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Die Erfindung betrifft eine Lehre zum Montieren von Schließleisten an einen als Eckumlenkung ausgebildeten Schließleistenbeschlag, der an einem Eckbereich eines Fensters, einer Tür oder dergleichen angeordnet ist.
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Aus der
US 2 268 114 A ist ein Fenster mit einer Verschlusseinrichtung bekannt, die Schließleisten aufweist, welche sich über die Länge des jeweils zugeordneten Holms eines Flügelrahmens des Fensters erstrecken. In den Eckbereichen des Fensters sind die Enden der Schließleisten mittels beweglich an ihnen befestigter Laschen verbunden. Mit Hilfe einer Steuereinrichtung lassen sich die Schließleisten herausfahren oder zurückziehen. Bei der Montage werden die Laschen auf Seitenflächen der Schließleisten geschraubt, wobei sich die Schließleisten an dem Flügelrahmen abstützen. Um diese Montage zu ermöglichen, ist ein Spezial-Flügelrahmen erforderlich, der in der Fensterebene zu öffnen ist. Demzufolge gestaltet sich die Montage schwierig und es sind Sonderbauteile einzusetzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Montieren von Schließleisten an einem als Eckumlenkung ausgebildeten Schließleistenbeschlag zu vereinfachen. Insbesondere kommen übliche Fenster-, Tür- oder dergleichen Konstruktionen zum Einsatz.
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Diese Aufgabe wird mittels einer Lehre zum Montieren der Schließleisten an dem als Eckumlenkung ausgebildeten Schließleistenbeschlag gelöst, der an einem Eckbereich eines Fensters, einer Tür oder dergleichen angeordnet ist, wobei der Schließleistenbeschlag ein mittels einer Drehlagerung drehbewegliches Halteteil aufweist, an dem mittels Schwenklagerungen zwei Tragelemente schwenkbeweglich angelenkt sind, an denen bei der Montage jeweils eine Schließleiste mittels einer Rastverbindung durch Aufdrücken befestigt wird, wobei die Lehre als Winkellehre ausgebildet ist, die zwei rechtwinklig zueinander stehende Auflegeschenkel mit auf eine Falzluftzone des Eckbereichs des Fensters, der Tür oder dergleichen auflegbaren Innenseiten aufweist, und wobei an einer Seite der Winkellehre von dem dort liegenden Seitenrand von jedem der Auflegeschenkel ein Stützsteg zum schwenkverhindernden Stützen des jeweiligen Tragelements ausgeht.
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Der Schließleistenbeschlag weist also das mittels der Drehlagerung drehbewegliche Halteteil auf, an dem mittels Schwenklagerungen die beiden Tragelemente schwenkbeweglich angelenkt sind. Das Halteteil ist mit den beiden, in einem durch den Eckbereich definierten Winkel zueinander verlaufenden Schließleisten über die Tragelemente wirkverbunden. An dem Halteteil sind die beiden Tragelemente mittels der Schwenklagerungen schwenkbeweglich befestigt, wobei das eine Tragelement der einen Schließleiste und das andere Tragelement der anderen Schließleiste zugeordnet ist. Bei der Montage wird die jeweilige Schließleiste mittels der Rastverbindung durch Aufdrücken am zugehörigen Tragelement befestigt. Das Fenster, die Tür oder dergleichen wird zunächst an mindestens einem seiner/ihrer Eckbereiche mit einem die Schließleisten noch nicht aufweisenden Schließleistenbeschlag versehen. Hierzu weist der Blendrahmen und/oder der Flügelrahmen des Fensters, der Tür oder dergleichen eine vorzugsweise umlaufend ausgebildete Einbaunut sowie eine vorzugsweise umlaufend ausgebildete Aufnahmenut und mindestens eine Eckaufnahme auf, wobei die Einbaunut und die Eckaufnahme zum Einbau von Teilen des Schließleistenbeschlags dienen und in die Aufnahmenut die jeweilige Schließleiste eingebracht wird. Zum Verriegeln des Fensters, der Tür oder dergleichen tritt die Schließleiste – angetrieben durch eine Betätigungseinrichtung, beispielsweise eine Betätigungseinrichtung mit Handgriff – aus der Aufnahmenut teilweise aus, beim Entriegeln zieht sich die