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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugbedieneinrichtung zum Bedienen von insbesondere Fahrzeugelementen.
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Bedieneinrichtungen, insbesondere handbetätigbare Bedieneinrichtungen für Fahrzeuge im Mittelkonsolen- bzw. Armauflagenbereich, sind in vielfältiger Weise bekannt. Häufig werden sogenannte Joysticks verwendet, um zahlreiche Funktionen, insbesondere im Nutzfahrzeugbereich, wie im Off-road-Bereich, führbar zu machen. Zu derartigen Funktionen gehört nicht nur das Betätigen von Hydraulikfunktionen für Anbaugeräte, sondern auch die Betätigung eines Navigationssystems und dergleichen. Hierbei ergibt sich häufig das Problem, dass ein derartiger Joystick nur begrenzt durch eine maximal anordenbare Anzahl von Betätigungselementen ausgestaltet werden kann. Zwar sind mittels Wippbewegungen Funktionen betätigbar, jedoch sind die Bedienungselemente auf derartigen Joysticks nicht ausreichend, um die heutzutage notwendigen zahlreichen Steuersignale für verschiedenste Funktionen des Fahrzeuges in einem Hebel zu vereinen.
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Zugleich ist es Wunsch, dass möglichst viele Fahrzeugfunktionen von einer Bedieneinrichtung aus bedient werden können, da dies das intuitive Betätigen durch die Bedienerperson, welche in dem Fahrzeug sitzt, vorteilhaft ermöglicht. Dem gegenüber muss bei bisherigen Fahrzeugen für viele Funktionen auf weitere Knöpfe, Hebel oder dergleichen zugegriffen werden, um auch diese Funktion betätigen zu können. Dies erfordert eine hohe Aufmerksamkeit der Bedienerperson.
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Aus dem Pkw-Bereich sind häufig Drehknopfanordnungen bekannt, die zugleich eine Kippbewegung durchführen können, um möglichst viele Funktionen innerhalb eines derartigen Bedienknopfes vereinen zu können. Zugleich ist ein derartiger Knopf noch druckbar, um hierdurch eine weitere Funktion bedienen zu können. Derartige Bedienknöpfe werden zwar bereits zugleich für Navigationssysteme und für das Einstellen von Radiosendern verwendet, jedoch ist damit die Bedienbarkeit der maximalen Anzahl an Fahrzeugfunktionen erschöpft. Allerdings wird es in Zukunft nicht nur um die Bedienung eines herkömmlichen Pkw-Radios gehen, sondern um die Bedienung von meist komplexer aufgebauten Web-Radios, die die Regelung des Sendens und Empfangens von E-Mails, um die Anwendung von Apps, um den Zugang zum Internet und natürlich auch um die herkömmliche Navigationssystem- und Radiobedienung. Dies erfordert alleine schon im Pkw eine hohe Aufmerksamkeit der Bedienerperson, die, wenn sie zugleich der Fahrer des Fahrzeuges ist, die Gefahr von Unfallverursachungen nach sich zieht.
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Zugleich ist in derartigen Pkws ein derartiger Drehknopf bzw. Bedienknopf auf der Mittelkonsole angeordnet, wohingegen eine Armlehne bzw. Armauflage zum Ablegen eines Arms separat davon anzuordnen ist. Das Anordnen des Drehknopfes innerhalb der Mittelkonsole nimmt nicht nur Platz in Anspruch, der ansonsten als Stauraum genutzt werden könnte, sondern zieht auch das unbequeme Betätigen des Drehknopfes nach sich, da der Arm der Bedienerperson auf der Armauflage abgelegt ist.
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Es ist demzufolge Aufgabe der Erfindung, eine Fahrzeugbedieneinrichtung zur Verfügung zu stellen, mit der eine Minimierung der Anzahl an notwendigen Bedienschritten, eine Erhöhung der Anzahl an Bedienungen verschiedenster Funktionen des Fahrzeuges und zugleich eine bequeme Handhabung möglich ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
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Kerngedanke der Erfindung ist es, dass eine Fahrzeugbedieneinrichtung einen dreidimensionalen, durch Handkräfte plastisch verformbaren Grundkörper aufweist und unterhalb einer Außenschicht des Grundkörpers mindestens eine mindestens einem Finger einer Hand zuordenbare, durch die Handkräfte in ihrer Position veränderbare Sensorflächen zur Detektion von Fingerbetätigungsbewegungen angeordnet sind. Vorzugsweise werden mindestens fünf Sensorflächen für die Finger einer Hand zugeordnet. Das bedeutet, dass jedem Finger eine Sensorfläche zugeordnet ist. Die Fahrzeugbedieneinrichtung ist vorzugsweise mit einer Armauflage für Fahrzeugsitze ausgestattet, sodass die Fahrzeugbedieneinrichtung bequem durch Ablegen des Armes eines Fahrers bedient werden kann.
