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Die Erfindung betrifft eine Filteranordnung für Aquarien und andere Fischhälterungen zur Verbesserung der Wasserqualität durch Entfernen von Schmutz und Exkrementen, wobei über einen Filter, welcher im unteren Teil eines Aquariums besteht, die Verschmutzung des Wassers verhindert wird. Dabei ist ein Filter so ausgeführt, dass er Sieblöcher aufweist.
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Zum Stand der Technik sind folgende technische Lösungen bekannt.
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Ein Filter dieser Art ist aus der
DE 7 914 443 U1 bekannt, bei dem das zu reinigende Waser über innere Wandungen fließt und das Filtermaterial von oben beaufschlagt. Will man jedoch zur Reinigung des Filtermaterials den Wasserzufluss unterbrechen, um die Filterkammer leerpumpen zu können, so muss zunächst der Wasserspiegel im Aquarium soweit abgesenkt werden, dass kein Wasser mehr über die Wandung der Filterkammer fließen kann. Das Absenken des Wasserspiegels bedingt jedoch ein Verwerfen der entsprechenden Wassermenge und deren nachträglicher Ersatz bei erneuter Inbetriebnahme der Filtereinrichtung.
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Für Aquarien, Fischbecken und kleine Fischteiche ist es üblich Filtervorrichtungen zu installieren, die das Wasser reinigen. Das ist erforderlich, da durch den hohen Fischbestand und Futterzugaben eine Überbelastung des Wassers mit Nähr- und Schadstoffen entsteht.
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Die einfachste Bauform eines Filters für Aquarien ist ein Schwammkörper durch den Wasser mit einer Pumpe abgesaugt wird. Im Schwammkörper setzen sich Sinkstoffe, Algen und grobe Nährstoffe fest. Die Pumpe ist allgemein eine Luftpumpe, die mittels Düse oder Blasenstein eine Strömung erzeugt und gleichzeitig das Wasser belüftet. Der Schwammkörper mit Belüftung ist direkt im Aquarium angeordnet, wodurch der bauliche Aufwand gering ist. Zur Reinigung wird der Schwammkörper aus dem Aquarium entnommen und ausgespült. Von Nachteil ist die laufend erforderliche Wartung und die geringe Reinigungsleistung, gelöste Nährstoffe und feine Schwebstoffe verbleiben im Wasser. Die Pumpe selbst benötigt einen Platz außerhalb des Aquariums.
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Zur Verbesserung der Reinigungsleistung werden deshalb häufig so genannte Außenfilter verwendet. Diese bestehen aus einem wasserdicht verschließbaren Gehäuse, in dem verschiedene Filtermaterialien angeordnet sind. Dieser Filtertyp kann genügend groß ausgeführt und zum Beispiel unter dem Aquarium gelagert werden. Zwei Schläuche für den Zu- und Ablauf verbinden das Aquarium mit dem Filter. Für den erforderlichen Wasserkreislauf ist eine Pumpe im Filtergehäuse angeordnet. Die Hauptnachteile sind der große Platzbedarf außerhalb des Aquariums, zum Beispiel in einem Unterschrank, die Verlegung der Schläuche dorthin und undichte Leitungsverbindungen oder Filter. Auch der Wechsel bzw. die Reinigung der Filter ist aufwendig, da der Wasserkreislauf geöffnet werden muss (Einzelheiten dazu z. B. in der
DE 694 06 702 T2 ).
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Es wurde deshalb schon in der
DE 199 34 575 A1 vorgeschlagen, die Filtervorrichtung in einer Abdeckung oberhalb des Aquariums anzuordnen. Abdeckungen sind bisher für Beleuchtungsanordnungen bekannt. Der Vorteil dieser Lösung ist die Platzersparnis außerhalb des Aquariums und sind kurze Leitungen des Wasserkreislaufs. Die Baugröße ist aber durch den Einbau in der Abdeckung begrenzt.
