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Die Erfindung bezieht sich auf einen Tablettenspender zur Ausgabe einer einzelnen Tablette mit einem Gehäuse zur verschiebbaren Aufnahme eines Vorratsbehälters für mehrere Tabletten.
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Viele pharmazeutische Produkte werden in Form von Tabletten auf den Markt gebracht, wobei einige dieser Tabletten relativ klein und insbesondere von älteren Personen, die eine verringerte Beweglichkeit ihrer Hände besitzen, schwer zu handhaben sind. Ein leicht zu handhabender Tablettenspender, der eine einzelne Tablette ausgibt, vereinfacht das Handling der Tablette.
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Unter einer Tablette ist im Sinne der Erfindung nicht nur verpresstes Pulver, Pulvergemisch oder Granulat mit und ohne einen Überzug sondern auch eine entsprechend gefüllte Kapsel zu verstehen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tablettenspender der eingangs genannten Art zu schaffen, der bei einem einfachen Aufbau relativ leicht handhabbar ist und dennoch eine Benutzung durch ein Kind erschwert.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar.
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Ein Tablettenspender zur Ausgabe einer einzelnen Tablette umfasst ein Gehäuse zur verschiebbaren Aufnahme eines Vorratsbehälters für mehrere Tabletten, der an seinem einen Ende einen als Betätiger ausgebildeten Deckel und an seinem dem Deckel gegenüberliegenden Ende einen Schwenkteller mit einer Aufnahme für eine Tablette aufweist, wobei der Schwenkteller in einer Lagerstellung unverschwenkbar in dem Gehäuse aufgenommen und in einer die Tablette freigebenden Entnahmestellung außerhalb des Gehäuses in einer zum Vorratsbehälter verschwenkten Lage angeordnet ist.
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Der Benutzer des Tablettenspenders verursacht demnach durch eine Druckbeaufschlagung des Deckels eine Verschiebung des Vorratsbehälters relativ zu dem Gehäuse, um den endseitig an dem Vorratsbehälter gelagerten Schwenkteiler aus der Lagerstellung aus dem Gehäuse zu befördern. Befindet sich der Schwenkteiler außerhalb des Gehäuses, kann er relativ zu dem Vorratsbehälter und dem damit verbundenen Gehäuse in eine Entnahmestellung verschwenkt werden, in der die Entnahme einer einzelnen Tablette aus der Aufnahme des Schwenktellers für den Benutzer möglich ist. In der verschwenkten Entnahmestellung ist der Schwenkteller zu dem Vorratsbehälter derart versetzt, dass die dem Vorratsbehälter zugewandte Oberseite des Schwenktellers, in der die Aufnahme für die Tablette eingelassen ist, abschnittweise ins Freie ragt. Nach der Entnahme der Tablette wird der Schwenkteller wider in eine Position unterhalb des Vorratsbehälters verschwenkt und mit dem Vorratsbehälter in das Gehäuse in die Lagerposition eingeschoben. Die relativ leicht zu bewerkstelligenden Drück- und Schwenkbewegungen sind auch für eine in ihrer Handbeweglichkeit beeinträchtigte Person durchführbar und stellen dennoch für ein Kind eine gewisse Schwierigkeit dar, die es zu bewältigen gilt, um an eine Tablette aus dem Vorratsbehälter zu gelangen.
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In Ausgestaltung ist in dem Gehäuse eine Verriegelungstaste angeordnet, die in ihrer den Vorratsbehälter gegenüber dem Gehäuse verriegelnden Stellung mit dem Vorratsbehälter in Wirkeingriff steht und in ihrer entriegelten Stellung den Vorratsbehälter zum Verschieben gegenüber dem Gehäuse freigibt. In der verriegelten Stellung, nämlich der Lagerstellung, ist der Tablettenspender problemlos zu transportieren und zu lagern, ohne dass eine unbeabsichtigte Verschiebung des Vorratsbehälters gegenüber dem Gehäuse das Erreichen der Entnahmestellung ermöglicht.
