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Die Erfindung betrifft einerseits eine Brammenzange zum Greifen einer Bramme mit einer Greifzangenvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft andererseits ein Verfahren zum Anpassen einer Brammenzange während des Greifens einer konischen oder einer halb-konischen Bramme nach dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
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Gattungsgemäße Brammenzangen sind aus dem Stand der Technik für den Transport von Brammen sehr gut bekannt. Der Transport dieser Brammen mit verschiedenen Längen, Dicken und/oder Breiten erfolgt in der Stahlindustrie aufgrund der hohen Temperaturen der gerade gefertigten Brammen bis zu ca. 600° C mittels mechanisch arbeitender Brammenzangen, welche in der Regel zwei Stück parallel arbeitende Zangenpaare aufweisen, die über Hebelwirkungen eines Scherengestells eine erforderliche Anpresskraft zum Greifen dieser Brammen erzeugen. Hierbei werden die zwei Zangenpaare meist über eine Seilanordnung einer Seilrollentraverse und dem Scherengestell derart angesteuert, dass die in einen Brammenaufnahmebereich der Brammenzange platzierte Bramme beidseits mithilfe von Greifpratzen gegriffen werden kann.
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Insbesondere produktionstechnisch bedingt werden die Brammen heutzutage nicht mehr als rechteckiger Riegel mit im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Seitenflächen hergestellt sondern immer öfter mit ungleicher Breite, insbesondere konisch oder ½-konisch, um diese Brammen konstruktiv einfacher aus entsprechenden Kokillen oder dergleichen ausformen zu können.
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Die Druckschrift
DE000002232816B2 zeigt einen selbstschließenden Zangengreifer mit zwei verschwenkbaren und mit Greifbacken versehenen Greifarmen.
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Die Druckschrift
US 2012 / 0 098 285 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Greifen und Anheben von Objekten wie Gussteilen.
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Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, gattungsgemäße Brammenzangen derart weiterzuentwickeln, dass selbst asymmetrisch geformte Brammen wesentlich betriebssicherer gegriffen und transportiert werden können.
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Die Aufgabe der Erfindung wird von einer Brammenzange zum Greifen einer Bramme mit einer Greifzangenvorrichtung umfassend mindestens zwei sich in Bezug auf eine Längsvertikalebene eines Brammenaufnahmebereichs parallel gegenüberliegende und in Greifrichtung aufeinander zu bewegbare Greifeinrichtungen gelöst, mittels welchen eine in dem Brammenaufnahmebereich angeordnete Bramme beidseits der Längsvertikalebene greifbar ist, und bei welcher jede der Greifeinrichtungen mindestens zwei entlang der Längsvertikalebene voneinander beabstandete Greifpratzen zum Greifen der Bramme umfasst, wobei sich die Brammenzange dadurch auszeichnet, dass die Greifpratzen mindestens einer der Greifeinrichtungen derart wechselseitig miteinander wirkverbunden an dieser Greifeinrichtung angeordnet sind, und dass bei ungleich auf die Greifpratzen quer zur Längsvertikalebene wirkenden Greifkräfte wenigstens eine der Greifpratzen gegenüber der anderen der Greifpratze in ihrer Lage veränderbar ist. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei die Greifpratzen tragende Schwingenelemente mindestens einer der Greifeinrichtungen mittels eines relativ zu dieser Greifeinreichtung verlagerbaren Hebelarmelements gelenkig miteinander verbunden sind.
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Erfindungsgemäß sind insbesondere die Greifeinrichtungen der vorliegenden Greifzangenvorrichtung problemlos an konische bzw. ½-konische Brammen anpassbar, sodass derartige Brammen mit vorliegender Brammenzange besonders betriebssicher gegriffen und transportiert werden können.
