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Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeug mit einem variablen Laderaumkonzept nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
EP 1 400 399 B1 ist eine Sitzanordnung für Fahrzeuge bekannt geworden, welche drei hintereinander angeordnete Sitzreihen mit jeweils nebeneinander liegenden Sitzen aufweist, welche jeweils ein Sitzteil in eine Rückenlehne aufweisen, die gelenkig miteinander verbunden sind und die Sitzlehne von einer aufrechten Gebrauchslage in eine abgeklappte Nichtgebrauchslage verstellbar ist. Die dritte Sitzreihe weist Sitze mit an den Rückenlehnen angeordneten Ladeböden auf, wobei die erste und zweite Sitzreihe ebenfalls Ladeböden umfasst, die von Grundträgerelementen gebildet werden, auf denen die Sitze gehalten sind, welche zur Bildung des Ladebodens unter die Vordersitze verschiebbar sind.
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DE 100 17 059 C1 betrifft eine Sitzanordnung für Fahrzeuge mit drei hintereinander angeordneten Sitzreihen. Zur Laderaumvergrößerung sind Sitze der beiden hinteren Sitzreihen klappbar. Eine Platte ist auf die umgeklappten Rückenlehnen der Sitze der mittleren Sitzreihe schwenkbar.
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DE 103 53 719 A1 zeigt einen Ladeboden für den Laderaum eines Personenkraftfahrzeugs, der als Bodenmatte im Fahrzeug ausgelegt ist und im Bedarfsfall entfaltet wird. Im Normalzustand dient der Ladeboden als Bodenmatte. Nach Entfaltung schützt der Ladeboden Seitenwände, Rückseiten von Sitzen und eine Heckklappe.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein variables Laderaumkonzept für ein Fahrzeug zu schaffen, mit dem bei einem Fahrzeug mit zwei Sitzreihen und nebeneinander angeordneten Sitzen der Laderaum im Heck des Fahrzeugs je nach Bedarf in einfacher Weise vergrößer- oder verkleinerbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.
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Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, dass ein bestehender Laderaum im Kraftfahrzeug variabel vergrößerbar bzw. verkleinerbar ist aber auch eine nur teilweise Vergrößerung erzielt werden kann. Dies wird nach der Erfindung erreicht, indem der Laderaum einen ortsfesten ebenen Ladeboden umfasst, dem ein weiterer bewegbar Ladebodenabschnitt zugeordnet ist. Dieser Ladebodenabschnitt ist in einer ersten Transportstellung sozusagen in Überdeckung mit dem ortsfesten Ladeboden angeordnet. Der Ladebodenabschnitt ist gegenüber dem ortsfesten Ladeboden längs verschiebbar geführt gehalten. Das heißt, der Ladebodenabschnitt kann in Fahrtrichtung gesehen nach vorne über den oder die umgeklappten Fondsitze gezogen und dort abgelegt werden. An den seitlichen Außenrändern des Ladebodenabschnitts sind in einer vertikal hochstehenden Position längs verlaufende Seitenwände angeordnet, welche in eine nach außen verlagerbare horizontal abklappte Position verstellbar sind. Damit kann ein eventuell vorhandener Spalt zwischen der umgeklappten Fondsitzlehne und dem Türeinstieg abgedeckt werden.
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Vorzugsweise umfasst der Ladebodenabschnitt zwei in Fahrzeuglängsrichtung geteilte Ladebodenhälften, von denen jede separat gegenüber dem ortsfesten Ladeboden verschiebbar ist. Damit kann der Laderaum ganz nach benötigen Laderaumvolumen gestaltet werden. Von Vorteil dabei ist, dass wenigstens ein Fondsitz für einen Passagier frei gehalten werden kann.
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Wenn beispielsweise die Fondsitzanlage drei Fondsitze umfasst, ist es auch denkbar den Ladebodenabschnitt nicht in zwei gleich große Ladebodenhälften einzuteilen, sondern in eine zwei Drittel abdeckende und eine ein Drittel abdeckende Ladebodenhälfte zu unterteilen, die vorzugsweise der Unterteilung der Fondsitzlehne entspricht.