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Eine derartige Bedieneinrichtung ermöglicht nicht nur durch die Anpassung des Grundkörpers an eine Handfläche und dessen Fingergrößen eine bequeme Betätigung, sondern auch eine schnelle, unkomplizierte und intuitive Betätigung einer großen Anzahl von dienenden Funktionen des Fahrzeuges. Denn der Grundkörper passt sich nicht nur an die Handform an, sondern ermöglicht sogar das Verschieben bzw. richtige Positionieren der Sensorflächen, so dass diese immer zuverlässig den fünf Fingern einer Bedienerhand zugeordnet sind. Sofern die Bedienerperson eine Hand mit kurzen Fingern aufweist, lassen sich diese Sensorflächen wiederum entsprechend unterhalb der Außenschicht verschieben, genauso wie es geschehen würde, wenn eine Hand mit sehr langen und dünnen Fingern auf dem anpassbaren Grundkörper abgelegt werden würde. Ein Verschieben eines Fingers kann auch ein Verschieben der Sensorflächen bewirken, wobei die Sensorflächen unterhalb oder oberhalb der Außenschicht angeordnet sind und diese Außenschicht auf einem gelartigen Material angeordnet sein kann, welches wiederum mit einem festen Vorformling, der sich unterhalb dieses gelartigen Materials befindet, verbunden ist. Dieser Vorformling weist bereits die Fingermulden auf, in welchen die Sensorflächen angeordnet sein können. Wenn die Bedienperson lange Finger aufweist, werden die Sensorflächen innerhalb dieser Fingermulden somit an einer anderen Stelle positioniert als bei einer Person mit kurzen Fingern. Selbstverständlich kann das gelartige Material auch weggelassen werden, sodass die Außenschicht mit den dazugehörigen Sensorflächen, die unterhalb oder oberhalb der Außenschicht angeordnet sein können, direkt auf den Vorformling mit den vorgeformten Fingermulden aufliegt.
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Eine derartige Deformierung bzw. Verformung des Grundkörpers und auch der Sensorflächenpositionen kann nach Verlassen oder bei Verlassen des Fahrzeuges wieder rückgängig gemacht werden. Derartige Rückgängigmachungen können dadurch geschehen, dass der verformte Grundkörper in eine Ausgangsposition, beispielsweise mittels der Anlegung einer elektrischen Spannung, auf welche ein Medium, welches sich innerhalb des Grundkörpers befindet, entspannend reagiert, gebracht wird.
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Es ist sowohl eine ergonomische Anpassung der Bedieneinrichtung in ihrer Form an die Hand der jeweiligen Bedienerperson, als auch ein angenehmes Bedienen zahlreicher Funktionen des Fahrzeuges möglich. Hierfür weist die Bedienungseinrichtung mittels einer Steuereinrichtung standardisierte Schnittstellen zu dem restlichen Fahrzeugnetz auf.
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Grundsätzlich ist eine derartige Bedienungseinrichtung in nahezu allen Fahrzeugtypen, wie Pkw, Lkw und Off-road-Fahrzeug, einsetzbar.
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Die intuitive Bedienung, welche sich aus einer derartigen handangepassten Form mit den zugeordneten Sensorflächen ergibt, ermöglicht eine große Anzahl an Bedienmöglichkeiten, deren Funktionsprinzip einer Bedienebene gleichkommt und die einen Blick auf die Bedieneinrichtung erübrigen. Denn der Fahrer umschließt die Bedieneinrichtung, die durchaus ballenförmig ausgebildet sein kann, mit seiner Hand und verformt sie durch leichten Druck in eine seiner Hand angepasste Form, sodass die Außenschicht und die sich hieraus ergebende Außenform der Bedieneinrichtung die gewünschte Form der Hand der Bedienperson aufweist. Durch eine derartige Druckbeaufschlagung mit der gesamten Hand wird beispielsweise auf einer Anzeigeeinrichtung bzw. einem Bildschirm eine Übersichtstabelle bzw. ein Gesamtbild mit den zur Verfügung stehenden Funktionen, wie Navigationssystem, Radio etc. mit den dazugehörigen Funktionsebenen dargestellt. Durch ein leichtes Drücken, zum Beispiel mittels des Zeigefingers, kann dann eine Funktion direkt angewählt und bedient werden, wobei hierdurch die Sensorfläche, welche dem Zeigefinger zugeordnet ist, betätig wird. Hierdurch ergibt sich vorteilhaft, dass diese Art von Bedienung ein Sichvorbeugen der Bedienperson oder ein Ausstrecken des Armes der Bedienperson in Richtung Armaturenbrett erübrigt.