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Vorteilhafter Weise kann hierdurch etwa bei Erreichen oder Überschreiten von auf einem dieser Greifpratzenelemente wirkenden Greifkräften beim Greifen der Bramme das andere der Greifpratzenelemente in seiner Lage gegenüber der Greifeinrichtung verschoben werden, so dass idealerweise alle Greifpratzenelemente in etwa gleichzeitig an der zu greifenden Bramme anliegen können. Hierdurch kann selbst eine unsymmetrische Bramme besonders betriebssicher gegriffen werden, wodurch sich auch die Arbeitssicherheit für die im Bereich der Brammenzange arbeitenden Personen erheblich erhöht.
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Insofern zeichnet sich die vorliegende Greifzangenvorrichtung durch eine Ausgleichseinrichtung zum gleichmäßigen Anlegen der Greifpratzen von wenigstens einer der Greifeinrichtungen an die konische Bramme aus.
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Der Begriff „Greifeinrichtung“ beschreibt im Sinne vorliegender Erfindung jeweils ein Zangenbauteil der Greifzangenvorrichtung, welches zangenartig auf die Bramme zu bewegt werden kann, um die Bramme mit der Greifzangenvorrichtung zu greifen. Hierzu ist jeweils eine Greifeinrichtung seitlich neben der Bramme platziert. Der direkte Kontakt mit der Bramme erfolgt jedoch im Sinne der Erfindung lediglich durch die Greifpratzen.
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Die voneinander beabstandeten Greifpratzen mindestens einer der Greifeinrichtungen sind quer zur Längsvertikalebene verschieblich an dieser Greifeinrichtung angeordnet. Somit können die einzelnen Greifpratzen vorteilhaft relativ verlagerbar gegenüber deren Greifeinrichtungen insbesondere auf eine Brammenseite einer zu greifenden Bramme zu bewegt werden.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle Greifeinrichtungen mit derartig vorteilhaft verlagerbaren Greifpratzen ausgestattet sind.
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Die Aufgabe vorliegender Erfindung wird auch von einem Verfahren zum Anpassen einer Brammenzange während des Greifens einer konischen oder einer ½-konischen Bramme an deren nicht parallel zueinander verlaufenden Greifseitenflächen gelöst, bei welchem zwei mit jeweils wenigstens zwei Greifpratzen ausgerüstete Greifeinrichtungen jeweils in Greifrichtung aufeinander zu bewegt werden, um mit den Greifpratzen eine zwischen den zwei Greifeinrichtungen befindliche Bramme beidseits einer Längsvertikalebene eines Brammenaufnahmebereichs zu greifen, wobei die zwei Greifpratzen zumindest entlang der Greifrichtung verschieblich an der diesbezüglichen Greifeinrichtung angeordnet sind. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens zwei die Greifpratzen tragende Schwingenelemente mindestens einer der Greifeinrichtungen mittels eines relativ zu dieser Greifeinreichtung verlagerbaren Hebelarmelements gelenkig miteinander verbunden sind.
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Des Weiteren sieht eine bevorzugte Ausführungsvariante vor, dass die voneinander beabstandeten Greifpratzen mindestens einer der Greifeinrichtungen jeweils entlang einer Kurvenbahn verschieblich an dieser Greifeinrichtung angeordnet sind. Sind die voneinander beabstandeten Greifpratzen entlang einer Kurvenbahn verschieblich an der Greifeinrichtung angeordnet, ist eine besonders vorteilhafte drehbewegliche Lagerung dieser Greifpratzen an der jeweiligen Greifeinrichtung konstruktiv einfach möglich.
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Eine besonders gute Anpassung an konische Brammen kann darüber hinaus erzielt werden, wenn die Greifpratzen mindestens einer der Greifeinrichtungen mehrfach drehbeweglich gegenüber dieser Greifeinrichtung gelagert sind.
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Konstruktiv außerordentlich einfach kann die vorliegende Greifzangenvorrichtung realisiert werden, wenn die Greifpratzen mindestens einer der Greifeinrichtungen mittels eines Schwingenelements oder mittels mehrerer Schwingenelemente an einem Traversenteil dieser Greifeinrichtung drehbar gelagert sind. Solche Schwingenelemente bieten eine konstruktiv einfache Lösung, die extrem hohen Greifkräfte zwischen den Greifpratzen und dem Traversenteil übertragen zu können.