Schließleiste in die Aufnahmenut zurück. Ist der Beschlag insoweit an dem Fenster, der Tür oder dergleichen befestigt, so werden zum Abschluss der Montage die beiden Schließleisten auf die Tragelemente aufgerastet. Das zum Rasten erforderliche Aufdrücken erfolgt an einem Bauteil, nämlich dem entsprechenden Tragelement, das schwenkbeweglich mit dem Halteteil verbunden ist, welches Halteteil wiederum drehbeweglich gelagert ist, sodass durch die aufzubringenden Aufdrückkräfte ein Verschwenken und/oder Verdrehen der genannten Teile unvermeidlich ist, sodass das Befestigen erschwert ist. Hier schafft nun die erfindungsgemäße Lehre Abhilfe, die als Winkellehre ausgebildet ist, sodass sie sich an den Eckbereich des Fensters, der Tür oder dergleichen anschmiegt und eine reproduzierbare Position einnehmen kann. Dabei stützen sich die Innenseiten der beiden rechtwinklig zueinander stehenden Auflegeschenkel an dem in der Falzluftzone des Fensters, der Tür oder dergleichen liegenden Eckbereich ab, wobei die von den Seitenrändern der Auflegeschenkel ausgehenden Stützstege das jeweilige Tragelement unterstützend halten, wodurch ein Verschwenken der Tragelemente relativ zum Halteteil verhindert ist. Gleichzeitig bewirkt dieses Stützen auch eine Festlegung des Halteteils, sodass dieses nicht mehr um seine Drehlagerung drehbar ist. Damit nehmen die beiden Tragelemente durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Lehre eine reproduzierbare feste Position ein, sodass das Aufrasten der Schließleisten problemlos möglich ist. Die erfindungsgemäße Lehre zum Montieren der Schließleisten am Schließleistenbeschlag wird vor dem Aufrasten der Schließleisten daher dem Fenster, der Tür oder dergleichen zugeführt und dort derart positioniert, dass die beiden Tragelemente des insoweit montierten Schließleistenbeschlags eine reproduzierbare und gut zugängliche, feste Position aufweisen. Anschließend werden die beiden Schließleisten auf die Tragelemente aufgerastet. Ist dies erfolgt, wird die erfindungsgemäße Lehre vom Fenster, von der Tür oder dergleichen wieder abgenommen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Lehre zwischen den Stützstegen einen Freiraum zur Aufnahme von Bereichen der Tragelemente aufweist. Hierdurch kommt es in dem Eckbereich der Winkellehre nicht zur Kollision mit den Stützstegen, die insbesondere dann auftreten könnte, wenn die Stützstege winklig gestaltet sind. Ferner ermöglicht der Freiraum ein weitreichendes Untergreifen der Tragelemente mittels der entsprechend lang gestalteten Stützstege, wobei gleichzeitig eine Kollision mit weiteren Teilen des Schließleistenbeschlags, insbesondere mit einem ortsfest am Fenster, an der Tür oder dergleichen anzuordnenden Grundteil, an dem das Halteteil mittels der Drehlagerung gelagert ist, verhindert wird.
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Für eine sehr einfache und kostengünstige Herstellung der Lehre ist vorgesehen, dass diese als Blechbiegeteil ausgebildet wird. Die Winkellehre kann daher aus einem Blech gefertigt werden, insbesondere durch Stanzen und nachfolgendem Biegen. Dabei ist es ferner möglich, sich durch das Biegen gegenüberstehende Teile der Winkellehre – beispielsweise die Teile einer Gehrung – miteinander zu verschweißen. Vorzugsweise kommt Aluminiumblech zum Einsatz.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Winkellehre als Kunststoffspritzteil ausgebildet ist. Sie wird daher im Kunststoffspritzverfahren auf einfache und kostengünstige Weise gefertigt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stützstege als Winkelstege ausgebildet sind, die jeweils einen Stützschenkel für das Stützen des zugeordneten Tragelements und einen Abstützschenkel zum Abstützen am Grund einer der Aufnahme der jeweiligen Schließleiste dienenden Aufnahmenut des Fensters, der Tür oder dergleichen aufweisen. Ist die Lehre dem Fenster, der Tür oder dergleichen zugeordnet, so stützt