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Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Bekleidungsstück für den menschlichen Oberkörper mit mindestens einem den Achselbereich überdeckenden flächigen Material.
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Bekleidungsstücke für den menschlichen Oberkörper sind insbesondere in der Form von Hemden, Poloshirts, T-Shirts und Sweatshirts bekannt. Sie werden unter anderem bei sportlichen Aktivitäten und anderen körperlichen Betätigungen getragen und sind dazu aus Baumwolle oder Baumwolljersey hergestellt, welches insbesondere sehr hautfreundliche Materialien sind. Zugleich neigen diese Materialien jedoch dazu menschlichen Schweiß aufzusaugen. Gerade im Achselbereich, welches ein Bereich besonders starker Schweißabsonderung ist, stellt dieses schweißaufnehmende und -speichernde Verhalten dieser Materialien ein Problem dar. Der Benutzer des Bekleidungsstücks empfindet ein Nässegefühl, welches gerade auch dann noch besteht, wenn die sportliche Aktivität oder körperliche Betätigung bereits beendet ist.
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Aus
DE 203 12 010 U ist ein Bekleidungsstück zum Schutz des Oberkörpers bekannt, bei dem auf dem Rückenbereich und dem Schulterbereich ein Einsatz aus einem reibungsfesten Material vorgesehen ist. Ferner ist in der Achselgegend, d. h. in einer Zone der Verbindung zwischen dem oberen Ende des Ärmels und dem mit dem Thorax assoziierten Seitenstück ein Einsatz vorgesehen. Der Einsatz ist aus einem sehr luftigen Material gestaltet, wie einem Jersey mit großen Maschen, die eine sehr luftige Struktur definieren. Der Einsatz erstreckt sich gemäß den in diesem Dokument dargestellten Figuren über eine sehr große Fläche am Achselbereich. Die Fläche ist dazu mit spezieller und individuell auf den restlichen Zuschnitt des Bekleidungsstücks angepasster Form entlang der Unterseite des oberen Ärmels und der oberen Hälfte des Seitenbereichs ausgebildet.
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Zugrundeliegende Aufgabe
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bekleidungsstück für den menschlichen Oberkörper zu schaffen, welches im Achselbereich für den Benutzer das Entstehen eines Nässegefühls vermeidet und zugleich kostengünstig herzustellen ist.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Bekleidungsstück für den menschlichen Oberkörper geschaffen, das mindestens ein den Achselbereich überdeckendes flächiges Material umfasst und bei dem ferner in das flächige Material im Achselbereich ein Stück atmungsaktiver Stoff eingesetzt ist, wobei das Stück atmungsaktiver Stoff die Form eines Vierecks aufweist.
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Erfindungsgemäß ist ein Stück atmungsaktiver Stoff im Achselbereich eingesetzt, welches die Form eines Vierecks aufweist. Ein solches viereckiges Stück atmungsaktiver Stoff kann aus einem großflächigen atmungsaktiven Stoff weitgehend ohne Verschnitt ausgeschnitten werden. Das erfindungsgemäße viereckige Stück atmungsaktiver Stoff kann daher besonders kostengünstig bereitgestellt werden. Ferner kann das erfindungsgemäße viereckige Stück atmungsaktiver Stoff besonders einfach in die Form von Bekleidungsstücken für den menschlichen Oberkörper im Achselbereich eingesetzt, insbesondere eingenäht werden. Dabei ist es mit der erfindungsgemäßen Form des atmungsaktiven Stoffes nicht notwendig auf die restliche Form beziehungsweise den restlichen Schnitt des Bekleidungsstücks Rücksicht zu nehmen. Das erfindungsgemäße Stück atmungsaktiver Stoff kann mit sehr kurzen Nahtabschnitten derart unauffällig in das jeweilige Bekleidungsstück eingesetzt werden, dass es dessen restliche Formgebung nicht stört. Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Stück atmungsaktiver Stoff sogar sehr einfach nachträglich in ein Bekleidungsstück eingefügt werden. Dazu ist es lediglich notwendig in das Bekleidungsstück eine viereckige Öffnung einzuschneiden, in die das erfindungsgemäße Stück atmungsaktiver Stoff mit vier kurzen Nahtabschnitten eingenäht werden kann.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Viereck derart angeordnet, dass ein Ecke des Vierecks nach vorne zum Brustbereich hin gerichtet ist.
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Ferner ist vorzugsweise das Viereck derart angeordnet, dass ein Ecke des Vierecks nach hinten zum Rückenbereich hin gerichtet ist.
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Darüber hinaus ist es von Vorteil das Viereck derart anzuordnen, dass ein Ecke des Vierecks nach oben zum Ärmelbereich hin gerichtet ist.
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Das Viereck ist schließlich ferner vorteilhaft derart angeordnet, dass ein Ecke des Vierecks nach unten zum Hüftbereich hin gerichtet ist.