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Hierbei können zwei voneinander beabstandete Greifpratzen einer Greifeinrichtung mittels eines einzigen Schwingenelements starr miteinander verbunden sein, wobei dieses Schwingenelement mittels einer Lagerachse an dem Traversenteil der Greifeinrichtung drehbar bzw. schwingbar gelagert angeordnet ist. Vorzugsweise sind die Greifpratzen ebenfalls drehbar an diesem einzigen Schwingenelement drehbar gelagert, so dass eine verbesserte Anpassung und damit Ergreifung einer Bramme erzielt werden kann.
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Bevorzugt wird jedoch eine Anordnung, bei welcher die zwei voneinander beabstandeten Greifpratzen einer Greifeinrichtung mittels gelenkig untereinander verbundener Getriebeglieder gelenkig miteinander wirkverbunden sind, da hierdurch die Greifpratzen der Greifeinrichtung insbesondere hinsichtlich ihrer Lagen exakter angesprochen und an die Kontur der jeweiligen Bramme angepasst werden können.
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Insofern sieht eine weitere bevorzugte Ausführungsvariante auch vor, dass die Greifpratzen mindestens einer der Greifeinrichtungen mittels gelenkig miteinander verbundener Getriebeglieder gelenkig miteinander verbunden sind.
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Es versteht sich, dass die Greifpratzen auf unterschiedlichste Weisen, beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch, miteinander wirkverbunden werden können, dass sie eine gegenseitige Lageveränderung bedingen können. Erfindungsgemäß sind wenigstens zwei die Greifpratzen tragende Schwingenelemente mindestens einer der Greifeinrichtungen mittels eines relativ zu dieser Greifeinrichtung verlagerbaren Hebelarmelements gelenkig miteinander verbunden. Speziell diese mechanische Verbindungsvariante zeichnet sich um Umgang mit den doch recht heißen Brammen als weniger störanfällig und damit vorteilhaft aus.
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Bevorzugt ist die mechanische Verbindung zwischen den beiden Greifpratzen bzw. den diesbezüglichen Schwingenelementen derart ausgelegt, dass das Hebelarmelement als Druckstabelement oder als Zugstabelement ausgestaltet werden kann.
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Vorzugsweise sind die Greifpratzen zumindest einer der Greifeinrichtungen in einer gemeinsamen Horizontalebene verschieblich gelagert gegenüber dieser Greifeinrichtung angeordnet, wodurch die Lagerung dieser Greifpratzen an den diesbezüglichen Greifeinrichtungen relativ einfach gehalten werden kann.
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Es ist denkbar, dass die beiden Greifpratzen jeweils auch in parallel oder windschief zueinander verlaufenden Horizontalebenen verschieblich gelagert sein können. Hierbei werden die Drehlagerungen und das Traversenteil der Greifeinrichtung jedoch mit zusätzlichen Kräften belastet, was jedoch vermieden werden kann, wenn die Greifpratzen bevorzugt in einer gemeinsamen Horizontalebene verschieblich gelagert sind.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Schwingenelemente jeweils an einer Schwingendrehachse eines Schwingenelementelagers an einem Traversenteil einer Greifeinrichtung drehbeweglich gelagert sind, die Greifpratzen jeweils an einer Greifpratzendrehachse eines Greifpratzenlagers an dem jeweiligen Schwingenelement drehbeweglich gelagert sind und ein Hebelarmelement jeweils an einer Hebelarmelementedrehachse eines Hebelarmelementelagers an den Schwingenelementen drehbeweglich gelagert sind, wobei das Greifpratzenlager und das Hebelarmelementelager in unterschiedlichen Abständen von dem Schwingenelementelager entfernt an der jeweiligen Greifeinrichtung angeordnet sind. Durch eine derartige Anordnung können insbesondere die auf das Hebelarmelement wirkenden Druckkräfte reduziert werden.
