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Die Erfindung betrifft unter anderem eine Tasche mit mindestens einem Trageriemen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Erfindung geht es um eine sichere Verwahrung eines Tascheninhalts vor unerwünschten Zugriffen von außen während des Tragens und um eine Variabilität der Trageformen, die unterschiedlichen Situationen und Bedürfnissen gerecht wird.
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Wer den ganzen Tag unterwegs ist, braucht in der Regel eine Tasche, die funktional und ästhetisch für verschiedene Situationen geeignet ist: für Arbeit und formelle Termine, aber auch dazu, zwischendurch zu Fuß zu gehen, Bus, U-Bahn oder Fahrrad zu fahren, die Hände frei zu haben für Kinder und/oder Einkäufe.... Handtasche, Aktentasche, Rucksack, Shopper... leider kann das tragbare Behältnis während des Tages meist nicht gegen ein gerade passenderes getauscht werden. Neben der Platzkapazität für den Inhalt und der ästhetischen Aussage sind die Sicherheit des Inhalts und die möglichen Tragevarianten entscheidend für die Auswahl. Hand oder Schulter bei Taschen: viele haben einen Griff und einen – wenn unbenutzt, herunterhängenden oder zu verstauenden – Riemen; Rücken oder Schulter bei Rucksäcken: Mehr als zwei Trageformen sind nicht vorgesehen. Komplizierter sicherer Verschluss oder einer, der so leicht zu öffnen ist, dass er in vielen Situationen Aufmerksamkeit fordert: Das sind alltägliche lästige Entscheidungszwänge.
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Nach dem bisherigen Stand der Technik ermöglicht nur die Chanel-Tasche 2.55 mit einer Metallkette, die durch je zwei auf ihrer Taschenklappe parallel zu den Seitenrändern angebrachte Ösen geführt wird, ein Tragen in zwei Formen ohne lästige Extrariemen für die beiden Tragearten – allerdings bietet sie keinen sicheren Verschluss. Vergleichbare Modelle gibt es inzwischen auch von anderen Herstellern. Zwei Tragearten und einen vergleichsweise sicheren Verschluss bietet nach meiner Kenntnis nur die Hand- oder Umhängetasche der Firma Trippen (
DE 203 00 768 U1 ). Diese Tasche benötigt allerdings immer eine Taschenklappe, die das Taschenvorderteil ganz oder überwiegend bedeckt.
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Die Erfindung soll eine Tasche dahingehend verbessern, dass sie während des Tragens sicher verschlossen ist, auf unterschiedliche Weise getragen werden kann, ohne dafür mehrere, bei temporärer Nicht-Nutzung störende Riemen oder Griffe zu benötigen, und in vielen Größendimensionen, Materialien und ästhetischen Formen realisiert werden kann.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist in allen Varianten mit diesem Aspekt der Erfindung die Tasche mit mindestens einem Verschlussteil und mit mindestens einem flexiblen Trageriemen zum Tragen der Tasche dadurch gekennzeichnet, dass der Trageriemen an der Tasche mindestens zwei Mal derart umgelenkt ist, dass sich der Trageriemen mit einem Abschnitt quer oder parallel zu der Öffnungsrichtung des Verschlussteils über das Verschlussteil hinweg erstreckt, so dass das Verschlussteil während des Tragens der Tasche über den Trageriemen und einen sich dadurch ergebenden gespannten Zustand des Trageriemens an einem Verschwenken zum Freigeben der Zugangsöffnung gehindert, also nicht aufklappbar/öffenbar ist.
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Bei einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung (Variante 1) ist eine Tasche (T) so ausgebildet, dass mindestens drei bis vier Trageformen möglich sind. Bei einem zweiten und dritten Ausführungsbeispiel (Variante 2 mit Tasche T* und Variante 3 mit Tasche T**) sind je mindestens zwei Trageformen möglich. In dem ersten und dem zweiten Ausführungsbeispiel ist eine Tasche bei allen Trageformen, in dem dritten Ausführungsbeispiel bei einer Trageform beim Tragen sicher vor unerwünschten Eingriffen verschlossen.
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In einem Ausführungsbeispiel ist das Verschlussteil aus einem flexiblen oder starren Material hergestellt ist.
