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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugkran mit einem an dessen Oberwagen wippbar angelenkten Teleskopausleger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Beispielsweise aus der
DE 196 06 109 A1 sind Fahrzeugkrane bekannt, bei denen eine Abspannung den Teleskopausleger in dessen vertikaler Mittelebene aussteift. Die Abspannung wirkt dabei einer Durchbiegung des Teleskopauslegers in dieser Ebene entgegen. Seitlich auf den Teleskopausleger wirkende Kräfte können durch eine derartige Abspannung allerdings nicht aufgenommen werden. Derartige in einer Querebene wirkende Kräfte werden beispielsweise durch Windkräfte aufgeprägt. Um auch hiergegen eine Abspannung zu erreichen, wurde beispielsweise in der
DE 200 02 748 U eine räumliche Abspannung des Teleskopauslegers vorgeschlagen. Hierzu ist am Teleskopausleger ein Abspannbock angebaut, der aus zwei V-förmig aufspreizbaren Schenkeln besteht, mittels derer zwei Abspannseile in seitlichem Abstand zur vertikalen Mittelebene aufgespannt und zum Kopfstück eines ausfahrbaren Auslegerschusses geführt werden. Hierdurch wird zum einen eine Biegung des Teleskopauslegers infolge von an einem Lasthaken wirkenden Kräften abgefangen. Zum anderen wird der Ausleger gegen eine seitliche Durchbiegung infolge von Querkräften ausgesteift.
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Bei dieser vorbekannten V-förmigen Abspannung des Teleskopauslegers muss ein Abspannbock auf den Rücken des Teleskopauslegers montiert werden. Dies erhöht das entsprechende Gewicht des Teleskopauslegers.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Fahrzeugkran derart weiterzuentwickeln, daß auch ohne das zusätzliche Anbringen eines Abspannbocks auf dem Teleskopausleger eine räumliche Abspannung insbesondere auch während des Aufrichtens zur Aufnahme von quer auf den Ausleger wirkenden Kräften ermöglicht wird.
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Erfindungsgemäß wird zur Lösung dieser Aufgabe ein gattungsgemäßer Fahrzeugkran mit einem an dessen Oberwagen wippbar angelenkten Teleskopausleger, einem wippbar angelenkten A-Bock sowie einer Abspannung für den Teleskopausleger, die über mindestens eine Winde zum Spannen der Abspannverseilung verfügt, bereitgestellt, bei dem der A-Bock erfindungsgemäß zwei V-förmig aufspreizbare Schenkel besitzt, deren oberwagenseitigen Enden schwenkbar gelagert und deren vom Oberwagen abstehenden Enden über jeweils ein Abspannseil mit einem Kopf bzw. Kragen eines austeleskopierbaren Auslegerschusses verbindbar ist.
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Erfindungsgemäß wird somit der üblicherweise am Oberwagen angelenkte A-Bock V-förmig aufspreizbar ausgebildet. Hierdurch wird zum einen das Gewicht des Teleskopauslegers nicht erhöht und zum anderen eine räumliche Abspannung des Teleskopauslegers ermöglicht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen.
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Demnach können die Schenkel des A-Bocks über Kolben-Zylinder-Anordnungen V-förmig aufspreizbar sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die Abspannseile jeweils über eine erste an den vom Teleskopausleger abstehenden Enden des A-Bocks angeordnete Flasche und über eine zweite am Teleskopausleger angeordnete Flasche zu einer Winde geführt werden, über die die Abspannseile gleichmäßig spannbar sind.
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Des Weiteren können die Flaschen mit eingeschertem Abspannseil in einer kranseitigen Ablage aufgenommen sein. Hier ist es besonders vorteilhaft, daß die Flaschen mit eingeschertem Abspannseil ablegbar sind. Dies führt dazu, daß beim Aufrichten des Krans das Abspannseil nicht gesondert eingeschert werden muss.
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Vorteilhaft ist die Ablage zur Aufnahme der Flaschen im Bereich der Winde am Teleskopausleger angeordnet. Hierdurch ist eine sehr platzsparende konstruktive Ausgestaltung möglich.
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Die oberwagenseitigen Enden der Schenkel des A-Bocks sind schwenkbar an einem Tragstück angelenkt, das wiederum schwenkbar an dem Oberwagen angelenkt ist, wobei vorzugsweise die Schwenkachse, um die das Tragstück zum Oberwagen schwenkbar ist, und die Schwenkachse bzw. Schwenkachsen, um die die Schenkel zum Tragstück schwenkbar sind, in zueinander senkrechten Ebenen, insbesondere in einer Ebene senkrecht zur Längsachse des Oberwagens sowie in einer Ebene bzw. in zwei Ebenen parallel zur Längsachse des Oberwagens angeordnet sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können die Abspannseile vom A-Bock zu dem Kopf bzw. Kragen des austeleskopierbaren Auslegerschusses an einem daran befestigten Querträger angelenkt sein, der zwei seitlich vom Auslegerschuss beabstandete Anlenkpunkte aufweist.
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Besonders vorteilhaft können die vom Oberwagen abstehenden Enden der Schenkel in V-förmig aufgespreizter Stellung über Abspannstangen mit dem Oberwagen verbunden sein.
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Des Weiteren kann im Bereich einer der jeweiligen Flaschen, über die die Abspannseile geführt werden, zusätzlich eine Messvorrichtung zur Seillängenüberwachung angeordnet sein. Hierdurch lässt sich die symmetrische Abspannung auf beiden Seiten des V-förmig aufgespreizten A-Bocks überwachen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Winde zwei auf einer Welle angeordnete Seiltrommeln zum Auf- und Abspulen des Abspannseils, mindestens einen Schrägscheibenmotor mit Durchtrieb und Bremse sowie eine vorzugsweise mechanisch betätigte Kupplung aufweisen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
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1: eine seitliche Darstellung eines schematisch dargestellten Oberwagens eines Fahrzeugkrans gemäß einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung,
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2: eine Draufsicht auf den Oberwagen mit Ausleger gemäß 1 und
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3: eine entsprechende Darstellung gemäß 2 mit austeleskopiertem Ausleger.