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Mit den derartigen Anordnungen der Ecken des erfindungsgemäßen Vierecks ist es besonders einfach das Viereck im Bekleidungsstück einzunähen. Insbesondere fällt dabei von den genannten Ecken mindestens eine Ecke mit einer sonstigen Längsnaht des Bekleidungsstücks zusammen. Solche Längsnähte verlaufen insbesondere an der Unterseite entlang dem Ärmel und an der Seite des Bekleidungsstücks von dem Achselbereich oben zur Hüfte nach unten entlang dem Oberkörper. Das eingenähte Viereck ist danach derart platziert, dass es unter dem Arm im Achselbereich sich leicht faltet und daher für den Benutzer des Bekleidungsstücks wenig aufträgt.
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Das Viereck weist vorzugsweise Drachenform mit je zwei gleichlangen benachbarten Schenkeln auf. Eine solche Drachenform ermöglicht eine zusätzliche Anpassung an die gewünschte Faltsituation unter dem Arm. Von der Drachenform sind vorzugsweise die beiden kürzeren Schenkel zum Arm hin und die beiden längeren Schenkel nach unten zur Hüfte hin gerichtet angeordnet.
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Für eine besonders einfache Formgebung sowohl des herzustellenden Stückes atmungsaktiven Stoffes als auch für den am Bekleidungsstück dafür herzustellenden Freibereich ist es von Vorteil, das Viereck mit einer Quadratform zu gestalten.
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Vorzugsweise weist das Viereck alternativ Rechteckform auf. Mit einer Rechteckform ist ebenfalls eine besonders verschnittfreie Bereitstellung der atmungsaktiven Stoffestücke möglich.
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Das Viereck kann zur besseren Formgebung des eingesetzten Stückes atmungsaktiven Stoffes im abgewinkelten Zustand unter dem Arm aus zwei Dreiecken zusammengesetzt sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen Bekleidungsstück ist ferner vorteilhaft gegebenenfalls das Viereck aus zwei Teilen zusammengenäht. Die zusammengenähten Teile können einzeln besonders speziell an den gewünschten Faltenwurf des erfindungsgemäßen Stückes atmungsaktiven Stoffes angepasst werden.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks in Form eines Hemdes,
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2 das Detail II in 1 und
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3 die Ansicht III in 2.
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Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In den Fig. ist ein Bekleidungsstück 10 in Form eines Hemdes aus textilem Stoffmaterial, vorzugsweise herkömmlichem Hemdstoff in Gestalt von 100% Baumwolle, dargestellt, welches zum Bedecken des Oberkörpers eines menschlichen Benutzers vorgesehen ist. Das Bekleidungsstück 10 umfasst zwei Vorderflächen, die sich von einem Schulterbereich 12 ausgehend über einen Brustbereich 14 bis zu einem vorderen Hüftbereich 16 erstrecken. Die beiden Vorderflächen sind mittig mit einer Knopfleiste 18 verbunden und grenzen seitlich an je einer Seitennaht 20 an eine in 1 nicht zu sehende Rückenfläche. Die Rückfläche ist oben mit einem Rückenbereich 22 und unten mit einem hinteren Hüftbereich 24 des Bekleidungsstücks 10 gebildet.
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An dem Bekleidungsstück 10 sind ferner zwei Ärmel ausgebildet, die mit je einem Ärmelbereich 26 gebildet sind. Der Ärmelbereich 26 erstreckt sich jeweils von oben über den Ärmel hinweg bis zu einer Ärmelmanschette 28 und ist unten mit einer Ärmellängsnaht 30 zu einer Röhre geformt. Die Ärmellängsnaht 30 endet an einem Achselbereich 32 an einen zugehörigen Brustbereich 14 und Rückenbereich 22. Dabei ist der Ärmelbereich 26 mittels einer vorderen Ärmelöffnungsnaht 34 an dem zugehörigen Brustbereich 14 und einer hinteren Ärmelöffnungsnaht 36 an dem zugehörigen Rückenbereich 22 angenäht.
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Im Achselbereich 32 ist ferner ein Stück 38 atmungsaktiver Stoff eingesetzt, wobei dieses Stück 38 atmungsaktiver Stoff in der Form eines Vierecks gestaltet ist. Das Viereck weist im Wesentlichen die Größe von ca. 8 bis 12 Zentimeter (cm) mal 8 bis 12 Zentimeter (cm) auf. Der atmungsaktive Stoff führt Schweiß, welcher unter der Achsel des Benutzers verstärkt abgesondert wird, unmittelbar nach außen ab und verhindert dadurch unmittelbar am Ort des möglichen Entstehens ein Nässegefühl für den Benutzer. Der atmungsaktive Stoff ist vorzugsweise ein hochwertiger, feiner Marken-Jersey aus 83% Polyamid (PA6) und 17% Elasthan (EL). Das Gewicht des derartigen atmungsaktiven Stoffs beträgt vorzugsweise 190 Gramm pro Quadratmeter (g/qm). Alternativ wird als atmungsaktiver Stoff bevorzugt ein Jersey aus 100% Polyamid (PA) verwendet, der ein Gewicht von 150 Gramm pro Quadratmeter (g/qm) aufweist.
