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Die Erfindung betrifft ein Überrundumetikett zum Umkleben des Umfangs eines Gegenstandes. Überrundumetiketten sind solche Etiketten, die zum mehr als vollständigen Umrunden und/oder Umkleben des Umfangs eines Gegenstandes konzipiert sind und die dadurch mit sich selbst überlappen. Dabei kommt beispielsweise nach dem Ansetzen bzw. Aufdrücken eines ersten Endes des Überrundumetiketts an die Umfangsfläche des Gegenstandes und einmaligen Umlaufen und Bekleben der Umfangsfläche durch das Überrundumetikett in Umfangsrichtung schließlich das zweite, entgegengesetzte Ende des Überrundumetiketts auf den ersten Ende zu liegen, sodass das Überrundumetikett mit sich selbst überlappt. Behälter für Medikamente bzw. pharmazeutische Produkte, aber auch für Flüssigkeiten oder Nahrungsmittel werden oft mit einem Überrundumetikett versehen. In der Medizin etwa sind für Impfstoffe und andere Medikamente Spritzen und Ampullen (vials) im Einsatz, die mit einem Überrundumetikett versehen sind.
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Für solche und andere zu etikettierende Gegenstände, insbesondere in der Medizin, der Pharmazie oder der Nahrungsmittelindustrie ist es wünschenswert, Zustand, Qualität und Eignung eines Behälterinhalts für den jeweils vorgesehenen Zweck auf einfache Art und Weise beurteilen zu können, beispielsweise um zu überprüfen, ob und ggf. wie lange ein Medikament oder Nahrungsmittel einer höheren Temperatur als zulässig ausgesetzt gewesen ist. Eine Unterbrechung der Kühlkette während der Herstellung, des Versands oder der Lagerung bis zum erstmaligen Öffnen bzw. Gebrauch des Behälters könnte beispielsweise durch ein Indikatormaterial festgestellt werden, welches sich infolge einer unzulässig hohen Umgebungstemperatur irreversibel verfärbt. Solch ein Indikator lässt sich auch in ein Etikett integrieren, mit dem der Behälter versehen wird.
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Nachteilig wäre dabei, dass das mit dem Indikator versehene Etikett selbst bereits (soweit nicht besondere Gegenmaßnahmen ergriffen werden) bei seiner Herstellung, dem Versand oder der anschließenden Lagerung infolge von Temperaturschwankungen vorgeschädigt werden kann, bevor es am zu etikettierenden Gegenstand angebracht wird. Auch durch den Prozess des Aufspendens des Etiketts an dem Gegenstand können (etwa durch Temperatur- oder Druckeinwirkung) Veränderungen des im Etikett integrierten Indikators auftreten. Dann würde der Indikator eine Temperaturüberschreitung anzeigen, der zwar das Etikett ausgesetzt war, nicht jedoch der damit etikettierte Gegenstand. Auch beim Aufspenden des Etiketts darf der Indikator nicht beschädigt, verfärbt oder in seiner Empfindlichkeit herabgesetzt werden. Somit müssen bislang Produktion, Lagerung, Versand und Applikation des Etiketts sehr aufwändig gestaltet sein, damit der Indikator nicht schon vor der Etikettierung des Produkts reagiert oder seine Nachweisempfindlichkeit teilweise verliert. Somit besteht bei der Verwendung eines mit einem Indikator versehenen Etiketts bislang arbeitstechnischer Zusatzaufwand. Ferner besteht letztlich immer eine Restunsicherheit, wie aussagekräftig der Indikator des aufgespendeten Etiketts wirklich ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zum Umkleben des Umfangs eines Gegenstandes geeignetes Etikett mit einem Indikator bereitzustellen, der zum Nachweis einer Temperaturüberschreitung, einer Temperaturunterschreitung oder einer kritischen Veränderung eines sonstigen Parameters geeignet ist, aber dennoch unempfindlich ist gegenüber solchen Temperatur- oder Parameterschwankungen, die vor dem oder beim Aufspenden des Etiketts auf den Umfang des Gegenstandes auftreten. Ferner soll das mit dem Indikator versehene Etikett ohne Zusatzaufwand (verglichen mit einem Etikett ohne Indikator) am Gegenstand anbringbar sein, d.h. das Etikett soll so beschaffen sein, dass zum Umkleben der Umfangsfläche des Gegenstandes keine Arbeitsschritte erforderlich sind, die nicht auch bei Verwendung eines Etiketts ohne Indikator anfallen würden. Ferner soll ein mit einem Etikett versehener Gegenstand, insbesondere Behälter bereitgestellt werden, dessen Etikett einen Indikator aufweist, von dem zuverlässig feststeht, dass er lediglich für Temperatur- oder Parameterschwankungen seit dem Etikettieren des Gegenstandes nachweisempfindlich ist, d.h. frei ist von herstellungs-, lagerungs- oder transportbedingten Vorschädigungen. Schließlich sollen eine zur Bildung eines solchen Etiketts geeignete Etikettenanordnung und ein geeignetes Verfahren zum Etikettieren des Umfangs eines Gegenstands bereitgestellt werden.
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Diese Aufgabe wird zunächst gelöst durch ein Überrundumetikett gemäß Anspruch 1,
- – wobei das Überrundumetikett eine erste Indikatorkomponente und eine zweite Indikatorkomponente aufweist, die durch Inkontaktbringen miteinander in ein Indikatormaterial umwandelbar sind,
- – wobei die erste Indikatorkomponente in einem ersten Flächenabschnitt der Grundfläche des Überrundumetiketts und die zweite Indikatorkomponente in einem zweiten Flächenabschnitt der Grundfläche des Überrundumetiketts angeordnet ist und
- – wobei der zweite Flächenabschnitt entlang einer ersten Richtung gegenüber dem ersten Flächenabschnitt versetzt und dadurch von der ersten Indikatorkomponente getrennt angeordnet ist.
