DE102012021011B4 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Hohlfaserbündeln - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung von Hohlfaserbündeln,- die auf einer Haspel mit zwei Zinken als Strang aufgehaspelt und danach abgelängt werden, und- die aus mehreren Lagen mit jeweils einer bestimmten Anzahl von Hohlfasern bestehen,- welche nacheinander schraubenlinienförmig um die weiter innen liegenden Hohlfasern gewunden werden, indem der auf der Haspel bereits vorhandene Strang um seine Längsachse gedreht wird,- wobei Lagen mit entgegengesetzter und verschiedener Steigung und mit paralleler Faser-Anordnung gebildet werden, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:a) Jede der beiden Zinken 1 ist mittels einer Welle (6) im Gelenkpunkt (11) eines Gelenkarms (9) drehbar gelagert, wobei die Achse (7) der Welle (6) außerhalb der Zinken-Begrenzungsflächen (5) liegt und parallel ist zur Längsachse (8) des zwischen den Zinken aufzuhaspelnden Strangs (3);b) Der Gelenkarm (9) wird mit Hilfe einer Getriebe-Einrichtung (10) so geführt, dass der Gelenkpunkt (11) zusammen mit der Welle (6) eine Kreisbahn beschreibt, deren Radius dem Abstand (a) zwischen der Achse (7) der Welle (6) und der Längsachse (8) des Strangs (3) entspricht;c) Gleichzeitig dreht sich die Welle (6) mit gleicher Winkelgeschwindigkeit und Drehrichtung wie die Kreisbewegung des Gelenkpunkts (11), so dass die Überlagerung beider Drehbewegungen eine Drehung der Zinken um die Strang-Längsachse (8) ergibt;d) In Ruhestellung der Zinken liegt die Achse (7) der Welle (6) zwischen dem Strang (3) und der Haspel (2).
Description
- Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Hohlfaserbündeln für Dialysatoren und ähnliche Filtereinrichtungen, die aus mehreren schraubenlinienförmig gewundenen Hohlfaser- Lagen mit gegenläufiger Steigung bestehen.
Eine derartige Anordnung ist u.a. in der Patentanmeldung 10 2011018 925.4 beschrieben. Das zugehörige Herstellverfahren sieht vor, die Hohlfasern auf einer Zwei-Zinken-Haspel aufzuwickeln, den dort bereits vorhandenen Strang, bzw. die beiden Zinken, um seine Längsachse zu drehen und dabei das neu zugeführte Hohlfaser-Band in Form einer Schraubenlinie um den Strang zu legen. Dabei können Lagen mit entgegengesetzten und variierenden Steigungen sowie mit paralleler Fadenanordnung -gebildet werden.
Das Ziel dieser Vorschläge ist es, eine gleichmäßigere Verteilung der Strömung über dem FilterQuerschnitt und damit eine verbesserte Filtrationsleistung zu erreichen. - Zwei-Zinken-Haspeln, wie in der o.g. Anmeldung vorgesehen , sind aus der Patentliteratur und der praktischen Anwendung bekannt.
U.a. wird eine derartige Anordnung in der OffenlegungsschriftDE 10 2006 057 101 A1 vorgeschlagen, wie bereits in der o.g. Anwendung erwähnt ist. Jedoch ist das dort beschriebene Verfahren nicht dafür vorgesehen, schraubenlinienförmige Hohlfaser-Lagen herzustellen oder die Filtrationsleistung durch andere Maßnahmen zu erhöhen.
Ebenfalls eine Zwei-Zinken-Haspel zeigt die DruckschriftFR 2674231 A1
Einen anderen Weg, um die Strömungsverteilung im Filter zu verbessern, schlägt die VeröffentlichungWO 2010/128044 A1
Weitere Veröffentlichungen über die Herstellung von Hohlfaserbündel für Filtereinrichtungen sind bereits in der Anmeldung 10 2011018 925.4 erwähnt. - Die hier dargestellten Erfindung stellt eine Verbesserung und weitere Ausgestaltung zur Anmeldung 10 20011 018 925.4 dar.
In der praktischen Anwendung ergeben sich einige Besonderheiten und Anforderungen an eine derartige Vorrichtung: - • Die Drehung um die Längsachse kann nur in bestimmten Winkelstellungen der Haspel gegenüber dem zugeführten Hohlfaser-Band erfolgen.
