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Die Erfindung betrifft eine Verkleidungsanordnung an einer Unterseite eines Personenkraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus der
DE 10 2009 054 091 A1 ist bereits eine solche Unterbodenverkleidung als bekannt zu entnehmen, welche eine Motorraumverkleidung und ein Verkleidungselement umfasst, welches unter Ausbildung eines Zwischenraums in einem Abstand unterhalb eines Fahrzeugbodens angeordnet ist.
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Des Weiteren offenbart die
DE 10 2004 032 146 A1 ein Kraftfahrzeug mit einer Bodenverkleidung eines Motorraums, welche wenigstens ein Luftleitblech umfasst. Das Luftleitblech umfasst eine Eintrittsöffnung, die zu einem Motorinnenraum gerichtet ist, und eine Austrittsöffnung, die in einer Öffnung der Bodenverkleidung vorgesehen ist.
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Derartige Verkleidungsanordnungen dienen in erster Linie zur Realisierung einer vorteilhaften Aerodynamik des Kraftwagens, um somit den Kraftstoffverbrauch zu reduzieren. Sie weisen jedoch den Nachteil auf, dass sich im Zwischenraum zwischen dem Fahrzeugboden und dem Verkleidungselement Hitze stauen kann, was zu einer hohen Temperaturbelastung für im Zwischenraum angeordnete Komponenten des Kraftwagens führen kann, falls keine entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen werden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verkleidungsanordnung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass die Entstehung eines Hitzestaus im Zwischenraum vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird durch eine Verkleidungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Verkleidungsanordnung zu schaffen, mittels welcher ein Hitzestau in dem Zwischenraum vermeidbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein hinteres Ende der Motorraumverkleidung unter Ausbildung einer Luftausströmöffnung des Zwischenraums in einem Abstand vor einem vorderen Ende des Verkleidungselements endet. Infolge dieser Ausgestaltung kann im Fahrbetrieb des Kraftwagens eine Zirkulationsströmung von Luft in Fahrzeuglängsrichtung durch den Zwischenraum und um das Verkleidungselement herum bewirkt werden, und zwar insbesondere im Zwischenraum in einer Richtung entgegen der Hauptluftströmung, nämlich in Richtung der Vorwärtsfahrtrichtung. Mit anderen Worten sind die Motorraumverkleidung und das Verkleidungselement in ihrer jeweiligen Position in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) und/oder in ihrer jeweiligen geometrischen Ausgestaltung so aufeinander abgestimmt und konstruktiv ausgelegt, dass die Zirkulationsströmung um das Verkleidungselement herum und durch den Zwischenraum hindurch während der Fahrt des Kraftwagens entsteht. Hierdurch kann Hitze aus dem Zwischenraum besonders gut an die Umgebung des Kraftwagens abtransportiert werden, so dass ein Hitzestau im Zwischenraum vermieden werden kann.
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Ist im Zwischenraum beispielsweise wenigstens eine Komponente, insbesondere der Abgasanlage, des Kraftwagens angeordnet, so kann diese besonders gut gekühlt werden. Bei dieser Komponente kann es sich auch um ein Hinterachsgetriebe des Kraftwagens handeln. Die Zirkulationsströmung kann dabei auch der Kühlung von in Fahrzeughochrichtung über den Verkleidungselementen und/oder sich in Fahrzeuglängsrichtung an die Verkleidungselemente anschließenden Bauteilen dienen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 ausschnittsweise eine schematische Unteransicht auf einen Personenkraftwagen mit einer Verkleidungsanordnung, mit einer Motorraumverkleidung und mit einem Verkleidungselement, welches unter Ausbildung eines Zwischenraums in einem Abstand unterhalb eines Fahrzeugbodens angeordnet ist, wobei ein hinteres Ende der Motorraumverkleidung unter Ausbildung einer Luftausströmöffnung des Zwischenraums in einem Abstand vor einem vorderen Ende des Verkleidungselements endet; und
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2 eine schematische Längsschnittansicht durch die Verkleidungsanordnung.
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1 zeigt in einer schematischen Unteransicht eine Verkleidungsanordnung an einer Unterseite eines Personenkraftwagens, welche eine Motorraumverkleidung 10 und ein Verkleidungselement 12 umfasst. Wie in Zusammenschau mit 2 erkennbar ist, ist die Motorraumverkleidung 10 in Fahrzeughochrichtung unterhalb eines Motorraums 14 am vorderen Ende des Personenkraftwagens angeordnet und deckt diesen nach unten hin zumindest bereichsweise ab.
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Das Verkleidungselement 12 ist unter Ausbildung eines Zwischenraums 18 in einem Abstand unterhalb eines Fahrzeugbodens 20 angeordnet. Mit anderen Worten ist der Zwischenraum 18 nach oben durch den Fahrzeugboden 20 und nach unten durch das Verkleidungselement 12 begrenzt, so dass zumindest im Wesentlichen ein Kanal gebildet ist. Das zweite Verkleidungselement 12 ist dabei als sogenannte Tunnelverkleidung ausgebildet, mittels welchem ein sich zumindest im Wesentlich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckender Tunnel des Fahrzeugbodens 20 nach unten zumindest bereichsweise durch das Verkleidungselement 12 überdeckt ist.