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Die erste Richtung, entlang derer beide Indikatorkomponenten gegeneinander versetzt angeordnet sind, ist insbesondere eine Richtung, entlang derer beim Umkleben eines Gegenstandes mit dem Überrundumetikett die Kontaktfläche zwischen Etiketts bzw. der Etikettunterseite mit dem Gegenstand zunimmt, bevor die gesamte oder jedenfalls überwiegende Etikettenfläche auf die Umfangsfläche geklebt und aufgerollt ist. Die Richtung des Versatzes zwischen beiden Flächenabschnitten bzw. Indikatorkomponenten relativ zueinander auf der Etikettenfläche entspricht somit der Abrollrichtung oder Zuführrichtung beim Vorgang des Aufspendens des Überrundumetiketts. Nach erfolgten Aufspenden des Etiketts entspricht die erste Richtung der Umfangsrichtung des Gegenstandes. Bezogen auf die Etikettenfläche kann die erste Richtung insbesondere eine parallel zur Grundfläche des Überrundumetiketts verlaufende, d.h. in ihr verlaufende Richtung sein. Entlang der ersten Richtung sind die beiden Flächenbereiche bzw. Indikatorkomponenten des geschützten Überrundumetiketts gegeneinander verschoben und somit nicht-überlappend angeordnet. Erst nach dem Aufspenden des Etiketts auf die Umfangsfläche eines Gegenstandes entsteht eine Überlappung des ersten und des zweiten Flächenbereichs miteinander, und zwar automatisch beim Aufspendevorgang, wenn das Etikett um die Umfangsfläche gewickelt wird.
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Gemäß Anspruch 1 ist zum einen vorgesehen, dass der Indikator nicht schon als fertiges, bereits nachweisempfindliches und somit aktives Indikatormaterial vorliegt, sondern in Form zweier (chemisch) unterschiedlicher Indikatorkomponenten, die in voneinander beabstandeten Bereichen, insbesondere Flächenabschnitten des Überrundumetiketts angeordnet sind und die erst, nachdem sie miteinander in Kontakt gebracht werden, ein für die Temperatur oder den sonstigen Parameter empfindliches Indikatormaterial ergeben. Da beide Komponenten zunächst nicht in Kontakt miteinander stehen, reagieren sie zunächst noch nicht auf eine Überschreitung oder Unterschreitung einer kritischen Temperatur oder eines sonstigen Parameters; das Überrundumetikett ist somit zunächst unempfindlich bzw. inaktiv und kann ebenso wie ein Etikett ohne Indikator bearbeitet, bedruckt, versandt und gelagert werden.
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Das Überrundumetikett ist so geschaffen, dass erst beim Aufspenden auf den Umfang eines Gegenstandes beide Indikatorkomponenten automatisch in Kontakt miteinander kommen. Dadurch ist sichergestellt, dass der Indikator nur die auf den fertig etikettierten Gegenstand einwirkenden Veränderungen der Temperatur oder eines sonstigen Parameters anzeigt. So lässt sich beispielsweise bei einem wärmeempfindlichen Produkt, etwa bei einem Medikament, zuverlässiger als bisher ermitteln, ob und in welchem Ausmaß es (nach Höhe und/oder Dauer der Einwirkung) einer zu hohen Temperatur ausgesetzt war (und daher nicht mehr oder nur noch eingeschränkt wirksam ist). Auch eine kritische Überschreitung anderer Parameter, etwa die Stärke und die Position auftreffender UV-Einstrahlung, ist durch das Etikett aussagekräftiger nachweisbar, da eine Veränderung des Indikators vor oder während der Etikettierung des Gegenstandes selbst ausgeschlossen werden kann. Zudem ist durch die Beabstandung beider Indikatorkomponenten voneinander in Richtung der Länge des Überrundumetiketts automatisch sichergestellt, dass beim Umkleben der Umfangsfläche eines Gegenstandes mit dem Überrundumetikett beide Indikatorkomponenten automatisch miteinander in Kontakt kommen (und dann erst den aktivierten Indikator bilden), ohne dass hierfür irgendein Zusatzaufwand beim Aufspenden des Etiketts erforderlich wäre. Die beiden Indikatorkomponenten lassen sich insbesondere an zwei entgegengesetzten Enden des Überrundumetiketts anordnen. Ferner kann die eine Komponente auf der Oberseite angeordnet sein, die andere Komponente hingegen auf der Unterseite des Etiketts. Beim Umkleben überlappt dann der durch die zweite Indikatorkomponente vorgegebene Flächenabschnitt den durch die erste Indikatorkomponente vorgegebenen Flächenabschnitt (des entgegengesetzten Endes des Etiketts). Das Überrundumetikett überlappt im Auslieferungszustand allerdings noch nicht mit sich selbst (sondern erst nach dem Verspenden auf die Umfangsfläche des Gegenstandes); dadurch ist sichergestellt, dass erst durch den Vorgang des Aufspendens, der in gleicher Weise wie bei einem Überrundumetikett ohne Indikator durchführbar ist, das nachweisempfindliche, aktive Indikatormaterial (durch chemische Reaktion der beiden Komponenten miteinander) entsteht. Das vorgeschlagene Überrundumetikett ist ohne Zusatzaufwand gegenüber Etiketten ohne Indikator aufspendbar, sodass bei der Fertigung, Lagerung, Versendung und Applikation keine Rücksicht mehr auf den Indikator genommen zu werden braucht.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird im Übrigen durch einen Gegenstand gemäß Anspruch 14 oder 15, durch eine Etikettenanordnung gemäß Anspruch 16 sowie durch ein Verfahren gemäß Anspruch 20 gelöst.