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Über die verschiebbar gegenüber dem ortsfesten Ladeboden angeordneten Ladebodenhälften, welche eine durchgehende Ladefläche bilden, kann eine Vergrößerung oder eine Teilvergrößerung des bestehenden Ladebodens im Fahrzeug erzielt werden.
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Der verschiebbare Ladebodenabschnitt respektive die Ladebodenhälften können entweder oberhalb oder unterhalb des ortsfesten Ladebodens angeordnet sein. Die Verschiebung kann über Führungsschienen erfolgen, die beispielsweise am ortsfesten Ladeboden befestigt sind.
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Ferner ist nach der Erfindung vorgesehen, dass wenigstens eine Ladenbodenhälfte über einen in die Nichtgebrauchsstellung geklappte Rückenlehne eines Sitzes der zweiten Sitzreihe verschiebbar ist und die Ladebodenhälfte sich bis zur Rückenlehne eines Sitzes der ersten Sitzreihe erstreckt und mit dem ortsfesten Ladeboden eine niveaugleiche Ladefläche bildet. Durch eine wahlweise Verschiebung eines der Ladenbodenhälften entweder der Ladenbodenhälfte hinter dem Fahrersitz oder hinter dem Beifahrersitz ist je nach den Erfordernissen die Anordnung der Ladefläche frei wählbar.
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Des Weiteren ist nach der Erfindung vorgesehen, dass beide Ladebodenhälften über die in der zweiten Sitzreihe angeordneten und in einer Nichtgebrauchsstellung geklappten Rückenlehnen der nebeneinander angeordneten Sitze verschiebbar sind und beide Ladebodenhälften sich bis zu den Rückenlehnen der Sitze der ersten Sitzreihe erstrecken und mit dem ortsfesten Ladeboden eine durchgehende niveaugleiche Ladefläche ergeben. Diese Anordnung der beiden Ladebodenhälften nebeneinander ergibt eine maximale Ladefläche, die sich aus dem ortsfesten Ladeboden und den sich nahtlos anschließenden Ladebodenhälften ergibt.
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Die an den Ladebodenhälften angeordneten Seitenwände sind in einer Transportstellung um eine Längsachse von der hoch stehenden Position in die abgeklappte nach außen verlagerbare horizontale Position verschwenkbar und decken vorzugsweise einen Spalt zwischen den Ladebodenhälften und einer Fondtür ab.
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In der Ausgangsstellung des Ladebodens befinden sich die Ladebodenhälften auf oder unter dem ortsfesten Ladeboden und die Seitenwände sind in vertikal hochgeklappten Positionen gehalten. In dieser Position werden die Ladebodenhälften nach vorne - in Bezug auf die Fahrtrichtung gesehen - verschoben. Damit der Spalt zwischen den Ladebodenhälften und dem Fondtüren geschlossen wird, werden die Seitenwände in eine horizontale Ebene abgeklappt und liegen nunmehr in einer gleichen Ebene mit den Ladebodenhälften und dem Ladeboden.
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Die Seitenwand des verschiebbaren Ladebodenabschnitts kann in Transportstellung (I), also in ihrer vertikal hochgeklappten Position in die Seitenverkleidung des Laderaums eingelassen sein. Das heißt, dass die Seitenwand optisch wie ein Teil der Seitenverkleidung des Laderaums wirkt.
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Alternativ kann sich die Seitenwand des verschiebbaren Ladebodenabschnitts in Transportstellung (I), also in ihrer vertikal hochgeklappten Position, hinter der Seitenverkleidung befinden. Das heißt, die Seitenverkleidung des Laderaums verdeckt die Seitenwand des beweglichen Ladebodenabschnitts. Beim Verschieben des Ladebodenabschnitts nach vorne wird die Seitenwand sozusagen wie aus einem Schacht herausgezogen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 eine Ansicht auf einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs mit einem ortsfesten Ladeboden und übergeschobenen Ladebodenhälfte im Heck des Fahrzeugs,
- 2 eine Ansicht gemäß 1 mit abgeklappter Rückenlehne eines Rücksitzes hinter dem Fahrersitz,
- 3 eine Ansicht gemäß 2 mit einer über den Rücksitz geschobenen Ladebodenhälfte,
- 4 eine Ansicht gemäß 2 mit über den Rücksitz geschobener Ladebodenhälfte und abgeklappter Seitenwand,
- 5 eine Ansicht auf den Laderaum mit abgeklappter Rückenlehne des Sitzes hinter einem Beifahrersitz,
- 6 eine Ansicht gemäß 5 mit über den Sitz geschobener Ladebodenhälfte und
- 7 eine Ansicht gemäß 6 mit abgeklappten Seitenwänden der Ladenbodenhälften.