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Zur Reduzierung der Einzelteile, aus denen der Tablettenspender besteht, ist die Verriegelungstaste als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der über zwei tordierbare Anbindungen selbststätig in die den Vorratsbehälter gegenüber dem Gehäuse festlegende Stellung rückstellbar ist, wobei der Hebel über die Anbindungen vorzugsweise einstückig mit dem Gehäuse verbunden ist. Die Anbindungen weisen rechteckförmige Querschnitte auf und befinden sich in etwa in der Mitte der Verriegelungstaste.
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Zweckmäßigerweise weist die Verriegelungstaste an der einen Seite des Hebels eine angeraute Betätigungsfläche und an der anderen Seite eine Verriegelungsnase auf, die in der verriegelten Stellung in eine korrespondierende Ausnehmung des Vorratsbehälters eingreift. Die Betätigungsfläche kann gegenüber dem übrigen Verlauf der Verriegelungstaste etwas abgewinkelt sein, so dass das freie Ende der Betätigungsfläche über das Gehäuse hervorsteht und für den Benutzer einfach zu beaufschlagen ist. Durch das Drücken der Betätigungsfläche der Verriegelungstaste in Richtung des Gehäuses beschreibt die Verriegelungsnase eine gegenläufige Bewegung zur Freigabe des Vorratsbehälters. Nach dem Loslassen der Betätigungsfläche wird die Verriegelungstaste in ihre Ausgangslage zurückgestellt, in der die Verriegelungsnase mit dem Vorratsbehälter zusammenwirkt, um dessen Verschiebung in dem Gehäuse zu verhindern.
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Bevorzugt ist zwischen dem Gehäuse und dem Vorratsbehälter eine Druckfeder angeordnet, die den Vorratsbehälter in der verriegelten Lagerstellung hält. Zur Entnahme einer Tablette wird der Vorratsbehälter nach der Betätigung der Verriegelungstaste entgegen der Wirkung der Druckfeder verlagert, die den Vorratsbehälter nach dem Loslassen seines als Betätiger ausgebildeten Deckels in die Lagerstellung zurückstellt.
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Nach einer Weiterbildung liegt die Druckfeder in einer Aussparung des Vorratsbehälters ein und stützt sich oberseitig an dem Vorratsbehälter und unterseitig auf einer in die Aussparung ragenden Lasche ab, wobei die Lasche durch eine Anlage auf der dem Vorratsbehälter zugewandten Oberseite des Schwenktellers die Schiebebewegung des Vorratsbehälters in die eine Richtung und aufgrund der zwischen dem Vorratsbehälter und der Lasche zusammengeschobenen Druckfeder in die andere Richtung begrenzt. Demnach bildet die Lasche im Wesentlichen einen Anschlag für die Endlagen des Vorratsbehälters in dem Gehäuse, der darüber hinaus ein Herausnehmen des Vorratsbehälters aus dem Gehäuse verhindert.
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Um eine einfache Montage des Tablettenspenders und gleichzeitig ein kostengünstiges Schwenklager für den Schwenkteller sicher zu stellen, weist der Schwenkteller eine parallel zu einer Längsachse des Vorratsbehälters verlaufende Schwenkachse auf, die durch eine in eine bodenseitige Öffnung des Vorratsbehälters eingreifende Klipsnase gebildet ist.
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Damit der Schwenkteller nicht um einen beliebigen Winkel verschwenkt werden kann, weist vorzugsweise der Schwenkteller eine Aussparung auf, in die ein an dem Boden des Vorratsbehälters angeformter Zapfen eingreift, wobei durch die Aussparung und den Zapfen die Schwenkbewegung des Schwenktellers begrenzt ist.
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Zweckmäßigerweise ist in dem den Vorratsbehälter verschließenden Deckel ein Aufnahmefach für ein Trockenmittel ausgebildet, das durch eine gelochte Wandung gegenüber dem Vorratsbehälter begrenzt ist.
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Damit der Tablettenspender zum einen keine zu große Bauhöhe aufweist und zum anderen ein bestimmter Hubweg des Vorratsbehälters in dem Gehäuse gegeben ist, schließt der Deckel umfangsseitig bündig mit einer Umfangswandung des Vorratsbehälter ab und die Wandung des Deckels taucht in den Vorratsbehälter ein. Bei einer Druckbeaufschlagung zur Verschiebung des Vorratsbehälters gegenüber dem Gehäuse kann der Deckel in das Gehäuse gleiten.
