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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem hinter einer Sitzanordnung angeordneten Laderaum und einer innerhalb des Laderaums angeordneten, verschiebbaren Ladeplatte.
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Hintergrund
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Es sind Fahrzeuge, insbesondere Personenwagen bekannt, bei denen hinter einer Sitzanordnung sich ein Laderaum befindet, innerhalb dem eine verschiebbare Ladeplatte angeordnet ist. Insbesondere handelt es sich hierbei um Kombifahrzeuge mit zu öffnender Heckklappe, so dass der Laderaum von hinten zugänglich ist. Um den Laderaum ergonomisch be- bzw. entladen zu können, ist die Ladeplatte über die hintere Kante des Kraftfahrzeuges hinaus verschiebbar, so dass bei dieser Position das be- bzw. entladen folgen kann. Es ist dann nur noch erforderlich, die be- bzw. entladene Ladeplatte vollständig in den Laderaum nach vorne zu verschieben.
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Aus der
DE 102 41 687 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem hinter einer Sitzanordnung angeordneten Laderaum und einer innerhalb des Laderaums angeordneten, verschiebbaren Ladeplatte bekannt. Das Fahrzeug weist beidseitig, somit beidseitig des Laderaumes in diesem angeordnete Führungen zur verschieblichen, rollengelagerten Aufnahme der Ladeplatte auf. Verriegelungsbolzen dienen dem Verriegeln der Ladeplatte mit Führungsschienen insbesondere in der eingeschobenen Stellung der Ladeplatte. Zum Entriegeln der Verriegelungsbolzen sind diese jeweils über einen Bowdenzug betätigbar. Der jeweilige Bowdenzug ist mit einem in die Ladeplatte integrierten Betätigungsgriff verbunden. Der Betätigungsgriff setzt eine durch den Bediener ausgeübte Schwenkbewegung in eine auf die Bowdenzüge wirkende Zugbewegung um. Nach dem Überführen der Verriegelungsbolzen in deren entriegelte Stellung kann die Ladeplatte in den Führungsschienen verschoben werden. Wird der Betätigungsgriff losgelassen, wird dieser federkraftunterstützt zurückgeschwenkt und es kontaktieren die Verriegelungsbolzen unter Federeinwirkung in nicht verriegelter Stellung die Führungsschienen. Wird die Ladeplatte verschoben, rastieren die Verriegelungsbolzen unter Einwirkung der Federkraft mit Rastausnehmungen in den Führungsschienen bei Erreichen der eingefahrenen Stellung der Ladeplatte. Nur in dieser definierten Position bzw. in vorgegebenen definierten Positionen mit Rastausnehmungen erfolgt somit die Rastierung der Ladeplatte bezüglich der Führungsschienen.
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Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem ein ergonomisches Beladen des Laderaums bei stufenlosem Verschieben und automatischem Abbremsen der Ladeplatte gewährleistet ist.
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Die Erfindung schlägt ein Kraftfahrzeug vor, das gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ausgebildet ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug ist hinter der Sitzanordnung der Laderaum angeordnet und innerhalb des Laderaums die Ladeplatte verschiebbar. Im Laderaum sind die Führungsschienen angeordnet, zur verschieblichen, seitlich geführten Aufnahme der Ladeplatte. Die Lagerung der Ladeplatte in den Führungsschienen erfolgt mittels Gleit- oder Wälzlagern. Es ist ferner ein in der Ladeplatte gelagerter, entgegen Federkraft beweglicher Betätigungsgriff vorgesehen. Dieser dient dem Schwenken mindestens eines in der Ladeplatte gelagerten Exzenters aus einer die Ladeplatte festlegenden Stellung in eine eine Verschiebung der Ladeplatte freigebende Stellung. Der Betätigungsgriff dient zudem dem Verschieben der Ladeplatte.