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Durch die
DE 30 20 160 A1 ist auch eine Lösung bekannt, nach der ein oben offener Behälter für Wasserpflanzen zur Wasserreinigung benutzt wird. Dieser Behälter ist insbesondere parallel an einer Aquarienwand in Höhe des oberen Randes angeordnet und teilweise mit Material für die Pflanzenwurzeln gefüllt. Die Pflanzenwurzeln sollen das Wasser filtern und Nährstoffe verbrauchen. Diese Anordnung ist gut zugänglich und ermöglicht auch eine Kombination von biologischen und physikalischen Filtern. Der Behälter ist allerdings durch den stufenförmigen Querschnitt und die geschlossenen Enden bedingt aufwendig zu fertigen. Die Abstimmung der Länge des Behälters auf die vielen üblichen Aquariengrößen ist praktisch nicht möglich. Nachträgliche Änderungen der Baugröße sind nicht möglich.
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Zum Abschluss ist noch ein Gebrauchsmuster
DE 20 2005 019 349 U1 „Filteranordnung für Aquarien und andere Fischhälterungen” zu erwähnen, wobei ein bestehender länglicher Behälter auf dem Aquariumrand befestigt ist und Wasserfilter über einen Wasserkreislauf mit dem Aquarium verbunden sind. Diese Filteranordnung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus mindestens einem etwa U-förmigen Profilstück besteht, an dessen Enden mittels Verbindungselemente weitere Profilstücke wasserdicht befestigbar sind und offene Enden durch befestigbare Abschlusswände verschlossen sind. Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass sämtliche aufgeführte Lösungen Filteranordnungen für Aquarien darstellen.
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Bekannt ist weiterhin eine Gebrauchsmusterschrift
DE 202 00 597 U1 ”Aquarienfilter mit Pumpe”, wobei ein Aquarienfilter mit Pumpe dadurch gekennzeichnet ist, dass der Filter Teil des Aquarienbodens und in einen Aquariensockel eingelassen ist, wobei die Filterkammer durch perforierte Trennwände unterteilt ist.
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Des Weiteren ist bekannt ein Gebrauchsmuster
DE 7 142 037 U ”Behälter zur Haltung und Züchtung von Fischen”, bei dem das Wasser im Kreislauf vom Behälter abgezogen, regeneriert und dem Behälter wieder zuführt wird. Außerdem sind Siebböden mit Löchern vorhanden.
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Eine Filteranlage mit mehreren Filterschichten mit Siebböden mit einem Grobschlammauslass mit trichterförmigem Boden ist bekannt aus der Patentschrift
DE 709 296 U . Dabei ist ein Kreislauf des Wassers in einer Filteranlage gegeben, bei der mehrere Filterschichten hintereinandergeschaltet sind.
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Aus einer Offenlegungsschrift
DE 2 242 323 A „Selbstreinigendes, eigenbelüftetes Aquarium für tropische Fische” ist eine Einlass- oder Ansaugarmatur für das verunreinigte Wasser in der Nähe des Bodens des Aquarienbehälters gegeben.
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Des Weiteren ist eine Offenlegungsschrift
DE 1 757 496 A ”Kulturvorrichtung, insbesondere für Wasserkulturen und Verfahren zum Betreiben einer derartigen Vorrichtung” bekannt. Bei dieser Patentschrift handelt es sich um eine Vorrichtung, bei der eine biochemische Filtration angewendet wird, um das Kulturmedium in einem Zustand zu halten, welcher für das Überleben von Wassertieren und Wasserpflanzen geeignet ist.
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Bekannt ist auch noch eine Patentschrift
DD 223 904 A1 mit einer Einrichtung zur Aufzucht von Wasserlebewesen, die als Rundsilo ausgeführt ist, und die ein Zentralrohr für den Reinwasserablauf und ein nach unten gerichtetes Gitter oder Sieb mit Schlammwasserablauf und Bodenablass aufweist.
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Die diesseitig genannten technischen Lösungen weisen den Nachteil des Standes der Technik auf, da hierbei ein hoher technischer Aufwand und eine geringe Effektivität der Filterung stattfinden.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Filteranordnung für Aquarien und andere Fischhälterungen zur Verbesserung der Wasserqualität durch Entfernen von Schmutz und Exkrementen zu finden, welche in einer einfachen Bauweise und mit hoher Effizienz ausgeführt wird.