sich der Abstützschenkel am Grund der erwähnten Aufnahmenut ab, mit der Folge, dass die beim Aufrasten der Schließleisten auf die Tragelemente einwirkende Kräfte nicht von frei ausragenden Stützschenkeln der Lehre aufgenommen werden müssen, sondern dass diese Stützschenkel von den Abstützschenkeln abgestützt sind und daher beim Aufrasten der Schließleisten nicht verbogen werden. Durch die Ausbildung der Stützstege als Winkelstege ist es daher nicht erforderlich, die Lehre aus sehr dickwandigem Blech oder Kunststoff zu fertigen, sondern auch geringere Wandstärken reichen aufgrund der Abstützschenkel aus, die Aufrastkräfte problemlos aufzunehmen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass Stützschenkel und Abstützschenkel rechtwinklig zueinander verlaufen. Die auf die Stützschenkel wirkenden Kräfte werden demzufolge derart in die Abstützschenkel eingeleitet, sodass letztere nur in Richtung ihrer Längserstreckung belastet werden und daher nicht zum Verbiegen neigen.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass eine Außenseite des jeweiligen Abstützschenkels eine Anlagefläche zum Anlegen an eine Nutseite der Aufnahmenut bildet. Durch das Anlegen der Anlagefläche des jeweiligen Abstützschenkels an die Nutseite der Aufnahmenut erhält die Lehre am Fenster, an der Tür oder dergleichen eine reproduzierbare Position, da sie sich einerseits mit den Innenseiten ihrer Auflegeschenkel und andererseits mit den Außenseiten der Abstützschenkel abstützt.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn an einer der einen Seite gegenüberliegenden anderen Seite der Winkellehre von jedem der Auflegeschenkel eine Abwinklung ausgeht. An der einen Seite der Winkellehre sind die Stützstege ausgebildet und an der anderen, gegenüberliegenden Seite die Abwinklungen, welche zusätzliche Anschläge zur Anlage an der Sichtfläche der Holme des Fensters, der Tür oder dergleichen dienen. Die Anlage der Abwinklungen signalisieren dem Benutzer auf einfache, leicht einsehbare Weise, dass die Lehre ihre korrekte Position am Fenster, einer Tür oder dergleichen einnimmt.
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn eine seitliche Stirnseite jedes Stützstegs eine Anschlagfläche für eine Stirnseite der zugeordneten Schließleiste bildet. Ist die Lehre dem Fenster, der Tür oder dergleichen zugeordnet, sodass die Stützstege die Tragelemente abstützten, so können die seitlichen Stirnseiten der Stützstege Anschlagflächen bilden für die Stirnseiten der zuzuordnenden Schließleisten. Die Schließleisten können demzufolge derart auf die Tragelemente aufgeklipst werden, dass ihre Stirnseiten gegen die Stirnseiten der Stützstege anliegen, wodurch die Schließleisten relativ zu den Tragelementen die gewünschten, korrekten Axialpositionen einnehmen.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Montieren von Schließleisten an einen als Eckumlenkung ausgebildeten Schließleistenbeschlag, der an einem Eckbereich eines Fensters, einer Tür oder dergleichen angeordnet ist, wobei der Schließleistenbeschlag ein mittels einer Drehlagerung drehbewegliches Halteteil aufweist, an dem mittels Schwenklagerungen zwei Tragelemente schwenkbeweglich angelenkt sind, an denen bei der Montage jeweils eine Schließleiste mittels einer Rastverbindung durch Aufdrücken befestigt wird, wobei zur Durchführung des Verfahrens eine als Winkellehre ausgebildete Lehre, insbesondere eine Lehre nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ausführungen, verwendet wird, die auf eine Falzluftzone des Eckbereichs des Fensters, der Tür oder dergleichen aufgelegt wird und Stützstege aufweist, die zum schwenkverhindernden Stützen der Tragelemente unter diese geschoben werden.
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Vorzugsweise kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass Bereiche der Tragelemente in einem zwischen den Stützstegen liegenden Freiraum der Lehre aufgenommen werden.
