DE10055165C2 - Umhängetasche - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Umhängetasche gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Umhängetasche kann sowohl über der Schulter als auch als Rucksack getragen werden.

Es sind bereits Umhängetaschen für kleinere Gegenstände wie Geldbeutel, Schlüssel, Taschentücher, etc. bekannt. Solche Umhängetaschen hängen lose am Körper, was beim Fahrrad oder Roller fahren, Inline-skaten, etc. hinderlich ist. Ferner sind Rucksäcke bekannt. Diese sind angenehmer zu tragen als eine Umhängetasche und auch für sportliche Fortbewegungsarten gut geeignet. Viele dieser Rucksäcke weisen zusätzlich zu den Schultergurten noch einen einzelnen Griff zum gelegentlichen Tragen des Rucksackes mit der Hand auf. Der Nachteil eines Rucksacks besteht vor allem in der mühsamen Zugänglichkeit der Gegenstände im Rucksack, da der Rucksack zuerst von der Schulter abgenommen und dann geöffnet werden muss, bis der gewünschte Gegenstand entnommen oder in den Rucksack gepackt werden kann.

Aus der DE 62 105 C ist ein Schultornister bekannt, der sowohl auf dem Rücken als auch mit der Hand getragen werden kann.

In der JP 2000-25792 A ist eine Einkaufstasche beschrieben, die mit ihrer Kordel sowohl als Rucksack, als auch als Handtasche in der Hand oder über der Schulter getragen werden kann. Die Kordel ist nicht mit der Einkaufstasche fest verbunden, so dass die Einkaufstasche beim Tragen leicht verrutschen kann, insbesondere wenn sie ungleichmäßig beladen ist.

Aus der DE 296 20 909 U1 ist eine Umhängetasche mit zwei Führungen bekannt, in denen ein Tragriemen verläuft. Der Tragriemen ist zwischen zwei unterschiedlichen Positionen verstellbar. Nachteiligerweise greift der Tragriemen wie auch bei der in der JP 2000-25792 A beschriebenen Einkaufstasche auf der Vorderseite der Tasche an, sodass die Umhängetasche zum Kippen neigt.

Die DE 42 37 364 A1 beschreibt eine multifunktionale Tragmöglichkeit von Trageinheiten, wie zum Beispiel Taschen. Dazu ist ein sogenannter Autotragriemen an der jeweiligen Trageinheit befestigt, sodass diese bequem an einem Griff und/ oder mit dem Autotragriemen über der Schulter getragen werden kann. Der Autotragriemen verkürzt sich automatisch, wenn er nicht gebraucht wird, sodass er nicht störend herunterhängt. Die Trageinheit kann allerdings nicht als Rucksack getragen werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Umhängetasche zu schaffen, die sowohl über der Schulter als auch als Rucksack getragen werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

Eine Umhängetasche weist eine Vorderseite, eine Rückseite und zwei Seiten auf, wobei an der Rückseite die Enden eines Tragriemens befestigt sind. Vorteilhafterweise sind an der Umhängetasche zwei seitliche Führungen an den Seiten ausgebildet, in denen der Tragriemen verschiebbar verläuft, so dass der Tragriemen in zwei Positionen verstellbar ist. In der einen Position bildet der Tragriemen zwischen den beiden seitlichen Führungen eine Schlaufe, mit der die Umhängetasche über der Schulter tragbar ist. In der anderen Position bildet der Tragriemen jeweils zwischen den auf der Rückseite angebrachten Enden und den seitlichen Führungen zwei Schlaufen, mit denen die Umhängetasche als Rucksack tragbar ist.