- • In bestimmten Stellungen, wenn der Winkel zwischen Strang und Hohlfaser-Band nahe 0° oder 180° liegt, ist der Raum außerhalb der Zinken in der verlängerten Strang-Achse frei zu halten von irgendwelchen Bauteilen, damit sich die zugeführten Fasern ungestört bei der Haspel-Drehung um die Zinken legen können.
- • Der ganze Vorgang der Schraubenlinien-Bildung muss sehr schnell erfolgen, damit die in der Praxis üblichen Produktionsgeschwindigkeiten eingehalten werden können.
- Die vorliegende Erfindung hat das Ziel, das unter 10 2011 018 925.4 vorgeschlagene Verfahren zu verbessern und geeignete Vorrichtungen dafür vorzuschlagen, wobei die vorstehend genannten Anforderungen erfüllt werden sollen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das in Patentanspruch 1 dargestellte Verfahren und die in den weiteren Ansprüchen vorgeschlagenen Ausführungen. Damit wird insbesondere ein schneller Ablauf erzielt, weil die Drehung um die Strang-Längsachse jederzeit ohne Zeitverzögerung starten und stoppen kann; zudem ist es möglich, diesen Vorgang (bei geeigneter Positionierung der Umlenkrolle) während der Haspel-Drehung durchzuführen. - Die wichtigsten Merkmale der Erfindung sind in den folgenden Abbildungen erläutert.
Es zeigen: -
1 eine schematische Darstellung zur Erläuterung des Verfahrens, -
2 einen Ausführungsvorschlag mit elektromotorischen Drehantrieben, -
3 einen weiteren Vorschlag, bei dem die Zinken-Drehung durch ein Parallelkurbel-Getriebe realisiert wird, -
4 die Ansicht aus Richtung X zur Darstellung in3 , und -
5 eine Variante zu3 . -
1 erläutert das Prinzip des vorgeschlagenen Verfahrens. Auf den Zinken1 der Haspel2 wird der Strang3 durch Drehung der Haspel um die Drehachse4 aufgewickelt. In der dargestellten Situation befinden sich die Zinken in Grundstellung und relativ zur Haspel2 im Stillstand; dabei ist der Bereich mit der Breite (c ) außerhalb der Zinken in Verlängerung des Strangs3 frei zugänglich, so dass sich neu zugeführte Fasern bei der Haspel-Drehung um die Zinken legen können, seitlich geführt von den Begrenzungsflächen5 . Zinken1 und Begrenzungsflächen5 sind verbunden mit einer Welle6 , die im Abstanda parallel zur Strang-Längsachse8 liegt. Die Welle6 ist drehbar gelagert in einem Gelenkarm9 . In Grundstellung der Zinken liegt die Lager-Achse7 zwischen dem Strang3 und der Haspel2 .
Mit Hilfe einer Getriebe-Einrichtung10 , die mit der Haspel2 verbunden ist, wird der Gelenkarm9 so geführt, dass der Gelenkpunkt11 und mit Ihm die Lager-Achse7 eine Kreisbahn12 beschreibt, deren Mittelpunkt auf der verlängerten Strang-Längsachse8 liegt und deren Radius demzufolge dem Abstanda entspricht. Gleichzeitig mit dieser Kreisbewegung wird die Welle6 mit gleicher Winkelgeschwindigkeit und in derselben Drehrichtung angetrieben. Die Überlagerung beider Bewegungen resultiert in einer Drehung der Zinken um die Strang-Längsachse8 .
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Getriebe-Einrichtung10 durch einen Kurbeltrieb mit den Gliedern13 und14 gebildet wird. Das Glied13 wird um die Achse15 durch einen Servo- oder Schrittmotor17 gegenüber der Haspel2 verdreht; ein weiterer Motor18 verändert am Gelenkpunkt16 die Winkelstellung von Glied14 gegenüber Glied13 . Mit Hilfe einer geeigneten Zwei-Achs-Steuerung kann so der Gelenkpunkt11 auf einer beliebigen Bahnkurve geführt werden, entsprechend der Kinematik eines Scara-Roboters. Im vorliegenden Fall führt das System eine Kreisbewegung12 aus.