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Insbesondere erfolgt die Seitenführung der Ladeplatte mittels Seitenführungsbolzen, die gleichzeitig als Lagerachse für die Gleit- und/oder Wälzlager dienen. Diese Lagerung erzeugt wesentlich geringere Reibung, die die Bedienungskräfte/Verschiebekräfte wesentlich reduzieren. Die Lagerung ist beispielsweise eine Kunststofflagerbuchse, ein Nadelwälzlager oder dergleichen. Vorzugsweise ist die Ladeplatte vorne und hinten, beidseitig über die Gleit- und/oder Wälzlager in den Führungen gelagert.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung ermöglicht es somit, bei Betätigen des Betätigungsgriffs entgegen der Federkraft den mindestens einen Exzenter aus der die Ladeplatte festgelegenen Stellung zu lösen. Damit ist, bei fortwährendem Ergreifen des Betätigungsgriffes und Aufbringen einer Kraft auf den Betätigungsgriff durch den Bediener in Verschieberichtung der Ladeplatte, insbesondere in Richtung nach hinten, ein Verschieben der Ladeplatte möglich. Wird der Betätigungsgriff losgelassen, entweder während die Ladeplatte stillsteht oder sich bewegt, führt dies dazu, dass der Exzenter unter Einwirkung der Feder in eine Stellung überführt wird, in der der Exzenter die Ladeplatte festlegt. Für den Fall, dass sich die Ladeplatte bewegt, führt dies zum Abbremsen der Ladeplatte aufgrund Einwirkung der Feder auf den Exzenter. Wird die Ladeplatte hingegen nicht bewegt, erfolgt das Festlegen der Ladeplatte in dieser Stellung aufgrund Einwirkung der Feder auf den Exzenter.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung des Kraftfahrzeuges ermöglicht somit ein Verschieben und automatisches Bremsen der Ladeplatte.
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Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn eine zusätzliche Auflage bzw. Abstützung zur verschieblichen Aufnahme der Ladeplatte durch Kontakt einer unteren Fläche der Ladeplatte mit einer Auflagefläche eines Ladebodens bei Biegung der Ladeplatte unter Einwirkung einer hohen Last gebildet ist. Liegt keine Last auf der Ladeplatte auf oder nur eine Last eines bestimmten Maximalgewichts erfolgt keine Kontaktierung des Ladebodens durch die Ladeplatte aufgrund einer Durchbiegung der Ladeplatte. Die Ladeplatte ist somit in Abstand zum Ladeboden angeordnet und es reichen deshalb geringe Kräfte aus, um die Ladeplatte zu verschieben. Erst ab einem bestimmten Gewicht bzw. einer Beladung der Ladeplatte mit einem für den bestimmungsgemäßen Gebrauch nicht vorgesehenen Gewicht bewirkt die Verformung der Ladeplatte eine erwünschte Kontaktierung zum Ladeboden. Hierdurch wird eine Zerstörung der Ladeplatte durch hohe Last/Überlast vermieden. Vorteil dieser quasi elastischen Ladeplatte sind geringe Kosten und geringes Gewicht. Die Ladeplatte ist überdies sehr robust. Da im Normalfall, wenn die Ladeplatte nicht so weit durchgebogen ist, dass sie den Ladeboden berührt, keine Flächenreibung der gesamten Unterseite der Ladeplatte zu verzeichnen ist, wird überdies eine statische Aufladung vermieden.
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Die Abstützung der Ladeplatte kann durchaus partiell, insbesondere über eine kleine Fläche zwischen Ladeplatte und Ladeboden erfolgen.
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Vorzugsweise sind mittels des Betätigungsgriffs zwei beidseitig des Kraftfahrzeuges angeordnete Exzenter schwenkbar. Es ist somit sichergestellt, dass beidseitig der Ladeplatte die Exzenter wirksam sind und damit beidseitig der Ladeplatte das Bremsen bzw. Festlegen der Ladeplatte erfolgen kann.