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Aufgabe der Neuerung ist es deshalb, eine Filteranordnung für Aquarien und andere Fischhälterungen zur Verbesserung der Wasserqualität durch Entfernen von Schmutz und Exkrementen zu schaffen, die einfach im Aufbau, in der Größe und Leistung variabel und nachträglich veränderbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Filteranordnung ist so entwickelt,
- – dass der Filter Sieblöcher aufweist und im Unterschrank des Aquariums vorhanden ist, wobei im Aquarium ein Mittelrohr zur Wasserzu- und/oder -abführung vorhanden und im Unterschrank des Aquariums ein Filter aus einem Trichter mit einer Trichterabdeckung in Siebform über das Mittelrohr installiert und der Trichter mit einer Schwingungseinrichtung versehen ist, wobei der Trichter mit der Trichterabdeckung in Zeitintervallen vibriert,
- – dass oberhalb des Trichters des Filters eine Halterung kreuzförmig für die Trichterabdeckung angeordnet ist,
- – dass der Filter mit der Trichterabdeckung Sieblöcher beinhaltet, welche einen Durchmesser von 0,1 mm bis 0,5 mm aufweisen,
- – dass das Aquarium als Zylindersäule ausgeführt ist,
- – dass der Trichter mit der Trichterabdeckung mit einer Schwingungseinrichtung, wie einem Rüttelmotor, ausgeführt und über ein Zeitintervall oder per Hand zuschaltbar ist,
- – dass auf der Trichterabdeckung des Aquariums Pflanzen, Sand und/oder Steine oder andere bekannte Bodenbeläge für ein Aquarium vorhanden sind,
- – dass die Vibration des Trichters mit seiner Trichterabdeckung über Ultraschall oder Magnetanordnungen erzeugbar ist.
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Die Erfindung ist selbstverständlich auch bei anderen Hälterungen für Fische anwendbar, da die Gestaltung des Beckens sehr variabel ist.
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An einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 Darstellung des Aquariums
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2 Darstellung der Filterung
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3 andere Ausführungsvariante.
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Die Erfindung wird nun näher anhand der 1 im Zusammenhang mit der 2 beschrieben.
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Dabei handelt es sich um ein Aquarium 10, welches in Form eines Zylinders ausgeführt ist. Oberhalb des Aquariums 10 befinden sich das Wasser 6 und die entsprechenden Aquariuminhalte, wie zum Beispiel Fische oder Pflanzen.
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Das Aquarium 10 beinhaltet ein Mittelrohr 5, welches durchgängig von oben nach unten mittig angeordnet ist. In diesem Mittelrohr 5 sind ein Zulauf 13 des Wassers 6, ein Abfluss 11 des Wassers 6 und ein Elektrokabel 14 gegeben. Dabei wird über den Kreislauf Wasser 9 und das 4-Kammerfiltersystem 7 über die Pumpe 8 ein Kreislauf über den Zulauf 13 und den Abfluss 11 des Wassers 6 gewährleistet. In dem 4-Kammerfiltersystem 7 wird das Wasser 6 beim ständigen Umlauf gereinigt. In dem 4-Kammerfiltersystem 7 können an sich bekannte Filtersysteme, wie Schaumstoffe, Filtermatten etc. eingesetzt werden.
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Durch das Elektrokabel 14 wird der Rüttelmotor 12, welcher oberhalb an dem Trichter 1 des Filters angeordnet ist, beaufschlagt.
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Im Unterschrank 4 des Aquariums 10 ist ein Filter gegeben, welcher sich wie folgt zusammensetzt.
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Es ist ein Trichter 1 und oberhalb des Trichters 1 eine Halterung 3 für die Trichterabdeckung 2 mit Sieblöchern 20 ausgeführt. Der Filter besteht also aus einem Trichter 1, einer Trichterabdeckung 2 und einer Halterung 3, wobei jeweils Sieblöcher 20 in der Trichterabdeckung 2 vorhanden sind.
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An der Außenkante innerhalb des Aquariums 10 des Trichters 1 ist ein Rüttelmotor 12 vorhanden, welcher elektrisch mit dem Elektrokabel 14 gekoppelt ist. In bestimmten Zeitintervallen oder durch An- und Zuschalten des Rüttelmotors 12 wird der Filter mit dem Trichter 1 und der Trichterabdeckung 2 in Vibration gebracht. Durch das Vibrieren dieses Trichters 1 mit seiner Trichterabdeckung 2 werden entsprechende Verschmutzungen durch den bestehenden Wasserdruck des Wassers 6 in der Aquariumsäule über den Unterschrank 4 zur Absaugung zum Abwasserstutzen 18 gedrückt. Die Abwasserschlauchanbindung 17 mit dem Abwasserstutzen 18 wird mit einem Schlauchsystem nach außen geleitet, und somit werden die Schmutzpartikel über das Trichtersystem entfernt.