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Einige Ausführungsformen werden nachstehend exemplarisch anhand der Figuren beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein exemplarisches Überrundumetikett,
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2 bis 5 verschiedene schematische Querschnittsansichten unterschiedlicher Ausführungsformen des Etiketts aus 1,
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6 eine schematische Teilansicht eines zweiten Flächenabschnitts eines gegenüber 5 weitergebildeten Überrundumetiketts,
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7 eine Querschnittsansicht des zweiten Flächenabschnitts des Etiketts aus 6,
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8 eine entsprechende Querschnittsansicht des ersten Flächenabschnitts des Etiketts der 6 und 7,
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9 eine zu 1 alternative Ausführungsform eines Überrundumetiketts,
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10 eine schematische Querschnittsansicht eines Gegenstands, dessen Umfang mit einem Überrundumetikett gemäß einer der 1 bis 8 umklebt ist,
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11 eine schematische Querschnittsansicht eines Gegenstands, dessen Umfang mit einem Überrundumetikett gemäß 9 umklebt ist,
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12 eine schematische Draufsicht auf eine Etikettenanordnung mit zwei Teiletiketten mit jeweils einer Indikatorkomponente und
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13 und 14 zwei Teilansichten eines aus beiden Teiletiketten gebildeten Gesamtetiketts im Querschnitt durch den Überlappungsbereich beider Teiletiketten.
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1 zeigt eine Draufsicht einer Ausführungsform eines Überrundumetiketts 10 auf die Oberseite 10a. Das Etikett kann beispielsweise als Überrundumetikett für eine Ampulle bzw. Vial für eine Medikamentenflüssigkeit (etwa einen Impfstoff) sein; derartige weltweit verwendete Gegenstände besitzen genormte Abmessungen, die eine Etikettierung mit entsprechend angepassten Abmessungen erfordern; ähnliches gilt für Spritzen zum entnehmen und/oder injizieren von Medikamentenflüssigkeiten oder zur Blutabnahme. Der Kürze halber wird nachstehend hinsichtlich des etikettierten Gegenstandes nur noch auf Ampullen Bezug genommen. 1 zeigt ein Überrundumetikett 10, dessen Abmessungen beispielsweise an den Umfang einer solchen Ampulle für medizinische Flüssigkeiten angepasst ist; das Etikett besitzt entlang einer ersten Richtung x, entlang derer das Etikett entlang des Umfangs aufzukleben ist, eine Länge L, die größer ist als der Umfang einer genormten Ampulle (Überrundumetikett). An einem ersten Ende des Überrundumetiketts 10 (links in 1) ist ein erster Flächenabschnitt 1 angeordnet, der insbesondere den Abmessungen der aufgetragenen ersten Indikatorkomponente 11 entspricht. Diese befindet sich gemäß 1 auf der Oberseite 10a des Etiketts, etwa als aufgedruckte, pastöse Masse (Paste) oder als sonstige Beschichtung. Die erste Indikatorkomponente 11 im ersten Flächenabschnitt 1 bleibt unbedeckt, d.h. freiliegend. Am entgegengesetzten zweiten Ende (rechts in 1) ist im zweiten Flächenabschnitt 2 die zweite Indikatorkomponente 12 angeordnet; vorzugsweise auf der Unterseite (gestrichelt dargestellt). Zwischen beiden Flächenabschnitten 1, 2 bzw. den jeweiligen Indikatorkomponenten 11, 12 besteht ein seitlicher Versatz V, der so groß ist wie der genormte Außenumfang eines Ampullenfläschchens (vial). Der verbleibende Etikettenabschnitt, der durch den zweiten Flächenabschnitt 2 eingenommen wird, entspricht einem Überlappungsbereich 8 des Etiketts, der entsteht, sobald das Überrundumetikett 10 um den Ampullenumfang aufgeklebt wird. Dabei kommt der zweite Flächenabschnitt 2 auf den ersten Flächenabschnitt 1 zu liegen, wobei die beiden Indikatorkomponenten 11, 12 miteinander in Kontakt kommen und dadurch erst das eigentliche, aktive bzw. nachweisempfindliche Indikatormaterial 15 bilden. Die Auswahl der jeweiligen Indikatorkomponenten hängt von der Art des nachzuweisenden Parameters und er Höhe des kritischen, nicht zu überschreitenden Grenzwerts ab. Zum Nachweis einer Temperaturüberschreitung oberhalb einer zulässigen Temperatur, der etwa eine Medikamentenflüssigkeit maximal ausgesetzt werden darf, sind beispielsweise 2,2´-Bipyridine als erste Indikatorkomponente und Eisenchlorid als zweite Indikatorkomponente denkbar, die miteinander in Kontakt gebracht Temperaturen oberhalb von beispielsweise 8 °C durch einen Farbumschlag anzeigen. Alternativ kommen (etwa zum Nachweis der Unterschreitung einer vorgeschriebenen Mindesttemperatur oder der Überschreitung einer Höchsttemperatur oder der Überschreitung eines Wertes eines sonstigen Parameters wie etwa der Stärke der Einwirkung von UV-Strahlung) auch andere Komponentenpaare in Betracht. Je nach Art der verwendeten Indikatorkomponenten könnte man bei der ersten Indikatorkomponente 11 von einem „Aktivator“ und bei der zweiten Indikatorkomponente 12 von dem „eigentlichen“ (aber noch inaktiven) Indikator sprechen (oder umgekehrt). In jedem Fall entsteht das fertige, aktivierte Indikatormaterial erst beim Umkleben des Umfangs der Ampulle mit dem Etikett. Dadurch kann keinerlei Schädigung des Indikators oder Herabsetzung seiner Empfindlichkeit während der Herstellung, Lagerung oder Versendung des Etiketts entstehen, und auch das Aufspenden des Etiketts verschlechtert den Indikator nicht, da er bei diesem Vorgang überhaupt erst entsteht bzw. aktiviert wird.