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Der Exzenter ist beispielsweise als Nocken ausgebildet.
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Vorzugsweise weist der jeweilige Exzenter eine logarithmische Kennlinie auf. Die logarithmische Kennlinie gewährleistet in jedem Schwenkwinkel einen gleichbleibenden Keilwinkel des Exzenters bzw. Nockens. Damit ist toleranzunabhängig jeweils die gleiche Bremskraft vorhanden.
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Eine baulich besonders einfache Lagerung des Betätigungsgriffs und eine einfache Anbindung des Betätigungsgriffs an den jeweiligen Exzenter ergibt sich, wenn der Betätigungsgriff um eine Achse schwenkbar in der Ladeplatte gelagert ist und über eine Welle mit dem jeweiligen Exzenter drehfest verbunden ist. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Welle eine Schraubenfeder oder Spiralfeder durchsetzt, wobei die Schraubenfeder bzw.
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Spiralfeder mit dem einen Ende mit der Welle und mit dem anderen Ende mit der Ladeplatte verbunden ist. Der jeweilige Exzenter bzw. der jeweilige Nocken wird mit der Drehschenkelfederkraft beaufschlagt, zum Überführen des Exzenters bzw. des Nockens in die Klemmstellung zum Festlegen der Ladeplatte bezüglich der die Ladeplatte aufnehmenden Führungen.
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Die Lagerung der Welle erfolgt vorzugsweise derart, dass sie im Bereich des dem Betätigungsgriff zugewandten Endes mittels eines Festlagers in der Ladeplatte und im Bereich des dem Exzenter zugewandten Endes mittels eines Loslagers in der Ladeplatte gelagert ist. Bei Verwendung von zwei Exzentern sind somit zwei Wellen vorgesehen, die sich vorzugsweise am Betätigungsgriff durch jeweils eine Toleranzausgleichseinrichtung synchronisieren. Die Wellen der rechten und linken Seite sind demnach entkoppelt mit dem Betätigungsgriff verbunden.
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Der Betätigungsgriff ist vorzugsweise in einer Endstellung bei vorgespannter Feder in eine Ausnehmung auf der Oberseite der Ladeplatte eingeschwenkt. Aufgrund der Vorspannung erzeugt die Feder die Bremskraft. Beispielsweise erzeugt jede Feder ein Drehmoment von ca. 1 Nm. Die Feder hat insbesondere eine extrem große Baulänge, mit der Konsequenz einer flachen Federkennlinie, damit, unter Komfortaspekt, beim Betätigen die Bedienkraft unwesentlich steigt. In der genannten eingeschwenkten Stellung kann somit Ladegut auf der Ladeplatte bewegt werden, ohne mit dem Betätigungsgriff zu kollidieren.
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Insbesondere ist die jeweilige Führungsschiene so gestaltet, dass sie ein U-förmiges Profil aufweist. Das U-förmige Profil der Führungsschiene ist zur anderen Führungsschiene hin offen. Die Ladeplatte weist hierbei beidseitig Führungsbolzen auf, die eine präzise, seitliche Führung der Ladeplatte in den Führungsschienen gewährleisten.
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Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn der jeweilige Nocken in seiner die Ladeplatte festlegenden Stellung die zugewandte Führungsschiene kontaktiert. Die Festlegung der Ladeplatte erfolgt somit mittelbar, d. h. über den bzw. die Nocken in der Führungsschiene bzw. den Führungsschienen.
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Um eine sichere Festlegung der Ladeplatte in den Führungsschienen zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass der jeweilige Nocken in seiner die Ladeplatte festlegenden Stellung die zugewandte, U-förmiges Profil aufweisende Führungsschiene im Bereich deren oberen und unteren Schenkel kontaktiert. Der jeweilige Nocken verklemmt sich somit oben und unten an den zugeordneten Schenkeln der Führungsschiene.
