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Die Erfindung betrifft einen Stoßfänger für ein Kraftwagenheck gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus dem Serienfahrzeugbau von Personenkraftwagen sind allgemein hintere Stoßfänger bekannt, welche eine durch einen Stoßfängergrundträger gehaltene Stoßfängerverkleidung umfassen. Diese Stoßfängerverkleidung ist im Allgemeinen im Wesentlichen U-förmig gestaltet mit einem hinteren Verkleidungsbereich sowie jeweiligen seitlichen Verkleidungsbereichen. Nach oben hin erstreckt sich der hintere Verkleidungsbereich zumeist bis auf Höhe einer Ladekante für einen Kofferraum. Nach unten hin weist der hintere Verkleidungsbereich üblicherweise einen unteren Übergangsbereich auf, in welchem der hintere Verkleidungsbereich aus seinem zumindest im Wesentlichen in Vertikalrichtung verlaufenden oberen Bereich übergeht. Ebenso weisen die seitlichen Verkleidungsbereiche jeweilige, zugehörige untere Übergangsbereiche auf, in welchen die jeweiligen Verkleidungsbereiche aus ihrem zumindest im Wesentlichen vertikalen Verlauf jeweils in Fahrzeugquerrichtung zur Fahrzeugmitte hin übergehen. Die jeweiligen Übergangsbereiche sind dabei üblicherweise im Querschnitt zumindest im Wesentlichen bogenförmig gestaltet.
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Am Kraftwagenheck besteht überdies häufig die Problematik, dass entsprechende Bereiche beispielsweise durch die Abgasanlage des Motors oder bei einem Heckmotor durch diesen selbst erwärmt werden. Deshalb ist eine entsprechende Kühlung erforderlich. Außerdem besteht eine weitere Problematik im Zusammenhang mit der hinteren Stoßfängerverkleidung darin, dass entsprechende Unterbodenbereiche des Kraftwagenhecks vor Steinschlag geschützt werden sollten.
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Aus der
DE 10 2012 205 582 A1 geht eine Unterbodenverkleidung für den Heckbereich eines Kraftfahrzeugs hervor, welches zur Kühlung des Endschalldämpfers mit einem Lufteinlass versehen ist, über welchen kühlende Umgebungsluft dem Endschalldämpfer im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs zugeführt wird, wodurch der Heckbereich vor einer übermäßigen thermischen Belastung geschützt wird. Nachteilig ist, dass über diesen der Fahrbahn quasi gegenüberliegend angeordneten Lufteinlass Steine in das Fahrzeug eingetragen werden können.
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Aus der
DE 699 05 842 T2 ist zur Kühlung von im Heckbereich vorgesehenen, thermisch belasteten Bereich ein zwischen dem Fahrzeugboden und einer Unterbodenverkleidung ausgebildeten Luftkanal vorzusehen, welcher eine Einlassöffnung und eine Auslassöffnung ausweist, wobei die Einlassöffnung - in Fahrzeugvorwärtsfahrtrichtung gesehen - vor der Auslassöffnung angeordnet ist. Dadurch ergibt sich im Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs ein Einströmen der Luft über die Einlassöffnung, so dass diese Luft zur Kühlung eines Aggregats oder dergleichen diese hinzugeführt wird und anschließend über die Auslassöffnung an die Umgebung wieder abgegeben wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Stoßfänger für ein Kraftwagenheck der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher einerseits eine Kühlung der entsprechenden Bereiche am Kraftwagenheck sicherstellt und andererseits einen Schutz der Unterbodenbereiche vor einem übermäßigen Steinschlag bereitstellt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Stoßfänger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um einen Stoßfänger der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Stoßfängerverkleidung einerseits einen vorteilhaften Schutz vor Steinschlag bietet und andererseits eine übermäßige Erwärmung jeweiliger Bereiche des Kraftwagenhecks, welche durch die Stoßfängerverkleidung überdeckt werden, vermeidet, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass unterseitig der Stoßfängerverkleidung an den jeweiligen unteren Übergangsbereichen des hinteren Verkleidungsbereichs und der seitlichen Verkleidungsbereiche ein zugeordnetes Unterteil vorgesehen ist, welches sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne zwischen den jeweiligen unteren Übergangsbereichen der seitlichen Verkleidungsbereiche erstreckt, und welches wenigstens eine Kühlöffnung zur Kühlung jeweiliger Bereiche des Kraftwagenhecks aufweist. Somit kann durch das Unterteil der Stoßfängerverkleidung eine Doppelfunktion erzielt werden, nämlich einerseits ein verbesserter Schutz jeweiliger Unterbodenbereiche und andererseits eine verbesserte Kühlung der entsprechenden Bereiche des Kraftwagenhecks. Das Unterteil erstreckt sich dabei zumindest im Wesentlichen zwischen den jeweiligen Übergangsbereichen der seitlichen Verkleidungsbereiche der Stoßfängerverkleidung. Somit ist durch ein relativ einfach gestaltbares Unterteil die oben beschriebene Doppelfunktion des Schutzes vor Steinschlag als auch der hinreichenden Kühlung des Kraftwagenhecks erreichbar.