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Um eine haptisch günstige Form des Tablettenspenders zu schaffen, weist er einen dreieckförmigen Querschnitt auf. Selbstverständlich sind sämtliche Spitzen des Dreiecks stark verrundet, so dass der Tablettenspender bei seiner Benutzung angenehm in der Hand liegt.
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Vorteilhafterweise sind das Gehäuse, der Vorratsbehälter und der Schwenkteller aus einem Kunststoff gefertigt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine Explosionsdarstellung eines Tablettenspenders,
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2 eine perspektivische Darstellung des Tablettenspenders nach 1,
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3 eine Schnittdarstellung des Tablettenspenders nach 1,
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4 eine weitere Schnittdarstellung des Tablettenspenders nach 1 und
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5 eine weitere perspektivische Darstellung des Tablettenspenders nach 1.
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Der Tablettenspender umfasst ein im Querschnitt im Wesentlichen dreieckförmiges Gehäuse 1, das in einer seiner Seitenwandungen eine als zweiarmiger Hebel ausgebildete Verriegelungstaste 2 aufweist, die über zwei tordierbare und im Querschnitt rechteckförmige Anbindungen 3 einstückig mit dem Gehäuse 2 verbunden ist. Die die Verriegelungstaste 2 ist an ihrem einen Ende mit einer angerauten bzw. geriffelten Betätigungsfläche 4 und an ihrem anderen Ende auf der der Betätigungsfläche 4 gegenüberliegenden Seite des Hebels mit einer in das Innere des Gehäuses 2 weisenden Verriegelungsnase 5 versehen. Die Betätigungsfläche 4 ist gegenüber dem weiteren Verlauf der ebenen Verriegelungstaste 2 derart abgewinkelt, dass sie über die Außenseite des Gehäuses 1 hervorsteht.
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In dem Gehäuse 1 ist ein Vorratsbehälter 6 für Tabletten 7 mit einem zu dem Gehäuse 1 korrespondierenden Querschnitt verschiebbar aufgenommen. Oberseitig ist der Vorratsbehälter 6 mit einem Deckel 8 verschlossen, der als Betätiger dient und in den ein durch eine gelochte Wandung 10 in Richtung des Vorratsbehälters 6 begrenztes Aufnahmefach 9 für ein Trockenmittel integriert ist. Der Deckel 8 ist umfangsseitig bündig mit dem Vorratsbehälter 6 und mit einem demgegenüber verkleinerten Ansatz 11 im Bereich der Wandung 10 in den Vorratsbehälter 6 eingesetzt. Auf der dem Deckel gegenüberliegenden Seite ist der Vorratsbehälter 6 mit einem Boden 12 versehen, der zum einen einen Durchbruch 13 für die Tabletten 7 und zum anderen eine Öffnung 14 zur schwenkbaren Befestigung eines Schwenktellers 15 aufweist. Im Bereich des Bodens 12 des Vorratsbehälters 6 ist in einer seiner Seitenwandungen eine allseitig begrenzte Ausnehmung 17 für die Verriegelungsnase der Verriegelungstaste 2 vorgesehen. In der der Seitenwandung mit der Ausnehmung 17 gegenüberliegenden Seitenwandung befindet sich eine Aussparung 18 zur Aufnahme einer Druckfeder 19, die sich oberseitig an dem Vorratsbehälter 6 und unterseitig auf einer von der Innenwand des Gehäuses 1 abgehenden und sich in die Aussparung 18 ragenden Lasche 20 abstützt. An dem Boden 12 des Vorratsbehälters 6 ist ein sich in Richtung des Schwenktellers 15 erstreckender Zapfen 21 angeformt.
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Der Schwenkteller 15, der im montierten Zustand auf der der Druckfeder 19 und der Lasche 20 gegenüberliegenden Seite angeordnet ist, weist eine zu dem Boden 12 des Vorratsbehälters 6 kongruierende Geometrie auf und ist über eine im Bereich einer Ecke angeformte, pilzförmige Klipsnase 22, die in die Öffnung 14 im Boden des Vorratsbehälters 6 eingreift, schwenkbar an dem Vorratsbehälter 6 befestigt. Zur Ausgabe einer einzelnen Tablette 7 ist der Schwenkteller 15 mit einer entsprechenden Aufnahme 23 im Bereich einer abgerundeten Ecke versehen. Um die Schwenkbewegung des Schwenktellers 15 gegenüber dem Vorratsbehälter 6 zu begrenzen, ist in dem Schwenkteller 15 eine Aussparung 24 ausgeformt, in die der an dem Boden 12 des Vorratsbehälters 6 angeformte Zapfen 21 eingreift.