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Zudem können die Greifpratzen in einer Horizontalebene konstruktiv einfach auf die vorliegende Längsvertikalebene zu oder von dieser Längsvertikalebene weg bewegt werden, wenn die Schwingenelementedrehachse, die Greifpratzendrehachse und die Hebelarmelementedrehachse parallel zueinander verlaufend angeordnet sind.
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Die Greiffähigkeit der vorliegenden Brammenzange kann darüber hinaus weiter wesentlich verbessert werden, wenn die Greifeinrichtungen jeweils an einer Gehäuseeinheit der Greifzangenvorrichtung angelenkt angeordnet sind, wobei zwischen der Gehäuseeinheit und den Greifeinrichtungen jeweils ein Parallellenker-Schwenkmechanismus mit mindestens vier Parallellenkereinheiten angeordnet ist.
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Hierdurch ist es baulich sehr einfach möglich, die mindestens zwei Greifeinrichtungen während des Greifens einer Bramme im Wesentlichen horizontal zu halten, wodurch das Greifergebnis nochmals verbessert werden kann.
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Der konstruktive Aufbau vorliegender Brammenzange kann in diesem Zusammenhang weiter vorteilhaft reduziert werden, wenn jeweils ein Parallellenkerelement der Parallellenkereinheiten ein Scherenarmelement einer Scherengestelleinheit der Brammenzange umfasst.
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Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand anliegender Zeichnung und nachfolgender Beschreibung erläutert, in welchen beispielhaft eine Brammenzange umfassend eine Greifzangenvorrichtung mit an Greifeinrichtungen wechselseitig miteinander wirkverbundenen Greifpratzen dargestellt und beschrieben ist. In der Zeichnung zeigen:
- 1 schematisch eine Vorderansicht einer Brammenzange mit einer geschlossenen Greifzangenvorrichtung, bei welcher Greifpratzen mindestens einer Greifeinrichtung derart wechselseitig miteinander wirkverbunden an dieser Greifeinrichtung angeordnet sind, dass bei ungleich auf die Greifpratzen quer zu einer Längsvertikalebene wirkende Greifkräfte wenigstens eine der Greifpratzen gegenüber der anderen der Greifpratze in ihrer Lage veränderbar ist;
- 2 schematisch eine Seitenansicht der Brammenzange aus der 1;
- 3 schematisch eine Aufsicht auf die Greifeinrichtungen der geschlossenen Greifzangenvorrichtung der Brammenzange aus den 1 und 2 entlang der Schnittlinie A-A;
- 4 schematisch eine Unteransicht der geschlossenen Greifzangenvorrichtung der Brammenzange aus den 1 bis 3;
- 5 schematisch eine weitere Vorderansicht der Brammenzange aus den 1 bis 4 mit einer geöffneten Greifzangenvorrichtung;
- 6 schematisch eine Unteransicht der geöffneten Greifzangenvorrichtung der Brammenzange aus den 1 bis 5;
- 7 schematisch eine prinzipielle Funktionsansicht der Greifzangenvorrichtung der Brammenzange aus den 1 bis 6 im Zusammenspiel mit einer konischen Bramme;
- 8 schematisch eine Detailansicht einer Parallellenkereinheit eines Parallellenker-Schwenkmechanismus zum Anlenken der Greifeinrichtungen der Greifvorrichtung der Brammenzange aus den 1 bis 7; und
- 9 schematisch eine Ansicht einer Ausgleichseinheit mit einem einzigen Schwingenelement an einer der Greifeinrichtungen der Greifzangenvorrichtung der Brammenzange aus den 1 bis 8 gemäß dem Stand der Technik.
- 10 a-c Vorderansichten der Brammenzange und Draufsichten der Greifeinrichtungen der Greifzangenvorrichtung der Brammenzange in verschiedenen Öffnungs- bzw. Schließstellungen.
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Die in den 1 bis 8 gezeigte Brammenzange 1 zum Greifen einer Bramme 2 (siehe insbesondere 7) umfasst eine Greifzangenvorrichtung 3, eine Scherengestelleinheit 4 sowie eine Seilrollentraverseneinheit 5.