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Im Beispiel der 1 entspricht der Versatz V derjenigen Teillänge des Etiketts, die für einen vollständigen Umlauf des Etiketts um die Umfangsfläche des Gegenstandes bzw. Behälters (hier der Ampulle) benötigt wird, sodass der restliche Längenabschnitt (bis hin zur Gesamtlänge L) als Überlappungsbereich 8 (zur Ausbildung des aktiven Indikatormaterials) zur Verfügung steht. Die zweite Indikatorkomponente 12 muss jedoch nicht den gesamten Überlappungsbereich 8 (bzw. den gesamten zweiten Flächenabschnitt 2) vollständig abdecken, sondern kann demgegenüber in einen kleineren Flächenbereich erfassen. In 1 etwa könnte sich dem Überlappungsbereich 8 noch ein an den zweiten Flächenabschnitt 2 angefügter Endabschnitt des Etiketts ohne Indikatorkomponente anschließen, der ebenso genauso breit oder noch breiter als der zweite Flächenabschnitt 2 ist und der beim Aufspenden ebenfalls auf einem vorher auf den Ampullenumfang aufgedrückten Etikettenabschnitt zu liegen kommt; er könnte unterseitig statt des Indikatormaterials lediglich eine Klebstoffschicht tragen. Analog kann sich das Etikett auch über dem ersten Flächenabschnitt 1 (links in 1) über die erste Indikatorkomponente 11 hinaus erstrecken. Der Versatz V zwischen den Indikatorkomponenten 11, 12 bzw. den dadurch aufgespannten Flächenabschnitten 1, 2 sollte jedoch dem Außenumfang der genormten Ampulle oder des sonstigen Behälter, für den das Etikett konzipiert ist, entsprechen. Auch die Höhe einer Ampulle (entlang der zweiten Richtung y) ist üblicherweise genormt.
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Die 2 bis 5 zeigen Querschnittsansichten verschiedener Ausführungsformen des Überrundumetiketts 10 aus 1, die auch miteinander kombinierbar sind. Gemäß 2 befindet sich die erste Indikatorkomponente 11 auf der Oberseite 10a des Etiketts, beispielsweise als pastöse Masse 7. Am entgegengesetzten Ende in Längsrichtung (erste Richtung x), die der späteren Umfangsrichtung des verspendeten Etiketts entspricht, ist die zweite Indikatorkomponente 12 unterhalb der Unterseite 10b vorgesehen. Das Etikett wird beispielsweise mit seinem ersten Flächenabschnitt 1 beginnend unterseitig auf den Außenumfang einer Ampulle aufgeklebt, bis nach einer Umrundung die unterseitig angeordnete zweite Indikatorkomponente 12 oberhalb und auf der ersten Indikatorkomponente 11 zu liegen kommt, wodurch das aktive Indikatormaterial 15 entsteht. Alternativ kann die Etikettenoberseite, beginnend mit dem zweiten Flächenabschnitt 2, auf dem Ampullenumfang aufgeklebt werden. Der 2 ist der Schichtenaufbau des Überrundumetiketts 10 in Richtung z nicht näher dargestellt; zumindest eine Folienschicht 100 aus Kunststoff ist vorgesehen, die transparent und vorzugsweise farblos ist. Auf der Oberseite 10a kann eine Bedruckung, wahlweise auch (außerhalb zumindest eines Sichtfensters über dem zweiten Flächenabschnitt 2) ganzflächig und beispielsweise in weißer Farbe vorgesehen sein. Die Unterseite 10b kann eine Klebstoffschicht ganzflächig oder bereichsweise eine Klebstoffschicht tragen. Bedruckung und Klebstoffschicht sind in 2 nicht dargestellt.
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3 zeigt eine Ausführungsform mit einer Klebstoffschicht 16 unter der Unterseite 10b. Die Klebstoffschicht 16 erstreckt sich sowohl innerhalb als auch außerhalb des zweiten Flächenabschnitts 2. Im zweiten Flächenabschnitt 2 ist die zweite Indikatorkomponente 12 als Beimischung, d.h. als lokaler, zusätzlicher Bestandteil im Material der Klebstoffschicht 16 enthalten. Eine Bedruckung auf der Oberseite 10a ist in 3 nicht explizit dargestellt.
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4 zeigt eine Ausführungsform sowohl mit unterseitiger Klebstoffschicht 12 als auch oberseitiger Bedruckung 9a. Im ersten Flächenabschnitt 1 ist zumindest die erste Indikatorkomponente 11 unbedruckt, d.h. freiliegend. Im zweiten Flächenabschnitt 2 ist die Oberseite entweder vollständig unbedruckt oder mit einem Sichtfenster 9, d.h. einer Aussparung in einer Bedruckung 9a versehen, um darunter später (an der etikettierten Ampulle) durch die transparente Kunststofffolie (Folienschicht 100) hindurch die den Farbton und/oder die Helligkeit des (aus beiden Komponenten entstandenen) Indikatormaterials erkennen zu können. Der zweite Flächenabschnitt 2 kann auch mehrere Teilbereiche mit jeweils einer Schicht mit der zweiten Indikatorkomponente 12 (und mit einem darüber angeordneten Sichtfenster 9) aufweisen. Die Etiketten der 2 bis 5 können auch eine Mehrzahl von Kunststoff- oder sonstigen Folien bzw. Folienschichten aufweisen.
