DE102012024854A1 - Kraftfahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Ein Kraftfahrzeugsitz weist mindestens eine Schaumstofflage, einen Bezug und eine Massageeinrichtung auf. Die Massageeinrichtung weist fluidbefüllbare Hohlkörper auf, die in zum Bezug hin offenen Aussparungen der Schaumstofflage angeordnet sind. Sie sind dafür ausgelegt, bei Fluidbefüllung zur Erzeugung der für die Massagewirkung erforderlichen mechanischen Kraftwirkung auf den Bezug zu expandieren und stützen sich dabei in der vom Bezug weg weisenden Richtung an einem Unterstützungselement ab. Das Unterstützungselement ist so angeordnet, dass es die aus der Expansion der Hohlkörper resultierenden, vom Bezug weg gerichteten mechanischen Kräfte in die mindestens eine und/oder eine weitere Schaumstofflage einleitet.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein gattungsgemäßer Sitz ist beispielsweise aus
US 2011068611 bekannt. Dieser enthält ein Sitzpolster, welches Durchgangsöffnungen aufweist, in die als pneumatische Blasen ausgebildete fluidbefüllbare Hohlkörper, die Teil eines Massagesystems sind, aufgenommen werden. Auf der dem Sitzbezug abgewandten Seite der Blasen werden diese durch die Sitzstruktur abgestützt, um einen entsprechenden Gegendruck aufzubauen, wenn die Blasen befüllt werden. Grundsätzlich kommt als Füllfluid Luft, aber auch ein Gel oder eine Flüssigkeit in Betracht. - Nachteilig an der bekannten Ausführung ist, dass die Blasen durch die gesamte Polsterung geführt werden müssen, um die auf sie ausgeübte Kraft in die Sitzstruktur einzuleiten.
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kraftfahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem eine Abstützung der fluidbefüllbaren Hohlkörper an der Sitzstruktur nicht erforderlich ist und der trotzdem ausreichende Druckübertragung beim Massagevorgang ermöglicht.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Kraftfahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen.
- Erfindungsgemäß ist in der Schaumstofflage ein Unterstützungselement vorgesehen, an dem sich der fluidbefüllbare Hohlkörper abstützen kann. Die bei Aktivierung der Massageeinrichtung auf einen Insassen ausgeübte Kraft wird über den durch den Schaumstoff geführten fluidbefüllbaren Hohlkörper auf das Unterstützungselement und von dort in die wenigstens eine Schaumstofflage übertragen. Ein aufwändiges Ableiten der Kräfte in die Sitzstruktur ist so nicht erforderlich und es steht trotzdem ausreichend Kraft für den Massagevorgang zur Verfügung.
- Bevorzugt ist das Unterstützungselement ein Gewebe, insbesondere ein Teppich oder ein Filz oder ein Kunststoffteil. Dieses ist hinreichend fest und expandiert unter Krafteinwirkung kaum, so dass es die vom fluidbefüllbaren Hohlkörper, bei dem es sich bevorzugt um eine flexible oder unflexible fluiddichte Blase handelt, aufgebrachte Kraft aufnehmen und in den umliegenden Schaumstoff ableiten kann.
- Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist zwischen Bezug und Hohlkörper ein Druckelement angeordnet.
- Dieses erhöht die von dem fluidbefüllbaren Hohlkörper auf den Fahrzeuginsassen zu Massagezwecken ausgeübte Kraft, so dass eine wesentlich effektivere Massage möglich ist. Das Druckelement kann hierzu an den Hohlkörper angeformt und/oder mit diesem verbunden sein. Weiter kann das Druckelement sich zum Bezug hin verjüngen, um die Kraft punktueller oder fokussierter zu übertragen. Das Druckelement kann auch am Bezug befestigt sein und sich insbesondere zum Hohlkörper hin verjüngen. Weiter kann das Druckelement ein insbesondere flächiges Element aufweisen, das entsprechend der gewünschten Massagewirkung gestaltet ist. Ein solches flächiges Element kann z. B. aus Leder oder Kunststoff ausgebildet sein. Dadurch wird die effektive Massagefläche erhöht.