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In dem Tunnel sind Komponenten einer Abgasanlage 22 des Personenkraftwagens angeordnet. Beispielsweise verlaufen Abgasrohre 24 zumindest teilweise in dem Tunnel. Die Abgasanlage 22 umfasst als weitere Komponente einen in 1 erkennbaren Endschalldämpfer 26. Darüber hinaus kann sich an den Tunnel und das Verkleidungselement 12 in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten ein in 1 und 2 nicht dargestelltes Hinterachsgetriebe des Personenkraftwagens anschließen.
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Die Verkleidungsanordnung gewährleistet eine vorteilhafte Aerodynamik und somit einen nur sehr geringen Luftwiderstand des Personenkraftwagens, da sie die Entstehung von unerwünschten Luftverwirbelungen im Unterbodenbereich im Fahrbetrieb des Kraftwagens vermeidet oder zumindest deutlich reduziert. Um nun die Entstehung eines Hitzestaus in dem Zwischenraum 18 und somit eine unerwünscht hohe thermische Belastung infolge der durch die Abgasanlage 22 abgestrahlten Wärme zu vermeiden, endet ein hinteres Ende 28 der Motorraumverkleidung 10 unter Ausbildung einer Luftausströmöffnung 30 des Zwischenraums 18 in einem Abstand a vor einem vorderen Ende 32 des Verkleidungselements 12.
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Dadurch wird im Fahrbetrieb eine in 2 anhand von Richtungspfeilen 34 angedeuteten Zirkulationsströmung von Luft in Fahrzeuglängsrichtung durch den Zwischenraum 18 um das Verkleidungselement 12 herum ausgebildet. Wie anhand der Richtungspfeile 34 zu erkennen ist, strömt die Luft entgegen der Vorwärtsfahrtrichtung durch den Zwischenraum 18. Über die Luftausströmöffnung 30 kann die Luft der Zirkulationsströmung aus dem Zwischenraum 18 ausströmen. Im Anschluss daran kann die Luft in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten zu einer Einströmöffnung 48 des Zwischenraums 18 strömen. Über die Einströmöffnung 48 kann die Luft in den Zwischenraum 18 einströmen, Wärme aufnehmen und diese über die Luftausströmöffnung 30 aus dem Zwischenraum 18 an die Umgebung abtransportieren. Die Einströmöffnung 48 ist dabei zwischen dem Verkleidungselement 12 und dem Fahrzeugboden 20 begrenzt. Eine Luftströmung unterhalb der Verkleidungsanordnung in Fahrzeuglängsrichtung von vorne nach hinten ist mit dem Richtungspfeil 38 angedeutet.
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Vorliegend ist die Motorraumverkleidung 10 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung oberhalb des Verkleidungselements 12 angeordnet ist. Insbesondere ist das hintere Ende 28 der Motorraumverkleidung 10 oberhalb des vorderen Endes 32 des Verkleidungselements 12 angeordnet. Darüber hinaus weist das Verkleidungselement 12 in 1 erkennbare Durchströmöffnungen 40 für die Luft auf, welche die Zirkulationsströmung unterstützen. Weiterhin ist das Verkleidungselement 12 so ausgelegt, dass keine zusätzlichen Halter- und/oder Befestigungspunkte erforderlich sind, um die Zirkulationsströmung infolge der entsprechenden Anordnung und Ausgestaltung des Verkleidungselements 12 zu bewirken. Der geschilderte Hitzeabtransport aus dem Zwischenraum 18 kann bei der Verkleidungsanordnung ohne zusätzliche und insbesondere aktive Elemente und Stellglieder erfolgen.
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Um eine besonders vorteilhafte Aerodynamik darzustellen, ist vorliegend eine untere Fläche 42 des Endschalldämpfers 26 in das Verkleidungselement 12 zumindest teilweise integriert. Mit anderen Worten weist das Verkleidungselement 12 eine Aufnahmeöffnung 44 auf, in welche der Endschalldämpfer 26 zumindest bereichsweise aufgenommen ist. Ferner ist die untere Fläche 42 mit einer unteren Fläche 46 des Verkleidungselements 12 in Fahrzeughochrichtung bündig angeordnet, was der Aerodynamik zugute kommt. Dadurch kann vermieden werden, dass die Unterbodenfreiheit des Personenkraftwagens erhöht wird. Dazu werden jeweilige, untere Ebenen des Verkleidungselements 12 und des Endschalldämpfers 26 in Fahrzeughochrichtung zumindest auf ein gleiches Niveau ausgelegt.
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Darüber hinaus ist vorteilhafter Weise vorgesehen, dass wenigstens ein dem Endschalldämpfer 26 zugewandter Randbereich des Verkleidungselements 12 zumindest in einem Teilbereich mit einem Hitzeschutzelement, beispielsweise mit einem Aluminiumhitzeschutz, versehen ist. Dadurch kann ein Abstand zwischen die Aufnahmeöffnung 44 begrenzenden Wandungsbereichen des Verkleidungselements 12 und dem Endschalldämpfer 26 besonders gering gehalten werden. Dies führt zu nur geringen Spaltmaßen, so dass unerwünschte Luftverwirbelungen vermieden oder zumindest gering gehalten werden können. Dies kommt ebenfalls der Aerodynamik zugute.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009054091 A1 [0002]
- DE 102004032146 A1 [0003]