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5 zeigt eine Weiterbildung, bei der zwischen zwei Kunststofffolien, nämlich einer unteren Folienschicht 13 und einer oberen Folienschicht 14, im zweiten Flächenabschnitt 2 eine Kammer 3 oder Mehrzahl von Kammern 3 ausgebildet ist, die mit der zweiten Indikatorkomponente 12 gefüllt ist. Die Abmessungen und Proportionen in 5 sind nur schematisch und nicht maßstäblich. Die Kammer 3 bildet innerhalb der Schichtenfolge bzw. Schichtenstapels des Überrundumetiketts 10 im zweiten Flächenabschnitt eine Tasche, die im Ausgangszustand des Etiketts mit der zweiten Indikatorkomponente 12 (etwa als zähflüssige oder halbfeste Masse) gefüllt ist. Sie kann durch Austrittsöffnungen 4 hindurch (beim Aufspenden des Etiketts) zur Etikettenunterseite 10b hin herausgedrückt werden, wo sie beim Umkleben des Umfangs einer Ampulle mit der oberseitig aufgebrachten ersten Indikatorkomponente des ersten Flächenabschnitts 1 in Kontakt kommt. Der zum Aufspenden des Etiketts angewandte Anpressdruck gegen das Etikett (mit dem Umfang der Ampulle bzw. des sonstigen Gegenstandes als Widerlager) kann genügen, um die Kammer 3 zu entleeren oder jedenfalls genügend Material der zweiten Indikatorkomponente 12 in Kontakt mit der ersten Indikatorkomponente 11 zu bringen. Die Austrittsöffnungen 4 können beispielsweise eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen zumindest in der unteren Folienschicht 13 (und/oder einer unterseitigen Klebstoffschicht 16), etwa in Form von Ausstanzungen, Perforationen oder Einschnitten umfassen. Im Bereich unterhalb der Kammer 3 ist die durchlöcherte oder durchlässige untere Folienschicht 13 dann quasi als Membran gestaltet.
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6 zeigt eine Weiterbildung des Überrundumetiketts 10, dessen zweiter Flächenabschnitt 2 vergrößert und rein schematisch in der Draufsicht auf die Außenseite dargestellt ist. Gemäß 6 ist eine Mehrzahl von Kammern 3 vorgesehen, in denen jeweils wie in 5 ein gewisser Vorrat der zweiten Indikatorkomponente 12 untergebracht ist. Im Bereich der Kammern 3 ist das Etikett leicht konvex gewölbt (siehe 5). Zumindest in der unteren Folienschicht 13 sind Austrittsöffnungen 4 vorgesehen, durch die die zweite Indikatorkomponente 12 aus der Kammer 3 austreten kann. Gemäß 6 sind zusätzlich oder als Bestandteil der Austrittsöffnungen 4 noch Kanäle 6 vorgesehen, durch die die austretende Komponente 12 in Richtung -y desjenigen (seitlich versetzten) Flächenbereichs fließen kann, in dem (nach Aufspenden des Überrundumetiketts 10 auf den Gegenstand) die erste Indikatorkomponente 11 des zuerst aufgeklebten ersten Flächenabschnitts 1 (der sich dann direkt unter dem zweiten Flächenabschnitts 2 befindet) freiliegt. Innerhalb der Grundfläche des Etiketts befinden sich die äußeren Enden 4a der Kanäle 6 innerhalb des jeweiligen Sichtfensters 9 (Aussparung in der Bedruckung 9a). Dort ist nach dem Inkontakttreten beider Indikatorkomponenten 11, 12 miteinander dass gebildete Indikatormaterial 15 aktiv, sodass bei Überschreiten einer kritischen Temperatur oder eines sonstigen Parameters ein Farbumschlag und/oder eine Helligkeitsänderung im Sichtfenster 9 beobachtbar ist. Wahlweise kann nur eine einzige Kammer 3 und ein einziges Sichtfenster 9 oder, wie in 6 dargestellt, eine Mehrzahl von ihnen vorgesehen sein. Während das Sichtfenster 9 oberhalb der oberen Folienschicht 14 in der (optionalen) Bedruckung ausgebildet ist, sind die Austrittsöffnungen 4 und die Kanäle 6 in und/oder unterhalb der unteren Folienschicht 13 ausgebildet. Die Kanäle können statt parallel zueinander auch divergent, etwa fächerförmig auseinanderlaufen. Anstelle der Kanäle 6 und Austrittsöffnungen 4 können auch sonstige Aussparungen 5 in allen oder einigen Schichten unterhalb der jeweiligen Kammer 3 ausgebildet sein. Die untere Folienschicht 13 (oder eine sonstige Schicht unter ihr) kann auch eine Membran sein, die für die zweite Indikatorkomponente 12 durchlässig ist.