- Nach einer vorteilhaften Ausführungsform kann der Hohlkörper von einer Schutzhülle umgeben sein. Diese besteht zum Beispiel aus Kunststoff und verhindert, dass beim Betrieb Teile des den fluidbefüllbaren Hohlkörper umgebenden Schaumstoffs in Bereiche des Hohlkörpers eintreten und die Massagefunktion stören. Die Schutzhülle kann mit dem Unterstützungselement verbunden sein.
- Schließlich kann eine Fluidbefüllungseinrichtung vorgesehen sein. Diese umfasst insbesondere einen Ventilblock zur Steuerung der Fluidzu- und/oder -abfuhr und/oder Fluidzuführ- oder abführleitungen, die den Ventilblock mit den Hohlkörpern verbinden. Erfindungsgemäß kann diese Fluidbefüllungseinrichtung oder Teile von ihr – ähnlich wie der Hohlkörper selbst – in die wenigstens eine Schaumstofflage eingelassen sein.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele in den
1 bis7 näher erläutert. -
1 – zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz nach einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
2 – zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz nach einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
3 – zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz nach einer dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
4 – zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz nach einer vierten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
5 – zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz nach einer fünften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
6 – zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz nach einer sechsten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
7 – zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitz nach einer siebten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. - Alle Figuren zeigen im Wesentlichen einen ähnlichen Ausschnitt aus einem dem Insassen zugewandten Teil (z. B. Sitzteil oder Rückenlehne) eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugsitzes. Entsprechend sind die Bezugszeichen auch identisch und bezeichnen im Wesentlichen ähnliche Bestandteile.
- In
1 ist mit1 eine erste Schaumstofflage und mit1' eine weitere Schaumstofflage (im Folgenden kurz ”Lage” genannt) bezeichnet. Auf der dem Insassen zugewandten Seite ist ein Bezug2 vorgesehen, der die Lage2 bedeckt. Die Lagen1 und1' weisen eine Aussparung1a' bzw. eine Vertiefung1a auf, in die ein fluidbefüllbarer Hohlkörper3a (im Folgenden kurz ”Blase” genannt) eingelassen ist, welcher Teil einer Massageeinrichtung3 ist. Auf der dem Bezug2 abgewandten Seite der Blase3a ist ein Unterstützungselement4 vorgesehen, welches bevorzugt an der Lage1 befestigt oder jedenfalls in den Boden der Vertiefung1a eingelegt ist. Das Unterstützungselement4 , welches aus Kunststoff, Filz, Teppich oder ähnlichem bestehen kann, leitet die beim Expandieren der Blase3a während des Massagevorgangs durch die über den Insassen auf den Bezug2 und die darunter liegende Blase3a aufgebrachte Kraft in die Lage1 ab. Folglich kann zur Massage ausreichend Druck aufgebracht werden. Auch die Zuleitungen oder Ableitungen7 zum Befallen bzw. Entleeren der Blase3a können in die Lagen1 oder/und1' eingelassen sein. - Die in
2 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von der aus1 dadurch, dass zwischen Blase und Bezug ein Druckelement6 vorgesehen ist. Dieses modifiziert den auf den Insassen ausgeübten Druck. - Im gezeigten Beispiel wird die Druckfläche der Blase durch ein sich zum Bezug hin verjüngendes Druckelement reduziert, wodurch die Kraft gleichsam gebündelt und fokussiert auf den Insassen übertragen wird.