Der Tragriemen kann durch die seitlichen Führungen jeweils so durchgezogen werden, dass die Längen der einzelnen Schlaufen des Tragriemens veränderbar sind. Wird beispielsweise die Umhängetasche mit der Schlaufe des Tragriemens zwischen den beiden Führungen über der Schulter getragen, können die beiden anderen Schlaufen des Tragriemens in ihrer Länge so verkürzt werden, dass sie an der Umhängetasche anliegen. Dazu wird die nicht benötigte Länge dieser beiden Schlaufen des Tragriemens jeweils durch die Führungen hindurchgezogen. Diese Länge steht zusätzlich der Schlaufe zwischen den beiden Führungen zur Verfügung. Der Tragriemen kann aufgrund des Längenausgleichs zwischen den einzelnen Abschnitten insgesamt kürzer sein als bei einer Umhängetasche ohne diesen Längenausgleich. Dies reduziert die Materialkosten. Ferner ist es ein optischer Gewinn, dass die zum Tragen der Umhängetasche nicht benötigten Schlaufen nicht lose herabhängen.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die seitlichen Führungen jeweils zwischen einem Tragmaterial und einem Deckmaterial der Umhängetasche ausgebildet. Im Deckmaterial sind jeweils zwei Schlitze vorgesehen, durch die der Tragriemen hindurchgeführt ist. Zwischen den beiden Schlitzen verläuft der Tragriemen unter dem Deckmaterial. Dadurch erscheinen die Führungen nicht als aufgesetzte, notwendige Funktionselemente, sondern fügen sich besonders elegant als Gestaltungselement in das Erscheinungsbild der Umhängetasche.

Eine besonders einfache Ausführung der oben beschriebenen seitlichen Führungen ergibt sich, wenn das Deckmaterial zugleich auch eine tragende Funktion hat, so dass kein Tragmaterial vorgesehen werden muss. In diesem Fall verläuft der Tragriemen zwischen den beiden Schlitzen im Deckmaterial auf der Innenseite der Umhängetasche.

Eine andere vorteilhafte Ausführung der seitlichen Führungen sind Ösen, die außen an der Umhängetasche befestigt sind, durch die der Tragriemen hindurchgeführt ist. Diese Ausführung ist ebenfalls sehr einfach herstellbar und damit preiswert.

Besonders ergonomisch ist die Umhängetasche als Rucksack zu tragen, wenn die beiden Enden des Tragriemens möglichst mittig am oberen Rand der Rückseite der Umhängetasche angebracht sind. Dadurch sitzt die Umhängetasche lagefest am Rücken und neigt nicht dazu, seitlich zu verrutschen.

Die Nutzer einer solchen Umhängetasche können sehr unterschiedlich groß sein, so dass der Tragriemen in der Länge den unterschiedlichen Körpergrößen angepasst werden muss, um einen hohen Tragekomfort sicherstellen zu können. Vorteilhafterweise ist der Tragriemen deshalb längeneinstellbar ausgeführt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, das im folgenden näher beschrieben wird. Es zeigen in schematischer Darstellungsweise:

Fig. 1 eine räumliche Ansicht einer Umhängetasche zum Tragen über der Schulter,

Fig. 2 eine räumliche Ansicht der Umhängetasche aus Fig. 1, wie sie als Rucksack getragen werden kann und

Fig. 3 einen Schnitt durch eine Seite der in Fig. 1 dargestellten Umhänge­ tasche entlang der Schnittlinie I-I.

In Fig. 1 ist eine quaderförmige Umhängetasche 1 mit einem Tragriemen 3 darge­ stellt. Die Umhängetasche 1 besteht aus einer Vorderseite, einer Rückseite 2, zwei Seiten 4, einem Boden und einer Oberseite 12. Diese Umhängetasche 1 kann mit einer Schlaufe 7 des Tragriemens 3 über einer Schulter getragen werden. Die Schlaufe 7 des Tragriemens 3 schließt jeweils am oberen Rand der Seiten 4 der Umhängetasche 1 an eine seitliche Führung 5 an. Wie im Schnitt I-I in Fig. 3 dargestellt, sind die seitlichen Führungen 5 jeweils zwischen einem Tragmaterial 13 und einem Deckmaterial 14 der Seite 4 ausgebildet. Es sind im Deckmaterial 14 jeweils ein schräger Schlitz 10 am unteren Rand der Seite 4 und ein horizontaler Schlitz 11 am oberen Rand der Seite 4 vorgesehen, durch die der Tragriemen 3 hindurchgeführt ist. Zwischen den beiden Schlitzen 10, 11 verläuft der Tragriemen 3 unter dem Deckmaterial 14, wie es gestrichelt dargestellt ist.

Von den schrägen Schlitzen 10 am unteren Rand der beiden Seiten 4 aus verläuft in Fig. 1 je eine sichtbare Schlaufe 6 des Tragriemens 3 diagonal über die Rückseite 2 der Umhängetasche 1 etwa zur Mitte des oberen Randes der Rückseite 2. Dort sind beide Enden des Tragriemens 3 an der Rückseite 2 der Umhängetasche 1 befestigt. Dazu sind jeweils die beiden Enden des Tragriemens 3 zusammen mit je einer dreieckigen Tasche 8 aus Kunststoff, die zum Schutz auf die Enden aufgesteckt wurde, mit einer Niete 9 drehbar auf die Rückseite 2 der Umhängetasche 1 aufgenietet.