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7 zeigt eine schematische Querschnittansicht des zweiten Flächenabschnitts 2 aus 6 entlang der Richtung y. Die mit der zweiten Indikatorkomponente 2 gefüllten Kammern 3 zwischen der unteren 13 und der oberen Folienschicht 14 führen zu geringfügigen lokalen Erhebungen (zur Deutlichkeit übertrieben groß dargestellt, ebenso wie die Schichtdicken in den 7 und 8). 7 zeigt insbesondere den Verlauf der unter den Kammern 3 seitlich in Richtung der Sichtfenstern 9 verlaufenden Kanäle 6. Sie sind nach unten hin offen. Unter ihnen liegt (beim bereits aufgespendeten, mit sich selbst überlappenden Überrundumetikett 10) der erste Flächenabschnitt 1, der in gleicher Querschnittsansicht in 8 dargestellt ist. Gemäß 7 können beispielsweise die Austrittsöffnungen 4 in der unteren Folienschicht 13 und die Kanäle 6 in der Klebstoffschicht 16 und/oder in einer (optionalen) Schicht aus Relieflack 17, die zwischen der Folienschicht 13 und der Klebstoffschicht 16 angeordnet ist, ausgebildet sein, wie 7 als Querschnittsansicht auf Höhe eines der Kanäle 6 aus 6 zeigt. Die Pfeile in 7 zeigen die Wegstecke, den die aus der Kammer 3 herausgepresste zweite Indikatorkomponente 12 auf dem Weg durch den jeweiligen Kanal (in Richtung der äußeren Enden 4a) zurücklegt, um unterhalb des Sichtfensters 9 zur ersten Indikatorkomponente 12 zu gelangen und dort das aktive Indikatormaterial zu bilden. Die Kanäle 6 sind hier längliche, ausgedehnte Ausnehmungen (beispielsweise in der Schicht aus Relieflack 17 und der Klebeschicht 16), deren Form beliebig veränderbar ist. Die äußeren Enden 4a der Kanäle und ein dahin führendes Teilstück der Kanäle 6 sind durch das jeweilige Sichtfenster 9 hindurch von außen beobachtbar.
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Beim Aufspenden des Überrundumetiketts 10 (d.h. Abrollen um den Umfang eines Gegenstandes) kommt der in 7 im Querschnitt gezeigte zweite Flächenabschnitt 2 in etwa deckungsgleich mit dem in 8 (ebenfalls in Querschnittsansicht entlang der Richtung y) gezeigten ersten Flächenabschnitt 1 zu liegen und überdeckt diesen. Der erste Flächenabschnitt 1 aus 8 enthält (bis auf den Relieflack 17) dieselbe Schichtenfolge aus Klebstoffschicht 16, unterer Folienschicht 13 und oberer Folienschicht 14. Legt man die Darstellungen der 7 und 8 unmittelbar übereinander, so entsteht eine Querschnittszeichnung des Überlappungsbereichs 8 beider Flächenabschnitte 1, 2, bei dem die Klebstoffschicht 16 (außerhalb ihrer Aussparungen 5) direkt auf dem ersten Flächenabschnitt 1, insbesondere auf dessen erster Indikatorkomponente 11 aufliegt. Dies geschieht durch den beim Aufspenden des Etiketts um den Umfang des Gegenstandes angewandten Aufpressdruck. Dieser Druck, durch den das Etikett in Umfangsrichtung (bzw. in Richtung x) sukzessive gegen die äußere Umfangsfläche des Gegenstandes aufgedrückt wird, sorgt auch dafür, dass die Kammern 3 zusammengedrückt und so die zweite Indikatorkomponente 12 aus ihnen herausgepresst und in die Kanäle 6 bzw. Aussparungen 5 befördert wird. Gemäß 8 (in Verbindung mit 7) ist im Teilbereich b, der dem jeweiligen Sichtfenster 9 entspricht, beobachtbar, ob eine Überschreitung einer Höchsttemperatur oder eine sonstige kritischen Parameteränderung durch den Indikator irreversibel optisch anzeigt wird. Dies ist jedoch erst möglich, nachdem die zweite Indikatorkomponente 12 im Teilbereich b auf die erste Indikatorkomponente 11 trifft und sich dort das nachweisempfindliche, aktive Indikatormaterial 15 bildet.
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Wird das Etikett der 6 bis 8 beispielsweise um ein Ampullenfläschchen (vial) für Medikamentenflüssigkeiten umklebt, welches üblicherweise aufrecht steht, so entspricht die Flussrichtung der aus den Kammern 3 entlang der Kanäle 6 herausgepressten zweiten Indikatorkomponente 12 (negative y- Richtung) der Richtung der Erdanziehungskraft. Durch die Dosierung des Volumens der Komponente 12 in den Kammern 3 und die Dimensionierung der Kanäle und/oder Austrittsöffnungen kann erreicht werden, dass beim Aufspenden zunächst nur ein Abschnitt der Kanäle 6 mit der Indikatorkomponente 12 gefüllt wird und erst mit einer gewissen, einstellbaren Zeitverzögerung die Komponente 12 von dort in den von außen sichtbaren jenigen Abschnitt der Kanäle 6 strömt. Bei solch einer Ausführungsform entsteht der Indikator im Sichtfenster 9 des Überrundumetiketts 10 erst eine gewisse Zeit nach dem Aufspenden um den Außenumfang eines Ampullenfläschchens und dessen senkrechter Lagerung. So lässt sich eine zeitverzögerte Aktivierung des Indikators realisieren. Es kann beispielsweise eine halbfeste Masse als zweite Indikatorkomponente zwischen zwei Lagen 13, 14 des Etiketts eingebettet sein; diese läuft dann durch die Austrittsöffnungen 4 und die Kanäle 6 (Klebstoffaussparungen) oder alternativ durch eine Membran hindurch) in Richtung des Sichtfensters 9. Grundsätzlich braucht die erste Indikatorkomponente 11 nur im Flächenbereich der Sichtfenster 9 angeordnet zu sein. Ferner ist das Etikett der 6 bis 8 dahingehend abwandelbar, dass die Kanäle entlang der Richtung x (statt y) verlaufen; im Unterschied zur 6 befinden sich die Sichtfenster 9 und die Enden 4a der Kanäle 6 dann in x-Richtung versetzt zu den Kammern 3, d.h. näher am zweiten Ende des Überrundumetiketts.
