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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeugleitersystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten ist es erforderlich die Dachflächen von Fahrzeugen und insbesondere die Dachflächen von Lastkraftwagen und deren Anhänger von Hand mechanisch von Schnee und Eis zu befreien. Auf Betriebshöfen kommen hierzu Systeme zum Einsatz, welche ein frei stehendes Gerüste umfassen, zu welchem das Fahrzeug parallel geparkt wird, damit dann Eis und Schnee mit einem Schieber oder einem Besen von Hand von der Dachfläche geschoben werden können. Nachteilig an derartigen Systemen ist, dass diese nur an bestimmten Orten zur Verfügung stehen und eine Befreiung von Eis und Schnee in einer Vielzahl der Fälle unterwegs auf Rastplätzen erfolgen muss.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeugleitersystem vorzuschlagen, welches einem Fahrzeugführer unabhängig vom Standort des Fahrzeugs zur Verfügung steht und trotzdem den Sicherheitsvorschriften entspricht.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeugleitersystem ist insbesondere zur Enteisung von Dachflächen von Fahrzeugen vorgesehen und umfasst neben einer Leiter, eine obere Sicherungseinrichtung und eine untere Sicherungseinrichtung, wobei die obere Sicherungseinrichtung ein Anlagemittel umfasst, wobei das Anlagemittel mit der Leiter verbunden ist und die Leiter unter Zwischenlage des Anlagemittels an eine Oberkante eines Aufbaus eines Fahrzeugs anlegbar ist, wobei die untere Sicherungseinrichtung ein Spannmittel umfasst, wobei das Spannmittel mit der Leiter verbunden ist und die Leiter unter Verwendung des Spannmittels an dem Fahrzeug derart befestigbar ist, dass die an das Fahrzeug angelegte Leiter durch das Spannmittel in einer vorgewählten Winkelstellung fixierbar ist, um ein Wegrutschen der Leiter zu vermeiden. Durch ein derartiges Fahrzeugleitersystem können sämtlichen Anforderungen aus den Unfallverhütungsvorschriften auch dann erfüllt werden können, wenn die Leiter an einem beliebigen Ort mit dem Fahrzeug verbunden wird. Kern der Erfindung ist eine Leiter, welche sowohl durch eine Anlagemittel an dem Fahrzeug gesichert ist als auch durch ein Spannmittel an dem Fahrzeug gesichert ist und hierdurch gegenüber einem System, welches diese spezielle Ausrüstung einer Leiter nicht aufweist, ein erhöhtes Maß an Sicherheit mit sich bringt.
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Weiterhin ist es vorgesehen, eine der Sprossen der Leiter als Standfläche auszubilden und die Standfläche zwischen den beiden Sicherungseinrichtung anzuordnen und mit einer rutschhemmenden Trittfläche auszustatten. Eine derartig positionierte Standfläche liegt in einem durch die Sicherungseinrichtungen optimal stabilisierten Bereich.
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Es ist auch eine Schwenkbarkeit des Anlagemittels um eine parallel zu Sprossen der Leiter orientierte Schenkachse vorgesehen. Hierdurch ist das Anlagemittel gegenüber der Leiter derart verschwenkbar ist, dass die Leiter bei optimaler Anlage des Anlagemittels an der Fahrzeug unter unterschiedlichen Anlagewinkeln an Oberkanten von Aufbauten von Fahrzeugen anlegbar ist.
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Weiterhin ist bei dem Anlagemittel auch eine Verdrehbarkeit um eine senkrecht zu der erwähnten Schwenkachse stehende Wankachse vorgesehen, durch welche das Anlagemittel gegenüber der Leiter nach rechts und nach links verdrehbar ist.
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Hierdurch liegt die Leiter auch dann sicher an dem Fahrzeug an, wenn eine Parkfläche, auf welcher das Fahrzeug geparkt ist, und eine Arbeitsfläche, auf welcher die Leiter steht, in Fahrrichtung des Fahrzeugs unterschiedliche Neigungen aufweisen. Durch diesen zusätzlichen Freiheitsgrad, welchen das Anlagemittel gegenüber der Leiter besitzt, ist somit. auch in der beschriebenen Situation eine vollflächige Anlage des Anlagemittels an dem Fahrzeug erreichbar.
