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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung einer Rüttelprüfung eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine Bodenplatte, einen auf der Bodenplatte abgestützten Schwingungserreger mit einem zu einer vertikalen Schwingung antreibbaren Schwingbauteil, einen mit dem Schwingbauteil gekuppelten Spreizdorn, der in eine an dem Fahrzeug ausgebildete, zum Ansetzen einer Hebeeinrichtung dienende Öffnung einführbar ist, eine Einrichtung zum Aufweiten und Einschnüren des Spreizdorns und eine Einrichtung zum vertikalen Bewegen des Spreizdorns
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Zur Durchführung einer Rüttelprüfung eines Fahrzeugs ist es Zum Beispiel aus
DE 100 22 355 A1 bekannt, die Umfangsflächen der Scheitelrollen eines herkömmlichen Rollenprüfstandes mit einem besonderen Profil zu versehen um eine Schlechtwegstrecke zu simulieren. Die auf diese Weise erzeugten Rüttelbewegungen oder Schwingungen des Fahrzeugs können mit geeigneten Messinstrumenten ermittelt und aufgezeichnet werden. Mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Bauart ist es möglich, diese mit einem Rollenprüfstand erzeugten Bewegungen eines Fahrzeugs durch entsprechende Betätigung des Schwingungserregers zu reproduzieren. Auf diese Weise lässt sich das Rüttelverhalten eines Fahrzeugs beim Befahren einer Schlechtwegstrecke ohne Verwendung eines aufwendigen Rollenprüfstandes simulieren. Bei einer herkömmlichen Vorrichtung dieser Art ist die Bodenplatte in einer Vertiefung einer das Kraftfahrzeug abstützenden Fläche versenkt angeordnet. Das Fahrzeug muss daher in einer bestimmten Position über der Vorrichtung angeordnet werden, damit der mechanisch oder hydraulisch anhebbare Spreizdorn mit der im Fahrzeug ausgebildeten Öffnung in Eingriff gelangt. Es ist daher ein gewisser Zeitaufwand erforderlich, bis die eigentliche Rüttelprüfung des Fahrzeugs durchgeführt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei geringem konstruktivem Aufwand einfach und zeitsparend zu bedienen ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben.
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Aufgrund der Tatsache, dass die Bodenplatte auf dem Untergrund verfahr- oder verschiebbar ist, kann die Vorrichtung gegenüber dem beliebig abgestellten Fahrzeug in die erforderliche Position gebracht werden. Der den Prüfvorgang durchführende Werker kann die Bodenplatte mit der Deichsel auf einfache Weise bewegen, ohne sich bücken zu müssen. Nachdem die Bodenplatte in die erforderliche Position gebracht wurde, kann die Deichsel vom Werker abgesenkt werden, wodurch der mit dieser gelenkig verbundene Spreizdorn angehoben und mit der entsprechenden Öffnung des Fahrzeugs in Eingriff gebracht wird. Daraufhin wird der Spreizdorn aufgeweitet und mittels einer Klemmeinrichtung mit der Führungsstange verblockt, so dass das Fahrzeug mit dem Schwingbauteil des Schwingungserregers starr verbunden ist.
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Im Hinblick auf eine besonders reibungsarme Beweglichkeit der Vorrichtung ist gemäß einer Weiterbildung vorgesehen, dass an der Unterseite der Bodenplatte Bohrungen vorgesehen sind, in die eine Kugel und eine diese abstützende Feder eingesetzt ist. Die Vorspannkraft der Federn ist so gewählt, dass die Kugeln normalerweise über die Unterseite der Bodenplatte vorstehen, aber in den Bohrungen verschwinden, wenn eine vertikale Kraft auf den Spreizdorn ausgeübt wird, so dass die Bodenplatte mit ihrer Unterseite auf dem Untergrund aufliegt.
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Um eine Bewegung der Bodenplatte im Betrieb der Vorrichtung gänzlich auszuschließen, ist es auch möglich, die Bodenplatte gegenüber dem Untergrund magnetisch zu fixieren.
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Zur Umsetzung einer Schwenkbewegung der Deichsel in eine Hubbewegung des Spreizdorns ist gemäß einer konstruktiv besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der eine Arm der Deichsel U-förmig ausgebildet ist und mit seinen beiden Schenkeln den Spreizdorn umgreift, wobei der Spreizdorn zwei seitlich abstehende Lagerbolzen aufweist, die jeweils in einen am freien Ende jedes Schenkels angeordneten Längsschlitz eingreifen.