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Das viereckige Stück 38 atmungsaktiver Stoff ist in kostengünstiger Weise aus einer Rollenware weitgehend ohne Verschnitt herausgetrennt und in das Bekleidungsstück 10 eingenäht worden. Dabei ist das Stück 38 atmungsaktiver Stoff mit vier kurzen Nahtabschnitten 40, 42, 44 und 46 auf besonders unauffällige Art in das Bekleidungsstück 10 eingesetzt und seine Form stört daher die restliche Formgebung des Bekleidungsstücks 10 nicht.
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Das Viereck des Stückes 38 ist derart angeordnet, dass eine erste Ecke 48 des Vierecks nach vorne zum zugehörigen Brustbereich 14 hin gerichtet ist und dort an der vorderen Ärmelöffnungsnaht 34 zu liegen kommt. Eine zweite Ecke 50 des Vierecks ist nach hinten zum Rückenbereich 22 hin gerichtet und kommt dort an der hinteren Ärmelöffnungsnaht 36 zu liegen. Eine dritte Ecke 52 des Vierecks ist nach oben zum Ärmelbereich 26 hin gerichtet und kommt dort an der Ärmellängsnaht 30 zu liegen. Eine letzte, vierte Ecke 54 des Vierecks ist schließlich nach unten zu den beiden Hüftbereichen 16 und 24 hin gerichtet und kommt an der zugehörigen Seitennaht 20 zu liegen. Mit der derartigen Anordnung der Ecken 48, 50, 52 und 54 des Vierecks an je einer ohnehin bereits vorhandenen Naht des Bekleidungsstücks 10 ist das Stück 38 auf besonders einfache Weise einzunähen und führt darüber hinaus zu einem besonders angenehmen Faltenruf unter dem Arm des Benutzers.
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Das Viereck des Stückes 38 weist eine Drachenform mit je zwei gleichlangen benachbarten kürzeren oberen Schenkeln 56 und zwei gleichlangen benachbarten längeren unteren Schenkeln 58 auf. Die kürzeren oberen Schenkel 56 weisen eine Länge von bevorzugt 8 bis 11 Zentimeter (cm), vorliegend besonders vorteilhaft 9 Zentimeter (cm) auf. Die längeren Schenkel 58 haben eine Länge von bevorzugt 9 bis 12 Zentimeter (cm), vorliegend besonders vorteilhaft 11 Zentimeter (cm). Diese Drachenform ermöglicht eine besonders vorteilhafte Anpassung an die gewünschte Faltsituation bei einem Hemd als Bekleidungsstück 10.
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Für eine besonders einfache Formgebung sowohl des Stückes 38 atmungsaktiven Stoffes als auch für den am Bekleidungsstück 10 dafür herzustellenden Freibereich ist das Viereck bei einem nicht weiter dargestellten Ausführungsbeispiel als Quadratform oder Rechtsecksform gestaltet.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist insbesondere gemäß 3 zu erkennen, dass das Viereck zur besseren Formgebung des eingesetzten Stückes 38 atmungsaktiven Stoffes aus zwei Dreiecken 60 und 62 zusammengesetzt ist, welche mittels einer im Wesentlichen geraden Quernaht 64 miteinander verbunden sind. Ein alternatives, besonders vorteilhaftes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass diese Quernaht 64 entfällt und das Stück 38 aus einem einzigen textilen atmungsaktiven flächigen Element gebildet ist.
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Abschließend sei angemerkt, dass sämtlichen Merkmalen, die in den Anmeldungsunterlagen und insbesondere in den abhängigen Ansprüchen genannt sind, trotz dem vorgenommenen formalen Rückbezug auf einen oder mehrere bestimmte Ansprüche, auch einzeln oder in beliebiger Kombination eigenständiger Schutz zukommen soll.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bekleidungsstück
- 12
- Schulterbereich
- 14
- Brustbereich
- 16
- vorderer Hüftbereich
- 18
- Knopfleiste
- 20
- Seitennaht
- 22
- Rückenbereich
- 24
- hinterer Hüftbereich
- 26
- Ärmelbereich
- 28
- Ärmelmanschette
- 30
- Ärmellängsnaht
- 32
- Achselbereich
- 34
- vordere Ärmelöffnungsnaht
- 36
- hintere Ärmelöffnungsnaht
- 38
- Stück atmungsaktiver Stoff
- 40
- erster Nahtabschnitt
- 42
- zweiter Nahtabschnitt
- 44
- dritter Nahtabschnitt
- 46
- vierter Nahtabschnitt
- 48
- erste vordere Ecke
- 50
- zweite hintere Ecke
- 52
- dritte obere Ecke
- 54
- vierte untere Ecke
- 56
- oberer kürzerer Schenkel
- 58
- unterer längerer Schenkel
- 60
- oberes Dreieck
- 62
- unteres Dreieck
- 64
- Quernaht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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