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In einer Ausführungsvariante ist das Verschlussteil an einer Oberseite der Tasche angebracht, von der sich der Trageriemen im Wesentlichen senkrecht in Richtung der Schulter eines Trägers weg erstreckt, wenn die Tasche mittels des Trageriemens bestimmungsgemäß über der Schulter getragen wird (vgl. insbesondere das Ausführungsbeispiel der 6).
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Bevorzugt erstreckt sich hierbei das Verschlussteil an dieser Oberseite entlang und es sind zwei Trageriemen vorgesehen, die sich jeweils quer zur der Schwenkachse über das Verschlussteil hinweg erstrecken, um dessen Aufklappen zu verhindern.
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Dabei kann das Verschlussteil starr ausgebildet sein.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Tasche mit mindestens einer Zugangsöffnung, über die in das Innere der Tasche gegriffen werden kann, und mit mindestens einem flexiblen Trageriemen zum Tragen der Tasche. Hier ist vorgesehen, dass der Trageriemen an der Tasche mindestens zweimal derart umgelenkt ist, dass sich der Trageriemen mit einem Abschnitt über die Zugangsöffnung hinweg erstreckt, so dass die Zugangsöffnung von diesem Abschnitt des Trageriemens während des Tragens der Tasche und einen sich dadurch ergebenden gespannten Zustand des Trageriemens zumindest teilweise überdeckt ist und dieser Abschnitt des Trageriemens das Eingreifen in das Innere der Tasche behindert.
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Hierauf basierende Ausführungsbeispiele sind insbesondere mit den 10B und 11A–11B veranschaulicht.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Figuren deutlich werden.
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Die 1A–1D zeigen eine Tasche T mit Taschenklappe K und acht Führungsmitteln 5.1–5.4; 6.1–6.4 an der Außenseite, durch die ein Riemen 1, der über eine Öffnung/Schließe 8 verfügt, beweglich geführt wird. Der Riemen lässt sich in vier unterschiedlichen Positionen (1A, 1B, 1C, 1D) so vom Taschenkörper wegziehen, dass seine so gebildeten unterschiedlichen Riemenabschnitte verschiedene Trageformen ermöglichen.
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Die 1A zeigt zwei zwischen den Führungsmitteln 5.1 und 6.1 sowie 5.4. und 6.4 herausgezogene Riemenabschnitte 12; 14, die das Tragen in der Hand oder auf einer Schulter erlauben. Die beiden herausgezogenen Riemenabschnitte 12, 14 ragen dabei jeweils maximal mit einer wirksamen Länge L1 an der Tasche T hervor.
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Die 1B zeigt im Detail die Bildung nur eines zum Tragen der Tasche T vorgesehenen Riemenabschnitts 14, wobei der andere Riemenabschnitt 12 zwischen den Führungsmitteln 5.1 und 6.1 umgelenkt und straff gespannt wird. Dadurch entsteht ein langer Riemenabschnitt 14 mit einer größeren wirksamen Länge L2 > L1 (hier L2 = 2*L1), mit dem die Tasche T auf einer Schulter oder diagonal über der Schulter getragen werden kann.
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Die 1C zeigt eine Variante für die Trageform gemäß der 1B, bei der der Riemenabschnitt 12 über den Riemenabschnitt 14 – bzw. umgekehrt – gelegt wird. Diese Variante dient lediglich dazu, Riemen-Materialien, die durch das Umlenken nach 1B Schaden nehmen könnte, zu schonen.
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Die 1D zeigt, dass sich die Riemenabschnitte 14.1 und 14.2 so herausziehen lassen, dass Riemenabschnitt 12 und 14 zwischen ihren Führungsmitteln gespannt an der Tasche T anliegen, und dadurch zwei Träger auf der Rückseite S4 der Tasche T gebildet werden, mit denen die Tasche T wie ein Ranzen oder Rucksack auf dem Rücken getragen werden kann.
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Die Längen der jeweils zwei Riemenabschnitte als Tragriemen gleichen sich bei den in den 1A und 1D dargestellten Tragevarianten aus.
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Bei kleinformatigen Taschen, bei denen nicht vorgesehen ist, sie auf dem Rücken zu tragen, kann auf die Führungsmittel 5.3 und 6.3 verzichtet werden.
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Das Material der Tasche T ist vorteilhaft so steif oder so versteift, dass es dem Zug der Trageriemen 1 widersteht; dies gilt insbesondere für eine Oberseite S5 der Tasche T und die Unterkante der Taschenklappe K, letzteres, damit das Vorderteil der Taschenklappe K nicht zwischen den Riemenabschnitten 12.1 und 12.2 herausgezogen werden kann.
