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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tragegurt, der das rucksackartige Tragen einer Tasche erlaubt, die einen Taschenkörper und mindestens einen hieran befestigen Henkel besitzt.
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Taschen der vorliegend angesprochenen Art sind insbesondere Handtaschen, Aktentaschen, Beutel oder kleinere tragbare Koffer, die einen Taschenkörper zum Verstauen diverser Gegenstände besitzen und die üblicherweise an mindestens einem Henkel in der Hand gehalten oder über die Schulter des Benutzers gehängt werden. Beim Tragen solcher Taschen kommt es regelmäßig vor, dass der Benutzer beide Hände benötigt und die Tasche, sei sie in einer Hand oder an der Schulter getragen, die Bewegungsfreiheit des Benutzers stark einschränkt.
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Um die Bewegungsfreiheit des Benutzers auch in solchen Situationen zu verbessern, sind Taschen bekannt, die ergänzend zum Henkel abnehmbare Schultergurte aufweisen, so dass die Taschen rucksackartig getragen werden können. Beispielsweise offenbart
DE 20 2015 007 109 U1 eine Handtasche, die zwei abnehmbare Schulterriemen aufweist. Jeder Schulterriemen ist dabei mit einem Ende an dem Taschenkörper und mit dem anderen Ende über Befestigungsmittel am Boden bzw. an der Bodenfläche der Handtasche befestigt. Beispielsweise erfolgt die Befestigung der Schulterriemen an der Bodenfläche der Tasche über Vorsprünge und Haltelaschen, die in der Nähe eines Eckbereiches des Bodens angeordnet sind.
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Nachteiligerweise können die Schulterriemen jeweils nur für solche Handtaschen verwendet werden, die korrespondierende Befestigungsmittel am Taschenboden aufweisen. Demnach können andere Taschen nicht mit den bekannten Schulterriemen rucksackartig getragen werden, die keine korrespondierenden Befestigungsmittel aufweisen. Ferner stören die Befestigungsmittel das Design der Handtasche, weshalb die Befestigungsmittel zu Gunsten einer ungestörten Optik insbesondere bei Designertaschen in der Regel fortgelassen werden.
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Hiervon ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Tragegurt für Taschen vorzuschlagen, der das rucksackartige Tragen einer Tasche erlaubt, die keine separaten Befestigungsmittel für den Tragegurt aufweist, so dass der Tragegurt universell für eine Vielzahl von Taschen verwendbar ist, die jeweils einen Taschenkörper und mindestens einen Henkel besitzen.
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Diese Aufgabe wird durch den Tragegurt nach Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass der Tragegurt zwei Riemen aufweist, die an einem oberen Abschnitt lösbar mit einem Henkel der Tasche verbindbar sind und an einem unteren Abschnitt lösbar und zumindest mittelbar mit unterschiedlichen Enden des Henkels verbindbar sind, sodass der Tragegurt beim rucksackartigen Tragen der Tasche den Taschenkörper der Tasche umgreift. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird der erfindungsgemäße Tragegurt daher nicht an zusätzlichen Befestigungsmitteln am Taschenkörper befestigt, sondern an Elementen, die ohnehin an Taschen der angesprochenen Art angeordnet sind. Zu diesen Elementen zählt in erster Linie der Henkel an dem der obere Abschnitt des Tragegurts befestigt wird. Der untere Abschnitt des Tragegurts bzw. die unteren Enden der Riemen können an den unterschiedlichen Enden des Henkels unmittelbar befestigt werden, insbesondere am Übergang zwischen Henkel und Taschenkörper, wo der Henkel üblicherweise mit dem Taschenkörper verbunden ist. Alternativ ist bei Henkeln, die beispielsweise mit einer Ringöse am Taschenkörper befestigt sind, auch eine mittelbare Befestigung des Tragegurts am unteren Abschnitt vorgesehen, indem die unteren Enden der Riemen mit unterschiedlichen Ringösen lösbar verbunden werden. Hierdurch können einerseits unterschiedliche Taschen mit demselben Tragegurt getragen werden und darüber hinaus können Taschen unabhängig von zusätzlichen Befestigungsmitteln mit dem Tragegurt verbunden werden.
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Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend und in den Unteransprüchen angegeben.
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Um zu verhindern, dass die Riemen beim rucksackartigen Tragen der Tasche nicht rechts- und linksseitig des Taschenkörpers abrutschen, ist nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Riemen an einem mittleren Abschnitt miteinander verbunden sind.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zur lösbaren Verbindung des Tragegurts mit der Tasche an den Riemen korrespondierende Druckknöpfe angeordnet sind, so dass die Riemen im geschlossenen Zustand eine geschlossene Lasche bilden. Die Laschen werden am oberen Ende des Tragegurts um einen oder beide Henkel der Tasche geführt. Am unteren Ende werden die Laschen wahlweise ebenfalls um die links- und rechtsseitigen Enden mindestens eines Henkels oder durch die ringförmigen Ösen geführt, an denen üblicherweise die Henkel am Taschenkörper befestigt sind.
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Alternativ kann der Tragegurt mit Karabinerhaken an den gleichen Stellen der Tasche befestigt werden.
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Damit der Tragegurt an die Größe unterschiedlicher Benutzer und unterschiedlicher Taschen anpassbar ist, ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Riemen des Tragegurts jeweils eine Spannschnalle aufweisen, so dass die Riemen in ihrer Länge veränderbar sind. Vorzugsweise sind die Spannschnallen dabei so positioniert, dass sie beim bestimmungsgemäßen Gebrauch am Brustbereich des Benutzers anliegen, so dass eine Verstellung der Länge bequem möglich ist.
