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Die Erfindung betrifft insbesondere ein Omnibusfahrzeug mit einem Fahrgastraum zur Personenbeförderung.
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Omnibusse dienen der Beförderung einer Vielzahl von Fahrgästen, sind mit einer Vielzahl von Sitzplätzen ausgestattet und sind seit Jahrzehnten in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt, z. B. als Stadtbusse, Reisebusse, Überlandbusse, Gelenkbusse, Doppeldeckerbusse, etc..
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, das klassische Einsatzgebiet von Omnibussen zu erweitern.
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Diese Aufgabe kann insbesondere mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst werden. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß wird ein Omnibusfahrzeug, zweckmäßig mit einem Fahrgastraum zur Personenbeförderung, geschaffen. Das Omnibusfahrzeug umfasst insbesondere eine Sattelplatte für einen Anhänger, insbesondere zum Ziehen und/oder Befestigen des Anhängers. Der Anhänger ist z. B. zum Gütertransport (z. B. von Personenkraftwagen, Paletten, Containern, Waren, Maschinen, etc.) ausgelegt. Dadurch kann das Omnibusfahrzeug insbesondere als eine Mischform von Omnibus und Lastkraftwagen beschrieben werden. Realisierbar ist dadurch insbesondere ein Fahrzeugzug mit einem zur Personenbeförderung dienenden Omnibus als Zug- und/oder Frontmaschine für einen Anhänger.
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Der Anhänger ist vorzugsweise für den insbesondere gewerblichen, kommerziellen Gütertransport ausgelegt, kann aber auch z. B. zur Personenbeförderung ausgelegt sein. Anhänger zum Ankuppeln an Personenkraftwagen, sogenannte PKW-Anhänger, sind hierfür ungeeignet.
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Der Anhänger ist vorzugsweise ein Lastkraftwagen-Anhänger, was im Rahmen der Erfindung insbesondere Anhänger umfasst, die üblicherweise an Nutzfahrzeugen, Lastkraftwagen, Sattelzugfahrzeugen (z. B. Sattelschlepper), etc. zum Einsatz kommen und/oder die für Lastkraftwagen ausgelegt sind.
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Das Omnibusfahrzeug dient vorzugsweise als Zug- und/oder Frontfahrzeug zweckmäßig für den Anhänger.
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Der Anhänger ist vorzugsweise als Sattelauflieger (oftmals auch z. B. Sattelanhänger oder Auflieger genannt) ausgeführt. Der Sattelauflieger kann insbesondere zum Fahrzeugtransport ausgelegt sein, z. B. von zumindest 4, 5, 6, 7 oder zumindest 8 Personenkraftwagen.
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Die Beschreibung erfolgt nachfolgend meist in Bezug auf einen Sattelauflieger, gilt aber prinzipiell auch für einen Anhänger allgemein.
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Es ist möglich, dass das Omnibusfahrzeug so gestaltet ist und/oder die Sattelplatte so angeordnet ist, dass ein Sattelauflieger aufsattelbar ist.
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Die Sattelplatte kann z. B. ausgeführt sein, um eine Sattelkupplung mit dem Sattelauflieger ausbilden zu können, z. B. mit einem an dem Sattelauflieger ausgebildeten Kupplungszapfen (z. B. Königszapfen). Die Sattelplatte kann z. B. eine Einführöffnung umfassen, in die der Kupplungszapfen einführbar und zweckmäßig befestigbar ist. Die Sattelplatte und/oder die Sattelkupplung können herkömmlich ausgeführt sein.
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Es ist möglich, dass das Omnibusfahrzeug einen Fahrgastraum mit mehr als acht Fahrgastplätzen, vorzugsweise mehr als acht Fahrgastsitzplätzen, aufweist.
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Das Omnibusfahrzeug kann zumindest zwei- oder zumindest dreiachsig ausgeführt sein.
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Das Omnibusfahrzeug kann z. B. zumindest eine oder zwei hintere Achsen aufweisen, die z. B. lenkbar ausgeführt sein können. Alternativ oder ergänzend kann eine der zwei hinteren Achsen anhebbar sein, z. B. um während der Fahrt inaktiv zu sein.
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Es ist möglich, dass die Sattelplatte an dem Omnibusfahrzeug angeordnet ist, vorzugsweise an dem Omnibusfahrzeug selbst. Dadurch kann z. B. ein Aufsatteln des Anhängers abschnittsweise über dem Omnibusfahrzeug ermöglicht werden und/oder ein Aufsatteln des Anhängers über zumindest einer hinteren Achse des Omnibusfahrzeugs.
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Die Sattelplatte ist vorzugsweise über der Hinterachskonstruktion des Omnibusfahrzeugs angeordnet.