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Der Riemen 1 ist vorteilhaft flexibel und robust genug, um bei konventionellem Gebrauch keine Materialschäden, insbesondere Knickspuren, zu erhalten.
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Das Vorderteil der Taschenklappe K soll die Vorderseite S2 der Tasche T bevorzugt nur maximal bis zur Hälfte ihrer Höhe bedecken, weil das Öffnen sonst zu mühsam ist.
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Die Tasche T der 1A–1D ist in allen ihren Tragevarianten sicher vor unerwünschten Eingriffen von außen. Ein Anheben der Tasche T, der Taschenklappe K und/oder ein Beiseiteziehen der Riemenabschnitte 12.1 und 12.2, notwendig zum Öffnen der Taschenklappe K, würde der Träger bemerken. Bei der gezeigten Variante der Erfindung erfolgt der Verschluss durch die Riemenabschnitte 12.1; 12.2; das Öffnen erfolgt durch Anheben oder Abstellen der Tasche T und Öffnen der Klappe K durch Verschwenken um eine Schwenkachse V in eine Öffnungsrichtung O. Die Klappe K schiebt dabei beide Riemenabschnitte 12.1; 12.2 zur Seite. Alternativ erfolgt das Öffnen durch Beiseiteschieben der beiden Riementeile 12.1; 12.2 und Hochziehen der Taschenklappe K. Beides kann zwar ein Nachteil im Zugriff sein, bietet jedoch jeweils ein Mehr an Sicherheit. Leicht zugängliche Außentaschen können zwischen den Riemenabschnitten 12.1 und 12.12 und an Taschenseiten S1, S3 angebracht werden. Sicher verschlossene Außentaschen sind ebenfalls möglich; sie müssen auf den Achsen der Riemenabschnitte 12.1 und 12.2 liegen, zum Beispiel in Form von Klappentaschen oder mit Reißverschlüssen versehen, und sind in allen Tragevarianten vor Dritten geschützt, für den Träger selbst aber nach Anheben der Tasche leicht zugänglich.
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Die Führungsmittel 5.1–5.4; 6.1–6.4 müssen ihrer Platzierung und Funktion entsprechende Anforderungen erfüllen: Sie sollten bervorzugt bei flachen Riemen die Breite plus ca. 1 mm der verwendeten Riemen haben und in der Höhe für deren Leichtläufigkeit etwas Spiel lassen, aber dabei kein Verdrehen der Riemen zulassen. Bei runden Riemen (z. B. Ketten oder Kordeln) sollten sie rund, halbrund oder oval sein, ein größerer Spielraum schadet der Funktionalität nicht.
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Zwei Führungsmittel 5.2; 6.2 sind hier im unteren vorderen Bereich der Tasche T jeweils symmetrisch zu den Seitenkanten der Tasche angebracht. Der Abstand zu den Seitenkanten der Tasche T sollte sowohl auf die Proportion der Tasche T und der Taschenklappe K als auch auf die Verschluss-Sicherheit abgestimmt sein. Je größer der Abstand zum Taschenrand ist, desto schwerer lässt sich der Taschendeckel K auch vom Träger/der Trägerin selbst öffnen; ein Riemenverlauf an den äußeren Taschenkörperrändern ist ebenfalls meistens (abhängig von der Breite der Riemen und dem Gewicht der Tasche) nicht wünschenswert, weil er die Sicherheit gegen Eingriffe vermindern kann. Zwischen diesen beiden Positionen liegt der gestalterische und funktionale Entscheidungsspielraum. Diese beiden Führungsmittel 5.2; 6.2 können sowohl oberhalb als auch an oder unter der unteren Kante der vorderen Taschenseite S2 angebracht werden. Sie müssen keinem seitlichen Zug standhalten.