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Die Riemen sind im mittleren Bereich vorzugsweise miteinander verbunden, was verhindert, dass die Riemen links- oder rechtsseitig der Tasche verrutschen. Dabei kann die Verbindung der Riemen im mittleren Abschnitt unverschiebbar oder verschiebbar sein, wobei die Riemen bei einer verschiebbaren Verbindung vorzugsweise über eine Leiterschnalle miteinander verbunden sind. Eine solche verschiebbare Verbindung ermöglicht eine weitere Größenanpassung des Tragegurts an die jeweils vorliegende Tasche.
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Im oberen Bereich des Tragegurts können die Riemen offene Enden bilden oder miteinander verbunden sein, was in Abhängigkeit des oberen Verschlusses eine leichtere Verbindung zwischen Tragegurt und Henkel erlaubt.
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Konkrete Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1a-e unterschiedliche Ausführungen eines Tragegurts und
- 2a-c schematische Darstellungen einer Tasche mit Tragegurt.
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1a zeigt die einfachste Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und mithin einen Tragegurt 1, der zwei Riemen 2, 3 aufweist, die in einem mittleren Abschnitt 4 miteinander verbunden sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Riemen 2, 3 miteinander vernäht und mithin unverschiebbar miteinander verbunden. An den freien Enden der Riemen 2, 3 sind jeweils zwei korrespondierende Druckknöpfe 5, 6 angeordnet, so dass sich im geschlossenen Zustand eine Lasche 7 bildet (vgl. Detailansichten zu 1a). Diese Laschen 7 dienen zur lösbaren Befestigung des Tragegurts 1 mit der Tasche, worauf mit Bezug auf die 2a-c noch näher eingegangen wird.
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1b zeigt das Ausführungsbeispiel aus 1a, wobei zusätzliche Spannschnallen 8 an jedem Riemen 2, 3 angeordnet sind, die eine Längenveränderung der Riemen 2, 3 in Pfeilrichtung 9 erlauben, was eine Anpassung des Tragegurts 1 an den Benutzer der Tasche ermöglicht.
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1c zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem im mittleren Abschnitt 4 eine Leiterschnalle 10 angeordnet ist, die die beiden Riemen 2, 3 des Tragegurts 1 verschiebbar miteinander verbindet. Die Leiterschnalle 10 ist in Pfeilrichtung 11 verschiebbar, was ebenfalls die optimale Anpassung des Tragegurts 1 an die jeweilige Tasche erlaubt, weil sich der mittlere Abschnitt 4 mit der Verbindung der Riemen 2, 3 beim bestimmungsgemäßen Gebrauch am Taschenboden befindet, dessen Position von der konkreten Ausgestaltung der Tasche abhängt.
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Zwei weitere konkrete Ausgestaltungen der Erfindung sind in den 1d und 1e dargestellt. In beiden Fällen sind die oberen Enden der Riemen 2, 3 miteinander verbunden (Pfeil 14). Die unteren Enden der Riemen 2, 3 besitzen in 1d Druckknöpfe 5, 6 zur Bildung einer Lasche 7, während nach 1e Karabinerhaken 12, 13 vorgesehen sind, die alternativ zu einer Lasche 7 eine lösbare Verbindung zur Tasche schaffen.
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Die 2a-c zeigen jeweils einen Tragegurt 1 im montierten Zustand an einer Tasche 20. 2a zeigt die Tasche 20 in einer Draufsicht, die einen Taschenkörper 21 und einen Henkel 22 besitzt. Der Henkel 22 bildet ein nach unten offenes U und ist am Scheitelpunkt 23 mit dem oberen Ende des Tragegurts 1 verbunden, wozu geeignete Verbindungsmittel beispielsweise in Form einer lösbaren Lasche 7 angeordnet sind. Der Tragegurt 1 umgreift den gesamten Taschenkörper 21 und wird an den ringförmigen Ösen 24 befestigt, an denen der Henkel 22 der Tasche 20 befestigt ist. Der mittlere Abschnitt 4, bei dem die Riemen 2, 3 des Tragegurts 1 miteinander verbunden sind, befindet sich im dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar am Taschenboden 25 und verhindert mithin das Verrutschen der einzelnen Riemen 2, 3 nach links bzw. nach rechts.
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2b zeigt die Tasche 20 mit einem montierten Tragegurt 1 in einer Seitenansicht, in der zu erkennen ist, dass der Tragegurt 1 den Taschenkörper 21 vom Scheitelpunkt 23 der Henkel 22 bis zu den Ösen 24 der Henkelbefestigung umgreift. Die Riemen 2, 3 bilden jeweils eine große Schlaufe 26 und dienen als Schultergurt zum rucksackartigen Tragen der Tasche 20. Das rucksackartige Tragen der Tasche 20 ist in der Seitenansicht in 2c anhand einer strichliniert dargestellten Person 27 illustriert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragegurt
- 2
- Riemen
- 3
- Riemen
- 4
- mittlerer Abschnitt
- 5
- Druckknopf
- 6
- Druckknopf
- 7
- Lasche
- 8
- Spannschnalle
- 9
- Pfeilrichtung
- 10
- Leiterschnalle
- 11
- Pfeilrichtung
- 12
- Karabinerhaken
- 13
- Karabinerhaken
- 14
- Pfeil
- 20
- Tasche
- 21
- Taschenkörper
- 22
- Henkel
- 23
- Scheitelpunkt
- 24
- Öse
- 25
- Taschenboden
- 26
- Schlaufe
- 27
- Person
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202015007109 U1 [0003]