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Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels und zwar zeigt:
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1 eine perspektivische Ansicht eines geöffneten, mit Schließleistenbeschlägen versehenen Fensters,
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2 einen Eckbereich des Flügelrahmens des Fensters der 1 mit noch nicht montiertem Schließleistenbeschlag, der noch nicht mit Schließleisten versehen ist,
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3 den Eckbereich der 2 mit montiertem Schließleistenbeschlag, jedoch noch nicht montierten Schließleisten,
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4 eine perspektivische Schnittdarstellung eines Tragelements des Schließleistenbeschlags, wobei das Tragelement mit einer Schließleiste verrastet ist,
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5 eine Lehre zum Montieren der Schließleisten an dem als Eckumlenkung ausgebildeten Schließleistenbeschlag,
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6 den Eckbereich des Flügelrahmens des Fensters mit angelegter Lehre und noch nicht verrasteten Schließleisten,
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7 eine der 6 entsprechende Darstellung, jedoch mit verrasteten Schließleisten,
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8 eine der 7 entsprechende Darstellung mit zum Herausnehmen verschobener Lehre und
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9 eine der 8 entsprechende Darstellung mit herausgenommener Lehre.
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Die 1 zeigt ein Fenster 1, das mit mehreren Schließleistenbeschlägen 2 versehen ist, die insgesamt eine Beschlagsanordnung 3 ausbilden. Das Fenster 1 weist einen Blendrahmen 4 und einen Flügelrahmen 5 auf. Der Flügelrahmen 5 ist mittels Scharnierbändern 6 schwenkbeweglich am Blendrahmen 4 gelagert, sodass er drehgeöffnet werden kann. Am Flügelrahmen 5 befindet sich eine Betätigungseinrichtung 7, die einen Handgriff 8 aufweist. Der Flügelrahmen 5 besitzt vier Eckbereiche 9 bis 12, wobei jedem Eckbereich 9 bis 12 ein Schließleistenbeschlag 2 zugeordnet ist. Sofern nichts anderes gesagt ist, wird nachstehend auf die Ausbildung eines der Schließleistenbeschläge 2 sowie eine Lehre 80 zum Montieren von Schließleisten 51, 52 näher eingegangen. Die anderen Schließleistenbeschläge 2 sind entsprechend ausgebildet. Da sich die Schließleisten 51, 52 jeweils von Eckbereich zu Eckbereich 9 bis 12 erstrecken, ist jeweils eine Schließleiste 51, 52 zwei Schließleistenbeschlägen 2 zugeordnet. Der Handgriff 8 der Betätigungseinrichtung 7 dient zum Längsverschieben einer der Schließleisten 51, 52, wodurch diese aufgrund ihrer Lagerung zum Verriegeln des Fensters seitlich austritt oder sich zum Entriegeln zurückzieht. Die andere Schließleiste oder die anderen Schließleisten wird/werden durch ihre Lagerung/Lagerungen in gleicher Weise verlagert.
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Die 2 zeigt ein Grundteil 13 des Schließleistenbeschlags 2. Das Grundteil 13 weist einen Eckwinkel 14 auf, der einen mit Befestigungslöchern 15 versehenen Schenkel 16 und einen mit Befestigungslöchern 17 versehenen Schenkel 18 aufweist. Die beiden Schenkel 16, 18 weisen vorzugsweise zwischen sich einen Winkel von 90° auf. In der Innenzone des Eckwinkels 14 ist eine zum Grundteil 13 gehörende Grundplatte 19 angeordnet, die etwa einen dreieckförmigen Grundriss besitzt. Die Schenkellängen des so gebildeten Dreiecks sind kürzer als die Längen der Schenkel 16 und 18 des Eckwinkels 14. An der Grundplatte 19 ist ein Lagerstift 20 befestigt, der zur drehbeweglichen Lagerung eines Halteteils 21 dient. Hierzu weist das Halteteil 21 eine Lageröffnung 22 auf, in die der Lagerstift 20 eingreift. Vorzugsweise sind Mittel vorhanden, die ein axiales Abrutschen des Halteteils 21 vom Lagerstift 20 verhindern.