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Die Führungsmittel 5.3; 6.3 im unteren hinteren Bereich der Tasche T sind hier auf der vertikalen Achse der vorderen Führungsmittel platziert. Sie können ebenso unmittelbar unter, an oder über der unteren Kante der Taschenrückseite S4 angebracht werden, wobei der je nach Proportion der Tasche T entstehende Winkel zu den Schultern zu beachten ist. Diese beiden Führungsmittel 5.3; 6.3 sind hier so ausgebildet, dass sie bei der Nutzung als Ranzen oder Rucksack – je nach unterer Breite der Tasche – einem leichten seitlichen Zug standhalten können. Die Führungsmittel an der Oberseite der Tasche 5.1, 6.1; 5.4, 6.4 dienen, wenn die Tasche T am langen Riemen bzw. als Ranzen oder Rucksack getragen wird, der Umlenkung von Riemenabschnitten 12 bzw. 12 und 14 und müssen daher einem starken Zug standhalten. Sie werden auf der Achse der unteren Führungen 5.2, 6.2; 5.3, 6.3 angebracht. Das Spektrum der Platzierungsmöglichkeiten reicht für die vorderen Führungsmittel 5.1; 6.1 von der Oberkante der Taschenvorderseite S2 bis zur Oberkante der Taschenrückseite S4, für die hinteren Führungsmittel 5.4; 6.4 von der Oberkante der Taschenrückseite S4 bis ca. zur Mitte der Taschen-Oberseite S5. Doppelführungen – wie im Beispiel in 2 und 3A–3B dargestellt – sind möglich. Zwischen den vorderen oberen Führungen 5.1; 6.1 und den hinteren oberen Führungen 5.4; 6.4 muss jeweils ein Spalt Platz für umgelenkte Riemen bleiben.
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Die 2 zeigt eine der möglichen Positionierungen der Führungen 50*, die in diesem Beispiel in Form von Metallbeschlägen 5.1*; 5.2* auf die Oberseite S5 und die Unterseite S6 – wobei hier nur die vordere der beiden unteren Führungen zu sehen ist – der Tasche T genietet 7 sind. Die vordere untere Führung 5.2* sitzt unter der Vorderkante der Tasche T unmittelbar an der Vorderkante der Taschenunterseite S6, die obere Führung 5.1* in Form einer Doppelführung, die in 3A von oben gesehen dargestellt wird, auf der Oberseite S5 der Tasche T.
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Die 3A zeigt den auch in 2 dargestellten oberen Beschlag (5.1*) mit zwei Führungsspalten 52, 53 in Draufsicht, die 3B zeigt diesen Beschlag 5.1* in Seitenansicht. Die 3C zeigt den unteren Beschlag 5.2* in Draufsicht und die 3C in Seitenansicht.
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Die 4A–4D stellen dar, wie obere Führungen 5.1**, 5.4** an der Oberkante der Taschenrückseite S4 positioniert werden können, wenn die Tasche T keine Taschenklappe, sondern einen Reißverschluss oder – wie in diesem Beispiel – einen Schnappverschluss SV hat. Das Verschlussteil wird hier durch ein Seitenteil der Tasche T (oder zwei sich gegenüberliegende Seitenteile) gebildet, die (jeweils) um eine am Boden der Tasche T gebildete Schwenkachse verschwenkbar ist, um eine Zugangsöffnung freizugeben. In 4B sind Führungsmittel 5.1**, 5.2**, 5.3*, 5.4* überproportional gezeichnet, um die Richtung, in der sie angebracht werden, zu verdeutlichen. Diese Ausführung mit Schnappverschluss ist für Taschen von geringer Größe und/oder wenig Inhaltsgewicht nicht geeignet, weil nicht so sicher wie die anderen Ausführungsformen der Tasche T, wenn sie am Doppelriemen getragen wird. Für Taschen mit Reißverschluss ist sie in allen Trageformen gut gesichert.
