass keine personenbezogenen Merkmale, wie Kfz-Kennzeichen, detektiert werden und eine anonyme Erfassung sichergestellt ist. Denkbar ist aber auch eine Sensoreinheit 16 in Form einer z. B. satellitengestützten Positionsempfangseinheit 17, mit dem die aktuelle Ortsposition der Notrufsäule 1, an der die Fahrzeuginformationseinrichtung 9 angeordnet ist, ermittelt und mit der bekannten Ortsposition verbunden wird. Auf diese Weise lässt sich ein aktueller Ortungsfehler ermitteln, der als differenzielles Positionssignal an sich in Empfangsreichweite der Fahrzeuginformationseinrichtung 9 befindliche Fahrzeuge 11 weitergegeben werden kann. Mit Hilfe dieses differenziellen Positionssignals lässt sich die Genauigkeit der satellitengestützten Positionsbestimmungen durch satellitengestützte Positionsempfänger verbessern, die z. B. das GPS (Global Positioning System), GLONASS, EGNOS, das chinesische Compass- oder das zukünftige Galileo-System nutzen. Alternativ hierzu oder zusätzlich in Kombination ist und die Erfassung von GSM/WLAN-Pegelsystemen zur Ortung über Mobilfunk und/oder der Einsatz differentieller GSM-Ortungsverfahren denkbar.
-
Die Notrufsäulen 1 mit ihrer Fahrzeuginformationseinrichtung 9 können über autarke, unterstützende Systeme wie Windräder, Solarpanels und Batterien zusätzlich oder vollständig mit der für den Betrieb erforderlichen Energie versorgt werden.
-
3 lässt ein Kraftfahrzeug 11 erkennen, das in an sich üblicher Weise einen internen Datenbus 18 hat. Ein solcher Datenbus 18 kann z. B. ein CAN-Bus sein, an den Einheiten des Fahrzeugs, wie beispielsweise eine Steuerungseinheit 19, eine Navigationseinheit 20 und eine Geschwindigkeitskontrolleinheit 21 angeschlossen sind. Weiterhin ist die in das Fahrzeug 11 z. B. fest eingebaute Fahrzeugkommunikationseinheit 12 mit dem Datenbus 18 verbunden. Die Fahrzeugkommunikationseinheit 12 ist weiterhin mit einer Fahrzeugantenne 13 gekoppelt, um nützliche Informationen von Fahrzeuginformationseinrichtungen 9 an Notrufsäulen 1 zu empfangen oder an diese zu übertragen.
-
So können die von der Fahrzeugkommunikationseinheit 12 empfangenen nützlichen Informationen z. B. an dem Display der Navigationseinheit 20 angezeigt oder von der Navigationseinheit 20 zur Routenoptimierung verwendet werden. Denkbar ist dabei, dass nützliche Informationen z. B. in Form von Staumeldungen von der Navigationseinheit 20 weiterverarbeitet werden. Es können aber auch beispielsweise Werbeinformationen zu in dem räumlichen Gebiet verfügbaren Angeboten sowie Informationen zu Zielen in der Umgebung (Point of Interest) ausgegeben werden.
-
Die nützlichen Informationen können zudem zur Beeinflussung einer Geschwindigkeitsregeleinrichtung 21 genutzt werden, um z. B. beeinflusst durch Stauwarnungen, Baustellenwarnungen oder Informationen zur erhöhtem Verkehrsaufkommen, die als nützliche Informationen von den Fahrzeuginformationseinrichtungen 9 der Notrufsäulen 1 im räumlichen Bereich der Gültigkeit ausgesendet werden, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 11 zu beeinflussen.
-
Weiterhin können nützliche Informationen von der Steuereinheit 19 weiterverwertet oder über die Steuereinheit 19 erfasste Informationen des Fahrzeugs und der Umgebung des Fahrzeugs 11 als nützliche Informationen mit der Fahrzeugkommunikationseinheit 12 an Fahrzeugsinformationseinrichtungen 9 in Funkreichweite des Fahrzeugs 11 ausgegeben werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 1032761 A1 [0004]
- DE 102010053155 A1 [0005]
- DE 4116786 A1 [0006]
- DE 10111188 A1 [0007]
- DE 102010056548 A1 [0008]
- DE 19962620 A1 [0009]