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Ergänzend ist auch eine Verschiebbarkeit des Anlagemittels entlang der Leiter vorgesehen, wobei das Anlagemittel in seinen verschiedenen Positionen insbesondere an der Leiter fixierbar ist. Hierdurch lässt sich das Anlagemittel in Anhängigkeit eines gewünschten Neigungswinkels der Leiter auf unterschiedliche Höhen von Oberkanten von Aufbauten von Fahrzeugen einstellen, so dass das Fahrzeugleitersystem für unterschiedlichste Fahrzeuge geeignet ist.
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Eine Ausführungsvariante sieht vor, die obere Sicherungseinrichtung mit einem mit dem Anlagemittel verbundenen Schlitten auszustatten, wobei die Holme der Leiter für den Schlitten Schienen bilden, auf welchem der Schlitten verschiebbar ist, und wobei der Schlitten insbesondere wenigstens ein Blockiermittel umfasst, mit welchem der Schlitten insbesondere an wenigstens einem der Holme in wenigstens zwei unterschiedlichen Stellungen festlegbar ist. Eine derartige Ausbildung der oberen Sicherungseinrichtung ermöglicht es, das Anlagemittel als Nachrüstteil für vorhandene Leitern anzubieten, da das Anlagemittel mit dem Schlitten einfach auf die durch die Leiter gebildeten Schienen aufschiebbar ist.
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Es ist auch vorgesehen, das Spannmittel als Spanngurt auszubilden, wobei die Leiter insbesondere wenigstens eine Öse umfasst, durch welche der Spanngurt geführt ist. Durch eine derartige Ausführung lässt sich die Leiter rasch mit dem Fahrzeug verbinden, wobei insbesondere an Lastwagen und deren Anhängern vielfältige Möglichkeiten zur Befestigung des Spanngurts vorhanden sind.
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Es ist auch vorgesehen, dass das Fahrzeugleitersystem ein Fahrzeug umfasst und zusammen mit diesem vorübergehend eine Einheit bildet.
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Weiterhin ist es vorgesehen, das Spannmittel an dem Fahrzeug an wenigstens einem Anlenkpunkt anzulenken und das Spannmittel an der Leiter an wenigstens einem Anlenkpunkt anzulenken, wobei das Spannmittel unter Verbindung der Anlenkpunkte insbesondere eine geschlossene Schlaufe bildet. Durch diese Verbindung zu dem Fahrzeug steht das Fahrzeug mit seinem ganzen Gewicht zur Sicherung der Leiter zur Verfügung. Eine geschlossene Schlaufe lässt sich mit einem Spanngurt unter Verwendung des Spannschlosses einfach herstellen, so dass der Nutzer nicht auf die Anwendung sicherer Knoten achten muss.
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Es ist auch vorgesehen das Spannmittel derart zwischen der Leiter und dem Fahrzeug zu verlegen, dass das Spannmittel mit dem Fahrzeug an zwei Fahrzeuganlenkpunkten verbunden ist und dass das Spannmittel mit der Leiter an wenigstens einem Leiteranlenkpunkt verbunden ist, wobei die Leiter frei beweglich an dem Spannmittel geführt ist, wobei der bzw. die Leiteranlenkpunkte derart zwischen dem ersten Fahrzeuganlenkpunkt und dem zweiten Fahrzeuganlenkpunkt liegt bzw. liegen, dass die Leiter bei straffem Spannmittel zwischen den Fahrzeuganlenkpunkten insbesondere unter leichter Veränderung des Neigungswinkels der Leiter in mehreren Positionen entlang dem Fahrzeug an dem Fahrzeug anlegbar ist. Hierdurch ist es dem Nutzer möglich, ohne dass das Spannmittel in jeder Position erneut angebracht werden muss, die Leiter entlang des Fahrzeugs an mehreren unterschiedlichen Positionen anzulegen und so mit minimalem Zeitverlust für ein Neupositionieren der Leiter eine Dachfläche vollständig zu enteisen. Der von der Spanneinrichtung gewährte Freiheitsgrad für die Leiter, welcher auch von der Position der Leiter abhängig ist, kann durch die Wahl leicht unterschiedlicher Neigungswinkel ausgeglichen werden, um in jeder Position eine hinreichende Spannung der Spanneinrichtung zur Stabilisierung der Leiter zu erreichen.
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Zur Anbindung der Leiter an den Spanngurt ist es vorgesehen, den bzw. die Leiteranlenkpunkte als Öse auszuführen, wobei die Öse jeweils insbesondere als Schlitz in einem Leiterholm oder als geschlossener oder geschlitzter Ring oder als Schnappkarabiner ausgebildet ist. Durch eine derartige Ausbildung ist sicher gestellt, dass ein zufälliges Lösen des Spanngurts von der Leiter vermieden wird.