Ein weiterer Motor19 verdreht gleichzeitig koaxial zum Gelenkpunkt11 die Welle6 so, dass die Zinken1 sich um die Strang-Längsachse8 drehen. -
3 und4 beschreiben einen Vorschlag, bei dem die Zinken-Drehung durch ein Parallelkurbelgetriebe bewirkt wird, also dem Sonderfall eines 4-Gelenk-Getriebes, bei dem Kurbel21 und Schwinge22 gleich lang sind und die Abstände der Gelenkpunkte24 und25 am Gestell28 gleich sind den Abständen der Gelenkpunkte26 und27 auf der Koppel20 . Wird die Kurbel21 um 360° gedreht, hier durch eine beide Haspelseiten verbindende Antriebswelle23 , beschreiben alle Punkte auf der Koppel20 eine Kreisbewegung, deren Radius der Länge von Kurbel21 und Schwinge22 , also dem Abstand der Gelenkpunkte24 und26 bzw.25 und27 entspricht. Dadurch werden auch der Gelenkpunkt11 und die Lager-Achse7 auf einer Kreisbahn bewegt, deren Radius dem Abstanda entspricht, sofern a gleich ist der Länge von Kurbel bzw. Schwinge. Gleichzeitig wird die Welle6 um die Lager-Achse7 gedreht, in dem die Drehung der Schwinge22 im Gelenkpunkt27 über eine drehstarre Verbindungswelle29 und einen Zahnriementrieb30 und31 auf die Welle6 übertragen wird; ebenso könnte diese Übertragung auch über die Kurbel21 im Gelenkpunkt26 erfolgen. Die Zinken1 werden somit an beiden Enden der Haspel um die Strang-Längsachse8 gedreht. Der Steigungswinkelα der Schraubenlinie, die von dem neu zugeführten Hohlfaser-Band32 dabei auf dem Strang3 gebildet wird, ist zu steuern durch die Anzahl der Zinken-Drehungen und durch die Position der Umlenkrolle33 gegenüber dem Strang3 . Die Antriebswelle23 kann durch einen auf der Haspel montierten Motor angetrieben werden, oder von einem außen liegenden, wenn die Haspel an ihrer Drehachse4 mittels einer Hohlwelle gelagert ist.
4 zeigt die Ansicht X aus3 , wobei das Getriebe um etwa 60° aus der Stellung von3 im Gegenuhrzeigersinn verdreht dargestellt ist.
Parallelkurbelgetriebe haben bei einer 360°-Drehung zwei undefinierte Stellungen, wenn alle Glieder auf einer Linie liegen. Daher ist es zweckmäßig, die Drehung von Kurbel21 und Schwinge22 zu synchronisieren, wie hier z.B. durch einen Zahnriementrieb34 und35 . -
5 stellt eine konstruktive Variante des Parallelkurbel-Getriebes aus3 und4 dar. Kurbel und Schwinge werden hier gebildet durch die Zahnräder36 und37 , die über ein weiteres zwischengelagertes Zahnrad38 formschlüssig miteinander im Eingriff sind und so die Synchronisation von Kurbel und Schwinge bilden. Der Kettentrieb39 und40 überträgt die Drehung von Zahnrad37 auf die Welle6 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Zinken
- 2
- Haspel
- 3
- Strang (aus aufgehaspelten Hohlfasern)
- 4
- Drehachse der Haspel
- 5
- Begrenzungsflächen (der Zinken)
- 6
- Welle (zur Drehung der Zinken)
- 7
- Lager-Achse
- 8
- Strang-Längsachse
- 9
- Gelenkarm (der Getriebe-Einrichtung)
- 10
- Getriebe-Einrichtung
- 11
- Gelenkpunkt
- 12
- Kreisbahn
- 13; 14
- Glieder eines Kurbeltriebs
- 15
- Achse von Motor
17 - 16
- Gelenkpunkt zwischen
13 u.14 - 17; 18; 19
- Motore (Servo- oder Schrittmotor)
- 20
- Koppel (eines 4-Gelenk-Getriebes)
- 21
- Kurbel (eines 4-Gelenk-Getriebes)
- 22
- Schwinge (eines 4-Gelenk-Getriebes)
- 23
- Antriebswelle (für Kurbel
21 ) - 24; 25
- Gelenkpunkte (am Gestell
28 ) - 26; 27
- Gelenkpunkte (auf der Koppel
20 ) - 28
- Gestell (eines 4-Gelenk-Getriebes)
- 29
- Verbindungswelle
- 30; 31.