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Es ist möglich, dass das Omnibusfahrzeug eine nach hinten vorragende Tragkonstruktion aufweist, auf der die Sattelplatte angeordnet ist und/oder an der zumindest eine, vorzugsweise zumindest zwei hintere Achsen des Omnibusfahrzeugs platziert sind. Die Tragkonstruktion ist vorzugsweise ausgeführt, um die Lasten von dem Sattelauflieger aufzunehmen und/oder um die Zugkraft des Omnibusfahrzeugs auf den Sattelauflieger zu übertragen.
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Es ist möglich, dass die Tragkonstruktion mit der Fahrgestellkonstruktion des Omnibusfahrzeugs verbunden ist und/oder einen Teil davon bildet.
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Zu erwähnen ist, dass der Anhänger, die Sattelplatte und/oder die Sattelkupplung vorzugsweise herkömmlich ausgeführt sein können. Selbiges trifft auch auf den weiter unten erwähnten Dolly zu.
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Insbesondere die Sattelplatte und/oder die Sattelkupplung muss aber nicht herkömmlich ausgeführt sein. Im Rahmen der Erfindung umfasst die Sattelplatte und/oder die Sattelkupplung insbesondere jedwede Verbindungseinrichtung, die für Sattelauflieger geeignet ist, z. B. um den Sattelauflieger zu befestigen, zu ziehen und/oder aufzusatteln. Die Verbindungseinrichtung kann dabei optional von herkömmlichen, klassischen Sattelplatten und/oder Sattelkupplungen abweichen.
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Zu erwähnen ist ferner, dass der Anhänger, insbesondere der Sattelauflieger, zweckmäßig für den Gütertransport ausgelegt ist und/oder eine Länge von über 10 m, 11 m, 12 m oder sogar über 13 m aufweisen kann, vorzugsweise ungefähr 13,6 m.
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Schließlich ist noch zu erwähnen, dass ein Omnibusfahrzeug im Rahmen der Erfindung insbesondere Kraftfahrzeuge umfasst, die mehr als acht Fahrgastplätze, vorzugsweise mehr als acht Fahrgastsitzplätze aufweisen.
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Die Erfindung umfasst außerdem eine Fahrzeugkombination. Die Fahrzeugkombination umfasst ein Omnibusfahrzeug, das vorzugsweise zur Personenbeförderung dient und das über eine Sattelpatte mit einem Anhänger wirkverbunden ist, der vorzugsweise zum insbesondere gewerblichen Gütertransport oder zur Personenbeförderung ausgelegt ist. Das Omnibusfahrzeug und/oder der Anhänger sind vorzugsweise wie hierin beschrieben ausgeführt.
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Der Anhänger kann zweckmäßig mittelbar (z. B. über einen vorzugsweise herkömmlichen Dolly) oder unmittelbar mit dem Omnibusfahrzeug wirkverbunden sein, um von dem Omnibusfahrzeug gezogen und dadurch zweckmäßig transportiert werden zu können.
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Die Sattelplatte kann heckseitig auf dem Omnibusfahrzeug oder auf dem Dolly angeordnet sein. Der Anhänger ist zweckmäßig auf der Sattelplatte aufsattelbar. Die Gesamtlänge der Fahrzeugkombination, die das Omnibusfahrzeug und den Anhänger umfasst, kann die meist übliche Längenbegrenzung von 18,75 m überschreiten und somit die Ausmaße eines Lang-Lastkraftwagens (z. B. EuroCombi) annehmen. Die Fahrzeugkombination kann eine Gesamtlänge von z. B. über 18,75 m, 20 m, 21 m, 22 m, 23 m, 24 m oder 25 m aufweisen.
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Zu erwähnen ist nochmals, dass bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das Omnibusfahrzeug als Zug- und/oder Frontfahrzeug für einen Sattelauflieger ausgeführt ist und z. B. direkt oder über einen Dolly mit dem Sattelauflieger verbindbar ist, zweckmäßig mittels einer Sattelplatte bzw. Sattelkupplung.
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Die Erfindung umfasst außerdem die Verwendung eines Omnibusfahrzeugs als Zug- und/oder Frontfahrzeug für einen Sattelauflieger, das direkt mit dem Sattelauflieger verbindbar ist oder über einen Dolly, zweckmäßig mittels einer Sattelplatte bzw. Sattelkupplung. Das Omnibusfahrzeug und/oder der Anhänger sind vorzugsweise wie hierin beschrieben ausgeführt.
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Die vorstehend beschriebenen Merkmale und bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind beliebig miteinander kombinierbar. Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus den nachstehenden Beschreibungen bevorzugter Ausführungsformen in Verbindung mit den beigefügten Figuren.