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Ein variables Laderaumkonzept für ein Kraftfahrzeug mit zwei hintereinander angeordneten und aus wenigstens zwei nebeneinander liegenden Sitzen 1, 2 und 3, 4 bestehenden Sitzreihen 5, 6 umfasst hinter der hinteren Sitzreihe 6 im Heck 7 des Fahrzeugs 8 einen Laderaum 9.
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Der Laderaum 9 weist einen ortsfesten Ladeboden 10 mit zwei übergeschobenen Ladebodenhälften 11, 12 auf. Diese sind längs verschiebbar auf dem Ladeboden 10 geführt gehalten. In einer ersten Transportstellung I überdecken die Ladebodenhälften 11, 12 den Ladeboden 10 und erstrecken sich mit einer Vorderkante 20 bis zu den aufgestellten Rückenlehnen 14, 15 der Sitze 3, 4 der zweiten hinteren Sitzreihe 6.
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An Außenrändern 16, 17 der Ladebodenhälften 11, 12 sind in der Transportstellung I die Seitenwände 18, 19 jeweils hoch stehend angeordnet, welche in weiteren Transportstellungen II und III nach außen verlagerbar in horizontal abgeklappte Positionen verstellbar sind.
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In der Transportstellung II gemäß 3 kann eine Ladenbodenhälfte 11 oder 12 über eine in die Nichtgebrauchsstellung geklappte Rückenlehne 14 oder 15 eines Sitzes 3 oder 4 der zweiten Sitzreihe 6 geschoben werden. Die Ladebodenhälfte 11 oder 12 erstreckt sich mit einem vorderen Rand 20 bis zur Rückenlehne eines Sitzes 1 oder 2 der ersten vorderen Sitzreihe 5. In 3 ist die Ladebodenhälfte 11 über die Rückenlehne 14 des Sitzes 3 der zweiten Sitzreihe 6 vorgeschoben dargestellt. Die wahlweise vorgeschobene Ladenbodenhälfte 11 oder 12 bildet mit dem ortsfesten Ladeboden 10 eine niveaugleiche Ladefläche.
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Wie in den 6 und 7 näher dargestellt ist, sind beide Ladenbodenhälften 11, 12 über die in der hinteren zweiten Sitzreihe 4 angeordneten und in eine Nichtgebrauchsstellung abgeklappten Rückenlehnen 14, 15 der Sitze 3, 4 geschoben und es wird die Transportstellung III erzielt. In dieser Stellung III erstrecken sich die vorderen Ränder 20 der Ladenbodenhälften 11, 12 bis zu den Rückenlehnen der Sitze 1 und 2 der vorderen ersten Sitzreihe 5 und bilden mit dem ortsfesten Ladeboden 10 eine durchgehende niveaugleiche Ladefläche im Heck des Fahrzeugs 8.
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Die an den Ladebodenhälften 11, 12 angeordneten Seitenwände 18, 19, sind in der Transportstellung II und III um eine Längsachse 21 von der hoch stehend vertikalen Position der Transportstellung I in die abgeklappte horizontale Position verschwenkbar, wodurch ein Spalt zwischen den Ladebodenhälften und einer Fondtür abgedeckt wird.
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Zur Wiederherstellung der Transportstellung I werden die Ladebodenhälften 11, 12 wieder zurück auf den Ladeboden 10 geschoben, in Bezug auf die Fahrtrichtung F gesehen.
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Die Verschiebung der Ladebodenhälften 11, 12 auf dem ortsfesten Ladeboden 10 kann über Stell- und Führungsmittel, wie Schienen oder dergl. erfolgen.