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Die Greifzangenvorrichtung 3 weist eine Gehäuseeinheit 10 auf, an welcher mittels eines Parallellenker-Schwenkmechanismus 11 eine erste Greifeinrichtung 12 und eine zweite Greifeinrichtung 13 angelenkt angeordnet sind.
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Der Parallellenker-Schwenkmechanismus 11 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel vier Parallellenkereinheiten 14, 15, 16 und 17 (siehe insbesondere 4). Jede der vier Parallellenkereinheiten 14, 15, 16 und 17 zeichnet sich durch ein gerade ausgestaltetes Parallellenkerelement 18 und ein gebogenes Parallellenkerelement 19 aus, wobei konstruktiv äußerst vorteilhaft das gebogen ausgestaltete Parallellenkerelement 19 jeweils durch ein unteres Scherenarmelement 20, 21 der Scherengestelleinheit 4 ausgestaltet ist.
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Die unteren Scherenarmelemente 20 und 21 sind an der Gehäuseeinheit 10 drehbeweglich gelagert. Mit den unteren Scherenarmelementen 20 und 21 korrespondierende obere Scherenarmelemente 22 und 23 sind gelenkig und drehbeweglich an einer Seilrollenlängstraverse 24 der Seilrollentraverseneinheit 5 angeordnet.
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Die unteren Scherenarmelemente 20 und 21 sind über untere Drehgelenkstellen 25 (nur exemplarisch beziffert) mit der Gehäuseeinheit 10 und die oberen Scherenelemente 22 und 23 sind über eine obere Drehgelenkstelle 26 mit der Seilrollentraverseneinheit 5 verbunden.
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Die gerade ausgestalteten Parallellenkerelemente 18 sind an weiteren Drehgelenkstellen 27 an der Gehäuseeinheit 10 angelenkt.
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An den Greifeinrichtungen 12 bzw. 13 sind die gerade ausgestalteten Parallellenkerelemente 18 durch entsprechende greifeinrichtungsseitige Gelenkstellen 28 (nur exemplarisch beziffert) und die gebogen ausgestalteten Parallellenkerelemente 19 durch entsprechende andere greifeinrichtungsseitige Gelenkstellen 29 (nur exemplarisch beziffert) an der jeweiligen Greifeinrichtung 12 bzw. 13 gelagert.
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Die jeweiligen unteren Scherenarmelemente 20 und 21 sind an Gelenkstellen 30 und 31 mit den jeweiligen oberen Scherenarmelementen 22 und 23 gelenkig miteinander verbunden.
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Dem der Brammenzange 1 zugrunde liegende Betätigungsmechanismus hinsichtlich der Seilrollentraverseneinheit 5 in Kombination mit der Scherengestelleinheit 4 ist im Wesentlichen aus dem Stand der Technik bekannt, sodass vorliegend nur insofern darauf eingegangen wird, dass die Greifzangenvorrichtung 3 mithilfe von über Seilrollenelementen 40 und 45 geführte hier nicht dargestellte Seile auf die Seilrollentraverseneinheit 5 relativ zu bewegt bzw. von ihr weg bewegt werden kann; und zwar gemäß der Hub-Senkrichtungen 46 entlang einer Längsvertikalebene 50 eines Brammenaufnahmebereichs 51 der Brammenzange 1.
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Gemäß der Darstellung nach der 1 ist die Brammenzange 1 mit einer gestreckten Scherengestelleinheit 4 und insofern mit einer geschlossenen Greifzangenvorrichtung 3 dargestellt.
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Somit wurden die erste Greifeinrichtung 12 auf der ersten Seite 52 der Längsvertikalebene 50 in Greifrichtung 53 und die zweite Greifeinrichtung 13 auf der zweiten Seite 54 der Längsvertikalebene 50 in Greifrichtung 55 bewegt, wobei beide Greifeinrichtungen 12 und 13 aufgrund des vorliegenden Parallellenker-Schwenkmechanismus 11 vorteilhafterweise ständig entlang einer gemeinsamen Horizontalgreifebene 56 bewegt worden sind.