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9 zeigt eine zu 2 alternative Ausführungsform, bei der beide Indikatorkomponenten 11, 12 auf der Unterseite 10b des Etiketts oder seiner Folienschicht 100 angeordnet sind. Die jeweilige Komponente kann beispielsweise als Paste 7 (erste Indikatorkomponente 11) oder als Beimischung zu einer Klebstoffschicht 16 vorliegen.
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10 zeigt schematisch einen Gegenstand 50, beispielsweise einen Behälter 70 (insbesondere für ein Medikament, ein sonstiges pharmazeutisches Produkt, eine Flüssigkeit oder ein Nahrungsmittel) in Querschnittsansicht senkrecht zum Umfang 55 bzw. zur Umfangsfläche 60, die mit einem Überrundumetikett 10 (gemäß einer der 1 bis 8) umklebt ist. Im Überlappungsbereich 8, wo der zweite Flächenabschnitte 2 den ersten 1 überdeckt (oder umgekehrt), kommt beispielsweise die oberseitig angeordnete erste Indikatorkomponente 11 des ersten Flächenabschnitts 1 in direkten Kontakt mit der unterseitig am zweiten Flächenabschnitt 2 angeordneten zweiten Indikatorkomponente 12, wodurch (erst beim Aufspenden des Etiketts) das aktive, nachweisempfindliche Indikatormaterial 15 zumindest an der Grenzfläche zwischen beiden Komponenten 11, 12 entsteht. Eventuelle Verfärbungen oder Helligkeitsänderungen des Indikatormaterials 15 sind durch das Sichtfenster 9 der äußeren Bedruckung 9a beobachtbar. Entlang der Umfangsrichtung u, die der ersten Richtung x der 1 bis 8 entspricht, wurde das Überrundumetikett 10 entgegen der Uhrzeigerrichtung auf die Ampulle oder den sonstigen Behälter 70 aus 10 aufgerollt bzw. aufklebt und angepresst.
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11 zeigt analog einen Gegenstand 50, der mit einem Überrundumetikett 10, jedoch mit einem gemäß 9 umklebt ist. Anders als in 10 sind der erste 1 und der zweite Flächenabschnitt 2 rückseitig aneinander angeklebt und bilden so eine aufgerichtete oder aufrichtbare Fahne 18. Die Fahne 18 enthält das aus beiden miteinander in Kontakt stehenden Indikatorkomponenten 11, 12 gebildete Indikatormaterial 15, welches kritische Temperatur- oder Parameteränderungen nunmehr farblich anzuzeigen vermag.
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12 zeigt eine Etikettenanordnung 20 mit einer Etikettenträgerbahn 25 sowie mindestens einem ersten Teiletikett 30 und einem zweiten Teiletikett 40, die auf der Etikettenträgerbahn 25 ablösbar aufgeklebt sind bzw. an ihr haften. Die beiden Teiletiketten 30, 40 sind in ihrem Aufbau und ihrer Anordnung relativ zueinander so abgestimmt, dass sie auf den Umfang eines Gegenstandes, insbesondere Behälters (wie etwa demjenigen aus 10 oder 11) nacheinander durch bloßes Abrollen aufklebbar sind und dabei zugleich zu einem Gesamtetikett verbindbar sind, das einen Indikator aufweist, der erst durch das Aufspenden beider Teiletiketten 30, 40 aufeinander entsteht und nachweisempfindlich wird. Die Etikettenträgerbahn 25 ist vorzugsweise als Trägerrolle mit einer Vielzahl erster und zweiter Teiletiketten 30, 40 in abwechselnder Reihenfolge ausgebildet. Entlang der ersten Richtung x läuft die Trägerbahn 25 in 12 daher zu beiden Seiten weiter. Das jeweilige erste bzw. zweite Teiletikett 30, 40 besitzt jeweils einen ersten bzw. zweiten Flächenabschnitt 1, 2, in dem die erste bzw. zweite Indikatorkomponente 11, 12 angeordnet ist. Weiterhin können ein oder beide Etiketten noch Flächenbereiche aufweisen, die nicht mit Material der Indikatorkomponenten bedeckt oder unterlegt sind. In 12 ist das zweite Teiletikett 40 bzw. seine Folienschicht 41 etwa so groß wie der zweite Flächenabschnitt 2 mit der zweiten Indikatorkomponente 12. Letztere ist beispielsweise auf der Unterseite der Folienschicht 41 angeordnet, wie durch die gestrichelten Linien angedeutet ist. Im ersten Flächenabschnitt 1 des ersten Teiletiketts 30 befindet sich die erste Indikatorkomponente 11 hingegen auf der Oberseite des ersten Teiletiketts 30 bzw. seiner Folienschicht 31. Seitlich beiderseits des ersten Flächenabschnitts 1 besitzt das erste Teiletikett 30 noch ausgedehnte Flächenabschnitte ohne Indikatorkomponente. Die Breite beider mit Indikatorkomponenten 11, 12 versehenen Flächenabschnitte 1, 2 ist vorzugsweise bei beiden Teiletiketten 30, 40 identisch, wodurch ein Überlappbereich 8 definiert wird. Zwischen beiden Indikatorkomponenten 11, 12 entlang der Richtung x der Etikettenträgerbahn 25 besteht ein seitlicher