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Eine der beiden Führungsschienen oder in aller Regel beide Führungsschienen weisen an ihren Enden Anschläge auf, die ein unbeabsichtigtes Herausfahren der Ladeplatte, somit in Längserstreckung des Kraftfahrzeugs aus den Führungsschienen verhindern. Zum Ausbau der Ladeplatte ist vorgesehen, dass diese Anschläge entfernt werden, womit die Ladeplatte weiter nach hinten gezogen werden kann. Hierdurch kann sich die Nockenposition in Flucht mit einem deckungsgleichen Fenster, insbesondere einen Ausschnitt im Schenkel der U-Profil aufweisenden Führungsschiene verschieben. In dieser Position kann die Ladeplatte entweder komplett nach hinten entnommen werden, zum Ausbau, oder um die vordere Drehachse, die insbesondere durch die vorderen Führungsbolzen gebildet ist, geschwenkt und nach vorne zum Sitzrücken der hinteren Sitzreihe geschoben und dort in einer Parkposition fixiert werden.
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Die Gestaltung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeuges ermöglicht ein ergonomisches Beladen des Laderaumes durch Verschieben der Ladeplatte. Die sich auf die Ladeplatte und deren Anordnung beziehenden Bauteile ist kostengünstig herstellbar und bedingen nur ein geringeres Gewicht.
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Es ist ein stufenloses Verschieben und automatisches Bremsen der Ladeplatte möglich. Die Ladeplatte und die diese tragenden Teile sind nachträglich in das Kraftfahrzeug einbaubar. Dies ist unter dem Aspekt einer After-Sales-Lösung, somit auch unter wirtschaftlichem Gesichtspunkt von Vorteil.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten, Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, ohne auf dieses beschränkt zu sein. Dabei zeigt in schematischer Darstellung:
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1 für das Ausführungsbeispiel dessen Laderaumbereich mit der verschiebbaren Ladeplatte,
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2 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in 1 durch den Bereich der Lagerung der Welle, der auf die Welle einwirkenden Feder und des mit der Welle verbundenen Exzenters,
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3 eine Ansicht des Lagerbereiches des Betätigungsgriffes,
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4 einen Schnitt gemäß der Linie B-B in 1 durch den Bereich des Führungsbolzens und der diesem zugeordneten Führungsschiene,
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5 einen Schnitt gemäß der Linie C-C in 1 durch den Bereich der Führungsschiene und des entfernbaren Anschlages,
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6 die Anordnung von Führungsschienen und Ladeplatte bei vollständig nach vorne geschobener Ladeplatte,
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7 die Anordnung gemäß 6 bei entfernten hinteren Anschlägen und über das hintere Ende der Führungsschienen geringfügig hinausgefahrener Ladeplatte,
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8 ausgehend vom Zustand nach 7, die um deren vordere Führungsbolzen hinten nach oben geschwenkte Lagerplatte,
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9 ausgehend von der Darstellung nach 8 die nach vorne verfahrene Ladeplatte, die gegen die Rückwand der Rückenlehne der hinteren Sitzanordnung geschwenkt ist,
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10 die Anordnung von Ladeplatte und Ladeboden bei üblicher Beladung der Ladeplatte,
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11 die Anordnung gemäß 10 bei auf der Ladeplatte aufliegender Überlast.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt für ein Kraftfahrzeug 1 einen hinter einer hinteren Sitzanordnung 2, konkret deren Rückenlehne 3, angeordneten Laderaum 4. Innerhalb des Laderaums 4 ist eine verschiebbare Ladeplatte 5 angeordnet. Beidseitig des Kraftfahrzeuges 1, bezogen auf die Längsorientierung bzw. Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeuges, sind in den Laderaum 4 seitliche Führungen 6 zur verschieblichen Aufnahme der Ladeplatte 5 angeordnet. Zwei parallel zueinander und horizontal angeordnete Führungsschienen 7 weisen die Führungen 6 auf. Die jeweilige Führungsschiene 7 weist ein U-förmiges Profil auf, das zur anderen Führungsschiene 7 hin offen ist. Die Ladeplatte 5 weist beidseitig vorne und hinten Führungsbolzen 8, somit vier Führungsbolzen 8 auf, die in den beiden Führungsschienen 7 geführt sind und der Lagerung von Wälzlagern und/oder Gleitlagern 28 dienen. Die jeweilige Führungsschiene 7 weist einen unteren Schenkel 9, einen oberen Schenkel 10 und einen die beiden Schenkel verbindenden Steg 11 auf. Die Wälzlager/Gleitlager 28 kontaktieren die unteren Schenkel 9. Die die Führungen 6 aufweisenden Stege 11 der beiden Führungsschienen 7 sind parallel zueinander angeordnet.