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Der Schwingungserreger kann mechanisch, hydraulisch oder elektromagnetisch angetrieben werden. Gemäß einer konstruktiv besonders einfachen Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Schwingungserreger eine elektrische Spule und einen mit der Führungsstange starr verbundenen Eisenkern umfasst.
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Die Klemmeinrichtung zur Verhinderung einer Relativbewegung des Spreizdorns gegenüber der Führungsstange beim Betrieb der Vorrichtung kann verschiedenartig ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die Führungsstange und/oder der Spreizdorn im Bereich der vertikalen Bohrung mit einem Hohlraum versehen, der mit einer hydraulischen Druckquelle verbindbar ist. Wenn dieser Hohlraum mit einem hydraulischen Druck beaufschlagt wird, dann kommt es zu einer Verformung des betreffenden Bauteils, so dass die Führungsstange in der Bohrung des Spreizdorns fest verkeilt ist.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Schrägansicht einer Vorrichtung zur Durchführung einer Rüttelprüfung eines Kraftfahrzeugs. Die Vorrichtung umfasst eine Bodenplatte 1 mit einer darauf abgestützten Abdeckung. In der Unterseite der Bodenplatte 1 sind mehrere Bohrungen 3 angeordnet, in die eine Feder 4 eingesetzt ist, die eine Kugel 5 nach unten belastet. Dabei sind Vorkehrungen getroffen, dass die Kugel nicht nach unten herausfallen kann. Die Vorspannkraft der Federn 4 ist so gewählt, dass diese in ihrer Gesamtheit das Eigengewicht der Vorrichtung übersteigt, dass die Kugeln 5 aber in die zugeordneten Bohrungen gedrückt werden, wenn eine entsprechende vertikale Kraft auf die Vorrichtung ausgeübt wird, so dass die Bodenplatte mit ihrer Unterseite auf dem entsprechenden Untergrund aufliegt.
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Auf der Bodenplatte 1 ist eine Magnetspule 6 abgestützt, die einen (nicht gezeigten) vertikal angeordneten Eisenkern enthält. Dieser Eisenkern ist mit einer vertikalen Führungsstange 7 starr verbunden. Ein Spreizdorn 8 ist auf der Führungsstange 7 verschiebbar gelagert. Der Spreizdorn 8 besitzt einen quaderförmigen unteren Bereich (Gehäuse 2), in dem eine die Führungsstange 7 aufnehmende Bohrung angeordnet ist. Es ist eine Klemmeinrichtung vorgesehen, um den Spreizdorn 8 mit der Führungsstange 7 starr zu verbinden. Zu diesem Zweck kann beispielsweise in der Führungsstange 7 oder im Spreizdorn 8 im Bereich der vertikalen Bohrung ein Hohlraum vorgesehen sein, der mit einer hydraulischen Druckquelle verbindbar ist.
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Der obere Bereich des Spreizdorns 8 ist durch einen vertikalen Schlitz zweigeteilt. Die auf diese Weise gebildeten beiden Schenkel des Spreizdorns können mit einer geeigneten Einrichtung gespreizt werden. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist in den einen Schenkel des Spreizdorns 8 eine Stellschraube 9 eingeschraubt, die sich an dem anderen Schenkel abstützt. Zum Verdrehen dieser Stellschraube 9 dient ein an dem betreffenden Schenkel des Spreizdorns 8 befestigter Motor, beispielsweise ein Elektromotor 10.
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Eine Deichsel 11 ist mit dem Gehäuse 2 gelenkig verbunden und um eine horizontale Achse 12 verschwenkbar. Die Deichsel 11 ist ein zweiarmiger Hebel, wobei an dem langen Arm 13 ein Handgriff 14 angeordnet ist. Der kurze Arm der Deichsel 11 ist U-förmig ausgebildet, und seine beiden Schenkel sind am freien Ende mit einem Längsschlitz versehen. Auf gegenüberliegenden Seiten des Spreizdorns 8 sind Lagerbolzen 16 angeordnet, die in den Längsschlitz des entsprechenden kurzen Hebelarms 15 eingreifen. Durch Verschwenken der Deichsel 11 um die Achse 12 kann der Spreizdorn 8 gegenüber der Führungsstange 7 vertikal bewegt werden.