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1 zeigt ein Omnibusfahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
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2 zeigt einen herkömmlichen Sattelauflieger, der mit dem Omnibusfahrzeug aus 1 verbindbar ist, und
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3 zeigt eine Fahrzeugkombination gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die einen herkömmlichen Sattelauflieger, ein als Zugfahrzeug dienendes Omnibusfahrzeug und optional einen den Sattelauflieger und das Omnibusfahrzeug verbindenden Dolly umfasst.
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1 zeigt ein Omnibusfahrzeug 10 mit einem Fahrgastraum 11 zur Personenbeförderung, das vorzugsweise zwei hintere Achsen A1 und A2 und eine vordere Achse A3 umfasst. 2 zeigt einen Anhänger 20, insbesondere einen Sattelauflieger, der zum Gütertransport ausgelegt ist und der mit dem Omnibusfahrzeug 10 verbindbar ist und vorzugsweise zumindest zwei hintere Achsen aufweist.
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Der Fahrgastraum 11 weist mehr als acht Fahrgastplätze, insbesondere mehr als acht Fahrgastsitzplätze, auf.
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An dem Omnibusfahrzeug 10 ist eine Sattelplatte V1 angeordnet, die zur Verbindung mit einer in 2 gezeigten, an dem Sattelauflieger 20 ausgebildeten komplementären Verbindungseinrichtung V2 ausgeführt ist, was durch den gepunkteten Doppelpfeil zwischen den 1 und 2 angedeutet ist.
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Die Verbindungseinrichtung V2 umfasst insbesondere einen Kupplungszapfen, der z. B. als sogenannter Königszapfen ausgeführt sein kann. Der Sattelauflieger 20, insbesondere dessen Verbindungseinrichtung V2, ist auf dem Omnibusfahrzeug 10, insbesondere dessen Sattelplatte V1, aufsattelbar. Die Sattelplatte V1 ist mit einer Einführöffnung für den Kupplungszapfen versehen. Der Kupplungszapfen ist in der Einführöffnung verriegelbar. Die Sattelplatte und der Kupplungszapfen können folglich eine im Wesentlichen herkömmliche Sattelkupplung bilden.
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Der Sattelauflieger 20 umfasst ferner eine Stützeinrichtung 21, die während des An- und/oder Absattelvorgangs den Sattelauflieger 20 anheben und/oder absenken kann.
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Das Omnibusfahrzeug 10 umfasst eine nach hinten vorragende Tragkonstruktion 12, auf der die Sattelplatte V1 angeordnet ist und an der zwei hintere Achsen A1 und A2 des Omnibusfahrzeugs 10 platziert sind. Die Tragkonstruktion 12 kann Teil der Fahrgestellkonstruktion des Omnibusfahrzeugs 10 sein.
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Werden das Omnibusfahrzeug 10 der 1 und der Sattelauflieger 20 der 2 miteinander verbunden, entsteht eine Fahrzeugkombination gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die Fahrzeugkombination umfasst somit einen Anhänger 20, der zum Gütertransport ausgelegt ist, und ein Omnibusfahrzeug 10, das zweckmäßig zur Personenbeförderung und als Zugfahrzeug dient.
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3 zeigt eine Fahrzeugkombination gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung. 3 zeigt mitunter die Sattelplatte V1 und die Verbindungseinrichtung V2 in stark vereinfachter, schematischer Form. Ferner sind ein Omnibusfahrzeug 10, ein Dolly 30 und ein dreiachsiger Anhänger 20 in Form eines Sattelaufliegers zu sehen.
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Während bei der mittels der 1 und 2 erläuterten Fahrzeugkombination der Sattelauflieger 20 quasi direkt mit dem Omnibusfahrzeug 10 wirkverbunden ist, umfasst die Fahrzeugkombination der 3 einen mit einer Sattelplatte V1 versehenen Dolly 30, auf dem der Sattelauflieger 20 aufsattelbar ist und der das Omnibusfahrzeug 10 mit dem Anhänger 20 verbindet. Daraus ergibt sich, dass im Rahmen der Erfindung das Omnibusfahrzeug 10 zweckmäßig unmittelbar oder mittelbar über einen Dolly 30 mit dem Sattelauflieger 20 wirkverbunden sein kann, wobei die Wirkverbindung aber eine Sattelkupplung/Sattelplatte V1 umfasst.
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Der Sattelauflieger 20 umfasst eine Länge von z. B. über 13 m, vorzugsweise ungefähr 13,6 m. Die Fahrzeugkombination kann die Ausmaße eines sogenannten Lang-Lastkraftwagens (z. B. EuroCombi) annehmen, z. B. eine Gesamtlänge von über 18,75 m oder sogar über 25 m aufweisen, vorzugsweise ungefähr 25,25 m.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Darüber hinaus beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen und Merkmalen.