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Die Ladeplatte 5 weist auf Ihrer Unterseite, die eben ist, eine reibungsarme Fläche, veranschaulicht durch die Bezugsziffer 12, auf. Unterhalb der Ladeplatte 5 ist ein Ladeboden 13 des Laderaums 4 angeordnet. Der Ladeboden 13 reicht von der Rückenlehne 3 bis zu einem den Laderaum 4 hinten abschließenden Abschlussblech 14.
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Das Kraftfahrzeug 1 ist als Personenkraftwagen, konkret als Kombi-Fahrzeug, ausgebildet. Die verschließbare Heckklappe ist in verschlossenem Zustand mit ihrem unteren Ende benachbart dem Abschlussblech 14 angeordnet.
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In der Ladeplatte 5 ist ein entgegen Federkraft beweglicher Betätigungsgriff 15 gelagert, und zwar im Wesentlichen im hinteren, mittleren Bereich der Ladeplatte 5. Dieser Betätigungsgriff 15 dient dem Schwenken von zwei in der Ladeplatte 5 mittelbar gelagerten Exzentern 16, die als Nocken ausgebildet sind. Der jeweilige Exzenter weist eine logarithmische Kennlinie auf.
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Mittels des Betätigungsgriffes 15 lassen sich die beiden Exzenter 16 aus einer die Ladeplatte 5 bezüglich der beiden Führungsschienen 7 festlegenden Stellung in eine die Verschiebung der Ladeplatte freigebende Stellung verschwenken, wobei in dieser Stellung des Betätigungsgriffes 15 die Ladeplatte 5 verschoben werden kann. Dies erfolgt vorzugsweise mittels des Betätigungsgriffs 15, indem dieser von einer hinter dem Abschlussblech 14 stehenden Person nach hinten gezogen wird.
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Der Betätigungsgriff 15 ist um die in 1 dargestellte Achse A-A schwenkbar in der Lagerplatte 5 gelagert und über eine Welle 17 mit dem jeweiligen Exzenter 16 verbunden. Die jeweilige Welle 17 durchsetzt hierbei eine Schraubenfeder 18, die, wie der Darstellung der 2 zu entnehmen ist, mit dem einen Ende mit der Welle 17 und mit dem anderen Ende mit dem der Ladeplatte 5 zugeordneten Lager 19 für die Welle 17 verbunden ist. Konkret ist die jeweilige Welle 17 im Bereich des dem Betätigungsgriff 15 zugewandten Endes mittels eines Festlagers 19 in der Lagerplatte 5 und im Bereich des dem Exzenter 16 zugewandten Endes mittels eines Loslagers 20, welches die Welle 17 in Z-Richtung freigibt, in der Ladeplatte 5 gelagert.
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Im Bereich des Betätigungsgriffs 15 ist die Ladeplatte 5 im Bereich ihrer Oberseite mit einer Ausnehmung 21 versehen. Der Betätigungsgriff 15 ist in einer Endstellung bei vorgespannter Schraubenfeder 8 in diese Ausnehmung 21 eingeschwenkt. Die beiden Wellen 17 synchronisieren sich am Betätigungsgriff 15 jeweils durch eine Toleranzausgleichseinrichtung 22. Diese entkoppelt die Wellen 17 der linken und rechten Seite und gewährleistet, dass die beiden Exzenter 16 voll zum Einsatz kommen.