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Eine Ausführungsvariante sieht vor, Enden des Spannmittels an den Fahrzeuganlenkpunkten zu fixieren und das Spannmittel zwischen den Enden durch den ersten oder den ersten und den zweiten Leiteranlenkpunkt zu führen. Bei der Verwendung von Schnappkarabinern ist es bei einer derartigen Anbringung des Spannmittels möglich dieses am Fahrzeug befestigt zu lassen und durch ein Spannschloss bei Nichtgebrauch in seiner Länge so zu verkürzen, dass dieses plan am Fahrzeug anliegt. Wenn das Spannmittel zur Absicherung der Leiter benötigt wird, kann dieses dann verlängert werden, so dass die Leiter eingehängt werden kann.
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Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, das Spannmittel als geschlossene Schlaufe durch dem ersten Fahrzeuganlenkpunkt zu dem ersten Leiteranlenkpunkt oder zu dem ersten und dem zweiten Leiteranlenkpunkt und von dort durch den zweiten Fahrzeuganlenkpunkt und von diesem zurück zu dem ersten Fahrzeuganlenkpunkt zu führen. Bei dieser Befestigungsvariante ist zur Verbindung des Spannmittels. mit dem Fahrzeug keine spezielle Ausbildung des Spannmittels oder des Fahrzeugs erforderlich. Vielmehr kann das Spannmittel in Form eines Spanngurts einfach durch an dem Fahrzeug vorhandene Ösen geführt werden.
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Schließlich ist es vorgesehen, als dritte Sicherungseinrichtung oberhalb der Standfläche einen Rückenschutzbügel vorzusehen, welcher mit der Leiter verbunden ist. Hierdurch wird der Nutzer beim Arbeiten auf der Standfläche vorschriftsgemäß abgesichert.
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Im Sinn der Erfindung wird unter einer Enteisung eines Fahrzeugs eine Befreiung des Fahrzeugs von Eis und/oder Schnee verstanden.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1: eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugleitersystems;
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2: eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugleitersystems;
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3: eine Ansicht der ersten Ausführungsvariante entsprechend der in der 1 gezeigten Pfeilrichtung x;
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4: eine Detailansicht des Leiterholms der in der 3 gezeigten Leiter;
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5: eine weitere Detailansicht des Leiterholms der in der 3 gezeigten Leiter;
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6 bis 8: Draufsichten auf die in der 2 gezeigte zweite Ausführungsvariante in unterschiedlichen Stellungen der Leiter;
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9: eine Detailansicht eines oberen Leiterteils der für das erste und das zweite erfindungsgemäße Fahrzeugleitersystem verwendeten Leiter;
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10 bis 12: Detailansichten des Anlagemittels des in der 9 gezeigten oberen Leiterteils und
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13: eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugleitersystems.
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In der 1 ist in einer perspektivischen Ansicht eine erste Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugleitersystems 1 gezeigt. Das Fahrzeugleitersystem 1 ist dafür vorgesehen, einem Nutzer N eine geeignete Plattform zur Enteisung einer Dachflächen 2 Fahrzeugs 3 bereit zu stellen, wobei es sich bei dem dargestellten Fahrzeug 3 um einen Anhänger 4 für eine nicht dargestellte Zugmaschine handelt. Insofern wir das Fahrzeugleitersystem 1 auch als Enteisungsleitersystem oder Fahrzeugenteisungsleitersystem bezeichnet. Das Fahrzeugleitersystem 1 umfasst eine Leiter 5, eine oberen Sicherungseinrichtung 6 und eine unteren Sicherungseinrichtung 7. Die obere Sicherungseinrichtung 6 umfasst ein Anlagemittel 8, wobei das Anlagemittel 8 mit der Leiter 5 