DE102012000993A1

DE102012000993A1 - Beinlagerkissen

Info

Publication number: DE102012000993A1
Application number: DE102012000993A
Authority: DE
Inventors: Roland Stutz
Original assignee: hhp Home Health Products AG
Current assignee: hhp Home Health Products AG
Priority date: 2012-01-20
Filing date: 2012-01-20
Publication date: 2013-07-25
Also published as: DE202012012623U1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kissen zur Hochlagerung von Beinen einer liegenden Person. Derartige Kissen sind bekannt und werden auch als „Herz-Waage-Kissen” bezeichnet. Um hier eine bessere Durchblutung und kreislauffördernde Funktionen zu erreichen wird vorgeschlagen, auf der Oberseite des Kissens rinnenartige Mulden vorzusehen. Durch die rinnenartige Ausgestaltung dieser Mulden schmiegt sich die Oberfläche des Kissens besser an aufliegende Unterschenkel an. Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform werden außerdem noch Vibrationselemente im Bereich dieser Mulden angeordnet, um kreislauffördernde Massageeffekte bewirken zu können.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kissen zur Hochlagerung von Beinen einer liegenden Person.
Die Hochlagerung von Beinen ist eine wesentliche Empfehlung zur Entlastung des menschlichen Blutkreislaufes. Der Mensch ist ein Lebewesen, bei dem das Herz relativ weiter oberhalb der größten Muskeln des Körpers, nämlich der Waden- oder Oberschenkelmuskulatur liegt. Hier ist eine Höhendifferenz von etwa 1,2 bis 1,5 m denkbar. Eine Wasser- bzw. Blutsäule von solcher Höhe bewirkt einen relativ hohen statischen Druck auf Blutgefäße in den unteren Extremitäten und somit insbesondere auf das Venensystem in den Beinen.
In einer liegenden Position beträgt die Höhendifferenz zwischen Herz- und Beinmuskulatur annähernd 0. In einer solchen Körperstellung wird dann insbesondere das Venensystem in den Beinen nicht belastet und venöses Blut kann leichter in Richtung Herz zurückfließen.
Es ist in diesem Zusammenhang auch bekannt, sowohl im privaten wie auch im therapeutischen Bereich die Unterschenkel noch leicht erhöht zu lagern. Dies führt auch zu einer leichten Neigung der Oberschenkel. Eine solche Position wird auch als Herz-Waage-Lage bezeichnet.
Eine derartige Lagerung bewirkt eine verbesserte hydrostatische Druckverteilung im Blutkreislauf mit einem noch leichteren Blutrückfluss aus den Beinen. Dies bewirkt z. B. bei geschwollenen Beinen deren Abschwellen und auch ein Abfluss von Lymphflüssigkeit aus den Beinen wird begünstigt. Damit gilt eine entsprechende Herz-Waage-Lagerung auch als wirksames Mittel einer Thrombose-Prophylaxe.
Durch das Aufliegen der Unterschenkel auf den üblicherweise verwandten Thrombosekissen wird die Wadenmuskulatur aber komprimiert, was letztlich wieder zu einer ungewünschten Behinderung des Blutflusses insbesondere in der Wadenmuskulatur führt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die bekannten Herz-Waage-Kissen dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine derartige nachteilige Beeinflussung der Unterschenkelmuskulatur verringert oder vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass auf der Oberseite des Kissens wenigstens eine im Wesentlichen rinnenartige Mulde angeordnet ist. Der Querschnitt einer derart konkav in die Oberfläche des Kissens eingeformten Mulde ist somit im Wesentlichen kreissegment- oder kreisabschnittmäßig.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass aufgrund der konkaven Form in dieser Mulde ein auf dem Kissen aufliegender Unterschenkel eine größere Auflagefläche hat, da sich die Fläche der Mulde an die Form des Unterschenkels anschmiegt. Damit wird im Bereich des Unterschenkels ein niedrigerer spezifischer Druck auf die Wadenmuskulatur bewirkt und diese wird geringer komprimiert, so dass der gewünschte Abfluss von Blut und Lymphflüssigkeit ungehinderter von statten gehen kann.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist im Bereich der Mulde unter der Oberfläche des Kissens wenigstens ein Vibrationselement zu finden.
Durch dieses Vibrationselement kann eine Massage des aufliegenden Beines bzw. Unterschenkels erreicht werden, was zu dessen besserer Durchblutung führt. Durch eine entsprechende Anordnung von mehreren Vibrationselementen entlang der Längserstreckung der rinnenartigen Mulde oder aber auch in Tangentialrichtung über die im wesentlichen teilzylindrische Oberfläche der Mulde verteilt können zusätzliche Effekte bewirkt werden, indem an unterschiedlichen Stellen entsprechende Vibrationsimpulse in die Muskulatur eines aufliegenden Beines bzw. Unterschenkels eingebracht werden.
Um eine besonders gute Übertragung der entsprechenden Vibration auf dem aufliegenden Körperteil zu erreichen, wird weiter vorgeschlagen, die Mulde zumindest teilweise mit einer noppenartigen Oberflächenstruktur zu versehen. Über derartige Noppen kann eine noch bessere Übertragung von Vibrationsimpulsen erreicht werden.