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Im Bereich der Toleranzausgleichseinrichtung 22 und dem Bereich der beiden Schraubenfedern 18 sind Hohlräume zur Aufnahme der entsprechenden Funktionsteile durch Abdeckbleche 23 abgedeckt. Diese sind in der 1 vor deren Montage dargestellt. Befestigt werden die Abdeckbleche 23 mittels Schrauben 24.
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Wird der Betätigungsgriff 15 nicht ergriffen, ist dieser unter Einwirkung der Schraubenfedern 18 in seine genannte Endstellung verschwenkt, in der der Betätigungsgriff 15 in die Ausnehmung 21 eingeschwenkt ist. Unter der Einwirkung der beiden Federn 18 sind die beiden Wellen 17 zusammen mit den zugeordneten Exzentern 16 so geschwenkt, dass der jeweilige Exzenter 16, wie der Darstellung der 2 zu entnehmen ist, unter Vorspannung der als Drehschenkelfeder wirkenden Feder sowohl am unteren Schenkel 9 als auch am oberen Schenkel 10 der zugeordneten Führungsschiene 7 anliegt. Damit verklemmt sich der Exzenter 16 bezüglich der Führungsschiene 7, so dass die Ladeplatte 5 nicht in den Führungsschienen 7 verschoben werden kann.
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Zum Lösen dieser festgelegten Stellung der Ladeplatte 5 wird, beispielsweise ausgehend von der Position, wie sie in 1 gezeigt ist, der Betätigungsgriff 15 ergriffen und aus der Ausnehmung 21 gegen das zugeordnete Abdeckblech 23 herausgeschwenkt. Aufgrund der Übertragung der Drehbewegung des Betätigungsgriffs 15 auf die Wellen 17 werden die Exzenter 16 entsprechend verschwenkt und gelangen außer Kontakt mit den Schenkeln 9 und 10 der zugeordneten Führungsschiene 7. Bei dieser Schwenkbewegung des Betätigungsgriffes 15 werden die beiden Schraubenfedern 18 stärker vorgespannt. Wird auf den Betätigungsgriff 15 in dieser Schwenkstellung eine Kraft in Richtung des Abschlussbleches 14 ausgeübt, führt dies dazu, dass die Ladeplatte 5 in Richtung des Abschlussbleches 14 gezogen wird. Wird bei diesem Verfahren der Ladeplatte 5 der Betätigungsgriff 15 losgelassen, bewirken die vorgespannten Schraubenfedern 18, dass die Exzenter 16 eigenständig in deren Festlegstellung gemäß 2 bezüglich der beiden Führungsschienen 7 überführt werden. Damit wird unmittelbar die Verfahrbewegung der Ladeplatte 5 unterbrochen, somit die Ladeplatte 5 abgebremst.
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In derselben Art und Weise kann die Ladeplatte 5 in Richtung der Rückenlehne 3 verschoben werden.
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5 veranschaulicht, dass im hinteren Bereich der jeweiligen Führungsschiene 7 durch miteinander fluchtende Bohrungen in den Schenkeln 9 und 10 ein Bolzen 25 gesteckt ist, der einen entfernbaren Anschlag für die hinteren Wälzlager/Gleitlager 28 der Ladeplatte 5 bei Bewegung nach hinten darstellt. Ferner weist der obere Schenkel 10 der jeweiligen Führungsschiene 7, in demselben Abstand zum hinteren Ende der Führungsschienen 7, eine zur anderen Führungsschiene 7 hin offene Ausnehmung 26 auf. Diese ist für einen Durchtritt der Exzenter 16 aus den Führungsschienen 7 nach oben vorgesehen.