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Die zwei Greifeinrichtungen 12, 13 sind hierbei parallel zueinander angeordnet und verlaufen hinsichtlich ihrer Längserstreckungen 57 (nur exemplarisch eingezeichnet) beim Greifen der Bramme 2 stets parallel zu der Längsvertikalebene 50.
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Jede der beiden Greifeinrichtungen 12, 13 umfasst jeweils zwei Greifpratzen 60 und 61 bzw. 62 und 63, mittels welchen der direkte Kontakt zwischen der Greifzangenvorrichtung 3 und der Bramme 2 hergestellt wird.
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Erfindungsgemäß sind die Greifpratzen 60 und 61 der ersten Greifeinrichtung 12 bzw. die Greifpratzen 62 und 63 der zweiten Greifeinrichtung 13 jeweils derart wechselseitig miteinander wirkverbunden an der jeweiligen Greifeinrichtung 12 bzw. 13 angeordnet, dass bei ungleich auf die Greifpratzen 60, 61, 62 oder 63 quer zur Längsvertikalebene 50 wirkenden Greifkräften 64 bzw. 65 hinsichtlich der Greifpratzen 61 bzw. 63 einer Lagerveränderung gemäß der Pfeile 66 bzw. 67 bewirkt wird, sodass sich die beiden Greifpratzen 61 bzw. 63 an die Brammenseitenflächen 68 bzw. 69 anlegen.
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Insofern sind die voneinander beabstandeten Greifpratzen 60, 61, 62, 63 der beiden Greifeinrichtungen 12 bzw. 13 quer zur Längsvertikalebene 50 verschieblich an der jeweiligen Greifeinrichtung 12 bzw. 13 gelagert.
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Damit die jeweiligen Greifpratzen 60 und 61 bzw. 62 und 63 miteinander kommunizieren können, sind sie nicht nur über ein jeweiliges Traversenteil 70 bzw. 71 miteinander verbunden, sondern darüber hinaus noch mittels gelenkig untereinander verbundener Getriebeglieder 72 (hier nur exemplarisch beziffert) gelenkig miteinander wirkverbunden.
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Diese gelenkig miteinander verbundenen Getriebeglieder 72 umfassen in diesem Ausführungsbeispiel ein erstes Schwingenelement 73, ein zweites Schwingenelement 74 und ein Hebelarmelement 75a. Insofern sind die Greifpratzen 60 bis 63 der Greifeinrichtungen 12 bzw. 13 mehrfach drehbeweglich gegenüber diesen Greifeinrichtungen 12 bzw. 13 gelagert.
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Dies ist vorliegend insbesondere dadurch erreicht, dass die Schwingenelemente 73 bzw. 74 jeweils an einer Schwingendrehachse 76a (hier nur exemplarisch beziffert) eines Schwingenelementelagers 77a (hier nur exemplarisch beziffert) an dem jeweiligen Traversenteil 70 bzw. 71 drehbeweglich gelagert sind, die Greifpratzen 60, 61, 62, 63 jeweils an einer Greifpratzendrehachse 78 (hier nur exemplarisch beziffert) eines Greifpratzenlagers 79 (hier nur exemplarisch beziffert) an dem jeweiligen Schwingenelement 73 bzw. 74 drehbeweglich gelagert sind, und das Hebelarmelement 75a jeweils an einer Hebelarmelementedrehachse 80 (hier nur exemplarisch beziffert) eines Hebelarmelementelagers 81a (nur exemplarisch beziffert) an den Schwingenelementen 73 bzw. 74 drehbeweglich gelagert ist.
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Hierbei ist das Greifpratzenlager 79 und das Hebelarmelementelager 81 in unterschiedlichen Abständen von dem Schwingenelementelager 77a entfernt an der jeweiligen Greifeinrichtung 12 bzw. 13 angeordnet, wodurch vorteilhafte Hebelverhältnisse und die Funktion der Hebelarmelemente 75a als Druckstabelemente 75a geschaffen sind.