verbunden ist. Die Leiter 5 umfasst ein oberes Leiterteil 5a und ein unteres Leiterteil 5b. Die beiden Leiterteile 5a und 5b sind durch Drehgelenke DG5.1, DG5.2 verbunden, so dass die Leiter 5 auf ihre halbe Länge zusammenklappbar ist. Das Anlagemittel 8 ist mit dem oberen Leiterteil 5a verbunden und die Leiter 5 ist unter Zwischenlage des Anlagemittels 8 an eine Oberkante 9 eines Aufbaus 10 des Anhängers 4 angelegt. Die untere Sicherungseinrichtung 6 umfasst ein Spannmittel 11. Das Spannmittel 11 ist mit der Leiter 5 und dem Fahrzeug 3 verbunden. Hierbei ist die Leiter 5 mit dem Spannmittel 11 an dem Fahrzeug 3 derart befestig, dass die an das Fahrzeug 3 angelegte Leiter 5 durch das Spannmittel 11 in einer vorgewählten Winkelstellung W5 mit einem Winkel α5 zu einem Untergrund 12 fixiert ist. Durch diese Ankopplung der Leiter 5 an das Fahrzeug 3 wird ein Wegrutschen der Leiter 5 von dem Fahrzeug verhindert. Prinzipiell betrachtet hat die Leiter 4 einen Bodenanlagepunkt 13, welcher durch die auf dem Untergrund 12 aufstehenden Holme 14, 15 des unteren Leiterteils 5b definiert ist und einen Fahrzeuganlagepunkt 16, welcher durch das an dem Fahrzeug 3 anliegenden Anlagemittel 8 definiert ist. Zwischen diesen beiden Anlagepunkten 13, 16 erfährt die Leiter 5 durch die untere Sicherungseinrichtung 7, welche durch ein Spannmittel 11 gebildet ist, das wiederum als Spanngurt 17 ausgeführt ist, eine Sicherung bzw. Vorspannung. Somit ist ein Wegrutschen der Leiter in eine Richtung y durch das wie eine Kralle wirkende Anlagemittel 8 im Zusammenwirken mit dem Spannmittel 11, welches einen maximalen Abstand der Leiter 5 von dem Fahrzeug 3 definiert, verhindert. Auch ein seitliches Kippen der Leiter in eine Drehrichtung w oder w' um den Bodenanlagepunkt 13 ist abgesichert, da das Anlagemittel 8 gegenüber dem Aufbau 10 rutschhemmende Eigenschaften aufweist und das Spannmittel 11 einer Drehung der Leiter 5 entgegen wirkt. Der das Spannmittel 11 bildenden Spanngurt 17 bildet zusammen mit einer Unterkante 18 des Fahrzeugs 3 und zusammen mit einer im Bereich der unteren Sicherungseinrichtung 7 liegenden Sprosse 19.4 in der Draufsicht in eine Pfeilrichtung z ein gleichschenkliges Trapez 20, bei welchem Grundseiten G20.1 und G20.2 durch die Unterkante 18 und die Sprosse 19 gebildet sind und bei welchem Schenkel S20.11, S20.2 durch den Spanngurt 17 gebildet sind. Typisch für das Trapez 20 der ersten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Fahrzeugleitersystems 1 ist, dass eine Länge der Schenkel S20.1 bzw. S20.2 größer ist als eine Länge der langen Grundseite G20.1, welche durch die Unterkante 18 des Fahrzeugs gebildet wird. Hierdurch reicht ein vergleichsweise kurzes Spannmittel 11 aus, um die Leiter 5 zu sichern.
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In der 3 ist eine weitere Ansicht der ersten Ausführungsvariante des Fahrzeugleitersystems 1 gezeigt, wobei diese Ansicht das Fahrzeugleitersystem entsprechend der in der 1 gezeigten Pfeilrichtung x zeigt. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass die zweitoberste Sprosse 19.12 der Leiter 5 als Standfläche 21 ausgebildet ist, wobei die Standfläche 21 zwischen der oberen Sicherungseinrichtung 6 und der unteren Sicherungseinrichtung 7 angeordnet ist. Die Standfläche 21 ist mit einer rutschhemmenden Trittfläche 22 ausgestattet, damit der Nutzer N sicher steht, wenn dieser mit einem nicht dargestellten Schieber oder einem nicht dargestellten Besen Eis und/oder Schnee von der Dachfläche 2 schiebt. Weiterhin ist in geschnittener Ansicht schematisch auch ein Sicherheitsbügel 23 angedeutet, welcher mit der Leiter 5 verbunden ist und den Nutzer N bei der Arbeit auf der Standfläche 21 weiter absichert. Der Sicherheitsbügel 23 ist nur in der 3 gezeigt, bei den anderen Darstellungen zu der ersten Ausführungsvariante wurde zur Erhaltung der Übersichtlichkeit auf eine Darstellung des Sicherheitsbügels verzichtet.