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Lagerstift 20 und Lageröffnung 22 bilden eine Drehlagerung 23, die eine Drehachse 24 aufweist. Das Halteteil 21 ist als Wippe 25 ausgebildet, die um die Drehachse 24 der Drehlagerung 23 wippen kann. Bevorzugt weist das Halteteil 21 einen etwa nierenförmigen Grundriss auf. Die Lageröffnung 22 befindet sich – im Grundriss gesehen – etwa mittig im Halteteil 21, wobei beidseitig der Lageröffnung 22 aufgrund der Nierenform Wippenarme 26 und 27 ausgebildet werden. Die Wippenarme 26 und 27 sind jeweils mit einer Schwenklagerung 28 und 29 versehen, wobei die Schwenklagerungen 28 und 29 Tragelemente 30 und 31 schwenkbeweglich an dem Halteteil 21 lagern. Die Schwenklagerungen 28 und 29 werden mittels Kopfstiften 32 und 33 gebildet, die Lageröffnungen 34 und 35 (in 2 nicht direkt sichtbar) der Tragelemente 30 und 31 durchgreifen. Die Schwenkachsen der Schwenklagerungen 28 und 29 verlaufen parallel zur Drehachse 24 der Drehlagerung 23. Insgesamt ist die Anordnung vorzugsweise derart getroffen, dass die Drehlagerung 23 und die beiden Schwenklagerungen 28 und 29 an den Ecken eines gedachten Dreiecks liegen. Wie die 2 zeigt, liegt die Schwenklagerung 28 näher zum Schenkel 16 als die Drehlagerung 23 und die Schwenklagerung 29 liegt näher zum Schenkel 18 als die Drehlagerung 23. In der 2 ist eine erste Drehstellung des Halteteils 21 relativ zum Grundteil 13 dargestellt. Dies ist eine symmetrisch ausgerichtete Drehstellung.
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Die beiden Tragelemente 30 und 31 sind gleich ausgebildet, sodass nachstehend nur auf die Ausbildung des Tragelements 30 eingegangen wird und diese Ausführungen entsprechend für das Tragelement 31 gelten. Das Tragelement 30 ist als Tragschiene 36, insbesondere als Winkelschiene 37, ausgebildet. Die Winkelschiene 37 besitzt einen Schienenschenkel 38 und einen Schienenschenkel 39, wobei die beiden Schienenschenkel 38 und 39 winklig zueinander stehen, insbesondere rechtwinklig. Der Schienenschenkel 39 weist die Lageröffnung 34 auf. Ihm ist also die Schwenklagerung 28 zugeordnet. Entsprechendes gilt für das Tragelement 31, dessen Schienenschenkel 39 die Lageröffnung 35 aufweist und demzufolge ist dort die Schwenklagerung 29 vorgesehen. Der Schienenschenkel 38 weist einen ersten Abschnitt 40 auf, an dem endseitig der Schienenschenkel 39 sitzt und der einen Axialanschlag 41 besitzt. An den ersten Abschnitt 40 schließt sich ein zweiter Abschnitt 42 an, der einen Haltebereich 43 besitzt. Der zweite Abschnitt 42 des Tragelements 30 weist eine Höhe H auf, die größer ist, als die Höhe h des ersten Abschnitts 40 des Tragelements 30, wodurch eine Stufe 45 ausgebildet wird.
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In der 2 ist der Eckbereich 9 des Flügelrahmens 5 des Fensters 1 wiedergegeben. Der Flügelrahmen 5 weist eine umlaufende Aufnahmenut 46 und eine umlaufend ausgebildete Einbaunut 47 auf, wobei im jeweiligen Eckbereich 9 bis 12 in der Einbaunut 47 eine Eckaufnahme 48 ausgebildet ist. Die Eckaufnahme 48 ist dreieckförmig gestaltet. In ihrer jeweiligen Außenecke weist die Einbaunut 47 eine Abflachung 49 auf. Die Aufnahmenut 46 besitzt eine größere Tiefe als die Einbaunut 47.
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Die 3 zeigt den eingebauten Zustand der aus der 2 hervorgehenden Teile des Schließleistenbeschlags 2 am Flügelrahmen 5. Es ist erkennbar, dass bei der Montage der Eckwinkel 14 in die Einbaunut 47 eingesetzt wird und dass mittels Befestigungsschrauben 50, die die Befestigungslöcher 15 und 17 durchgreifen, eine Verschraubung am Flügelrahmen 5 erfolgt ist. Die Anordnung ist derart getroffen, dass die Grundplatte 19 zusammen mit dem drehbar gelagerten Halteteil 21 derart in der Eckaufnahme 48 sowie der Aufnahmenut 46 einliegt, dass die beiden Tragelemente 30 und 31 mit der Aufnahmenut 46 fluchten beziehungsweise in diese eintauchen können.