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In einer Lagerstellung des Vorratsbehälters 6 gemäß 4 befindet sich der Schwenkteller 15 aufgrund der Wirkung der Druckfeder 19 in dem Gehäuse 1 und ist demnach nicht gegenüber dem Vorratsbehälter 6 schwenkbar. Die Verriegelungsnase 5 der Verriegelungstaste 2 liegt in der Ausnehmung 17 des Vorratsbehälters ein und arretiert diesen in einer Stellung, in der der Deckel 8 des Vorratsbehälters über das Gehäuse 1 ins Freie ragt. Die Aufnahme 23 des Schwenkteller 15 für eine Tablette 7 befindet sich unter dem Durchbruch 13 im Boden 12 des Vorratsbehälters 6 und eine einzelne Tablette 7 fällt aufgrund der Schwerkraft aus dem Vorratsbehälter 6 in die Aufnahme.
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Um den Vorratsbehälter 6 bzw. den Schwenkteller 15 in eine die Tablette 7 freigebende Entnahmestellung zu bringen, drückt ein Benutzer die Betätigungsfläche 4 der Verriegelungstaste 2 in Richtung des Gehäuses 1 wodurch die Verriegelungsnase 5 außer Eingriff mit dem Vorratsbehälter 6 kommt, der sonach verschiebbar im Gehäuse 1 aufgenommen ist. Nach der Entriegelung des Vorratsbehälters 6 drückt der Benutzer diesen durch die Beaufschlagung des den Vorratsbehälter 6 verschließenden Deckels 8 entgegen der Wirkung der Druckfeder 19 derart, dass der Deckel 8 in Richtung des Gehäuses 1 verlagert wird und der Schwenkteller 15 ins Freie gelangt. Die Schiebebewegung ist durch die Länge der komprimierten Druckfeder 19 in der Aussparung 18 begrenzt, die sich zum einen auf der Lasche 20 des Gehäuses 1 und zum anderen an dem Vorratsbehälter 6 abstützt. Wenn sich der Schwenkteller 15 außerhalb des Gehäuses 1 befindet, kann er derart gegenüber dem Vorratsbehälter 6 um die eine Schwenkachse bildende, pilzkopfförmige Klipsnase 22 verschwenkt werden, dass der Benutzer an die einzelne Tablette 7 gelangt, die sich in der Aufnahme des Schwenktellers 15 befindet.
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Nach der Entnahme der Tablette 7 schwenkt der Benutzer den Schwenkteller 15 in eine Lage, in der er sich vollständig unterhalb des Vorratsbehälters 6 befindet, und lässt den Deckel 8 los, worauf der Vorratsbehälter 6 aufgrund der Wirkung der Druckfeder 19 relativ zu dem Gehäuse 1 in die Lagerstellung verschoben wird, in der die Verriegelungsnase 5 aufgrund der Rückstellkraft der Anbindungen 3 in die entsprechende Ausnehmung 15 des Vorratsbehälters 6 eingreift. In dieser Lagerstellung liegt die Lasche 20 des Gehäuses 1 an dem Schwenkteller 15 an und begrenzt die Verschiebbarkeit des Vorratsbehälters 6 zu dem Gehäuse 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Verriegelungstaste
- 3
- Anbindung
- 4
- Betätigungsfläche
- 5
- Verriegelungsnase
- 6
- Vorratsbehälter
- 7
- Tablette
- 8
- Deckel
- 9
- Aufnahmefach
- 10
- Wandung
- 11
- Ansatz
- 12
- Boden
- 13
- Durchbruch für 7
- 14
- Öffnung
- 15
- Schwenkteller
- 16
- Seitenwandung
- 17
- Ausnehmung für 5
- 18
- Aussparung
- 19
- Druckfeder
- 20
- Lasche
- 21
- Zapfen
- 22
- Klipsnase
- 23
- Aufnahme für 7
- 24
- Aussparung für 21