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In 1 ist schematisch ein Oberwagen 10 eines hier sonst nicht weiter dargestellten Fahrzeugkrans dargestellt. Am Oberwagen 10 ist ein Teleskopausleger 12, dessen Teleskopschüsse in der Darstellung gemäß 1 eingefahren sind, schwenkbar angelenkt. Der Teleskopausleger 12 ist über einen A-Bock 14 und eine über diesen geführte und mit dem Teleskopausleger 12 verbundene Abspannverseilung 16 aufrichtbar und abspannbar. Der A-Bock 14 ist aufschwenkbar am Oberwagen gelagert. Er besteht, wie insbesondere der 2 zu entnehmen ist, aus zwei V-förmig aufschwenkbaren Schenkeln 18, die über Kolben-Zylinder-Anordnungen 20 von einer am Oberwagen 10 angeklappten und im Wesentlichen zu dessen Mittellinie 22 parallel verlaufenden Stellung in die in den Figuren dargestellte V-förmig aufgeklappte Stellung verschwenkt werden können. Dabei ergibt sich ein Aufschwenkwinkel von ca. 45°, wie in der 3 dargestellt.
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Wie in der 2 ebenfalls näher dargestellt, sind die oberwagenseitigen Enden der Schenkel des A-Bocks schwenkbar an einem Tragstück 24 angelenkt, das wiederum schwenkbar an dem Oberwagen 10 angelenkt ist, wobei vorzugsweise die Schwenkachse, um die das Tragstück am Oberwagen schwenkbar ist und die Schwenkachse bzw. die Schwenkachsen, um die die Schenkel zum Tragstück verschwenkbar sind, in zueinander senkrechten Ebenen verlaufen, insbesondere in einer Ebene senkrecht zur Längsachse 22 des Oberwagens 10 sowie mindestens einer Ebene parallel zur Längsachse 22 des Oberwagens 10. Die vom Oberwagen 10 abstehenden Enden der Schenkel 18 sind in ihrer V-förmig aufgespreizten Stellung über Abspannstangen 26 mit dem Oberwagen 10 verbunden. Diese Abspannstangen können, wie in der 1 dargestellt, mehrteilig ausgebildet sein, damit diese entsprechend zusammengelegt werden können. Innerhalb der Abspannstangenverbindung sind mehrere Schwenkachsen ausgebildet.
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Die Abspannverseilung 16 wird in der gemäß der 1 und der 3 gezeigten Art und Weise einerseits am Kopf bzw. Kragen eines austeleskopierbaren Auslegerschusses verbunden und zum anderen über eine erste an den vom Teleskopausleger abstehenden Enden der Schenkel 18 des A-Bocks 14 angeordnete Flasche 28 und über eine zweite am Teleskopausleger angeordnete Flasche 30 zu einer Winde 32 geführt, über die die Abspannseile 16 gleichmäßig spannbar sind. Wie aus 2 ersichtlich besteht die Winde 32, die auf dem Teleskopausleger 12 angeordnet ist, aus zwei auf einer Welle 34 angeordneten Seiltrommeln 36 und 38 zum Auf- und Abspulen der Abspannseile 16. Angetrieben wird die Winde durch mindestens einen Schrägscheibenmotor 40 – vorzugsweise zwei Schrägscheibenmotoren, die mit Durchtrieb und Bremse versehen sind. Des Weiteren ist eine mechanisch betätigbare Kupplung 42 auf der Welle 34 vorgesehen, wie in 2 gezeigt.
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Mittels der Winde 32 können die jeweiligen Abspannverseilungen 16 entsprechend gespannt werden. Die aktuelle Länge kann über eine zusätzliche Messstelle 44 im Bereich der Flasche 28 bestimmt werden. Eine derartige Längenmessung ist auf beiden Seiten vorgesehen, um hier eine genau gleichmäßige Abspannung sicherzustellen. Bedarfsweise kann das jeweils weniger gespannte Abspannseil 16 über die Winde – gegebenenfalls unter Verwendung der Kupplung 42 – nachjustiert werden.
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Wie in der 1 dargestellt ist, ist auf der Winde 32 eine entsprechende Ablage 46 aufgebaut, auf der die Flaschen 28 bzw. 30 der jeweiligen Abspannverseilung 16 mit den eingescherten Seilen ablegbar sind. Insgesamt sind also vier Flaschen auf der Ablage 46 ablegbar. Dies ist in 1 durch gestrichelte Linien angedeutet. Diese gestrichelte Darstellung entspricht der Transportposition. Aus der Transportposition können die beiden Flaschen 28 mit einem Hilfskran nach oben gezogen und mit dem A-Bock 14, d. h. mit den jeweiligen Schenkeln 18 verbolzt werden. Anschließend werden die Flaschen 30 nach oben gezogen und mit dem Teleskopausleger 12 derart verbolzt, daß sie „fliegend” aufgehängt sind. Unmittelbar anschließend können die beiden Abspannseile 16 über die Winde 32 entsprechend angezogen werden.
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Die Anlenkpunkte der Abspannverseilung
16 am Kopf bzw. Kragen des Auslegerschusses kann, wie insbesondere aus der
2 ersichtlich, über einen Spacer oder Abstandshalter, wie er grundsätzlich schon aus der
DE 20020974 U1 bekannt ist, angelenkt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19606109 A1 [0002]
- DE 20002748 U [0002]
- DE 20020974 U1 [0026]