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Wie der 3 zu entnehmen ist, werden die beiden Schenkel 16 und 18 des Eckwinkels 14 unterschiedlichen Holmen 113 des Flügelrahmens 5 des Fensters 1 zugeordnet und mittels der Befestigungsschrauben 50 daran befestigt, sodass der Eckwinkel 14 holmverbindend wirkt und daher die Stabilität des Flügelrahmens 5 verbessert.
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Gemäß 3 weist der Schließleistenbeschlag 2 zwei Schließleisten 51, 52 auf, wobei die beiden Schließleisten 51 und 52 gleich ausgebildet sind, sodass nachstehend nur auf die Ausgestaltung der Schließleiste 51 eingegangen wird. Für die Schließleiste 52 gilt dann entsprechendes. Vorzugsweise weist das Fenster 1 an jedem Holm 113 seines Flügelrahmens 5 eine Schließleiste auf, sodass jedem Eckbereich 9 bis 12 ein Schließleistenbeschlag 2 zugeordnet ist.
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Aus der 4 ist ersichtlich, dass die Schließleiste 51 zumindest an jedem ihrer Endbereiche 53 einen Hohlraum 54 aufweist, der dadurch gebildet ist, dass die Schließleiste 51 insbesondere dort ein U-förmiges Querschnittsprofil besitzt. Hierdurch wird der Hohlraum 54, der von einer Unterseite der Schließleiste 51 zugänglich ist, seitlich von zwei elastischen Federarmen 55 und 56 berandet. Die Elastizität der Federarme 55 und 56 resultiert aus der Elastizität des Materials, aus dem die Schließleiste 51 besteht. Der Hohlraum 54 besitzt aufgrund zweier, einander gegenüberliegender Stege 57 eine Taille 58. Die beiden Federarme 55 und 56 sind mittels einer Stirnwand 44 miteinander verbunden.
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Um die Schließleisten 51 und 52 den Tragelementen 30 und 31 zuzuordnen, werden sie gemäß der Pfeile 66 und 67 den Haltebereichen 43 der Tragelemente 30, 31 zugeführt und dabei mit diesen Haltebereichen 43 verrastet. Die verrastete Situation ist in 4 dargestellt. Demzufolge wird jede der Schließleisten 51, 52 mittels einer Rastverbindung 59 an dem jeweils zugeordneten Tragelement 30 beziehungsweise 31 gehalten. Die jeweilige Rastverbindung 59 ist dadurch gebildet, dass durch die Stege 57 an den Federarmen 55 und 56 Stufen 60 ausgebildet werden, die mit Gegenstufen 61 des jeweiligen Haltebereichs 43 zusammenwirken. Dringt beim Aufrasten der Haltebereich 43 in den Hohlraum 54 der jeweiligen Schließleiste 51, 52 ein, so federn dabei die Federarme 55 und 56 seitlich nach außen. Erreicht der Haltebereich 43 seine Endposition im Hohlraum 54, so führt dies zu einem Ineinandergreifen der Stufen 60 in die Gegenstufen 61 und ein Rückfedern der Federarme 55 und 56, d. h., die Gegenstufen 61 können die Taille 58 nicht passieren. Damit ist aufgrund der Rastverbindung 59 die jeweilige Schließleiste 51, 52 fest mit dem zugeordneten Tragelement 30, 31 verrastet.