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Mögliche Funktionen, die mit einer derartigen Bedieneinrichtung bedient werden können, sind nicht nur das Navigationssystem und das Radio, sondern auch ein CD-Player, eine Klimaanlage, Einstellungen für die Fahrweisen im Off-Road-Bereich, Menüs, wie sie aus bisherigen Fahrzeugen bekannt sind, beispielsweise für Heizungen, Klimaanlagen und dergleichen. Es ist beispielsweise denkbar, dass dem Daumen eine Sensorfläche zugeordnet ist, die zwischen diesen einzelnen Funktionsbereichen bzw. Funktionen umschaltet und mit den anderen Fingern eine Bedienung innerhalb des aufgerufenen Funktionsbereiches möglich ist. Alternativ kann ein festes Drücken des Daumens ein Aufrufen des Navigationssystems als Funktionsbereich und ein festes Drücken des Zeigefingers ein Aufrufen des Radios als Funktionsbereich in dem Bildschirm bzw. der Anzeigeeinrichtung ermöglichen.
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Zur Bedienung einer derartigen Bedieneinrichtung kann der Arm derart auf der Armauflage liegen, dass die Bedienerperson mit der Hand den Bedienkopf bzw. die Bedienungseinrichtung mit dem Grundkörper ohne Verdrehen der Handgelenke bedienen kann.
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Ein einfaches Drücken der Hand der Bedienerperson ermöglicht eine Anpassung der äußeren Form des Grundkörpers. Im Inneren des Grundkörpers befinden sich neben den bereits genannten mindestens fünf Sensorflächen sogenannte Fingerfelder oder sensitive Zonen, die sich durch den Handdruck mitverformen lassen, ein Medium, wie ein Granulat und/oder ein Elastomer und/oder ein hochviskoses Fluid und/oder ein inertes Gas, welches zur plastischen Verformung und Anpassung an die Handfläche und die einzelnen Finger der Hand geeignet ist. Das Medium ist derart ausgebildet, dass es eine anfangs mittels der Handkräfte erfahrene plastische Verformung beibehält, bis mittels eines Rückstellsignals eine Rückstellung der plastischen Verformung in eine Ausgangsform durchgeführt wird.
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Das Rückstellsignal ist bei Verlassen des Fahrzeuges durch eine Bedienerperson an die Steuereinrichtung übertragbar. Dies kann beispielsweise bei Öffnen der Tür, Ziehen des Zündschlüssels oder Erheben von der Sitzfläche automatisiert geschehen.
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Das Medium weist vorzugsweise einen Volumenbereich des Grundkörpers auf, der gegenüber weiteren Volumenbereichen abgeschlossen ist oder mit mindestens einem weiteren Ausgleichsvolumenbereich verbindbar ist. Auf diese Art und Weise kann bei Vorliegen eines abgeschlossenen Volumenbereiches sichergestellt werden, dass kein Medium verloren geht, wohingegen bei einer Verbindung mit einem Ausgleichsvolumenbereich ermöglicht wird, dass sich der Grundkörper in seinem Grundvolumen verändern kann, je nachdem, ob die Bedienerperson eine kleine Hand oder eine große Hand aufweist.
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Die Sensorflächen weisen vorzugsweise Drucksensoren und/oder kapazitive Sensoren und/oder Piezosensoren auf, die bei Fingerbetätigung elektrische Betätigungssignale erzeugen und an eine zentrale Steuereinheit drahtgebunden oder drahtlos übertragen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Außenschicht eine erste Folienschicht, unter welcher eine zweite Folienschicht mit den darauf angeordneten Sensorflächen angeordnet ist. Die Sensorflächen können demzufolge auf der Außenseite der zweiten Folienschicht angeordnet sein. Alternativ können die Sensorflächen auch auf der Innenseite der ersten Folienschicht zur Einsparung einer zweiten Folienschicht vorhanden sein.