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Die Führungsmittel für Riemen können in Form und Material adäquat zum jeweiligen Taschen-Design ausgewählt oder entsprechend neu entworfen werden. Die 5A–5L zeigen eine kleine Auswahl. Die 5A zeigt eine einfache Schlaufe, die mit Nähten auf dem Obermaterial der Tasche befestigt wird. Die 5B zeigt eine Schlaufe – vorzugsweise aus kräftigem Leder, die durch zwei mit Nähten befestigte Schlitze geschlungen und unter der Taschenoberseite verbunden wird. Die 5C zeigt eine vergleichbare Schlaufe, die durch zwei Ösen geführt wird; sie kann textil oder ledern sein oder aus einer flexiblen Metallkette bestehen. Im Beispiel der 5D wird ein starres Band oder ein fester Stab (z. B. aus Kunststoff, Holz oder Metall) durch zwei Ösen geführt und unter der Taschenoberfläche bis zu den Taschenseiten weitergeführt, was zugleich die horizontale Stabilität der Tasche unterstützt. Die 5E zeigt eine auf die Taschenoberfläche genietete Metall- oder Kunststoffführung (vergleichbar den Beschlägen in 2 und 3A–3D), die auch auf die gesamte Taschenbreite ausgedehnt werden könnte. In der 5F besteht ein Führungsmittel aus einem durch zwei Schlitze geführtem Stab, der unter dem Taschenobermaterial bis zu den Taschenseitenkanten reicht. Die 5G zeigt eine auf das Taschenober-nahterial mit Nieten auf einem Textilband befestigte halbrunde Metallschlaufe für Riemen mit rundem Querschnitt. Die 5H zeigt eine ebenso befestigte rechteckige Metallschlaufe für flache Riemen. Die 5I stellt eine auf der Oberseite S5 der in 1A–1D dargestellten Tasche T anbringbare Doppelführung dar, der Beschlag – hier in einer klassischen Gürtelschnallenform – wird unter dem Taschenmaterial befestigt, indem ein textiles oder Lederband durch einen Schlitz, der parallel zur horizontalen Mittelachse des Führungsmittels verläuft, diese Mittelachse umschlingt und beidseitig unter dem Obermaterial befestigt wird. Die 5J zeigt eine Doppelschlaufe aus zwei rechteckigen Metallschlaufen, die mit einem Textilband durch Nähte auf dem Taschenobermaterial befestigt werden. Runde (5K) und eckige (5L) Ösen sind insbesondere für die in den nachfolgenden 6 bis 8 dargestellte Taschenvariante T* besonders geeignet; andere Führungsmittel (wie z. B. in den 5G, 5H), die so angebracht werden können, dass die Führungsöffnungen oberhalb der Führungslaschen F1 und F2 sitzen, sind bei dieser Variante aber auch einsetzbar. Zwei weitere Führungsmittel werden in den nachfolgenden 9A und 9B gesondert dargestellt. Diese sind insbesondere für Taschenvarianten 3 mit je einer Tasche T** geeignet, die in den 9A–11B gezeigt sind.
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Die 6, 7A–7F und 8A–8F zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung gemäß einer Variante 2 mit je einer Tasche T. Diese Tasche T* lässt sich hierbei zwar nicht auf dem Rücken tragen, ermöglicht es aber ohne Weiteres, die Tasche T* unterhalb ihrer Führungslaschen F1; F2 in flexiblem Material auszuführen. Bisher scheint für die Hersteller von Taschen die Prämisse zu gelten, dass eine Tasche beim Öffnen auf der gesamten Taschenbreite zugänglich sein muss. In der Realität wird eine Tasche jedoch – mit Ausnahme weniger Akten- und Schultaschen – mit Gegenständen gefüllt, die weitaus kleiner als die Taschenbreite sind: wir entnehmen ihr Schlüssel, Handys, Brieftaschen, Stifte, Taschentücher.... Dieses Faktum war Ausgangspunkt für das Ausführungsbeispiel der Variante 2. Wenn wir nur selten am Tag taschenbreite Gegenstände wie Akten oder ein Notebook in die Tasche legen oder aus ihr nehmen, können wir die Mühe, zwei Riemenabschnitte zur Seite zu schieben, durch eine hohe Sicherheit für den Tascheninhalt kompensieren.
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Die 6 zeigt einen perspektivischen Ausschnitt der Tasche T* mit einem Teil der Taschenrückseite im Vordergrund rechts und einem Seitenteil der Tasche T* im Vordergrund links. Der vordere und hintere Taschenoberrand F1; F2 ist starr ausgebildet und hat je zwei Führungsmittel 5a*, 5b* (hier jeweils eins zu sehen), durch die der Riemen 1* mit einer Öffnung/Schließe 8 so gezogen wird, dass er mit seinem Abschnitt 12* (und einem entsprechenden Abschnitt auf der anderen Taschenseite) die Taschenöffnung quer verschließt und mit seinen Abschnitten 12a* und/oder 12b* Tragegriffe bildet. Die Oberseite S5 der Tasche T* ist mit einer Klappe K* versehen, die innen unter der Führungslasche F2 ein Scharnier hat, auf den Oberkanten der Taschenseitenteile aufliegt und auf ihrer Öffnungsseite über ein Griffloch G verfügt (selbstverständlich sind auch andere Griffe möglich), mit dem die Klappe K angehoben wird. Zieht man die beiden Riemenabschnitte 12a* und 12b* heraus, kann die Tasche T* mit kurzen Riemen getragen werden. Zieht man nur den Riemenabschnitt 12b* heraus, kann sie am langen Riemen getragen werden. Geöffnet wird die Tasche bei kurzem Doppelriemen, indem man unter die Tasche T* fasst und den Riemenabschnitt 12a* aus der Hand oder von der Schulter gleiten lässt, und die Klappe hebt; sie also um eine hier gestrichelt dargestellte Schwenkachse verschwenkt und aufklappt. Beim Einzelriemen 12b* wird die Tasche T* angehoben oder abgestellt und die Klappe K* gehoben. Die Führungsmittel können sehr nah am Taschenrand angebracht werden, ohne die Sicherheit des Verschlusses zu beeinträchtigen. Eine Öffnung über die gesamte Taschenbreite erfolgt bei einer Positionierung nahe an den Taschenrändern in der Regel automatisch bei Hebung der Taschenklappe.