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Aus den 2 und 3 wird deutlich, dass die dort dargestellte erste Drehstellung des Halteteils 21 relativ zum Grundteil 13 aufgrund der Drehlagerung 23 keine feste Stellung ist, sondern dass sehr leicht eine Verdrehung um die Drehachse 24 erfolgen kann. Ferner sind auch die dargestellten Positionen der Tragelemente 30 und 31 relativ zum Halteteil 21 nicht festgelegt, da sich die beiden Tragelemente 30 und 31 aufgrund der Schwenklagerungen 28 und 29 relativ zum Halteteil 21 verdrehen können. Aus allem folgt, dass das Aufrasten der Schließleisten 51 und 52 auf die Tragelemente 30 und 31 durch die Verdrehbarkeit beziehungsweise Verschwenkbarkeit erheblich erschwert ist. Zur Behebung dieses Problems wird die bereits erwähnte Lehre 80 eingesetzt, die in 5 dargestellt ist. Die Lehre 80 ist als Winkellehre 81 ausgebildet, da sie zwei rechtwinklig zueinander stehende Auflegeschenkel 82 und 83 aufweist. Auf einer Seite 84 der Winkellehre 81 weisen die Auflegeschenkel 82 und 83 jeweils einen Seitenrand 85 und 86 auf. Von jedem Seitenrand 85, 86 geht ein Stützsteg 87, 88 aus. Zwischen den Stützstegen 87 und 88 ist – um die „Ecke” der Winkellehre 81 herum – ein Freiraum 89 ausgebildet. Die Stützstege 87 und 88 sind als Winkelstege 90, 91 ausgebildet. Sie besitzen daher jeweils einen Stützschenkel 92, 93 und einen Abstützschenkel 94, 95. Der jeweilige Stützschenkel 92, 93 schließt mit dem zugehörigen Abstützschenkel 94, 95 einen Winkel von 90° ein, d. h., Stützschenkel 92, 93 und Abstützschenkel 94, 95 verlaufen rechtwinklig zueinander. Die Stützschenkel 92, 93 liegen in der Ebene der jeweiligen Auflegeschenkel 82, 83. Eine Außenseite 96, 97 des jeweiligen Abstützschenkels 94, 95 bildet eine Anlagefläche 98 beziehungsweise 99. Am jeweiligen freien Ende besitzen die Abstützschenkel 94 und 95 Stirnflächen 100 und 101. Die Breite der Stützschenkel 92 und 93 ist ebenso groß wie die Breite der Abstützschenkel 94 und 95. Auf einer der einen Seite 84 gegenüberliegenden anderen Seite 103 der Winkellehre 81 geht von jedem der Auflegeschenkel 82 und 83 eine Abwinklung 104, 105 aus. Zumindest ein Teil einer seitlichen Stirnseite 106 und 107 jedes Stützstegs 87, 88 bildet eine Anschlagfläche 108 beziehungsweise 109.
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Die Winkellehre 81 ist bevorzugt als Blechbiegeteil 110 ausgebildet. Zur Verbesserung ihrer Stabilität kann eine zwischen den Abwinklungen 104 und 105 liegende Gehrung 111 verschweißt sein (in 5 nicht dargestellt). Alternativ ist es auch möglich, dass die Winkellehre 81 als Kunststoffspritzteil ausgebildet ist.
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Bevor auf das Verfahren zum Montieren von Schließleisten 51, 52 an den als Eckumlenkung ausgebildeten Schließleistenbeschlag 2 eingegangen wird, wobei die Lehre 80 zum Einsatz gelangt, werden anhand der 6 noch einige Begriffe des Flügelrahmens 5 des Fensters 1 erläutert. Der Flügelrahmen 5 weist – wie bereits erläutert – Eckbereiche 9 bis 12 auf, wobei in der 6 nur der Eckbereich 9 dargestellt ist. Die Verwendung der Lehre 80 in dem Eckbereich 9 wird nachstehend näher erläutert, wobei eine entsprechende Verwendung für die anderen Eckbereiche 10 bis 12 in entsprechender Weise erfolgt. Der Flügelrahmen 5 weist eine Falzluftzone 112 auf, die um den gesamten Flügelrahmenumfang verläuft. Die einzelnen Holme 113 des Flügelrahmens 5 weisen jeweils eine Innenseite 114 (Sichtseite) und eine Außenseite 115 auf. Zur Falzluftzone 112 gehören Stirnseiten 116 der Holme 113. Die Stirnseiten 116 grenzen an die winklig, insbesondere rechtwinklig, dazu verlaufenden Innenseiten 114 an. Gemäß der Darstellung des Flügelrahmens 5 in 2 weist die Aufnahmenut 46 eine Nutseite 117 und – mit gestrichelter Linie angedeutet einen Grund 118 auf. Der Nutseite 117 gegenüberliegend befindet sich eine weitere Nutseite 119 der Aufnahmenut 46.