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Am unteren Ende des Trichters 1 wird dann über den Abwasserstutzen 18 ein Schlauchsystem zur Beförderung des Schmutzes nach außen ausgeführt.
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Gemäß der 1 und 2 wird das befüllte Becken bei normalem Aquariumbetrieb wie folgt gereinigt:
Ein Abwasserschlauch wird an den Abwasserstutzen 18 in Verbindung mit der Abwasserschlauchanbindung 17 nach außen hin angeordnet. Ein Absperrhahn wird dementsprechend geöffnet, und der Rüttelmotor 12 bringt den Trichter 1 mit seiner Trichterabdeckung 2 zum Vibrieren. Die Betätigung des Rüttelmotors 12 wird solange ausgeführt, bis maximal ein Drittel des gebrauchten Wassers 6 aus dem Aquarium 10 entwichen ist. Danach schaltet man den Rüttelmotor 12 ab und schließt den Absperrhahn. Durch das Rütteln über den Rüttelmotor 12 des Trichters 1 mit seiner Trichterabdeckung 2 und den Wasserdruck im Becken werden die Rückstände und Abfälle der Fische und Pflanzen durch die Sieblöcher 20 gedrückt und der Boden des Wassers 6 gereinigt.
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Anstelle des Rüttelmotors 12 können auch an sich bekannte Ultraschallgeräte verwendet bzw. über Magnetismus verursachte Vibrationen für den Trichter 1 mit seiner Trichterabdeckung 2 erzeugt werden.
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Im Aquarium 10 ist weiterhin eine Öffnung 16 gegeben, um in den Unterschrank 4 des Aquariums 10 zu gelangen. Außerdem ist eine Öffnung 15 des Aquariums 10 zum Eingriff von oben vorhanden.
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Die 3 zeigt eine weitere Anordnung des Filters mit seinem Trichter 1 und der Trichterabdeckung 2 in Form eines viereckigen Aquariums 10.
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Grundsätzlich sind jegliche Formen von Aquarien und Fischhälterungen nutzbar, die es ermöglichen, einen entsprechenden Trichter 1 mit einer Trichterabdeckung 2 des gegebenen Modells zu installieren.
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Der Vorteil der erfinderischen Lösung liegt darin begründet, dass durch die einfache Bauform des Filters über den Trichter 1 und seiner Trichterabdeckung 2 mit den Sieblöchern 20 und im Zusammenhang mit dem Rüttelmotor 12 eine einfache Reinigung des Wassers 6 ausgeführt werden kann, ohne dass hier hoher technischer und zeitlicher Aufwand notwendig sind. Das Aquarium 10 als Litfaßsäule bzw. in Zylinderform ist weiterhin als Werbeträger zu gestalten. Dabei ist durch den runden, leicht zylindrischen Aufbau des Aquariums 10 aus Acryl eine Werbemöglichkeit gegeben, welcher in der Mitte ein Mittelrohr 5 hat. Dieses hat einerseits den Nutzen der Filtration und andererseits dient es als lebende Werbeplattform. Dies wird unterstützt mit Licht und Aktionen. Ebenfalls kann die Außenfläche des Aquariums als Litfaßsäule für Werbetätigkeiten mit Schildern bestückt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Trichter
- 2
- Trichterabdeckung
- 3
- Halterung
- 4
- Unterschrank
- 5
- Mittelrohr
- 6
- Wasser
- 7
- 4-Kammerfiltersystem
- 8
- Pumpe
- 9
- Kreislauf Wasser
- 10
- Aquarium
- 11
- Abfluss
- 12
- Rüttelmotor
- 13
- Zulauf
- 14
- Elektrokabel
- 15
- Öffnung
- 16
- Öffnung
- 17
- Abwasserschlauchanbindung
- 18
- Abwasserstutzen
- 20
- Sieblöcher