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In der 2 ist in einer perspektivischen Ansicht eine zweite Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Fahrzeugleitersystems 101 gezeigt. Das Fahrzeugleitersystem 101 ist dafür vorgesehen, einem Nutzer N eine geeignete Plattform zur Enteisung einer Dachflächen 102 eines Fahrzeugs 103 bereit zu stellen, wobei es sich bei dem dargestellten Fahrzeug 103 um einen Anhänger 104 für eine nicht dargestellte Zugmaschine handelt. Das Fahrzeugleitersystem 101 umfasst eine Leiter 105, eine oberen Sicherungseinrichtung 106 und eine unteren Sicherungseinrichtung 107. Die obere Sicherungseinrichtung 106 umfasst ein Anlagemittel 108, wobei das Anlagemittel 108 mit der Leiter 105 verbunden ist. Die Leiter 105 umfasst ein oberes Leiterteil 105a und ein unteres Leiterteil 105b. Die beiden Leiterteile 105a und 105b sind durch Drehgelenke DG105.1, DG105.2 verbunden, so dass die Leiter 105 auf ihre halbe Länge zusammenklappbar ist. Das Anlagemittel 108 ist mit dem oberen Leiterteil 105a verbunden und die Leiter 105 ist unter Zwischenlage des Anlagemittels 108 an eine Oberkante 109 eines Aufbaus 110 des Anhängers 104 angelegt. Die untere Sicherungseinrichtung 106 umfasst ein Spannmittel 111. Das Spannmittel 111 ist mit der Leiter 105 und dem Fahrzeug 103 verbunden. Hierbei ist die Leiter 105 mit dem Spannmittel 111 an dem Fahrzeug 103 derart befestig, dass die an das Fahrzeug 103 angelegte Leiter 105 durch das Spannmittel 111 in einer vorgewählten Winkelstellung W105 mit einem Winkel α105 zu einem Untergrund 112 fixiert ist. Durch diese Ankopplung der Leiter 105 an das Fahrzeug 103 wird ein Wegrutschen der Leiter 105 von dem Fahrzeug 103 verhindert. Prinzipiell betrachtet hat die Leiter 104 einen Bodenanlagepunkt 113, welcher durch die auf dem Untergrund 112 aufstehenden Holme 114, 115 des unteren Leiterteils 105b definiert ist und einen Fahrzeuganlagepunkt 116, welcher durch das an dem Fahrzeug 103 anliegende Anlagemittel 108 definiert ist. Zwischen diesen beiden Anlagepunkten 113, 116 erfährt die Leiter 105 durch die untere Sicherungseinrichtung 107, welche durch ein Spannmittel 111 gebildet ist, das wiederum als Spanngurt 117 ausgeführt ist, eine Sicherung bzw. Vorspannung. Somit ist ein Wegrutschen der Leiter 105 in eine Richtung y durch das wie eine Kralle wirkende Anlagemittel 108 im Zusammenwirken mit dem Spannmittel 111, welches einen maximalen Abstand der Leiter 105 von dem Fahrzeug 103 definiert, verhindert. Auch ein seitliches Kippen der Leiter 105 in eine Drehrichtung w oder w' um den Bodenanlagepunkt 113 ist abgesichert, da das Anlagemittel 108 gegenüber dem Aufbau 110 rutschhemmende Eigenschaften aufweist und das Spannmittel 111 einer Drehung der Leiter 105 entgegen wirkt. Der das Spannmittel 111 bildende Spanngurt 117 bildet zusammen mit einer Unterkante 118 des Fahrzeugs 103 und zusammen mit einer im Bereich der unteren Sicherungseinrichtung 107 liegenden Sprosse 119.4 in der Draufsicht in eine Pfeilrichtung z ein gleichschenkliges Trapez 120, bei welchem Grundseiten G120.1, G120.2 durch die Unterkante 118 und die Sprosse 119 gebildet sind und bei welchem Schenkel s120.1, S120.2 durch den Spanngurt 117 gebildet sind. Typisch für das Trapez 120 der zweiten Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Fahrzeugleitersystems 101 ist, dass eine Länge der Schenkel S120.1 bzw. S120.2 kleiner ist als eine Länge der langen Grundseite G120.1, welche durch die Unterkante 118 des Fahrzeugs 103 gebildet wird. Durch diese spezielle Führung des Spanngurtes ergibt sich ein weiter unten beschriebener Zusatznutzen der zweiten Ausführungsvariante. Die zweitoberste Sprosse 119.12 der Leiter 105 ist als Standfläche 121 ausgebildet, wobei die Standfläche 121 zwischen der oberen Sicherungseinrichtung 106 und der unteren Sicherungseinrichtung 107 angeordnet ist. Die Standfläche 121 ist mit einer rutschhemmenden Trittfläche 122 ausgestattet, damit der Nutzer N sicher steht, wenn dieser mit einem nicht dargestellten Schieber oder einem nicht dargestellten Besen Eis und/oder Schnee von der Dachfläche 102 schiebt. Weiterhin ist durch einen Kreisbogen schematisch auch ein Sicherheitsbügel 123 angedeutet, welcher mit der Leiter 105 verbunden ist und den Nutzer N bei der Arbeit auf der Standfläche 121 weiter absichert.