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6 veranschaulicht die Anordnung der beiden Führungsschienen 7 und der Ladeplatte 5 bei maximal nach vorne geschobener Ladeplatte 5, die somit in dieser Stellung benachbart der Rückenlehne 3 der Sitzanordnung 2 angeordnet ist. Nach dem Entfernen der beiden Bolzen 25, wie in 6 gezeigt, kann die Ladeplatte 5 nach Betätigen des Betätigungsgriffes 15 und Aufbringen einer Zugkraft auf diesen in Richtung nach hinten zum hinteren Ende der Führungsschienen 7 verschoben werden, und zwar soweit, bis die beiden hinteren Wälzlager/Gleitlager 28 aus den Führungsschienen 7 herausfahren und die beiden Exzenter 16 unterhalb der Ausnehmungen 26 angeordnet sind. Dies ist in 7 veranschaulicht, allerdings ohne die Wälzlager/Gleitlager 28. Es kann, ausgehend von diesem Zustand, die Ladeplatte 5 um die beiden vorderen Führungsbolzen 8, die in den Führungsschienen 7 gelagert sind, verschwenkt werden, so dass das hintere Ende der Ladeplatte 5 angehoben wird. Dieser Zustand ist in 8 gezeigt, wieder ohne die Wälzlager/Gleitlager 28. Hiervon ausgehend kann die Ladeplatte 5, die über die vorderen Führungsbolzen 8 in den Führungsschienen 7 nach wie vor geführt ist, nach vorne verschoben werden, bis zur Rückenlehne 3 und die Ladeplatte 5 dann flächig gegen die Rückenlehne 3 verschwenkt werden. In dieser Stellung kann die Ladeplatte 5 mittels eines Haltebandes 27 an der Rücklehne 3 gehalten werden, wie es in 9 veranschaulicht ist, wobei wieder die Wälzlager/Gleitlager 28 nicht dargestellt sind.
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Üblicherweise werden die Bolzen 25 nicht entfernt, so dass sie die Bewegung der Ladeplatte 5 nach hinten begrenzen.
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10 veranschaulicht die Anordnung von Ladeplatte 5 und Ladeboden 13 bei Aufliegen einer bestimmungsgemäßen Last 29 von beispielsweise ungefähr 30 kg auf der Ladeplatte 5. Bei einer solchen Last ist keine relevante Durchbiegung der Ladeplatte 5 zu verzeichnen, die sowohl in unbelastetem Zustand als auch unter dieser Last in Abstand zum Ladeboden 13 angeordnet ist. Somit lässt sich die Ladeplatte 5 frei bezüglich des Ladebodens 13 verschieben.
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11 verdeutlicht die Situation, bei der eine deutlich höhere Last 29 auf der Ladeplatte 5 aufliegt. Diese ist beispielsweise größer als 50 kg. Diese hohe Last führt dazu, dass sich die Ladeplatte 8 nach unten durchbiegt und zwar so weit, bis die Ladeplatte 5 sich auf dem Ladeboden 13 abstützt.
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Die 10 und 11 verdeutlichen überdies, dass die Führungsschienen 7 im Ladeboden 13 gelagert sind.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltungen der Erfindung, zu welche weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. An der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen können vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Sitzanordnung
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Laderaum
- 5
- Ladeplatte
- 6
- Führung
- 7
- Führungsschiene
- 8
- Führungsbolzen
- 9
- unterer Schenkel
- 10
- oberer Schenkel
- 11
- Steg
- 12
- Oberfläche
- 13
- Ladeboden
- 14
- Abschlussblech
- 15
- Betätigungsgriff
- 16
- Exzenter
- 17
- Welle
- 18
- Schraubenfelder
- 19
- Lager
- 20
- Lager
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Toleranzausgleichseinrichtung
- 23
- Abdeckblech
- 24
- Schraube
- 25
- Bolzen
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Halteband
- 28
- Wälzlager
- 29
- Last
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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