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Die 7A bis 7F sollen diese Merkmale schematisch veranschaulichen.
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Die 8A–8F zeigen eine Variante der Tasche T* in unterschiedlichen Ansichten, bei der auch der obere Teil der Taschenseiten S1*, S3* – anders als bei der in 6 und in den 7A–7F gezeigten Ausführungen der Tasche T* – flexibel ist.
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In der 8C ist die Taschenöffnung in geöffnetem Zustand von oben gesehen, in der 8D in Seitenansicht dargestellt. Werden an den Oberkanten der vorderen und hinteren Taschenseiten eingezogene Griffstangen G1-Hälften zusammengenommen – wie in 8E mit Blick auf eine der Taschenseitenteile gezeigt – bilden die flexiblen Taschenseiten S1*, S3* einen Knick ins Tascheninnere.
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Die 8A zeigt schematisch die Taschenvorderseite mit Doppelriemen, Griffloch G* und Griffstange G1, die über dem Griffloch G* freiliegt, während sie seitlich davon ins Taschenmaterial eingefasst ist.
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Die 8B zeigt die Tasche in Vorderansicht mit ausgezogenem Einzelriemen.
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Die 8F zeigt die beiden halbrunden Teile der Griffstange G1, die in ihrer Mitte eine runde Stange zum Tragen bilden, während auf beiden Stangenseiten Platz für die Einfassung beider Stangenteile in das Taschenmaterial bleibt.
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Die 9A–9B, 10A–10B zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung mit je einer Tasche T** oder T*** gemäß einer Variante 3, bei der der Riemen die Tasche T** parallel zu einer Zugangsöffnung der Tasche T** verschließen kann. Diese Variante dient erstens dazu, empfindlichere Riemenmaterialien verwenden zu können, die bei einigen der Umlenkungen in den zuvor beschriebenen Varianten Knicke bilden könnten. Ästhetisch bietet diese Variante zweitens außerdem eine hervorragende Voraussetzung für minimalistisches Design. Konventionelle Taschenformen lassen sich jedoch ebenso realisieren wie sportliche und explizit dekorative. Man kann die Tasche T**, T*** mit ausgezogenem langen Riemenabschnitt 14* tragen, ohne sie in kritischen belebten Situationen ständig „beaufsichtigen” zu müssen; an doppelt geführten kurzen Riemenabschnitten 12**; 14* wird sie wie eine „normale” ungeschützte Tasche über einer Schulter oder in der Hand getragen.
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Die 9A zeigt die Tasche T** mit einer starren, gebogenen Taschenklappe K**, die zusätzlich durch ein starres Klappenseitenteil stabilisiert wird. Die Klappe K** hat ein Scharnier SK auf der Taschenrückseite. Bei dieser Taschenausführung kann ein sichtbarer oder unsichtbarer, unter der Klappe angebrachter, Verschluss angebracht werden, der konstruktiv wegen der dreidimensionalen Klappe allerdings nicht unerlässlich ist.
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Die 9B zeigt die Tasche T** mit einer starren Klappe K*** mit (zusätzlicher) Schwenkachse V auf Höhe der vorderen Kante der Taschenoberseite S5. Diese Version enthält hierbei einen Taschenverschluss. Die Seitenkanten des Klappenoberteils sind hier ferner starr genug, um dem Druck des Führungsmittels zu widerstehen. Alternativ kann ein dreidimensionales Führungsmittel eingesetzt werden, das eine Berührung von Führungsmittel und oberer Seitenkante der Taschenklappe verhindert, indem es den Druck des Führungsmittels auf die Taschenseiten überträgt.