- Eine alternative Ausführungsform ist in
1 gezeigt. Hier ist die Blase3a in die Aussparung1a bzw. den Hohlraum zwischen den beiden Lagen1 und1' eingesetzt. Das Unterstützungselement4 ist auf der der Sitzstruktur zugewandten Lage1 befestigt. - Eine Modifikation der Ausführungsform aus
3 ist in4 gezeigt. Dort ist in der dem Bezug zugewandten Lage1 im Bereich der Blase3a eine Aussparung1a vorgesehen, die auf die Größe des Druckelements6 angepasst und durch die das Druckelement6 beim Massagevorgang hindurch bis zum Bezug2 geführt werden kann, was den Massagedruck gegenüber der Ausführungsform der3 noch erhöht. - Eine weitere Alternative zur
3 ist in5 gezeigt. Hier ist das Druckelement6 flächig ausgebildet, so dass die Kraftverteilung der durch die Blase3a ausgeübten Kraft im Gegensatz zur oben beschriebenen Fokussierung hier auf einen größeren Bereich verteilt wird. - Die in
6 gezeigte Ausführungsform weist ein mit dem Bezug2 verbundenes Druckelement6 auf. Die unter dem Bezug2 befindliche Lage1 ist mit einer Aussparung1a versehen, die es dem dem Bezug2 zugewandten Bereich der Blase3a ermöglicht, mit dem Bezug2 in Kontakt zu kommen. - Zwischen Druckelement
6 und Bezug2 ist an dessen Innenseite ein flächiges weiteres Unterstützungselement8 – z. B. aus Leder oder Kunststoff – vorgesehen, welches einerseits am Bezug2 befestigt ist und an welchem andererseits das Unterstützungselement6 , welches sich im gezeigten Beispiel zur Blase3a hin verjüngt, angebracht ist. - Schließlich ist in
7 eine weitere Ausführungsform gezeigt, die sich insbesondere auch mit den Ausführungsformen der2 bis6 kombinieren lässt. Im gezeigten Beispiel handelt es sich um eine Modifikation des in1 gezeigten Ausführungsbeispiels. Im Unterschied dazu ist die Blase3a von einer Schutzhülle5 umgeben. Die Schutzhülle5 ist bevorzugt am Unterstützungselement6 befestigt. Bei der Kompression oder Expansion der Schaumstofflagen1 ,1' kann es vorkommen, dass der Schaumstoff aufgrund seiner Verformungen in funktionelle Bereiche der Blase3a gelangt, z. B. in die Ausweichbereiche9 oder10 . Dies wird durch die Schutzhülle5 verhindert, so das sich Schaumstoff1 ,1' und Blase beim Betrieb der Massageeinrichtung nicht behindern können. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 2011068611 [0002]
Claims (10)
- Kraftfahrzeugsitz, mindestens eine Schaumstofflage (
1 ,1' ), einen Bezug (2 ) und eine Massageeinrichtung (3 ) aufweisend, wobei die Massageeinrichtung (3 ) fluidbefüllbare Hohlkörper (3a ) aufweist, die in zum Bezug (2 ) hin offenen Aussparungen (1a ,1a' ) der Schaumstofflage (1 ,1' ) angeordnet sind und dafür ausgelegt sind, bei Fluidbefüllung zur Erzeugung der für die Massagewirkung erforderlichen mechanischen Kraftwirkung auf den Bezug (2 ) zu expandieren und sich dabei in der vom Bezug (2 ) weg weisenden Richtung an einem Unterstützungselement (4 ) abstützen, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterstützungselement (4 ) so angeordnet ist, dass es die aus der Expansion der Hohlkörper (3a ) resultierenden, vom Bezug (2 ) weg gerichteten mechanischen Kräfte in die mindestens eine (1 ) und/oder eine weitere Schaumstofflage (1' ) einleitet. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterstützungselement (
4 ) ein Gewebe, insbesondere ein Teppich oder ein Filz oder ein Kunststoffteil ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Bezug (
2 ) und Hohlkörper (3a ) ein Druckelement (6 ) angeordnet ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
6 ) an den Hohlkörper (3a ) angeformt und/oder mit diesem verbunden ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
6 ) sich zum Bezug (2 ) hin verjüngt. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
6 ) am Bezug (2 ) befestigt ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
6 ) sich zum Hohlkörper (3a ) hin verjüngt. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckelement (
6 ) insbesondere ein flächiges Element aus vorzugsweise Leder oder Kunststoff aufweist. - Kraftfahrzeugsitz nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper (
3a ) von einer Schutzhülle (5 ) umgeben ist, die vorzugsweise mit dem Unterstützungselement (4 ) verbunden ist. - Kraftfahrzeugsitz nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fluidbefüllungseinrichtung, insbesondere ein Ventilblock zur Steuerung der Fluidzu- und/oder -abfuhr und/oder Fluidzuführ- oder abführleitungen (
7 ) vorgesehen ist, in die wenigstens eine Schaumstofflage (1 ,1' ) eingelassen ist.
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