Zusätzlich kann über solche Noppen auch Wärmeenergie abgeleitet werden, was bei entzündlichen Prozessen vorteilhaft ist. Wird andererseits Wärme in die massierte Muskulatur eingebracht, was z. B. über Heizelemente im Bereich der Mulden möglich ist, kann dies auch zur gewünschten Entspannung der Muskulatur beitragen. Außerdem führt Wärmezufuhr zu einer Gefäßerweiterung, so dass das Abfließen von Blut und/oder Lymphflüssigkeit weiter erleichtert wird.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft die Mulde bei einer im Wesentlichen horizontalen Ausrichtung des Kissens nicht horizontal sondern ist einseitig tiefer ausgebildet, insbesondere an dem zur Aufnahme des Fußgelenkes vorgesehenen Ende.
Ein aufliegender Unterschenkel verläuft somit vom Knie Richtung Fußgelenk leicht abwärts. Dies bewirkt bei dem Oberschenkel des Beines dass sowohl die vordere als auch die hintere Oberschenkelmuskulatur in einem entspannten Zustand sind, was die leichtere und damit bessere Durchblutung auch dieser Muskulatur fördert.
Es sei noch erwähnt, dass es auch im Rahmen der Erfindung ist, wenn das oder die in das Kissen integrierte(n) Vibrationselement(e) mit einer elektrischen Steuerung zu verbinden sind, über die eine Änderung der Vibrationsfrequenz und/oder -amplitude zu erreichen ist. Es besteht damit die Möglichkeit, diese Werte spezifisch anzupassen an jeweils benutzerspezifische Parameter.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Kissens zur Verwendung auf einer Massageliege.
In 1 erkennt man eine Massageliege 1, wie sie beispielsweise in der Druckschrift DE 20 2004 000 222 U1 beschrieben ist. An dieser Liege sind verschiedene Anbauteile, beispielsweise ein Kopfkeil 2 oder ein Wärmekissen 3, aufsteckbar.
Bei dem hier dargestellten Beispiel ist außerdem auch ein Kissen 4 dargestellt, das auf diese Massageliege 1 aufgesteckt werden kann und das zur Hochlagerung von Beinen von einer auf der Massageliege liegenden Person vorgesehen ist.
Das Kissen besteht in seinem Inneren im Wesentlichen aus einem relativ festen Schaumstoff und ist in bekannter Weise gepolstert und mit einem Überzug versehen.
An seinem einen Ende ist es mit einer Schräge 14 versehen, die bei einer aufliegenden Person an deren Oberschenkel anstößt.
An seiner Oberseite 5 sind in das Kissen 4 zwei im Wesentlichen rinnenartige Mulden 6, 7 konkav eingeformt. In diese Mulden sind die Unterschenkel der angesprochenen Person zu legen.
Unter dem unten Hegenden Scheitelbereich der Mulden 6, 7 oder aber auch in deren Seitenbereich sind (hier lediglich punktiert dargestellte) Vibrationselemente 8 in dem Schaumstoff des Kissens 4 integriert. Mit diesen können lockernde Vibrationen auf die Muskulatur von in den Mulden 6 oder 7 liegenden Unterschenkeln aufgebracht werden.
Um die von den Vibrationselementen 8 stammenden Schwingungen gut zu übertragen, sind die Mulden 6, 7 mit einer noppenartigen Oberflächenstruktur 9 versehen. Diese Noppen können auch genutzt werden, um Wärmeenergie in die aufliegende Muskulatur einzubringen oder aus dieser abzuleiten.
Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass die Mulden 6, 7 an ihrem einen Ende 10 tiefer sind als an ihrem anderen Ende 11, das an der Schräge 14 liegt. Dadurch ist ein in den Mulden 6, 7 liegender Unterschenkel leicht nach unten geneigt. Dies führt bei dem Oberschenkel des Beines zu einer Entspannung von dessen Muskulatur.
Eine Vorrichtung der hier beschriebenen Art ist somit besonders geeignet, um mittels Schwingungen den Rückfluss von Blut oder Lymphflüssigkeit aus den Beinen zum Herzen zu unterstützen.
Die Vibrationselemente 8 werden dabei über Leitungen 12 mit einer elektrischen Steuerung 13 verbunden, über die die Vibrationselemente in ihrer Frequenz und/oder Amplitude gesteuert werden können.
Damit können die Vibrationselemente 8 an spezifische Anforderungen angepasst werden.
Im Übrigen ist bereits durch die rinnenartige Ausgestaltung der Mulden 6, 7 ein geringerer Druck auf die Muskulatur der in diesen Mulden liegenden Unterschenkel zu erreichen, so dass die wie oben beschrieben gewünschten kreislauffördernden Effekte besser zu erreichen sind.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 202004000222 U1 [0019]

Claims

Kissen zur Hochlagerung von Beinen einer liegenden Person, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite (5) des Kissens (4) wenigstens eine im Wesentlichen rinnenartige Mulde (6, 7) angeordnet ist.
Kissen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der wenigstens einen Mulde (6, 7) unter der Oberfläche des Kissens (4) wenigstens ein Vibrationselement (8) ist.
Kissen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Mulde (6, 7) zumindest teilweise mit einer noppenartige Struktur (9) versehen ist.
Kissen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Mulde (6, 7) bei einer im wesentlichen horizontalen Ausrichtung des Kissens (4) einseitig tiefer ausgebildet ist.
Kissen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Vibrationselement (8) mit einer Steuerung (13) zur Änderung der Vibrationsamplitude und/oder -frequenz verbunden ist.