Die beiden Schlaufen 6 des Tragriemens 3 liegen direkt auf der Rückseite 2 der Umhängetasche 1 an.

Die Schlitze 10 am unteren Rand der Seiten 4 sind schräg ausgeführt, so dass die auf der Rückseite 2 sichtbar anliegenden Schlaufen 6 des Tragriemens 3 keine Falten oder Verwerfungen bilden.

Soll nun die Umhängetasche 1 nicht über der Schulter, sondern als Rucksack getragen werden, müssen nur die beiden sichtbaren Schlaufen 6 verlängert werden. Dazu wird der Tragriemen 3 so durch die beiden seitlichen Führungen 5 durchgezogen, dass die beiden sichtbaren Schlaufen 6 sich gleichermaßen verlängern, bis die Schlaufe 7 auf der Oberseite 12 der Umhängetasche 1 anliegt. Diese mit den beiden Schlaufen 6 des Tragriemens 3 als Rucksack zu tragende Umhängetasche 1 ist in Fig. 2 dargestellt.

Die in diesem Fall nicht zum Tragen der Umhängetasche 1 genutzte Schlaufe 7 des Tragriemens 3 liegt an der Umhängetasche 1 an, so dass keine hinderliche Schlaufe 7 lose herunter hängt.

Die beiden Enden der Schlaufen 6 sind fast mittig am oberen Rand der Rückseite 2 der Umhängetasche 1 angebracht. Dadurch sitzt die Umhängetasche 1 fest am Rücken und neigt nicht dazu, seitlich zu verrutschen.

Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform einer Umhängetasche 1 sind für ein elegantes Erscheinungsbild die beiden Seiten 4 sehr schmal ausgeführt. Die beiden Führungen 5 sind daher nicht an den Seiten 4, sondern am linken und rechten Rand der Rückseite 2 angebracht.

Claims (6)

1. Umhängetasche, die eine Vorderseite, eine Rückseite und zwei Seiten aufweist, wobei an der Rückseite die Enden eines Tragriemens befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass an der Umhängetasche (1) zwei seitliche Führungen (5) an den Seiten (4) ausgebildet sind, in denen der Tragriemen (3) verschiebbar verläuft, so dass der Tragriemen (3) in zwei Positionen verstellbar ist, wobei in der einen Position der Tragriemen (3) zwischen den beiden seitlichen Führungen (5) eine Schlaufe (7) bildet, mit der die Umhängetasche (1) über der Schulter tragbar ist, und wobei in der anderen Position der Tragriemen (3) jeweils zwischen den auf der Rückseite (2) angebrachten Enden und den seitlichen Führungen (5) zwei Schlaufen (6) bildet, mit denen die Umhängetasche (1) als Rucksack tragbar ist.

2. Umhängetasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Führungen (5) jeweils zwischen einem Tragmaterial (13) und einem Deckmaterial (14) der Umhängetasche (1) ausgebildet sind, dass jeweils zwei Schlitze (10, 11) im Deckmaterial (14) vorgesehen sind, durch die der Tragriemen (3) hindurchgeführt ist, und dass der Tragriemen (3) zwischen den beiden Schlitzen (10, 11) unter dem Deckmaterial (14) verläuft.

3. Umhängetasche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckmaterial (14) zugleich auch eine tragende Funktion hat, so dass das Tragmaterial (13) entfällt und der Tragriemen (3) zwischen den beiden Schlitzen (10, 11) im Deckmaterial (14) auf der Innenseite der Umhängetasche (1) verläuft.

4. Umhängetasche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Führungen (5) jeweils aus mindestens einer Öse gebildet sind, die außen an der Umhängetasche (1) befestigt sind, und dass durch die Ösen der Tragriemen (3) hindurchgeführt ist.

5. Umhängetasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Enden des Tragriemens (3) mittig am oberen Rand der Rückseite (2) der Umhängetasche (1) angebracht sind.

6. Umhängetasche nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragriemen (3) längenverstellbar ist.