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Dabei weist die wenigstens eine Kühlöffnung jeweilige, durch jeweilige Rippen gebildete Kühlschlitze auf, welche in Fahrzeuglängsrichtung von vorne oben nach hinten unten geneigt ausgebildet sind. Derartige Kühlschlitze stellen sicher, dass entsprechende Unterbodenbereiche des Kraftwagenhecks nicht durch Steine, welche von den Hinterrädern in Richtung nach hinten oben geschleudert werden, getroffen werden können. Außerdem ermöglichen die derart gestalteten Kühlschlitze eine optimale Kühlung der entsprechenden Bereiche des Kraftwagenhecks bzw. einen optimalen Abtransport der erzeugten Warmluft. Derartige Rippen sind besonders einfach bei Unterteilen, welche vorzugsweise aus Kunststoff oder einer Metalllegierung bzw. einem Metallblech gestaltet sind, zu gestalten.
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Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn sich die jeweiligen Kühlschlitze in Fahrzeugquerrichtung erstrecken. Hierdurch kann eine großflächige Kühlung der jeweiligen Bereiche des Kraftwagenhecks erreicht werden.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Unterteil als separat von der Stoßfängerverkleidung ausgebildetes Teil, insbesondere Kunststoff- oder Metallteil, gestaltet. Dieses kann sehr einfach hergestellt und beispielsweise auch auf unterschiedliche Fahrzeugvarianten, beispielsweise einflutige oder zweifluitige Abgasanlagen, abgestimmt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Unterteil in jeweilige, am vorderen Ende des unteren Übergangbereichs des hinteren Verkleidungsbereichs vorgesehene Halterungen aufgenommen ist. Somit ergibt sich eine einfache Montage und sichere Fixierung des Unterteils an der Stoßfängerverkleidung.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das Unterteil eine zentrale Kühlöffnung sowie jeweilige seitliche Kühlöffnungen aufweist. Hierdurch ist eine optimale und großformatige Kühlung der jeweiligen Bereiche des Kraftwagenhecks möglich.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
- 1 eine ausschnittsweise und perspektivische Unteransicht auf eine Stoßfängerverkleidung eines hinteren Stoßfängers an einem Kraftwagenheck, mit einem hinteren Verkleidungsbereich, der in einem unteren Übergangsbereich in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne verläuft, und mit jeweiligen seitlichen Verkleidungsbereichen, die in zughörigen unteren Übergangsbereichen jeweils in Fahrzeugquerrichtung zur Fahrzeugmitte hin verlaufen, wobei unterseitig der insgesamt etwa U-förmigen Stoßfängerverkleidung an den jeweiligen unteren Übergangsbereichen ein Unterteil vorgesehen ist, welches sich in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne zwischen den jeweiligen seitlichen Verkleidungsbereichen erstreckt und drei Kühlöffnungen zur Kühlung jeweiliger Bereiche des Kraftwagenhecks aufweist; und in
- 2 eine ausschnittsweise Schnittansicht entlang einer in 1 durch die Linie II-II repräsentierten, in Fahrzeuglängsrichtung bzw. in Fahrzeughochrichtung verlaufenden Schnittebene durch die Stoßfängerverkleidung mit dem darunter angeordneten Unterteil.