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Bei der Montage des Schließleistenbeschlags 2 wird dieser zunächst gemäß der Darstellung der 3 in der Aufnahmenut 46, Einbaunut 47 und Eckaufnahme 48 platziert, wobei die Schließleisten 51 und 52 noch nicht mit den Tragelementen 30 und 31 verrastet sind. Anschließend wird die Lehre 80 dem Flügelrahmen 5 derart zugeführt, dass die Innenseiten 120 und 121 (5) auf der Falzluftzone 112 des entsprechenden Eckbereichs 9 bis 12 gemäß 6 aufliegen. Dies bedeutet, dass sich die als Winkellehre 81 ausgebildete Lehre 80 mit ihren Innenseiten 120 und 121 an den Stirnseiten 116 der beteiligten Holme 113 abstützt. Dabei werden die Stützstege 87 und 88 derart im Bereich der Aufnahmenut 46 platziert, dass die Stützschenkel 92 und 93 die Tragelemente 30 und 31 untergreifen. In dieser Position nimmt das Halteteil 21 die erste Drehstellung ein, d. h., es erfolgt eine symmetrische Ausrichtung in Bezug auf die beiden beteiligten Holme 113 und durch die jeweilige Abstützung der beiden Tragelemente 30 und 31 nehmen diese eine Schwenkstellung ein, in der die Längserstreckungen der Haltebereiche 43 mit den Längserstreckungen der zugeordneten Holme 113 fluchten. Diese Situation ist in 6 dargestellt. Anschließend können nunmehr die beiden Schließleisten 51 und 52 auf die Haltebereiche 43 der Tragelemente 30 und 31 entsprechend der Pfeile 66 und 67 (3 und 6) aufgerastet werden. Dieses Aufrasten ist problemlos möglich, ohne dass sich das Halteteil 21 verdreht und/oder die Tragelemente 30 und 31 verschwenken, da sie von den Stützschenkels 92 und 93 abgestützt werden. Da sich die Stirnflächen 100 und 101 der Abstützschenkel 94 und 95 am Grund 118 der Aufnahmenut 46 abstützen, können für das Verrasten der Rastverbindungen 59 problemlos hohe Kräfte aufgebracht werden, wobei sich dennoch die Stützschenkel 92 und 93 nicht durchbiegen. Um eine definierte, reproduzierbare Stellung der Winkellehre 81 am Flügel 5 des Fensters 1 zu erzielen, ist ferner vorgesehen, dass die Lehre 80 derart dem Flügel 5 zugeordnet wird, dass sich die Außenseiten 96 und 97, also die Anlageflächen 98 und 99 an der Nutseite 117 der Aufnahmenut 46 abstützen. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass sich die Innenseiten 122, 123 (5) der Abwinklungen 104, 105 an den Innenseiten 114 der Holme 113 des Flügelrahmens 5 abstützen.
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Die 7 zeigt die Anordnung der 6, jedoch mit bereits auf die Tragelemente 30, 31 aufgerasteten Schließleisten 51 und 52.
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Ferner verdeutlicht die 7, dass die seitlichen Stirnseiten 106, 107 Anschlagflächen 108, 109 für die Stirnseiten 124 der jeweiligen Schließleisten 51, 52 bilden, d. h., das Verrasten erfolgt derart, dass die Stirnseiten 124 gegen die Anschlagflächen 108, 109 treten. Alternativ ist es auch denkbar, dass – gemäß der Ausführungsform der Tragelemente 30 und 31 der 2 – die Axialanschläge 41 der Tragelemente 30 und 31 mit den Stirnseiten 124 der Schließleisten 51, 52 zusammenwirken und auf diese Art und Weise die Axialpositionen der Schließleisten 51 und 52 relativ zu den Tragelementen 30 und 31 herbeiführen.
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Nachdem die Schließleisten 51 und 52 mit den Tragelementen 30 und 31 verrastet sind, wird – gemäß 8 – die Lehre 80 wieder entfernt. Hierzu wird sie in Richtung des Pfeils 125 verschoben, vorzugsweise derart weit, dass die Innenseiten 126 und 127 der Abstützschenkel 94 und 95 (5) gegen die Nutseite 119 der Aufnahmenut 46 treten. Danach lässt sich die Lehre 80 in Richtung des Pfeils 128 nach außen abziehen, d. h., die Abstützschenkel 94 und 95 verlassen die Aufnahmenut 46 und die Lehre 80 kann beispielsweise in einem anderen Eckbereich 10 bis 12 des Flügelrahmens 5 des Fensters 1 in entsprechender Weise verwendet werden.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lehre lassen sich somit die Schließleisten 51 und 52 an dem als Eckumlenkung ausgebildeten Schließleistenbeschlag 2 montieren, ohne dass es zu einem Verdrehen des Halteteils 21 und/oder einem Verschwenken der Tragelemente 30 und 31 beim Verrasten der Schließleisten 51 und 52 mit den Tragelementen 30 und 31 kommen kann.