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In den 4 und 5 sind Details der Leiter 5 im Bereich der unteren Sicherungseinrichtung 6 in vergrößerter Ansicht gezeigt, wobei diese Details auch auf die Leiter 105 der in der 2 gezeigten zweiten Ausführungsvariante zutreffen. In der 4 ist nun in Seitenansicht auf den rechten Leiterholm 15 erkennbar, dass gegenüber der vierten Sprosse 19.4, welche im Bereich der unteren Sicherungseinrichtung 7 liegt, eine Leiteranlenkpunkt 24 ausgebildet ist der als Öse 25 ausgeführt ist und durch einen in die Leiter 5 eingeschraubten oder mit der Leiter 5 verschweißten Ring 26 gebildet ist. Dieser Ring 26 ist von seinem Innendurchmesser geeignet, dass ein als Spanngurt 17 ausgeführtes Spannmittel 11 hindurchgefädelt wird, wobei der Spanngurt 17 in der 4 schematisch im Schnitt gezeigt ist. In der 5 ist die Darstellung der 4 in Pfeilrichtung y (siehe 4) betrachtet dargestellt. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass der Ring 26 als geschlitzter und aufgebogener Ring ausgebildet ist, in welchen sich der Spanngurt 17 im ungespannten Zustand einfädeln lässt, aus welchem sich der Spanngurt 17 im gespannten Zustand, wie dieser vorliegt, wenn das Fahrzeugleitersystem 1 fertig montiert ist, aber nicht herauslösen lässt.
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In den 9 bis 12 ist das obere Leiterteil 5a der Leiter 5 der ersten Ausführungsvariante des Fahrzeugleitersystems 1 vergrößert und in Details gezeigt, wobei die vergrößerte Darstellung und die Details auch auf die Leiter 105 der in der 2 gezeigten zweiten Ausführungsvariante zutreffen. Die 9 zeigt das obere Leiterteil 5a vergrößert und von dem Fahrzeug 3 her betrachtet. In dieser Ansicht ist die Standfläche 21 gut erkennbar, welche schwenkbar um eine Schenkachse S21 mit den Leiterholmen 14, 15 verbunden ist und beim Schwenken aus der dargestellten Parkstellung in die in der 3 gezeigte Arbeitsstellung von zwei Hebeln 27, 28 geführt wird, wobei die Hebel 27, 28 schwenkbar um Schwenkachsen S27.1 und S28.1 mit den Leiterholmen 14, 15 verbunden sind und verschiebbar und schwenkbar um Schwenkachsen S27.2 und S28.2 mit der Standfläche 21 verbunden sind, wobei die Schwenkachsen S27.2 und S28.2 auf einer Geraden liegen, welche parallel zu der Schwenkachse S21 verläuft, wobei sich der Abstand der Parallelen abhängig von der Schwenkstellung der Standfläche 21 ändert. Weiterhin ist in der 9 das Anlagemittel 8 erkennbar, welches mit dem oberen Leiterteil 5a verbunden ist. Das Anlagemittel 8 ist schwenkbar um eine parallel zu Sprossen 19.9 bis 19.13 der Leiter 5 orientierte Schenkachse S8 gegenüber der Leiter 5 verschwenkbar. Die Schwenkachse S8 ist sowohl in der 9 als auch in der in der 10 gezeigten vergrößerten Ansicht eingezeichnet. Aus den Seitenansichten der 11 und 12 auf die Darstellung der 10 ist ersichtlich, dass das Anlagemittel als L-förmige Winkelschiene 29 ausgebildet ist, welche gegenüber der Leiter 5 verschwenkbar ist, so dass die Winkelschiene 29 auf der Oberkante 9 des Aufbaus 10 (siehe 1) unabhängig davon in welcher Schrägstellung die Leiter 5 an dem Fahrzeug 3 anliegt bzw. wie schräg das Fahrzeug aufgrund einer schrägen Standfläche steht, unter vollflächigem Kontakt an das Fahrzeug 3 anlegbar ist. In den 11 und 12 ist jeweils mit gestrichelten Linien schematisch die Oberkante 9 des Aufbaus 10 angedeutet, wobei der Aufbau 10 in der 12 übertrieben schräg stehend gezeigt ist, um die Flexibilität des gelenkig mit der Leiter 5 verbundenen Anlagemittels 8 zu erläutern. Um die Leiter 5 nicht nur in einem vordefinierten Winkel an das Fahrzeug anlegen zu können, ist das Anlagemittel 8 in Nuten 30, 31 in Richtung von Längsachsen L14, L15 der Holme verschiebbar geführt, wobei die Nuten 30, 31 jeweils in den Holmen 14, 15 ausgebildet sind. Mit Hilfe wenigstens eines in den Darstellungen nicht sichtbaren Blockiermittels ist das Anlagemittel 8 in wenigstens zwei unterschiedlichen Stellungen an der Leiter 5 blockierbar. Als Blockiermittel ist insbesondere ein von Hand betätigbarer Rast- oder Klemmmechanismus vorgesehen.