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In 1 ist einer ausschnittsweisen Perspektivansicht von schräg hinten unten von einem Stoßfänger für ein Kraftwagenheck eine Stoßfängerverkleidung 10 dargestellt. Die Stoßfängerverkleidung 10 ist im Wesentlichen U-förmig ausgestaltet und umfasst demzufolge einen hinteren Verkleidungsbereich 12 sowie - in Vorwärtsfahrtrichtung betrachtet - einen linken seitlichen Verkleidungsbereich 14 und einen rechten seitlichen Verkleidungsbereich 16. Die Stoßfängerverkleidung 10 ist vorliegend insgesamt einstückig aus einem Kunststoff hergestellt und - unter Vermittlung eines Trägerelements - an einem Stoßfängerquerträger aufgehängt.
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Der mittlere Verkleidungsbereich 12 erstreckt sich in einem oberen Bereich 18 im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung, und zwar bis auf Höhe einer Ladekante 20 für einen davor angeordneten Kofferraum. In einem unteren Übergangsbereich 22, welcher im Querschnitt im Wesentlichen bogenförmig ausgebildet ist, geht der mittlere Verkleidungsbereich 12 vom oberen Bereich 18 in eine im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne verlaufende Erstreckung über. Mit anderen Worten ist der mittlere Verkleidungsbereich 12 durch den Übergangsbereich 22 unterseitig entsprechend bogenförmig abgerundet.
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Aus 1 ist des Weiteren erkennbar, dass auch die jeweiligen seitlichen Verkleidungsbereiche 14, 16 aus zugehörigen oberen Bereichen 24, welche im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung bzw. in Fahrzeughochrichtung verlaufen, in jeweilige Übergangsbereiche 26 übergehen, welche im Querschnitt im Wesentlichen bogenförmig ausgebildet sind. In diesen Übergangsbereichen 26 gehen die jeweiligen seitlichen Verkleidungsbereiche 14, 16 aus ihrer zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung verlaufenden Erstreckung jeweils in eine im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung zur Fahrzeugmitte hin verlaufenden Erstreckung über. Mit anderen Worten sind auch die jeweiligen seitlichen Verkleidungsbereiche 14, 16 in diesen Übergangsbereichen 26 zur Fahrzeugmitte hin abgerundet, so dass sich aus den Übergangsbereichen 26 der seitlichen Verkleidungsbereiche 14, 16 und dem Übergangsbereich 22 des mittleren Verkleidungsbereichs 12 eine im Wesentlichen um die komplette U-förmige Stoßfängerverkleidung 10 umlaufende bogenförmige Abrundung ergibt.
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Eine Besonderheit der vorliegenden Stoßfängerverkleidung 10 besteht nun darin, dass unterseitig von dieser an den jeweiligen Übergangsbereichen 22, 26 des hinteren Verkleidungsbereichs 12 bzw. der seitlichen Verkleidungsbereiche 14, 16 ein Unterteil 28 auf im Weiteren noch näher beschriebene Weise angebracht ist. Dieses Unterteil 28 ist vorliegend als separates Teil, insbesondere als Kunststoff- oder Metallteil, gestaltet. Das Unterteil 28 erstreckt sich dabei zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne, wobei das Unterteil 28 im Wesentlichen durch eine Kante 34 in einen vorderen Bereich 30 und einen hinteren Bereich 32 unterteilt ist. Der hintere Bereich 32 ist dabei an den Übergangsbereich 22 des hinteren Verkleidungsbereichs 12 bzw. auch an die Übergangsbereiche 26 der seitlichen Verkleidungsbereiche 14, 16 angepasst. Der vordere Bereich 30 des Unterteils 28 ist demgegenüber zumindest im Wesentlichen gerade bzw. eben und in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne verlaufend ausgebildet, wobei mittig eine Vertiefung 36 vorgesehen ist.