Versatz V, der wiederum dem Umfang des genormten Ampullenfläschchens (vial) oder sonstigen zu etikettierenden Gegenstandes entspricht. Auch der Abstand d der einander zugewandten Ränder beider Teiletiketten 30, 40 auf der Etikettenträgerbahn sowie die Abmessungen beider Teiletiketten in x-Richtung sind so bemessen, dass der Abstand zwischen denjenigen äußeren Rändern der Indikatorkomponenten 11, 12, die von der jeweils anderen Indikatorkomponente jeweils abgewandt sind, wiederum der Länge L eines entsprechenden einteiligen Etiketts aus 1 entspricht. Im Gegensatz zu 1 entsteht jedoch das Gesamtetikett aus der Etikettenanordnung 20 erst, wenn nacheinander beide Teiletiketten 30, 40 von der Etikettenträgerbahn 25 auf die Umfangsfläche 60 eines Behälters oder sonstigem Gegenstandes übertragen werden. Dabei kommen beide Teiletiketten 30, 40 erstmals miteinander in Kontakt und so zueinander zu liegen, dass der zweite Flächenabschnitt 2 mit der zweiten Indikatorkomponente (des zweiten Teiletiketts) den ersten Flächenabschnitt mit der ersten Indikatorkomponente (des ersten Teiletiketts 30) bedeckt (oder umgekehrt). Auch bei dem so gebildeten Gesamtetikett entsteht erst beim Aufspenden das nachweisempfindliche Indikatormaterial 15 aus beiden Indikatorkomponenten 11, 12. Die Etikettenträgerbahn 25 kann verworfen werden; sie dient nur zur genauen Positionierung beider Teiletiketten relativ zueinander.
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13 zeigt in schematischer Teilansicht die Schichtenfolge des so gebildeten Gesamtetiketts 45 über einem kleinen (und daher ohne Krümmung dargestellten) Abschnitt des Umfangs des Gegenstandes. Es ist der Schichtaufbau im Sichtfenster (d.h. ohne äußere Bedruckung) dargestellt. Gemäß 13 wurde zuerst das erste Teiletikett 30 mit seiner Folienschicht 31 und der auf ihrer Oberseite angeordneten ersten Indikatorkomponente 11 auf den Umfang 55 bzw. die Umfangsfläche 60 des Behälters 70 oder sonstigen Gegenstandes 50 geklebt. Danach kommt (nach einmaligem Umrunden des Gegenstandes beim Etikettieren) das zweite Teiletikett mit seiner Folienschicht 41 und seiner unterseitigen zweiten Indikatorkomponente 12 darüber zu liegen, wodurch zumindest an der Grenzfläche zwischen beiden Indikatorkomponenten 11, 12 der aktive Indikator 15 entsteht. Im Falle einer oberseitigen Bedruckung des zweiten Teiletiketts 40 ist in ihr ein Sichtfenster über dem Indikator 15 ausgespart.
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14 zeigt eine alternative Ausführungsform des Gesamtetiketts 45, das dadurch gebildet wurde, dass zuerst das zweite Teiletikett 40 aus 12 und dann erst das erste Teiletikett 30 aus 12 aufgeklebt wurde. Dadurch kommen die Indikatorkomponente 11 und die Folienschicht 31 des ersten Teiletiketts 30 über denjenigen 12, 41 des zweiten Teiletiketts 40 zu liegen. Für solch ein Gesamtetikett 45 kann in 12 die erste Indikatorkomponente 11 unterhalb der Folienschicht 31 des ersten Teiletiketts 30 (d.h. direkt auf der Etikettenträgerbahn 25) und die zweite Indikatorkomponente 12 des zweiten Teiletiketts 40 hingegen oberhalb der Folienschicht 41 angeordnet sein. Die vertikale Positionierung der jeweiligen Indikatorkomponenten oberhalb bzw. unterhalb der jeweiligen Folienschichten oder Teiletiketten kann auch jeweils umgekehrt gewählt werden, etwa wenn beide Teiletiketten mit ihrer Oberseite unmittelbar auf den Außenumfang des Behälters oder sonstigen Gegenstandes gepresst werden sollen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erster Flächenabschnitt
- 2
- zweiter Flächenabschnitt
- 3
- Kammer
- 4
- Austrittsöffnung
- 4a
- äußeres Ende
- 5
- Aussparung
- 6
- Kanal
- 7
- pastöse Masse
- 8
- Überlappungsbereich
- 9
- Sichtfenster
- 9a
- Bedruckung
- 10
- Überrundumetikett
- 10a
- Oberseite
- 10b
- Unterseite
- 11
- erste Indikatorkomponente
- 12
- zweite Indikatorkomponente
- 13
- untere Folienschicht
- 14
- obere Folienschicht
- 15
- Indikatormaterial
- 16
- Klebstoffschicht
- 17
- Relieflack
- 18
- Fahne
- 20
- Etikettenanordnung
- 25
- Etikettenträgerbahn
- 30
- erstes Teiletikett
- 31
- Folienschicht
- 40
- zweites Teiletikett
- 41
- Folienschicht
- 45
- Gesamtetikett
- 50
- Gegenstand
- 55
- Umfang
- 60
- Umfangsfläche
- 70
- Behälter
- 100
- Folienschicht
- b
- Teilbereich
- d
- Abstand
- L
- Gesamtlänge
- u
- Umfangsrichtung
- V
- seitlicher Versatz
- x
- erste Richtung
- y
- zweite Richtung
- z
- senkrechte Richtung