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Bei der ersten Folie als Außenschicht handelt es sich vorteilhaft um ein Material, welches an der Oberfläche des Grundkörpers leicht und flexibel ausgestaltet ist und dessen weiche Oberfläche angenehm ist und in Form einer elastischen Folie vorliegt. Materialien für eine derartige elastische Folie können Elastomere und thermoplastische Stoffe, wie TPO, PUR, PVC, PC und PC/PBT sein.
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Die Sensorflächen auf der zweiten Folie können an der Oberfläche der Folie aufgedruckte, auflackierte und/oder aufgesprühte leitende Flächen sein. Bei Betätigung der Sensorflächen, wie beispielsweise bei einem Drücken, Schieben oder Ziehen mittels der Finger, werden die elektrischen Signale bzw. Betätigungssignale erzeugt, die zur Steuereinrichtung für die Ausführung weiterer Steuersignale an die jeweiligen Funktionselemente des Fahrzeuges übertragen werden.
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Die Sensorflächen sind derart ausgestaltet, dass sie in Reaktion auf eine Fingerdruckbeanspruchung eine Rückstellkraft zur Erzeugung eines taktilen Bestätigungssignales erzeugen. Dies ermöglicht eine Bestätigung für die Bedienerperson, dass eine Funktion betätigt worden ist. Während dieser Betätigung ist es nicht notwendig, die Bedieneinrichtung anzusehen. Vielmehr kann die gesamte Aufmerksamkeit auf den Verkehr und auf den Außenbereich des Autos gerichtet werden.
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Vorteilhaft weist die Bedieneinrichtung bzw. der Bedienkopf ein Dreh- und/oder Knickgelenk mit der Armauflage verbindend auf, wobei eine Dreh- und Knickbewegung des Grundkörpers die Erzeugung weiterer elektrischer Betätigungssignale bewirkt. Dies ermöglicht eine Erhöhung der Anzahl der möglichen Bedienungsschritte für unterschiedliche Funktionen innerhalb des Fahrzeuges.
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Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise mittels mindestens einer Datenübertragungsleitung mit einer berührungssensitiven Anzeigeeinrichtung verbunden. Alternativ kann eine drahtlose Datenübertragung erfolgen. Die Anzeigeeinrichtung kann in Form eines Displays sämtliche betätigte Befehle innerhalb der Bedieneinrichtung anzeigen, wobei das Display beispielsweise als Armaturenbildschirm oder als Head-up-Display ausgebildet sein kann. Damit wird eine intuitive Bedienung der Bedieneinrichtung erreicht, die einen Blick in Richtung Bedienfeld, also nach unten zu der Bedieneinrichtung, erübrigt. Der Blick bleibt vielmehr nach vorne in Fahrrichtung und zu dem Display bzw. dem Bildschirm gerichtet. Somit erfährt der Fahrer bei der Bedienung der Funktionen keine Ablenkung von der stattfindenden Fahrt und kann sich vollständig auf seine Fahraufgaben konzentrieren.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile und Zweckmäßigkeiten sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den Figuren zu entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 In einer schematischen Seitendarstellung einen Fahrzeugsitz mit einer erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung;
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2 in einer schematischen Darstellung einer erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
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3 in einer schematischen Darstellung die erfindungsgemäße Bedieneinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung; und
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4 in einer schematischen Seitendarstellung den Fahrzeugsitz mit der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung und einer Anzeigeeinrichtung.
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1 zeigt in einer schematischen Seitendarstellung einen Fahrzeugsitz mit einer erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung.
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Der Fahrzeugsitz 1 gemäß der Figur weist eine Rückenlehne 2 und ein Sitzteil 3 auf, wobei Arm 4, 5 zwischen dem Sitzteil 3 und einem Unterteil 6 angeordnet sind.
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Eine Armauflage 7 weist an ihrer Oberfläche die Bedieneinrichtung mit dem Grundkörper 8 auf, der vorzugsweise die Form einer Handfläche aufweist, wobei die Anpassung an eine individuelle Handfläche erst durch Handkräfte der Bedienerperson ermöglicht werden kann.