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Wie des Weiteren erkennbar ist, erstreckt sich das Unterteil 28 über die komplette Breite der Stoßfängerverkleidung 10 zwischen den beiden Übergangsbereichen 26 der seitlichen Verkleidungsbereiche 14, 16.
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In Zusammenschau mit 2, welche in einer ausschnittsweisen Schnittansicht die Befestigungsanordnung des Unterteils 28 an der Stoßfängerverkleidung 10 entlang einer durch die Linie II-II in 1 repräsentierten, in Fahrzeuglängsrichtung bzw. in Fahrzeughochrichtung verlaufenden Schnittebene erkennbar ist, weist das Unterteil 28 insgesamt drei Kühlöffnungen, nämlich eine mittlere Kühlöffnung 38 sowie jeweilige seitliche Kühlöffnungen 40 zur Kühlung jeweiliger, oberhalb des Unterteils 28 gelegener Bereiche des Kraftwagenhecks auf. Beispielsweise je nach Art der Abgasanlage - einflutig oder zweiflutig - ergeben sich dabei Bereiche des Kraftwagenhecks, welche einer entsprechenden thermischen Belastung ausgesetzt sind und gekühlt werden müssen.
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Wie nun insbesondere in Zusammenschau mit 2 erkennbar ist, weist jede Kühlöffnung 38, 40 eine Mehrzahl jeweiliger Kühlschlitze 42 auf, welche - bezogen auf eine mit einem Pfeil 44 dargestellte Vorwärtsfahrtrichtung - in Fahrzeuglängsrichtung von vorne oben nach hinten unten geneigt ausgebildet sind. Die jeweiligen Kühlschlitze 42 werden dabei durch entsprechende, vorliegend jeweils vier Rippen 46 gebildet, welche im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und sich ebenfalls in Fahrzeuglängsrichtung von vorne oben nach hinten unten geneigt erstrecken. Demzufolge ergeben sich vorliegend pro Kühlöffnung 38, 40 jeweils drei Kühlschlitze 42, welche sich im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung und horizontal erstrecken.
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Die Erstreckungsrichtung der jeweiligen Rippen 46 stellt dabei sicher, dass beispielsweise gemäß dem Pfeil 48 in Richtung des Unterteils 28 geschleuderte bzw. geworfene Steine, welche entsprechend durch die Hinterräder des Kraftwagens aufgewirbelt werden, nicht durch die Kühlschlitze 42 hindurch in Richtung oberhalb gelegener Bereiche des Kraftwagenhecks gelangen können. Vielmehr ergibt sich durch die Rippen 46 eine entsprechende Abschirmung der jeweiligen Kühlschlitze 42, so dass die entsprechend in Wurfrichtung (Pfeil 48) bewegten Steine nicht durch das Unterteil 28 hindurch gelangen können.
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Weiterhin ist aus 2 erkennbar, dass das Unterteil 28 in jeweilige, am vorderen Ende des unteren Übergangsbereichs 22 des hinteren Verkleidungsbereichs 12 vorgesehenen Halterungen 50 aufgenommen ist. Die gesamte Fixierung des Unterteils 28 kann dabei durch Fixierungsmittel wie Schrauben oder dergleichen erfolgen, oder aber auch durch jeweilige Rastverbindungen. Andere Lösungen sind natürlich ebenso denkbar.
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Insgesamt ist somit erkennbar, dass das verlängerte Unterteil 28 der Stoßfängerverkleidung 10 jeweilige, oberhalb liegende Bereiche des Kraftwagenhecks gegen Steinbewurf schützt. Die Kühlöffnungen 38, 40 sind dabei geometrisch so gestaltet, dass Steine nicht eintreten können, aber Frischluft einströmen kann. Dabei sind keine weiteren Zusatzteile erforderlich.