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Beim Gebrauch der Vorrichtung wird diese mittels der Deichsel 11 unter ein nur schematisch angedeutetes Fahrzeug 17 geschoben. Die Vorrichtung wird dabei in eine solche Lage gebracht, dass sich der Spreizdorn 8 genau unter einer an dem Fahrzeug 17 ausgebildeten Öffnung 18 befindet. Bei dieser Öffnung 18 handelt es sich um eine Öffnung, die üblicherweise an jedem Kraftfahrzeug angeordnet ist, und die bei dessen Herstellung zum Ansetzen einer Hebeeinrichtung dient. Diese Öffnung ist üblicherweise in einem verstärkten Bereich der Karosserie angeordnet. Nachdem die Vorrichtung in die erforderliche Relativstellung gebracht wurde, wird die Deichsel 11 nach unten verschwenkt, wodurch der Spreizdorn 8 nach oben bewegt wird, um ihn mit der Öffnung 18 des Fahrzeugs 17 in Eingriff zu bringen. Daraufhin wird die Stellschraube 9 mit dem Elektromotor 10 verdreht, um den geschlitzten oberen Bereich des Spreizdorns 8 zu spreizen und mit dem Fahrzeug starr zu verbinden. Zugleich wird der im Spreizdorn 8 oder in der Führungsstange 7 ausgebildete Hohlraum mit einem hydraulischen Druck beaufschlagt, um diese beiden Teile starr miteinander zu verbinden. Daraufhin wird der von der Magnetspule 6 und dem Eisenkern gebildete Schwingungserreger nach einem bestimmten Programm in Betrieb gesetzt. Die dadurch erzeugte Schwingbewegung des Eisenkerns wird über die Führungsstange 7 auf den Spreizdorn 8 und damit auf das Fahrzeug 17 übertragen.
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Nach Durchführung der entsprechenden Rüttelprüfung wird die Stellschraube 9 mit dem Elektromotor 10 in der entgegengesetzten Richtung verdreht, so dass der Spreizdorn 8 infolge seiner Eigenelastizität in die unwirksame Ausgangsstellung zurückkehrt, und der in der Führungsstange 7 oder in dem Spreizdorn 8 ausgebildete Hohlraum wird drucklos gemacht. Damit ist die starre Verbindung des Spreizdorns 8 mit dem Fahrzeug 17 einerseits und die starre Verbindung zwischen dem Spreizdorn 8 und der Führungsstange 7 andererseits aufgehoben, so dass der Spreizdorn durch Anheben des langen Arms 13 der Deichsel 11 abgesenkt und mit der Öffnung 18 des Fahrzeugs 17 außer Eingriff gebracht werden kann.
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Wie dies vorstehend erläutert wurde, nimmt die Vorrichtung im Gebrauchszustand einen Teil des Gewichts des Fahrzeugs 17 auf, so dass die Bodenplatte 1 an den entsprechenden Untergrund angepresst wird. Falls die Reibung zwischen der Bodenplatte und dem Untergrund nicht ausreichen sollte, dann besteht die Möglichkeit, die Bodenplatte gegenüber dem Untergrund magnetisch zu fixieren.
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Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel kann der Schwingungserreger auch mechanisch ausgebildet sein, beispielsweise ein mit einer Unwucht versehenes rotierendes Bauteil aufweisen. Ferner könnte die Führungsstange 17 als Hülse ausgebildet sein, in der ein zylindrischer Ansatz des Spreizdorns 8 verschiebbar geführt ist. Auch sind dem Fachmann verschiedene Einrichtungen zum Aufweiten bzw. Einschnüren des Spreizdorns und zum axialen Verblocken des Spreizdorns 8 mit der Führungsstange 17 geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodenplatte
- 2
- Gehäuse
- 3
- Bohrungen
- 4
- Feder
- 5
- Kugel
- 6
- Magnetspule
- 7
- Führungsstange
- 8
- Spreizdorn
- 9
- Stellschraube
- 10
- Elektromotor
- 11
- Deichsel
- 12
- Schwenkachse
- 13
- langer Arm
- 14
- Handgriff
- 15
- kurzer Arm
- 16
- Lagerbolzen
- 17
- Fahrzeug
- 18
- Öffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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