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Wie 2 mit einer ersten Ausführungsform der Bedieneinrichtung entnommen werden kann, besteht der Grundkörper 8 aus einer ersten Folie 9, die außenseitig angeordnet ist und vorzugsweise aus elastischem Material besteht. Unmittelbar unterhalb der ersten Folie 9 ist eine zweite Folie 10 angeordnet, auf der die einzelnen Sensorflächen 11, 12, 13, 14 und 15 an der Außenseite angeordnet sind. Die Sensorflächen 11–15 sind den jeweiligen Fingern zugeordnet. Der Grundkörper 8 ist durch die Handkräfte einer Bedienperson frei verformbar und ist mit einem Festkörper 17 verbunden, der neben einem Dreh- und Kniegelenk 20 auch eine elektrische Schnittstelle zu der darunter angeordneten Armauflage und den zu bedienenden Fahrzeuginstrumenten aufweist.
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Unterhalb der zweiten Folie 10 befindet sich ein Medium 16, welches beispielsweise ein Gel sein kann, das es erlaubt, durch Handkraft verformt zu werden, um eine Anpassung an die individuelle Handfläche zu ermöglichen. Dann kann dieses angepasste gelartige Medium seine momentane Form beibehalten, um dann bei Verlassen des Fahrzeuges wieder in eine Rückstellposition, beispielsweise mittels Anlegen einer Spannung, gebracht werden zu können.
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In einem zentralen unteren Bereich des Grundkörpers 8 ist ein Festkörper 17 angeordnet, der über einen Bodenbereich und ein Dreh- bzw. Knickgelenk 20 gegenüber einer Oberfläche 19 gemäß 4 derart beabstandet ist, dass das Gelenk die Verbindung mit der Oberfläche 19 und damit mit der Armauflage 7 darstellt. Somit kann der Grundkörper 8 geschwenkt werden, wie es durch das Bezugszeichen 18 gemäß 1 wiedergegeben wird, um zusätzliche Funktionen des Fahrzeuges aktivieren zu können.
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In 4 ist in einer schematischen Seitendarstellung der Fahrzeugsitz mit der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung zusammen mit einer Anzeigevorrichtung wiedergegeben. Zusätzlich zu dem Grundkörper 8 weist die erfindungsgemäße Bedieneinrichtung eine Anzeigeeinrichtung 21 auf, die im Armaturenbereich angeordnet sein kann. Die Anzeigeeinrichtung kann als Touchscreen ausgebildet sein, um auch über diese Anzeigeeinrichtung Funktionen aktivieren zu können. Diese Anzeigeeinrichtung ist drahtlos oder drahtgebunden mittels einer Kommunikationsleitung 22 mit einer hier nicht näher dargestellten Steuereinrichtung des Grundkörpers verbunden.
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In 3 ist die erfindungsgemäße Bedieneinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Anstelle einer gelartigen Flüssigkeit bzw. eines Gels als Medium unterhalb der zweiten Folie, wie es in 2 gemäß der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung gezeigt ist, kann ausschließlich ein Festkörper, gegebenenfalls in Form eines Vorformlings 23, angeordnet sein, der in einer verformbaren elastischen Masse 16a eingebettet liegt. Die Viskosität dieser elastischen Masse 16a ist derart gewählt, dass sie durch Handkraft von außen derart verformt werden kann, dass sich die im Festkörper 23 befindlichen Griffmulden an der Deckfolie 9 anformen lassen. Somit lässt sich die Bedieneinrichtung ebenso an die jeweilige spezielle Form einer individuellen Handfläche anpassen.
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Der Festkörper 23 bildet zusammen mit der elastischen Masse 16a, die als gelartige verformbare Zone 16a vorliegen kann, und der Deckfolie 9 einen Grundkörper 8.
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In beiden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Bedieneinrichtung gemäß 2 und 3 trägt das angepasste gelartige Medium, bzw. die elastische Masse dazu bei, dass es/sie seine/ihre momentane Form nach Verformen durch eine individuelle Handfläche beibehalten wird, um dann bei Verlassen des Fahrzeuges wieder in eine handneutrale Rückstellposition, beispielsweise mittels Anlegen einer elektrischen Spannung gebracht werden zu können.