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Die 10A zeigt schematisch für die Variante 3 mit der Tasche T** den Verlauf des Riemens als Doppelriemen 14*; 12**, die 10B den als langer Einzelriemen 14*.
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Die 11A und 11B zeigen eine Tasche T*** mit einem Reißverschluss R, der in der Tragevariante mit ausgezogenem langen Riemen 14* vom Riemenabschnitt 12** auf ganzer Länge überdeckt wird. Vorteilhaft für diese Konstruktion sind starr ausgebildete Oberkanten der Taschenseiten als Führungslaschen F1*; F2*. Darunter können alle vier Taschenseiten starr oder flexibel und von beliebiger Form sein. In 11A wird eine per flexiblem Band auf den Seitenteilen (hier nur S3 sichtbar) der Tasche T*** befestigte Metall-, Kunststoff- oder Holzschlaufe mit drei Querstreben als Führung 50** verwendet. Die untere Querstrebe wird von der Befestigungsschlaufe umfasst, die beiden oberen Querstreben stehen dicht beieinander und bilden die Führungsöffnung 5a**; 5b** für den Riemen.
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Die 11B zeigt eine für diese Taschenform entworfene Führung 50***. Die Führung 50*** besteht aus einem an den Führungslaschen F1*; F2* befestigten Rundstab. Neben der gewünschten ästhetischen Wirkung wird damit auch eine Straffung des Bereichs, in dem sich Beginn und Ende des Reißverschlusses befindet, erreicht, der sich dadurch leichter auf- und zuziehen lässt.
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Bei allen Varianten der Taschen T**, T*** sind die Riemen-Führungen so knapp oberhalb der Taschenklappe K**, K*** bzw. oberhalb des Reißverschlusses R angebracht, dass während des Tragens mit Riemenabschnitt 14* als Langriemen der Riemenabschnitt 12** im gespannten Zustand ein Öffnen der Klappe oder einen Zugriff auf die Öffnungslasche des Reißverschlusses R nicht zulässt.
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Bei allen Varianten der Erfindung haben die Riemen 1 eine Öffnung/Schließe 8 und sind in der in der Länge verstellbar. Dies dient erstens der individuellen Einstellung der Riemenlänge. Sie muss bei allen Varianten nur einmal bei der Inbenutzungnahme der Tasche ausgewählt werden. Bei der dargestellten Variante 1 mit einer Tasche T gemäß den 1A–1D, 2 und 4A–4D soll dies auf der Basis der Längenbestimmung für das Tragen auf dem Rücken geschehen. Alle bisherigen Proben haben gezeigt, dass das Tragen auf einer Schulter mit Doppelriemen und quer über der Schulter mit langem Riemen dann automatisch in einer passenden Länge erfolgt. Der (Trage-)Riemen wird so in die Führungsmittel eingefädelt, dass die Öffnung/Schließe 8 bei der Trageform in 1A etwas versetzt zur Mitte des Riemenabschnitts 14 erscheint, damit sie beim Tragen nicht auf, sondern neben der Schulter sitzt; in den anderen Trageformen (1B, 1C, 1D) erscheint sie dann ebenfalls im Riemenabschnitt 14 und damit jeweils an einer die Beweglichkeit des Riemens nicht behindernden Stelle. Nur bei sehr schmalen Taschen muss die Öffnung/Schließe 8 vor der Umstellung auf die Trageform in 1D auf die Mitte des Riemenabschnitts 14 eingestellt werden.