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Gemäß einer Ausführungsvariante ist es vorgesehen, die Lagerung der Winkelschiene 29 um die Schwenkachse S8 auf nicht dargestellten, elastischen Elemente vorzunehmen und hierdurch eine Torsion bzw. eine nach rechts und nach links schwenken der Winkelschiene 29 gegenüber der Leiter um eine parallel zu den Leiterholmen 14, 15 laufende Wankachse W29 zu ermöglichen, so dass auch eine leicht verdreht an das Fahrzeug angestellte Leiter 5 von der Winkelschiene 29 zuverlässig an dem Fahrzeug abgestützt wird.
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Die Winkelschiene 29 bildet durch ihren Eingriff in die Nuten 30, 31 einen Schlitten 32, welcher auf den Holmen 14, 15 der Leiter 5 verfahrbar ist.
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In den 6 bis 8 sind Draufsichten auf die in der 2 gezeigte zweite Ausführungsvariante dargestellt, wobei die Leiter 105 in diesen Ansichten in unterschiedlichen Stellungen A105.1, A105.2 und A105.3 steht. Bei der in der 7 gezeigten Stellung A105.2 handelt es sich um die aus der 2 bereits bekannt Stellung, bei welcher die Leiter 105 in Bezug auf eine Länge L104 des Anhängers 104 etwa in der Mitte steht. Der Spanngurt 117 ist von einem ersten, vorderen Fahrzeuganlenkpunkt 103.1 über Leiteranlenkpunkte 105.1 und 105.2 zu einem zweiten, hinteren Fahrzeuganlenkpunkt 103.2 geführt, wobei Leiteranlenkpunkte 105.1 und 105.2 wie in den 4 und 5 gezeigt als Ringe 126 ausgeführt sind. Somit kann der Spanngurt 117 die Leiteranlenkpunkte 105.1 und 105.2 ohne großen Widerstand durchlaufen. Hierdurch ist es möglich, die Leiter 105 des Fahrzeugleitersystems 101 ohne den Spanngurt 117 zu lösen aus der in der 7 gezeigten Stellung A105.2 in die in der 6 gezeigte Stellung A105.1 und in die in der 8 gezeigte Stellung A105.3 und zurück in Pfeilrichtung x bzw. x' zu verschieben. Hierzu ist es lediglich erforderlich, die Leiter 105 von Hand steiler und damit ein Stück näher an das Fahrzeug 103 zu stellen und sich dann mit der Leiter 105 in die gewünschte Richtung x bzw. x' zu bewegen. Zur erneuten Fixierung muss die Leiter 105 unter Anlage des Anlagemittels 108 an die Oberkante 109 des Aufbaus 110 und unter Spannung des Spanngurtes 117 wieder flacher gestellt werden. Somit ist es dem Nutzer N möglich, zum Beispiel aus den drei gezeigten Stellungen heraus die Dachfläche 102 des Anhängers 104 vollständig von Schnee und Eis zu säubern, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen und ohne dass das Aufbauen des Fahrzeugleitersystems 101 oder das Versetzen der Leiter 105 viel Zeit in Anspruch nimmt.