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Die Schwingenelementedrehachse 76, die Greifpratzendrehachse 78 und die Hebelarmelementedrehachse 80 sind nicht nur untereinander parallel verlaufend angeordnet sondern darüber hinaus auch parallel verlaufend zu der Längsvertikalebene 50.
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Durch die hier beschriebene Anordnung mit ihren Getriebegliedern 72, welche untereinander gelenkig angeordnet sind, gelingt es auf baulich einfache Weise eine Ausgleichseinrichtung (nicht zusätzlich beziffert) an der vorliegenden Brammenzange 1 zu schaffen, mittels welcher vorteilhafterweise die unsymmetrische Gestalt der vorliegenden Bramme 2 beim Greifen dieser ausgeglichen werden kann.
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Wie insbesondere aus der Darstellung gemäß der 3 ersichtlich ist, sind die Greifpratzen 60, 61, 62 und 63 jeweils entlang einer Kurvenbahn 82 (hier nur explizit gezeigt und beziffert) verschieblich gegenüber der jeweiligen Greifeinrichtung 12 bzw. 13 an dieser angeordnet.
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Diese Kurvenbahn 82 erstreckt sich in der Horizontalgreifebene 56 oder zumindest parallel hierzu, sodass die jeweilige Greifpratze 60, 61, 62 bzw. 63 gemäß der Pfeilrichtungen 66 bzw. 67 auf die jeweilige Brammenseitenfläche 68 bzw. 69 zu bewegt werden kann.
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Nach den Darstellungen gemäß den 1 bis 4 und 7 ist die vorliegende Brammenzange 1 in einem geschlossenen Betriebszustand 85 gezeigt, während sie hinsichtlich der Darstellungen gemäß der 5 und 6 in einem geöffneten Betriebszustand 86 dargestellt ist.
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Hinsichtlich der nach der Darstellung der 8 detailliert gezeigten dritten Parallellenkereinheit 16 ist gut zu erkennen, dass sowohl die beiden Drehgelenkstellen 25 und 27 als auch die greifeinrichtungsseitigen Gelenkstellen 28 und 29 während des Greifens bzw. Bewegens der zweiten Greifeinrichtung in die zweite Greifrichtung 55 jeweils in Gelenkstellenebenen 87 bzw. 88 verbleiben, welche parallel zu der Horizontalgreifebene 56 verlaufen.
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Bezugnehmend auf die Darstellung gemäß der 9 ist eine zusätzliche Ausführungsvariante gemäß dem Stand der Technik gezeigt, bei welcher zwei Greifpratzen 60 und 61 der ersten Greifeinrichtung 12 lediglich an einem einzigen Schwingenelement 90 drehbeweglich gelagert sind, wobei das einzige Schwingenelement 90 drehbar um eine Zentraldrehachse 91 an der ersten Greifeinrichtung angeordnet ist. Hierdurch kann ein sehr einfacher Aufbau einer Ausgleichseinrichtung realisiert werden.
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Die 10 a - c zeigen Vorderansichten und Aufsichten der Greifeinrichtungen der geschlossenen Greifzangenvorrichtung der Brammenzange gemäß einer weiteren Ausführungsform. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in 3 dargestellten Ausführungsform darin, dass anstelle eines Druckstabelementes 75a ein Zugstabelement 75b verwendet wird. Hierfür ist die Anordnung des Hebelarmelementes an den Schwingenelementen 73 bzw. 74 unterschiedlich. Gleiche und gleichbedeutende Bauteile werden mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Den Darstellungen gemäß 10 a - c kann entnommen werden, dass die Schwingenelemente 73 bzw. 74 wiederum jeweils an einer Schwingendrehachse 76b (hier nur exemplarisch beziffert) eines Schwingenelementelagers 77b (hier nur exemplarisch beziffert) an dem jeweiligen Traversenteil 70 bzw. 71 drehbeweglich gelagert sind. Allerdings sind die Schwingendrehachsen 76b an dem Schwingenelementenlager 77b an einer anderen Stelle angeordnet, als die Schwingendrehachsen 76a an den Schwingenelementelagern 77a gemäß 3, denn die Schwingendrehachse 76b ist weiter außenseitig an den Schwingenelementelagern 77b platziert, so dass die Hebelarmelemente 75b als Zugstabelemente 75b und nicht als Druckstabelemente 75a, wie in 3 dargestellt, wirken. Somit sind die Hebelarmelementelager 81b an den Schwingenelementelagern 77b weiter innenseitig im Vergleich zu den Hebelarmelementelagern 81a gemäß der Ausführungsform nach 3 angeordnet.