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Die Bedieneinrichtung kann beispielsweise ihre Sensorflächen bzw. Fingerzonen für folgende Funktionsebenen beim Lkw/Pkw aufweisen:
Der Zeigefinger betätigt das Navigationssystem
Der Mittelfinger betätigt das Telefon
Der Ringfinger betätigt des Radio und allgemein Audio
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Der kleine Finger ist für die Favoriten, d. h. sekundäre Funktionen, die beliebig ausgebildet und konfiguriert werden können, zuständig. Optional können in den vier Bedienfeldern auch Funktionen durch den Fahrer zugeordnet werden, die Favoriten gleichkommen.
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Der Daumen steht für die Enter-Funktion (Bestätigung).
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Im Off-road-Bereich, wie einem Traktor, kann folgende Belegung vorliegen:
Der Zeigefinger betätigt die Heckhydraulik.
Der Mittelfinger ist für den ersten Hydraulikkreis zuständig.
Der Ringfinger ist für den zweiten Hydraulikkreis zuständig.
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Der kleine Finger ist für die Ansteuerung der Zapfwelle vorgesehen. Optional können in den vier Bedienfeldern auch Funktionen durch den Fahrer in Form von Favoriten zugeordnet werden.
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Der Daumen ist wiederum für die Bestätigung (Enter) vorgesehen.
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Selbstverständlich kann mit jedem Finger eine frei wählbare Funktionsebene angetippt werden und deren Wahl mit dem Daumen bestätigt werden.
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Die Bedienung einer Einzelfunktion des Fahrzeuges kann, wie folgt, erfolgen:
Für die Bedienung einer Funktion braucht man maximal 5 Kommandos:
- 1. Aufwärts, inkremental oder stufenlos, bedient durch Zeigefinger nach vorne auf dem Fingerfeld oder durch Vor-Bewegung des Bedienkopfes (typische Joystick-Bewegung).
- 2. Abwärts, inkremental oder stufenlos, bedient durch Zeigefinger nach hinten auf dem Fingerfeld oder durch Zurück-Bewegung des Bedienkopfes (typische Joystick-Bewegung).
- 3. Bei einigen Funktionen ist es notwendig, mit dem Cursor auf dem Bildschirm freie Bewegungen in y(links/rechts)-Richtung durchzuführen. Dies wird durch eine Links- bzw. Rechtsbewegung des gesamten Bedienkopfes durchgeführt (typische Joystick-Bewegung) oder durch Bewegung des Zeigefingers nach rechts oder links auf dem Fingerfeld.
- 4. Eine eventuell notwendige Zoom-Bewegung (Vergrößern oder Verkleinern) erreicht man durch eine gleichzeitige Vor- und Zurückbewegung von Zeige- und Mittelfinger (Vorbewegung = größer, Zurückbewegung = kleiner).
- 5. Das Bestätigen der Auswahl, welches durch den Daumen bedient wird.
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Es genügen demzufolge drei Finger für eine vollständige Bedienung aller Funktionen. Es liegt eine Vielzahl an Funktionsebenen vor. Hier stellt sich die Frage, wie diese Anzeige einfach und intuitiv erreichbar ist. Das Aufschalten dieser Übersichtsebene wäre durch das Drücken des Bedienkopfes mit allen Fingern gleichzeitig für ca. 3–5 Sekunden erreichbar. Jedes Mal, wenn die Bedienperson fest zugreift, wird also das Übersichtsmenü auf dem Bildschirm eingeblendet. In diesem Menü sind alles Funktionsebenen abgebildet und können jetzt ausgewählt werden, wie es oben bereits beschrieben worden ist. Damit lassen sich auch die Fingerfelder optional belegen. Mit dieser Bewegung wird der Bedienkopf auch, wie bereits oben beschrieben, in die der Bedienperson angepasste Form gebracht.
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Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Sitzteil
- 4, 5
- Arm
- 6
- Unterteil
- 7
- Armauflage
- 8
- Grundkörper
- 9
- Außenschicht/Folienschicht
- 10
- Folienschicht
- 11
- Sensorfläche
- 12
- Sensorfläche
- 13
- Sensorfläche
- 14
- Sensorfläche
- 15
- Sensorfläche
- 16
- Medium
- 17
- Festkörper
- 18
- Schwenkbewegung
- 16a
- elastische Masse
- 19
- Armauflage
- 20
- Dreh- und/oder Knickgelenk
- 21
- Anzeigeeinrichtung
- 22
- Datenübertragungsleitung
- 23
- Vorformling