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In der 8 ist als Alternative zu der in den 2 und 6 bis 8 dargestellten zweiten Ausführungsvariante noch eine dritte Ausführungsvariante eines Fahrzeugleitersystems 201 gezeigt. Dieses Fahrzeugleitersystem 201 ist prinzipiell wie das Fahrzeugleitersystem 101 aufgebaut. Insofern wird auch auf die dortige Beschreibung verwiesen. Im Unterschied zu dem Fahrzeugleitersystem 101 ist eine untere Sicherungseinrichtung 207 in Form eines Spanngurtes 217 nicht nur an einer Leiter 205, sondern auch an einem Fahrzeug 203 so geführt, dass der Spanngurt 217 Fahrzeuganlenkpunkte 203.1 und 203.2 genauso wie Leiteranlenkpunkte 205.1 und 205.2 ohne wesentlichen Widerstand durchlaufen kann und der Spanngurt 217 eine geschlossene Schlaufe GS bildet. Hierbei ist ein Spannschloss SP, mit welchem der Spanngurt 217 gespannt wird, in vorteilhafter Weise an einem Schenkel eines durch den Verlauf des Spanngurts 217 in der Draufsicht gebildeten Trapezes 220 angeordnet und so für einen Nutzer N leicht zugänglich. Ein Verändern der Position der Leiter 205 erfolgt analog zu der Beschreibung zu den 6 bis 8.
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Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele beschränkt. Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugleitersystem
- 2
- Dachfläche von 3
- 3
- Fahrzeug
- 4
- Anhänger als 3
- 5
- Leiter
- 5a
- oberen Leiterteil von 5
- 5b
- unteres Leiterteil von 5
- 6
- obere Sicherungseinrichtung
- 7
- untere Sicherungseinrichtung
- 8
- Anlagemittel 8,
- 9
- Oberkante von 10
- 10
- Aufbau
- 11
- Spannmittel
- 12
- Untergrund 1
- 13
- Bodenanlagepunkt
- 14, 15
- Holme 14, 15 von 5b
- 16
- Fahrzeuganlagepunkt 16
- 17
- Spanngurt 17
- 18
- Unterkante von 3
- 19.4
- vierte Sprosse von 5 im Bereich von 7
- 19.12
- zweitoberste Sprosse
- 20
- gleichschenkliges Trapez
- 21
- Standfläche
- 22
- Trittfläche
- 23
- Sicherungsbügel
- 24
- Leiteranlenkpunkt
- 25
- Öse
- 26
- Ring
- 27, 28
- Hebel
- 29
- Winkelschiene als 8
- 30, 31
- Nut in 14 bzw. 15
- 32
- Schlitten
- α5
- Winkel
- DG5.1, DG5.2
- Drehgelenk
- G20.1, G20.2
- Grundseite von 20
- L14, L15
- Längsachse von 14 bzw. 15
- S8
- Schwenkachse von 8
- S20.1, S20.2
- Schenkel von 20
- S21
- Schwenkachse 21 an 5a
- S27.1, S27.2
- Schwenkachse von 27
- S28.1, S28.2
- Schwenkachse von 28
- W29
- Wankachse von 29
- W5
- Winkelstellung zwischen 5 und 12
- N
- Nutzer
- x, x'
- Richtung
- y
- Richtung
- w, w'
- Drehrichtung w oder w'
- 101
- Fahrzeugleitersystem
- 102
- Dachfläche von 103
- 103
- Fahrzeug
- 103.1, 1032
- Fahrzeuganlenkpunkt für 107 bzw. 111
- 104
- Anhänger
- 105
- Leiter
- 105.1, 105.2
- Leiteranlenkpunkt für 107 bzw. 111
- 105a
- oberes Leiterteil
- 105b
- unteres Leiterteil
- 106
- Sicherungseinrichtung
- 107
- untere Sicherungseinrichtung
- 108
- Anlagemittel
- 109
- Oberkante von 110
- 110
- Aufbau
- 111
- Spannmittel
- 112
- Untergrund
- 113
- Bodenanlagepunkt
- 114, 115
- Holm
- 116
- Fahrzeuganlagepunkt
- 117
- Spanngurt
- 118
- Unterkante von 104
- 119.4
- Sprosse von 105
- 120
- gleichschenkliges Trapez
- 121
- Standfläche
- 122
- rutschhemmende Trittfläche
- 123
- Sicherheitsbügel
- α105
- Winkel
- A105.1–A105.3
- Stellung von 105
- DG105.1, DG105.2
- Drehgelenke an 105
- G120.1, G120.2
- Grundseite von 120
- S120.1, S120.2
- Schenkel von 120
- W105
- Winkelstellung von 105
- 201
- Fahrzeugleitersystems 201
- 203
- Fahrzeug 203
- 203.1, 203.2
- Fahrzeuganlenkpunkte 203.1 und 203.2
- 205
- Leiter 205
- 205.1, 205.2
- Leiteranlenkpunkte 205.1 und 205.2
- 207
- Sicherungseinrichtung 207
- 217
- Spanngurtes 217
- GS
- geschlossene Schlaufe GS
- SP
- Spannschloss SP,