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Die verschiedenen Darstellungen gemäß 10a, 10b und 10c stellen die Brammenzange in verschiedenen Betriebszuständen, wie sich aus einem Vergleich der 10 a, 10b und 10c ergibt, dar.
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Es versteht sich, dass es sich bei den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen lediglich um Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Brammenzange handelt. Insofern beschränkt sich die Ausgestaltung der Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brammenzange
- 2
- Bramme
- 3
- Greifzangenvorrichtung
- 4
- Scherengestelleinheit
- 5
- Seilrollentraverseneinheit
- 10
- Gehäuseeinheit
- 11
- Parallellenker-Schwenkmechanismus
- 12
- erste Greifeinrichtung
- 13
- zweite Greifeinrichtung
- 14
- erste Parallellenkereinheit
- 15
- zweite Parallellenkereinheit
- 16
- dritte Parallellenkereinheit
- 17
- vierte Parallellenkereinheit
- 18
- gerade ausgestaltetes Parallellenkerelement
- 19
- gebogen ausgestaltetes Parallellenkerelement
- 20
- erstes unteres Scherenarmelement
- 21
- zweites unteres Scherenarmelement
- 22
- erstes oberes Scherenarmelement
- 23
- zweites oberes Scherenarmelement
- 24
- Seilrollenlängstraverse
- 25
- untere Drehgelenkstelle
- 26
- obere Drehgelenkstelle
- 27
- weitere Drehgelenkstellen
- 28
- greifeinrichtungsseitige Gelenkstelle
- 29
- andere greifeinrichtungsseitige Gelenkstelle
- 30
- erste Gelenkstelle
- 31
- zweite Gelenkstelle
- 40
- Seilrollenelemente
- 45
- greifzangenvorrichtungsseitige Seilrollenelemente
- 46
- Hub-Senk-Richtungen
- 50
- Längsvertikalebene
- 51
- Brammenaufnahmebereich
- 52
- erste Seite
- 53
- erste Greifrichtung
- 54
- zweite Seite
- 55
- zweite Greifrichtung
- 56
- Horizontalebene, Horizontalgreifebene
- 57
- Längserstreckungen
- 60
- erste Greifpratze
- 61
- zweite Greifpratze
- 62
- dritte Greifpratze
- 63
- vierte Greifpratze
- 64
- Greifkräfte
- 65
- Greifkräfte
- 66
- erster Richtungspfeil
- 67
- zweiter Richtungspfeil
- 68
- erste Brammenseitenfläche
- 69
- zweite Brammenseitenfläche
- 70
- erstes Traversenteil
- 71
- zweites Traversenteil
- 72
- Getriebeglieder
- 73
- erstes Schwingenelement
- 74
- zweites Schwingenelement
- 75a
- Hebelarmelement, Druckstabelement
- 75b
- Hebelarmelement, Zugstabelement
- 76a, b
- Schwingenelementedrehachse, Schwingendrehachse
- 77a, b
- Schwingenelementelager
- 78
- Greifpratzendrehachse
- 79
- Greifpratzenlager
- 80
- Hebelarmelementedrehachse
- 81a, b
- Hebelarmelementelager
- 82
- Kurvenbahn
- 85
- geschlossener Betriebszustand
- 86
- geöffneter Betriebszustand
- 87
- erste Gelenkstellenebene, erste Gelenkstellenverlagerungsebene
- 88
- zweite Gelenkstellenebene, zweite Gelenkstellenverlagerungsebene
- 90
- einziges Schwingenelement
- 91
- Zentraldrehachse