- Zahnriementrieb
- 32
- Hohlfaser-Band (aus zugeführten Hohlfasern)
- 33
- Umlenkrolle (für Hohlfaser-Band)
- 34; 35
- Zahnriementrieb (zur Synchronisation)
- 36; 37; 38
- Zahnräder (zur Synchronisation)
- 39; 40
- Kettentrieb
- a
- Abstand (zwischen Lager-Achse
7 u. Längsachse8 ) - b
- Breite (des Strangs
3 ) - c
- Breite des Freiraums außerhalb der Zinken
- α
- Steigungswinkel (der Schraubenlinie)
Claims (3)
- Verfahren zur Herstellung von Hohlfaserbündeln, - die auf einer Haspel mit zwei Zinken als Strang aufgehaspelt und danach abgelängt werden, und - die aus mehreren Lagen mit jeweils einer bestimmten Anzahl von Hohlfasern bestehen, - welche nacheinander schraubenlinienförmig um die weiter innen liegenden Hohlfasern gewunden werden, indem der auf der Haspel bereits vorhandene Strang um seine Längsachse gedreht wird, - wobei Lagen mit entgegengesetzter und verschiedener Steigung und mit paralleler Faser-Anordnung gebildet werden, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) Jede der beiden Zinken 1 ist mittels einer Welle (6) im Gelenkpunkt (11) eines Gelenkarms (9) drehbar gelagert, wobei die Achse (7) der Welle (6) außerhalb der Zinken-Begrenzungsflächen (5) liegt und parallel ist zur Längsachse (8) des zwischen den Zinken aufzuhaspelnden Strangs (3); b) Der Gelenkarm (9) wird mit Hilfe einer Getriebe-Einrichtung (10) so geführt, dass der Gelenkpunkt (11) zusammen mit der Welle (6) eine Kreisbahn beschreibt, deren Radius dem Abstand (a) zwischen der Achse (7) der Welle (6) und der Längsachse (8) des Strangs (3) entspricht; c) Gleichzeitig dreht sich die Welle (6) mit gleicher Winkelgeschwindigkeit und Drehrichtung wie die Kreisbewegung des Gelenkpunkts (11), so dass die Überlagerung beider Drehbewegungen eine Drehung der Zinken um die Strang-Längsachse (8) ergibt; d) In Ruhestellung der Zinken liegt die Achse (7) der Welle (6) zwischen dem Strang (3) und der Haspel (2).
- Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 , mit einer Haspel (2), deren Zinken (1) mittels einer Welle (6) im Gelenkpunkt (11) eines Gelenkarms (9) drehbar gelagert sind, wobei der Gelenkarm (9) mittels einer Getriebe-Einrichtung (10) so geführt wird, dass der Gelenkpunkt (11) eine Kreisbahn beschreibt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) Die Getriebe-Einrichtung (10) besteht aus zwei über ein Drehgelenk miteinander verbundenen Gliedern (13) und (14); b) Glied (13) wird durch einen ersten Elektromotor(17) gegenüber der Haspel verdreht; c) Glied (14) wird durch einen zweiten Elektromotor(18) gegenüber Glied (13) verdreht; d) Motor (17) und Motor (18) werden so gesteuert, dass ein auf Glied 14 liegender Gelenkpunkt (11) eine Kreisbahn mit dem Radius (a) beschreibt; e) Ein dritter Elektromotor (19) bewegt die im Gelenkpunkt (11) gelagerte Welle (6) mit gleicher Winkelgeschwindigkeit und Drehrichtung wie den Gelenkpunktes (11) mit der Achse (7) auf der Kreisbahn 12, so dass die resultierende Bewegung eine Drehung der Zinken um die Strang-Längsachse (8) bewirkt. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 , mit einer Haspel (2), deren Zinken (1) mittels einer Welle (6) im Gelenkpunkt (11) eines Gelenkarms (9) drehbar gelagert sind, wobei der Gelenkarm (9) mittels einer Getriebe-Einrichtung (10) so geführt wird, dass der Gelenkpunkt (11) eine Kreisbahn beschreibt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: a) Die Getriebe-Einrichtung (10) wird gebildet von einem Parallelkurbel-Getriebe, bei dem die Länge von Kurbel (21) und Schwinge (22) dem Abstand (a) zwischen der Achse (7) der Welle (6) und Strang-Längsachse (8) entspricht; b) Die Drehung von Kurbel (21) oder Schwinge (22) wird mittels eines Ketten- oder Zahnriementriebs auf die Welle (6) übertragen; c) Kurbel (21) und Schwinge (22) sind durch einen Ketten-, Zahnriemen- oder Zahnrad-Trieb so miteinander gekoppelt, dass sie sich in allen Winkelstellungen synchron zueinander drehen. d) Die beiden Parallelkurbel-Getriebe an den gegenüberliegenden Enden der Haspel sind über eine gemeinsame Antriebswelle(23) miteinander verbunden.
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