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Die Ausstattung der Riemen mit Öffnung/Schließe 8 hat zweitens bei allen Varianten der Erfindung weitere Vorteile: Die Riemen sind austauschbar – und dies ohne merkbaren Aufwand. Für die Kunden bedeutet das: Sie können den Riemen bei Verschleiß selbst wechseln. Für Kunden und Hersteller besteht der Vorteil darin, dass für eine Tasche T, T*, T**, T*** mehrere Riemen gekauft werden können. Funktional können das für die dunkle Jahreszeit LED-bestückte Riemen sein, die – insbesondere quer über dem Oberkörper oder als Rucksack getragen – der Sicherheit dienen, ebenso wie reflektierende, fluoreszierende Materialien. Funktional interessant ist auch die Möglichkeit, je nach Bedarf unterschiedliche Riemenlängen einzusetzen, z. B. zusätzliche kurze Riemen, die ein Tragen nur über einer Schulter mit dem Taschenkörper knapp unter der Schulter oder doppelt gefasst als Handtasche mit sehr kurzem Doppelriemen erlauben. Ästhetisch lassen auswechselbare Riemen unterschiedliche Farb- und Materialkombinationen für den Kunden zu. So lässt sich zum Beispiel eine schwarzweiß gemusterte Damentasche zu einem schwarzen Kostüm mit einem schwarzen Riemen und zu einem weißen Sommerkleid mit einem weißen Riemen tragen; eine Leinentasche wirkt mit einem Textilriemen unprätentiös, mit einem Lederriemen edler etc.. Sollte die Tasche wie das Beispiel gemäß 8A eine in den Taschenkörper integrierte Grifföffnung G* besitzen, kann der Riemen bei Gelegenheit auch ganz herausgenommen werden.
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Anwenden lässt sich die Erfindung für viele Varianten von temporär zu tragenden Taschen und Rucksäcken. Sie kann für Taschen aller Größenordnungen bis zur Reisetasche, aller Innenausstattungen, einfacher bis hochwertiger Materialien und Fertigungsmethoden sowie aller Stilrichtungen von streetwear bis Haute-Couture genutzt werden.
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Zielgruppe sind Menschen beiderlei Geschlechts und aller Altersgruppen, die Taschen und Rucksäcke benutzen. Die Erfindung ist besonders geeignet für die große Gruppe von Menschen, die keine Gelegenheit hat, ihr tragbares Behältnis im Verlauf des Tages zu wechseln, aber unterschiedlichen Tätigkeiten nachgeht, und für Menschen, die sich oft in Situationen befinden, die von Taschendieben geschätzt werden, also alle, die eine Tasche für mehr als einen Zweck nutzen wollen und sich oft in urbanen, belebten Umgebungen bewegen, insbesondere Menschen,
- – die im Beruf formell auftreten müssen, den Rest des Tages aber keine Aktentasche oder Handtasche tragen wollen
- – deren Tascheninhalt viel Gewicht oder viel Volumen hat, und die zwischendurch mit der Tasche Fahrrad fahren oder länger zu Fuß gehen wollen
- – die wertvolle Gegenstände oder Dokumente tragen und/oder die in unübersichtlichen Situationen nicht ständig auf die Sicherheit ihres Tascheninhalts vor Taschendieben achten wollen.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1*, 1**
- Trageriemen
- 12*, 12**
- (quer verlaufender) Riemenabschnitt
- 12, 14, 14*
- (quer verlaufender) Riemenabschnitt (Tragegriff & Schultergurt)
- 12.1, 12.2
- (erster, längs verlaufender) Riemenabschnitt/Gurt für Rucksack-Trageposition
- 120.1, 120.2
- Umlenkung
- 12a*, 12b*
- (längs verlaufender) Riemenabschnitt (Tragegriff & Schultergurt)
- 13.1, 13.2
- Riemenabschnitt (Unterseite)
- 14.1, 14.2
- (zweiter, längs verlaufender) Riemenabschnitt/Gurt für Rucksack-Trageposition
- 5.1–5.4
- Ring oder Schlaufe (Führungsmittel)
- 5.1*, 5.1**, 5.2*, 5.2**, 5.3*, 5.4*
- Beschlag (Führungsmittel)
- 50*, 50**, 50***
- Führung
- 52, 53
- Führungsspalt
- 54, 54*
- Befestigungsbohrung
- 5a*, 5b*, 5a**, 5b**
- Führungsöffnung (Führungsmittel)
- 6.1–6.4
- Ring oder Schlaufe (Führungsmittel)
- 7
- Niet
- 8
- Riemenöffnung/-schließe
- F1, F1*, F2, F2*
- Führungslasche
- G, G*
- Grifföffnung/Griffloch
- G1
- Griffstange
- K, K*, K**, K***
- Verschlussteil (Klappe/Lasche)
- L1, L2
- Länge
- O
- Öffnungsrichtung
- S1, S3
- Seitenteil
- S2
- Vorderseite
- S4
- Rückseite
- S5
- Oberseite
- S6
- Unterseite
- SK
- Scharnier der Taschenklappe
- SV
- Schnappverschluss
- R
- Reißverschluss
- T, T*, T**, T***
- Tasche
- V
- Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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